Sprachliche Vielfalt ist in vielen Kindertagesstätten längst gelebte Realität, insbesondere in städtischen Räumen, wo Kinder mit unterschiedlichsten Herkunftsgeschichten und sprachlichen Hintergründen zusammenkommen – etwa durch Zuwanderung oder mehrsprachige Elternhäuser (siehe auch: Schwerpunkt
Die Grafik zeigt den Anteil der Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt mit etwa sechs bis sieben Jahren, die eine Kita besuchen und in ihrer Familie vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch sprechen – im Vergleich der Bundesländer. Deutlich wird: Je nach Bundesland unterscheidet sich der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtheit der Kita-Kinder erheblich. Im Bundesdurchschnitt wuchs 2022 fast jedes vierte Kind der betrachteten Altersgruppe (23,8 Prozent) in einem Haushalt auf, in dem überwiegend eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird. Besonders hoch ist dieser Anteil in den Stadtstaaten: In Bremen betrifft dies sogar 43 Prozent der Kinder, in Berlin 35,8 Prozent und in Hamburg 32,7 Prozent. Auch in Hessen (35,7 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (29,2 Prozent) sind die Anteile im bundesdeutschen Vergleich überdurchschnittlich. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern: In allen ostdeutschen Bundesländern – mit Ausnahme des Stadtstaates Berlin – liegen die Anteile der Kinder, die zuhause vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch sprechen, durchwegs unter 10 Prozent: in Mecklenburg-Vorpommern (7,5 Prozent), Brandenburg (7,8 Prozent), Sachsen-Anhalt (8,8 Prozent) und Sachsen (9,5 Prozent).
Diese Unterschiede spiegeln sowohl regionale Migrationsgeschichten als auch die Siedlungsstruktur in den Bundesländern wider. Und auch innerhalb der Bundesländer stellt sich die Situation je nach Region höchst unterschiedlich dar. Daraus wird deutlich, wie wichtig es ist, sprachliche Förderung gezielt auf die jeweiligen Bedarfe vor Ort anzupassen, und zwar sowohl in den Kitas, als auch in den
Zu beachten ist, dass in dieser Grafik ausschließlich Kinder betrachtet werden, die einen Kindergarten besuchen. Würde man alle Kinder der entsprechenden Altersgruppe betrachten, dürfte der Anteil der Kinder mit nicht-deutscher Familiensprache höher liegen. Denn die Forschung zeigt, dass Kinder mit Migrationsgeschichte gerade in den früheren Lebensjahren seltener eine Kita besuchen.