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Länderbeispiel Südkorea: Kulturelle Bildung auf vielen Ebenen stärken

Seo Min-Jung

/ 14 Minuten zu lesen

Südkorea setzt seit 2004 verstärkt auf kulturelle Bildung, um die Lebensqualität in der gesamten Gesellschaft zu verbessern und die kulturellen Ressourcen der Nation zu stärken. Dazu wurde die Regierungseinrichtung KACES gegründet, die kulturelle Bildung in Korea auf verschiedenen Ebenen fördert.

  • Interner Link: english original version

    Entwicklung und Zielausrichtung der kulturellen Bildung in Korea



    In der Republik Korea (Südkorea) ist seit Ende der 1990er-Jahre mit der umfassenden Einführung der lokalen Selbstverwaltung die Zahl der Kultureinrichtungen wie Bibliotheken, Museen und Galerien deutlich angestiegen. Seit dieser Zeit wurden die kulturpolitischen Maßnahmen weiter ausgedehnt, so dass heute die Kultureinrichtungen vor Ort als Vermittler agieren und Initiativen von Künstlern sowie von Kunst- und Kulturorganisationen mit voranbringen konnten.



    Dennoch konzentriert sich das Interesse an Kunst und Kultur auf die überdurchschnittlich gebildete und materiell besser gestellte Oberschicht, die in der Hauptstadt Seoul angesiedelt ist. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Kulturpolitik meist nur ausgewählte Bevölkerungssegmente und nicht die breite Öffentlichkeit erreicht und dass kulturelle Bildung zwar in der Schule, aber nicht im Alltag ihren Platz hat, richtet die koreanische Regierung seit 2003 den Kurs der Bildungspolitik in Bezug auf Kunst und Kultur neu aus. Das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus sowie das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technik gaben im Jahr 2004 ein "Grundkonzept zur Förderung der künstlerischen Bildung" bekannt, und im Februar 2005 wurde KACES, der "Koreanische Dienst für künstlerische und kulturelle Bildung" gegründet. Diese Regierungsbehörde hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf Grundlage des zuvor verabschiedeten Gesetzes zur Förderung der Künste Projekte zur kulturellen Bildung ins Leben zu rufen und voranzubringen.

    Das Konzept der "künstlerischen und kulturellen Bildung" zielt darauf ab, die auf den Schulunterricht fokussierte fragmentarische und rein funktional ausgerichtete musische Erziehung mehr durch selbstbestimmtes und kreatives Lernen zu ersetzen. "Verbesserung der Qualität des kulturellen Lebens in der ganzen Gesellschaft" und "Stärkung der kulturellen Ressourcen der Nation" gelten als Ziele der kulturellen Bildung im Sinne des Gesetzes zur Förderung der Künste. Die Lebensqualität soll eher auf gesamtgesellschaftlicher Ebene durch Kunst und Kultur aufgewertet werden, anstatt auf diesem Gebiet nur Fachleute auszubilden. Das Gesetz betont auch, dass eine jede Person, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Position, Zugang zu musischer und kultureller Bildung haben sollte. Die koreanische Regierung will also ein Umfeld schaffen, das eine harmonische Persönlichkeitsentwicklung begünstigt und die Menschen für Kultur sensibilisiert, und in dem breite Gesellschaftsschichten aller Altersstufen in den Genuss musischer und kultureller Bildung kommen können. KACES-Projekte, die nach solchen Maßgaben betrieben werden, lassen sich grob einteilen in Bildung in Schulen und Gemeinden, Berufsausbildung, Forschung und Entwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und internationale Zusammenarbeit.

    Kulturelle Bildung in der Schule



    Kulturelle Bildung gibt es in der Vorschule, Grundschule und Mittelschule sowie im Gymnasium. Im Jahr 2011 unterrichten 4.164 Kunstpädagogen an 5.772 Schulen der genannten Schularten im ganzen Land, auch in entlegenen Gebieten. KACES stellt Fördermittel für die außerschulische Bildung in acht Bereichen bereit: Handwerk, Gukak (traditionelle koreanische Musik), Comic und Animation, Tanz, Fotografie, Theater und Film. In diesem Jahr werden auch Literatur- und Musikerziehungsprogramme neu konzipiert. Da Fächer wie Kunsterziehung und Musik auf den Lehrplänen der Schulen stehen, werden entsprechend ausgebildete Lehrkräfte in den Schulen eingesetzt, während in den acht von KACES geförderten Fächern Kunsterzieher tätig werden, die unter Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt werden, die einen einschlägigen Hochschulabschluss haben und die über gewisse praktische Erfahrungen verfügen. Jährlich bietet KACES in jeder Schule etwa 200 Stunden kulturelle Bildung an. Das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus sowie 16 Stadt- und Provinzverwaltungen stellen die finanziellen Mittel bereit. Auch Lehrmaterialien und Ausrüstung wie Kameras und Camcorder werden in den Schulen für die Kunstpädagogen zur Verfügung gestellt.

    Außerdem hat KACES 25 kleinere Grundschulen mit weniger als 400 Schülern landesweit zu Pilotschulen für die kulturelle Bildung gekürt, an denen alle Schülerinnen und Schüler am Programm zur künstlerischen und kulturellen Bildung teilnehmen können. Mit dieser Maßnahme sollen Schulen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Pläne zur kulturellen Bildung zu erstellen, wodurch wiederum Ressourcen für musische und kulturelle Bildung geschaffen werden.

    Kulturelle Bildung in den Gemeinden



    Zur kulturellen Bildung auf Gemeindeebene haben alle Menschen ungeachtet ihres Alters, ihrer sozialen Position und ihres Wohnortes Zugang. Mit speziellen Programmen wendet man sich zumeist an Bewohner kulturell benachteiligter Gebiete im ganzen Land, an Sozialstationen für vernachlässigte Kinder, Jugendliche, ältere und behinderte Bürger in städtischen, ländlichen oder Küstenregionen, an militärische Justizvollzugsanstalten und an Jugendstrafvollzugszentren. Je nach der Besonderheit der jeweiligen Einrichtung werden Kunstpädagogen eingesetzt, die auf Musik, Gukak, Theater, Tanz und Film spezialisiert sind. Man greift dabei auch zurück auf personale Unterstützung durch nichtstaatliche Institutionen, die ihre eigenen musischen und kulturellen Bildungsprogramme haben.

    Aufgrund eines Partnerschaftsabkommens zwischen dem Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus und dem Ministerium für Gesundheit und Soziales, das die kulturelle Bildung fördern soll, wird außerschulischer Unterricht auch in Jugendtreffs angeboten. Ab dem Jahr 2011 sollen Orchesterprogramme für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Haushalten starten, größtenteils unter den Fittichen regionaler Kunst- und Kultureinrichtungen.

    Dank des von den Gemeinden getragenen Programms zur musischen und kulturellen Bildung haben zum Beispiel ältere Bürger, die ihr ganzes Leben auf entlegenen Inseln verbracht haben, Gedichte schreiben gelernt; sie bekamen auch die Möglichkeit, sie öffentlich vorzutragen. Ferner konnten infolge der Zusammenarbeit zwischen den Jugendzentren, Kunstpädagogen und einheimischen Künstlern Dutzende von jungen Leuten mit großem Erfolg Theaterstücke auf der Bühne aufführen. Ein Gefängnisinsasse, der während der Haft gelernt hatte, Gedichte zu schreiben, machte dies nach Abbüßen seiner Strafe sogar zu seinem Beruf.

    Neben KACES organisieren die meisten Kulturinstitutionen (Theater, Museen) ihre eigenen musischen und kulturellen Bildungsprogramme. In 16 koreanischen Städten und Provinzen gibt es größere oder kleinere Kulturzentren und Privatinitiativen, die mit kultureller Bildung zu tun haben. Diese Einrichtungen betreiben nicht nur ihre jeweiligen eigenen Programme, sondern auch in der Region angesiedelte KACES-Projekte. Sie arbeiten also eigenständig oder in einem Interessenverband unter dem Namen Korean Cultural & Arts Centers Association, der mehr als 140 Kulturzentren in einem Netzwerk vereint. Ein Beispiel ist Bucheon City, eine im Großraum Seoul gelegene Stadt, die sich als kulturelles Zentrum mit eigenen Kunstpädagogen, eigenem Philharmonischem Orchester und Chor präsentiert.

    Berufsausbildung, Forschung und Entwicklung



    Kunstpädagogen, die für die kulturelle Bildung in einer Schule oder in einer Gemeinde eingesetzt werden, werden unter Hochschulabsolventen mit künstlerischen und praktischen Erfahrungen ausgewählt und nehmen jedes Jahr an speziellen Weiterbildungen teil. Während der Sommer- und Winterferien werden solche Kurse für Pädagogen abgehalten, die in künstlerischen Fächern tätig sind, eingeteilt je nach ihren Einsatzbereichen und dem Stand ihrer Berufserfahrungen. KACES führt auch Aus- und Weiterbildungen in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Berufsausbildung wie pädagogischen Hochschulen durch und lässt sich von ihnen in Bezug auf die qualitativen Aspekte der Bildungsprogramme beraten.

    Im Unterschied zu anderen Bildungsträgern auf dem Gebiet der Künste können bei KACES auch Geschäfts- und Schulleiter, Beamte der Ministerien für Kultur, Sport und Tourismus, der Justiz und der Verteidigung sowie im Kulturbereich tätige regionale Verwaltungsbeamte an künstlerischer und kultureller Aus- und Weiterbildung teilnehmen, um ihr Wissen zu erweitern. Als Reaktion auf die zunehmende Multikulturalität der Gesellschaft werden inzwischen auch Fachleute in multikultureller Pädagogik ausgebildet und an Schulen entsendet.

    KACES investiert auch in die Forschung und Entwicklung bezüglich kultureller Bildung. So wurden verschiedene Studien, Forschungsarbeiten und Gutachten zur kulturellen Bildung erstellt, die auf breiter Ebene die Wirksamkeit der kulturellen Bildung in Korea verbessert haben. Dazu zählen eine Studie zur Entwicklung eines Kreativitäts- und Kulturkompetenzindexes und ein Gutachten zu Projekten der kulturellen Bildung. Bei KACES werden auch regelmäßig Seminare zur Erfassung und Zusammenführung der Expertise rund um das Thema künstlerische und kulturelle Bildung veranstaltet.

    Die Vernetzung der künstlerischen und kulturellen Bildung über die Landesgrenzen hinaus



    KACES und die UNESCO waren 2010 Gastgeber der Zweiten Weltkonferenz zu kultureller Bildung in Seoul, die ein großes internationales Echo erfuhr. In der Folge dieser Konferenz plant KACES die Einführung einer jährlichen einwöchigen Veranstaltung zur kulturellen Bildung, die erstmals im Mai 2011 in Korea abgehalten wird. Da die UNESCO voraussichtlich eine offizielle Resolution dazu annehmen wird, kann die Woche der musischen und kulturellen Bildung ab 2012 weltweit stattfinden.

    Außerdem arbeitet KACES gemeinsam mit dem UNESCO-Büro in Bangkok an einer Website mit Informationen zur künstlerischen und kulturellen Bildung im asiatisch-pazifischen Raum; geplant ist ferner die Verbreitung von Bildung auf Grundlage des Förderprogramms zur künstlerischen und kulturellen Bildung in Entwicklungsländern.

    KACES baut mit einem breiten Spektrum an kunst- und kulturbezogenen Projekten und zahlreichen nationalen und internationalen Gemeinschaftsprojekten kontinuierlich den Rahmen seiner Aktivitäten aus. Über das internationale Workshop-Programm werden ausländische Interessenten angeworben und eingeladen. Die New Yorker Philharmoniker, die zusammen mit KACES eine Absichtserklärung unterschrieben hatten, schickten Kunstpädagogen nach Korea, die dort einen Komponier-Workshop für Kinder aus einkommensschwächeren Familien gestalteten. Auch mit der Universität London wurde ein Memorandum unterzeichnet; Lehrkräfte des dortigen Goldsmiths-College hielten auf Einladung von KACES Gastvorlesungen in Korea. Für die Zukunft plant KACES Kooperationen und Partnerschaften mit Institutionen der künstlerischen und kulturellen Bildung in der ganzen Welt.

    Zu den gegenwärtigen und künftigen Aufgaben der Akteure der kulturellen Bildung in Korea gehört es, Kunst und Kultur in der Schule aufzuwerten. Da sich der Unterricht an strikte Curriculumsvorgaben halten muss, stehen Kernfächer wie Koreanisch, Mathematik und Englisch im Mittelpunkt, weil sie eine Schlüsselfunktion für die Zugangsprüfungen zu den Universitäten einnehmen, wohingegen musische Fächer nur eine Nebenrolle spielen. KACES als Regierungseinrichtung trägt den größten Teil der finanziellen Förderung des Fonds für kulturelle Bildung von Städten, Institutionen und Bürgerinitiativen in Korea. Diese sind zunehmend abhängig von staatlichen Mitteln und noch sehr zögerlich, ihre Gelder selbst im privaten Sektor einzuwerben. Ein weiteres Ziel von KACES muss es sein, die Autonomie dieser Institutionen zu stärken.


    Der Text wurde aus dem Englischen übersetzt von Dr. Juliane Lochner.

    Example South Korea: Strengthen arts education on different levels



    Since 2004, South Korea has made great efforts to boost arts education in order to improve the public´s cultural quality of life and to strengthen the nation´s cultural capacity. The government agency KACES has been dedicated to operating and promoting arts and culture education projects on various different levels.

    History and Purpose of Korea's Arts and Culture Education



    In South Korea, the number of cultural facilities including libraries, museums and art galleries rapidly increased after the 1990s along with the full-fledged implementation of the local autonomy system. Since the late 1990s, the cultural policy expanded so that such cultural facilities could act as a local intermediary and helped to further facilitate activities of artists and arts and cultural organizations.

    However, demand for arts and culture continues to be weighted towards the highly educated or financially comfortable upper classes centering in Seoul, the capital city of Korea. The Korean government began to design the arts and culture education policy since 2003, given the fact that the policy only benefits certain segments rather than benefiting all taxpayers, and that arts and culture education is confined to classrooms and not enjoyed in everyday life due to Korea´s entrance exam-oriented education.

    The Ministry of Culture, Sports & Tourism and the Ministry of Education, Science & Technology announced the "Basic Plan to Activate Arts Education" in 2004 and the Korea Arts & Culture Education Service (KACES) was founded in February 2005. As a government agency, KACES has been dedicated to operating and promoting arts and culture education projects in Korea following the establishment of the "Arts Education Supporting Act".

    The concept of 'arts and culture education' aims at shifting focus from school-based arts education which center on fragmented and functional teaching to student-based arts education which center on self-directed and creative learning. "Improvement of the public´s cultural quality of life" and "strengthening the nation´s cultural capacity" is prescribed as the purpose of arts and culture education under the "Arts Education Support Act"., which implies that the focus is on enhancing the public´s quality of life through arts and culture rather than training professionals. The law also underlines that arts and culture education should be provided to everyone regardless of their situation.

    As can be seen, the Korean government sets to realize a harmonious development of character and sensibility by creating an environment in which the entire public can actively enjoy arts and culture education during their lifetime, rather than just focusing on training arts and culture professionals.

    KACES´s projects which are operated according to such government´s objective can be largely divided into education (in school and community), professional training, research & development, and promotion & international cooperation.

    School Arts and Culture Education



    School arts and culture education is provided to pre-school, elementary, middle and high school students. As of 2011, 4,164 arts educators are dispatched to 5,772 elementary, middle and high schools nationwide, including isolated and remote areas. KACES provides non-formal education support in eight subject areas such as crafts, gukak (Korean traditional music), design, cartoon & animation, dancing, photography, theater and film, and plans to newly develop literature and musical education programs this year. As subjects like art and music are included in school curriculums, teachers who completed relevant courses are assigned to teach classes in schools whereas for the eight subjects provided by KACES, they are taught by arts educators selected among artists with a relevant university degree and certain amount of field experience. KACES provide 200 hours of arts and culture education per school on an annual average basis, and the Ministry of Culture, Sports & Tourism and 16 municipal & provincial education offices provide the budget. Educational materials and equipments such as cameras and camcorders are provided to each school for arts educators.

    Furthermore, KACES has selected 25 small-sized elementary schools nationwide with less than 400 students as the ‘art flower seed school´ (art education pilot school) so that all students can participate in the arts and culture education program. The aim is to enable schools to provide their own arts and culture education programs, and thus building public arts and culture education capacity.

    Community Arts and Culture Education



    Community arts and culture education is provided to all people, regardless of age, region and social class. Programs are mostly targeted for residents and citizens in culturally-deprived areas nationwide, such as welfare centers for neglected children and youth, welfare centers for seniors and disabled citizens in urban, fishing and rural areas, military correctional facilities and juvenile detention centers. Depending on the characteristics of such institutions, arts educators who are specialized in music, gukak, art, theater, dancing and film are dispatched or input is sought from non government institutions that have its own arts and culture education programs. In addition, according to the partnership agreement between the Ministry of Culture, Sports & Tourism and the Ministry of Health & Welfare to facilitate arts and culture education, education is provided after school at existing youth facilities. Also, orchestra programs, which are mostly operated by regional arts and culture educational institutions, are to be provided starting this year for children and youth from low-income households.

    Through the community arts and culture education program, senior citizens who have lived their whole life on a remote island learned to write poetry and were given the opportunity to read their poems at a poetry reading held in. Also, based on cooperation among youth centers, arts educators and regional artists, tens of juveniles were able to perform dramas on stage and earned loud applause from the audience. An inmate who learned to write poetry in prison became a poet after serving his sentence.

    Besides KACES, most cultural institutions (theaters, museums) are running their own arts education program. 16 main cities and provinces in Korea have their own big and small cultural centers, private citizens' initiatives engaging in Arts Education. Besides running their own program, many of these institutions also run projects of KACES in their region. They work separately, but also in an association - The Korean Cultural & Arts Centers Association, which has more than 140 member of cultural centers. Bucheon City, as an example, designated itself as specialized zone of arts education. They have their own arts educators, orchestra and chorus, etc.

    Professional Training / R&D



    Arts educators who are dispatched to provide the school arts & culture education or community arts & culture education are selected among those with a university degree in arts and field experience and receive high-level training each year. Annual group training is mostly carried out by field and level during summer and winter vacation periods. KACES provides training in liaison with outsourced professional educational institutions, such as university of education, and continuously seeks their advice to enhance the qualitative aspects of education programs. Other than arts educators, KACES also provides arts and culture education and training for business and school managers, officials of the Ministry of Culture, Sports & Tourism, Ministry of Justice and Ministry of Defense and regional cultural administrators to enhance their understanding of arts and culture. Furthermore, in line with the gradual change into a multi-cultural society, multi-cultural education experts are being trained and assigned to schools. KACES also concentrates in research and development regarding arts and culture education. Various studies, researches and assessments are conducted on arts and culture education (e.g. the study on development of creativity and cultural competence index, study on effectiveness of arts and culture education, assessment of arts education projects), which is largely contributing to enhancing the effectiveness of arts & culture education in Korea. It also holds seminars on a regular basis to gather expert opinions on issues surrounding arts and culture education.

    Korea



    KACES and UNESCO successfully hosted the 2010 2nd World Conference on Arts Education in Seoul and attracted great attention from overseas. As a follow-up measure of the 2nd World Conference, KACES is planning to simultaneously organize a one-week arts and culture education event every year in late May starting this year. As UNESCO is to officially adopt the resolution, the arts and culture education week can be celebrated worldwide starting in 2012. In addition, KACES is working with UNESCO Office in Bangkok on operating a website to share information on arts and culture education in the Asia-Pacific region, and also plans to provide education in deprived areas through the project on arts and culture education support for underdeveloped nations.

    KACES, which operates a wide range of projects related to arts and culture education, is continuously pursuing to expand its project scope through collaborations with numerous institutions at home and abroad. It extends invitations to interested parties from abroad through the overseas expert-invited workshop program. Arts educators from the New York Philharmonic, which signed a Memorandum of Understanding(MOU) with KACES, visited Korea to host a composer workshop for children from lower-income families. KACES also invited professors from Goldsmiths University in UK, which is also a MOU partner, to give a lecture. Going forward, KACES plans to widen collaboration and partnership with arts and culture educational institutions around the world.

    Current and future challenges for arts education in Korea are to strenghten the value of arts and culture in schools and communities, where due to the tight school curriculum focused mainly on core subjects (Korean, Math, English) that are important for entering universities, arts subjects are still marginalized.

    Also, as government (KACES) is mostly supporting the fund for arts and culture education projects of cities, institutions, and citizens' initiatives, they are more and more dependent on government's funding, and reluctant to raise their fund from the private sector. Strenghtening these institutions' autonomy is another thing we need to achieve.

Seo Min-Jung leitet die Abteilung Internationale Beziehungen und Öffentlichkeitsarbeit bei KACES - Korea Arts & Culture Education Service, einer Regierungsstelle, die für kulturelle Bildung zuständig ist.