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Was können Schülerinnen und Schüler tun? | Rechtsextremismus | bpb.de

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Was können Schülerinnen und Schüler tun?

Schule ohne Rassismus Von Tilla Masberg

/ 4 Minuten zu lesen

Immer öfter versuchen Neonazis, an Schulen Fuß zu fassen. "Jammern gilt nicht, man kann mit braunen Typen fertig werden" kommentiert die Schülerin Tilla Masberg in der Schülerzeitung "Q-rage" des Schülernetzwerks "Schule ohne Rassismus". Doch was tun? Ein Ratgeber aus Schülerperspektive.

Ein Mitarbeiter der Schule hängt ein Blatt mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz neben eines mit der Aufschrift "OSZ gegen Nazis". (© AP)

Neonazis sitzen in Sachsen, Mecklenburg Vorpommern und Berlin in Parlamenten und Stadträten. Und auch vor Schulen machen sie nichthalt: Sie verteilen professionelles Werbematerial, die so genannten Schulhof-CDs mit rechtsradikalem Liedgut oder Zeitungen. Die NPD-Schülerzeitung 'Perplex' zum Beispiel wirkt jung und frech – auf den ersten Blick.

Dort wird die Bildungsmisere beklagt und gegen "linke Spießer" zu Felde gezogen. Häufig sind die Schulen überrascht und hilflos, wenn leibhaftige Neonazis vor ihren Toren stehen und die netten Onkels spielen. Lehrer und Lehrerinnen wissen zunächst nicht, wie sie reagieren sollen. Der Wille, etwas dagegen zu unternehmen, ist da. Nur was?

Sollten Neonazis versuchen, an eurer Schule Propagandamaterial zu verteilen, empfiehlt sich etwas ganz Schlichtes: Petzen. Die Schulleitung kann und soll von ihrem Hausrecht Gebrauch machen. Die Neonazis müssen vom Schulgelände verschwinden. Falls sie sich weigern, sollte der Schulleiter Anzeige erstatten.

Häufig kündigen Neonazis ihre Aktionen vorher an. Sie tun das, um Öffentlichkeit für sich herzustellen und die Schulen zu verunsichern. In diesem Fall sollte man erst mal Informationen einholen. Ist das ernst zu nehmen? Wenn ja, sollte man sich schleunigst vernetzen. Die Schulen in der Region müssen sich gegenseitig informieren, sich abstimmen – und gemeinsam handeln! Wenn die Neonazis mit Protest und Gegenreaktionen rechnen müssen, wird sie das verunsichern. Die Erfolgschancen ihrer Propagandaoffensive sinken.

Hilfreich: Braune Tonnen

Bewährt hat sich in vielen Schulen das Aufstellen sogenannter Brauner Tonnen. Schülerinnen und Schüler könne das Propagandamaterial der Neonazis symbolisch und öffentlich entsorgen –vor den Augen der Rechten. Natürlich kann es trotzdem vorkommen, dass bei manchen Jugendlichen jetzt das Interesse gewecktworden ist. Sie begrüßen die Nazi-Aktionen oder geben sogar die Inhalte wieder. Wenn es dazu kommt, darf man das nicht ignorieren. Jetzt ist inhaltliche Auseinandersetzung angesagt. Die Leute müssen mit ihren Inhalten konfrontiert werden – und den Auswirkungen, die sich daraus ergeben. Hierzu bieten verschiedene Organisationen Fortbildungen an, Argumentationstrainings für LehrerInnen und SchülerInnen. Das kann Sicherheit geben. Denn in 1:1-Situationen mit Neonazis kann man sich leicht unsicher und überfordert fühlen. Das ist normal – denn die Neonazis emotionalisieren ganz bewusst die Diskussion.

An der Art und Weise wie SchülerInnen diskutieren, lässt sich leicht erkennen, wie gefestigt ihr Weltbild ist. Man erkennt schnell, ob sie bereits organisiert sind oder in eindeutig rechten Kreisen verkehren. Das ist der schwierigste Fall. Solche Schüler haben Rückhalt bei KameradInnen und treten selbstsicher auf. Es ist sinnvoll, über diese Person weitere Informationen einzuholen, umzu klären, ob durch sie Gefahr für MitschülerInnen droht. Wichtig ist es, in dieser Phase sachlich zu bleiben.

Die Schule kann niemanden aufgrund seiner Gesinnung von Bildung ausschließen. Was sie kann ist, sich darum bemühen, dass ein nicht diskriminierendes Klima an der Schule herrscht. Die Hausordnung kann das Tragen von Nazikleidung verbieten. Auch die Prinzipien von "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" helfen: Mit diesen verpflichten sich das Personal der Schule, die LeherInnen sowie die SchülerInnen zu einem gewaltfreien, offenem und demokratischen Miteinander. Es geht also nicht darum, sich an einer einzelnen Person abzuarbeiten. Den Neonazis muss etwas Erlebbares und Starkes entgegengesetzt werden. Diese Personen sollen spüren, dass sie gegen Normen verstoßen, die allgemein akzeptiert sind. Sie müssen merken, dass sie eine Weltanschauung vertreten, die mit der Demokratie nicht vereinbar ist – und uncool.

"Der Mensch mag ein netter Typ sein – die Ideologie, die er vertritt, ist es nicht!"

Aber man muss aufpassen. Diese Leute sind geschult. Sie wissen ganz genau, was sie dürfen und was sie lieber sein lassen sollten. Sie spielen mit dem Etikett Neonazis und machen sich damit interessant. SchülerInnen nehmen so Kontakt zu der betreffenden Person auf – und entdecken den netten Nazi von nebenan. Es kann dann sogar der Eindruck entstehen, dass Nazis, ganz anders als behauptet, gar nicht so schlimm sind. Deshalb gilt: Der Mensch mag ein netter Typ sein – die Ideologie, die er vertritt, ist es nicht! Für die LehrerInnen ist es wichtig Durchsetzungsvermögen zu demonstrieren. Die MitschülerInnen sollten sich genau überlegen, ob und wie sie mit der Person in Kontakt treten. Neonazis wollen in jüngster Zeit vermehrt Bürgernähe demonstrieren, die NPD gibt sich als demokratische Partei aus. Doch das sind weder sie noch Neonazis überhaupt – und genau das sollte zur Grundlage im Umgang mit diesen Leuten gemacht werden. Denn rechtsextreme Tendenzen haben in einer Gesellschaft mit demokratischem Anspruch keinen Platz.

Zur Website des Netzwerks "Schule Ohne Rassismus - Schule mit Courage": Externer Link: www.schule-ohne-rassismus.org.

Zur Zeitung Q-rage: Externer Link: www.schule-ohne-rassismus.org

Fussnoten