SchülerInnenzeitungswettbewerb
Mauerüberwindendes
Die Berliner Mauer? Zwei Deutsche Staaten? Wiedervereinigung? Transformation? Zusammenwachsen? Was recherchieren und berichten deutsche SchülerInnenzeitungen darüber? Ein Wettbewerb des DA für Nachwuchsjournalisten und Journalistinnen. Ein Überblick über die PreisträgerInnen 2020/21.
Esther Dischereit
Mama, darf ich das Deutschlandlied singen
Jüdisch. Solidarisch. Antirassistisch. Esther Dischereits Texte in ihrem Buch „Mama, darf ich das Deutschlandlied singen“ sind Einmischungen in politische Angelegenheiten. Sie zeigt auf nationalistische Strukturen und staatliche Gewalt, sie ist persönlich involviert und widerspricht. Das Deutschland Archiv veröffentlicht ein Kapitel aus Dischereits Buch.
Andreas Förster
Totenschädel in Gotha. Kolonialkulturgut in ostdeutschen Museen
Immer breiter wird das Thema Kolonialismus und koloniales Erbe auch in den neuen Ländern diskutiert. Davon sind auch kleine Museen und Sammlungen in Schössern betroffen, die nun fürchten, durch Raubkunst in die Schlagzeilen zu geraten. Ein Einblick in Sammlungen im Schloss Friedenstein in Gotha und in das Naturalienkabinett der sächsischen Kleinstadt Waldenburg.
Udo Grashoff und Jochen Staadt
Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR
2017 veröffentlichte die bpb eine Studie des Forschungsverbunds SED-Staat an der FU Berlin über Todesopfer des DDR-Grenzregimes. Sie bezieht auch Selbsttötungen von Grenzsoldaten ein. Wie aber sind diese einzuordnen? Eine Kritik von Udo Grashoff, er promovierte 2006 über Suizide in der DDR. Anschließend eine Entgegnung des kritisierten Wissenschaftlers, Dr. Jochen Staadt.
Alina Gromova
Narrative jüdischer Frauen mit sowjetischer Erfahrung in Deutschland nach 1990
Der Artikel behandelt die Situation der Frauen in der russischsprachigen jüdischen Community nach 1990 in Deutschland. Die Autorin geht den Fragen nach den Entwürfen des Berufslebens, dem Engagement in den jüdischen Communities und der spezifisch weiblichen Erinnerungskultur nach. Hier werden Erzählungen, Erinnerungen und Positionen russischsprachiger Jüdinnen sichtbar und bieten einen neuen Blick auf die jüdische Geschichte und Gegenwart aus der Frauenperspektive.
Elke Kimmel
Von LPG zu e.G., GbR und GmbH oder: Von „Alt-Kommunisten“ zu „Neu-Kapitalisten“?
Das Landwirtschaftsanpassungsgesetz schuf im Juni 1990 die Grundlage für die Umwandlung der DDR-Landwirtschaft. Elke Kimmel untersucht, wie die zeitgenössische Presse den Anpassungsprozess wahrnahm und welche Folgen er bis heute hat.
Stephan Suschke über Bert Brecht
Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung
Populisten, die absolute Wahrheiten setzen, Verschwörungstheorien und Wissenschafts- feindlichkeit sind nicht neu. Bertolt Brecht schrieb darüber 1939 im Exil das Theaterstück "Leben des Galilei". Er passte es immer wieder der Zeit an. Auf Mitschnitte seiner Regieanweisungen von 1955/56 im Berliner Ensemble, stieß der Theaterregisseur Stephan Suschke. Für die bpb hat er daraus ein Hörbuch produziert. Ein multimediales Essay.
Zeitzeug_innen-Gespräch mit Ruth und Hans Misselwitz
Mut zum Aussteigen aus Feindbildern
Das Ehepaar Misselwitz gehörte 1981 zu den Gründungsmitgliedern des Pankower Friedenskreises in Ost-Berlin. Als Pastorin konnte Ruth Misselwitz den Freiraum dafür bieten. Das Paar blickt auf die Arbeit der Gruppe und deren Stasi-Bespitzelung zurück.
Christian Booß
Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein
Über 31 Jahre sind der Sturm auf die Dienststellen der DDR-Geheimpolizei Staatssicherheit und deren Entmachtung mittlerweile her. Vorübergehend übernahmen im Dezember 1989 und Januar 1990 sogenannte Bürgerkomitees die Kontrolle über die Stasi-Akten. Was ist eigentlich aus ihnen geworden? Ein Überblick von Christian Booß.
Andreas Förster
Westliche Leiharbeiter in der DDR und die Rolle des MfS
Auf ihren Großbaustellen setzte die DDR auch ausländische Leiharbeiter ein, zunächst vorrangig vom Balkan. Als es wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen jugoslawischen Volksgruppen und zu Streiks wegen unzureichender Unterbringung kam, ordnete die Stasi die Leiharbeitsstrukturen neu. Dadurch kamen ausgewählte westdeutsche Leiharbeitsfirmen ins Spiel. Und das MfS kassierte Devisen.
Neuer Schwerpunkt
Zeitenwende. Ist der Osten ausdiskutiert?
Ein Lesepaket mit Beiträgen aus der Serie "Zeitenwende" der Berliner Zeitung. Namhafte Autorinnen und Autoren beleuchten über 30 Jahre nach der Vereinigung unterschiedlichste Aspekte der deutsch-deutschen Transformationsgeschichte. Ziel ist es, Diskussionen anzustoßen, "was wir aus dem Gestern für ein Morgen lernen können". In loser Reihenfolgte übernimmt das Deutschland Archiv eine Reihe dieser Denkanstöße.
Ilko-Sascha Kowalczuk
Betrogen von der Wende?
Wie selbstkritisch gehen Historiker heute mit ihrer eigenen Vergangenheit um, wenn sie einen Rückblick auf ihre eigenen Biografien werfen? Der in der DDR parteitreue Historiker Siegfried Prokop hat 2020 eine Autobiografie verfasst, die der Historiker llko-Sascha Kowalczuk nun unter die Lupe nimmt. Er kritisiert vor allem Auslassungen, die Prokop vornimmt. Über politisch motivierte Verfolgungen von Studierenden berichte er beispielsweise nichts Bemerkenswertes.
Steffen Reiche
Die durchlaufene Mauer
Der ehemalige Volkskammerabgeordnete der SPD, Steffen Reiche, beschreibt jenes „Unbegreifliche“ aus 1989, wie es überhaupt zur ersten freien Parlamentswahl im März 1990 kommen konnte: durch Überwindung der Mauer. Er erinnert an die Rolle Willy Brandts und reflektiert, warum die damals in der DDR neu gegründete SPD bei der Volkskammerwahl schlechter abschnitt, als erwartet.
Achim Beier
Mythos Montagsdemonstration
Der "einheitspreis" der Bundeszentrale für politische Bildung ging im Jahr 2020 an 30 Aufarbeitungsprojekte bundesweit. Eins davon ist das Archiv der Bürgerbewegung Leipzig e.V. mit seinem Webprojekt „Mythos Montagsdemonstrationen“. Es rekonstruiert, wie es im Herbst 1989 zu diesem Mythos kam und was bis heute daraus geworden ist. Bis in die Gegenwart greifen Demonstrierende auf den Begriff "Montagsdemo" zurück – und missbrauchen ihn mitunter, schildert der Leipziger Archivar Achim Beier.
Martin Sabrow
Die Hohenzollern und die Demokratie nach 1918 (I)
In Teil I seines Beitrages setzt sich Martin Sabrow mit dem politischen Agieren einzelner Mitglieder des früheren Herrscherhauses Hohenzollern auseinander. Er beschreibt, wie lange Ex-Kaiser Wilhelm II. in seinem Exil im niederländischen Doorn daran glaubte, wieder an die Spitze des Deutschen Reiches zu gelangen. Ambivalent gestaltete sich das Verhältnis der Familie zu den Nationalsozialisten, die sie als Vehikel zur Wiedererlangung der Monarchie zu nutzen trachteten.
Martin Sabrow
Die Hohenzollern und die Demokratie nach 1918 (II)
In Teil II seines Beitrages beschreibt Martin Sabrow den Umgang der Westalliierten im Nachkriegsdeutschland in Bezug auf die Grablege von Friedrich II, seinem Vater dem Soldatenkönig und dem Ehepaar von Hindenburg. Die neuerliche Beisetzung der von Potsdam nach Marburg gelangten Königssärge erfolgte auf alliierten Druck hin abseits der Öffentlichkeit, um restaurativen Strömungen in Nachkriegsdeutschland keine Handhabe zu bieten. Sabrow zeichnet des Weiteren nach, wie sich das Haus Hohenzollern nach 1945 innerhalb der bundesrepublikanischen Demokratie einrichtete und sie so glaubwürdig akzeptierte, dass die Rückkehr der zwischenzeitlich zum dritten Mal umgebetteten Preußenkönige von der Hohenzollernburg Hechingen nach Potsdam zu einer erst vom SED-Regime und dann von der Bundesregierung verfolgten Option werden konnte.
Wolfgang Herzberg
Jüdische Überlebende, NS-Täter und Antisemitismus in der DDR Teil I
Als Sohn von jüdischen Emigrant_innen, die 1947 ganz bewusst in die SBZ/DDR gegangen sind, um ein besseres Deutschland aufzubauen, leistet Wolfgang Herzberg einen Debatten-Beitrag aus seiner subjektiven Sicht zur Rolle der jüdischen Remigrant_innen, NS-Tätern und Antisemitismus in der DDR. Er stellt in Teil I vor allem dar, wie Jüdinnen und Juden die DDR in führenden Positionen mitgestalteten. Dazu hat er umfangreiche Recherchen unternommen und zahlreiche biografische Interviews geführt.
Wolfgang Herzberg
Jüdische Überlebende, NS-Täter und Antisemitismus in der DDR Teil II
Im zweiten Teil seines Debattenbeitrag widmet sich Wolfgang Herzberg den Stereotypen in Bezug auf die DDR und ihren Umgang mit jüdischen Überlebenden, zu den dortigen Auswirkungen der stalinistischen Kampagne, die sich im Zuge der Field-Affäre auch gegen Jüdinnen und Juden richtete, und zur Israelkritik der SED-Führung, die nach seiner Auffassung mehrheitlich von westdeutschen Historiker_innen geprägt werden.
im Interview: Jessica Jacoby
Jessica Jacoby: Lebenslanges Engagement für die Sichtbarkeit von Jüdinnen
Die 1954 geborene Filmjournalistin, Dokumentarfilmautorin und Mitherausgeberin der 1994 erschienenen Anthologie "Nach der Shoa geboren. Jüdische Frauen in Deutschland", Jessica Jacoby, gründete 1984 in West-Berlin mit anderen Frauen den lesbisch-feministischen "Schabbeskreis", der sich für die Präsenz und Wahrnehmung jüdischer Frauen in der neuen Frauenbewegung und mit Antisemitismus in feministischen Zusammenhängen auseinandersetzte.
Im Interview: Esther Jonas-Märtin
Esther Jonas-Märtin – Rabbinerin und Publizistin aus Leipzig. Positionen und Perspektiven
Esther Jonas-Märtin ist assoziiertes Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) und Vorstand des jüdischen Lehrhauses "Beth Etz Chaim". Über die Herausforderungen im Kontext von Wissenschaft und Religion, den täglichen Spagat jüdischer Menschen zwischen Selbst- und Fremdbestimmung und auch zu ihrer Forderung nach einem Wandel in der Bildungspolitik und Erinnerungskultur erzählt Esther Jonas-Märtin in diesem Gespräch.
Norbert Janz
Braucht die Abwehr von Antisemitismus in unserer freiheitlichen parlamentarischen Demokratie einen Verfassungsrang?
Der Beitrag beschreibt die Rechtslage im Bund und im Land Brandenburg, wie eine Anti-Antisemitismusverpflichtung gesetzlich normiert werden kann. Zudem wird ein eigener Formulierungsvorschlag vorgestellt.
Wolfgang Templin
Wie ein Staat untergeht
Die beiden Autoren Marko Martin und Gunnar Decker blicken in neuen Büchern auf die Künstler*innen- und Intellektuellenszene der letzten Jahre der DDR. Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen beide Geschichten von Anpassung, Verrat und Verweigerung gegen das DDR-System. Ein Perspektivenvergleich von Wolfgang Templin.
Angelika Königseder/Juliane Wetzel
Die Frauen in den Lagern für jüdische Displaced Persons
Angelika Königseder und Juliane Wetzel werfen einen gezielten Blick auf den Alltag und die Rolle jüdischer Frauen, für die nach 1945 in den Lagern für sogenannte Displaced Persons (DP) das Leben nach der Shoah begann. Etwa 40 Prozent der DPs waren Frauen, die das Leben in den Lagern mitgestalteten.
Ulrich Eggestein
The Games at the Gate
Der Mauerfall am 9. November 1989 machte einen Plan zunichte, der seit 1987 im West-Berliner Rathaus reifte: eine Gesamtberliner Olympiabewerbung. West- und Ostteil der Stadt sollten sich im Jahr 2000 durch gemeinsam ausgetragene Olympische Spiele näherkommen. Der Plan lebte zwar nach dem Mauerfall nochmals auf, scheiterte aber an weltpolitischen Entwicklungen. Berlins „Mauerbonus“ war dahin.
Im Interview: Shelly Kupferberg
Shelly Kupferberg: Zwischen Chanukkia und Lametta
Shelly Kupferberg ist 1974 in Tel Aviv geboren und in West-Berlin aufgewachsen. Im Interview erzählt sie von einer Kindheit und Jugend, die geprägt war vom linken Engagement ihrer in Israel geborenen Eltern, von Sommercamps mit der Jüdischen Gemeinde und ihren Erinnerungen an die Zeit als Einzige von zwei Jüdinnen während ihrer Schulzeit. Wie sie 1989 die Öffnung der innerdeutschen Grenzen erlebt hat und wie es später für sie war, von der Anti-Haltung der DDR gegenüber Israel zu erfahren.
Maximilian Schochow und Florian Steger
Epidemien in der DDR - Eine medizinhistorische Perspektive
Aus Anlass der aktuellen SARS-CoV-2-Epidemie – vulgo Corona – haben sich die Medizinhistoriker Florian Steger und Maximilian Schochow mit den rechtlichen Grundlagen zur Bekämpfung von Epidemien in der DDR auseinandergesetzt. Zudem haben sie dazu recherchiert, wie dort mit verschiedenen Epidemien umgegangen wurde, wie diese verlaufen sind und wie in den Medien darüber berichtet wurde.
Barbe Maria Linke
Die Wege, die wir gingen
Mit zwölf Frauen, jeweils sechs aus Ost- und Westdeutschland, führte die Autorin Barbe M. Linke Interviews. Die Frauen sprachen über ihre Kindheit, ihre Ausbildung, über Freundschaft, Partnerschaft und Liebe, dachten nach über Gott und die Friedliche Revolution. Befragt wurden sie zum Mauerbau 1961 und zum Mauerfall 1989.
Vor 31 Jahren
Kennzeichen D vom 8. November 1989
Einen Tag vor dem Mauerfall fasst das deutsch-deutsche Fernsehmagazin "Kennzeichen D" die neuesten Stufen der Friedlichen Revolution in der DDR zusammen. Noch ahnt niemand, dass am Tag darauf die Mauer fällt, allerdings bereitet sich Berlins Senat bereits auf deutlich mehr Besuchsreisende aus der DDR vor. Eine Fernsehzeitreise 31 Jahre zurück.
Charlotte Misselwitz
„Man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.“
Charlotte Misselwitz porträtiert die Wissenschaftlerin für Kinderheilkunde, Inge Rapoport, die 1952 als linke Jüdin gemeinsam mit ihrer Familie ganz bewusst in die DDR reimmigrierte. Die Autorin wuchs quasi mit der Familie Rapoport auf, deren Kinder waren mit ihren Eltern gut bekannt. Inge Rapoport nannte sie gern „meine adoptierte Tochter“, weil die beiden immer im Gespräch geblieben sind, auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren. Inge Rapoport verstarb 2017 im Alter von 104 Jahren in Berlin-Pankow.
Im Interview: Lala Süßkind
Die Unbestechliche, die Unermüdliche - Lala Süsskind
Lala Süsskind gilt als die Unbestechliche, als die quirlige kleine Frau mit großem Herz und ebenso großer Klappe. Sie mischt sich ein und macht öffentlich auf Missstände aufmerksam: Ob auf dem Bebelplatz zur Kundgebung gegen das geplante Verbot der Brit Mila (der Beschneidung von neugeborenen Söhnen am achten Tag nach der Geburt) im Jahr 2012, regelmäßig auf dem Ku'damm gegen den antiisraelischen Al Quds-Tag oder gegen Homophobie und Antisemitismus.
Jarina Kühn/Anna Schwarz/Anna M. Steinkamp
Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen vor und nach 1990
In ihrem Forschungsprojekt untersuchen Jarina Kühn, Anna Schwarz und Anna M. Steinkamp unternehmertypische Orientierungen von Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, sowie deren Erfahrungen und Prägungen aus der Transformationsphase nach 1990. Hier geben sie einen kurzen Einblick in ihre analytischen Ausgangspunkte und ersten Ergebnisse.
Rainer Eppelmann
Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen
Am Ziel steht "keine Kuschel-Demokratie". Zum Abschluss der Reihe "ungehaltene Reden" reflektiert der Theologe Rainer Eppelmann, der 1990 für den "Demokratischen Aufbruch" in die DDR-Volkskammer gewählt worden war, über oft fehlenden demokratischen Geist, fair und leidenschaftlich zu streiten und unermüdlich Kompromisse zu erringen.
Drei Denkanstöße zum 3. Oktober
Ossi? Wessi? Geht's noch?
30 Jahre ist die Deutsche Einheit alt, seit 31 Jahren die Mauer verschwunden. Aber auch die im Kopf? Noch immer (oder wieder?) ist umgangssprachlich von "Wessis" und "Ossis" die Rede. Drei junge AutorInnen aus dem Osten Deutschlands reflektieren, was sie sind, und wonach sie sich sehnen: Endlich nach Differenzierung anstelle von Etiketten und Klischees.
Nicolas Offenstadt
Eine Suche nach den verschollenen Spuren der DDR
Der französische Historiker Nicolas Offenstadt ist auf dem Gebiet der ehemaligen DDR den Spuren dieses untergegangenen Staates gefolgt. Er hat verlassene Gebäude unter die Lupe genommen und ist auf Trödelmärkten stöbern gegangen. Er berichtet hier über seine Forschungen nach dem Prinzip der Urbex.
Neu in der Serie "ungehaltene Reden"
Blick zurück nach vorn
Vor genau 30 Jahren, am 2. Oktober 1990, war der letzte Arbeitstag der DDR-Volkskammer. Die ehemalige SPD-Abgeordnete Susanne Kschenka aus Magdeburg blickt zurück und plädiert dafür, dass Politik und Parteipolitik wieder "stärker transparent, erlebbar und bürgernah passieren, sodass Menschen den Eindruck gewinnen und behalten können, es geht auch um ihre Belange".
Gregor Gysi
Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht
"Heute möchte ich den damaligen Demonstrierenden danken, dass sie den Mut hatten, dafür einzustehen, die Verhältnisse in der DDR gründlich in Richtung Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu verändern". Eine "ungehaltene Rede" von Gregory Gysi, er war von Ende 1989 bis 1993 letzter Vorsitzender der SED-PDS und ihrer Nachfolgepartei PDS, und 1990 Mitglied der letzten Volkskammer der DDR.
Clemens Villinger
Teuer erkauftes Alltagswissen
Mit dem Systemwechsel von 1989/90 und dem Übergang von einer Plan- zu einer Marktwirtschaft veränderte sich nicht nur das im Handel verfügbare Angebot, sondern auch die Regeln des Konsums in Ostdeutschland. Der Beitrag geht der Frage nach auf welche vor 1989/90 angeeigneten Erfahrungen und Wissensbestände die ostdeutsche Bevölkerung bei diesem Wandel zurückgreifen konnte und welche neu erlernt werden mussten.
Norbert Dittmar und Christine Paul
Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise in die deutsch-deutsche Vergangenheit
"Wir konnten dit jar nich fassen". Wie hörten sich nach Mauerfall und dem 3. Oktober 1990 Euphorie an, wie Skepsis, wie Resignation? Der Linguist Prof. Norbert Dittmar schulte unmittelbar nach der Deutschen Vereinigung Ost-Lehrkräfte um. Sie mussten Umfragen über die innere Einheit auf Tonband aufzeichnen. Die Aufnahmen sind heute ein zeithistorischer Schatz. Hörbar werden dabei auch Vorurteile und Ängste, die sich bis heute noch ausprägen.
Schwerpunkt im Deutschland Archiv
30 Jahre letzte Volkskammer -
30 "ungehaltene Reden"
Am 2. Oktober 1990 endete die Geschichte der "Volkskammer" der DDR. 30 ehemalige Abgeordnete kamen im Jahr 2020 dem Angebot des Deutschland Archivs nach, an dieser Stelle noch einmal eine "ungehaltene Rede" zu formulieren. Zustande kam ein vielfältiges Mosaik aus hintergründigen Rückblicken, aber auch couragierten Denkanstößen für Deutschlands Zukunft - quer durch die Parteien. Ein demokratischer Erfahrungsschatz.
Christian Bangel
Es gibt keine wirkliche Ostdebatte
"Der Osten ist ein spät- bis postkapitalistisches Experimentierfeld", definiert der Publizist Christian Bangel, von dort her "könnten Anstöße zu einer Zukunft diesseits oder jenseits des Kapitalismus kommen". Thematisiert werden müsste stärker der "staatliche und gesellschaftliche Kontrollverlust" nach 1989, der bis heute gravierende Folgen habe: "30 Jahre nach der Wende", so Bangel, kämpfe "eine rechtsradikale Minderheit mit nicht so schlechten Aussichten dafür, den Grenzverlauf zwischen Demokratie und Autoritarismus zu verändern".
Carmen Niebergall
Für mehr Frauenrechte und Parität
In der Reihe "ungehaltene Reden" ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR, reflektiert die sachsen-anhaltinische CDU-Politikerin Carmen Niebergall über die "Kraft der Anfangsjahre" nach 1989, auch frauenpolitische Ziele durchsetzen zu können. Doch Inzwischen bewege sich auf diesem Gebiet vieles nur noch "im Schneckentempo", kritisiert sie, und plädiert für ein Parité-Gesetz.
Sharon Adler
Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven - Teil I
Als Auftakt zur DA-Reihe zum weiblichen jüdischen Leben in Deutschland nach 1945 stellt dieser Überblicksartikel von Sharon Adler exemplarisch wegweisende Protagonistinnen und deren Arbeits- und Forschungsfelder sowie Frauenorganisationen im 20. Jahrhundert vor. Der Rückblick schlägt den Bogen über die Nachkriegszeit und die Situation der Überlebenden zum gesellschaftspolitischen Engagement und den Forschungsfeldern jüdischer Frauen von heute. Hier gibt es den ersten Teil des Beitrages.
Sharon Adler
Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven Teil II
Zum Start der DA-Reihe zum weiblichen jüdischen Leben in Deutschland nach 1945 stellt der zweite Teil des Überblicksartikels von Sharon Adler vor allem die Besonderheiten in der Entwicklung jüdischen Lebens nach 1945 bis heute dar. Angefangen von der Situation in den "Displaced Persons Camps" nach dem Zweiten Weltkrieg, über die jüdische Frauenbewegung in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren, bis hin zur Einwanderung junger Israelis werden die Herausforderungen beleuchtet.
Reihe: Zeitzeugen Gespräche
Eine Vetternwirtschaft: Die de Maizières arbeiten für die Deutsche Einheit
Für diesen Filmbeitrag wurden Ausschnitte aus dem Film „Die de Maizières – Eine deutsch-deutsche Familie“ aus dem Jahr 1999, den Zeitzeugen TV produziert hat, zusammengestellt. Dieser Ausschnitt dokumentiert das Engagement der beiden Cousins Lothar und Thomas de Maizière auf dem Weg zur Deutschen Einheit im Jahr 1990.
Kathrin Zöller
Erinnerung, Wandel und Neubewertung – Die Schulzeit in der langen Geschichte der „Wende”
70 Prozent der Befragten der Sächsischen Längsschnittstudie (SLS), die als Langzeitstudie 1987 in der DDR begonnen wurde und bis heute durchgeführt wird, bewerten aus heutiger Sicht die Schule in der DDR besser als die in der Bundesrepublik. Mit einer Zweitauswertung der Befragungen hat sich Kathrin Zöller als Mitglied der Forschungsgruppe „Die lange Geschichte der ,Wende‘“ auseinandergesetzt. Hier berichtet sie über ihre Ergebnisse.
Kerstin Brückweh
Unter ostdeutschen Dächern: Eine lange Eigentumsgeschichte der „Wende“
Den Spannungen und Dynamiken ostdeutscher Lebenswelten im Systemwechsel widmet sich die Forschungsgruppe „Die lange Geschichte der ,Wende‘. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989”. In drei Lokal- bzw. Mikrostudien sind der Konsum, die Schule und das Wohnen sowie das Wohneigentum untersucht worden. Von dem letztgenannten Thema handelt dieser Beitrag von Kerstin Brückweh.
Markus Meckel
2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“
Vor 30 Jahren, am 12. September 1990 wurde der „2+4-Vertrag“unterzeichnet. Er gilt heute auch als Friedensvertrag für Deutschland, denn er hob das Viermächtestatut auf, ermöglichte die Souveränität des vereinigten Deutschlands und legte die Oder-Neiße-Linie als Grenze zwischen Polen und Deutschland fest. Ein selbstkritischer Rückblick des damaligen DDR-Außenministers Markus Meckel über genutzte und verpasste Chancen während der Verhandlungen.
Kerstin Brückweh
Die lange Geschichte der „Wende“
Wie haben Ostdeutsche das Ende der DDR und den Systemwechsel erlebt? Wie haben sie die 1990er-Jahre bewältigt und gestaltet? Wie erinnern sie sich heute daran? Diesen Fragen geht die Forschungsgruppe „Die lange Geschichte der ,Wende‘. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989” aus mehreren Perspektiven und auf der Basis verschiedener Quellen nach. Das Forschungsteam berichtet hier über seine Projekte.
Franck Schmidt
Der Freundschaftsverein „EFA“: Motor des französischen Interesses an der DDR
Der Erfolg des Freundschaftsvereins EFA, der den Austausch zwischen Frankreich und der DDR förderte, spiegelt das große Interesse für das „andere“ Deutschland in der französischen Bevölkerung wider. Dank dieses Vereins haben tausende Französinnen und Franzosen die DDR besucht und kennengelernt, was einzigartig in den westlichen Ländern war. Franck Schmidt berichtet in seinem Beitrag über die Arbeit des Freundschaftsvereins in Frankreich.
Wolfgang Templin
Auf dem Weg zu einem freien Belarus?
Der Mitbegründer der Initiative für Frieden und Menschenrechte in der DDR, Wolfgang Templin, beschreibt, wie sich Belarus im Lauf der Jahrhunderte zu einer eigenständigen Nation entwickelt hat, die nun auf den Spuren der Friedlichen Revolution in der DDR versucht, Demokratie zu verwirklichen. Aber das Machtbeharren des Diktators Lukaschenka in Minsk ist ungleich ausgeprägter, als das der SED 1989/90.
Klaus Storkmann
Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit
Eine Auswertung von Stasiakten über die Überwachung homosexuell orientierter Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere in der Nationalen Volksarmee NVA und in den eigenen Reihen des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Es ließ Verdachtsfälle mit großem Aufwand überwachen. Eine Recherche von Klaus Storkmann aus dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.
Andreas Förster
Verschwundene Parteifinanzen
Vor 30 Jahren wagte die DDR-Volkskammer einen couragierten Schritt. Sie berief eine unabhängige Kommission, um Gelder, Tarnfirmen und Immobilien der PDS-Vorgängerpartei SED und ehemaliger Blockparteien aus der DDR aufzuspüren. Vermögen im Umfang von über 1,6 Milliarden Euro wurde sichergestellt und der Vorwurf der Vermögensverschleierung erhoben. Aber wohl nicht alles wurde entdeckt.
Jan Schönfelder
Das erste deutsche-deutsche Gipfeltreffen im März 1970 in Erfurt im Visier des BND
Was der Bundesnachrichtendienst dem Bundeskanzleramt im Vorfeld des ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen am 19. März 1970 in Erfurt zu berichten wusste, das der SED beinah entglitt. Und wie der BND die Begegnung von Bundeskanzler Willy Brandt mit DDR-Ministerpräsident Willi Stoph später aufbereitet hat.
Gerhard Sälter
Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur
Der Historiker Gerhard Sälter beleuchtet die Schwierigkeit, zu einer exakten und einheitlichen Zählweise der Opfer des Grenzregimes der DDR zu kommen. Und er stößt eine weitere Debatte an: Wie und in welchem Kontext muss sich Erinnerungskultur damit auseinandersetzen, wenn sie kommende Generationen ansprechen will?
Manfred Wilke
Vor 50 Jahren: Die neue Ostpolitik der Bundesrepublik und der Moskauer Vertrag 1970
Am 12. August 1970 wurde der „Moskauer Vertrag“ zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland im Katharinensaal des Kremls in Moskau geschlossen, eine entscheidende Weichenstellung auf dem langwierigen Weg zur Beendigung des Kalten Kriegs. Über die Hintergründe ist bislang wenig bekannt. Manfred Wilke hat sie recherchiert.
Video
West-Ost-Gespräch mit Egon Bahr und Peter Ensikat
2006 führten der frühere SPD-Politiker Egon Bahr und der Kabarettist Peter Ensikat an zwei Tagen ein Gespräch vor laufender Kamera über ihre Ansichten zur Deutschen Einheit. Daraus werden hier zwei Passagen gezeigt.
Karin König
Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben
1951 verurteilte die DDR-Justiz den 18-jährigen Hermann Flade für eine Protestaktion mit Flugblättern zunächst zum Tode. Aus einer aktuellen Biographie über ihn veröffentlicht das Deutschland Archiv zwei Kapitel.
Thomas Großbölting
Wem gehört die Friedliche Revolution?
Thomas Großbölting analysiert die Pollack-Kowalczuk-Kontroverse aus dem Jahr 2019 über die Friedliche Revolution in der DDR 1989 vor dem Hintergrund aktueller Wissenschaftskommunikation im Rahmen der Corona-Pandemie.
Neu ergänzte Debatte
Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes?
Eine Studie des Forschungsverbunds SED-Staat hat eine Kontroverse ausgelöst. Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Nur Flüchtlinge, die nach dem Mauerbau am 13. August 1961 aus dem Osten in den Westen Deutschlands fliehen wollten und auf ihrer Flucht tödlich verunglückten, ins Minenfeld gerieten oder von DDR-Grenzern erschossen wurden? Eine neu ergänzte Debatte im Deutschland Archiv.
Fanna Kolarova/Stoyan Raichevski/Christopher Nehring
Die Grenze der Volksrepublik Bulgarien 1945-1989
Die südöstliche Grenze Bulgariens war bis 1989 gleichzeitig die Außengrenze des sogenannten Ostblocks. Nach dem Mauerbau 1961 versuchten auch DDR-Bürger die Flucht über Bulgarien. Die große Mehrzahl war jedoch erfolglos. Einige von ihnen kamen dabei zu Tode.
Detlev Brunner
„…keine bedeutsame Rolle“? Die Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation
Der Beitrag zeigt, dass die revolutionären Ereignisse in der DDR 1989/90 den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften völlig unvorbereitet trafen. Im Rahmen der wirtschaftlichen Transformation durch die Treuhandanstalt seien die Gewerkschaften nicht angemessen beteiligt worden. Es wird zudem aufgezeigt, welche Aspekte von der zeithistorischen Forschung in den Blick genommen werden sollten.
Martin Gutzeit
Gorbatschows vergessene, erste Friedliche Revolution
In der Serie „Ungehaltene Reden“ ehemaliger Volkskammerabgeordneter der DDR, blickt Martin Gutzeit, der Mitgründer der SDP (später SPD) in der DDR, auf das Jahr 1988 zurück. Damals machte der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow mit seinen Grundsatzbeschlüssen die Umwälzungen in der DDR 1989/90 erst möglich – und damit auch die erste demokratische Volkskammerwahl im März 1990 und in deren Folge die Deutsche Einheit.
Jürgen Leskien
Deutschland – Namibia, Beziehung der ungenutzten Chancen
Der Schriftsteller und PDS-Volkskammerabgeordnete Jürgen Leskien blieb seiner Wahlheimat "südliches Afrika" auch nach 1990 verbunden. Diesem Engagement entspricht sein Beitrag im Rahmen der Reihe "ungehaltene Reden" des Deutschland Archivs. Bereits zu DDR-Zeiten hatte er sich in Namibia, Angola und Tansania engagiert.
Stephan Hilsberg
"Der Schlüssel lag bei uns"
Der Mitbegründer der SDP 1989 in Ost-Berlin, Stephan Hilsberg, vertrat seine Partei in der letzten Volkskammer der DDR und anschließend im Bundestag. Er bilanziert in seiner „ungehaltenen Rede“ für das Deutschland Archiv, welche drei Faktoren auf dem Weg zur Deutschen Einheit besonders wichtig waren. Er verweist dabei auch auf den nicht unerheblichen Einfluss der Friedensbewegung als Impulsgeber für die Demokratie- und Bürgerrechtsbewegung der DDR.
Christian Halbrock und Susan Pethe
Die Logistik der Repression
Ungefähr dort, wo der amerikanische Autokonzern Tesla in Brandenburg einen Produktionsort errichten will, existierte früher eine umfangreiche „Zentrale Versorgungsbase für das MfS“. Das 200 Hektar große Sperrgebiet im Osten Berlins war unzugänglich und erfüllte für die Staatssicherheit mehrere Funktionen, sei es als Logistikzentrum, Ausbildungsstätte, Hundeschule oder Stasi-Kinderferienlager. Auch Postsendungen aus dem Westen wurden hier heimlich geplündert.
Augenzeugenbericht
"Wie im Krieg war es"
Ein neu aufgefundenes Zeitdokument vom 17. Juni 1953 in Berlin, niedergeschrieben von einem 22 Jahre alten Geologiestudenten, der damals staunend durch Ost-Berliner Straßen zog und danach ein siebenseitiges Erlebnis-Protokoll in seine Schreibmaschine tippte. Er beschrieb Brände, Plünderungen, russisches MP-Feuer sowie "haarsträubendes" Verhalten der Ost-Berliner Polizei. Ein detailreiches PDF.
Maria Michalk
„Ein echtes Arbeitsparlament“
„Alles musste eigentlich gleichzeitig geschehen“ erinnert sich in der Deutschland Archiv Reihe “Ungehaltene Reden“ die CDU-Politikerin Maria Michalk aus der Lausitz an ihre Volkskammerzeit vor 30 Jahren. Sie berichtet von politischen "Mogelpackungen" der damaligen SED-Nachfolgepartei PDS und bedauert, dass manches 1990 versäumt wurde, intensiv zu behandeln. Zum Beispiel Europa.
Hans Modrow
Die Deutsche Zweiheit
Ein Rückblick von Hans Modrow (92), Ministerpräsident der DDR a. D. 1989/90 und Mitglied der DDR-Volkskammer 1958 bis 1990. In der Deutschland Archiv-Reihe „Ungehaltene Reden“ ehemaliger Abgeordneter des letzten Parlaments des DDR plädiert Modrow, der den Ältestenrat der Partei Die Linke leitet, für eine vielperspektivische Aufarbeitung: "Es wäre Zeit für Glasnost". Modrow regt an, "auch geplatzte Träume, Brüche und verpasste Chancen für den Prozess der Vereinigung und des Zusammenwachsens zu reflektieren".
Wolf-Rüdiger Knoll
Mehr als ohnmächtig? Zur Zusammenarbeit zwischen Treuhandanstalt und Brandenburg
Die Landesregierungen spielten als Akteure der sozioökonomischen Transformation Ostdeutschlands eine nicht unbedeutende Rolle. Ihnen gelang es durch den Aufbau eines dichten, personellen und formalisierten Beziehungsgeflechts mit der Treuhandanstalt immer enger in deren Entscheidungsstrukturen eingebunden zu werden. Am Beispiel einzelner Unternehmensprivatisierungen im Bundesland Brandenburg zeigen sich Möglichkeiten aber auch Grenzen regionaler wirtschaftspolitischer Gestaltungsspielräume zu Beginn der 1990er Jahre.
Christa Luft
"Das Alte des Westens wurde das Neue im Osten"
Die Ökonomie-Professorin Christa Luft war 1989/90 Wirtschaftsministerin der DDR in der Regierung unter Ministerpräsident Hans Modrow und vertrat die PDS in der letzten Volkskammer der DDR, wo sie den Haushaltsausschuss leitete. In ihrer „ungehaltenen Rede“ für das Deutschland Archiv plädiert sie für eine „unvoreingenommene Aufarbeitung“ des aus ihrer Sicht „dunklen Kapitels“ der Nachwendezeit und wirbt für eine stärker „gemeinwohlorientierte Ökonomie“.
Corine Defrance
Die Darstellungen der Berliner Mauer in der französischen Populärkultur
Die Gedenkveranstaltungen zu den Jahrestagen des Mauerfalls bieten auch in Frankreich stets einen Anlass für vielfältige Rückblicke und Bilanzen. Zeitzeugen erinnern sich an die Ereignisse, erklären ihre persönliche Verarbeitung des Erlebten und fragen sich, wie unsere Gesellschaften von dieser historischen Zäsur politisch, gesellschaftlich und kulturell beeinflusst wurden.
Eva Lütkemeyer
Gezeitenwechsel an der Ostsee. Die Privatisierung des DDR-Schiffbaus
Die Umbrüche nach 1989 brachten auch die DDR-Schiffbauindustrie in turbulentes Fahrwasser. Mit über 55.000 Beschäftigten war sie als industrieller Kern für die gesamte Region des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns strukturbestimmend. Mit den Unternehmensprivatisierungen des ehemaligen Kombinats Schiffbau steht in diesem Beitrag ein Prozess im Fokus, in dem Treuhandanstalt, Bundes- und Landespolitik, Gewerkschaften und Betriebsräte sowie die Europäische Gemeinschaft auf dem Weg von der Plan- in die Marktwirtschaft um die Zukunft der Betriebe an der Ostseeküste rangen.
Hinrich Kuessner
„Corona führt uns die Schwächen unserer Gesellschaft vor Augen“
Wie lässt sich Demokratie nachhaltig stärken, fragt der ehemalige SPD-Volkskammerabgeordnete Hinrich Kuessner aus Greifswald in seiner „ungehaltenen Rede“ für das Deutschland Archiv. „Menschen wollen heute nicht nur regiert werden“, kritisiert er, sondern sich beteiligen. Dabei lenkt der Theologe den Blick über Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus – bis hin zu deutscher Verantwortung in Afrika.
Axel Berkofsky
China und die Berlin- und Deutschlandfrage
Bis zum chinesisch-sowjetischen Zerwürfnis in den 1960er Jahren war das Verhältnis zwischen Ost-Berlin und Peking so gut, dass China so tat, den von Ulbricht begründeten Mythos einer zweiten deutschen sozialistischen Nation zu glauben und Todesschüsse auf Republikflüchtige entlang der Berliner Mauer richtig fand. Bis in die 1970er Jahre, da tauschte Peking all das gegen Handel mit und Wirtschaftshilfe aus der Bundesrepublik ein.
Klaus Steinitz
„Eine äußerst widersprüchliche Vereinigungsbilanz“
In loser Folge formulieren an dieser Stelle ehemalige Abgeordnete des letzten DDR-Parlaments Beiträge für das Deutschland Archiv. Diesmal der Ökonom Prof. Klaus Steinitz, früher PDS Mitglied. Er beschreibt die wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Osten Deutschlands als „Vorausschau aus dem Jahr 1990 und Rückblick 30 Jahre danach“. Er plädiert für ein „spezielles Zukunftsprogramm für Ostdeutschland“.
Rainer Karlsch
Die Leuna-Minol-Privatisierung: Skandalfall oder Erfolgsgeschichte?
Die Leuna-Minol-Privatisierung gehörte zu den besonders umstrittenen, skandalumwitterten und teuren Projekten der Treuhandanstalt. Der Neubau einer Raffinerie, gegen den erbitterten Widerstand der Konkurrenz, war dennoch der entscheidende Schritt für den Erhalt des traditionsreichen Chemiestandorts.
Nicolas Offenstadt
"Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik Französische Blicke auf den zweiten deutschen Staat"
Der französische Historiker Nicolas Offenstadt reagiert auf einen DA-Beitrag von Ulrich Pfeil zur DDR-Forschung in Frankreich. Er kritisiert darin die Darstellung seiner eigenen Forschungsarbeit und der dazugehörigen Publikationen.
Dietmar Keller
Geht alle Macht vom Volke aus?
In der Serie „Ungehaltene Reden“ ehemaliger Abgeordneter der letzten DDR-Volkskammer schreibt diesmal Dietmar Keller, damals stellvertretender Fraktionsvorsitzender der PDS. Der einstige DDR-Kulturpolitiker reflektiert über „kopfgesteuerte Demokratie“, und formuliert eine „Aufforderung zur politischen Mitte“ in der Außenpolitik.
Maximilian Kutzner
Debatte zur Herkunft der Asiatischen Grippe 1957
Die Geschichtswissenschaft liefert für die Beurteilung und Bewältigung der Corona-Krise systemrelevante Erkenntnisse. Das Beispiel der Asiatischen Grippe aus dem Jahr 1957 zeigt, wie sich zeitgenössische Ängste in den Massenmedien artikulierten.
Bildergalerie
Ausgebombt! Eine Zeitreise ins kriegszerstörte Berlin
31 Bildmontagen des Berliner Fotografen und Designers, Alexander Kupsch, aus historischen Fotos vom zerstörten Berlin und Aufnahmen aus dem Jahr 2015, zeigen, dass bei Kriegsende im Mai 1945 in der Stadt kaum ein Stein mehr auf dem anderen stand. Die Bildmontagen rücken die zerstörerische Kraft des Krieges erneut ins Bewusstsein, indem sie die Ruinen und Schuttberge aus dem Mai 1945 ins Berlin von heute übertragen.
Debatte
Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes?
Eine Studie des Forschungsverbunds SED-Staat hat eine Kontroverse ausgelöst. Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Nur Flüchtlinge, die nach dem Mauerbau am 13. August 1961 aus dem Osten in den Westen Deutschlands fliehen wollten und auf ihrer Flucht tödlich verunglückten, ins Minenfeld gerieten oder von DDR-Grenzern erschossen wurden? Zwei neue Beiträge zu einer Debatte im Deutschland Archiv.
Dierk Hoffmann
Übernahme?
Der Transfer des westdeutschen Modells und die Entstaatlichung der DDR sind zwei Seiten einer Medaille. Eine wichtige Rolle nahmen dabei 1990 die westdeutschen Länder und die Bürgermeister und Räte der Bezirke in der DDR ein. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und den drei südlichen Bezirken der DDR (Dresden, Karl-Marx-Stadt [heutiges Chemnitz], Leipzig) beim Verwaltungsaufbau während der Friedlichen Revolution 1989/90.
Kriegsende
Missbraucht und entzaubert – Der Mythos der „Freien Republik Schwarzenberg“
Schwarzenberg im Westerzgebirge wurde durch die Legende von der „Freien Republik Schwarzenberg“ bekannt. Grundlage für den Schwarzenberg-Mythos ist die Tatsache, dass ein kleiner Landstrich nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 sechs Wochen lang von den Alliierten unbesetzt blieb. Doch eine gesellschaftspolitische Utopie verwirklichte sich dort nicht.
Coronavirus
Geschichte im Ausnahmezustand
Das Corona-geprägte Jahr 2020 „steht in einer künftigen Geschichtsschreibung für einen tiefgreifenden Wandel der politischen Kultur", prognostiziert der Historiker Martin Sabrow. Doch in welche Richtung? Nicht im staatlichen, sondern „im gesellschaftlichen Ausnahmezustand“ könne „die eigentliche Zäsur unserer Tage“ liegen, reflektiert der Historiker und stellt vier Thesen zur Diskussion.
Debatte
Ist Antisemitismus vor allem ein Problem in Ostdeutschland?
Und ist, wer dem Osten den größeren Zuspruch zum Antisemitismus vorhält, womöglich auf dem westlichen Auge blind? Die Auseinandersetzung mit den Argumenten aus dem Osten lohnt sich und eine gute, differenzierte Debatte ist dieses wichtige Thema für unseren demokratischen Zusammenhalt allemal wert.
Christian Rau
Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Eine widersprüchliche Beziehung
Die Treuhandanstalt gilt vielen als Produkt des neoliberalen Zeitgeistes der 1980er Jahre, zu dessen Gegnern die Gewerkschaften zählten. Neu zugängliche Quellen zeigen jedoch das widersprüchliche, von Kontinuitäten und Brüchen geprägte Verhältnis zwischen beiden „Antipoden“.
Ingo Hasselbach
"Die Neonaziszene ist wie eine Sekte"
Der ehemalige Ostberliner Neonaziführer Ingo Hasselbach war zum Mauerfall 23 Jahre alt und begriff schnell, wie einfach junge Menschen nach der Auflösung der DDR für eine neue Ideologie zu gewinnen waren, auch weil sie eine Identität, Respekt und Sicherheit suchten. Er beschreibt, wie er selber im Gefängnis zum Neonazi wurde und es danach gut verstand, andere in das rechtsextreme Milieu zu ködern.
Historikerstreit
Begriffliche Unklarheiten
Wer gilt als Opfer des DDR-Grenzregimes? Darüber haben im Deutschland Archiv zwei Historiker unterschiedliche Thesen veröffentlicht, die einst sogar Kollegen waren. Zum zweiten Mal meldet sich nun Michael Kubina zu Wort, der auf einen Text von Jochen Staadt antwortet. Die Debatte wird demnächst auch von weiteren Fachleuten fortgesetzt.
Jörg Ganzenmüller
Ostdeutsche Identitäten
Ostdeutschen wird eine spezifische Identität bescheinigt, die durch die SED-Diktatur und die Transformationszeit seit 1990 geformt worden sei. Auch eine westdeutsche Identität wird ausgemacht, die in der Zeit vor 1990 wurzele. Woher stammen diese Selbst- und Fremdzuschreibungen, und was bedeuten sie für die deutsche Vereinigungsgesellschaft?
Manon de Heus / Marijke van der Ploeg
Werdegänge
Drei lehrreiche DDR-Biografien: Ein Ex-Neonazi, ein Dopingopfer und ein Stasimann, portraitiert von zwei niederländischen Journalistinnen. Vorgestellt werden Menschen, die in der DDR aufgewachsen, aber nicht unbedingt dort geblieben sind. Deutsch-deutsche Geschichte geschrieben haben alle Portraitierten - und jede(r) von ihnen engagiert sich seit dem Mauerfall auf besondere Weise.
Martin Sabrow
Der 8. Mai – ein deutscher Feiertag?
Als überfällig bezeichnet es der Potsdamer Historiker Martin Sabrow, den 8. Mai als regelmäßigen Feiertag zu verankern – als „überdauernden Tag der befreienden Niederlage und des rettenden Zusammenbruchs“. Er zeichnet die in Deutschland so scheu geführte Debatte über dieses Datum und dessen Bedeutung nach, an dem vor 75 Jahren die Kapitulation der obersten deutschen Heeresleitung in Berlin erfolgte und der Weltkrieg in Europa zum Ende kam.
Andreas Malycha
Im Schlepptau der Bonner Behörden?
Die Treuhandanstalt wurde am 1. März 1990 durch einen Beschluss der SED-geführten DDR-Regierung unter Hans Modrow gegründet. Bis zur ersten freien Volkskammerwahl am 18. März und der Regierungsbildung unter Lothar de Maizière (CDU) am 12. April fristete sie ein Schattendasein. Die neue Regierung setzte andere Schwerpunkte und die Bonner Bundesregierung schaltete sich ein. Hiermit befasst sich der folgende Beitrag.
Rainer Jork
Warten auf das Abschlusszeugnis
Als „Lernenden in einem politischen Crashkurs“ bezeichnet sich der ehemalige Volkskammerabgeordnete Rainer Jork aus Radebeul bei Dresden – 30 Jahre nach seiner Amtszeit in der letzten Volkskammer der DDR. Jork vertrat damals die CDU. In der Serie „Ungehaltene Reden“ des DA blickt der Maschinenbau-Ingenieur und Hochschullehrer auf seine Erfahrungen im letzten Parlament der DDR zurück.
Rüdiger Fikentscher
Die letzte Volkskammer als „Schule der Demokratie“
Vor 30 Jahren, am 12. April 1990, begann die parlamentarische Arbeit der letzten Volkskammer der DDR. Ihr Ziel war es, die Deutsche Einheit vorzubereiten. Ehemalige Abgeordnete erinnern sich. Diesmal der Mediziner Rüdiger Fikentscher, der damals die SPD im Wahlkreis Halle vertrat.
Hans-Peter Häfner
„Was meine Enkel von der Volkskammer im Jahr 1990 erfahren sollen“
In loser Folge formulieren an dieser Stelle ehemalige Abgeordnete des letzten Parlaments der DDR, der am 5. April 1990 konstituierten ersten frei gewählten „Volkskammer“, Beiträge und Reden für das Deutschlandarchiv. An dieser Stelle Hans-Peter-Häfner, der damals den Wahlkreis Suhl für die CDU vertrat.
Konrad Felber
„Als die Friedliche Revolution im Parlament ankam“
In loser Folge formulieren an dieser Stelle ehemalige Volkskammer-Abgeordnete der DDR Beiträge für das Deutschlandarchiv. An dieser Stelle Konrad Felber, damals Gründungsmitglied der Deutschen Forum Partei DFP, die sich dem Wahlbündnis „Die Liberalen“ anschloss. Später wurde Felber zum Leiter mehrerer Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde.
Ulrich Pfeil
DDR: Zankapfel in Forschung und Politik
Die runden Geburtstage des Mauerfalls sind Anlass für französische Präsidenten, an dieses Ereignis zu erinnern und ihm eine aktuelle Dimension zu verleihen. Zudem gab es in Frankreich ein größeres Interesse an der DDR als in anderen Staaten Westeuropas. Einen Überblick zur französischen Deutschlandforschung gibt dieser Beitrag.
Nachruf
Gisela Helwig ist gestorben
Am 17. März 2020 ist Dr. Gisela Helwig gestorben. Ihr ganzes Berufsleben verbrachte sie in der Redaktion des Deutschland Archivs. Zusammen mit der Chefredakteurin Ilse Spittmann-Rühle prägte sie das DA zu Zeiten der Teilung bis in die Jahre der Vereinigung von Bundesrepublik und DDR.
Markus Meckel
Eine Glücksstunde mit Makeln
In loser Folge formulieren an dieser Stelle ehemalige Abgeordnete des letzten Parlaments der DDR, der am 18. März 1990 ersten frei gewählten „Volkskammer“, Beiträge und Reden für das Deutschlandarchiv. An dieser Stelle Markus Meckel, er war letzter Außenminister der DDR und sieht seine Parlamentszeit als "aufrechten Gang der DDR-Bürger in diese mehrheitlich von ihnen gewünschte Einheit".
Walter Fiedler
"Nicht förderungswürdig"
In loser Folge formulieren an dieser Stelle ehemalige Abgeordnete des letzten Parlaments der DDR, der „Volkskammer“, die sich am 5. April 1990 konstituierte, Beiträge und Reden für das Deutschlandarchiv. An dieser Stelle Walter Fiedler, der Mediziner vertrat damals den Wahlkreis Magdeburg für die CDU. Er wirbt engagiert für den Erhalt und die Förderung kommunaler Treffpunkte, zu denen er beispielsweise lokale Freibäder zählt.
Marie Müller-Zetzsche
Auf den Spuren des ostdeutschen Staates
Der Beitrag befasst sich mit drei französischen Ausstellungen aus den Jahren 2009 und 2017, die sich mit der DDR-Geschichte auseinandersetzen. Es wird deutlich, dass es jenseits der didaktischen Aufbereitung einen ganz eigenen Blick "à la française" auf das zweite Deutschland gibt.
Nicole Colin
Utopie eines anderen Deutschlands: Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR
In Frankreich gab es ein insgesamt unverkrampfteres Verhältnis zur DDR-Kultur als in der Bundesrepublik. Die französischen Mittlerinnen und Mittler fühlten sich offenbar weniger verpflichtet eindeutig Stellung für den Westen zu beziehen. Von dem lebendigen Literaturaustausch zwischen Frankreich und der DDR handelt dieser Beitrag.
Franziska Flucke
Vom sozialistischen Paradies zum Erinnerungsort? Sechzig Jahre DDR in französischen Deutschbüchern
Die Darstellung der DDR im französischen Lehrbuch hat sich im Laufe ihrer Existenz sowie darüber hinaus stark gewandelt und reflektiert dabei den jeweils aktuellen Blick Frankreichs auf die (ost-) deutsche Gesellschaft. Ein Überblick.
Sabine Bergmann-Pohl
Ein emotional aufgeladenes Parlament
Am 18. März 1990 fand die Wahl zur letzten Volkskammer der DDR statt – zum ersten Mal in freier und geheimer Wahl. In loser Folge ziehen ehemalige Abgeordnete Bilanz. Diesmal Sabine Bergmann-Pohl, die damals für die CDU ins letzte DDR-Parlament einzog und dessen Präsidentin wurde.
Richard Schröder
Deutschland einig Vaterland
Am 5. April 1990 konstituierte sich die letzte Volkskammer der DDR. Sie war mehrheitlich mit Abgeordneten besetzt, die die Deutsche Einheit verwirklichen wollten und mit ihren Beschlüssen vorbereiteten. Was hat sich seitdem entwickelt? Eine Bilanz von Richard Schröder, der damals für die im Osten neu gegründete SPD ins letzte DDR-Parlament einzog.
Constanze Knitter
Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR
Partnerschaften mit französischen Städten und Gemeinden – vorrangig zu kommunistisch regierten Kommunen – dienten als Elemente der Völkerfreundschaft vor allem den außenpolitischen Zielen der DDR-Regierung. Dennoch entstanden Freundschaften auf der privaten Ebene. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick.
Karin Hartewig
Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl am 18. März 1990
Am 18. März 1990 - vor 30 Jahren - wurde das erste und letzte Mal die Volkskammer der DDR demokratisch gewählt. Der Beitrag setzt sich damit auseinander, wie das Land sich nur wenige Monate nach dem Mauerfall auf die Wahl vorbereitete. Parteien wurden neu gegründet, andere wandelten sich. Und zum ersten Mal wurden Wahlwerbespots in DDR-Fernsehen gezeigt. Was vermittelten sie? Ein Überblick.
Philipp Ther
Der Preis der Einheit
"(Ost-)Deutschlands Weg 1989 - 2020 ff." war das Thema eines Kolloquiums am 2. und 3. März 2020 in der bpb. Der Themenschwerpunkt: Aspekte der Transformation in Deutschland und Europa seit dem Mauerfall und die Entwicklung neuer Zukunfts-Perspektiven. Zum Auftakt eine Analyse des Wiener Historikers Philipp Ther.
Eva Schäffler
Zwischen Staat und Privat: Die Treuhand in Osteuropa
Allgemein bekannt ist, dass die Treuhandanstalt gegründet wurde, um die ostdeutsche Wirtschaft zu privatisieren. Kaum bekannt ist hingegen, dass sie ihre Fühler noch deutlich weiter in Richtung Osten ausstreckte.
Marcus Böick
Die „Ur-Treuhand“ im Jahr 1990
Der Beitrag befasst sich mit der Vorgeschichte der Treuhandanstalt, deren Gründung im Frühjahr 1990 und ihrer Frühgeschichte bis zum Spätsommer 1990. Zudem geht es um den ursprünglichen Zweck der Einrichtung, deren Auftrag zunächst vor allem die Sicherung des Volksvermögens und dessen Erfassung war.
Maximilian Schochow und Florian Steger
Zwangseingewiesen: Mädchen und Frauen in geschlossenen Venerologischen Einrichtungen waren keine Prostituierten
In den geschlossenen Einrichtungen für Geschlechtskranke der SBZ und der DDR wurden Mädchen und Frauen häufig ohne medizinische Notwendigkeit zwangsweise zugeführt. Dies weisen die beiden Autoren anhand von Patientenakten nach.
Axel Berkofsky
China und die DDR in den 1980er Jahren – Feinde, Schönwetterfreunde und Komplizen
Der Beitrag gibt einen Einblick in die Anstrengungen der DDR in den 1980er Jahren eine eigenständige Außenpolitik zur Volksrepublik China aufzubauen und sich zum Vermittler zwischen der Sowjetunion und China zu machen, die seit den 1960er Jahren keine diplomatischen Beziehungen unterhielten.
Jens Schöne
„Das Bezirksamt ist handlungsunfähig“
Vor 30 Jahren endete die Geschichte der Stasi. Die DDR-Geheimpolizei wurde im Zuge der Friedlichen Revolution aufgelöst, aber nicht erst am 15. Januar 1990 in Berlin. Die Entmachtung des MfS begann sechs Wochen vorher in den DDR-Bezirken. Eine Wegbeschreibung von Jens Schöne.
Martin Sabrow
Im Jahr der Jubiläen. Die ungewisse Republik
Kommt die Aufarbeitung der Vergangenheit an ihr Ende, und erleben wir eine neue Fragilität des Demokratiebewusstseins? Eine Reflexion über den Wandel des deutschen Selbstverständnisses 30 Jahre nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990.
Joseph Beuys
DDR-Kurzdiagnose
Vor 30 Jahren endete die Geschichte der DDR. Als Prophet ihres Untergangs erwies sich fünf Jahre zuvor in einem ZDF-Interview der Düsseldorfer Aktionskünstler Joseph Beuys. Der Anlass des Video-O-Tons war das seinerzeitige Einreiseverbot des Künstlers in die DDR.
Bernd Greiner
Spuren und Lehren des Kalten Kriegs
Vor 30 Jahren endete nicht nur die Geschichte der DDR und der Zweiteilung Deutschlands, sondern auch die des Kalten Kriegs. Der Historiker Bernd Greiner gibt einen Überblick, welche Gesichtspunkte dazu gehören, von denen einige Faktoren bis in die Gegenwart wirken.
Filmreihe mit Zeitzeugen
Wer wir sind – die Erfahrung ostdeutsch zu sein
2018 diskutierten die Schriftstellerin Jana Hensel und der Soziologe Wolfgang Engler im Studio von Zeitzeugen-TV (Berlin) über das „Ostdeutschsein“. Dieser Film ist ein Konzentrat daraus.
Anna Georgiev
Thälmanns Turnhose und andere Dinge
Welche Spuren hat der DDR-spezifische Antifaschismus in den Sammlungen von Museen und Gedenkstätten hinterlassen und was erzählen diese Dinge heute noch über die DDR? Dieser Beitrag zeigt, wie sich durch den Antifaschismus als Diskurs ein Monument seiner selbst in den Sammlungen der DDR etablierte.
Kristina van Deuverden
Länderfinanzen Ost: 30 Jahre Solidarpakt – und nun?
1990 brauchten die ostdeutschen Bundesländer ausreichend Mittel für den Aufbau Ost. Ende 2019 fließen hierfür letztmalig Sonderzahlungen. Zeit für eine Bestandsausaufnahme: Wo stehen die Länderfinanzen heute? Und vor allem: Wohin könnte die Reise gehen?
Keith R. Allen
Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus
Archivbestände offenbaren, wie Finanzberater aus dem englischsprachigen Raum und Vertreterinnen und Vertreter der planwirtschaftlich geprägten DDR-Nomenklatura die Arbeit der Treuhand prägten.
Pia Schmüser und Raphael Rössel
Pflege als Alltagsphänomen
Dieser Beitrag widmet sich einem vernachlässigten Thema der deutsch-deutschen Zeitgeschichte. Er vergleicht Pflegealltage von Familien mit Kindern mit Behinderungen in der früheren Bundesrepublik und der DDR und blickt auf ihre Nachwirkungen im vereinigten Deutschland.
Max Trecker
Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand?
Mittelstand und soziale Marktwirtschaft gehören eng zusammen. Wenn in Deutschland von „Hidden Champions“ die Rede ist, bezieht sich dies auf kleine und mittlere Unternehmen, die zumeist im süddeutschen Raum beheimatet sind. Dies war jedoch nicht immer so. Mit der Wiedervereinigung bot sich in Ostdeutschland die Chance, dem Mittelstand zu alter Stärke zu verhelfen und gleichzeitig die Akzeptanz von Marktwirtschaft und Demokratie zu stärken.
Matthias Koch
Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm
Der 1. FC Union Berlin ist oben angekommen. Als 56. Verein sind die Köpenicker in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Alle einst besser platzierten Ost-Vereine haben „die Eisernen“ in den letzten drei Jahrzehnten überholt und um Längen abgehängt. Die Historie des Clubs ist arm an großen Triumphen, aber reich an Geschichten. Dass diese gerade im 30. Jahr des Mauerfalls unvergessen sind, verdankt Union vor allem seiner treuen Fangemeinde.
Martin Sabrow
Mythos 1989
War die Friedliche Revolution vor über 30 Jahren eine Revolution ohne Revolutionäre? Verdient das Jahr 1989 jenen Mythos, mit dem alle fünf Jahre aufwändig an den Zusammenbruch der DDR erinnert wird? Und wollen heute Rechtspopulisten diese Geschichte usurpieren? Eine Betrachtung von Prof. Martin Sabrow über das anhaltende Ringen um die Deutungshoheit der Mauerzerfallsgeschichte.
Ausstellung
Die Mauer. Sie steht wieder!
30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer erinnert das Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb mit 30 Bildmontagen und einem Film an das Bauwerk, das die Stadt über 28 Jahre lang teilte.
Multimedia-Paket
9. November 1989. Der Mauerfall aus vielen Perspektiven
Wie kam es zum Mauerfall am 9. November 1989? Oder war es ein Mauer-Sturz? Dieses Beitragspaket bündelt mehrere Sichtweisen - aus Wissenschaft, Medien, Kultur und Politik. Fotoserien und Videodokumente ergänzen das Mini-Dossier und ermöglichen eine facettenreiche "Zeitreise" 30 Jahre zurück.
DDR-Alltag im Trickfilm
Aufarbeitung einmal anders. Der Leipziger Comic-Zeichner Schwarwel hat zu diesem Zweck einen Zeichentrickfilm realisiert und mit eigenen Songs betextet, um DDR-Alltagssituationen nahe zu bringen, die zur Friedlichen Revolution '89 und zum Mauerfall führten.
Rainer Eckert
Der Sturz der Berliner Mauer als Ergebnis der Friedlichen Revolution
Die Berliner Mauer ist nicht gefallen, sie wurde im Zuge der Friedlichen Revolution 1989/90 gestürzt. Ein Essay von Prof. Rainer Eckert, dem langjährigen Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig.
Detlef Matthes
Heimliche Mauerfotos aus Ostberlin
Die Mauer zu fotografieren war von Ostberliner Seite aus verboten. Der Fotograf Detlef Matthes hielt sie dennoch heimlich mit der Kamera fest - sie war für ihn eine Art Sehnsuchtssymbol, denn dahinter lag unerreichbar der Westen.
Egon Krenz
Legenden vom 9. November?
War die Grenzöffnung am 9. November 1989 die "erste wirklich souveräne Entscheidung" der DDR-Regierung? Unter der Überschrift "Wahrheiten und Legenden vom 9. November" schildert der damals amtierende DDR-Staatsratsvorsitzende und SED-Generalsekretär, Egon Krenz, seine Sicht auf die die Öffnung der Mauer und die Rolle Moskaus dabei.
Joachim Jauer
Die Mauer fiel nicht in Berlin...
Die Vorgeschichte des Mauerfalls wird in Deutschland kaum beachtet, sagt der ehemalige Osteuropa-Korrespondent des ZDF, Joachim Jauer. Er rekonstruiert, wie Ungarns Regierung bereits am 2. Mai 1989 den "Eisernen Vorhang" zerschneiden ließ und damit den ersten Stein aus der Berliner Mauer brach.
Gerhard Sälter
Zwischen Siegestaumel und Herrschaftssicherung: Der Mauerbau am 13. August 1961 und die Machtelite der DDR
Am 9. November 1989 kam nicht nur die Mauer als Grenzbarriere zu Fall, sondern das komplette Machtsystem der DDR, das durch die Mauer stabilisiert worden war. Jetzt fehlte ihm der Halt. Eine Rückerinnerung von Dr. Gerhard Sälter, Historiker der Gedenkstätte Berliner Mauer.
Zeitdokument
Die eigentlichen Maueröffner
Am späten Abend des 9. November 1989 schrieben Ost-Berliner Bürger und Bürgerinnen Weltgeschichte. Sie setzten die "unverzügliche" Öffnung der Mauer durch - und infolge die der gesamten innerdeutschen Grenze. Augenzeuge wurde damals ein Fernsehteam von Spiegel-TV. Es hielt um 23.20 Uhr auf Videoband den historischen Durchbruch fest, der alle überraschte. Das Video in voller Länge.
Fortsetzung der Debatte
Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes?
Eine Studie des Forschungsverbunds SED-Staat hat eine Kontroverse ausgelöst. Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Dr. Jochen Staadt, Dr. Jan Kostka und Dr. Michael Kubina eröffnen eine Debatte, die das Deutschland Archiv in loser Folge ergänzen wird.
Manfred Wilke
Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt
Über 33 Jahre nach seinem Tod wurde in Berlin der Gewerkschaftsjournalist Heinz Brandt für sein widerständiges Leben in der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR geehrt. Der einstige SED-Funktionär hatte die DDR 1958 frustriert verlassen und wurde 1961 dorthin zurück entführt. Eine Zeitreise durch sein Leben und die Geschichte der DDR - aufgezeichnet von Prof. Manfred Wilke.
Video
Schlüsselmoment der Geschichte: Der 9. Oktober 1989 in Leipzig
Eine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung der Friedlichen Revolution 1989 in der DDR spielten Fernsehbilder. Siegbert Schefke, einer der beiden Kameramänner, die damals heimlich die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober filmten, beschreibt, wie viel Mut und Angst damals mit diesen Aufnahmen verbunden war.
Laura Wehr
Von der (eigenen) Geschichte eingeholt?
Für Familien, die in den 1980er Jahren per Ausreiseantrag die DDR verlassen hatten, war die „Wende“ von besonderer biographischer Bedeutung: Nicht nur der Sinn der Ausreise stand rückblickend in Frage; auch die kulturellen Identitäten und familialen Zugehörigkeiten gerieten (erneut) auf den Prüfstand.
Video
Ost-West-Kindheiten
In einer Fernseh-Reportage aus der ZDF-Sendung "Kennzeichen D" vom 21. Juni 1989 machen Kinder und Jugendliche von aus der DDR ausgereisten Eltern deutlich, wie sie das zweigeteilte Deutschland vor dem Mauerfall erlebten, in dem sie hin- und herreisen durften, ihre Eltern aber nicht. Pointiert bringen die befragten Kids ihre Wahrnehmungen über die Mauer und deutsch-deutsche Unterschiede zum Ausdruck.
Cyril Buffet
„Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark“
Der französische Präsident Mitterrand hatte zunächst ein ambivalentes Verhältnis zur deutschen Wiedervereinigung. Seine Reise in die DDR im Dezember 1989 belastete die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich für kurze Zeit. Der französische Historiker Cyril Buffet berichtet über das Verhalten Mitterrands im Jahr 1989.
Angela Siebold
Das Jahr 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung
Ohne Zweifel lässt sich 1989 als europäischer Erinnerungsort bezeichnen. Doch die Kritik an der „Friedlichen Revolution“ in Europa nimmt zu. Sie dient der nationalen Abgrenzungspolitik populistischer Bewegungen, kann aber auch als Pluralisierung der Erinnerung verstanden werden.
Arne Hoffrichter
Einheitsrhetorik und Teilungspolitik
Bundesrepublik und DDR wurden im Jahr 1949 aus der Taufe gehoben. Obwohl die Politiker auf beiden Seiten beteuerten, die Deutsche Einheit zu wollen, vollzogen sie unter Schuldzuweisung an die Gegenseite dennoch Schritt für Schritt die „Doppelte Staatsgründung“.
Holger Lengfeld
Kaum Posten für den Osten
Mit der deutschen Einheit kam es in Ostdeutschland zu einem Austausch der Eliten. Führungspositionen unterschiedlichster Bereiche wurden oftmals mit Westdeutschen besetzt, weil sie sich besser mit West-Institutionen und Gesetzen auskannten. Doch auch 30 Jahre später sind Ostdeutsche deutlich seltener in Spitzenpositionen in Ostdeutschland zu finden. Der Beitrag beschäftigt sich mit unterschiedlichen Studien dazu und fragt nach möglichen Ursachen.
Jörg Roesler
Zwischen Realitätsakzeptanz und Planillusion
Der Autor weist anhand von Protokollen von Politbürositzungen u. a. parteiinternem Material nach, dass die SED-Führung 1989 die Augen keineswegs vor den anstehenden ökonomischen Problemen verschloss. Sie gab sich allerdings weiterhin Illusionen über die Möglichkeiten der Planwirtschaft hin und war nicht in der Lage, auf die ernste Situation angemessen zu reagieren.
Christian Booß
Braune Wurzeln?
Ganz neu sind Wahlerfolge von Rechtspopulisten in Deutschlands Osten nicht, so wie jüngst in Brandenburg und Sachsen. Auch andere Rechtsaußen-Parteien konnten dort nach der Wiedervereinigung bereits überproportional Erfolge erzielen - auffallenderweise häufig dort, wo früher auch Hitlers NSDAP viele Stimmen holte. Dazu Thesen von Christian Booß.
Daniel Rafecas
Schweigen brechen und Straftaten aufklären
Aktuell haben in Teilen Lateinamerikas erneut autoritäre Staatschefs die Führung übernommen. Deshalb ist es so wichtig, die Verbrechen früherer Diktaturen aufzuarbeiten, wie den argentinischen Staatsterror zwischen 1976 und 1983. Die Käsemann Stiftung setzt sich dafür ein und arbeitet mit dem argentinischen Bundesrichter Dr. Daniel Rafecas zusammen. Im Folgenden zieht er eine Zwischenbilanz der Terror-Aufarbeitung in Argentinien.
Mauergedenken
„Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten"
Alljährlich am 13. August wird in der "Kapelle der Versöhnung" an der Bernauer Straße in Berlin eine Gedenkrede zum Mauerbau gehalten, diesmal von einem Zeitzeugen, Jörg Hildebrandt.
Ausstellung
Die Mauer. Sie steht wieder!
30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer erinnert das Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb mit 30 Bildmontagen und einem Film an das Bauwerk, das die Stadt über 28 Jahre lang teilte.
Ilko-Sascha Kowalczuk
Die Aufarbeitung der Aufarbeitung - Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte?
Die DDR-Aufarbeitung könnte nun, fast dreißig Jahre nach dem Mauerfall, beginnen, die ganze Palette der DDR-Gesellschaft und die Transformationsgeschichte miteinander verknüpft zu erzählen. Dafür plädiert der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk in seinem Debattenbeitrag.
Christopher Nehring
Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II
Die Geschichte der DDR-Geheimpolizei Stasiist mittlerweile intensiv erforscht, die der westdeutschen Nachrichtendienste dagegen ein vergleichsweise weißer Fleck. Geheimdienste in einer Demokratie müssen sich aber der Betrachtung stellen, über ihre Geschichte und ihr Wirken in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Blick auf die Nachrichtendienste der Bundesrepublik Deutschland in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren.
Alexander Walther
Keine Erinnerung, nirgends? Die Shoah und die DDR
Die Shoah war kein prominentes Thema in der Erinnerungskultur der DDR, aber tabuisiert wurde sie nicht. Es gab immer Versuche, die jüdische Verfolgungserfahrung zu würdigen und kritische Fragen zu stellen. Der Beitrag untersucht dieses Spannungsverhältnis im Antifaschismus der DDR.
Interview mit Andrea Prause
Die Freiheit der Distanzierten – die alternative Modeszene der DDR
In den 1980er Jahren formierte sich in den Städten der DDR eine alternative Modeszene. Es wurde nicht nur Mode privat in kleinen Werkstätten produziert und auf Märkten verkauft, vor allem die Modeshows bildeten ein Ventil für die Macher/innen und ihr Publikum, um den Anpassungsdruck des Staates aushalten zu können. Andrea Prause hat im Rahmen ihrer Dissertation zu diesem Phänomen geforscht.
Richard Schröder
Wer beherrscht den Osten?
Was ist mit dem Osten los? Eine Klischee-Antwort aus den Neuen Bundesländern lautet: die Ostdeutschen seien durch den Einigungsprozess gedemütigt worden, würden fremdbestimmt und die Treuhand habe eine bessere wirtschaftliche Entwicklung verhindert. Doch was ist dran an solchen Kränkungsthesen? Eine Betrachtung aus dem Blickwinkel von Prof. Richard Schröder.
Andreas Förster
Vor 30 Jahren: Das Loch im Eisernen Vorhang
Ohne großes Aufsehen wurde ab Mai 1989 in Ungarn der Grenzzaun nach Österreich entfernt. Der Eiserne Vorhang als Symbol des Kalten Krieges verlor seine Funktion. In der Folge flohen mehrere Tausend DDR-Bürgerinnen und Bürger via Ungarn in den Westen. Dies forcierte den Niedergang der DDR. Eine Spurensuche von Andreas Förster.
Maja Apelt/Irene Zierke
„Im eigenen Leben nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“
Die Soziologinnen Maja Apelt und Irene Zierke zeigen am Beispiel einer ostdeutschen Hochschule auf, dass bis heute bei dortigen Beschäftigten aufgrund des Transformationsprozesses Verunsicherungen aber auch widerständige Selbstbehauptungen erkennbar sind.
Christopher Nehring
Nachrichtendienste in Deutschland
Die Geschichte der deutschen Nachrichtendienste ist ein weißer Fleck. Misstrauen, Desinteresse und Vergleiche mit diktatorischen Geheimpolizeien bestimmen ihr Image. Ein demokratisch-gewachsener Umgang braucht jedoch Transparenz und Hintergrundwissen. Teil I beschreibt die Zeit von 1945 bis 1969.
Vortrag von Wolfgang Benz
Zwischen Amnesie und Erinnerungskultur - Die Deutschen und der 8. Mai 1945
34 Jahre nach der bedeutenden Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker zum Ende des Zweiten Weltkriegs, hielt der Historiker Wolfgang Benz auf dem Symposium „Tag der Befreiung – Tag der Erinnerung“ in Rostock zur Rezeption des 8. Mai 1945 in beiden deutschen Staaten einen wichtigen Debattenbeitrag. Diesen können Sie hier nachlesen.
Inteview mit Helmut Suter
Die Jagd gehört dem Volke - Interview Teil I
In der Schorfheide bei Berlin jagten die preußischen Kurfürsten, Könige und deutsche Kaiser. Nach 1918 schossen der Ministerpräsident des Freistaates Preußen Otto Braun und Reichspräsident Paul von Hindenburg auf Wild. Von 1934 bis 1945 gab sich der Nationalsozialist Hermann Göring dort in Carinhall dem Größenwahn hin. In der DDR sollte jeder jagen können, aber nur im Kollektiv. Der Autor Helmut Suter äußert sich dazu im Interview mit dem Deutschland Archiv.
Interview mit Helmut Suter
Jagdfieber zahlte Bevölkerung - Interview Teil II
Offensichtlich störte es die führenden Repräsentanten der DDR nicht, welches Erbe sie als Kommunisten bei der Staatsjagd in der Schorfheide antraten und welche Tradition sie mit ihren eigenen Privilegien bis 1989 auf Kosten der DDR-Bevölkerung fortsetzten. Der folgende Teil des Interviews widmet sich der Diskrepanz zwischen dem Anspruch der DDR als sozialistischer Staat und der privilegierten Jagd.
Hans Christiange und Klaus Stenzel
Ein Ost-West-Dialog in Briefen
Vor 30 Jahren ist die Berliner Mauer durch die friedliche Revolution gefallen, und im kommenden Jahr liegt die deutsche Wiedervereinigung 30 Jahre zurück. Das nehmen wir zum Anlass, um unseren Leserinnen und Lesern Einblick in einen privaten Ost-West-Briefwechsel zu geben, der seit 1996 bis heute andauert.
Frank Heinz Bauer
,,Geräuschlos“ und ,,ohne Geschrei!“ – Sicherheitspolitik von 1949 bis 1956
Ausgehend von den Entmilitarisierungsbeschlüssen der Potsdamer Konferenz des Jahres 1945, beschreibt der Autor Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gestaltung der Sicherheitspolitik der beiden deutschen Staaten bis 1956. Die Darstellung stützt sich auf ehemals als geheim eingestufte Quellen aus dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg (Breisgau).
Falk Bersch
Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik – Das Beispiel Ravensbrück
Jehovas Zeugen fanden in den Nationalen Mahn- und Gedenkstätten der DDR, die den Opfern des Nationalsozialismus (NS) gewidmet waren, keine Erwähnung. Von Gedenkzeremonien waren sie ausgeschlossen. Wenn eine Nennung dieser NS-Opfergruppe unumgänglich war, verwendete man Synonyme. Am Beispiel Ravensbrück lässt sich dies nachvollziehen.
Peter Wensierski
Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter
Vier Jahre vor dem Ende der DDR bauten junge Oppositionelle heimlich einen Verlag auf. In einer geheimen Kammer am Rande Ost-Berlins wurden bis zum Fall der Mauer – unentdeckt von der Stasi – mehr als 120.000 Seiten gedruckt. Umfangreiche Publikationen, in denen 136 Autorinnen und Autoren unter ihren vollen Namen systemkritische Texte veröffentlichten: die radix-blätter.
Anna Kaminsky
(Verordnete) Emanzipation? – Frauen im geteilten Deutschland
In Fragen der Gleichberechtigung gilt die Frauenpolitik der DDR als vorbildlich. Auch wenn nach 1989 kaum noch etwas von der DDR Bestand hatte und alles kritisch hinterfragt wurde: Eines wurde gegen alle Vorwürfe verteidigt: Die Frauenpolitik der SED-Führung. Die sei doch gut gewesen.
Karen Sievers
Stadtumbau Ost – Lösung einer Wohnungsfrage?
Nicht nur Schrumpfung, sondern in der Folge auch der Stadtumbau prägen die Lebenswelt ostdeutscher Städte und Kommunen. Was als Lösung einer Wohnungsfrage begann, war und bleibt auch fast 20 Jahre nach Einführung des Bund-Länder-Programms eine Herausforderung für Betroffene, Planung und Verwaltung.
Maximilian Kutzner
Die Generation 1989 und die deutsch-deutsche Vergangenheit
Im dreißigsten Jahr nach dem Mauerfall führen wir im „Deutschland Archiv“ eine Debatte über die Erinnerungskultur zur DDR-Geschichte. Die neue Reihe wird eröffnet mit einem Beitrag des Historikers Maximilian Kutzner, der – aus der Perspektive eines 1989 Geborenen – eine grundlegende Modernisierung der Erinnerungskultur fordert. Die Redaktion ist interessiert an weiteren Fach- und Debattenbeiträgen zu diesem Thema. Vorschläge können Sie an deutschlandarchiv@bpb.de senden.
Christian Gaubert
Der Nahostkonflikt und die Wahrnehmung Israels in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, Teil I
Anhand einer inhaltlichen Analyse von Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR zeigt Christian Gaubert, wie diese ein antisemitisches Israelbild unter dem Deckmantel des Antizionismus kommunizierten.
Der Nahostkonflikt und die Wahrnehmung Israels in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, Teil II
Die Zusammenstellung von Artikelbeispielen ermögliche, einzelne Eskalationsstufen einer von wachsender Drastik und zunehmender antisemitischer Enthemmung gekennzeichneten Nahostberichterstattung in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR sichtbar zu machen, schreibt Christian Gaubert in Teil II seines Beitrages.
Clemens Escher
Israel im Schwarzen Kanal
Anhand der Aufzeichnungen und der Sendemanuskripte zu der DDR-Fernsehsendung „Der schwarze Kanal“ beschäftigte sich Clemens Escher mit dem Israelbild, das deren Chefkommentator Karl-Eduard von Schnitzler für die DDR-Bürgerinnen und Bürger lieferte. Dabei habe es sich um eine Israelisierung des Antisemitismus gehandelt, wie sie, als Kritik getarnt, auch noch heute vorkomme.
Monika Schmidt
Die Bedeutung des offiziellen Antizionismus im Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I
Schändungen jüdischer Friedhöfe hat es in der DDR, wo Antifaschismus angeblich zur Staatsräson gehörte, nachweislich gegeben. Und das bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In der Regel wurden diese Taten als "Dummejungenstreiche" von offizieller Seite in der DDR abgetan. In Ihrem Beitrag, der aus zwei Teilen besteht, arbeitet Monika Schmidt den Antisemitismus durch Friedhofsschändungen in der DDR auf.
Monika Schmidt
Die Bedeutung des offiziellen Antizionismus im Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II
Antisemitische Schmierereien auf jüdischen Friedhöfen in der DDR sind im Wesentlichen ab den 1970er-Jahren dokumentiert. Das Umwerfen von Grabsteinen und andere Zerstörungen der Gräber und Friedhöfe haben sich bis 1990 bruchlos fortgesetzt. Darüber berichtet Monika Schmidt im Teil II Ihres Beitrags über die Schändungen jüdischer Friedhöfe in der DDR.
Katrin Hammerstein
Eine Fernsehserie schreibt Geschichte: Reaktionen auf die Ausstrahlung von „Holocaust“ vor 40 Jahren
Die Ausstrahlung der US-amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“ jährt sich im Januar 2019 zum 40. Mal. Daher wird der Vierteiler noch einmal gesendet. Mit den Reaktionen, die der Film 1979 in den „Täterstaaten“ Bundesrepublik Deutschland, DDR und Österreich ausgelöst hat, befasst sich Katrin Hammerstein in diesem Beitrag.
Silke Kettelhake
Vom Suchen und Finden – Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek
Die Stasi wollte die Oppositionsbewegung stoppen und stürmte in der Nacht vom 24. auf den 25. November 1987 die Umweltbibliothek an der Zionskirche in Ost-Berlin. Silke Kettelhake beschreibt, warum aus der so genannten Aktion Falle kein Erfolg für die Staatsmacht der DDR wurde.
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Ausgebombt! Eine Zeitreise ins kriegszerstörte Berlin
31 Bildmontagen des Berliner Fotografen Alexander Kupsch, aus historischen Fotos vom zerstörten Berlin und Aufnahmen aus dem Jahr 2015, rücken die zerstörerische Kraft des Krieges erneut ins Bewusstsein, indem sie die Ruinen aus dem Mai 1945 ins Berlin von heute übertragen.
NEU: Videoreportagen
Vom Einläuten der Friedlichen Revolution
Rund um den 7. Oktober 1989 herrschte Ausnahmezustand in mehreren Städten der DDR. Polizei und Stasi gingen gewaltsam gegen Demonstranten vor, die friedlich für Reformen eintraten. Ein filmischer Überblick.
Themenseite
30 Jahre Mauerfall
Die Berliner Mauer war über 28 Jahre das Symbol der deutschen Teilung und des Kalten Krieges. Am 9. November 1989 reagierte die DDR-Regierung mit Reiseerleichterungen auf den Ausreisestrom und monatelange Massenproteste – die Mauer war geöffnet. Wir präsentieren ausgewählte Angebote zur Geschichte der Mauer und des Mauerfalls.
Deutschlandarchiv bei Twitter
Ausstellung + Film
Die Mauer. Sie steht wieder!
Was wäre, wenn die Mauer Berlin erneut halbieren würde? 30 Jahre nach dem Mauerfall erinnert das Deutschland Archiv der bpb mit 30 Bildmontagen und einem Film von Alexander Kupsch an das Bauwerk, das die Stadt über 28 Jahre lang teilte.
Chronik der Mauer
Es erwartet Sie eine Fülle von multimedial aufbereiteten Informationen über Mauerbau und Mauerfall - und über die Opfer der Grenze.
Dossier
Stasi
Alles wissen, alles kontrollieren, Menschen manipulieren. Aus der Arbeitsweise der DDR-Geheimpolizei "Stasi" ist auch viel zu lernen über die Mechanismen von Diktaturen der Gegenwart. In der DDR überwanden couragierte Bürgerinnen und Bürger allerdings 1989 ihre Angst vor der "Staatssicherheit". Vor 30 Jahren wurde sie gänzlich entmachtet.
Online-Angebot der bpb und der Robert-Havemann-Gesellschaft
jugendopposition.de
Wie haben junge Menschen in der DDR mit Mut und Musik gegen Stasi und SED-Diktatur gekämpft? Zeitzeugen berichten. Mit zahlreichen Texten, Videos, Audios, Fotos und Dokumenten.
Online-Archiv
www.wir-waren-so-frei.de
Fast 7.000 private Filme und Fotos aus der Umbruchzeit 1989/90 sowie über 100 begleitende Erinnerungstexte. Dazu ost- und westdeutsche Medienberichte. Die persönlichen Erfahrungen der Fotografen und Filmemacher bieten zusammen mit der öffentlichen Berichterstattung vielfältige Blicke auf die historischen Ereignisse und deren Auswirkungen auf den Alltag in Ost und West.
Geschichte und Erinnerung
Wird die DDR-Diktatur verharmlost? Und warum begann die intensive Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit erst so spät? Die Deutung von Geschichte ist oft umstritten - und nicht selten ein Politikum.
Deutsche Teilung - Deutsche Einheit
13. August 1961: In den frühen Morgenstunden beginnt der Bau der Mauer, die Deutsche Teilung wird zementiert. Am Abend des 9. November 1989 kommt es zum Mauerfall. Bald 30 Jahre danach ist Deutschland in vielem noch immer ein Land mit zwei Gesellschaften.
Zu dem Thema "Children of Transition, Children of War, the Generation of Transformation from a European Perspective" diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Deutschlandforschertagung 2016 vom 3. bis 5. November 2016 in der Universität Wien. Die Tagungsdokumentation gibt Einblick in die Themen und Ergebnisse.
Messenger-Projekt
Der Mauerfall und ich
Es ist Leipzig im Spätsommer des Jahres 1989. Die Studentin Kathrin und ihre Freundinnen und Freunde erleben eine Zeit des Umbruchs in der DDR. Im November fällt die Mauer und damit die Grenze, die Deutschland und die Deutschen viele Jahrzehnte trennte. Über ihre Erlebnisse hat Kathrin von August bis November 2019 im bpb-Messengerprojekt "Der Mauerfall und ich" berichtet.
Gedenkstätten, Museen, Dokumentationszentren, Mahnmale, Online-Angebote - zahlreiche Einrichtungen und Initiativen erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus, bieten Bildungsangebote zur Geschichte des Nationalsozialismus und engagieren sich für Überlebende und Jugendbegegnungen. Wo Sie welche Erinnerungsorte mit welchem pädagogischen Angebot finden, erfahren Sie in der Datenbank.
Der Tag in der Geschichte
- 27. Februar 1953
Die BRD und 20 Staaten schließen das Londoner Schuldenabkommen ab, dem später zwölf weitere Staaten beitreten. Die deutschen Vorkriegsschulden aus Auslandsanleihen werden auf ca. 13,3 Milliarden DM festgelegt, die Verbindlichkeiten aus der... Weiter - 27. Februar 1992
CSFR-Nachbarschaftsvertrag: Bundeskanzler Kohl und Staatspräsident Václav Havel schließen in Prag den Vertrag zwischen der BRD und der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (CSFR) über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit ab.... Weiter - 27. Februar 2000
Die erste Landtagswahl seit Bekanntwerden der CDU-Finanz- und Spendenaffäre (30. 11. 1999) gewinnt in Schleswig-Holstein die SPD (Ministerpräsidentin Heide Simonis) mit einem Stimmenanteil von 43,1 Prozent (1996: 39,8 Prozent). Einbußen erleiden die CDU (35,2... Weiter