Zivilgesellschaftliches Lagebild antimuslimischer Rassismus für 2024 und Bericht über antimuslimische Vorfälle in Berlin vorgestellt
Die aktuelle Jahresbilanz zu antimuslimischene Übergriffen und Diskriminierungen von „CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit” zeigt: Antimuslimischer Rassismus ist in Deutschland tief in Alltag, Institutionen und öffentlichen Debatten verankert. Betroffene berichten nicht nur von Diskriminierung und Angriffen, sondern auch von tiefem Misstrauen gegenüber Polizei, Justiz und Zivilgesellschaft. Der Bericht macht deutlich, dass es nicht nur um individuelle Erfahrungen geht, sondern um die Bedrohung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und demokratischer Werte. Insgesamt erreicht 2024 die Zahl antimuslimischer Vorfälle mit 3.080 dokumentierten Fällen einen neuen Höchststand. Die Ergebnisse unterstreichen die anhaltende Relevanz gezielter Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen.
Mit Blick auf die deutsche Hauptstadt verzeichnete die Melde- und Informationsstelle „Report! Berlin”, die ebenfalls von CLAIM verantwortet wird, in einem weiteren Bericht 644 antimuslimische Vorfälle und damit einen alarmierenden Anstieg antimuslimischer Diskriminierungen und Übergriffe um mehr als 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Zum zivilgesellschaftlichen Lagebild Antimuslimischer Rassismus Deutschland 2024 auf Externer Link: claim-allianz.de
Zum Bericht Antimuslimische Vorfälle in Berlin 2024 auf Externer Link: report-amr-berlin.de
Neue Studie: 20 Prozent der Muslime verspüren Ressentiments
Ein Forschungsteam der Universität Münster zeigt anhand einer neuen Studie: Gefühle von Zurückweisung und Kränkung können – gemeinsam mit anderen Faktoren – zur Radikalisierung beitragen. Doch Ressentiments sind kein Automatismus. Prävention müsse deshalb emotional ansetzen, indem sie Zugehörigkeit stiftet sowie positive Identitäten vermittelt und digitale Narrative stärkt.
Zur Meldung auf Externer Link: uni-muenster.de
Verfassungsschutzberichte vorgestellt: Gefahr durch Extremismus steigt
In den vergangenen Wochen haben der Bund und mehrere Bundesländer ihre Verfassungsschutzberichte für das Jahr 2024 vorgestellt. Sie warnen vor einer weiter steigenden Gefahr durch Extremismus in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen zudem , dass der Nahostkonflikt bundesweit nahezu alle extremistischen Phänomenbereiche beeinflusst.
Zur Meldung über den Verfassungsschutzbericht des Bundesamtes auf Externer Link: tagesschau.de
Zur Meldung über den Verfassungsschutzbericht Berlin auf Externer Link: bb24.de
Zur Meldung über den Verfassungsschutzbericht Rheinland-Pfalz auf Externer Link: srw.de
Zur Meldung über den Verfassungsschutzbericht Sachsen auf Externer Link: tagesspiegel.de
Zur Meldung über den Verfassungsschutzbericht Schleswig-Holstein auf Externer Link: stern.de
Zur Meldung über den Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg Externer Link: swr.de
Zur Meldung über den Verfassungsschutzbericht Hamburg auf Externer Link: hamburg.de
Salafismus und Geschlechtertrennung – „Islamwoche“ an Uni Kiel sorgt für Kritik
Die „Islamwoche“ an der Christian-Albrechts-Universität Kiel zieht eine politische Debatte nach sich. Nach Berichten über einen salafistischen Redner und Geschlechtertrennung soll der Bildungsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags die Vorwürfe prüfen, Ministerpräsident Daniel Günther forderte Aufklärung. Die Uni betont Distanz zu extremistischen Inhalten. Der Vorstand der Islamischen Hochschulgruppe, die die Islamwoche organisiert hatte, kündigte derweil seinen Rücktritt an.
Zur Meldung auf Externer Link: welt.de
Zur Meldung auf Externer Link: sueddeutsche.de
Zur Meldung auf Externer Link: zeit.de
Keine Rückkehr deutscher „IS“-Kämpfer aus den syrischen Gefangenenlagern
Seit Jahren sitzen rund 30 deutsche Dschihadisten unter katastrophalen Bedingungen in syrischer Haft. Ihre Familien bitten in einem offenen Brief die Bundesregierung um Hilfe, um damit ihre Strafverfolgung in Deutschland und später auch ihre Reintegration zu ermöglichen. Die Bundesregierung winkt ab – und widersetzt sich damit internationalen Verpflichtungen.
Zur Meldung auf Externer Link: fr.de
Europol: Extremist:innen ködern zunehmend Kinder im Internet
Islamistische und rechtsextreme Akteur:innen zielen im Internet immer stärker auf die Schwächen junger Menschen ab, aber auch auf deren besondere Online-Fähigkeiten. Das fand die EU-Polizeibehörde Europol im Rahmen eines europaweiten Aktionstages heraus. Daran beteiligten sich 16 Staaten, darunter auch Deutschland.
Zur Meldung auf Externer Link: dw.com
Islamismus vor Gericht: Aktuelle Ermittlungen und Gerichtsverfahren
Knapp vier Jahre Haft für „IS“-Unterstützer
Radikalisiert in der Jugendhaft, später Unterstützer des „Islamischen Staats“ (IS): Das Oberlandesgericht Frankfurt verurteilte Ende Mai einen 38-jährigen Mann zu drei Jahren und vier Monaten Haft. Zwischen 2020 und 2021 hatte er über 4.000 Euro an ein „IS“-nahes Spendennetzwerk überwiesen – wissend, dass das Geld in die Hände von Extremisten in syrischen Lagern gelangen würde.
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Prozess um Spendensammlung für Terrormiliz „IS“
Europaweit soll ein Netzwerk um Spenden für die Terrororganisation „IS“ geworben haben. Laut Bundesanwaltschaft kamen über 200.000 Euro zusammen. Ende Mai standen vier Männer im Alter von 35 bis 45 Jahren in Hamburg vor Gericht. Die Bundesanwaltschaft wirft den mutmaßlichen Tätern vor, als kriminelle Vereinigung ab 2022 mehr als 174.000 Euro an Spenden für den „IS“ gesammelt zu haben. Der Staatsschutzsenat am Hamburger Oberlandesgericht hat 18 weitere Verhandlungstermine bis zum 16. Oktober angesetzt.
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Angeklagter im Solingen-Prozess gesteht Messerangriff
Wegen des Anschlags beim Stadtfest in Solingen am 23. August 2024 muss sich der mutmaßliche Attentäter vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft dem 26-Jährigen dreifachen Mord, zehnfachen versuchten Mord sowie die Mitgliedschaft in der Terrororganisation „IS“ vor. Gleich zu Beginn des Strafprozesses gestand der Angeklagte seine Tat. Für die Hauptverhandlung vom 27. Mai bis 24. September 2025 sind 22 Prozesstage angesetzt.
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Paar wegen Versklavung jesidischer Mädchen vor Gericht
Ein irakisches Ehepaar soll zwei jesidische Mädchen versklavt, misshandelt und sexuell missbraucht haben. Das Ehepaar hatte sich den Erkenntnissen der Ermittler zufolge der Terrororganisation „IS“ angeschlossen. Der Prozess gegen das Paar begann Ende Mai am Oberlandesgericht (OLG) München. Doch beim Prozessauftakt erhebt der Angeklagte zunächst heftige Vorwürfe gegen die JVA Gablingen.
Zur Meldung auf Externer Link: sueddeutsche.de
Ehemaliger „Hassprediger” scheitert mit Klage gegen Ausweisung
Der ehemalige Hildesheimer „Hassprediger” Ahmad A. (alias Abu Walaa) klagte Anfang Juni gegen eine mögliche Ausweisung in den Irak und ist gescheitert. Das zuständige Verwaltungsgericht Düsseldorf begründete seine Entscheidung damit, dass es bei Abu Walaa keine glaubhafte Abkehr von seiner radikalen Haltung erkennen könne. Derzeit sitzt der 41-jährige frühere Deutschland-Chef der Terrororganisation „IS“ in Haft.
Zur Meldung auf Externer Link: ndr.de
Neuer Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Messerangreifer von Bielefeld
Nach dem Messerangriff auf Menschen vor einer Bar in Bielefeld ist der mutmaßliche Täter erneut dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt worden. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, hat sie gegen den Beschuldigten in Karlsruhe einen neuen Haftbefehl erwirkt. Die Behörde wirft ihm darin nun auch Mitgliedschaft in der islamistischen Terrormiliz „IS“ vor.
Zur Meldung auf Externer Link: spiegel.de
Verdacht gegen Kölner Schüler: „IS”-Propaganda und Anschlagspläne?
Die Polizei ermittelt gegen einen 14-Jährigen in Köln. Er soll Propaganda der Terrororganisation „IS“, besonders Videos und Symbole mit Bezug zur Terrororganisation, verbreitet haben. Laut Sicherheitskreisen schmiedete er auch Pläne für einen Anschlag. Wie konkret die Anschlagspläne wirklich waren, ist noch nicht geklärt.
Zur Meldung auf Externer Link: wdr.de
Anschlagsgefahr: Warum eine 13-Jährige in Paderborn überwacht wird
Im Kreis Paderborn muss die Polizei ein erst 13 Jahre altes Mädchen rund um die Uhr überwachen. Offenbar gibt es konkrete Hinweise, dass sich das Mädchen islamistisch radikalisiert und einen Anschlag auf Polizisten geplant habe. Im Beitrag erklärt der Kriminologe Manuel Heinemann, wie und warum es überhaupt zu Radikalisierungen von Kindern und Jugendlichen kommt.
Zur Meldung auf tExterner Link: agesschau.de
TikTok-Star wegen mutmaßlichem Spendenbetrug vor Gericht
Der islamistische TikTok-Star „Abdelhamid“ steht in Düsseldorf vor Gericht. Der 34-Jährige gilt als der neue Top-Influencer der islamistischen Szene. „Abdelhamid“ soll rund eine halbe Million Euro Spenden für notleidende Kinder und andere humanitäre Zwecke eingeworben, aber fast vollständig für sich selbst verwendet haben. Das Düsseldorfer Landgericht stellte ihm bei einem Geständnis drei Jahre Haft in Aussicht. Der Angeklagte hat den Spendenbetrug mittlerweile gestanden, ebenso wie seine mitangeklagte Lebensgefährtin.
Zur Meldung auf Externer Link: tagesspiegel.de
Internationale Meldungen
Eskalation in Nahost: Krieg zwischen Iran und Israel
Am 13. Juni griff Israel mit rund 200 Kampfjets Ziele im Iran an, darunter laut eigenen Angaben militärische Einrichtungen und Atomanlagen. Bilder aus dem Iran zeigten jedoch auch Schäden in Wohngebieten. Mehrere Wissenschaftler und Militärs wurden getötet, auch zivile Opfer werden vermutet.
Teheran sprach von einer „Kriegserklärung“ und reagierte mit zahlreichen Drohnenangriffen auf Israel. Die USA unterstützten Israel bei der Abwehr und griffen am 22. Juni selbst iranische Atomanlagen an. Der Iran wiederum beschoss als Vergeltung einen US-Stützpunkt in Katar – laut Pentagon ohne Verletzte. Trotz einer vereinbarten Waffenruhe bleibt die Lage angespannt. Beide Seiten werfen sich Verstöße vor (Redaktionsschluss: 02.07.2025).
Zum Liveblog über die aktuelle Lage in Nahost auf Externer Link: zdfheute.de
Schon seit Jahren bekämpfen sich Israel und der Iran im Verborgenen, nun ist ein offener Krieg zwischen den beiden stärksten Militärmächten der Region entbrannt und schürt eine alte Feindschaft.
Zum Hintergrundbeitrag auf Externer Link: deutschlandfunk.de
Der Krieg zwischen Israel und Iran könnte auch Folgen für die Sicherheitslage in Deutschland haben. Laut dem Thüringer Verfassungsschutzchef Stephan Kramer wächst mit der Eskalation zwischen Israel und dem Iran die Gefahr von islamistisch motivierten Anschlägen in Deutschland.
Zum Beitrag auf Externer Link: handelsblatt.com
Anschlag auf Sankt-Elias-Kirche in Damaskus
Am 22. Juni verübte ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche in Damaskus. Mindestens 25 Menschen wurden getötet, über 60 verletzt. Die mutmaßlich islamistische Gruppe Saraya Ansar al-Sunna bekannte sich zu der Tat, die breite Bestürzung auslöste. Christliche und muslimische Gläubige trauerten gemeinsam, während Kirchenvertreter der syrischen Übergangsregierung Versagen beim Schutz religiöser Minderheiten vorwarfen. Die Gruppe Saraya Ansar al-Sunna erklärte, der Anschlag sei eine Reaktion auf eine „Provokation durch Christen in Damaskus“ und drohte mit weiteren Anschlägen gegen religiöse Minderheiten.
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Türkei: Diyanet darf Koranübersetzungen zensieren
Die türkische Religionsbehörde Diyanet kann nun Koranübersetzungen verbieten, die ihrer Ansicht nach nicht den Grundsätzen des Islam entsprechen. Auch bereits veröffentlichte „problematische Exemplare" könnten demnach eingezogen und vernichtet werden. Dies gilt auch für digitale Inhalte wie Texte, Audio- und Videoaufnahmen im Internet. Das sorgt für Kritik und schürt Sorgen um die Glaubensfreiheit.
Zur Meldung auf Externer Link: dw.com