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Mehr Einser-Abis in Deutschland | Bildung | bpb.de

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Mehr Einser-Abis in Deutschland Anteil der mit den Noten 1,0 bis 1,4 abgeschlossenen Abiturprüfungen an allen Abiturprüfungen, nach Bundesländern (2006-2022)

Benjamin Edelstein

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In den vergangenen beiden Jahren haben mehr Schüler:innen das Abitur mit einer Einser-Note abgeschlossen als je zuvor. Eine überraschende Entwicklung, gerade wenn man sich die besonderen Umstände vor Augen führt, unter denen das Lernen während der von der Corona-Pandemie geprägten Schuljahre stattfand. Denn natürlich waren auch die vor dem Abitur stehenden Oberstufenschüler:innen von Schulschließungen, Wechsel- und Distanzunterricht betroffen und mussten die Prüfungsvorbereitungen unter ungewohnten Bedingungen meistern. Dennoch war der Anteil der Schüler:innen, die im Abitur Bestleistungen erreichten, in allen Bundesländern höher denn je, wenn sich auch von Land zu Land erhebliche Unterschiede zeigen: In Thüringen war der Anteil der Einser-Abis am höchsten. Hier schloss im Jahr 2022 fast jede:r fünfte mit einem Abiturschnitt von 1,4 oder besser ab. In Sachsen kamen 16,7 Prozent des Abi-Jahrgangs auf einen Einser-Schnitt, in Hessen, Brandenburg und Berlin waren es jeweils über 15 Prozent. Die wenigsten Einser-Abis gab es in Schleswig-Holstein (8,6 Prozent), Rheinland-Pfalz (10,4 Prozent) und Niedersachsen (10 Prozent) – auch hier aber waren die Abiturnoten nie besser.

Was aber sagen uns diese Zahlen? Eine eindeutige Erklärung kann auch die Bildungsforschung bisher nicht vorweisen. So kommen für die vergleichsweise guten Abiturnoten der Corona-Jahre verschiedenste Erklärungen infrage, von denen möglicherweise auch mehrere gleichzeitig zutreffen. Denkbar ist, dass die jüngsten Abiturprüfungen in Anbetracht der pandemiebedingt erschwerten Lernbedingungen großzügiger bewertet wurden als in den vorangehenden Jahren. Zudem hatten sich die Länder aufgrund der besonderen Umstände auf gewisse Erleichterungen bei den Prüfungen verständigt, z. B. eine Ausweitung der Bearbeitungszeit für Klausuren und eine stärkere Eingrenzung der möglichen Prüfungsthemen. Vielleicht haben aber auch die besonders intensiven Prüfungsvorbereitungen, die zum Ausgleich der schwierigen Lernbedingungen in allen Bundesländern stattgefunden haben, eine Rolle gespielt. Auch haben Forschende die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das stärker selbstorganisierte Lernen im häuslichen Umfeld leistungsstarken Oberstufenschüler:innen bei den Prüfungsvorbereitungen sogar entgegen gekommen sein könnte; womöglich hätten auch Eltern während der Pandemie stärker unterstützt als dies bei früheren Abiturjahrgängen der Fall war. Schließlich gibt es auch Hinweise darauf, dass die Zahl der Schüler:innen, die die Abiturprüfung aufgeschoben haben, wegen der erschwerten Lernbedingungen höher lag als zuvor – auch das könnte einen Einfluss auf den Notenschnitt eines Landes gehabt haben. Genau werden wir die Gründe für die auffallend guten Abiturnoten wahrscheinlich nie wissen, denn gerade auch wegen der Vielzahl der möglichen Einflussfaktoren ist Ursachenforschung hier schwierig. Klar ist aber: Die besseren Abiturnoten sind nicht nur ein Corona-Phänomen. Denn wie die Grafik ebenfalls deutlich macht, haben sich die Abiturnoten in allen Bundesländern schon über viele Jahre hinweg mehr oder weniger kontinuierlich verbessert. Zumindest ein Stück weit handelt sich bei den guten Abiturnoten der jüngsten Jahrgänge also auch um die Fortsetzung eines längerfristigen Trends.

Auch die Frage, warum sich die Abiturnoten zwischen den Bundesländern so stark unterscheiden, ist schwer zu beantworten. Auch hier kommen aus Sicht der Forschung verschiedene Erklärungen infrage, die sich aber schwer prüfen lassen: Prüfungen können in dem einem Land schwieriger sein als in dem anderen, Bewertungsstandards milder oder härter. In dem einen Bundesland ist z. B. Mathematik für alle verpflichtendes Prüfungsfach, in dem anderen nicht. Zudem gehen in die Abiturnoten ja auch Zeugnisnoten der vorangehenden Oberstufenjahre ein – auch bundesländerspezifische Unterschiede etwa in der Bewertung von Klassenarbeiten und mündlichen Leistungen könnten daher eine Rolle spielen. Grundsätzlich legen die großen Unterschiede in den Abiturnoten aber eines nahe: Die Maßstäbe für Abiturprüfungen sind bundesweit alles andere als einheitlich. Denn es ist mit Sicherheit nicht davon auszugehen, dass etwa die Abiturientinnen und Abiturienten in Thüringen ihren schleswig-holsteinischen Altersgenossen im Lernen so viel voraushaben, wie die Notenschnitte in der Grafik suggerieren. Zumal es keineswegs so ist, dass sich die besten Abiturnoten gerade in jenen Ländern fänden, die in Schulleistungsuntersuchungen wie dem IQB-Bildungstrend besonders gut abschneiden. Bayern z. B. schneidet in solchen Untersuchungen in der Regel gut ab, liegt bei den Abiturnoten aber mit einem Einseranteil von 13,7 Prozent eher im Mittelfeld – und relativ gleich auf mit Bremen (13,3 Prozent), das in Schulleistungsuntersuchungen häufig das Schlusslicht bildet.

Mit einem gemeinsamen Aufgabenpool für Abituraufgaben haben sich die Länder seit 2017 explizit das Ziel gesetzt, die Vergleichbarkeit der Abituranforderungen zwischen den Ländern zu erhöhen. Die nach wie vor großen Unterschiede in den Abiturnoten zwischen den Bundesländern deuten darauf hin, dass dieses Ziel noch in einiger Ferne ist.

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