Ligante #8: „Rechtsruck und islamistische Radikalisierung“ – wechselseitige Dynamiken im Blick
– BAG RelEx –
Die neue Ausgabe der Fachzeitschrift „Ligante“ zeigt anhand aktueller Analysen und Praxiseinblicke, wie gesellschaftlicher Rechtsruck und islamistische Radikalisierung sich gegenseitig verstärken und Präventionsarbeit damit zunehmend unter Druck setzen. Die Autorinnen und Autoren beleuchten dabei sowohl mediale Verzerrungen, als auch konkrete Herausforderungen in der Beratungspraxis und skizzieren, welche Ansätze Prävention heute wirksam machen können.
Zur Zeitschrift auf Externer Link: bag-relex.de
Neue „RadiX“-Ausgabe zu Ursachen und Gegenstrategien extremistischer Entwicklungen
– RadiX – Zeitschrift für Radikalisierungsforschung und Prävention –
Die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „RadiX“ versammelt vier Beiträge zu Ursachen, Dynamiken und Präventionsansätzen extremistischer Entwicklungen. Alexandra Schramm, Margit Stein und Veronika Zimmer zeigen anhand von Interviews mit Studierenden, dass Identitätskonflikte, Diskriminierungserfahrungen und mangelnde Reflexionskompetenz zentrale Faktoren islamistischer Radikalisierung sind. Anne Melzer, Cathrin Chevalier, Maria-Luisa Waßmann und Lisa Stegemann betonen die Bedeutung von Bildung und Wissenstransfer zur Stärkung demokratischer Resilienz in der Polizei. Martina Ortner und Rabia Kökten analysieren die transnationalen Verflechtungen der rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihre Relevanz für die Präventionsarbeit. Michaela Glaser fragt in ihrem Beitrag, welche Rolle der Islam als Religion bei jungen Menschen in Hinwendungsprozessen zum Islamismus spielt und plädiert auf Basis biografischer Interviews für eine differenzierte Betrachtung religiöser Motive und warnt vor monokausalen Erklärungen.
Zur Zeitschrift auf Externer Link: budrich-journals.de
„Stimmungsbild (Online-) Medien in Krisenzeiten“
– Thomasius Research Institute on Political Extremism: Michael Bücker, Annika Scheeres und Samira Tabti –
Dieses – noch vor dem Verbot von „Muslim Interaktiv” entstandene – TPX-Briefing fasst Entwicklungen im islamistischen Online-Spektrum zusammen und zeigt, wie Akteure wie „Generation Islam“ und „Realität Islam“ ihre Strategien im Netz anpassen. Im Mittelpunkt stehen die Neupositionierung von Ahmad Tamim, der sich zunehmend als islamistischer Prediger auf YouTube inszeniert, sowie die mediale Kriseninszenierung des Influencers Abdelhamid nach seinem Spendenbetrugsprozess. Beide Fälle veranschaulichen, wie Reichweite, parasoziale Bindungen und politisierte Narrative online zu Mobilisierung und Verunsicherung beitragen können.
Zum Bericht auf Externer Link: tpx-institut.de
„Radikale Frauen aus Liebe – radikale Männer mit Gewaltfantasien?“
– Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik: Alexandra Schramm, Margit Stein und Veronika Zimmer –
In ihrem Beitrag „Radikale Frauen aus Liebe – radikale Männer mit Gewaltfantasien?“ analysieren Alexandra Schramm, Margit Stein und Veronika Zimmer auf Basis von 26 Interviews mit Lehrenden der islamischen Theologie und Religionspädagogik geschlechtsspezifische Faktoren islamistischer Radikalisierung. Männer erscheinen laut den Befragten häufig in der Rolle des „Kriegers und Beschützers“, während Frauen eher durch Zugehörigkeitswünsche, Ausgrenzungserfahrungen oder romantisierte Ideale motiviert sind. Zugleich übernehmen sie zunehmend aktive Funktionen in ideologischen Netzwerken. Die Autorinnen plädieren für geschlechtssensible Präventions- und Bildungsstrategien, um Radikalisierung besser zu verstehen und wirksam zu begegnen.
Zum Beitrag auf Externer Link: link.springer.com
„Syrien am Scheideweg – Islamismus darf keine Antwort auf die Schicksalsfrage sein“
– BAG RelEx: Monzer Haider und Duleem Ameen Haji –
Die Analyse beschreibt, wie der Zusammenbruch des Assad-Regimes zwar Hoffnungen auf politischen Wandel auslöst, zugleich aber eine von der einstigen dschihadistischen Miliz Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) geführte Machtelite neue Risiken für ethnische und religiöse Minderheiten im Land schafft. Berichte über Massaker, gezielte Einschüchterung und wachsende Spannungen in der Diaspora machen deutlich, wie unsicher und umkämpft Syriens Zukunft auch weiterhin bleibt.
Zur Analyse auf Externer Link: bag-relex.de
„PrEval-Monitor 2025“ – Einblick in aktuelle Evaluationsansätze
– PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung –
Der aktuelle Jahresbericht des Forschungsprojekts PrEval fasst zusammen, wie Projekte und Maßnahmen im Bereich der Präventions- und Sicherheitsarbeit derzeit evaluiert werden und welche Methoden sich in der Praxis bewährt haben. Er zeigt zugleich, wo Fachpraxis und Institutionen Weiterentwicklungsbedarf sehen, um Qualität, Wirkung und Transparenz künftiger Evaluationen zu stärken.
Zum Bericht auf Externer Link: preval.hsfk.de
„Bedarfsorientierte Evaluation in sicherheitsrelevanten Kooperationskontexten“ – Konzeption eines praxisnahen Evaluationsansatzes
– PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung: Juliane Kanitz –
Die Pilotstudie des Evaluations-Verbundprojekts „PrEval – Zukunftswerkstätten“ entwickelt ein praxisnahes Konzept, um die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden und zivilgesellschaftlichen Trägern systematisch zu prüfen und weiterzuentwickeln. Im Fokus steht eine bedarfsorientierte Evaluation, die unterschiedliche Perspektiven sichtbar macht und klare Qualitätskriterien für gemeinsame Präventionsarbeit formuliert.
Zur Handreichung auf Externer Link: preval.hsfk.de
„Was macht ein Anschlag mit einer Stadt?“
– RADIS/Violence Prevention Network –
Der Blogbeitrag diskutiert am Beispiel der Stadt Magdeburg, wie ein Anschlag das Sicherheitsgefühl in einer Stadt tief erschüttern und das Vertrauen in lokale Institutionen massiv belasten kann. Er zeigt auf, wie zivilgesellschaftliche Träger in einer solchen Situation gefordert sind – mit Angeboten für Unterstützung, Prävention und Dialog – und welche neuen Handlungsspielräume sich daraus ergeben könnten.
Zum Blogbeitrag auf Externer Link: interventionen.blog.de
„Zwischen Information und Alarmismus“ – Medienlogiken im Umgang mit islamistischen Anschlägen
– BAG RelEx: Charlotte Leikert und Jamuna Oehlmann –
Der aktuelle Policy Brief der BAG RelEx beleuchtet, wie Berichterstattung über islamistische Anschläge das gesellschaftliche Klima, politische Entscheidungen und das Sicherheitsgefühl beeinflusst. Er warnt vor vereinfachenden Zuschreibungen, die Islam und Islamismus vermischen, und fordert eine differenzierte, faktenbasierte Kommunikation – sowohl im Journalismus als auch in der Politik. Gleichzeitig plädieren die Autorinnen für mehr Forschung, Medienbildung und klare ethische Standards, um Polarisierung entgegenzuwirken und eine widerstandsfähige demokratische Öffentlichkeit zu stärken.
Zum Policy Brief auf Externer Link: bag-relex.de
„Importierter Antisemitismus“ – Begriff, Debatte und wissenschaftliche Kritik
– DeZIM Institut: Neta-Paulina Wagner, Kien Tran, Sina Arnold und Armin Langer –
Das DeZIM Working Paper setzt sich mit dem umstrittenen Begriff des „importierten Antisemitismus“ auseinander und beleuchtet dessen politische, gesellschaftliche und analytische Fallstricke. Die Autorinnen und Autoren zeigen, dass der Begriff sich nicht für eine sachliche Analyse eignet und problematische Deutungen fördert.
Zum Paper auf Externer Link: dezim-institut.de