Im Jahr 2019 gab es in Deutschland durchschnittlich rund 46,5 Millionen Erwerbspersonen mit Wohnort in Deutschland. Von ihnen waren 45,1 Millionen erwerbstätig und 1,4 Millionen erwerbslos. Im Vergleich zu 1991 ist die Zahl der Erwerbspersonen um etwa 5,4 Millionen gestiegen. Zuwächse gab es vor allem im Zeitraum 1996 bis 2005, während die Zahl der Erwerbspersonen davor weitestgehend stagniert hatte. Seit 2011 ist wieder eine etwas stärkere Zunahme zu beobachten.
Entwicklung der Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit
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Betrachtet man allein die Erwerbstätigen, zeigen sich wirtschaftliche Entwicklungen deutlicher: Nach der deutschen Vereinigung war die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept) rückläufig, bis sie 1993 auf einen Tiefstand von 37,9 Millionen sank. Nach einem Hoch im Jahr 2000 mit 40,0 Millionen ging die Erwerbstätigenzahl parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung erneut leicht zurück, blieb aber deutlich über dem Niveau von 1993. Seit 2006 ist wieder ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Selbst die deutlich negative wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008/2009 führte lediglich zu einer verlangsamten Zunahme der Erwerbstätigenzahl.
Der Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen relativiert sich, wenn man sie mit der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden, dem sogenannten Arbeitsvolumen, vergleicht. Im Jahr 2019 leisteten die Erwerbstätigen in Deutschland 62,7 Milliarden Arbeitsstunden. Im Jahr 1991 hatte das geleistete Arbeitsvolumen bei 60,4 Milliarden Stunden gelegen und war dann, teilweise bedingt durch Umstrukturierungsprozesse der Wirtschaft in Ostdeutschland, nach und nach zurückgegangen. Seit 2005 (56,3 Milliarden Arbeitsstunden) ist die Zahl stetig gestiegen und wurde lediglich durch einen Rückgang während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 unterbrochen.
Ein anderer wesentlicher Faktor für den damaligen Rückgang des Arbeitsvolumens sind die je Erwerbstätigen und Jahr geleisteten Arbeitsstunden. Diese sind in den zurückliegenden Jahren immer weiter gesunken. Auch wenn vor allem im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts kurzfristig ein Anstieg zu verzeichnen war, sanken sie 2019 auf den niedrigsten Wert seit der deutschen Vereinigung. Im Jahr 1991 leistete eine Erwerbstätige beziehungsweise ein Erwerbstätiger noch rund 1.554 Arbeitsstunden je Jahr, während es 2019 nur noch 1.386 Stunden waren. Dies entspricht einem Rückgang von 11 %. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung war die zunehmende Zahl der in Teilzeit arbeitenden Erwerbstätigen – darunter insbesondere viele Frauen.
Die Zahl der Erwerbslosen (siehe Tabelle 1) verzeichnete in den vergangenen Jahren zwei Phasen deutlicher Anstiege: Zwischen 1991 und 1997 stieg sie von 2,2 Millionen auf 3,8 Millionen sowie zwischen 2001 und 2005 von 3,1 Millionen auf 4,5 Millionen Personen. Die dazwischenliegende konjunkturelle Aufschwungsphase führte die Erwerbslosigkeit nicht auf ihr ursprüngliches Niveau von Anfang der 1990er-Jahre zurück. Seit 2006 sank die Erwerbslosenzahl jährlich, lediglich unterbrochen durch einen geringfügigen Anstieg im Jahr 2009. Im Jahr 2010 lag die durchschnittliche Erwerbslosenzahl erstmals seit 1992 wieder unter 3 Millionen. Bis 2019 hat sie sich weiter deutlich verringert und lag bei 1,4 Millionen Personen. Damit ist das Niveau von 1991 deutlich unterschritten. Die Erwerbslosenquote sank 2019 auf den tiefsten Stand seit der deutschen Vereinigung, im Jahresdurchschnitt lag sie bei 3,0 %. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen wies im Vergleich zur Zahl der Erwerbslosen einen ähnlichen Verlauf auf, allerdings auf einem höheren Niveau (siehe auch Tabelle 4 in
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