Der direkte Energieverbrauch der privaten Haushalte entfällt zum größten Teil auf den Bereich Wohnen. Dort werden beispielsweise Gas und Öl zum Heizen und für warmes Wasser sowie Strom für die Beleuchtung, Elektrogeräte und darunter zunehmend auch für Informations- und Kommunikationstechnik eingesetzt. Im Jahr 2018 machte das Wohnen knapp zwei Drittel (64 %) des direkten Energieverbrauchs privater Haushalte aus. Den übrigen Teil (36 %) setzten die Menschen für den motorisierten Individualverkehr ein, also für die Nutzung von Pkw, Motorrädern und so weiter. Bei dieser detaillierten Betrachtung der privaten Haushalte werden Verluste aus der Energieumwandlung nicht einbezogen, da sie dem Energieerzeuger zugerechnet werden.
Energieverbrauch privater Haushalte
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Beim Energieverbrauch der privaten Haushalte hat in den vergangenen Jahren eine Trendwende stattgefunden: 2003 bis 2013 konnten leichte Einsparungen verzeichnet werden (– 5,5 %). Ab 2013 nahm der Verbrauch jedoch wieder spürbar zu (2013 bis 2018: + 8,9 %), sodass 2018 die privaten Haushalte 2,9 % mehr Energie verbrauchten als noch 2003. Insgesamt hat der Verbrauch für Wohnen über den Zeitraum von 15 Jahren um 2,2 % zugenommen. Das liegt vor allem an der wachsenden Gesamtzahl der Haushalte (hier insbesondere der Einpersonenhaushalte). Je Haushalt betrachtet sank der Verbrauch daher um 5,0 %. Deutlicher als der gesamte Energieverbrauch für Wohnen haben sich die Anteile der eingesetzten Energieträger verändert. So gewannen die erneuerbaren Energien zwischen 2003 und 2018 deutlich an Bedeutung. Ihr Anteil wuchs von 7 auf 14 %. Dadurch wurde vor allem Heizöl eingespart, das 2018 nur noch einen Anteil von 18 % ausmachte – im Vergleich zu 26 % im Jahr 2003. Das spiegelt sich auch bei den verwendeten Heizungsarten wider: Zwischen 2006 und 2018 stieg der Anteil der Haushalte mit Hauptheizungen auf Basis erneuerbarer Energien von 3,0 auf 5,8 %, während der Anteil mit Ölheizungen von 30 auf 23 % sank. Bedeutendster Energieträger war 2018 weiterhin Gas, dessen Anteil am Gesamtenergieverbrauch für Wohnen seit 2003 nahezu konstant bei rund 40 % liegt.
Im motorisierten Individualverkehr nahm der Energieverbrauch deutlicher zu als im Bereich Wohnen. Der Verbrauch ist zwischen 2003 und 2018 um 4,1 % gestiegen. Auch hier gab es zu Beginn der Jahrtausendwende leichte Einsparungen, die aber aufgrund immer weiter ansteigender Fahrzeugbestände und größer werdender Fahrzeuge nicht von Dauer waren. Allerdings kam es zu einer Verlagerung bei der Art des verbrauchten Kraftstoffs: Die Bedeutung von Dieselkraftstoff nahm im Lauf der Jahre deutlich zu. Sein Verbrauch hat sich 2016 gegenüber 2003 mehr als verdoppelt, während ein Viertel weniger Benzin genutzt wurde. Aktuell könnte sich eine Trendwende abzeichnen. Zwischen 2017 und 2018 nahm der Dieselverbrauch erstmals wieder leicht ab (– 2,8 %), während der Verbrauch von Benzinkraftstoffen stabil blieb. Möglicherweise spielt hier der Dieselskandal eine Rolle.
Der gesamte Kraftstoffverbrauch für Pkw wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. So spielen die Fahrleistung (jährlich gefahrene Kilometer) und der Verbrauch je Kilometer eine große Rolle. Während die gesamten Fahrleistungen aller Pkw in den vergangenen Jahren zugenommen haben, entwickelte sich die Fahrleistung je Fahrzeug rückläufig. Ebenso konnte in der Vergangenheit durch technische Verbesserungen der Kraftstoffverbrauch je Kilometer gesenkt werden, was wiederum den Anstieg des gesamten Kraftstoffverbrauchs durch wachsende Fahrleistungen abmilderte.
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