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Audio-Interview: Martin Endemann über Rassismus im deutschen Fußball | Rechtsextremismus | bpb.de

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Audio-Interview: Martin Endemann über Rassismus im deutschen Fußball

/ 5 Minuten zu lesen

Martin Endemann vom "Bündnis Aktiver Fußballfans" äußert sich in diesem Audio-Interview über Rassismus in deutschen Stadien.

Interview mit Martin Endemann zu Rassismus im deutschen Fußball

Inhalt

Interview mit Martin Endemann zu Rassismus im deutschen Fußball

Martin Endemann, wie ist denn die Stimmung bezüglich Rassismus in den Stadien aktuell?

Wir hatten jetzt mehrere Fälle, dass Fans angegriffen wurden von Nazis, von Nazi-Hooligans, auch innerhalb und außerhalb der Stadien. Und das ist eigentlich das größte Problem, dass wir grade haben: Dass gerade Fangruppen, die sich antirassistisch und gegen Diskriminierung positionieren, deswegen auch vermehrt zur Zielscheibe von anderen Fans werden, die das eben nicht möchten. Das ist natürlich eine Situation, in der sich die Vereine überlegen müssen, was sie dagegen tun können.

Sind die Nazis, sind die Rechtsextremen in den Stadien organisiert oder sind das Einzelpersonen?

Das ist ein bisschen schwierig zu beantworten. Das ist sehr szeneabhängig, sehr stadtabhängig. Es kommt immer darauf an: Wie ist eine rechte Szene in einer Stadt organisiert? Gehen diese Leute auch zum Fußball? Oft ist es natürlich so, dass in den Städte, wo es eine stark organisierte rechte, neonazistische Szene gibt, natürlich auch relativ viele von diesen Leuten auch zum Fußball gehen. Das ist ganz klar. Es ist natürlich schon so, dass auch die Nazi-Gruppen oder Nazi-Hooligans der einzelnen Städte auch Kontakte haben, also dass da die Vereinszugehörigkeit gar nicht so eine Rolle spielt, sondern dass eben auch eigentlich sportliche Rivalen natürlich zusammenarbeiten, wenn es einen politischen Gegner gibt.

Was tut denn jetzt Ihre Organisation gegen den Auftritt der Neonazis in den Stadien?

Wir haben ungefähr zweihundert Einzelmitglieder. Das heißt, jeder Mensch, der sich dafür interessiert, kann Mitglied werden. Und wir haben ungefähr 80 Fangruppen in ganz Deutschland. Das sind Fan-Initiativen, Fan-Zeitschriften, Fan-Clubs, die alle im BAFF organisiert sind. Und dann treffen wir uns eben zweimal im Jahr zu Jahrestreffen und ansonsten halten wir Kontakt über Email-Listen, etc. Im Endeffekt sind es die Mitglieder in den jeweiligen Städten, die etwas dagegen tun, die eben versuchen, vor Ort Einfluss zu nehmen. Sei es durch durch Organisation mit anderen Fans des Vereins, sei es durch Gespräche mit dem Verein bzw. mit der Stadt oder wer auch immer sich eben um Rechtsextremismus in der Stadt kümmert.

Was wir als BAFF deutschlandweit tun können ist natürlich Aufklärung. Wir haben schon vor etwa 10 Jahren angefangen, die Ausstellung "Tatort Stadion" zu machen, wo eben diese Probleme beschrieben werden und auch zum ersten Mal nach drei Jahren Öffentlichkeit dann zugänglich gemacht wurden, was natürlich auch wieder Druck auf Vereine, Verbände ausgeübt hat, da zu reagieren.

Wir werden oft gefragt: "Was kann man denn direkt tun?" Das wichtigste überhaupt ist, finde ich, dass sich ein Verein voll hinter antidiskriminierende Ziele stellt und da eben auch voll hinter seine Fans stellt, die auf diesem Feld aktiv sind. Das größte Problem, das wir nämlich sehen, ist wenn sich ein Verein da so ein bisschen raus hält oder eben wie in Braunschweig geschehen, die Leute aussperrt, die eigentlich antirassistische Fans sind, weil die eben eine Zielscheibe sind und sie es sich so einfacher machen würden, das ist natürlich ein fatales Signal. Das ist in Braunschweig schief gegangen, das ist in Aachen schief gegangen. Zum Beispiel Werder Bremen wird heute zurecht gerne als Beispiel dargestellt, wie ein Verein gute antirassistische Arbeit machen kann und voll hinter der Fanszene steht, die dieses Problem angeht. Zum Beispiel gibt es eine AG "Antidiskriminierung" wo Vereinsvertreter drin sitzen, mehrere Fangruppen, die sich praktisch regelmäßig treffen und eben besprechen: "Wir machen jetzt das, das, das", "Wir arbeiten eine neue Stadionordnung aus" um eben gewisse Symboliken aus dem Stadion heraus zu halten. "Wir machen Aufklärungsarbeit", "Wir machen Talkrunden zwischen Fans zu dieser Problematik".

Einfach eine kontinuierliche Arbeit jetzt über schon fünf, sechs Jahre. Dabei merkt man auch, dass sowas auch nicht von heute auf Morgen geht. Dortmund vor allem auch mit einem teilweise massiven Problem, die inzwischen auch sehr viel Arbeit investieren, antidiskriminierende Inhalte zu vermitteln. Es gibt zum Beispiel einen Fanbetreuer bei Borussia Dortmund, der nur für solche Fragen zuständig ist.

Haben Sie auch Kontakt mit dem DFB aufgenommen? Und wie ist da die Reaktion und die Zusammenarbeit?

Mit dem DFB stehen wir schon seit ganz vielen Jahren in Kontakt. Es ist so, dass es im DFB vor einigen Jahren einen relativ klaren Sinneswandel gab, als damals Dr. Theo Zwanziger DFB-Präsident wurde, der ganz klar Antidiskriminierung nicht nur auf die Agenda gestellt hat, sondern als eines der wichtigsten Themen seiner Amtszeit angesehen hat. Und seit diesem Zeitpunkt sind wir da eigentlich regelmäßig im Gespräch. Das heißt, der DFB hat uns regelmäßig eingeladen, hat Einschätzungen abgefragt, hat auch gefragt: "Wie sieht’s denn grade aus?", so wie Sie das grade machen: "Wie sieht’s denn in den Stadien aus? Wie schätzt ihr das ein?"

Und das ist natürlich ein großer Unterschied zum DFB vor zehn, fünfzehn Jahren, als das Thema noch unter ferner liefen lief. Da hat schon ein Wandel von Seiten des DFB eingesetzt. Wir erwarten von einem so großen Verband wie dem DFB, der sich diesem Thema verschrieben hat, dann schon, nicht nur zu reagieren, wenn es die eigenen Dinge betrifft, z.B. die Nationalmannschaft oder so, sondern auch zu gucken: "Was machen denn die Vereine? Wie reagieren die? Wie gehen die mit diesem Thema um?" Und dann zur Not auch ein bisschen intern Druck auszuüben.

Welche Signale kann die WM aussenden?

Ich denke, jetzt in Brasilien wird’s jetzt nicht allzu problematisch, weil nicht allzu viele Leute dahin fahren werden; jedenfalls im Vergleich mit Weltmeisterschaften in Europa zum Beispiel, wo dann die Teams, wo es potenziell Probleme geben könnte, dann eben zu Tausenden, Zigtausenden unterwegs sind. Das ist natürlich schon ein großer Unterschied.

Prinzipiell ist es natürlich schon so, dass bei einer Weltmeisterschaft natürlich durchaus rassistisches, neonazistisches Potenzial unterwegs sein kann. Wie gesagt, in Brasilien ist das so eine Sache, da schätze ich diese Gefahr als relativ gering ein. Es gibt natürlich auch in Brasilien ein großes Problem mit Rassismus, gerade gegenüber schwarzen Spielern. Also auch im brasilianischen Fußball ist dieses Problem nicht unbekannt, aber da weiß ich ehrlich gesagt auch nicht genug drüber, wie sich dort Vereine und Verbände verhalten.