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„Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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„Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“

Basil Kerski

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Über die Bedeutung von politischen Träumen und einer (in Deutschland fast) vergessenen europäischen Revolution, angestiftet durch die polnische Bürgerrechts- und Gewerkschaftsbewegung Solidarność. Ohne sie als Wegbereiter hätte es auch die Friedliche Revolution in der DDR 1989/90, den Mauersturz am 9. November 1989 und in dessen Folge die Deutsche Einheit nicht gegeben. Aber in Deutschland ist diese Erfahrung weitgehend vergessen. Ein Denkanstoß aus Danzig 35 Jahre nach 1989.

Der Autor dieses Beitrags, Basil Kerski (l.), als Gastredner bei den Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag des Mauerfalls am 9.11.2024 in der Gedenkstätte Berliner Mauer, neben ihm der Leiter der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier. Kerski ist Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig und Chefredakteur des deutsch-polnischen Magazins "Dialog" in Berlin. (© bpb / Holger Kulick)

Das Lied „Die Mauern“ („Mury“) des polnischen Dichters und Sängers Jacek Kaczmarski war vor vier Jahrzehnten die Hymne der antikommunistischen Opposition in Polen. „Und die Mauern werden fallen, fallen, fallen / Und sie werden die alte Welt begraben!“, heißt es im Refrain des 1978 von Kaczmarski komponierten Liedes. Jede Polin und jeder Pole wusste, welche Mauern und Gitter und welcher Stacheldraht gemeint waren.

Kaczmarski sang nicht nur von Gefängnissen und Lagern. Mit den Mauern seines Liedes assoziierten Polinnen und Polen auch den Eisernen Vorhang, der den Kontinent teilte und jene Grenzen, hinter denen die Gesellschaften der Sowjetblock-Staaten eingesperrt waren. Wer in den 1980er-Jahren Kaczmarskis „Mury” in Polen sang, dachte auch an die Berliner Mauer. Für die Polen war sie nicht nur ein Symbol der sowjetischen Besatzung Ostdeutschlands, sondern der kommunistischen Gewaltherrschaft im gesamten Mitteleuropa.

Ein ambivalentes Verhältnis zu Russen und Deutschen

Die Polen hatten seit dem Zweiten Weltkrieg ein ambivalentes Verhältnis zur Sowjetunion und ihren Truppen. Vor 85 Jahren, am 1. September 1939, überfiel Deutschland die Republik Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus.

Beim Angriff deutscher Truppen auf Polen am 1. September 1939 reißen Soldaten der deutschen Wehrmacht einen rot-weißen Schlagbaum am deutsch-polnischen Grenzübergang Kolibki/Kolibken nieder, hahe Gdynia und Danzig. Am selben Tag verkündet Hitler vor dem Berliner Reichstag mit dem Ausspruch "Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen..." den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, obwohl von polnischer Seite gar keine Gewalt ausgegangen war. (© picture-alliance/dpa)

17 Tage später marschierte die Rote Armee im Osten Polens ein. Der polnische Staat konnte diesen Zweifrontenkrieg nicht gewinnen. Hitler und Stalin teilten sich Polen auf. Dank des Bündnisses mit der Sowjetunion konnten die Deutschen nicht nur eine Gewaltherrschaft über Polen errichten, sondern auch ihre weiteren Blitzkriege im Westen Europas führen. Der Nazi-Staat wurde zu einem europäischen Imperium dank des Bündnisses mit der Sowjetunion. Das Dritte Reich ging aber ab 1941 unter, als Hitler diese blutige Allianz mit Stalin aufkündigte und Moskau ein Bündnis mit den Westalliierten gegen die Deutschen einging.

Als die sowjetischen Truppen 1944 polnischen Boden erreichten, beendeten sie den Naziterror. Viele Opfer der deutschen Herrschaft konnten so überleben. Doch kamen mit Stalins Truppen die Feinde der polnischen Unabhängigkeit, ehemalige Verbündete Hitlers, zurück. Zwar ging das totalitäre Trauma der NS-Herrschaft in Polen zu Ende, doch kam damit keine Freiheit für alle Bürgerinnen und Bürger, keine Demokratie. Stalin zog auf der Potsdamer Konferenz Polens Grenzen neu; es wurde brutal nach Westen verschoben, verlor seine Ostgebiete und übernahm die westlich von Oder und Neiße gelegenen deutschen Gebiete sowie einen Teil des ehemaligen Ostpreußens.

Die Sowjetunion etablierte gewaltsam einen polnischen Satellitenstaat, polnische Demokraten wurden brutal verfolgt. In der Zeit des Stalinismus fanden sich ehemalige polnische Auschwitz-Häftlinge in kommunistischen Gefängnissen wieder, wie zum Beispiel der legendäre Protagonist der deutsch-polnischen Verständigung Władysław Bartoszewski. Die Grenzveränderungen in Mitteleuropa wurden durch brutale Zwangsmigrationen der Deutschen, Polen und Ukrainer vollzogen. Die sowjetische Herrschaft über Polen wurde durch die Präsenz der Roten Armee an der Weichsel abgesichert. Und die hunderttausenden Rotarmisten und KGB-Vertreter östlich der Elbe konsolidierten die Kontrolle Moskaus über ganz Mitteleuropa.

Als Kaczmarski 1978 sein Lied „Mauern“ schrieb, glaubten immer weniger Menschen in Polen, dass der marxistische Realsozialismus zu einer echten Demokratisierung fähig sei. Im Juni 1953 gingen in der DDR Arbeiterinnen und Arbeiter auf die Straßen, um gegen den diktatorischen Arbeiter- und Bauerstaat zu demonstrieren. Der Protest wurde von derei SED mit Unterstützung der sowjetischen Truppen niedergeschlagen. In Polen erhoben sich 1956, 1968 und 1970 Menschen gegen das Regime, um für ihre Rechte einzutreten. Auch diese Proteste wurden gewaltsam niedergerungen, doch nach 1956 und 1970 versprachen die polnischen Parteisekretäre, mehr auf die Menschen zu hören. Hoffnung auf politische und ökonomische Reformen machten sich breit, Hoffnungen auch auf einen dritten, polnischen Weg im Rahmen des Sowjetimperiums.

Doch die Träume von der Demokratisierung des Realsozialismus erwiesen sich in den 1970er-Jahren endgültig als Illusion. Immer mehr junge Menschen wollten die Spielregeln des kommunistischen Staates nicht hinnehmen und begannen, alternative Lebensformen zu praktizieren. Im illegalen Untergrund wurden Bücher und Zeitschriften veröffentlicht, unabhängige Menschenrechtsorganisationen und Bildungsinitiativen gründeten sich. Eine vom Machtmonopol der Kommunisten unabhängige politische und kulturelle Sphäre entstand. Junge Menschen gaben die Hoffnung auf eine Reform des Sozialismus auf und begannen, von einem Weg hin zu einer Welt der Freiheit und Menschenrechte zu träumen. Ihr Ideal war ein Europa ohne Stacheldraht, ohne äußere und innere Mauern.

Die politischen Visionäre unter ihnen begannen, über ein Mitteleuropa ohne Sowjettruppen nachzudenken, über eine europäische Ordnung, mit einem souveränen Polen und einem vereinigten Deutschland im Rahmen eines sich integrierenden Europas. Ein vereinigtes, demokratisches Deutschland ohne Sowjettruppen verstanden polnische Oppositionelle zunehmend als eine Bedingung für das Ende der Sowjetherrschaft in Mitteleuropa und somit für die Unabhängigkeit Polens. Die Teilung Deutschlands wurde zunehmend nicht mehr als etwas Positives angesehen – als Kontrolle über einen europäischen Riesen –, sondern als Garantie für die Sowjetherrschaft in Mitteleuropa. Das Verhältnis zu Deutschland entwickelte sich positiver.

Europas größte verändernde Macht: Die Solidarność

Die demokratischen Träumer wuchsen ab 1980 zu einer einzigartigen politischen Macht heran. Im August 1980 entfachte ein Streik der Arbeiter in der Danziger Lenin-Werft einen politischen Flächenbrand. In ganz Polen protestierten Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Der Protest war so groß, dass die Machthaber nicht umhinkamen, auf die Forderungen der Protestierenden einzugehen. Die Kommunisten mussten einen Teil ihrer Macht abgeben. Die Protestbewegung vom Sommer 1980 gründete die Freie Gewerkschaft Solidarność, Solidarität. Zehn Millionen (!) Polinnen und Polen traten dieser Organisation bei. Es entstand somit in kurzer Zeit die einzige unabhängige, demokratische Menschenrechtsorganisation im gesamten Sowjetblock – und dann noch in dieser beeindruckenden Dimension. Die Solidarność schuf eigene Organisationsstrukturen und Medien, und sie wählte demokratisch einen Vorsitzenden, den Danziger Elektriker Lech Wałęsa.

Streikführer Lech Walesa (2.v.l.) spricht 1980 zu den Arbeitern der Lenin-Werft in Danzig. (© picture-alliance/dpa, Lehtikuva Oy)

Der Arbeiter Wałęsa stellte nicht nur den Alleinvertretungsanspruch der Kommunisten für die Arbeiterschaft infrage, er ging einen Schritt weiter. Er wusste, dass eine gerechte Gesellschaft nur auf der Basis der universellen Menschenrechte entstehen konnte. Wałęsa wollte keine neue, reformierte Arbeiterdiktatur, sondern eine pluralistische Demokratie. Er wurde zur Ikone der Menschenrechtsbewegung und erhielt dafür 1983 den Friedensnobelpreis.

Kaczmarskis „Mauern“ wurde zur inoffiziellen Hymne der Solidarność. Die Melodie der „Mauern“ übernahm Kaczmarski von dem 1968 entstandenen Lied „L’estaca“ des katalanischen Sängers und Franco-Gegners Luis Llach. Mit Llach verband Kaczmarski der Kampf des Künstlers für die Menschenrechte gegen Diktaturen. Beide verband auch das Exil: Llach musste vor dem faschistischen Regime nach Frankreich fliehen, Kaczmarski verließ Polen während der Jaruzelski-Diktatur Richtung Bundesrepublik. Nach dem Untergang der Regime kehrten Llach und Kaczmarski in ihre Heimat zurück.

Menschen im gesamten Sowjetblock, auch in der DDR, waren fasziniert von der polnischen Freiheitsbewegung Solidarność. In Moskau, Ostberlin und anderen kommunistischen Hauptstädten machten sich die Diktatoren Gedanken, wie sie die Ausbreitung der friedlichen Revolution aus Polen aufhalten konnten. Honecker und Mielke beendeten im Herbst 1980 den passfreien Reiseverkehr mit Polen. Mit Hetzkampagnen in ihren Medien gegen die Solidarność wollte die SED ihre Herrschaft verteidigen. Die Stasi setzte zudem antipolnische Witze und aufgewärmte alte Vorurteile in Umlauf, um den Graben zwischen Deutschen und Polen zu vertiefen. Die Polen würden mit ihren Forderungen nach Freiheit den Frieden in Europa gefährden, so das Argument der SED-Propaganda. Das fand auch im Westen Anklang, wo sich die Gesellschaft in Sympathisanten und in diejenigen aufteilte, denen stabile Beziehungen zu Moskau und die Zuverlässigkeit der Gaslieferungen aus der Sowjetunion wichtiger waren als der Freiheitskampf der Polen. Ich erlebte die Solidarność-Zeit in den 1980er-Jahren als Kind eines irakischen Flüchtlings und einer Polin im Westen Berlins. Gebannt beobachteten wir die Entwicklung in der polnischen Heimat. 1980 und 1981 konnten wir nach Danzig reisen und aus der Nähe erleben, wie die Solidarność Polen veränderte.

Um nach Polen zu gelangen, mussten wir zwei Mauern überqueren, die Berliner Mauer zwischen den beiden Stadthälften und dann die streng bewachte Grenze zwischen der DDR und Polen. An der ostdeutsch-polnischen Grenzen wurden Polen von den Grenztruppen der DDR oft schikaniert, wir spürten den Hass gegenüber den aufmüpfigen Nachbarn. Die an die Wehrmacht erinnernden DDR-Uniformen machten mir Angst. Bedrückend grau war der Osten Berlins, in der Luft war Misstrauen zu spüren, die Gesellschaft war durch Stasi-Verfolgung eingeschüchtert. Zwar mochte ich das Klima Ost-Berlins nicht, doch faszinierte mich zugleich das historische Zentrum der Stadt, ihr preußisches Erbe, ihre legendären Museen, ein historischer Stadtkern, der mir im Westteil Berlins fehlte. Ost-Berlin Anfang der 1980er war auch eine Stadt, in der die Wunden des Krieges noch stärker zu spüren waren als im Westen. Die gefühlte Nähe zum Zweiten Weltkrieg weckte in mir widersprüchliche Gefühle, Angst und Neugier, Distanz und Offenheit.

Ost-Berlin blieb für uns aber nur eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Polen. An der östlichen Peripherie, am Bahnhof Lichtenberg, startete der Nachtzug Richtung Polen. Östlich der Oder war die Luft in der Solidarność-Zeit freier, die Menschen gingen mit geradem Rücken, stolz war man auf das Erkämpfte, doch auch Angst vor sowjetischer Rache schwebte in der Luft. Es war schließlich die Zeit der Herrschaft Leonid Breschnews in Moskau. Jede Form der Infragestellung des kommunistischen Machtmonopols wurde brutal bekämpft. Es war eine Zeit der Betonköpfe und nicht der Reformer. 1979 war die Sowjetunion in Afghanistan einmarschiert, um ihre kommunistische Einflusssphäre zu verteidigen. 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei griffen sowjetische Herrscher zu ähnlich gewaltsamen Methoden. Politische Veränderungen ohne die Zustimmung Moskaus waren unvorstellbar.

Nach der Solidarność-Gründung forderten vor allem ostdeutsche Kommunisten, darunter Erich Honecker und Erich Mielke, den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in Polen. Deutsche Truppen gemeinsam mit der Roten Armee in Polen einmarschierend, das hatte Europa bereits 1939 erlebt. Honecker und Mielke scherten sich nicht um die negativen Traditionen deutsch-russischer Allianzen gegen Polen. Der Moskauer Führung war allerdings bewusst, wie brandgefährlich ein Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in Polen gewesen wäre. Zerschlagen wurde die Freiheitsbewegung Solidarność schließlich durch die Armee der Volksrepublik Polen. Kommunistische Generäle verhängten am 13. Dezember 1981 das Kriegsrecht über das ganze Land. Die Solidarność wurde verboten, tausende ihrer Vertreter wurden inhaftiert oder aus ihrer Arbeit entlassen.

Kriegsrecht in Polen 1981: Unter den Blicken zahlreicher Passanten werden am 15. Dezember 1981 rund 300 Studenten, Professoren und Angestellte der polnischen Akademie der Wissenschaft und der Universität in Warschau verhaftet und mit Militärfahrzeugen abtransportiert. Das polnische Militär hatte zwei Tage zuvor die Macht übernommen und die Bürgerrechte drastisch eingeschränkt. Der Parteichef und Ministerpräsident General Wojciech Jaruzelski, der gleichzeitig das Ressort für Verteidigung innehat und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist, proklamierte den Kriegszustand und die Bildung eines "Militärrates der Nationalen Errettung". (© picture-alliance/dpa, UPI polfoto)

Der Militärputsch rettete die Herrschaft der Kommunisten in Polen jedoch nur für wenige Jahre. Die Solidarność wurde als offizielle Organisation zwar zerschlagen, doch sie ging in den Untergrund, sie wurde zum Mythos des gewaltfreien Kampfes. Der Kommunismus in Polen verlor endgültig die Reste seiner Glaubwürdigkeit. Noch lauter als zuvor sangen Polen Kaczmarskis „Mauern“. Den Traum von einem freien Polen in einem geeinten Europa konnten die Machthaber nicht wirksam auslöschen. Für die meisten Westeuropäer war das Kriegsrecht in Polen hingegen der Beweis dafür, dass sich in Europa nichts ändern würde. Die Stabilisierung der Sicherheitsarchitektur des Kalten Kriegs hatte Priorität. Veränderungen seien für den Frieden gefährlich, war damals oft zu hören. Um den Frieden in Europa zu sichern, müssten die Einflusssphären des Sowjetreiches akzeptiert werden. Dieses Argument hören wir auch heute in Zeiten des Ukraine-Krieges von vielen Russlandverstehern.

Schon vor dem Mauersturz: Im Westen ein ausgeprägtes Desinteresse am Osten

Die Westeuropäer hatten sich im geteilten Europa gut eingerichtet, im Schatten des Eisernen Vorhangs blühte im Westen die Konsumgesellschaft und das Desinteresse am Osten. Ich spürte das deutlich als polnisch-irakischer Jugendlicher in West-Berlin. Wir lebten dort auf einer Insel in der DDR, doch der Realsozialismus interessierte nur die wenigsten. Mental waren die West-Berliner weit im Westen, das revolutionäre Polen war weit weg. Da halfen auch nicht die Bemühungen westdeutscher Medien, die in den 1980er-Jahren sehr engagiert den Freiheitskampf der polnischen Nachbarn dokumentierten. Die Nachrichten aus dem Sowjetblock störten nur die Planungen für den Spanien- oder Italien-Urlaub. In dieser Ignoranz fühlte ich mich sehr fremd. In der langen Zeit zwischen 1982 und 1989, als die Solidarność verboten war, sangen viele Polen Kaczmarskis „Mauern“ noch leidenschaftlicher als zuvor. Und sie träumten weiter vom Fall des Eisernen Vorhangs und der Berliner Mauer. Für nicht wenige Europäer waren sie damals naive und politisch gefährliche Romantiker, denn mit ihrem friedlichen Widerstandskampf, so hieß es, würden sie den russischen Bären provozieren.

Der zunehmende ökonomische und ökologische Verfall der Sowjetunion zwang die Moskauer Führung Mitte der 1980er-Jahre zu Reformen. Die KPdSU unter Michail Gorbatschow wollte ihre materiellen Ressourcen auf die Konsolidierung der Sowjetunion konzentrieren und überließ ihren Satellitenparteien mehr Freiraum für die Lösung der Probleme in den einzelnen Staaten des Ostblocks.

Die Zeit für Diktatoren war absehbar abgelaufen. Polens Ministerpräsident General Wojciech Jaruzelski und der Reformpolitiker und sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow auf dem 10. Kongress der polnischen Arbeiterpartei am 29. Juni 1986. Drei Jahre später fielen Eiserner Vorhang und Mauer. (© picture-alliance/dpa, Polska Agencja Interpress)

In Rumänien, der Tschechoslowakei und der DDR reagierten die Diktatoren auf den neuen Kurs in Moskau nicht mit einer Liberalisierung, sondern mit einer Verschärfung ihrer Gewaltherrschaft. In Ungarn und Polen versuchten hingegen die kommunistischen Machthaber, politische und soziale Spannungen durch Reformen und den Dialog mit der Opposition zu entschärfen. Ähnlich wie in der Sowjetunion verschärfte jedoch die Reformpolitik die Erosion der kommunistischen Herrschaft und beschleunigte schließlich den Machtverfall.

Im Frühjahr 1989 blickte die Weltöffentlichkeit auf Polen und Ungarn. Dort passierte Unglaubliches: In Ungarn verzichtete die KP-Führung im Stillen auf ihr Machtmonopol und ließ unabhängige Vereine und politische Vereinigungen zu. Zudem wurden Reisepässe ausgestellt, Menschen durften ins kapitalistische Ausland reisen. Ungarn begann zudem mit der Entschärfung seiner Grenzanlagen zum Westen.

Fasziniert waren die politischen Beobachter der freien Welt aber ganz besonders von der Entwicklung in Polen. In Warschau setzten sich Anfang Februar 1989 kommunistische Machthaber und Bürgerrechtler, also Täter und Opfer, ehemalige Gefängniswächter und Gefangene, an einen Runden Tisch, um nach Wegen aus der politischen Krise zu suchen. Die Weltpresse verfolgte aus unmittelbarer Nähe diese Verhandlungen. Die DDR-Gesellschaft wurde über die westdeutschen Medien kompetent über diese Verhandlungen informiert. Von Februar bis Ende März 1989 tagte der Runde Tisch in Warschau und wurde zu einem oft kopierten Instrument für andere friedliche Revolutionen in Europa. Als Folge der Vereinbarungen wurde im April die Solidarność wieder zugelassen, freie Wahlen wurden für den 4. Juni 1989 angesetzt. Auch die Polen erhielten nun Reisepässe und durften frei reisen.

4. Juni 1989: Chinas brutaler Ausbau der Diktatur und die Folgen

Der 4. Juni 1989 wurde zu einem Wendepunkt in der Weltgeschichte. An diesem Tag rollten Panzer durch Peking und stoppten blutig die friedliche Revolution junger chinesischer Arbeiter und Studenten. Der chinesische Traum von einer Demokratisierung durch Verhandlungen wurde brutal gestoppt. Tausende Menschen wurden ermordet oder inhaftiert. Chinas KP begann, ein neues Modell der Diktatur zu errichten: einen von Kommunisten kontrollierten Kapitalismus. Ein neues Weltimperium entstand, das heute in der gesamten Welt versucht, offene Gesellschaften und Demokratie zu bekämpfen und damit seine Macht im Land und außerhalb seiner Grenzen zu sichern.

Für Europa hatte der 4. Juni 1989 eine andere Wirkung. In der DDR weckte er noch mehr Misstrauen gegenüber der SED-Führung, die sich demonstrativ Seite an Seite mit Chinas Kommunisten stellte und so die Sorge wachsen ließ, dass auch die DDR Demonstrationen brutal niederschlagen könnte. Umso mehr wurde aus der DDR-Bürgerrechtsbewegung heraus Wert darauf gelegt, dass jeglicher Protest friedlich stattzufinden habe, um der Staatsmacht keinen Anlass für hartes Durchgreifen zu bieten.

Blick auf ein Anti-Krenz-Transparent mit der Aufschrift "Gestern China und die Wahl - heute Retter der Moral - Egon, hilf der Republik - sei ein Mann und tritt zurück". Das Foto entstand bei einer Montagsdemonstration am 6. November 1989 in Leipzig für politische Reformen in der DDR, freie Wahlen und die Demokratiebewegung "Neues Forum". (© picture-alliance/dpa, Lehtikuva Oy)

In Polen gewann die Solidarność die Wahlen. Im Senat errang sie 99 von 100 Sitzen, die Machthabenden hingegen keinen. Damit entzogen die polnischen Bürgerinnen und Bürger den Kommunisten ihre Legitimation. Im August 1989 wurde der liberale Katholik Tadeusz Mazowiecki zum ersten nichtkommunistischen Regierungschef im Ostblock ernannt. In Ungarn nahm im Juni 1989 der Runde Tisch seine Arbeit auf.

Im Frühjahr und Sommer reisten viele Polen mit neuen Dokumenten nach West-Berlin. Für die von den westlichen Alliierten kontrollierte demokratische Insel brauchten sie kein Visum. Sie kamen und waren neugierig auf den Westen, besuchten Freunde und Verwandte, kamen auch, um westliche D-Mark zu erwerben. Am leeren, von Krieg und Mauerbau zerstörten Potsdamer Platz wuchs 1989 im Schatten der Berliner Mauer ein großer, illegaler (Floh-)Markt, auf dem Menschen aus Polen Waren verkauften, manchmal nur Lebensmittel. Damit kamen sie an die erträumte Westwährung und kauften in West-Berlin in der Heimat begehrte Waren, vor allem Elektrogeräte, die sie in Polen weiterverkaufen konnten. Seine ersten Schritte übte das polnische kapitalistische Kleinkind somit auch auf Berliner Boden.

Der Ansturm polnischer Händler irritierte das bürgerliche West-Berlin. Die polnischen Nachbarn wurden als Ruhestörer und nicht als Boten einer neuen Welt einstürzender Mauern wahrgenommen. Es war eine eigenartige Situation, zum Teil eine absurde Welt. Aus Polen fuhren im Frühjahr, Sommer und frühem Herbst 1989 Tausende von Menschen nach West-Berlin und bestaunten von dort aus die Berliner Mauer. Für die DDR-Bürger war diese Reisefreiheit noch unerreicht. In Polen begann dank der Solidarność schon im Frühjahr 1989 eine neue Epoche, die SED-Herrschaft wackelte damals zwar schon, doch in Ost und West schien eine Demontage der Mauer und die Einigung Deutschlands Mitte 1989 noch weit entfernt, gar utopisch. Die Polen hingegen, durch die Solidarność-Revolution befreit, warteten auf ihren Fall. Denn die Veränderungen in Ungarn und Polen führten im Frühjahr 1989 zu einem so starken politischen Erdbeben, dass es die Fundamente der Berliner Mauer grundlegend beschädigte.

Ermutigt vom Freiheitskampf der Nachbarn gingen im Herbst 1989 schließlich auch die Ostdeutschen auf die Straßen. Am 9. November 1989 wurde endlich die absolute Reisefreiheit für die DDR-Bürger erkämpft, die Grenzübergänge nach West-Berlin und in die Bundesrepublik wurden geöffnet. Die SED musste ihr Machtmonopol aufgeben. Ab Dezember 1989 tagte nach polnischem Muster auch ein Runder Tisch in Ost-Berlin, der die Demokratisierung Ostdeutschlands organisierte.

Erst 2007 verschwanden die Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Polen

Die Mauern im Ostblock fielen. Moskau ließ die Demokratisierung Mitteleuropas zu, um zumindest die Sowjetunion zu retten. Dies misslang, weil auch die Nationen innerhalb der Sowjetunion nach Unabhängigkeit strebten. Das Ende der Sowjetunion eröffnete den Menschen in Mittel- und Osteuropa die Chance, auf demokratischem Wege selbst zu entscheiden, in welchem Staatsmodell und innerhalb welchen Bündnisses sie leben wollten. So konnten die Deutschen frei entscheiden, in einem vereinigten Deutschland zu leben, das Mitglied der NATO und EWG, beziehungsweise ab 1993 der EU, war. Polen und Ungarn, die die europäische Revolution 1989 ausgelöst haben, mussten hingegen lange Jahre warten, um Mitglied in NATO und EU zu werden. 1999 wurde die NATO und 2004 die EU um Polen und Ungarn erweitert.

Am 1. Mai 2004 trat Polen der EU bei. Am Tag des Beitritts überquerten unzählige Menschen die Oderbrücke zwischen den beiden Grenzstädten Frankfurt (Oder) und Słubice. (© picture-alliance/dpa)

Erst im Dezember 2007 (!) verschwanden alle Grenzkontrollen an der Oder-Neiße-Grenze. Diejenigen Menschen, die mit ihrem Mut als erste die kommunistischen Mauern zum Einsturz brachten, mussten Jahre warten, bis sie in die Europäische Union aufgenommen wurden.

Zitat

Andere Europäer, die heute unsere Werte – in der Ukraine oder in Moldawien – gegen den neuen Moskauer Imperialismus verteidigen, werden noch lange auf dieses Privileg warten müssen. Die neue politische Ordnung in Europa nach 1989 entstand nicht auf dem Schachbrett der Großmächte. Moskau ist nicht von den Westmächten verraten worden, wie es viele Putin-Propagandisten heute behaupten. Die neue Ordnung ist entstanden, weil Menschen sich das Recht erkämpft hatten, selbst über ihre politische Zukunft zu entscheiden, vor allem unabhängig von Moskau. Für die meisten war der Westen das attraktivere politische Modell. Und der Westen kam ihnen nicht gerade mit offenen Armen entgegen, wie vor allem der langwierige EU-Erweiterungsprozess zeigt. Die östlichen Revolutionäre waren für viele Westeuropäer die fremden, ärmeren, ungewollten Nachbarn. Nicht zuletzt die antipolnischen Stimmungen während des britischen Brexit-Referendums haben die Stärke der negativen Stereotype gegenüber den osteuropäischen Nachbarn aufgezeigt.

Der 4. Juni 1989, der Tag der Wahlen in Polen, sowie der 9. November 1989, der Tag des Berliner Mauerfalls, sind zwei Schicksalsdaten der europäischen Geschichte. Ohne die erfolgreiche Revolution in Polen wäre der Berliner Mauerfall nicht möglich gewesen. Ohne Solidarność hätte es auch die Deutsche Einheit nicht gegeben.

In Deutschland ist diese Erfahrung weitgehend vergessen. Zweihundert Jahre lang versuchten die Deutschen ihre nationale Einheit gegen Polen durchzusetzen. Gemeinsam mit Russland teilten sie Polen, negierten seine Unabhängigkeit. 1989 waren polnische und deutsche Demokraten endlich Verbündete. Gemeinsam schafften sie das Unmögliche. Deutschland wurde endlich zu einer vereinten, demokratischen Nation, der 9. November 1989 zu einem positiven Datum der deutschen Geschichte, der helle Kontrast zum antisemitischen NS-Pogrom des 9. November 1938.

Bildikone aus der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 mit der Öffnung der DDR-Grenzen nach Westen. Berliner aus beiden Teilen der Stadt feiern auf der Mauer am Brandenburger Tor. Bis dahin war es lebensgefährlich sie zu betreten oder zu übersteigen. (© picture-alliance/akg)

Polen wurde nach 1989 zu einer souveränen Demokratie. Dieses einzigartige Bündnis zweier Nachbarn, das 1989 Europa so grundlegend veränderte, sollten Polen und Deutsche mehr schätzen und pflegen als sie es tun, vor allem angesichts der neuen Gefahren im Inneren und Äußeren für die Demokratie in Europa. Den Zusammenbruch der Sowjetherrschaft infolge der 1989-er Revolution hat Wladimir Putin als „Katastrophe“ bezeichnet. Mit dem Krieg in der Ukraine versucht Putin, die imperiale Herrschaft Moskaus im östlichen Europa wiederherzustellen. Das Verhältnis vieler Europäer, vor allem vieler Deutscher, zur Ukraine weckt Déjà-vus aus der Solidarność-Zeit der 1980er-Jahre. Denn was ist wichtiger: die Solidarität mit den Opfern des russischen Imperialismus oder die politische Stabilität in Europa durch eine Akzeptanz von Moskaus Einflusssphären?

Neue Mauern der Abgrenzung

Kaczmarskis „Mauern” ist in Polen heute eine Legende, das Lied wird aber kaum noch gesungen. Ganz anders im Nachbarland Belarus. Dort wurde das von Andrej Chadanowitsch ins Belarussische übertragene Lied zur Hymne der demokratischen Revolution gegen das Lukaschenko-Regime. Kaczmarskis Lied wird zwar als eine Freiheitshymne gesungen, doch oft wird übersehen, dass es kein optimistischer Lobgesang auf Revolutionen ist. Im Kern ist es eine Erzählung über die Einsamkeit des Dichters, der Zeuge einer Revolution wird. Der Freiheitspoet inspiriert die Massen zum Kampf, doch er erfährt nicht nur seinen Einfluss, die Macht seiner Worte, sondern auch seine Machtlosigkeit. Am Ende des Liedes schlägt die Revolution um in eine unkontrollierte Macht der Massen. Die Polarisierung tritt ein, in ein „wir“ und „unsere Gegner“. Und am Ende entstehen neue Mauern, neue Teilungen.

Ein neuer Eiserner Vorhang? Ein Fahrzeug polnischer Grenzschützer kontrolliert den Grenzzaun auf der polnischen Seite zu Belarus 2023. An der EU-Außengrenze zum Nachbarland Belarus hatte Polen einen 5,5 Meter hohen Metallzaun mit Bewegungsmeldern und Nachtsichtkameras errichtet. Polen und die EU-Kommission beschuldigten den belarussischen Machthaber Lukaschenko, systematisch Migranten aus Krisenregionen an die Grenze zu bringen. Die Grenzregion wird seitdem martialisch bewacht: Zusätzlich zu den 5.000 Grenzschützern und 500 Polizisten wurden zunächst 4.000 Soldaten eingesetzt, weitere 6.000 in Reserve, auch bedingt durch die gewachsene Kriegsangst seit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. (© picture-alliance/dpa, Fabian Sommer)

„Sie brachten die Denkmäler zu Fall und rissen das Pflaster auf /Der ist mit uns! Der gegen uns! / Wer allein ist, der ist unser größter Feind!/ Doch war auch der Sänger allein./ (…) Und die Mauern wuchsen, wuchsen, wuchsen…“, heißt es am Ende des Liedes von Jacek Kaczmarski.

Zitat

35 Jahre nach den erfolgreichen Revolutionen in Mitteleuropa, nach dem Sieg der Solidarność und dem Fall, ja Sturz der Berliner Mauer entstehen neuen Mauern in Europa, die uns vor „Fremden“ schützen sollen. Ungarn grenzt sich vor Migranten ab. An Polens Ostgrenze, der EU-Außengrenze, wachsen neue Mauern und Eiserne Vorhänge. Mit Zustimmung der EU werden an der polnischen Ostgrenze und anderen Außengrenzen der Union europäische Grundrechte außer Kraft gesetzt. Die Bundesrepublik kontrolliert wieder die Grenzübergänge zu Polen. Polarisierungen prägen unser gesellschaftliches Klima, der „Andere“, „der Fremde“ wird zum Problem. Mit fremdenfeindlicher Politik, mit dem Versprechen zur Errichtung neuer Mauern mehren Extremisten ihre politische Macht und gefährden damit die Demokratie. Die Träume von europäischer Einheit sind schwach, nationaler Egoismus steht hoch im Kurs. Solidarität auf der Grundlage der Menschenrechte ist eine gefährdete Idee.

Kaczmarskis Lied „Mauern“ gab Hoffnung, weil dessen pessimistische Pointe in den dunklen Zeiten der kommunistischen Herrschaft gerne übersehen wurde. Jacek Kaczmarski wollte uns zwar nicht mit dem einfachen Pessimismus eines Dichtereinzelgängers konfrontieren, er wollte uns aber warnen, unsere Werte nicht zu verraten, sie den unkontrollierten Menschenmassen nicht zu opfern. Sonst werden wieder neue Mauern wachsen.

Ich wünsche mir, dass wir unsere alten Träume von fallenden Mauern und europäischer Solidarität, auf polnisch Solidarność, nicht aufgeben. Nehmen wir uns den Mut, wieder von Freiheit und einer besseren Zukunft zu träumen. Versuchen wir das auch am 9. November 2024, 35 Jahre nach dem Mauerfall. Und tun wir das möglichst nicht allein, sondern gemeinsam mit unseren Nachbarn.

Erinnerung an die Überwindung von Eisernem Vorhang und Mauer am 20. Jahrestag ihres Sturzes. Damals, am 9. November 2009, nahmen an den Erinnerungsfeierlichkeiten in Berlin teil: die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler, der einstige sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, die damalige Bundekanzlerin Angela Merkel, der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck und aus Polen Lech Wałęsa (r.), er war von 1980 bis 1990 Vorsitzender der Gewerkschaft Solidarność und von 1990 bis 1995 polnischer Staatspräsident. (© picture-alliance/AP, Eckehard Schulz)

Zitierweise: Basil Kerski, „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“, in: Erstveröffentlichung im Deutschlandarchiv 18.10.2024, ergänzt am 09.11.24 Link: Externer Link: www.bpb.de/553496. Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar und dienen als Mosaikstein zur Erschließung von Zeitgeschichte.

Ergänzend zum Thema:

Joachim Jauer, Interner Link: Die Mauer fiel am 2. Mai. Und nicht am 9. November, Deutschlandarchiv vom 2.5.2024

"Interner Link: Vom Einläuten der Friedlichen Revolution - Der 7. Oktober 1989 als einer der Schlüsseltage der Friedlichen Revolution in der DDR". Videoaufnahmen aus den ersten Oktobertagen 1989 aus Ostberlin, Leipzig, Dresden, Plauen, Karl-Marx-Stadt

Holger Kulick, Interner Link: "Es lebe die Oktoberrevolution 1989". Die Parolen der Friedlichen Revolution, von der Stasi dokumentiert, bpb 2.10.2018

Interner Link: Schlüsselmoment der Geschichte. Der 9. Oktober in Leipzig. Die Geschichte eines Videos für die Tagesschau.

Andreas Förster, Interner Link: „Eine Sternstunde des demokratischen Aufbruchs. Der 7. Oktober 1989 in Ostberlin, Deutschlandarchiv vom 5.10.2024

Stefan Wolle, "Interner Link: Der lautlose Aufstand", Deutschlandarchiv vom 5.9.2024.

Stephan Stach,Interner Link: "Wem gehört die Friedliche Revolution?", Deutschlandarchiv vom 20.9.2024.

Georg Mascolo, Interner Link: Die Maueröffner (Video), Deutschlandarchiv vom 9.11.2021

Basil Kerski, Interner Link: Was hilft gegen politische Tsunamis? Deutschlandarchiv vom 26.1.2024.

Zeichnung im Rahmen der Berliner Mitmachaktion 35 Jahre Mauerfall, ausgestellt am 9.11.2024 am Checkpoint Charlie. (© bpb / Holger Kulick)

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Fussnoten

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ist Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig und Chefredakteur des deutsch-polnischen Magazins "Dialog" in Berlin. Er lebt in beiden Städten. E-Mail Link: ecs@ecs.gda.pl