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Kunst aktiv erforschen – das Studio d(13) der dOCUMENTA 13 für Kids und Teens | Kulturelle Bildung | bpb.de

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Kunst aktiv erforschen – das Studio d(13) der dOCUMENTA 13 für Kids und Teens

Katharina Reinhold

/ 6 Minuten zu lesen

Wie nähern sich Kinder und Jugendliche zeitgenössischer Kunst? Was finden sie daran spannend, was macht ihnen Spaß, was wollen sie wissen, und wie lernen sie? Das Studio d(13) für Kids und Teens als Teil der Vielleicht Vermittlung der dOCUMENTA 13 wagt ergebnisoffene Bildungsexperimente im Sinne einer kreativen Nachhaltigkeit.

Studio d(13) für Kids und Teens (© Katharina Reinhold)

Kunstvermittlung auf der dOCUMENTA 13


Die Documenta zählt zu den weltweit wichtigsten internationalen Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Sie findet alle fünf Jahre in Kassel statt, jedes Mal mit einer neuen künstlerischen Leitung und mit einem neuen Team. Auch die Kunstvermittlung wird alle fünf Jahre neu aufgebaut und konzipiert. Oft wird Neues ausprobiert, und man kann die Documenta-Kunstvermittlung als einen Anzeiger für den aktuellen Stand der Profession sehen, ähnlich, wie die Documenta selbst vielen Leuten als Seismograph für den jeweils momentan gültigen Stand der zeitgenössischen Kunst gilt.

Die Kunstvermittlung für Kinder und Jugendliche der dOCUMENTA 13 im Jahr 2012 ist Teil der "Maybe Education/Vielleicht Vermittlung", unter der alle Vermittlungs- und weitere Programme wie Filmvorführungen, Kongresse, Diskussionsformate, die dTours etc. zusammengefasst werden. Im "Vielleicht" stecken Unsicherheiten, Mehrdeutigkeiten und vor allem eine Ergebnisoffenheit, die vielen der Formate zugrunde liegen.

Auch das Studio d(13) für Kids und Teens, das Workshops und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren anbietet, arbeitet radikal partizipativ und ergebnisoffen.

Schubladenregal mit Künstlermaterialien (© Katharina Reinhold)

Ausgangspunkt: Künstlermaterialien


Die Künstlerinnen und Künstler der dOCUMENTA 13 wurden eingeladen, Materialien, Gedanken und Vorschläge für Workshops mit Kindern und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen. Viele von ihnen haben dem Studio d(13) daraufhin Gegenstände, Ideen oder auch Sätze zugeschickt oder vorbeigebracht. Diese befinden sich nun in transparenten Schubladen, die ein raumhohes Regal in den Räumen des Studios in einer ehemaligen Schul-Turnhalle im Dock4-Kulturzentrum direkt neben dem Fridericianum, einem der zentralen Ausstellungsorte der dOCUMENTA 13, füllen. Die Bandbreite der Schubladen-Inhalte reicht von Tannenzapfen über ein Megafon, organische Abfälle mitsamt Regenwürmern, Zeit-Banknoten bis hin zu Lollies, Puppen und Büchern.

Raumgestaltung als wichtiges Element


Das Studio wurde liebevoll gestaltet mit Holzpodesten, niedrigen Rolltischen und Kissen, die in den dOCUMENTA-Pastellfarben und weiß gehalten sind. Der große Raum ist flexibel und wandelbar und ermöglicht es mehreren Gruppen, parallel Workshops durchzuführen, ohne sich zu stören. Es stehen neben den Künstler-Schubladen und ihren Inhalten viele Materialien bereit – Papier, bunte Folien, Stifte, Kleber, Scheren, Holz, Fotokameras usw. Diese kommen je nach Bedürfnis zum Einsatz und stehen den Besuchern/-innen zur Verfügung.

Verschiedene Formate


Unter dem Titel d(13)Studio für Kids und Teens sind verschiedene Workshop-Formate zusammengefasst:

  • Studio d(13) für Gruppen. Eine Gruppe (Schulklasse, Hortgruppe, Jugendzentrum, Verein etc.) nimmt an einem Workshop gemeinsam mit Lehrkräften oder Betreuern/-innen teil.

  • Studio d(13) am Wochenende ist für Kinder, die die Ausstellung besuchen und "in ein dreistündiges Lernerlebnis" eintauchen möchten, sie können spontan vorbeikommen und die Gruppen sind bunt zusammengewürfelt.

  • Studio d(13) für Teens bietet Jugendlichen aus Kassel und der Umgebung einmal in der Woche regelmäßig Raum, sich nachhaltiger mit Ideen und Formen der Ausstellung zu befassen.

Die meist 3-stündigen Workshops werden angeboten von "Weltgewandten Begleiterinnen und Begleitern" bzw. "Worldly Companions", Kunstvermittlern/-innen, die ein mehrmonatiges Schulungsprogramm im Vorfeld der dOCUMENTA 13 mitgemacht haben und die ein besonderes Interesse an und Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mitbringen. Hinzu kommen unregelmäßig stattfindende Veranstaltungen mit Künstlerinnen und Künstlern der dOCUMENTA 13.

Mit verschiedenen Aktivitäten, Ideen und Ansätzen nähern sich die Workshops des Studio d(13) für Kids und Teens den künstlerischen Projekten und Themen der dOCUMENTA 13 und bieten Gelegenheit, die Ausstellung zu erforschen.

Schüler/-innen der Evangelischen Regelschule Gotha arbeiten mit Künstlermaterialien (© Katharina Reinhold)

Workshop-Ablauf


Die Materialien, die von den dOCUMENTA 13 Künstlerinnen und Künstlern bereitgestellt wurden, bilden den Ausgangspunkt für die Workshops. Die Teilnehmenden können sich meist zu Beginn des Workshops die Materialien aussuchen, die sie am interessantesten finden. Oft findet in einem moderierten Prozess eine gemeinsame Einigung der Gruppe auf eine oder zwei der Künstler-Schubladen statt, mit deren Inhalten sich die Kinder weiter beschäftigen wollen.

Die Kunstvermittler/-innen, die Worldly Companions, überlegen gemeinsam mit den Teilnehmenden, was man mit den Materialien anfangen könnte. Es gibt keine festgelegten Abläufe und Formate, die Vermittler/-innen lassen sich auf die Wünsche und Interessen der Kinder und Jugendlichen ein. Sie geben hier und da Impulse, wenn der Prozess ins Stocken gerät, aber werden Teil dieses Prozesses, dessen Ende und Ergebnis offen sind. Es kann zu Gesprächen kommen, zu kreativen Aktivitäten, in denen kleine künstlerische Arbeiten entstehen oder aber zu Ideen für eine Aktion, die im Ausstellungs- oder Stadtraum durchgeführt werden soll.

Fester Bestandteil der Workshops ist auch der Besuch der Ausstellung bzw. einzelner künstlerischer Arbeiten. Die dOCUMENTA 13-Projekte sind über das Stadtgebiet Kassels verteilt, man findet sie in einigen zentralen Ausstellungsgebäuden, im Aue-Park und an verschiedenen ungewöhnlichen Orten in der Stadt.

Schüler der Evangelischen Regelschule Gotha betrachten Geoffrey Farmers dOCUMENTA 13-Arbeit "Leaves of Grass" (© Katharina Reinhold)

Je nach Verlauf des Workshops und nach Interesse der Kinder und Jugendlichen entscheiden die Worldly Companions, welche Kunstprojekte sie mit der Gruppe gemeinsam anschauen wollen. Oft fließen die Gespräche und Produkte der gemeinsamen Workshop-Arbeit in Aktivitäten beim Ausstellungsbesuch ein. Es kommt zu spontanen Performances, Besucher-Befragungen oder auch zu gemeinsamen Kunst-Betrachtungen mit einem ganz bestimmten Fokus.

Hatte die Gruppe sich zum Beispiel am Anfang des Workshops mit Claire Pentecosts Wurmkompost-Kiste befasst und mit Fragen, wie aus organischem Abfall neuer fruchtbarer Boden entsteht, kann es sein, dass Bilder von Mikro-Organismen gestaltet werden, die im Ausstellungsraum im Ottoneum den anderen präsentiert und mit den künstlerischen Arbeiten verglichen werden.

Wählte die Gruppe zu Anfang das Megafon und die Lollies, kann es zu spontanen Demonstrationen vor oder in den Ausstellungsgebäuden kommen, in denen sich die Kinder für ihre Rechte auf Süßigkeiten stark machen.

Kinder, die sich mit Eric Carles Bilderbuch von der Raupe Nimmersatt beschäftigt haben, werden Kristina Buchs Installation "The Lover", eine Insel mit Pflanzen, auf der Schmetterlingslarven ausgesetzt werden, sicher mit anderen Augen sehen und mit offenen Augen durch den Auepark gehen und seine Tier- und Pflanzenwelt betrachten.

Vielleicht machen sich die Kinder und Jugendlichen auch mit Zeit-Banknoten der Time-Bank auf den Weg und versuchen, ihre Zeit bzw. etwas, das sie in einer bestimmten Zeit für jemanden tun, gegen eine andere Aktivität oder Ware einzutauschen. So hinterfragen sie im Sinne der Künstler Julieta Aranda und Anton Vidokle das Geldsystem und Konsumverhalten und überlegen, ob andere Tauschsysteme möglich wären.

Schüler/-innen der Evangelischen Regelschule Gotha machen eine Spontan-Performance (© Katharina Reinhold)

Die Workshops enden wieder in den Räumen des d(13) Studios, wo gemeinsam über das Erlebte und Gesehene nachgedacht und gesprochen oder auch einfach weitergemacht wird mit den Aktivitäten, ganz im Sinne der Ergebnisoffenheit…

Nachhaltigkeit


Nachhaltigkeit spielt im Rahmen der Workshops nicht nur in den Themen und Arbeiten der Künstler/ -innen eine Rolle, sie durchzieht auch das gesamte Konzept der Vermittlung. Dem Team ist klar, dass Lernen am nachhaltigsten ist, wenn man von den Interessen der Teilnehmenden ausgeht, wenn ihre Neugier geweckt ist und sie Lust haben, sich mit allen Sinnen auf eine Entdeckungsreise zu begeben. Durch die Materialien der Künstler/-innen und des Studios werden sie angeregt, selbst kreativ zu sein und sich einem Thema – oft ganz experimentell – anzunähern. Das Material und die Beschäftigung mit bestimmten Themen und Fragestellungen bauen viele Hemmschwellen gegenüber zeitgenössischer Kunst und Ausstellungszusammenhängen ab und eröffnen neue Blickwinkel.

Die Worldly Companions begleiten die jungen Forscher/-innen auf ihren Entdeckungsreisen und lassen sich selbst ständig auf neue Bildungs-Experimente ein, ohne deren Ausgang zu kennen. Nur so können sie glaubwürdig sein und werden von den jungen Teilnehmenden ernst genommen. Was genau gelernt wird, was die Teilnehmenden mit nach Hause nehmen, ist vorher ungewiss. Diese Form des Lernens wird von den Kindern und Jugendlichen oft gar nicht als solche wahrgenommen, wie viele Gespräche zeigen. Sie verbinden mit "Lernen" meist das formale Lernen, das sie aus der Schule kennen, und das in die Abfrage durch Tests und Klausuren und schließlich Noten mündet. Dass wir ständig dazu lernen in informellen Prozessen, und dass Lernen auch und gerade mit eigenem schöpferischen Tun oder mit Forschen und Entdecken, auch in der Welt der Kunst, zu tun haben kann, ist für viele neu und für die meisten eine tolle Erfahrung.

Dass bei dieser dOCUMENTA 13 Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und die kritische Auseinandersetzung mit Konsumgewohnheiten eine wichtige Rolle spielen, verstärkt noch den Eindruck, dass die künstlerische Bildungsarbeit der "Vielleicht Vermittlung" ein gutes Vorbild für Bildungsarbeit im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung sein kann. Mit einfachen Mitteln, aber viel Neugier, Offenheit, Flexibilität und Experimentierfreude entstehen hier nachhaltige Bildungserlebnisse, die auch auf andere Lernorte und Ausstellungskontexte übertragbar sind.

Weitere Informationen und Programm des d(13) Studio für Kids und Teens:
Externer Link: http://d13.documenta.de/de/#/de/programme/die-programmein-kassel/studio-d13-fuer-kids-und-teens/

Fussnoten

Katharina Reinhold ist Redakteurin, Autorin und Vermittlerin mit den Fachgebieten politische und kulturelle Bildung.