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Leitbilder zu Mutterschaft und Vaterschaft in Deutschland | Datenreport 2021 | bpb.de

Datenreport 2021 Vorwort Einleitung Bevölkerung und Demografie Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsstand Altersaufbau, Geburtenentwicklung und Lebenserwartung Wanderungsbewegungen Demografischer Wandel Bevölkerung mit Migrationshintergrund Historische Entwicklung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund Regionale Verteilung und Herkunftsländer Alters- und Geschlechtsstruktur Schulische und berufliche Qualifikation Arbeitsmarktbeteiligung und Lebensunterhalt Ökonomische Lage und Armutsgefährdung Wohnen Kinder mit Migrationshintergrund Schutzsuchende in Deutschland Fazit und Ausblick Binnenwanderung Wanderungsgeschehen allgemein Wanderungen zwischen Bundesländern und Kreisen Stadt-Land-Wanderungen Zusammenfassung Familie, Lebensformen und Kinder Lebensformen in der Bevölkerung und Kinder Formen des Zusammenlebens Eheschließungen und Scheidungen Familien und ihre Strukturen Lebenssituation von Kindern Vereinbarkeit von Familie und Beruf Kindertagesbetreuung Betreute Kinder Ganztagsbetreuung Kinder mit Migrationshintergrund in Kindertagesbetreuung Personalschlüssel in Kindertageseinrichtungen Kinder- und Jugendhilfe, Adoptionen Kinder- und Jugendhilfe Adoptionen Kinderlosigkeit Langjähriger Trend Regionale Unterschiede Kinderlosigkeit und Bildungsstand Kinderlosigkeit und berufliche Stellung Kinderlosigkeit nach Berufsfeldern Kinderlosigkeit weltweit Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen Erfahrungen in der Schule Erfahrungen mit den Eltern Erfahrungen ohne die Eltern »My home is my castle«: Verbundenheit mit der eigenen Wohnung im Alter Die Wohnsituation älterer Menschen Faktoren bei der Bewertung der Wohnsituation durch ältere Menschen Fazit und Ausblick Kinderreichtum Entwicklung des Anteils kinderreicher Frauen Einfluss von Kinderreichtum auf die Entwicklung der Geburtenrate Migrationshintergrund und Kinderreichtum Bildungsniveau und Kinderreichtum Gesellschaftliche Stigmati­sierung kinderreicher Personen und Familien Einkommenssituation kinderreicher Frauen und Männer Regionale Unterschiede beim Kinderreichtum Bildung Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget Allgemeinbildende und berufliche Schulen Der sozioökonomische Status der Schülerinnen und Schüler Betriebliche Berufsausbildung Hochschulen Bildungsförderung Bildungsniveau der Bevölkerung Bildungsbudget Weiterbildung* Teilnahme an Weiterbildung Gründe für die Weiterbildungsteilnahme Anbieter von Weiterbildung Zusammenfassung und Ausblick Wirtschaft und öffentlicher Sektor Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Das Bruttoinlandsprodukt Die Entstehungsrechnung des Bruttoinlandsprodukts Die Verwendungsrechnung des Bruttoinlandsprodukts Die Verteilungsrechnung des Bruttoinlandsprodukts Gesamtwirtschaftliche Quoten Öffentliche Finanzen und öffentlicher Dienst Ausgaben und Einnahmen des Öffentlichen Gesamthaushalts Länderfinanzausgleich Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit Schulden und Finanzvermögen des Öffentlichen Gesamthaushalts Öffentliche Fonds, Einrichtungen und Unternehmen Personal im öffentlichen Dienst Arbeitsmarkt und Verdienste Arbeitsmarkt Die amtliche Arbeitsmarktstatistik Entwicklung der Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen und Berufsgruppen Beteiligung am Erwerbsleben Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial Teilzeitbeschäftigung Atypische Beschäftigung, Normalarbeitsverhältnis und Selbstständigkeit Erwerbstätigkeit als Unterhaltsquelle Registrierte Arbeitslose und gemeldete Arbeitsstellen Sicherheit am Arbeitsplatz Arbeitszeiten Mehrfachbeschäftigung Homeoffice Verdienste Tarifverdienste Bruttoverdienste Nettoverdienste nach Haushaltstypen Mindestlohn* Steigende Stundenlöhne im unteren Lohnbereich Bedürftigkeit und Armutsgefährdung Beschäftigungsentwicklung Betriebliche Anpassungsmaßnahmen Fazit Prekäre Beschäftigung und mögliche Ursachen Risikofaktoren prekärer Beschäftigung Umfang dauerhaft prekärer Beschäftigung Ursachen dauerhaft prekärer Beschäftigung – atypische Beschäftigung Ursachen dauerhafter prekärer Beschäftigung – der Umfang externer Kinderbetreuung Ursachen dauerhafter prekärer Beschäftigung – der Beruf Digitalisierung und Arbeitsbedingungen Verbreitung computergestützter Informations- und Kommunikationsmittel Arbeiten von zu Hause: Häufiger ohne Vereinbarung Arbeit mit computergestützten Werkzeugen, Geräten oder Maschinen Keine Altersunterschiede beim Einsatz von KI und Big Data Arbeitsbedingungen in Abhängigkeit von Technologie und Vernetzungsgrad Arbeitsbedingungen bei mobiler Arbeit von zu Hause Technikaffinität: Ressource in der digitalen Arbeitswelt? Innerfamiliäre Arbeitsteilung und die Gleichstellung der Geschlechter Der Paradigmenwechsel in der Familienpolitik Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen Erwerbstätigkeit nach der Familiengründung Berufsprestige im Lebensverlauf Private Haushalte – Einkommen und Konsum Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung Bruttoeinkommen privater Haushalte - Struktur und regionaler Vergleich Nettoeinkommen privater Haushalte Verfügbares Einkommen privater Haushalte und Verwendung Struktur der Konsumausgaben Ausstattung privater Haushalte mit Gebrauchsgütern Internetnutzung Überschuldung und Privatinsolvenz Armutsgefährdung und materielle Entbehrung Einkommensverteilung Armutsgefährdung Materielle Entbehrung Armut oder soziale Ausgrenzung: der AROPE-Indikator Einkommensentwicklung – Verteilung, Angleichung, Armut und Dynamik Einkommensentwicklung und -verteilung Einkommensschichtung und relative Armut Angleichung der Einkommen zwischen Ost- und Westdeutschland Einkommensunterschiede bei Personen mit Migrationshintergrund Armut in verschiedenen Bevölkerungsgruppen Dynamik von Einkommen und Armut Private Vermögen – Höhe, Entwicklung und Verteilung Höhe des Nettovermögens Vermögensungleichheit Zusammensetzung des Vermögens Unterschiede nach Alter und Region Einkommen und Vermögen Die Relevanz von Erbschaften und Schenkungen Vermögen und Wohneigentum Vermögen nach sozialer Position Vermögen im europäischen Vergleich Ausblick Wohnen Struktur des Gebäude- und Wohnungsbestands Wohnverhältnisse Preise und Wohnkosten Sozialstruktur und soziale Lagen Soziale Lagen und soziale Schichtung* Soziale Lagen in Deutschland Subjektive Schichtzugehörigkeit Einkommensgerechtigkeit in Deutschland und Europa Unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe für eine gerechte Einkommensverteilung Wahrnehmung des eigenen Einkommens als gerecht Gerechtigkeitsbewertung der Einkommensverteilung Zusammenfassung und Fazit Lebenssituation von Migrantinnen und Migranten, deren Nachkommen und Geflüchteten in Deutschland Bildungsabschlüsse Erwerbsstatus sowie berufliche Stellungen Erwerbs-, Haushaltseinkommen und Armutsrisikoquote Deutsche Sprachkenntnisse Erfahrung von Benachteiligung, Sorgen, Bleibeabsicht und Überweisungen Gesundheit Zufriedenheit Regionale Disparitäten* Siedlungsstruktur und Bevölkerungsdichte Bevölkerungsentwicklung Wirtschaftskraft und Beschäftigung Lebensstandard Soziale Mobilität Besetzung von Klassenpositionen nach sozialer Herkunft Vererbung von Klassenpositionen nach sozialer Herkunft Ausmaß von sozialen Auf- und Abstiegen Chancengleichheit in der Gesellschaft Zusammenfassung Internationale Mobilität und Sozialstruktur Entwicklung von Auslandsaufenthalten und internationaler Mobilität Sozialstruktur der international mobilen Bevölkerung Konsequenzen internationaler Mobilität für die individuelle Lebenssituation Zusammenfassung und Diskussion Gesundheit Gesundheitszustand der Bevölkerung und Ressourcen der Gesundheitsversorgung Diagnose und Behandlung im Krankenhaus Schwerbehinderung Pflege Todesursachen Schwangerschaftsabbrüche Stationäre Versorgung Gesundheitliche Ungleichheit Einkommen und Gesundheit Bildung als Ressource für Gesundheit Arbeitsweltbezogene Einflüsse auf die Gesundheit Arbeitslosigkeit und Gesundheit Kinder- und Jugendgesundheit Migration und Gesundheit Zeitliche Entwicklungen und Trends Zusammenfassung Soziale Sicherung und Übergänge in den Ruhestand Soziale Sicherung Sozialbudget Mindestsicherungssysteme Fördersysteme Gestiegenes Rentenalter – stagnierende Rentenhöhen Alter bei Verrentung: Rechtliche Voraussetzungen und Reformen Alter bei Rentenzugang und Rentenhöhe Rentenzugänge Übergang in Altersrente bei Frauen in Ost- und West-deutschland Erwerbsbiografien vor der Rente Stagnierende Rentenhöhen Zusammenfassung und Ausblick Erwerbstätigkeit und Erwerbsabsichten im Ruhestandsalter Erwerbstätigkeit im Ruhestandsalter in Deutschland Erwerbsabsichten für das Ruhestandsalter Motive für eine Erwerbstätigkeit Verwirklichung von Erwerbsabsichten Zusammenfassung und Ausblick Politische und gesellschaftliche Partizipation Politische Integration und politisches Engagement Politisches Interesse und politische Partizipation Bindung an Interessengruppen und politische Parteien Zusammenfassung Einstellungen zu Demokratie und Sozialstaat* Akzeptanz der Demokratie als Staatsform Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie in Deutschland Einstellungen verschiedener Bevölkerungsgruppen zur Demokratie Zuständigkeit des Staates für soziale Absicherung Zuständigkeit des Staates für den Abbau von Einkommensunterschieden Einstellungen verschiedener Bevölkerungsgruppen zur Rolle des Staates Zufriedenheit mit der öffentlichen Verwaltung Ergebnisse im Überblick Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung Verständlichkeit von behördlichen Dokumenten Zivilgesellschaftliches Engagement Zivilgesellschaftliche Organisationen als Infrastruktur des Zivilengagements Zivilgesellschaftliches Engagement Gering organisationsgebundenes Engagement Informelle Unterstüzung Spenden Zivilgesellschaftliches Engagement im Bereich Umwelt und Klimawandel Werte und Einstellungen Subjektives Wohlbefinden und Sorgen Allgemeine Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit Lebensbereichen Sorgen in persönlichen Bereichen Sorgen im öffentlichen Bereich Emotionales Glück und »Erfüllt-Sein« Subjektive Bilanz des Rückblicks von 30 Jahren Fazit Einstellungen zu Elternschaft, Familie und Lebensformen Einstellungen zu Familie und Elternschaft Einstellungen zu Lebensformen Zusammenfassung und Ausblick Einstellungen zur Rollenverteilung zwischen Frau und Mann Geschlechtliche Aufgabenteilung im Zeitverlauf Geschlechtliche Arbeitsteilung nach sozialstrukturellen Merkmalen Leitbilder zu Mutterschaft und Vaterschaft in Deutschland Vorstellungen zur idealen Arbeitszeit für Mütter und Väter Akzeptanz von vollzeiterwerbstätigen Müttern Fazit Umwelt, Energie und Mobilität Energie: Aufkommen, Verbrauch, Auswirkungen Energieaufkommen und -verbrauch Energieverbrauch privater Haushalte Energieverbrauch der Unternehmen Energie als Quelle von Treibhausgasemissionen Energiesteuern Energie: Ausgaben, Einnahmen und Preise Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Umwelt Umweltschutzausgaben insgesamt im Zeitverlauf Umweltbezogene Steuern Grüne Wirtschaft und Green Jobs Abfallaufkommen und -verwertung Abfallaufkommen und Recyclingquote Haushaltsabfälle Räumliche Mobilität: (noch) schneller und weiter Verkehrsaufwand und Siedlungstypen Pkw-Verfügbarkeit Der »Kuckuckseffekt« Mobilität in Zeiten des Klimawandels Klimawandel und Klimaschutz im Bewusstsein der Menschen Ansichten zum Klimawandel, zu seinen Ursachen und Folgen Wahrnehmung des Klimawandels als gesellschaftliches Problem Einstellungen zu Klimaschutzmaßnahmen und persönliche Handlungsbereitschaft Auswirkungen der Coronapandemie Zahlen und Fakten zur Coronapandemie Wirtschaft Kaufverhalten, Verbraucherpreise und Steuern Mobilität Gastgewerbe Übersterblichkeit Soziale Ungleichheit in der Beschäftigungssituation während der frühen Phase der Coronakrise Veränderte Beschäftigungssituationen in der frühen Phase der Coronakrise Erwerbsstatus und Arbeitsort im Zeitverlauf Unterschiede nach Geschlecht Unterschiede zwischen Bildungs- und Einkommensgruppen Fazit zur ersten Phase der Coronapandemie Eltern zwischen Homeoffice und Homeschooling: Arbeit und Familie in Zeiten von Kita- und Schulschließungen Die Situation vor der Coronakrise: Homeoffice als Randphänomen Arbeit und Familie während des Lockdowns: Homeoffice als neue Normalität? Zusammenfassung Auswirkungen der Coronapandemie nach Einkommens- und Bevölkerungsschichtung – eine Momentaufnahme Regionale Verbreitung der Pandemie (nach Landkreisen) im zeitlichen Verlauf Auswirkungen nach Einkommensschichten Entwicklung der Pandemie und ihrer Auswirkungen im zeitlichen Verlauf Tests, Heimquarantäne und regionale Infektionsraten nach Bevölkerungsgruppen Veränderungen und Risiken am Arbeitsmarkt und beim Einkommen nach Bevölkerungsgruppen Zusammenfassung und Ausblick Soziale Unterschiede im COVID-19-Risiko am Anfang der Pandemie Nachspann Kontakt Datengrundlagen Autorinnen und Autoren Abkürzungsverzeichnis Impressum

Leitbilder zu Mutterschaft und Vaterschaft in Deutschland

Sabine Diabaté

/ 3 Minuten zu lesen

Ein gleichermaßen entscheidender Indikator für die Geschlechtsrollenvorstellungen ist die Bewertung der Konsequenzen für die Eltern-Kind-Beziehung, wenn Mütter erwerbstätig sind und in welchem Umfang. Egalitäre Einstellungen bedeuten in diesem Kontext, dass die Konsequenzen als nicht negativ eingestuft werden. Gibt es hingegen Vorbehalte gegenüber erwerbstätigen Müttern, weil man dadurch negative Folgen für die Entwicklung des Kindes befürchtet, wird dies als traditionelle Haltung eingeordnet.

Info 2Studie »Familienleitbilder in Deutschland«

Familienleitbilder sind Vorstellungen davon, wie Familienleben normalerweise aussieht oder idealerweise aussehen sollte. Diese Vorstellungen können sich auf die Familie im Allgemeinen beziehen, zum Beispiel mit Aussagen wie "Eine Familie hält immer zusammen" oder "Familie, das ist ein verheiratetes Paar mit Kindern". Sie können sich aber auch auf einzelne Aspekte des Familienlebens beziehen, etwa auf Partnerschaft ("In einer Partnerschaft sollte kein Partner sehr viel älter sein als der andere."), Elternschaft ("Eine Mutter mit einem zweijährigen Kind, die ganztags arbeitet, kann keine gute Mutter sein.") oder auf die Familienbiografie ("Bevor man heiratet, sollte man eine Weile zusammengewohnt haben."). Oft sind die Vorstellungen bildhaft, das heißt, Menschen malen sich in Gedanken aus, wie eine "normale Familie" aussieht. Oft ist die Vorstellung einem unbewusst, das heißt, man trägt manche Leitbilder in sich, ohne jemals hinterfragt zu haben, ob Familie nicht auch ganz anders aussehen könnte. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Familienleitbilder von verhältnismäßig vielen Menschen innerhalb einer Gesellschaft oder zumindest innerhalb einer bestimmten sozialen Gruppe geteilt werden. Ostdeutsche könnten typischerweise andere Familienleitbilder haben als Westdeutsche, Junge andere als Ältere, Konfessionslose andere als Religiöse, in der Großstadt Lebende andere als Menschen in ländlichen Gemeinden. Daher wird im Familienleitbildsurvey, der im Auftrag des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung bundesweit erhoben wird, auch nach kulturellen Familienleitbildern gefragt, die charakteristisch für Gesellschaften, Regionen, Generationen oder soziale Milieus sind. Dazu wurden insgesamt 5.000 Personen im Alter von 20 bis 39 Jahren erstmals 2012 telefonisch befragt, im Jahr 2016 im Alter von 24 bis 43 Jahren ein weiteres Mal. Insgesamt 1.858 Personen nahmen an beiden Umfragen teil.

Mehr zur Studie unter: Externer Link: www.bib.bund.de/leitbild

In Tabelle 3 werden fünf Aussagen aus dem Familienleitbildsurvey von 2016 dargestellt, die das Rollenverständnis zur Mutterschaft für 24- bis 43-jährige Deutsche erfassen. In der Spalte "Gesamt" zeigt sich eine überwiegende Zustimmung zur Aussage, dass Mütter nachmittags ihren Kindern beim Lernen helfen sollten. Nach Geschlecht stimmten dem deutlich mehr Frauen als Männer zu: 74 gegenüber 57 %. Auch etwas mehr West- als Ostdeutsche waren dieser Ansicht. Gleichzeitig waren insgesamt rund 83 % der Meinung, dass Mütter einem Beruf nachgehen sollten, um unabhängig vom Mann zu sein. 76 % der Männer stimmten dem eher beziehungsweise voll zu, während es bei den Frauen sogar rund 88 % waren. Westdeutsche waren auch hier etwas traditioneller eingestellt als die Ostdeutschen, was auch auf die ostdeutsche Prägung zurückzuführen sein dürfte: In der DDR gingen Mütter zumeist einem Beruf nach, während dies in Westdeutschland früher häufig nicht der Fall war. Dementsprechend stimmten auch mit 69 % deutlich weniger Westdeutsche als Ostdeutsche (77 %) der Aussage zu, dass Mütter, die nur zu Hause sind und sich um ihre Kinder kümmern, irgendwann unzufrieden würden. Auch hier zeigten sich die männlichen Befragten mit 66 % deutlich traditioneller eingestellt als die weiblichen Befragten mit 74 %.

Zustimmung zum Rollenverständnis bezüglich der Mutterschaft 2016 — in Prozent (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Eine vollständige Ablehnung der Erwerbstätigkeit von Müttern ist hingegen ganz selten, sie lag über alle Gruppen hinweg bei 2 bis 4 %. Geht es dagegen um den Umfang der Erwerbstätigkeit von Müttern, sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen größer. Deutlich wird dies, wenn man die Zustimmungswerte zur Aussage betrachtet, dass eine Mutter von einem zweijährigen Kind, die ganztägig arbeitet, keine gute Mutter sein könne. Während immerhin 18 % der Befragten in den alten Bundesländern diese Meinung vertrat, waren es unter den Befragten der neuen Bundesländer lediglich 6 %.

Für Männer und Frauen getrennt ist kaum ein Unterschied bezüglich der Haltung zum Erwerbsumfang der Mutter feststellbar. Hieraus wird ersichtlich, dass sich in Ost- und Westdeutschland jeweils unterschiedliche Mutterleitbilder herausgebildet haben, die sich auch in unterschiedlichen Kinderbetreuungsnormen manifestieren. Insgesamt zeigen sich in Teilen der jüngeren Bevölkerung von 24 bis 43 Jahren noch Bestandteile eines traditionellen Mutterleitbildes, das nicht unbedingt eine komplette Aufgabenteilung zwischen den Geschlechtern vorsieht, jedoch immerhin eine teiltraditionelle beziehungsweise teilegalitäre Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit, die mit einer Teilzeiterwerbstätigkeit bei Müttern einhergeht, aber keiner Erwerbstätigkeit in größerem Umfang oder in Vollzeit.

In Tabelle 4 werden fünf Aussagen zur Messung von Einstellungen zur Vaterschaft dargestellt. Zunächst zeigt sich für die Aussage, dass es für ein Kind problematisch sei, wenn der Vater die Erziehung allein der Mutter überlässt, eine eher hohe Zustimmung, die zwischen 85 und 87 % lag. Zudem fand über die Hälfte aller Befragten, dass Väter beruflich für ihre Kinder beruflich kürzertreten sollten. Während sich West und Ost hier kaum unterschieden, waren deutlich weniger Frauen (57 %) als Männer (67 %) dafür, dass Väter beruflich kürzertreten. Eine prinzipielle Beteiligung an der Kinderbetreuung von Vätern scheint jedoch überwiegend erwünscht: Zur Aussage "Der Vater sollte sich genauso stark an der Kinderbetreuung beteiligen wie die Mutter" zeigten nur die Frauen (82 %) und die Westdeutschen (84 %) etwas geringere Zustimmung, jedoch auf hohem Niveau; bei den Ostdeutschen lag der Anteil mit 92 % am höchsten. Der Vereinbarkeitsanspruch von Erwerbsarbeit und Familienarbeit wird auch hier von der Mehrheit der Befragten für Väter formuliert, das Leitbild des "Neuen Vaters" wird von vielen geteilt.

Zustimmung zum Rollenverständnis bezüglich der Vaterschaft 2016 — in Prozent (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Jedoch herrscht in Teilen der jüngeren Bevölkerung parallel auch noch das klassische männliche Alleinverdienermodell vor. Das traditionelle Vaterleitbild des "Ernährers" wurde von einem Viertel der jungen Erwachsenen favorisiert: Bei Männer dachte sogar fast jeder Dritte so, bei den Frauen jede Fünfte. Bei den Westdeutschen vertraten diese Ansicht doppelt so viele wie bei den Ostdeutschen. Etwas seltener wurde der Aussage zugestimmt, dass es nicht in der "Natur des Mannes" liege, Hausmann zu sein. Insgesamt lag die Zustimmung hier bei knapp über einem Fünftel der Befragten; lediglich bei den Frauen war der Anteil mit rund einem Viertel etwas höher.