Advocacy in der Distanzierungsarbeit
– Violence Prevention Network: Alexander Swidziniewski –
Der Beitrag fasst zentrale Thesen eines Panels der interdisziplinären Fachtagung des Forschungsnetzwerks RADIS vom Februar 2024 zusammen. Dabei wurden Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis zum Thema Präventionspraxis und Distanzierungsarbeit im Phänomenbereich des religiös begründeten Extremismus aufgezeigt. Eike Bösing erläuterte die Handlungspraxis von Fachkräften der Islamismusprävention, Prof. Dr. Dennis Walkenhorst referierte über Gelingensbedingungen eines erfolgreichen Erfahrungs- und Wissensaustauschs im Feld der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit. Dr. Juliane Kanitz und Harry Guta diskutierten das Konzept der Resonanz (nach Hartmut Rosa) für die Distanzierungsarbeit. Als Fazit zieht der Autor, dass die Verortung der Praktiker:innen in der Sozialen Arbeit sowie fortwährende Weiterbildung und Reflexion bedeutsam seien. Auf Ebene der Handlungspraxis werde Advocacy – sprich: aktive Interessenvertretung – als die beste Form des Umgangs mit Klient:innen empfohlen.
Zum Beitrag auf Externer Link: interventionen.blog
Konversion zum Islam: Eine legitime Differenzierung in der Präventionsarbeit?
– ufuq.de: Marvin Mücke –
Welche Rolle spielen Konversionen junger Menschen zum Islam in der Präventionsarbeit zu religiös begründetem Extremismus? Der Beitrag diskutiert, inwiefern die Konversion zum Islam ein Unterscheidungsmerkmal von Adressat:innen in der präventiven Praxis darstellen sollte. Der Autor legt dar, dass mit einer Konversion bestimmte Erfahrungen einhergehen können, die in der präventiven Praxis mitgedacht werden sollten. Er warnt jedoch davor, die konvertierten Adressat:innen auf dieses Merkmal festzuschreiben und plädiert dafür, Differenzierungen entlang bestimmter Merkmale kontinuierlich auf ihre Auswirkungen in der Handlungspraxis zu befragen.
Zum Beitrag auf Externer Link: ufuq.de
„Muslime sind nicht per se Opfer“
– Der Standard: Interview mit Eren Güvercin –
Der Gründer der Alhambra-Gesellschaft und Journalist Eren Güvercin spricht im Interview mit der österreichischen Zeitung Der Standard über Überlegenheitsvorstellungen in muslimischen Communitys, über Identitätspolitik und Diskriminierungserfahrungen. Er fordert eine aktivere staatliche Religionspolitik in Deutschland und Österreich und kritisiert den Einfluss der türkischen Diasporapolitik der Partei von Präsident Erdogan sowie radikaler Prediger auf TikTok. Güvercin fordert mehr Gegenangebote für junge Menschen im Sinne der Demokratiebildung, aber auch klare Positionierungen der muslimischen Verbände gegen Gewalt und Extremismus.
Zum Beitrag auf Externer Link: derstandard.at
„Wir müssen proaktiv auf Extremisten zugehen“
– Frankfurter Rundschau: Interview mit Thomas Mücke –
Thomas Mücke von Violence Prevention Network berichtet im Interview über die Präventions- und Distanzierungsarbeit in verschiedenen Phänomenbereichen. Bei der Distanzierungsarbeit mit Islamist:innen sei es wichtig, proaktiv auf die Menschen zuzugehen und sie dazu zu bringen, sich zu öffnen und zu reflektieren. Dabei sei eine gute Arbeitsbeziehung und engmaschige Betreuung wichtig. Mücke warnt vor Haushaltskürzungen im Bereich Extremismusprävention und weist auf die prekären Beschäftigungsverhältnisse im Arbeitsfeld hin. Er bemängelt, dass es in Deutschland zwar ein beispielhaftes System der Präventionsarbeit gebe, aber eine Verstetigung und der Aufbau stabiler, abgesicherter Strukturen nicht gelungen sei.
Zum Beitrag auf Externer Link: fr.de
Jugend in der Krise – Überforderung, Bewältigung und Radikalisierungspotenziale
– PRIF blog: Hannah Hoffmann, Kim Hesch, Johanna Niendorf, Kazim Celik, Fabian Hess –
Mitarbeitende des Forschungsprojekts „RIRA – Radikaler Islam versus Radikaler Anti-Islam“ befassen sich in dem Beitrag mit der These, dass die Phase der Adoleszenz unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen besonders krisenhaft und damit auch besonders anfällig für Radikalisierungsprozesse ist. Dieser Kerngedanke wird unterstrichen mit exemplarischen Äußerungen aus sechs Gruppendiskussionen mit jungen Erwachsenen zwischen 18 und 21 Jahren, die im Rahmen einer Studie durchgeführt wurden. Es werden Bewältigungsversuche im Umgang mit Problemlagen dargestellt und mögliche Radikalisierungspotenziale in diesen Bewältigungsversuchen aufgezeigt.
Zum Beitrag auf Externer Link: blog.prif.org
Wie sich Jugendliche über Social Media radikalisieren
– Deutschlandfunk –
Der Beitrag bietet eine Einführung in das Thema, wie islamistische Akteure soziale Medien nutzen, um ihre Ideologie unter Jugendlichen zu verbreiten. Die Radikalisierung von Jugendlichen beginnt dabei oft mit Alltagsfragen, auf die islamistische Akteure scheinbar harmlose und einfache Antworten bieten. Es wird eine Zusammenstellung von Unterstützungsmöglichkeiten für das Umfeld der Jugendlichen angeboten.
Zum Beitrag auf Externer Link: deutschlandfunk.de
„Tiktok entwickelt sich zu einer wesentlichen Sozialisationsinstanz“
– Frankfurter Allgemeine Zeitung: Interview mit Mathieu Coquelin –
Der Leiter der Fachstelle Extremismusdistanzierung in Stuttgart, Mathieu Coquelin. spricht im Interview über die Verrohung der Gesellschaft, über die subtiler werdenden Methoden von Extremist:innen und über den großen Einfluss von TikTok auf Jugendliche sowie die damit verbundenen Gefahren – und warum die Politik hier aktiver werden und entschlossener handeln muss.
Zum Beitrag auf Externer Link: faz.net (Paywall)