Wo Grundschulen besonders mit Armut konfrontiert sind | Bildung | bpb.de

Deutschlandweit wachsen gut 20 Prozent aller Kinder in Armutsverhältnissen auf, d. h. sie leben in Haushalten, die über weniger als 60 Prozent des bundesdeutschen mittleren Einkommens verfügen. Dabei handelt es sich allerdings um einen Durschnittswert, der sich über Regionen hinweg stark unterscheidet. Diese Karte weist die Kinderarmutsquoten in den Einzugsbereichen von Grundschulen aus und zeigt damit, wo Grundschulen verstärkt mit Armut konfrontiert sind – und wo nicht. Im Süden Deutschlands, etwa in Bayern und Baden-Württemberg, liegt die Kindarmut zumeist deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Hier gibt es nur vereinzelt Regionen, in denen Grundschulen einen hohen Anteil von armen Kindern unterrichten. In vielen anderen Bundesländern ist Kinderarmut hingegen ein deutlich stärker verbreitetes Phänomen, wobei gerade in städtischen Gebieten mitunter besonders hohe Kinderarmutsquoten zu verzeichnen sind. Im Ruhrgebiet etwa, wo beispielsweise die Großstädte Dortmund und Essen liegen, sind Kinderarmutsquoten von 50 Prozent und mehr keine Seltenheit. Ebenso häufen sich in Berlin, Bremen und Hamburg armutsgeprägte Grundschuleinzugsgebiete. Aber auch in vielen kleineren Städten Nord- und Mitteldeutschlands wie etwa Stralsund, Stendal, Parchim, Sömmerda, Kerpen, Idar-Oberstein u.a. sind Grundschulen mit besonders hohen Kinderarmutsquoten von über 50 Prozent konfrontiert.