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Vorüberlegungen und Vorbereitung | VorBild – Politische Bildung für Förderschulen und inklusive Schulen | bpb.de

VorBild – Politische Bildung für Förderschulen Einleitung Die Basiskompetenzen des sozialen Lernens "Ich bin ich - und wer bist du?" Vorüberlegungen und Vorbereitung Ideen zum möglichen Vorgehen Vom Milling zu den ersten Gesprächen Die Beziehungen weiter vertiefen "Ich stelle dich vor – du stellst mich vor" Vorüberlegungen und Vorbereitung Ideen zum Stundenablauf Mein Ich-Buch Vorüberlegungen und Vorbereitung Ideen zum möglichen Vorgehen Gestaltung des Ich-Buches Vertiefung des Themas Gemeinsames Bewegungslied "Fremd- und Anders-sein – dazu stehen wir" Vorüberlegungen und Vorbereitung Stille-Übungen als Ritual Ideen zum Stundenablauf "So sind wir alle" "Das kleine schwarze Schaf" Das Pinguin-Spiel Regeln und die Sache mit der Nachhaltigkeit Ablaufskizze Vorüberlegungen und Vorbereitung Die einzelnen Schritte Klassenrat Vorüberlegungen und Vorbereitung Ablauf einer Klassenratssitzung Hinführung zum Klassenrat Selbstvertrauen und Vertrauen in Andere Einleitung: Selbstvertrauen und Vertrauen in Andere Baustein 1: Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stärken Baustein 1: Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stärken Unterrichtseinheit 1.1: Wer hat welche Eigenschaften? Unterrichtseinheit 1.2: Einfachheit und Vielfalt Unterrichtseinheit 1.3: Kreis der Vielfalt Unterrichtseinheit 1.4: Die Eigenschaften unserer Klasse (Vertiefung) Unterrichtseinheit 1.5: Freundschaftstelegramme Unterrichtseinheit 1.6: Ich bin ok, wir sind ok! Unterrichtseinheit 1.7: Phantasiereise "Boot im Sturm" Unterrichtseinheit 1.8: Mit Fehlern umgehen lernen und sich Mut machen Unterrichtseinheit 1.9: Ich bin mutig! Film zu Zivilcourage: "Stress in der Straßenbahn" Baustein 2: Vertrauensbildung und Kooperation Baustein 2: Vertrauensbildung und Kooperation Energizer (Aktivierungsspiele) Unterrichtseinheit 2.1: Roboter Unterrichtseinheit 2.2: Gehaltene Leiter Unterrichtseinheit 2.3: Gehaltene Stangen Unterrichtseinheit 2.4: Acht Füße, vier Hände / vier Füße, zwei Hände Unterrichtseinheit 2.5: Der Schokofluss Unterrichtseinheit 2.6: Der Säureteich Unterrichtseinheit 2.7: Klingende Tore Unterrichtseinheit 2.8: Gruppenbillard Baustein 3: Die Suche nach dem "ICH" Baustein 3: Die Suche nach dem "ICH" Wichtige Hinweise zur Rolle der Lehrkraft in der Gesprächsführung Die zentrale Bedeutung von Impulsfragen Unterrichtseinheit 3.1a: Wer bin ich? – Sofies Welt Unterrichtseinheit 3.1b: Wer bin ich? – "Dasselbe Schiff?" Unterrichtseinheit 3.2: Freundschaft – 100 beste Freunde oder zwei beste Freunde? Unterrichtseinheit 3.3: Mensch-Tier – Das Menschenwesen Baustein 4: Selbstwahrnehmung – Fremdwahrnehmung Baustein 4: Selbstwahrnehmung – Fremdwahrnehmung Unterrichtseinheit 4.1: Begrüßungen quer durch die Welt Unterrichtseinheit 4.2: Eigenschaften raten und benennen Unterrichtseinheit 4.3: Wahrheit oder Lüge? Unterrichtseinheit 4.4: Wer bin ich? Was meinst du, was andere über dich denken? Unterrichtseinheit 4.5: Wie sich Meinungen bilden können Unterrichtseinheit 4.6: "Der Gerüchtekreis" Film: "Ein Gerücht entsteht" Unterrichtseinheit 4.7: Die Geschichte vom Bauern Unterrichtseinheit 4.8: "Ich bin zu …" Ergänzungsübungen Demokratie und Partizipation Einleitung: Grundlegende didaktische Anmerkungen Grundlegende didaktische Anmerkungen Praktische Hinweise Übersicht: Bausteine des Moduls Baustein 1: Es gibt Regeln, die für mich/für alle gelten – warum? Grundgedanke dieses Bausteins 1. Stunde: Wo kommen Abmachungen vor? Aktivität 1: Wo bestehen Regeln? Aktivität 2: Regelbuch Baustein 2: Entscheidungen treffen, die für alle gelten – aber wie? Grundgedanke dieses Bausteins 2. und 3. Stunde: Regeln Aktivität 1: Wie fühlt sich das an? Aktivität 2: richtig oder falsch? Aktivität 3: Was würdest du am liebsten tun? Aktivität 4: Energizer Ypso Aktivität 5: Zusammenführung 4. und 5. Stunde: Entscheidungsformen Aktivität 1: Worüber kann entschieden werden? Aktivität 2: Wer entscheidet? Aktivität 3: Energizer Baustein 3: Die Welt der "Politik" – Was hat das mit mir zu tun? Grundgedanke dieses Bausteins 6. Stunde: Regelungen in der Politik Aktivität 1 Aktivität 2: Regelungen/Abmachungen 7. Stunde: Wenn’s nach mir/uns ginge, dann … Aktivität 1: Zukunftswerkstatt Aktivität 2: Hinführung zur nächsten Stunde Baustein 4: Partizipationsmöglichkeiten: Ich kann was tun! Grundgedanke dieses Bausteins 8. Stunde: Wir gehen das jetzt an! Aktivität 1: Projektskizze Aktivität 2: Projektplanung Menschenrechte und Grundrechte Einleitung: Menschenrechte und Grundrechte Baustein 1: Wünsche – Bedürfnisse – Interessen Baustein 1: Wünsche – Bedürfnisse – Interessen Unterrichtseinheit 1.1: Wünsche, Interessen und Bedürfnisse erkennen Unterrichtseinheit 1.2: Meditation Baustein 2: Wünsche – Bedürfnisse – Rechte Baustein 2: Wünsche – Bedürfnisse – Rechte Unterrichtseinheit 2.1: Ich mache eine Reise… 1. Fantasiereise: Ich mache eine Reise … Unterrichtseinheit 2.1.2: Ich bin auf der neuen Insel angekommen und dort benötige ich… 2. Fantasiereise: Ich bin auf der neuen Insel angekommen … Unterrichtseinheit 2.1.3: Ich bin auf der neuen Insel angekommen, aber ich kann notfalls auf folgende Sachen verzichten… 3. Fantasiereise: Ich kann auf der neuen Insel notfalls auf folgende Sachen verzichten … Unterrichtseinheit 2.2: Erkundung der neuen Insel – Wovor möchten wir geschützt sein? 4. Fantasiereise: Wovor ich geschützt sein möchte … Unterrichtseinheit 2.3: Auf der neuen Insel gemeinsam leben – Woran möchte ich teilnehmen? Was möchte ich mitentscheiden? 5. Fantasiereise: Auf der neuen Insel gemeinsam leben … Baustein 3: Aus (gemeinsamen) Wünschen und Bedürfnissen werden Rechte und Regeln Baustein 3: Aus (gemeinsamen) Wünschen und Bedürfnissen werden Rechte und Regeln Unterrichtseinheit 3.1: Meine fundamentalen Bedürfnisse und Wünsche werden von allen geteilt Unterrichtseinheit 3.2: Aus Bedürfnissen und Wünschen werden Rechte 3.2.1 Zwei Menschenrechtsaktivisten und eine Menschenrechtsaktivistin 3.2.2 Aus Bedürfnissen und Wünschen werden Rechte Unterrichtseinheit 3.3: Rechte brauchen Regeln Baustein 4: Menschenrechte – Kinderrechte – Grundrechte Baustein 4: Menschenrechte – Kinderrechte – Grundrechte Unterrichtseinheit 4.1: Menschenrechte Unterrichtseinheit 4.1.1: Von Wünschen und Bedürfnissen zu Menschenrechten Unterrichtseinheit 4.1.2: Die Einhaltung der Menschenrechte: die UNO – Nationalstaaten – NGOs Unterrichtseinheit 4.1.3: Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) Unterrichtseinheit 4.1.4: Vertiefung – Menschenrechte Unterrichtseinheit 4.2: Kinderrechte Unterrichtseinheit 4.2.1: Meine Kinderrechte – Mein Buch der Rechte Unterrichtseinheit 4.2.2: Vertiefung Kinderrechte: Kinderrechte raten Unterrichtseinheit 4.2.3 Kinderwünsche – Kinderrechte Unterrichtseinheit 4.3: Das Grundgesetz Unterrichtseinheit 4.3.1: Unsere Rechte stehen im Grundgesetz Unterrichtseinheit 4.3.2: Meine Grundrechte, mein Grundgesetz: Die Suche nach der Schatztruhe… Unterrichtseinheit 4.3.3: Vertiefung Grundgesetz – Meinungsfreiheit Weiterführende Links Literatur Glossar Redaktion

Vorüberlegungen und Vorbereitung

/ 4 Minuten zu lesen

Dem Setzen von Grenzen und der Einhaltung von Regeln kommt heute in der Schule ein hoher Stellenwert zu. Den Schülern und Schülerinnen sollten jedoch auch Freiräume zugestanden werden, die sie selbstbestimmt gestalten können.

Gesprächsrunde

In den ersten Unterrichtsstunden liegt der Schwerpunkt auf dem Aufbau einer guten, vertrauensvollen Beziehung innerhalb der Klassengemeinschaft selbst und zwischen den Schülern bzw. Schülerinnen und der Lehrkraft. Dies ist die grundlegende Arbeit an den Beziehungen zwischen den Menschen. Daneben stellen das Einführen von Regeln und die Achtsamkeit gegenüber vorgegebenen, notwendigen Grenzen einen wesentlichen Basisbaustein im Bereich des sozialen Lernens dar.

Diese grundlegende Arbeit mit Kindern und Jugendlichen war schon immer anspruchsvoll und wird heute eher noch anspruchsvoller. Das Ausloten von Grenzen zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ist für die Schüler/innen zunächst eine wesentliche Herausforderung. Dies allein schon mit dem Ziel, sich selbst zu finden und dabei in eine konstruktive Beziehung mit vorgegebenen Grenzen zu treten. Dabei nimmt heute das Grundinventar an vorgegebenen Werten und gemeinschaftsorientiertem Bewusstsein in der Gesamtmenge zunehmend ab. Anstöße aus dem Bereich der Familie werden für eine günstige Entwicklung in diesem Bereich weniger.
Das Feld der anregenden Impulse wird hingegen in gigantischem Ausmaß durch die moderne Unterhaltungstechnik und die Medien besetzt. Diese sprechen die Kinder und Jugendlichen stärker ich-zentriert und orientiert auf das Individuum an. Sie versuchen sie somit partiell in einer eigenen Welt, die nunmehr von den Medien vorgegeben ist, quasi zu isolieren. In dieser neuen Welt geht es nicht um die Erziehung und Vermittlung von Menschlichkeit, sondern letztlich in vielen Bereichen um die Manipulation zu einem guten Konsumenten. Die Entwicklung von Wertebewusstsein, Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen oder die Sorge um die Gesundheit und das Gemeinwohl bleiben eher auf der Strecke.

In der Folge häufen sich heute Formen und Arten von Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensproblemen – gegenüber Mitschülern bzw. Mitschülerinnen, aber auch gegenüber Lehrkräften. In dieser Intensität sind diese für viele Lehrkräfte neuartig und sie fühlen sich darauf auch nicht vorbereitet.

Mit der Einführung von Regeln in der Klasse und dem Modell des Klassenrates werden hier zwei Wege angeboten. Sie vermitteln auch in dieser veränderten Situation den Schülern und Schülerinnen Möglichkeiten, eine gute Grundlage für eine faire und effektive Zusammenarbeit ebenso wie für ein gutes und vertrauensvolles Zusammensein zu entwickeln.

Vorbemerkung

Es besteht im Bereich wissenschaftlicher Forschung weitgehend Einigkeit darüber, dass es bezüglich der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auch innerhalb der schulischen Lernumwelt zwei Bereiche gibt. Sie sind beide zu berücksichtigen, auch wenn sie zunächst gegensinnig erscheinen:

  1. Bereich der Freiheit, der Selbstbestimmung und der Entfaltung der Schüler/innen:

    • selbstverantwortliches Handeln ermöglichen

    • an Entscheidungen beteiligen

    • Möglichkeiten zur Identifikation mit der eigenen Gruppe und der eigenen Schule geben

  2. Bereich der Grenzen und der Einhaltung von Grenzen innerhalb der Gemeinschaft und das Achten auf das Gemeinwohl:

    • klare Verhaltenserwartungen vorgeben

    • eindeutiges und transparentes Regelsystem setzen

    • auf konsequentes Anwenden von Regeln achte

    • Konsequenzen für Regelverletzungen entwickeln und einsetzen

Es gilt für den eigenen Wirkungsbereich eine angemessene Synthese zwischen diesen beiden Polen zu finden. Anders ausgedrückt: Weg vom Schwarz-Weiß-Denken hin zu den Grautönen, die auf die jeweilige Situation passen und in denen situationsspezifisch reagiert werden kann.

So gilt zum einen die gesetzte Schulordnung oder auch das persönliche Ermessen der Lehrkraft, die Grenzen setzt und auf Einhaltung achtet. Es ist jedoch wichtig, auch Freiräume zu schaffen. In diesen können sich die Schüler/innen selbstbestimmt und frei in eigener Initiative entwickeln und zudem in eigener Art und Weise auf das Eintreten von Nachhaltigkeit achten.

Die Schüler/innen benötigen zu ihrer Orientierung und inneren Sicherheit deutliche und klare Grenzen, Strukturen und Halt. Das Aufstellen der Regeln innerhalb der Gruppe ist in diesem Zusammenhang richtungsweisend.

Den Schülern und Schülerinnen, die grundsätzlich Schwierigkeiten haben, ihr Verhalten zu steuern, werden damit Verhaltensmuster vorgegeben. Sie erhalten die Möglichkeit zu lernen und ihr Verhalten in der Klassengemeinschaft selbst zu reflektieren. Ein besonderer Wert ergibt sich in der Schutzfunktion von Regeln für Schwächere und für etwaige Risikosituationen.

Zielgruppe – Ziele – notwendiger Zeitaufwand

  • Gruppen in Anfangssituationen, in denen bereits Grundlagen bezüglich des Gemeinschaftsbewusstseins und des Vertrauens untereinander vermittelt worden sind

  • Sinn und Bedeutung von Regeln erfahrbar und bewusst machen

  • Methode einsetzen, mit Hilfe derer die Schüler/innen selbst Regeln entwickeln

  • Feinheiten der Gruppenarbeit erfahren und Verantwortung übernehmen

  • das Formulieren von Regeln lernen und üben

  • veranschaulichen, was mit den Regeln gemeint ist

  • einüben von Regeln in unterschiedlichen fachlichen Zusammenhängen

  • reflektieren und auswerten von Regeln im Prozess selbst

  • Konsequenzen für Regelverletzungen entwickeln und anwenden

  • Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Kollegen und Eltern erarbeiten

  • Zeitaufwand für das Entwickeln der Regeln ca. 2 bis 3 Stunden; Arbeit an der Nachhaltigkeit und Überarbeitung: jeweils 1ne Stunde

Material und Vorbereitung dieses Bausteins

  • Flipchartpapier, Filzstift

  • Tesakrepp, Zeitungspapier, Heizungsisolationen

  • Tageslichtschreiberfolien

  • Folienstifte

  • braunes Packpapier

  • Arbeitsblatt (AB 5): Interner Link: "Platzdeckchen-Methode"

Regeln aufstellen

Aus der Reihe "VorBild - Politische Bildung für Förderschulen"

Regeln aufstellen

Die Schüler der Förderschule planen einen zweiwöchigen Besuch in einem Werkhof und stellen dazu gemeinsam Regeln auf.

Fussnoten

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