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Esther Jonas-Märtin – Rabbinerin und Publizistin aus Leipzig. Positionen und Perspektiven | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Esther Jonas-Märtin – Rabbinerin und Publizistin aus Leipzig. Positionen und Perspektiven

Esther Jonas-Märtin Sharon Adler Sharon Adler Esther Jonas-Märtin

/ 23 Minuten zu lesen

Sie ist assoziiertes Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland und Vorstand des jüdischen Lehrhauses "Beth Etz Chaim". Sie forscht und publiziert zum Judentum, zur Situation der Jüdinnen und Juden in der DDR und zu "Jüdischen Frauen, Organisationen und Bewegungen in Deutschland nach 1945". Über die Herausforderungen im Kontext von Wissenschaft und Religion, den täglichen Spagat jüdischer Menschen zwischen Selbst- und Fremdbestimmung und auch zu ihrer Forderung nach einem Wandel in der Bildungspolitik und Erinnerungskultur erzählt Esther Jonas-Märtin in diesem Gespräch.

Rabbinerin Esther Jonas-Maertin anlässlich des 150. Jahrestags der Eröffnung der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums am 6. Mai 2022 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt in Berlin. Rabbinerin Esther Jonas-Maertin ist Assoziiertes Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland und im Vorstand von Beth Etz Chaim. Lehrhaus-Gemeinschaft-Teilhabe e.V. in Leipzig. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Sharon Adler interviewte für das Deutschland Archiv die Rabbinerin Esther Jonas-Märtin.

Kindheit und Jugend in der DDR

Sharon Adler: In welcher Form haben Sie als Kind bzw. Jugendliche Judentum in Ihrer Familie erlebt?

Esther Jonas-Märtin: Das fand nicht statt, außer der Tatsache, dass es zu einer bestimmten Zeit im Jahr immer Mazzot gab. Und das war's auch schon. Das wurde aber nicht erklärt und blieb unkommentiert stehen.

Sharon Adler: Warum, denken Sie, hat Ihre Familie nicht jüdisch gelebt, aus welchen Gründen hat sie nicht am Gemeindeleben partizipiert?

Esther Jonas-Märtin: Für meine Großeltern, die beide das Konzentrationslager überlebt hatten und nun zurückkamen, war Religion bzw. Glaube nicht mehr möglich. Weil mein Großvater Kommunist war und als solcher schon 1935 inhaftiert war, haben sie sich in dieser Ideologie eingerichtet. Die Idee von einem sozialistischen, respektive besseren Deutschland war ihr neuer Lebensinhalt. Deshalb auch die bewusste Entscheidung für die sowjetische Besatzungszone. Ich weiß vom Hörensagen, dass meine Großeltern, wie viele andere, einen großen Kreis von anderen Überlebenden um sich hatten. Das habe ich auch später in meiner eigenen Arbeit festgestellt: dass viele Überlebende nur mit anderen Überlebenden in der Lage waren, aufzublühen und sich zu unterhalten – und nicht mit Leuten, die davon nicht berührt waren.

Sharon Adler: Im Alter von sieben Jahren haben Sie Ihre Großmutter auf ihre auf dem Arm eintätowierte Nummer angesprochen. Wie hat sie reagiert?

Esther Jonas-Märtin: Sie wurde hysterisch und ich konnte das überhaupt nicht einordnen. Ich habe mich dann später damit schwergetan, sie in Berlin zu besuchen, doch niemand hat versucht, mir zu erklären, was passiert war.

Sharon Adler: Bis Sie 15 Jahre alt waren, wussten Sie nicht, dass sie Bergen-Belsen und Auschwitz überlebt hat, und dass Sie und Ihre Familie jüdisch sind. Was hat sich für Sie verändert, als Ihnen das bewusst wurde?

Esther Jonas-Märtin: Ich wusste, dass meine Großeltern im KZ waren, aber ich wusste nur, dass sie als KommunistInnen im KZ waren. Dass sie auch als Juden im KZ waren, ist mir erst klargeworden, als ich das Familienalbum mit dem Stammbaum und mit einem Foto aus dem Jahr 1926 mit vielen Verwandten gefunden habe. Den Hinweis auf Rabbiner, auf Konversionen, und darauf, dass die Linie mit meinem und dem Namen meiner Schwester endete. Da habe ich realisiert, dass Jüdischsein nicht nur irgendwie historisch ist, das mit einem Tag X aufhört, sondern: das hat auch etwas mit mir zu tun. Das war für mich die Antwort auf viele meiner Fragen: Warum ist meine Familie nur so klein? Wieso leben wir über die Kontinente verstreut? Wieso findet Erinnerung an die ermordeten Menschen nicht statt? Mir war immer klar, dass etwas fehlt, etwas nicht bearbeitet wurde. Aber der Verlust wurde nicht thematisiert. Trauer gab es nicht. Meine Eltern waren sehr auf "Normalsein" orientiert, das Jüdische wurde in die Zeit vor 1945 verlagert und hatte mit dem Heute nichts zu tun. Für sie war es später auch schwer, meinen Weg zu akzeptieren.

Antisemitismus in der DDR

Sharon Adler: Welche Reaktionen sind Ihnen begegnet, als Sie thematisiert haben, dass Sie jüdisch sind?

Esther Jonas-Märtin: Ich hatte eine DDR-Sozialisation, Religion war da nicht vorgesehen, es war das per se Böse. Ich bin zu meiner Geschichtslehrerin

Esther Jonas-Märtin am Tag ihrer Jugendweihe im März 1989 in Leipzig. (© Privat)

gegangen, um mit ihr darüber zu sprechen. Das haben einige MitschülerInnen mitbekommen, und danach war's nicht lustig. Wir hatten einen Davidstern am Briefkasten und die Klasse ist mit "Juden raus"-Rufen hinter mir hergelaufen. Damit wurde ich allein gelassen, geholfen hat mir weder mein Elternhaus noch die Schule. Die LehrerInnen waren komplett überfordert. Die Interims-Schulleiterin – das alles fand im Wendejahr statt – hat uns nahegelegt, die Schule zu wechseln, was ich als extrem ungerecht empfand. Was mich bis heute daran erschüttert, ist, dass sich im Umgang mit jüdischen SchülerInnen so wenig geändert hat.

1989 und die Öffnung der innerdeutschen Grenzen aus jüdischer Sicht

Sharon Adler: Wie haben Sie die Wende-Zeit wahrgenommen und erlebt?

Esther Jonas-Märtin: Ich bin im Glauben daran aufgewachsen, dass die DDR ein antifaschistischer Staat ist und der Antisemitismus ausgerottet sei. Und das war nun definitiv nicht so. Die Wende selbst war für mich kein so einschneidendes Erlebnis, denn durch meine Erfahrungen war die DDR ohnehin bankrott. Mit dem Begriff "Wiedervereinigung" streite ich mich, weil eine Vereinigung vorausgesetzt hätte, dass man zwei System miteinander vereint und nicht eines über das andere stülpt. Was mir Sorgen gemacht hat, war der aufkeimende Nationalstolz. Ich hatte damals ein diffuses Gefühl von Besorgnis dazu, dass man plötzlich Leute mit Deutschland-Flaggen durch die Gegend laufen sah und sagen hörte: "Wir sind stolz, Deutsche zu sein". Vor allem bei Leuten, die vorher sehr auf DDR-Linie waren und sich dann plötzlich dieses "Deutschland über alles"-Mäntelchen umgehängt haben.

Juden und Jüdinnen zwischen Judentum und DDR-Staat.

Sharon Adler: Darüber, wie (oder ob) sich die Haltung der DDR gegenüber ihren Jüdinnen/Juden im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, sowie zu den Jüdischen Gemeinden in der DDR haben Sie intensiv geforscht und vielfach publiziert. Heute halten Sie bundesweit Vorträge zum Thema "Juden in der DDR". Welche Fragen begegnen Ihnen in dem Kontext immer wieder und wo gibt es Erklärungsbedarf?

Esther Jonas-Märtin: Das Interessante ist, dass viele Leute gar nicht wissen, dass es überhaupt Juden in der DDR gegeben hat. Das scheint komplett ausgeblendet worden zu sein. Zum Ende der DDR hatten wir noch 500 jüdische Gemeindemitglieder, in Leipzig waren es 35. Man kann sich schon ausrechnen, wieviel Gewicht diese winzig kleine Gemeinschaft im öffentlichen Leben hatte, und trotzdem wurde ein jüdisches Nachrichtenblatt, für DDR-Verhältnisse in sehr hoher Auflage, produziert und publiziert, weil man bewusst ein Image kreieren wollte. Die DDR stellte sich ja per Staatsdoktrin auf die Seite der Sieger. Und Juden kamen darin zwar irgendwie vor, aber trotzdem gab es zu unterschiedlichen zeitlichen Etappen erst Antisemitismus und dann Antizionismus. Lebendige jüdische Menschen waren in der Öffentlichkeit so gut wie gar nicht existent. Wenn überhaupt, wurden Juden und Jüdinnen nur herangezogen, um Erklärungen gegen den "Unrechtsstaat Israel" abzugeben oder waren erst dann gefragt, als Erich Honecker in den USA vom Präsidenten empfangen werden wollte. Konsens war, dass Juden und Jüdinnen ja nur Opfer, aber keine Kämpfer gewesen seien. Damit fielen sie nicht in die Ehrenliga der DDR-Obrigkeit und waren somit uninteressant.

Das Nichtwissen überwiegt. Viele Menschen haben Probleme mit der Anerkennung davon, dass Antisemitismus und Rassismus in der DDR keineswegs ausgerottet waren. Das ist für viele, die die DDR erlebt haben, ganz schwer zu akzeptieren. Was ich verstehen kann, denn auch ich bin mit diesem Narrativ groß geworden, und das ist etwas, woran viele geglaubt haben. Die DDR sorgte dafür, dass Nachrichten über Friedhofsschändungen, antisemitische Vorfälle und Drohbriefe nicht an die Öffentlichkeit gelangten. Dadurch, dass ich diese biografischen Wurzeln über meine Großeltern habe, die von den Slánský-Prozessen in Mitleidenschaft gezogen wurden, glaubt man mir, sonst bekäme ich noch mehr Reaktionen wie "das kann nicht stimmen; das war westdeutsche Propaganda".

"Fromme Verspätung?" Das Verhältnis von religiösen Frauen zur Neuen Frauenbewegung

Sharon Adler: Im interreligiös angelegten Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) haben Sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Ihr Projekt "Fromme Verspätung" zum Thema "Jüdische Frauen in Deutschland nach 1945 zwischen Religion und Politik" geforscht. Was war die Basis, was das Fazit Ihrer Forschungen?

Esther Jonas-Märtin: Ein abendfüllendes Thema! Ausgangspunkt war, herausfinden zu wollen, wie die Generationslinien zwischen den Überlebenden und der Töchtergeneration aussehen und die Beziehung zwischen der „Zweiten Generation“ und der Mehrheitsgesellschaft. Meine Fragestellung war, wie sich die Töchter von Überlebenden oder Rückkehrerinnen gegenüber dem Vorwurf positionierten, sie können ja keine Feministinnen sein, wenn sie Jüdinnen sind. Außerdem wurde die Frage danach gestellt, wie es sich verhält, wenn sich Frauen, die sich als religiös verstehen, gleichzeitig politisch betätigen. Meine Grundthese war, dass jüdische Frauen gerade als bewusste Jüdinnen in der Frauenbewegung aktiv sind. Ich habe untersucht, was dafür die Triebfedern waren und wie sich das mit einem religiösen Selbstverständnis vereinbaren lässt.

Sharon Adler: Auf welchen Ebenen fand ein Austausch statt und wo gab es Ablehnung oder Ausgrenzung?

Esther Jonas-Märtin: Es war nur punktuell oder lokal ein guter Austausch möglich. Die Frauenbewegung war weiß und christlich geprägt. Das Vorurteil der christlichen bzw. christlich geprägten Frauen war, dass das Judentum das Patriarchat erfunden hätte. Das begegnet mir bis heute. Auch als Rabbinerin wird mir vorgeworfen, dass ich ja als Jüdin nicht Feministin sein kann. Es gab daher drei Varianten für die jüdischen Frauen: entweder, sie engagierten sich ausschließlich „jüdisch“, oder sie entschieden sich für die feministische Arbeit, oder sie zogen sich komplett ins Private zurück. In dem Kontext ist den jüdischen Frauen aber nicht nur Antisemitismus, sondern auch Philosemitismus begegnet. Das geht ganz viel über Erwartungshaltungen. Wenn man feststellt, dass wir ja doch nicht so perfekt sind und Juden und Jüdinnen auch Macken haben, dann schlägt das ganz schnell um. Der Umgang mit Vorurteilen ist aber vor allem anstrengend, und was ich in dem Zusammenhang bei der Ersten, der Zweiten und meiner Generation auch sehe, ist: es ist in der Hauptsache unsere Arbeit… Das geht übrigens schwarzen Frauen genauso, das ist kein spezifisch jüdisches Phänomen. Wobei für mich der wesentliche Unterschied zwischen Antisemitismus und Rassismus darin besteht, dass Antisemitismus historisiert wird, während Rassismus als aktuell problematisch gilt.

Das spannende Endresultat meiner Arbeit war aber, dass viele der Frauen, die sich in den 1960er und 1970er Jahren politisch betätigt haben, sich in den Neugründungen von Reform- und liberalen Gemeinden der 1990er Jahre wiederfinden. Dazu hätte ich gern noch weiter geforscht.

Entscheidung für das Rabbinat

Sharon Adler: Ihr Weg in das Rabbinat war insofern eine logische Folgerung aus all Ihren Erfahrungen. Die erste Rabbinerin weltweit war Regina Jonas , die 1935 ordiniert wurde. Ist sie ein Vorbild für Sie?

Graduation an der American Jewish University in Los Angeles im Mai 2017, Esther Jonas-Märtin mit Rabbi Bradley Shavit Artson.

Esther Jonas-Märtin: Ja, das ist durchaus logisch! Was ich an Regina Jonas bewundere, ist, dass sie gegen viele Widerstände ihren Weg gegangen ist. Sie war die Einzige in ihrem Jahrgang, die dezidiert gesagt hat, dass sie Rabbinerin werden möchte, und nicht "nur" Religionslehrerin. Da gehört schon einiges dazu, wenn man sich so positioniert. Sie hat sich selbst auf sichere Füße gestellt. Das ist etwas, das ich im Prinzip genauso gemacht habe: Bildungstechnisch und mit meinem ganzen Hintergrundwissen. Dazu wusste ich genau: Diese Stamina, diese Ausdauer musst Du haben. Ich meine, man kann Willensstärke haben, aber es schadet nicht, wenn man auch das Handwerkszeug hat. Dafür habe ich die beste Ausbildung gesucht und gefunden. Das war für Regina Jonas damals genauso. Sie hat die Hochschule des Judentums für sich entdeckt. Sie hat einfach brillant agiert, ihre Arbeit geschrieben und ist ja dann als Predigerin und Seelsorgerin und als Rabbinerin tätig gewesen. Ich finde es immer schwierig, wenn es heißt: „Sie durfte nicht offiziell amtieren.“ Denn warum soll das für Berlin, nicht aber für Theresienstadt gelten? Sie war ja dort bis zum Schluss als Rabbinerin tätig und in dieser Funktion unterwegs; sie war ordentlich ordiniert und das ist, was für mich zählt. Was ich ihr nachgemacht habe, war die Sorge für sichere Standbeine. Ein deutliches Ja, sie ist ein Vorbild für mich!

Sharon Adler: Woraus resultierte die Entscheidung, Rabbinerin zu werden? Was macht für Sie die Arbeit als Rabbinerin heute aus?

Esther Jonas-Märtin: Die Idee, ins Rabbinat zu gehen, ist eigentlich schon ziemlich alt. Sie wurde das erste Mal 1996 von Hermann Berlinski z‘‘l , einem Leipziger Juden, an mich herangetragen. Damals hatte ich gerade damit angefangen Vorträge zur jüdischen Geschichte Leipzigs zu halten und somit das Erbe meines Mannes Erwin Märtin z‘‘l angetreten, das ich nach und nach neu definierte. Die Idee vom Rabbinat hielt ich da noch für komplett unmöglich, doch im Laufe meiner wissenschaftlich-akademischen Karriere, bei Vorträgen, im Gespräch oder in Aktion, habe mich immer öfter gefragt: Was ist denn jetzt die Botschaft? Also, jenseits von Zahlen, Daten, Fakten – was möchte ich eigentlich vermitteln? Ich habe auch gemerkt, dass einem wissenschaftliches Arbeiten, egal wie gut, am Ende jederzeit irgendwer um die Ohren hauen oder in der Luft zerreißen kann. Nur weil Du irgendeine Fußnote nicht richtig gesetzt hast. Was für mich immer wichtiger wurde, war dieses sinnstiftende Moment. Sinnstiftendes Wissen weiterzugeben, wurde mein Motor. Das hat sich immer mehr zusammengefügt. Ich habe für mich selber entdeckt, dass ich nicht nur Lehrerin oder Dozentin für Faktenwissen sein wollte, sondern ich wollte sinnstiftend Lehrerin sein. Das ist das, was "Rabbinerin" am besten für mich beschreibt und was ich als Rabbinerin am besten leisten kann.

Sharon Adler: Sie gehören heute der egalitären Masorti-Bewegung im Judentum an. Können Sie bitte für die nicht-jüdischen LeserInnen erläutern, was die Philosophie von Masorti ausmacht und warum Sie sich für diese Richtung entschieden haben?

Esther Jonas-Märtin: Masorti kommt aus dem Hebräischen und steht für "Masora", wie Tradition, traditionell. Was es für mich ausmacht, ist, dass Masorti versucht, traditionelles, also das althergebrachte bzw. das traditionsbewusste Judentum mit der Moderne zu verknüpfen. Das heißt, ich trage nicht einfach nur die Halacha, so wie sie ist, in die moderne Zeit und tue nicht so, als gäbe es keine öffentlichen Verkehrsmittel oder Spülmaschinen, sondern ich versuche, Tradition und moderne Erkenntnisse aus Ethik, Philosophie und Medizin in Einklang zu bringen und eine neue Halacha zu kreieren. Und was ich daran spannend finde, und da denke ich wie Regina Jonas, ist, dass man sich dadurch auf ganz feste Fundamente stellt: die der Religionsgesetze. Indem ich also nicht nur sage, dass Frauen Rabbinerinnen werden sollten, weil wir im Zeitalter der Gleichberechtigung leben, oder sage, die Halacha sei an der Stelle falsch und: wir machen jetzt einfach alles anders. Indem ich solche Schritte mit dem Religionsgesetz, mit Bibeltexten, Talmud, Mischna und modernen Erkenntnissen belege, kreiert es Tragfähigkeit und das macht für mich einen echt wichtigen Unterschied.

Was mich am Masorti-Ansatz fesselt, ist, dass es diese große Ehrlichkeit im Umgang mit den Schriften gibt. Dass ich nicht darüber hinweggehe, wenn mir ein Text nicht gefällt, sondern ihn mir anschaue und dann überlege: was mache ich damit heute? Da schlägt mein Akademikerherz vor Begeisterung, denn das finde ich ganz einfach aufrichtig. Darin liegt für mich auch ein Bemühen darin, G'ttes Stimme immer wieder neu lesen und hören zu können. Das ist so, wie wenn man einen Teppich aus verschiedenen Garnfarben webt. Am Ende entsteht ein schönes Bild.

Sharon Adler: Was bedeutet für Sie die Verknüpfung von altem Wissen in der hebräischen Bibel bis zu modernerer jüdischer Auslegung mit dem Leben von heute?

Esther Jonas-Märtin: Weil ich festgestellt habe, dass den meisten Menschen das Wissen darüber fehlt, dass der jüdische Kalender anders aussieht als Weihnachten, Ostern, Pfingsten, habe ich für das nächste Jahr die Vermittlung von dem jüdisch-liturgischen Jahr im Fokus, also die jüdischen Feiertage und wie sie gelebt werden. Sowie die Vermittlung davon, dass und wie Judentum sich verändert hat. Judentum wird oft nur als historische Religion wahrgenommen. Es hält sich hartnäckig die Idee, dass Judentum immer noch laut hebräischer Bibel funktioniert. Für meine Arbeit greife ich auf Texte zurück, die die Bandbreite jüdischer Auslegung widerspiegeln von der hebräischen Bibel bis zur Moderne, denn im Judentum und in den Feiertagen steckt immer altes Wissen und gleichzeitig ist es modern. Beispielweise Sukkot und die Tikkun Olam-Idee mit der Verbindung von Umweltschutz. Das ist heute wie eine Awareness-Woche.

Gleichstellung innerhalb des Rabbinats

Sharon Adler: Der Jüdische Frauenbund forderte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die politische Gleichstellung der Frauen innerhalb der Jüdischen Gemeinden und das Rabbinat von Frauen. Dazu haben Sie in Ihrem Beitrag „‘Jüdischsein‘ und die Neue (feministische)Frauenbewegung. Jüdischer Frauenbund bis Bet Debora“ geschrieben. Wie ist die Situation für Rabbinerinnen in Deutschland heute – sind sie den Rabbinern vollkommen gleichgestellt?

Esther Jonas-Märtin: Klares Nein. Ich denke, dass Rabbinerinnen immer noch härter arbeiten, viel stärker kämpfen und für die gleiche Anerkennung viel mehr tun müssen als männliche Kollegen. Ich glaube, das ist so, weil Deutschland generell konservativer ist als der anglo-amerikanische Raum. Rabbinerinnen stellen immer noch eine Ausnahme dar und amtierende Rabbinerinnen entsprechen nicht den Sehgewohnheiten, womit sich die Leute noch immer schwertun. Meiner Meinung nach werden Rabbinerinnen in diesem Land immer noch nicht genügend gewürdigt, und es wird nicht genügend betont, dass Rabbinerinnen ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen, oftmals sogar besser und differenzierter ausgebildet sind. Da fehlt mir noch Einiges, auch von den offiziellen Institutionen, wie dem Zentralrat.

Wo sind denn da die Frauen? Und wo sind die Rabbinerinnen? Mein Mann Lothar Mertens z‘‘l, war Historiker und er war es auch, der mich immer wieder aufforderte zu hinterfragen, was dargestellt ist, aber mehr noch zu fragen, was fehlt! Schauen Sie sich also die Broschüre zum 70. Jahrestages des Bestehens des Zentralrates der Juden in Deutschland an: Was da fehlt ist offensichtlich! Es heißt ja immer so schön, man sei für alle Strömungen im Judentum offen. Man kann nicht einerseits sagen: Rabbinerinnen sind gleichberechtigt, und andererseits tauchen sie kaum auf. Mir fehlt die Sichtbarkeit. Die Akzeptanz und der Respekt. Die Anerkennung dessen, was Jüdinnen und eben Rabbinerinnen in diesem Land leisten. Ich glaube, da haben wir noch eine ganze Menge zu tun, bis tatsächlich eine Gleichstellung vollzogen ist, bis wirklich ALLE Strömungen gleichermaßen repräsentiert und als zugehörig wahrgenommen werden.

Sharon Adler: Und wie sieht das im nicht-jüdischen Kontext aus, wie steht es um die Akzeptanz und Sichtbarkeit von Frauen im Rabbinat?

Esther Jonas-Märtin: Da sind viele nicht-jüdische Leute meist ganz überrascht: „Ach, ich wusste gar nicht, dass es im Judentum auch Rabbinerinnen gibt! Wie geht denn das?!" Ich frage dann immer nach, ob sie schon mal von Pfarrerinnen gehört haben oder wissen, dass Kirche sich in evangelisch und katholisch aufteilt. Ja, das wissen sie, aber das Judentum nicht nur orthodox ist oder ein monolithisches Irgendwas, und mehrere Strömungen hat, das überfordert das Vorstellungsvermögen.

Es ist auffällig, dass Leute an der Stelle nicht mal recherchieren können. Wir leben im Informationszeitalter und haben, was das anbetrifft, paradiesische Verhältnisse. Es war noch nie so einfach, an Informationen zu kommen. Es setzt natürlich voraus, dass man die Informationen hinterfragt und eben unterscheiden kann zwischen fake news und authentischen Quellen, aber das Nachdenken muss schon Jede/r selbst tun. Dann beginnt die eigene Suche eben in der Bibliothek und/oder auf den Webseiten jüdischer Institutionen. Es sind heute tausende Bücher digitalisiert, Du kannst lesen bis zum geht-nicht-mehr, ohne Dich aus der Wohnung wegzubewegen.

Im Auftrag für Bildungspolitik. Die Gründung von Beth Etz Chaim . Lehrhaus-Gemeinschaft-Teilhabe e.V.

Sharon Adler: 2018 haben Sie in Leipzig das jüdische Lehrhaus "Beth Etz Chaim" (Deutsch: "Haus Lebensbaum") mitgegründet. Wofür steht das Bild des Lebensbaums?

Esther Jonas-Märtin: Wenn wir unsere Persönlichkeit entwickeln, müssen wir dazu ganz starke Wurzeln haben und uns auch verzweigen. Dieses Bild ist auch deshalb spannend, weil Bäume immer weiterwachsen und sich verändern. Ich denke, wir sind nur dann starke Persönlichkeiten, wenn wir stark verwurzelt sind. Ob in der Familie, der Wahlfamilie oder in der Tradition. Wir müssen uns irgendwo verwurzeln, damit wir wachsen können. So wie Bäume unterirdisch miteinander verbunden sind, glaube ich auch daran, dass die gesamte Menschenfamilie auf irgendeine Weise miteinander verbunden ist.

Sharon Adler: Was bedeutet das Bild des Baums bezogen auf Tikkun Olam, auf die Werte des Judentums?

Esther Jonas-Maertin: Tikkun Olam heißt ja "die Welt reparieren", "die Welt ein Stück besser machen". Und hier geht es einfach um die Verantwortung, die wir haben. Die Verantwortung dafür, dass wir die Werte, für die wir stehen wollen, so gut wie möglich auch leben. Davon, was wir entscheiden zu tun, sind auch andere, die mit uns verbunden sind, betroffen. Es geht darum, anderen Vorbild und Brücke dafür zu sein, sich zu trauen, selber etwas Gutes zu tun und nicht nur für das Eigene zu sorgen. Und dafür bildet wiederum das Lehrhaus die Wurzel, damit Dinge wachsen können, für uns selbst und auch für andere. Das Beth Etz Chaim ist offen für alle, auch für nicht-jüdische Menschen. Mein Anliegen ist es, lebendiges jüdisches Leben zu vermitteln. Ich will weg von dieser Historisierung von Juden und Jüdinnen. Historische Figuren gehören dazu, aber wenn ich heute als amtierende Rabbinerin auf nur knapp zwei Themen festgelegt werde, dann frage ich: Was ist schiefgelaufen (nicht nur) in den vergangenen 30 Jahren?

Selbst- und Fremdbestimmung im Kontext von Erinnerungskultur

Sharon Adler: Besteht Ihre Kritik also auch darin, dass Sie als Person eher im Kollektiv denn als Individuum wahrgenommen werden?

Esther Jonas-Märtin: Ja, genau. Was mir immer wieder auffällt, ist diese Festlegung von Juden und Jüdinnen auf die Shoah und auf Antisemitismus. Das scheint so zu sein, dass das unsere Kernkompetenz ist. Und das ist es einfach mal nicht. Ich bemerke, dass man sich schon sehr in den Extremen zwischen Selbst- und Fremdbestimmung bewegt. Mich beschäftigt die Frage, inwieweit wir als Jüdinnen und Juden selbst entscheiden können oder wo wir eine Deutungshoheit anderer erfüllen.

Vor allem, wenn es um Projekte in der Erinnerungskultur geht, reagiere ich inzwischen sehr sensibel auf Anfragen und frage nach, was genau geplant ist. Hintergrund ist, dass ich mich frage, als was ich eigentlich gesehen werde – soll ich eine Staffage sein für eine Veranstaltung, nur weil das gerade auf der Agenda der Mehrheitsgesellschaft steht? Es wird ganz einfach vorausgesetzt, dass ich als Jüdin das Verlegen von Stolpersteinen oder andere Formen der (mehrheitsdeutschen) Erinnerungskultur per se ganz toll finde. Ich meine, dass es mir zusteht, darüber eine eigene Meinung zu haben, ebenso darüber, was ich mir wünschen würde. Ich möchte ganz einfach ordentlich gefragt werden, bevor man mich auf ein Thema festlegt. Stattdessen wird mir etwas aufoktroyiert. Hier fehlt mir die Reflektion darüber, wie sich ein mehrheitsgesellschaftlich christlich geprägter Mensch fühlen würde, wenn man sie/ihn auf etwas festlegt: „Das was du nicht willst das man dir tut, das füge auch keinem andern zu.“ Aber das zu reflektieren machen die meisten einfach nicht.

Sharon Adler: Welche Bildungslücken beziehungsweise Lücken in der Bildung zum Judentum gibt es? Was fehlt?

Esther Jonas-Märtin: Unwahrscheinlich viele. Ich glaube, dass wir in einer Gesellschaft leben, die eine Wissensgesellschaft ist, aber nicht mehr eine Bildungsgesellschaft. Das Problem ist, dass wir verlernt haben, Bildung als etwas zu sehen, was Persönlichkeitsbildung ist, was auch Empathie-Training beinhaltet. Genau das fehlt mir im Bildungsansatz und damit auch die Fähigkeit, mit Differenzen und Diversitäten klarzukommen, anderen Menschen gegenüber Empathie zu zeigen. Stattdessen wird Wissen in die Leute reingeprügelt, das wenig alltagstauglich und anwendbar ist. Da ist die Bildungspolitik, so wie sie heute betrieben wird, nicht nachhaltig. Solange man bestimmte Themenbereiche nicht verpflichtend und rechtlich einforderbar festlegt, solange wird sich an der Gesamtsituation nichts ändern. Ich sehe hier nur eine Chance, wenn ein wesentlicher Wandel in der Bildungspolitik einsetzt. Schulbücher sind so konzipiert, dass sie Segregation betreiben, statt mit der Kreation eines gemeinsamen Narrativs nachhaltig für Empathie zu sorgen. Mir fehlt die Vermittlung deutsch-jüdischer Geschichte. Samuel Salzborn hat dies mit seiner Schulbuchforschung belegt, aber wir wissen das schon seit Jahren ... Solange das so ist, wird jüdische Geschichte nur Exkursgeschichte sein und gehört nicht wirklich dazu.

Erinnerungskultur und der 9. November in Deutschland heute

Sharon Adler: Mit Blick darauf, dass nur noch wenige ZeitzeugInnen von den Verbrechen der Shoah berichten können: Wie könnte eine würdige Erinnerungskultur gestaltet sein?

Esther Jonas-Märtin: Ich sehe das Problem, weil bald keine ZeitzeugInnen mehr da sein werden. Ich beobachte auch, dass die ZeugInnen der ZeitzeugInnen in den Fokus rücken. Angst davor, dass ein Paradigmenwechsel stattfinden wird habe ich allerdings nicht. Die Erinnerungskultur muss sich verändern und wir dürfen auch neue Wege gehen. Ich realisiere gerade ein Projekt zum Gedenken an eine Malerin aus Leipzig, und wir versuchen herauszufinden, wie man dem Erinnern gerecht werden kann. Im Judentum ist erinnern ein Imperativ, der die Verantwortung jedes Einzelnen im Hier und Jetzt nach sich zieht. In der Mehrheitsgesellschaft ist es aber ganz schwer, die oftmals statischen Vorstellungen von Erinnern und Erinnerung aufzubrechen.

Es reicht nicht, nur Reden über ein „Nie wieder“ zu halten und für den Moment betroffen zu sein – dadurch ändert sich im Alltag nichts. In Deutschland redet man über tote Juden, mit lebenden Jüdinnen und Juden dagegen redet man selten oder gar nicht. Das könnte unter Umständen ja auch anstrengend werden, weil die Lebenden auf die Idee kommen könnten, Dinge anders zu sehen. Es fehlt im Erinnerungskultur-Kontext der Hinweis darauf, dass es nicht-jüdische Deutsche waren, die jüdische Deutsche ausgegrenzt, sich an ihnen bereichert und sie schließlich umgebracht haben. Das ist das gemeinsame Narrativ und das brauchen wir. Es heißt – auch in der Tagesschau – immer nur, dass am 9. November die Nationalsozialisten die Synagogen angezündet haben, aber es wird nicht gesagt, dass es die Söhne, Ehemänner, Väter, Großväter von "guten Deutschen" waren. Deswegen war ich Bundespräsident Steinmeier so dankbar, weil er in seiner Rede dezidiert darauf einging.

Sharon Adler: Wie lauten Ihre Forderungen an Politik und Zivilgesellschaft, wenn es darum geht, Antisemitismus , Shoah-Bagatellisierungen und -Relativierungen, aktuell im Kontext der Covid-19-Pandemie bei den "Querdenker"-Aufmärschen, entgegenzutreten? Wo wünschen Sie sich (mehr) Unterstützung und Empathie?

Esther Jonas-Märtin: Ich würde mir überhaupt Solidarität wünschen. Vor kurzem habe ich einen passenden Begriff kennen gelernt, "Empathiegefälle", geprägt von Maisha Auma . Danach erleben Juden und Jüdinnen, und andere Gruppen nur dann Empathie, wenn etwas passiert ist. Stichwort Halle: Die Empathie erreicht eine Klimax und nach zwei Wochen stehst Du wieder alleine da. Ich wünsche mir die feste Verortung von Bildungsansätzen gegen Rassismus und Antisemitismus in Schule und Universitäten. Last but not least ich wünsche mir gesellschaftlich-politische Stringenz und Nachhaltigkeit!

Interner Link: Hier gibt es die Vita von Esther Jonas-Mätin >>

Zitierweise: "Esther Jonas-Märtin: Rabbinerin und Publizistin aus Leipzig. Positionen und Perspektiven", Interview mit Esther Jonas-Märtin in: Deutschland Archiv, 13.11.2020, Link: www.bpb.de/322884

Weitere Texte aus unserem Projekt "Jüdinnen in Deutschland nach 1945":

Angelika Königseder und Juliane Wetzel: Interner Link: Die Frauen in den Lagern für jüdische Displaced Persons

Interview mit Shelly Kupferberg: Interner Link: Zwischen Chanukkia und Lametta - Enkelin von Jeckes, Tochter von Sabres - Leben zwischen Israel und (West-)Berlin

Porträt von Charlotte Misselwitz: "Interner Link: Inge Rapoport: 'Man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.' Als Kinderärztin von Hamburg, über die USA in die DDR"

Interview mit Lala Süßkind: Interner Link: Die Unbestechliche, die Unermüdliche - Engagement für Frauen und Israel, gegen Antisemitismus und Homophobie

Sharon Adler: Interner Link: Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven Teil I – Facetten jüdischer Frauenidentitäten – Beiträge, Interviews und Porträts

Sharon Adler: Interner Link: Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven Teil II – Facetten jüdischer Frauenidentitäten – Beiträge, Interviews und Porträts

Fussnoten

Fußnoten

  1. Mazzot (Singular: Mazza) ist ungesäuertes Brot. In Erinnerung an die überstürzte Flucht der Israeliten aus ihrer Gefangenschaft in Ägypten werden während des Pessachfestes (Pessach: Überschreitung) ausschließlich ungesäuerte Nahrungsmittel verzehrt. https://www.zentralratderjuden.de/judentum/feiertage/ und https://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Juedisches%20Leben.php?id=1426042, zuletzt aufgerufen am 7.12.2020.

  2. Philipp Peyman Engel, "Meist sind es private Fragen", ein Beitrag über Esther Jonas-Märtin, in: Jüdische Allgemeine Wochenzeitung, 23.12.2009, https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/meist-sind-es-private-fragen/, zuletzt aufgerufen am 22.11.2020.

  3. Esther Jonas-Märtin, "Jüdische Identitäten in der DDR", in: Lothar Mertens, Davidstern unter Hammer und Zirkel. Die jüdischen Gemeinden der SBZ/DDR und ihre Behandlung durch Partei und Staat 1945-1990, Hildesheim-Zürich-New York 1997.

  4. Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig, http://www.irg-leipzig.de/page/geschichte, zuletzt aufgerufen am 8.12.2020: 1945 wurde von 24 Jüdinnen und Juden, die den Holocaust in Leipzig überlebt hatten, die Israelitische Religionsgemeinde neubegründet. Bis 1949 stieg die Mitgliederzahl auf 340 Personen. 1952 setzte eine von SED-Führungskreisen initiierte antizionistische und antisemitische Kampagne ein. 1953 flüchteten zwei Vorstandsmitglieder der Israelitischen Religionsgemeinde nach Berlin (West), etwa 50 Gemeindemitglieder folgten ihnen. Im November 1989 gab es nur noch 35 Mitglieder. Im Zuge der deutschen Vereinigung wurden 1991 die ersten Zuwanderer_innen aus der ehemaligen Sowjetunion aufgenommen. 2017 hatte die Israelitische Religionsgemeinde 1.237 Mitglieder (Stand 2017/Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig). Titelvarianten: 1953-1960 Mitteilungsblatt der Jüdischen Gemeinde von Groß-Berlin; 1961-1982 Mitteilungsblatt der Jüdischen Gemeinde von Groß-Berlin und des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR; 1982-1990 Mitteilungsblatt des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR, https://zentralarchiv-juden.de/sammlungen/mitteilungsblaetter-juedischer-gemeinden-usw/titelliste/nachrichtenblatt-verband-juedische-gemeinden-ddr, und http://lv-sachsen-anhalt.de/ueber-uns/geschichte, zuletzt aufgerufen am 25.11.2020.

  5. Titelvarianten: 1953-1960 Mitteilungsblatt der Jüdischen Gemeinde von Groß-Berlin; 1961-1982 Mitteilungsblatt der Jüdischen Gemeinde von Groß-Berlin und des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR; 1982-1990 Mitteilungsblatt des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR, https://zentralarchiv-juden.de/sammlungen/mitteilungsblaetter-juedischer-gemeinden-usw/titelliste/nachrichtenblatt-verband-juedische-gemeinden-ddr, und http://lv-sachsen-anhalt.de/ueber-uns/geschichte, zuletzt aufgerufen am 25.11.2020.

  6. Der Großvater von Esther Jonas-Märtin war Horst Jonas (1914-1967). Er erhielt 1953 eine "Parteistrafe" wegen “Kapitulantentums”. Danach musste er einen "Bewährungseinsatz" in der Produktion bzw. als Redakteur der SED-Zeitung "Freiheit“ in Halle/Saale absolvieren und wurde danach immer wieder an neue Stellen versetzt.

  7. Antisemitischer inszenierter Schauprozess der Stalin-Ära im Jahr 1952 in Prag gegen Rudolf Slánský, ehemaliger Generalsekretär der tschechoslowakischen KP, und 13 weitere hochrangige Parteifunktionäre. Die Anklagen waren erfunden, die Geständnisse erfoltert und erpresst. Siehe Thomas Haury, Antisemitismus in der DDR, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.), Dossier Antisemitismus, www.bpb.de/37957, zuletzt aufgerufen am 25.11.2020.

  8. Regina Jonas (1902-1944) studierte ab 1924 an der liberalen "Hochschule für die Wissenschaft des Judentums". 1930 schloss sie ihr Studium mit einer halachischen (Halacha steht für jüdisches Religionsgesetz) Arbeit mit dem Titel "Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?" ab. 1935 wurde sie zur Rabbinerin ordiniert. Am 12. Dezember 1944 wurde Regina Jonas in Auschwitz ermordet. www.bpb.de/315661, zuletzt aufgerufen am 22.11.2020.

  9. Die Jüdische Gemeinde in Berlin beschäftigte sie nur als Religionslehrerin, zusätzlich durfte sie die "rabbinisch-seelsorgerische Betreuung" in jüdischen und städtischen sozialen Einrichtungen übernehmen. Offiziell amtieren durfte sie bis 1942 nicht.

  10. z‘‘l wird im Judentum traditionell zum Namen eines verstorbenen Menschen hinzugefügt.

  11. "Masorti" und "Conservative Judaism" stehen für ein und dieselbe religiöse Strömung im Judentum, die eine Mittelposition einnimmt zwischen Orthodoxie und Reform. Die inhaltliche Abgrenzung zu Orthodoxie und Reform ist deswegen oft fließend. Das trägt oftmals zur sprachlichen Verwirrung - besonders in den deutschen Medien - bei, die dann Masorti Gemeinden und -Institutionen in Deutschland als "konservativ", "liberal"oder "reform" bezeichnen. Siehe: https://www.rabbinicalassembly.org/about-us/conservative-masorti und http://www.masorti.de/masorti_int_de.html, zuletzt aufgerufen am 23.11.2020.

  12. Halacha: Hebräisch für "Weg", "Gehen", "Wandeln", das Religionsgesetz, welches das gesamte gesetzliche System des Judentums, die Ge- und Verbote der mündlichen und schriftlichen Überlieferung, vor allem in Mischna und Talmud, umfasst. https://www.bpb.de/izpb/7705/glossar, zuletzt aufgerufen am 4.12.2020.

  13. G’tt ist die Schreibweise, da im Judentum das Wort „Gott“ nicht ausgesprochen oder aufgeschrieben werden darf.

  14. Sukkot wird als das "Fest der Laubhütten" bezeichnet. Während der fünf Tage zwischen Yom Kippur und Sukkot errichten jüdische Menschen Laubhütten (Sukkot), in denen man vorübergehend lebt und die Mahlzeiten einnimmt. Diese Laubhütten sind jenen Hütten nachgebildet, in denen die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste lebten. https://embassies.gov.il/berlin/AboutIsrael/Feiertage/Pages/Sukkot.aspx, zuletzt aufgerufen am 11.12.2020.

  15. Tikkun Olam: Hebräisch für Vervollkommnung der Welt.

  16. Esther Jonas-Märtin, "Jüdischsein" und die Neue (feministische) Frauenbewegung: Jüdischer Frauenbund bis Bet Debora, in: Schlangenbrut, 28 (2010), herausgegeben von Schlangenbrut e.V., Münster, S. 41-42, https://www.meta-katalog.eu/Record/45924genderbib, zuletzt aufgerufen am 2.12.2020.

  17. Heute gibt es elf Rabbinerinnen in Deutschland. Weltweit sind es etwa 1.000.

  18. Zentralrat der Juden in Deutschland, https://www.zentralratderjuden.de/, zuletzt aufgerufen am 6.12.2020.

  19. Beth Etz Chaim, https://www.etzchaim.de/, zuletzt aufgerufen am 22.11.2020.

  20. Vgl. Samuel Salzborn/Alexandra Kurth, Bestandsaufnahme zum Themenfeld "Antisemitismus in der Schule", Gutachten des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin und der Universität Gießen vom Januar 2019, https://www.tu-berlin.de/fileadmin/i65/Dokumente/Antisemitismus-Schule.pdf, zuletzt aufgerufen am 6.12.2020.

  21. "Gedenken an den 9. November 1938", Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am 9.11. 2020, https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2020/11/201109-Videobotschaft-Novemberpogrome.html, zuletzt aufgerufen am 6.12.2020.

  22. Beim "Querdenker"-Aufmarsch am 7.11.2020 in Leipzig waren laut Aussagen von JournalistInnen "gewaltbereite Hooligans und Vertreter der rechten Kampfsportszene aus dem gesamten Bundesgebiet" dabei. Siehe: Entsetzen nach gewalttätigen Auseinandersetzungen in Leipzig, https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/corona-querdenken-gegendemonstrationen-100.html, zuletzt aufgerufen am 25.11.2020.

  23. Der aktuelle Monitoring-Bericht "Antisemitismus im Kontext der Covid-19-Pandemie" vom Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. dokumentiert antisemitische Verschwörungsmythen und Shoah-Relativierungen, https://report-antisemitism.de/documents/2020-09-08_Rias-bund_Antisemitismus_im_Kontext_von_covid-19.pdf, zuletzt aufgerufen am 23.11.2020.

  24. Maisha M. Auma ist ErziehungswissenschaftlerIn mit den Arbeitsschwerpunkten Diversität, Rassismuskritik, Dekolonialität und Intersektionalität. https://www.zifg.tu-berlin.de/menue/mitarbeiter_innen/maisha_maureen_auma/, zuletzt aufgerufen am 7.12.2020.

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Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autoren/-innen: Esther Jonas-Märtin, Sharon Adler für Deutschlandarchiv/bpb.de

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wurde 1974 in Leipzig geboren, studierte Germanistik, Jüdische Studien, Moderne Geschichte und Religionswissenschaften in Leipzig und Potsdam. In ihrer Magisterarbeit widmete sie sich der Thematik "Israel" im Werk der jiddischen Lyrikerin Malka Li. Nach ihrem Abschluss zur Magistra Artium im Jahr 2006 arbeitete Jonas-Märtin als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem interreligiös angelegten DFG-Projekt zum Themenbereich "Jüdische Frauen in Deutschland nach 1945 zwischen Religion und Politik". Dies bewog sie zu ihrer Entscheidung für das Rabbinat im Sinne eines egalitären Judentums. Interner Link: Mehr zu Esther Jonas-Märtin >>

geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"