Der Rechtsterrorismus im Verborgenen
Versuch einer Antwort auf zehn Fragen
Die brutalen und gezielten Morde an zehn Menschen offenbaren eine neue Dimension des Rechtsterrorismus in Deutschland. War der NSU eine "Braune Armee Fraktion"?
Die Erkenntnis, dass eine im Kern aus drei Neonazis bestehende Gruppierung mit der Bezeichnung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) zwischen 2000 und 2007 neben Banküberfällen und Sprengstoffanschlägen mindestens zehn Morde beging, erschüttert gegenwärtig Gesellschaft und Staat. Da diese Taten nicht mit politischen Erklärungen zu den Motiven verbunden wurden, konnten die Sicherheitsbehörden keinen rechtsextremistischen Hintergrund konstatieren. Ihnen wird in diesem Kontext aber selbst von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich Versagen in Sachen Aufklärung und Verhinderung vorgeworfen. Obwohl viele Details rund um die Taten der Mörder und des fehlerhaften Verhaltens von Teilen der Sicherheitsbehörden noch nicht bekannt sind, soll hier eine Antwort auf einige der kursierenden Fragen aus der Perspektive der politikwissenschaftlichen Extremismus- und Terrorismusforschung versucht werden. Diese einschränkende Formulierung erklärt sich schlicht dadurch, dass tagtäglich neue Erkenntnisse auf den Tisch kommen.