Ob der Bildungsweg eines jungen Menschen in die Universität führt oder nicht, hängt in erheblichem Maße vom Bildungshintergrund seiner Eltern ab. Wäre die Chance auf ein Studium vollständig unabhängig vom Elternhaus, müsste die Bildungsherkunft der Studienanfänger:innen in etwa der Bildungsherkunft der Bevölkerung entsprechen, die im typischen Alter der Studienanfänger:innen ist („alterstypische Bevölkerung“). Das ist aber nicht der Fall. Vergleicht man die Bildungsherkunft der Studienanfänger:innen mit jener der 18-25-Jährigen in Deutschland offenbaren sich vielmehr erhebliche Ungleichgewichte. Junge Erwachsene aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil einen Hochschulabschluss hat, sind unter den Studienanfänger:innen mit 53 Prozent nahezu doppelt so stark vertreten wie in der alterstypischen Bevölkerung (28 Prozent). Umgekehrt stellen junge Menschen aus Familien, deren Eltern höchstens einen beruflichen Abschluss haben, einen viel geringeren Anteil der Studienanfänger:innen (30 Prozent) als es ihrem Bevölkerungsanteil (53 Prozent) entspricht. Im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil am schwächsten vertreten sind junge Menschen, deren Eltern keinen Berufsabschluss haben. Auf diese Herkunftsgruppe entfallen 6 Prozent der Bevölkerung der relevanten Altersgruppe, aber nur 2 Prozent der Studienanfänger:innen. Nur eine Gruppe ist unter den Erstsemestern in etwa gleich stark vertreten wie in der Bevölkerung: junge Menschen aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil Abitur gemacht und dann eine Berufsausbildung abgeschlossen hat (13 zu 15 Prozent).
Wie die soziale Herkunft die Chance auf ein Studium prägt
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Die Chance auf ein Studium ist in Deutschland höchst ungleich verteilt. Das zeigt ein Vergleich der Bildungsherkunft von Studienanfänger:innen mit jener der alterstypischen Bevölkerung.
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Dr. Benjamin Edelstein, geb. 1983, ist Politikwissenschaftler und forscht am Externer Link: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) zu schulpolitischen Themen, insbesondere im Kontext sozialer Bildungsungleichheit. Er ist Ko-Leiter des Externer Link: Expert:innenforums Startchancen, Redaktionsvorsitzender der Zeitschrift Externer Link: DDS - Die Deutsche Schule und Redakteur des Online-Dossier Bildung.
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