Wofür verwendeten die privaten Haushalte 2018 ihre monatlichen Konsumausgaben von durchschnittlich 2.704 Euro? Den größten Teil ihres Konsumbudgets (knapp 34 % beziehungsweise 908 Euro) gaben die Haushalte für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung aus. Die Ausgaben für Verkehr – dazu zählen beispielsweise die Ausgaben für Autos, Kraft- und Fahrräder, Reparaturen und Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel – lagen mit 379 Euro bei einem Anteil von 14 %. Nur knapp danach folgten die anteiligen Aufwendungen für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Ähnliches mit gut 13 % (360 Euro). Die Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur machten anteilig gut 11 % (304 Euro) aus. Für Kleidung und Schuhe gaben die Privathaushalte knapp 5 % (122 Euro) ihres Budgets aus, die Ausgaben für das Bildungswesen betrugen 1 % (28 Euro).
Struktur der Konsumausgaben
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Konsumausgaben nach Haushaltstyp
Deutliche Unterschiede in Niveau und Struktur zeigen sich bei den Konsumausgaben ausgewählter Haushaltstypen. Die höchsten Konsumausgaben tätigten im Jahr 2018 Paarhaushalte mit Kind(ern) mit durchschnittlich 3.832 Euro, gefolgt von den Paaren ohne Kind mit 3.189 Euro monatlich. Die Konsumausgaben der Haushalte von Alleinerziehenden (2.208 Euro) und Alleinlebenden (1.706 Euro) lagen weit unter dem Bundesdurchschnitt von 2.704 Euro im Monat. Die sonstigen Haushalte kamen 2018 auf Konsumausgaben in Höhe von 3.813 Euro.
Für den Ausgabenblock "Wohnen, Ernährung und Bekleidung" wendeten alleinerziehende Mütter oder Väter mit 56 % den größten Teil ihres Konsumbudgets auf. Am niedrigsten war dieser Anteil bei den Paarhaushalten mit Kind(ern) und ohne Kind (je 50 %). In der anteilsmäßigen Zusammensetzung der Bereiche Wohnen, Ernährung und Bekleidung weisen die einzelnen Haushaltstypen folgende Unterschiede auf: Während Paarhaushalte mit Kind(ern) 14 % und Alleinerziehende 15 % ihres gesamten Konsums für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Ähnliches ausgaben, waren es bei den Alleinlebenden nur rund 12 %. Diese hatten aber mit 39 % den höchsten Ausgabenanteil für Wohnen, gefolgt von den Alleinerziehenden mit 35 % und den Paaren ohne Kind (32 %). Paarhaushalte mit Kind(ern) und die sonstigen Haushalte hatten einen Wohnkostenanteil von jeweils rund 31 %.
Für den Bereich Verkehr verwendeten Paarhaushalte mit Kind(ern) 15 % ihrer Ausgaben, Paare ohne Kind knapp 14 %, Alleinlebende knapp 12 % und Alleinerziehende 11 %. Die sonstigen Haushalte kamen auf einen Anteil von 17 %. Bei den Ausgaben für den Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur gab es zwischen den einzelnen Haushaltstypen kaum Unterschiede. Paare ohne Kind wendeten dafür anteilig knapp 12 % auf, bei allen anderen Haushalten waren es 11 %.
Bei den Ausgaben für das Bildungswesen machen die Aufwendungen für die Kinderbetreuung den größten Anteil aus. Daraus ergibt sich der Unterschied zwischen dem Ausgabenanteil von Paaren mit Kind(ern) (3 %) und Alleinerziehenden (2 %) und den Bildungsausgaben kinderloser Haushalte, deren Anteile unter 0,5 % lagen.
Konsumausgaben nach Haushaltsnettoeinkommen
Je mehr Geld den Haushalten monatlich zum Ausgeben zur Verfügung steht, umso höher sind auch deren Konsumausgaben. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.300 Euro gaben im Jahr 2018 durchschnittlich 1.059 Euro im Monat für den privaten Konsum aus. Mehr als viermal so viel (4.657 Euro) wendete die Haushaltsgruppe mit dem höchsten monatlichen Nettoeinkommen von 5.000 Euro und mehr für ihren Konsum auf.
Für Wohnen, Ernährung und Bekleidung gaben die Haushalte mit einem monatlichen Einkommen unter 1.300 Euro im Durchschnitt 693 Euro monatlich aus; das waren 65 % ihrer gesamten Konsumausgaben. Haushalte mit Einkommen über 5.000 Euro wendeten dafür mit 2.126 Euro mehr als dreimal so viel auf. Ihr Anteil an den Konsumausgaben für diesen Bereich war mit 46 % aber deutlich geringer. Im Durchschnitt gaben die privaten Haushalte etwas mehr als die Hälfte (51 %) ihrer Konsumausgaben für Wohnen, Ernährung und Bekleidung aus.
Mit steigendem Einkommen nehmen die Ausgabenanteile für Wohnen, Ernährung und Bekleidung ab, dafür nehmen die Anteile der anderen Konsumbereiche mit steigendem Einkommen zu. Besonders deutlich ist dies bei den Verkehrsausgaben: Mit 762 Euro im Monat (16 %) gaben die Haushalte der höchsten Einkommensgruppe mehr als das Achtfache der Haushalte der niedrigsten Einkommensgruppe aus (87 Euro, 8 %). Der weitaus größte Anteil dieser Ausgaben entfällt auf den Kauf von Fahrzeugen. Bei den Haushalten der höchsten Einkommensgruppe waren das 44 %; bei den Haushalten der niedrigsten Einkommensgruppe 25 %. Für Freizeit, Unterhaltung und Kultur gaben die Haushalte mit dem höchsten monatlichen Nettoeinkommen mehr als das Sechsfache (557 Euro beziehungsweise 12 %) dessen aus, was die Haushalte mit einem Einkommen unter 1.300 Euro monatlich dafür aufwendeten (86 Euro beziehungsweise 8 %).
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