"Renten nach monatlichem Gesamtrentenzahlbetrag (RV)" herunterladen als:
Renten nach monatlichem Gesamtrentenzahlbetrag (RV)
/ 5 Minuten zu lesen
Von den 20,6 Millionen Rentnern Mitte 2012 waren 80 Prozent Einzelrentner und 20 Prozent Mehrfachrentner. Fast jede dritte Rentnerin gehörte Mitte 2012 zur Gruppe der Mehrfachrentner, bei den Männern waren es 5,5 Prozent.
Renten nach monatlichem Zahlbetrag (GRV) (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
- Als PDF herunterladen (544.8kB)
Fakten
Für Männer in Westdeutschland lag die Höhe des durchschnittlichen monatlichen Rentenzahlbetrags für Versichertenrenten der gesetzlichen Rentenversicherung (RV) im Jahr 2012 bei 980 Euro (Stichtag 31. Dezember 2012). In Ostdeutschland betrug der entsprechende Wert 1.021 Euro. Sowohl in West- als auch in Ostdeutschland lag dabei der Rentenzahlbetrag bei Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit unter dem der Altersrenten (West: 741 Euro gegenüber 1.005 Euro; Ost: 652 Euro gegenüber 1.073 Euro).
Bei Frauen in Westdeutschland lag die Höhe des Rentenzahlbetrags für Versichertenrenten Ende 2012 bei 520 Euro. In Ostdeutschland betrug der entsprechende Wert 727 Euro. Während bei den Frauen in Westdeutschland der durchschnittliche Rentenzahlbetrag bei Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit deutlich über dem der Altersrenten lag (672 Euro gegenüber 508 Euro), hatten die entsprechenden Renten in Ostdeutschland ein ähnlich hohes Niveau (697 Euro bzw. 730 Euro).
Deutlich niedriger als die durchschnittlichen monatlichen Rentenzahlbeträge für Versichertenrenten sind die Zahlbeträge bei Renten wegen Todes. Am 31. Dezember 2012 lagen diese bei Männern in West- bzw. Ostdeutschland bei durchschnittlich 245 bzw. 302 Euro. Bei den Frauen lag der Rentenzahlbetrag bei Renten wegen Todes sowohl in West- als auch in Ostdeutschland höher als bei den Männern (576 Euro bzw. 605 Euro).
Bei einer Beurteilung der Höhe der Rentenzahlbeträge aus der gesetzlichen Rentenversicherung muss berücksichtigt werden, dass ein Teil der Rentner mehr als eine Rente bezieht: Von den 20,61 Millionen Rentnern am 1. Juli 2012 waren 16,56 Millionen Einzelrentner (80,3 Prozent) und 4,05 Millionen Mehrfachrentner (19,7 Prozent). Fast jede dritte Rentnerin gehörte Mitte 2012 zur Gruppe der Mehrfachrentner (30,1 Prozent), bei den Männern waren es 5,5 Prozent. Dieser Unterschied ist dadurch zu erklären, dass Frauen – hier zusätzlich zu eigenen Rentenansprüchen – sehr viel häufiger eine Witwenrente erhalten als Männer eine Witwerrente. Im Juli 2012 waren 88,2 Prozent der Mehrfachrentner Frauen. Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag aus allen Rentenleistungen der gesetzlichen Rentenversicherung (zum Beispiel Versichertenrente und/oder Hinterbliebenenrente, ohne Waisenrente) lag am 1. Juli 2012 bei den Männern bei 998 Euro pro Person. Bei den Frauen war der entsprechende Betrag mit 739 Euro deutlich niedriger. Während bei den Einzelrentnern der Rentenzahlbetrag bei 775 Euro pro Person lag (Männer: 982 Euro / Frauen: 570 Euro), erhielten Mehrfachrentner durchschnittlich 1.150 Euro (Männer: 1.276 Euro / Frauen: 1.133 Euro) – jeweils nach Abzug der Beiträge für die gesetzliche Kranken- bzw. Pflegeversicherung (KVdR/PVdR).
Darüber hinaus gibt es im Alter neben den Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung auch andere Einkommensquellen: Nach Angaben der repräsentativen Studie "Alterssicherung in Deutschland" (ASiD) stammten im Jahr 2011 im Durchschnitt lediglich 64 Prozent des Bruttoeinkommensvolumens der 65-jährigen und älteren Personen aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Andere Alterssicherungssysteme (zum Beispiel Betriebsrenten, Beamtenpensionen) und die private Vorsorge hatten einen Anteil von 21 bzw. 9 Prozent. Der Rest entfiel auf Transferleistungen, Zinsen, Mieteinnahmen, Lebensversicherungen und weitere Einkommensquellen.
Die Einkommen neben den Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung sind insbesondere beim Thema Altersarmut von großer Bedeutung: Wird nur das Einkommen aus der gesetzlichen Rentenversicherung betrachtet, entfielen im Jahr 2011 bei den Männern in Westdeutschland 7 Prozent der Netto-RV-Renten auf Beträge unter 325 Euro, bei den Frauen lag der entsprechende Anteil sogar bei 39 Prozent (die Männer in Ostdeutschland erhielten nur in Ausnahmefällen eine RV-Rente von weniger als 325 Euro und auch bei den Frauen lag der Anteil mit 5 Prozent deutlich niedriger als in Westdeutschland). In den meisten Fällen sind niedrige gesetzliche Renten jedoch nicht mit einer schlechten Einkommensposition gleichzusetzen: Viele Bezieher von Kleinstrenten sind ehemalige Selbstständige mit privater Absicherung oder Beamte mit Pensionen sowie über den Ehepartner abgesicherte Personen. Entsprechend treten – bei einer Betrachtung aller Einkünfte – Nettoeinkommen von unter 300 Euro in Ostdeutschland nur in wenigen Ausnahmefällen auf und auch in Westdeutschland waren davon 2011 lediglich 2 Prozent der ledigen und ein Prozent der geschiedenen Frauen sowie ein Prozent der alleinstehenden Männer betroffen. Schließlich bestätigen auch die Daten zur Armutsgefährdung, dass ältere Personen nicht auffallend häufig armutsgefährdet sind. Im Gegenteil: In allen Jahren von 2005 bis 2011 waren deutschlandweit sowohl die 65-jährigen und älteren Männer als auch die 65-jährigen und älteren Frauen seltener armutsgefährdet als die Männer bzw. Frauen insgesamt.
Unter Berücksichtigung sämtlicher Einkommen der Rentnerhaushalte mit einer Bezugsperson ab 65 Jahren verfügten Ehepaare in Westdeutschland im Jahr 2011 über ein monatliches Nettoeinkommen von 2.614 Euro je Monat. Bei alleinstehenden Männern lag das Einkommen laut ASiD bei 1.615 Euro und bei alleinstehenden Frauen bei 1.310 Euro im Monat. In Ostdeutschland verfügten Ehepaare im selben Jahr über ein Nettoeinkommen von durchschnittlich 2.019 Euro, bei alleinstehenden Männern bzw. Frauen waren es 1.310 bzw. 1.219 Euro im Monat.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die repräsentative Studie "Alterssicherung in Deutschland (ASiD)" wird seit 1986 in mehrjährigem Turnus von TNS Infratest Sozialforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) durchgeführt. Die Studie enthält Informationen zur Art und Höhe von Einkommen der Bevölkerung ab 55 Jahren auf der Personen- und Ehepartnerebene. Sie basiert auf Angaben von insgesamt 27.631 Personen (2011). Die untersuchten Nettoeinkommen ergeben sich aus den Bruttoeinkommen nach Abzug der Beiträge zur Sozialversicherung – dies sind bei Personen ab 65 Jahren die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung – sowie gegebenenfalls der Einkommensteuern. Weitere Informationen zum "Gesamteinkommen der Rentnerhaushalte " erhalten Sie Interner Link: hier...
Weitere Informationen zum Thema "Altersarmut" erhalten Sie Interner Link: hier...
Ausführliche Informationen zu den einzelnen"Rentenarten" erhalten Sie Interner Link: hier...
Tabelle: Renten nach monatlichem Gesamtrentenzahlbetrag (RV*)
Nach Geschlecht, Einzel- und Mehrfachrentner, Anteile in Prozent und in absoluten Zahlen, 01.07.2012
Rentenzahlbetrag** von … bis unter ... Euro pro Monat |
* gesetzliche Rentenversicherung
** nach Abzug des Eigenbeitrags zur gesetzlichen Kranken- bzw. Pflegeversicherung (KVdR und PVdR).
*** ohne Waisenrenten
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS): Rentenversicherungsbericht 2013; Rentenbestandsaufnahme des BMAS aus dem Datensatz des Renten Service der Deutschen Post AG