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Spiegelung von Werner Friedrichs | Kulturelle Bildung | bpb.de

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Spiegelung von Werner Friedrichs

Katharina Reinhold

/ 3 Minuten zu lesen

(© Katharina Reinhold)

Werner Friedrichs ist akademischer Oberrat an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg im Bereich Didaktik der Sozialkunde. Er differenzierte in der Betrachtung der Projektbeispiele zwischen verschiedenen Begriffen der Politik im Kontext politischer Bildung: einem engeren Verständnis im Sinne einer Institutionenkunde mit politischen Akteuren und Verfahren und einem weiteren Begriff, bei dem Politik verstanden wird als eine Ordnung des Sinnlichen, als epistemologische Einrichtung der Gesellschaft. Mit Letzterem werde eine ästhetische Formation der Gesellschaft beschrieben. Die radikale Demokratietheorie fuße auf dieser Unterscheidung. Er selbst vertrete eher die zweite Perspektive, die derzeit im Diskurs der politischen Bildung noch eine Minderheitenstimme sei, so Friedrichs. Auf diese Unterscheidung ging er auch in der folgenden Reflexion der Projektbeispiele ein.

In der klassischen politischen Theorie gehe man nach wie vor von Repräsentationsräumen aus. Politik sei ein Subsystem: es gebe Menschen draußen und drinnen. Dem stellte Friedrichs den kollektiven oder auch immanenten Raum gegenüber, bei dem es darum gehe, welche Verbindungen hergestellt würden und welche Räumlichkeit dadurch produziert werde. Diese Unterscheidung zwischen einem klassischen Raum und einem immanenten Raum sei bei allen Projekten sichtbar gewesen. Wenn man sich mit immanenten Räumen beschäftige, werde es schnell ziemlich komplex, so Friedrichs. Hier sei etwa an „Mille Plateaus“ von Deleuze und Guattari zu denken, die von einem maschinistischen Raum ausgehen, der materiell strukturiert sei. Das Repräsentationsverhältnis werde dort als ein Effekt der Verstrickung in die Welt gesehen. Dies sei auch in den Projekten zu erkennen. Eine Stärke des digitalen Zugangs sei, dass sich der Repräsentationalismus spielerisch auflöse, man also nicht mühsam „analoge Erkenntnisbarrieren“ beseitigen müsse, sondern Hürden abgebaut würden.

Bei gamelab.berlin sei es interessant zu analysieren, was es bedeute, wenn man sich durch das digitale Tool „Objekt-Tinder“ einem Objekt nähere. Dadurch werde das Selbstverhältnis zur Welt umstrukturiert. Dies sieht Friedrichs auch bei „Top Secret“ von Rimini Protokoll gegeben. Beim Digitalen Stadtlabor stünde das Kollektive im Vordergrund, wenn in Workshops gemeinsam Medienprodukte erarbeitet werden. Dabei stelle sich die Frage, welche Auswirkungen solche Arbeitsweisen für das Selbst- und Weltverhältnis hätten. Welche Bildungen könnte man nach Teilnahme an solchen Projekten nachweisen?

Ein weiteres Kriterium für die Analyse der Projekte sei die Frage, ob in Projekten etwas produziert/gebildet oder erklärt/gezeigt werde. Zudem sei es interessant zu betrachten, ob analog und digital noch dezidiert unterschieden werden. Man könne sich fragen: Bin ich noch Mensch und bediene mich der Technologie – oder bin ich schon von Technologie gebildet und gar nicht mehr davon zu trennen? Im Projekt Social Lab der Universität Köln werde klar unterschieden zwischen Analogem und Digitalem, es sei wie eine Schichtung. Dies könne man nicht mehr trennen, es gehe eher um Digitalisierung als gesamtgesellschaftliche Bewegung und um ein (topologisches) Übergangsfeld, so Friedrichs.

Auch hinsichtlich eines Modus von Reflexion oder Diffraktion bzw. Interferenzen ließen sich die Projekte unterscheiden. In einigen Projekten sei beides enthalten, so Friedrichs: Beim Stapferhaus zum Beispiel werden zum einen Lügen archiviert; mit dem Lügendetektor werden zum anderen Interferenzen erzeugt.

Friedrichs öffnete weitere Perspektiven: „Haben wir es in den Projekten mit Lernenden zu tun oder geht es um die Produktion bzw. Bildung demokratischer Subjekte? Wie kann man auf dieser Folie Kritik und Widerstand leisten? Was bedeutet Mündigkeit im digitalen Zeitalter?“ Er nannte das Internet „eine Ermöglichungsmaschine und damit eine unglaubliche Kontrollmaschine“ und fragte: „Wie kann man dann noch Mündigkeit denken?“ OutOfThe Box lasse mit der Programmierung eigener Algorithmen durch die Nutzerinnen und Nutzer Elemente erkennen, die zur Mündigkeit beitragen. Ein anderer Weg zur Mündigkeit in Bezug auf digitale Produkte sei Kontrolle durch Gegenkontrolle. Insgesamt stehe die Frage der Mündigkeit in einer deleuzianischen Kontrollgesellschaft für die politische Bildung im Mittelpunkt, so Friedrichs.

Fussnoten