Seit 2007 werden im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) auch emotionale Elemente des subjektiven Wohlbefindens erfragt. Der Indikator, der das emotional erlebte Glück der vergangenen vier Wochen erhebt, differenziert auf einer fünfstufigen Skala zwischen "sehr selten" (1) und "sehr oft" (5). Sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland werden seit Jahren ausgesprochen konstante Werte berichtet. Demnach gaben in Westdeutschland jeweils zwischen 50 und 60 % der Befragten an, sich in den vergangenen vier Wochen oft oder sehr oft glücklich gefühlt zu haben; in Ostdeutschland lag dieser Anteil stets etwa 5 Prozentpunkte niedriger. Im Jahr 2019 lag der mittlere Wert der 5er-Skala in Westdeutschland bei 3,6 und in Ostdeutschland signifikant niedriger bei 3,5, was deutlich macht, dass auch 2019 Menschen in Westdeutschland im Durchschnitt geringfügig glücklicher waren als in Ostdeutschland.
Emotionales Glück und »Erfüllt-Sein«
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Ein weiterer Indikator zielt weniger auf spezifische Aspekte oder Bereiche des Lebens, sondern auf den Grad des "Erfüllt-Seins". Dabei geht es um die Einschätzung, ob das, was ich mit dem Leben mache, auch wertvoll und nützlich ist. Die Skala reicht hier von "überhaupt nicht wertvoll und nützlich" (0) bis "vollkommen wertvoll und nützlich" (10). In Westdeutschland hatte von 2015 bis 2019 nahezu konstant ein Zehntel (10 %) der Menschen das Gefühl, dass das, was sie mit ihrem Leben machen, vollkommen wertvoll und nützlich ist. In Ostdeutschland lag der entsprechende Wert zunächst bei 9 % und betrug im Jahr 2019 8 %. Blickt man auf die Veränderung des durchschnittlichen Grads des "Erfüllt-Seins" der entsprechenden 11er-Skala, so liegt der mittlere Grad 2019 in Westdeutschland bei 7,3 und in Ostdeutschland geringfügig niedriger bei 7,2.
Insgesamt haben die subjektiven Unterschiede des Wohlbefindens zwischen West- und Ostdeutschland in den vergangenen Jahren also offenbar eher abgenommen.