Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
In West- und Ostdeutschland verlief die Bevölkerungsentwicklung gegenläufig. In Westdeutschland erhöhte sich die Bevölkerungszahl sowohl von 1950 bis 2005 als auch zwischen 2011 und 2019. In Ostdeutschland verringerte sich die Bevölkerungszahl in den Jahren 1950 bis 2010 und – ohne Berlin – auch in der Zeit von 2011 bis 2019.
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Bevölkerung nach Bundesländern
Ende 2018 entfiel die Hälfte der gesamten Bevölkerung Deutschlands auf die drei bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Gleichzeitig lebten in acht der sechzehn Bundesländer jeweils weniger als drei Millionen Menschen.
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Binnenwanderung – Wanderungssalden
Von 1991 bis 2007 sind netto mehr als eine Million Personen von Ost- nach Westdeutschland abgewandert. Seitdem ist die Nettoabwanderung aus Ostdeutschland rückläufig. In den Jahren 2017 und 2018 wanderten zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung mehr Menschen von West- nach Ostdeutschland als umgekehrt (jeweils ohne Berlin).
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Bevölkerungsentwicklung und Wanderung
Seit 1972 sind in Deutschland jedes Jahr mehr Menschen gestorben als geboren wurden. Gerade in den letzten zehn Jahren fiel der Überschuss an Gestorbenen überdurchschnittlich hoch aus. Ohne Nettozuwanderung würde die Bevölkerung in Deutschland also seit Langem schrumpfen.
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Bevölkerung nach Altersgruppen und Geschlecht
1970 machten die unter 20-Jährigen in Westdeutschland noch 29,7 Prozent der Bevölkerung aus. Bis 2018 fiel ihr Anteil in Deutschland auf 18,4 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der 67-Jährigen und Älteren an der Bevölkerung zwischen 1970 und 2018 von 11,1 auf 19,2 Prozent.
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Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur
Um Aussagen über die zukünftige Bevölkerungsentwicklung bzw. die Altersstruktur treffen zu können, hat das Statistische Bundesamt mehrere Szenarien mit unterschiedlichen Annahmen hinsichtlich der Geburtenhäufigkeit, der Lebenserwartung und des Wanderungssaldos berechnet.
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Lebenserwartung
Im Deutschen Reich betrug 1871/1881 die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Jungen 35,6 Jahre und für Mädchen 38,4 Jahre – ein Drittel der Kinder starb vor Vollendung des 5. Lebensjahres. In den letzten 140 Jahren hat sich die Lebenserwartung bei Geburt in Deutschland mehr als verdoppelt.
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Geburten
Die Reproduktion einer Bevölkerung ist gewährleistet, wenn die durchschnittliche Zahl der Kinder, die eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommt, bei 2,1 liegt. Seit der ersten Hälfte der 1970er-Jahre liegt die Geburtenziffer in Deutschland unter diesem Niveau (2018: 1,57 Kindern je Frau).
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Kinderlosigkeit und Kinderzahl
Die Kinderlosenquote der Frauen im Alter zwischen 45 und 49 Jahren betrug im Jahr 2018 in Deutschland 21 Prozent. Damit war die Quote etwa doppelt so hoch wie Anfang der 1980er-Jahre. Besonders hoch war die Kinderlosenquote 2018 in den Stadtstaaten (28 Prozent).
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Alter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder
In Westdeutschland waren die Mütter im Jahr 2018 beim ersten Kind mit durchschnittlich 30 Jahren rund fünfeinhalb Jahre älter als fünfzig Jahre zuvor. In Ostdeutschland setzte der Anstieg des Alters der Mütter erst nach der Wiedervereinigung ein, verlief dann aber steiler als in Westdeutschland.
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Geborene und Gestorbene
Im Jahr 2018 starben 954.900 Menschen, ihnen standen 787.500 Lebendgeborene gegenüber. Der Überschuss an Gestorbenen lag demnach bei 167.400. Seit 1972 sterben in Deutschland jedes Jahr mehr Menschen als geboren werden.
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Demografischer Wandel
Je nachdem wie sich das Verhältnis der mittleren Generation zur jüngeren und älteren Generation entwickelt, verändern sich auch die Versorgungsaufgaben der mittleren Generation. Während der Anteil der jüngeren Altersgruppen seit Anfang der 1970er-Jahre abgenommen hat, stieg der Anteil der Älteren beständig.
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Katholische und evangelische Kirche
Zwischen 1956 und 2019 hat sich der Anteil der evangelischen Bevölkerung in Deutschland von 50,1 auf 24,9 Prozent reduziert. Der Anteil der katholischen Bevölkerung fiel von 45,9 auf 27,2 Prozent. Die wichtigsten Gründe für den Rückgang der Mitgliederzahlen sind die Austritte aus der Kirche, der Tod von Kirchenmitgliedern sowie rückläufige Taufquoten.
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Kirche nach Bundesländern
Ende 2018 gehörten in den westdeutschen Flächenländern 61,8 Prozent der Bevölkerung der katholischen oder evangelischen Kirche an. In den Stadtstaaten lag der Anteil bei 29,4 Prozent. In den ostdeutschen Flächenländern war lediglich jede fünfte Person Mitglied einer der beiden christlichen Volkskirchen.
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Religion
Mehr als jede vierte Person hält die Existenz eines Gottes für ausgeschlossen bzw. für nicht bewiesen. Auffällig ist dabei der große Anteil an nicht gläubigen Menschen in Ostdeutschland. Einer christlichen Religionsgemeinschaft ordneten sich 2018 knapp zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland zu.
Quiz – Bevölkerung
Wie viele Menschen leben in Deutschland? Wird die Bevölkerung immer älter? Würde die Bevölkerungszahl auch ohne Zuwanderung stabil sein? Testen Sie Ihr Wissen!