Schule zwischen Neutralität und demokratischer Verantwortung
Wenn es um politische Fragen geht, bewegen sich Lehrkräfte in der Schule in einem Spannungsfeld: Sie sind einerseits der Neutralität verpflichtet, sollen unterschiedlichen politischen Perspektiven Raum geben und ihre eigenen politischen Überzeugungen in den Hintergrund stellen. Zugleich tragen sie als Sachwalter des staatlichen Bildungsauftrags aber auch Verantwortung dafür, demokratische Werte zu vermitteln und sind gefordert Position beziehen, wenn Grenzen überschritten werden. Wo diese Grenzen verlaufen und wie im Fall der Fälle angemessen und pädagogisch sinnvoll reagiert kann, ist jedoch keineswegs immer eindeutig. Entsprechend groß ist oft die Verunsicherung: Wie ist das Neutralitätsgebot in der schulischen Praxis konkret auszulegen? In welchen Situationen dürfen Lehrkräfte Haltung zeigen – und wann ist es vielleicht sogar ihre Pflicht? Die hier versammelten Beiträge gehen diesen Fragen nach. Sie liefern Hintergrundwissen und praxisnahe Impulse, die einen Eindruck davon vermitteln, wie eine gute Balance zwischen den Polen aussehen kann.