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Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm Der Weg der Kicker des 1. FC Union Berlin seit der Wende 1989

Matthias Koch

/ 15 Minuten zu lesen

Der 1. FC Union Berlin ist oben angekommen. Als 56. Verein sind die Köpenicker in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Alle einst besser platzierten Ost-Vereine haben „die Eisernen“ in den letzten drei Jahrzehnten überholt und um Längen abgehängt. Die Historie des Clubs ist arm an großen Triumphen, aber reich an Geschichten. Dass diese gerade im 30. Jahr des Mauerfalls unvergessen sind, verdankt Union vor allem seiner treuen Fangemeinde.

Union-Fans feiern am 9. November 2019 beim Spiel in Mainz den 1:0-Sieg in der 1. Bundesliga gegen Hertha BSC eine Woche zuvor. (© Matthias Koch)

Die formale Historie des 1. FC Union beginnt am 20. Januar 1966. Er geht aus der Sektion Fußball des TSC Berlin (Turn- und Sportclub Berlin) hervor und übernimmt auch dessen Platz in der DDR-Liga. Der neue Verein gehört damit zu zehn nunmehr selbstständigen Fußball-Clubs, die zwischen dem 20. Dezember 1965 und dem 26. Januar 1966 gegründet werden. Das bedeutet einen großen und staatlich gesteuerten Einschnitt für den DDR-Fußball. Union ist fortan ein privilegierter Verein im Osten, auch wenn es in den nächsten Jahrzehnten innerhalb der Elite gravierende Unterschiede hinsichtlich der wirtschaftlichen und sportlichen Bedingungen geben wird.

Im „VIP-Bereich“ des Fußball-Ostens

Erst einmal schafft Union 1966 den Sprung in den „VIP-Bereich“. Die Neue Fussball-Woche berichtet über den gleichlautenden Beschluss der Präsidien des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) sowie des Deutschen Fußball-Verbandes (DFV) der DDR zur Bildung von Fußballclubs. „Im Interesse der weiteren Steigerung der sportlichen Leistungen des Fußballsports in der Deutschen Demokratischen Republik werden ab 1. Januar 1966 die Fußballsektionen aus den bestehenden Sportclubs der DDR herausgelöst“, heißt es in der Verlautbarung. Neben Union erblicken der 1. FC Lok Leipzig, FC Karl-Marx-Stadt, FC Carl Zeiss Jena, FC Rot-Weiß Erfurt, Hallescher FC Chemie, 1. FC Magdeburg, FC Hansa Rostock, BFC Dynamo und FC Vorwärts Berlin das Licht der Welt. „Es sollen noch bessere Leistungen geschaffen werden, um das Niveau und die Leistungen der DDR-Oberligamannschaften zu heben und der Entwicklung der DDR-Auswahlmannschaften ein noch breiteres und festeres Fundament zu geben“, ist weiter im Beschluss zu lesen.

Die Veränderungen zielen auf eine Konzentration im Fußball ab. Die meisten Clubs werden seitens des Fußballverbandes gegenüber den Betriebssportgemeinschaften bevorzugt – insbesondere bei der Delegierung von Talenten und renommierten Spielern. Bis zur Wiedervereinigung kommen die Meister inklusive der Saison 1990/91 fast ausschließlich aus dem Kreis der Clubs. Nur die eine Sonderrolle einnehmende SG Dynamo Dresden bricht sieben Mal in diese Phalanx ein.

Kein Vorzeige-Verein während der Teilung

Unions sportliche Entwicklung bis 1989 eignet sich nicht für die Bestenliste, wenn man vom sensationellen FDGB-Pokal-Finalsieg von 1968 gegen Meister Jena (2:1) absieht.

Seit Juli 2018 steht vor der Haupttribüne im Stadion An der Alten Försterei ein Denkmal für die Pokalsieger von 1968. (© Matthias Koch)

Union pendelt regelmäßig zwischen Oberliga und zweitklassiger DDR-Liga und gilt als Fahrstuhl-Mannschaft. Jeweils fünf Mal steigt der Verein auf und ab. In der ewigen Tabelle der DDR-Oberliga rangieren die Wuhlheider nur auf dem 14. Platz.

Obwohl der Verein während der deutschen Teilung kein Vorzeigeverein ist, genießt er eine große Popularität. Die Fangemeine ist auch in den 1980er Jahren weitaus größer als die von Rekord-Meister BFC Dynamo.1985/86 passieren nach dem Wiederaufstieg durchschnittlich 12.692 Besucher die Kassen zum Stadion An der Alten Försterei.

Die Menschen genießen es, für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen. Sie brüllen trotzig „Eisern Union“. Der legendäre Schlachtruf ist schon bei Mit-Union-Vereinsvorläufer Union Oberschöneweide in den 1920er oder 1930er Jahren zu hören. Abgesehen von den üblichen Parteitags-Parolen wirkt Union im letzten Jahrzehnt der DDR unpolitisch. Union-Anhänger organisieren beispielsweise ab der Spielzeit 1981/82 eine eigene Fanclub-Liga. Unabhängig von Staat und Verein machen sie ohne Schiedsrichter ihr Ding. Einen professionelleren Anstrich erhält die Union-Liga durch Thomas Koerner, der ab 1985 als hauptberuflicher Union-Verantwortlicher für Kultur, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit auch für die Fanbetreuung zuständig ist. Körner kümmert sich seit Anfang der 80er Jahre im Rahmen seiner Tätigkeit im von der FDJ-Bezirksleitung geförderten Union-Jugendclub auch um den Fanclub-Fußball. Politik steht dabei nicht im Vordergrund. Die Annahme, dass der Verein ein Dach für Oppositionelle oder gar Oppositionsgruppen bildet, ist indes nicht haltbar. „Union war kein Club von Widerstandskämpfern, aber wir mussten immer wieder gegen viele politische und ökonomische Widerstände ankämpfen. Kraft holten wir uns von unseren Fans“, sagt Unions Ehrenpräsident Günter Mielis. Für heranwachsende Halbstarke ist es schon eine Form des Protests mit langen Haaren und grünem West-Parka ins Stadion zu gehen.

Von Union initiierte Plakatwand zum Derby in der 1. Bundesliga gegen Hertha BSC am S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee. (© Matthias Koch)

Ein Zeitdokument über die damalige Sub-Kultur der Fanszene Unions ist der Dokumentarfilm „Interner Link: Und freitags in die ‚Grüne Hölle‘“ von 1989. Die Bilder und Interviews geben für die damalige Zeit überraschend ungefilterte Einblicke in das Leben von Union-Anhängern in den 1980er Jahren. Schlachtrufe wie „Tod und Hass dem BFC“ sind zu hören. Der im Mittelpunkt stehende Fan Andreas Schwadten ist vor Wimpeln des West-Berliner Vereins Hertha BSC zu sehen. Schwadten bedauert offen, dass man nicht in den Westen fahren könne. „Die Filmleute haben mir damals signalisiert, dass ich hart an der Grenze war“, sagte Schwadten 2013, der bis heute Union die Treue hält.

Der Film zeigt auch Randale-Szenen bei einem Auswärtsspiel bei Lok Leipzig. Minutenlang sind verbale und körperliche Auseinandersetzungen zwischen Lok- und Union-Fans und der Volkspolizei zu sehen. Ein Union-Anhänger berichtet, dass Polizisten gegen Union-Fans Gummi-Geschosse eingesetzt hätten. Vielleicht sind die Gewaltszenen ein Grund dafür, dass der Film in der untergehenden DDR kaum öffentlich gezeigt wird.

Union muss sich aber auch arrangieren, weil für den Verein nichts ohne die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) läuft. „Alle Vorsitzenden waren SED-Mitglieder“, sagte Unions Vereinsarchivar Gerald Karpa der Berliner Morgenpost. Auch bei Unions Erzrivalen BFC Dynamo und dem FC Vorwärts Berlin, der 1971 nach Frankfurt (Oder) umgesiedelt wird, gibt die Partei den Ton an. Bei diesen Vereinen, die im Gegensatz zu Union regelmäßig im Europacup spielen, war die Förderung durch die Staatssicherheit beziehungsweise die Volksarmee allerdings noch größer. Union gilt in diesem Trio als ziviler Fußballverein – mit klaren Nachteilen.

Etliche seiner besten Nachwuchs- und Oberligaspieler darf Union zum BFC „delegieren“. Die bekanntesten von ihnen sind Nationalspieler Reinhard Lauck (1973) sowie Detlef Helms (1977), Waldemar Ksienzyk und Oskar Kosche (beide 1984). Union muss sich dagegen mit aussortierten BFC-Spielern begnügen, wobei beispielsweise Mittelfeldmann Olaf Seier (1983) und Stürmer Ralf Sträßer (1984) über Jahre sportlich positiv prägend sind. Hinsichtlich der Einzugsgebiete für Neuverpflichtungen und Nachwuchstalente, die in der DDR fast schon penibel aufgeteilt sind und bei Nichtbeachtung zu Streitigkeiten auf bezirkspolitischer Ebene führen, muss sich Union auf kleine Territorien wie die Stadtbezirke Köpenick, Mitte und Pankow beschränken. Als Club zweiter Klasse hat Union zudem eine geringere Lobby bei Schiedsrichtern, gerade wenn der Gegner BFC Dynamo heißt. Zudem werden Stammkräfte des Vereins wesentlich häufiger zum Dienst bei der Nationalen Volkarmee (NVA) einberufen. Zwischen 1984 und 1988 verliert der Verein allein sechs etablierte Fußballer auf diese Weise und damit die meisten aller 14 Vereine, die 1988/89 in der höchsten DDR-Spielklasse kicken.

Dennoch profitiert Union insgesamt vom Sportsystem der DDR. Finanziert wird der Verein auch in den 1980er Jahren von volkseigenen Betrieben. Quasi-Hauptsponsor Kabelwerk Oberspree (KWO) übernimmt bis zu seiner Abwicklung im Sommer 1991 große Teile der Spielergehälter. Unions Rekordspieler Lutz Hendel, der bis 1993 insgesamt 421 Pflichtspiele bestreitet, ist beim DTSB angestellt. An der Werkbank oder im Büro tauchen die Kicker jedoch gar nicht oder nur äußerst selten auf. Die Spieler bekommen in der Regel zwischen 800 und 1.500 Ost-Mark überwiesen, ohne einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Zudem können sie durch Mitarbeiter der SED-Bezirksleitung auf Sonderlisten gesetzt werden, durch die man schneller an Autos oder Wohnungen herankommt. Davon kann ein Normalbürger ohne Beziehungen seinerzeit nur träumen.

Nur zweitklassig im Wendejahr

1988 schafft der 1. FC Union mit einem Last-Minute-Sieg in Karl-Marx-Stadt zum letzten Mal den Klassenerhalt in der DDR-Oberliga. Im Sommer 1989 steigen die Eisernen sang- und klanglos als Tabellenletzter ab. Als sich in Europa und Deutschland die politischen Veränderungen anbahnen, ist der Verein nur zweitklassig. Die wenig glamourösen Gegner heißen Chemie Velten, Aktivist Schwarze Pumpe, Schiffahrt Hafen/Rostock oder Lok Armaturen Prenzlau. Die Mannschaft von Trainer Karsten Heine ist ausgerechnet in der Zeit des Mauerfalls nicht gut genug. Spektakuläre Transfereinnahmen wie beim BFC Dynamo, der für den Wechsel von Nationalstürmer Andreas Thom zum westdeutschen Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen mindestens 2,5 Millionen DM einnimmt, gibt es nicht.

Bald kann auch das KWO nichts mehr „zuschustern“, das 1992 an eine englische Firma verkauft wird. „Sie waren bis 1992 auf der Brust und der Betrieb hat uns in der Wendezeit noch sehr stark geholfen“, erzählte der damalige Union-Manager Pedro Brombacher. Auch mit dem maroden Stadion, dessen Ausbau zu einer wirklich tauglichen Spielstätte fast zwei Jahrzehnte dauern wird, kann Union nicht punkten. Das seit 1920 genutzte Areal hat kein Dach. Die Fans stehen bei Wind und Wetter ungeschützt da. Den fehlenden Service sind die Anhänger gewohnt. Das können sie durch die Liebe zum Verein ab. Doch sportlich läuft es nicht. Im Rennen um den Aufstieg setzt sich zunehmend der große Rivale FC Vorwärts Frankfurt (Oder) ab. Union verbleibt in der Zweitklassigkeit. Trainer Heine verliert im März 1990 vorzeitig seinen Job.

Bevor Union sportlich noch mehr zum Mauerblümchen wird, erleben Heine und Co. aber noch die Annäherung an Hertha BSC. Während der deutschen Teilung gab es nur ein unsichtbares Band, das manche Fans der beiden populärsten Vereine in West- und Ost-Berlin miteinander verband: Hertha-Anhänger besorgten Unionern Eintrittskarten für Spiele westlicher Mannschaften im sozialistischen Ausland. Die Unioner feuerten die Hertha an, wenn diese wie 1977 bei Slovan Bratislava oder 1978 bei Dynamo Dresden antrat. Hertha-Fans besuchten im Gegenzug Union-Heimspiele. Durch den Mauerfall können sich alle offen sehen.

Über 50.000 Zuschauer aus beiden Teilen Berlins sind am 27.01.1990 ins Olympiastadion zum Freundschaftsspiel zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union Berlin gekommen. Die Partie endete mit einem 2:1 (1:1) für Hertha. (© picture-alliance/dpa, dpa)

Am 27. Januar 1990 findet ein Freundschaftsspiel zwischen Hertha und Union im Olympiastadion statt. 51.270 Zuschauer erleben einen 2:1-Erfolg der Hertha. Das Ergebnis steht jedoch nicht im Vordergrund. „Hertha schlug Union – aber alle fühlten sich als Sieger“, titelt die West-Berliner B.Z. So nah wie an diesem Tag sind sich Hertha und Union auf Fan-, Funktionärs- und Spielerebene nie wieder. Das „Rückspiel“ im Stadion An der Alten Försterei am 12. August 1990, das Union mit 2:1 gewinnt, wollen nur noch 3800 Zuschauer sehen. In den folgenden Jahren wird die Distanz zwischen beiden Vereinen immer größer.

Lizenzentzug und Fast-Pleite

Die ersten Nachwende-Jahre sind bitter für Union. Der Verein ist ab der ersten gesamtdeutschen Spielzeit 1991/92 nur noch drittklassig, weil er im Sommer 1991 als Liga-Meister an der Relegation zur 2. Bundesliga scheitert. Viele Menschen kehren dem Club den Rücken zu, auch weil sie ihr eigenes Leben neu organisieren müssen: Der Job geht jetzt vor. In den drei Serien 1991/92 bis 1993/94 erscheinen in den normalen Heim-Meisterschaftsspielen im Schnitt keine 1000 Zuschauer mehr. Ab 1991 kommt es im Punktspielbetrieb auch zu ersten Partien gegen die sogenannten Multi-Kulti-Mannschaften West-Berlins. Einige Union-Fans bringen ihre Fremdenfeindlichkeit offen zum Ausdruck. Beim Landes-Pokalspiel gegen Türkiyemspor Berlin 1992 gibt es schlimme ausländerfeindliche Beschimpfungen der Gäste durch Union-Fans. Die Selbstregulierung innerhalb der aktiven Fanszene, die im ständigen Austausch mit der Vereinsführung steht, lässt dafür in den nächsten Jahren aber schon bald keinen Raum. In der Stadionordnung heißt es: „Das Recht aller Personen auf Nichtdiskriminierung, unabhängig von der geschlechtlichen Identität oder sexuellen Ausrichtung, der ethnischen Herkunft, der Religion, der Weltanschauung, des Alters, einer Behinderung oder Handicaps, wird durch die Besucher des Stadions An der Alten Försterei anerkannt.“ Die Satzung des 1. FC Union schreibt vor, dass der Verein politisch und religiös neutral ist und sich seinem Handeln demokratischen und humanistischen Grundwerten verpflichtet. Zuwiderhandlungen werden sanktioniert. 2013/14 erhält die unter Rechtsextremismus-Verdacht stehende brandenburgische Gruppierung Crimark vom Verein für die Alte Försterei ein Auftrittsverbot als Gruppe.

Das öffentliche Interesse in den 1990 Jahren steigt nur in den Relegationsspielen zur 2. Bundesliga. Aber auch 1992 und 1993 scheitert Union am Aufstieg in den- „wahren Profifußball“. 1993 feiern die Köpenicker nach einem 1:0-Heimsieg gegen den Bischofswerdaer FV vor 17.000 Zuschauern zwar den Aufstieg. Doch eine gefälschte Bankbürgschaft kippt den sportlichen Erfolg. Stattdessen steigt die sportlich unterlegene Mannschaft von Tennis Borussia auf. In der 1990er Jahren ist TeBe deswegen bei Union-Fans verhasst.

Beim Deutschen-Fußball-Bund (DFB) hat Union keine Lobby mehr. 1994 wird Union wieder Meister in der NOFV-Oberliga (Nordostdeutscher Fußballverband e.V.). Doch diesmal verweigert der DFB wegen einer fehlenden Bankbürgschaft die Lizenz. Stattdessen nimmt Energie Cottbus als Vizemeister an der Aufstiegsrunde teil und scheitert. Union verliert auch Frank Pagelsdorf. Der erste West-Trainer des Vereins geht wegen der Finanzmisere zu Hansa Rostock. In Unions verrückten Nachwendejahren entsteht ein neuer Mythos des unterdrückten Underdogs. Die „Erzfeinde“ heißen nun nicht mehr der BFC Dynamo und Stasi, sondern Tennis Borussia und DFB. Ausschlaggebend sind eigene Unzulänglichkeiten und die Unerfahrenheit der Vereinsführung.

Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Anspruch und Wirklichkeit klaffen zwischen 1994 und 1998 weit auseinander. Geld ist in diesen Jahren oft so rar, dass mehrfach die Zahlungsunfähigkeit droht. Dennoch leistet sich der Verein den Luxus, mit Frank Engel, Hans Meyer, Eckhardt Krautzun, Frank Vogel und Karsten Heine mehrere Trainer zu verschleißen. Nach dem skandalträchtigen Ausstieg von Hauptsponsor Manfred Albrecht, dessen (nie gebauter) Sportpark den Verein eigentlich sanieren sollte, ist der Aufstieg 1996/97 kein Thema. Über Monate werden keine Gehälter mehr bezahlt. Im Februar 1997 steht der Verein vor dem Konkurs. Berliner Tageszeitungen berichten bereits über den drohenden Neubeginn in der Kreisliga C. Das ruft Union-Fans auf den Plan. Sie organisieren am 23. Februar 1997 eine Demonstration vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor. „Rettet Union!“, ist die Botschaft. Sie wird erhört. Das Medienecho ist groß. Union überlebt, auch weil Sportartikel-Hersteller Nike einsteigt.

Der neue Präsident Heiner Bertram, der am 7. Oktober 1997 seine sechsjährige Amtszeit beginnt, kann aber erst im März 1998 aufatmen. Seit dieser Zeit engagiert sich Michael Kölmel bei Union. Der Filmrechtehändler, Investor und Fußball-Fan übernimmt die kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 1 Million DM und eröffnet dem Verein neue wirtschaftliche Perspektiven.

Zwischen Europa-Cup und Viertklassigkeit

Union steigt mit Kölmel vom Bettelmann zum Millionär auf. Mit dem bulgarischen Trainer Georgi Wassilew und etlichen Neuzugängen wird nach Jahren wieder die 2. Bundesliga ins Visier genommen. Union holt in der Regionalliga Nordost den Meistertitel. In den Aufstiegsspielen gegen Nordmeister VfL Osnabrück gibt es den ersten Matchball. Nach dem 1:1 im Hinspiel am 28. Mai 2000 vor 15.575 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei ist der VfL Favorit. 1:1 endet aber auch der Rückkampf vier Tage später. Das Aus für Union kommt im Elfmeterschießen (8:9). Die Berliner scheitern auch in der Trostrunde gegen den SC Pfullendorf (3:1) und LR Aalen (1:2). Mehr Drama geht nicht.

Zwölf Monate später ist die Welt für Union „rosig“. Da es nur noch zwei Regionalligen gibt, steigt Union als Nordost-Meiser mit großem Vorsprung direkt erstmals in die 2. Bundesliga auf. Zeitgleich stürmt der Drittligist bis ins Finale des DFB-Pokals. Am 26. Mai 2001 unterliegt Union vor 73.011 Zuschauern im Berliner Olympiastadion Schalke 04 ehrenhaft mit 0:2. Durch die Champions-League-Teilnahme der Schalker spielt Union sogar im UEFA-Cup gegen den finnischen Vertreter Haka Valkeakoski (1:1, 3:0) und Litex Lowetsch (0:2, 0:0) aus Bulgarien. In der Debütsaison in Liga zwei springt der sechste Platz heraus. Das ist der Höhepunkt der Ära von Vereinsboss Bertram und Trainer Wassilew. Doch schon bald kriselt es mal wieder in Köpenick. Nach einem Machtkampf mit Bertram verliert Wassilew im Herbst 2002 seinen Posten, die Saison endet unter Nachfolger Mirko Votava mit Platz neun. Finanziell wird es aber durch ausbleibende TV-Einnahmen aufgrund der Krise des Medienunternehmens Kirch-Gruppe schon wieder ein bisschen enger. 2003/04 steigt die Mannschaft aus der 2. Liga ab. Es geht allgemein chaotisch zu. Nicht nur Trainer Votava muss gehen. Lange vorher wird noch Präsident Bertram, in dem manche einen Sonnengott sehen, vom Aufsichtsrat abgewählt. Die folgende Schlammschlacht hält den Verein über Monate in Atem. Am Saisonende ist Union plötzlich so klamm, dass die Lizenz für die Regionalliga mächtig wackelt. Bis zum 9. Juni 2004 fordert der DFB eine Liquiditätsreserve in Höhe von 1,46 Millionen Euro.

Daraufhin löst der Verein mit der „Bluten-für-Union“-Aktion eine Kampagne aus, die neben der Rettung vor dem Konkurs 1997 und dem Stadionbau 2008/09 wohl am meisten die schier unendliche und identitätsstiftende Solidaritätsbereitschaft der Union-Fanszene nach 1989 widerspiegelt. Tatsächlich geblutet wird in den vier Blutspende-Zentren Hellersdorf, Prenzlauer Berg, Marzahn und Tegel. Für jede Blutspende erhält Union 10 Euro. Geld konnte auch so gespendet oder als Darlehen geliehen werden. Tausende „Bluter-T-Shirts“ zum Preis von 15 Euro finden Abnehmer.

Hinzu kommen große Benefizveranstaltungen wie die „Blutsbrüder“-Freundschaftspartie gegen den FC St. Pauli (0:0) am 2. Juni 2004 vor 5.152 Zuschauern und das Benefizkonzert der Gruppe City am 5. Juni 2004 in der Alten Försterei, für das VIP-Karten in Anlehnung an die insgesamt aufzubringende Summe 146,10 Euro kosten. Auch der FC Bayern München, der am 11. Juli 2004 zu einem Testspiel vor 15.000 Fans in Köpenick antrat, zeigt sich solidarisch. Am 4. Juni 2004 wird offiziell die Millionen-Grenze überschritten. Doch in Wahrheit hat der Verein fünf Tage vor Ablauf der Deadline viel weniger zusammen. „Deshalb haben Kölmel und ich uns darauf verständigt, dass vom Fehbetrag jeder die Hälfte übernimmt“, erinnert der damalige Aufsichtsrat Dirk Zingler 2013.

Mit Neuhaus geht es wieder nach oben

Zingler wird am 1. Juli 2004 Präsident des Vereins. Er kümmert sich in den nächsten Jahren intensiv um den Erhalt des Stadion-Standortes Alte Försterei. Mit ihm wird der Verein wachsen wie nie zuvor. Zingler gilt bis heute als Chef mit harter Hand. Die Fans können sich aber aktiv einbringen. Sportlich steigt der Verein im ersten Jahr der Amtszeit von Zingler jedoch erstmals in die vierte Liga ab. Die neu zusammengestellte Mannschaft ist völlig überfordert. Aber in der NOFV-Oberliga Nord findet Union wieder zu sich selbst. Die Fans blieben treu. Der Zuschauerschnitt ist mit 5873 Fans höher als der in der vorhergehenden Regionalliga-Serie (4628). Zudem begleicht Union beim Wiedersehen mit einem „Erzfeind“ eine alte Rechnung. Der BFC Dynamo wird am 21. August 2005 vor über 14.000 Besuchern in der Alten Försterei mit 8:0 gedemütigt. 2006/07 spielt Union wieder in der drittklassigen Regionalliga Nord. 2007 wird mit Uwe Neuhaus ein Trainer verpflichtet, der vielleicht schon einen Union-Rekord für die Ewigkeit aufgestellt hat: Sieben Jahre lang sitzt der frühere Verteidiger an der Seitenlinie. Länger ist kein Chefcoach in der inzwischen 53-jährigen Vereinsgeschichte ununterbrochen im Amt.

2009 wird Neuhaus mit Union erster Drittligameister, obwohl der wegen der Modernisierung der Alten Försterei ein Jahr lang in den Jahn-Sportpark ausweichen muss. Mit langjährigen Union-Kickern wie Jan Glinker, Daniel Göhlert, Patrick Kohlmann, Torsten Mattuschka, Michael Parensen und Christian Stuff etabliert Neuhaus den Verein in der 2. Bundesliga. 2010/11 gelingt die umjubelte inoffizielle Stadt-Meisterschaft gegen Hertha BSC. Nach dem 1:1 in der Hinrunde in Köpenick freuen sich die Union-Fans nach dem entscheidenden Freistoßtor von Torsten Mattuschka über einen 2:1-Erfolg vor 74.244 Zuschauern im Olympiastadion.

John Jairo Mosquera, Torsten Mattuschka, Santi Kolk und Karim Benyamina bejubeln am 5. Februar 2011 das Tor zum 2:1-Endstand im Zweitliga-Duell bei Hertha BSC. (© Matthias Koch)

Angesichts der Mittelfeldplatzierungen zwischen 2009 und 2014 (12., 11., 7., 7., 9. Rang) kann sich die Vereinsführung während der Modernisierung des Stadions 2008/09 und der Errichtung der Haupttribüne 2012/13 aufs Bauen konzentrieren.

Bei der Erneuerung der drei Stehplatztribünen 2008/09 schreiben die Union-Fans erneut Geschichte. Über 2 000 Stadionbauer helfen ein Jahr ehrenamtlich mit. „Der Anteil der Fans betrug durch ihre freiwillige Arbeit in 140.000 Arbeitsstunden rund zwei Millionen Euro. Einen ebenso hohen Beitrag haben Unternehmen geleistet, die als Stadionpartner fungieren“, sagte Zingler. Den Aufstieg in die 1. Liga traut der Klub Neuhaus jedoch nach einigen Jahren nicht mehr zu. 2014 muss der langjährige Trainer vorzeitig gehen. Auch seine Nachfolger Nobert Düwel, Jens Keller und André Hofschneider können Union noch nicht in die Bundesliga führen. 2017/2018 schwebt Union sogar zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr. Erst unter dem Schweizer Trainer Urs Fischer, der den Posten im Sommer 2018 übernimmt, pirscht sich Union wieder an die Bundesliga heran. Die Saison 2018/19 bringt den dritten Platz. In der Relegation gegen den VfB Stuttgart (2:2, 0:0) setzt sich Union aufgrund der Auswärtstorregel durch.

Die 1. Bundesliga ist tatsächlich Realität. Köpenick hebt am 27. Mai 2019 ab. Es setzt ein Party-Marathon ein, der erst nach zwei Tagen endet: Empfang im Roten Rathaus von Berlin, Boots-Corso mit den Fans von der Innenstadt nach Köpenick, wo Tausende das Ufer des Luisenhains säumen. Abschlusssause im Stadion. Union nimmt alles mit.

Der Weg bis zum mutmaßlich größten Erlebnis vieler Unioner seit dem Mauerfall ist lang. Zehn Jahre lang führt er die Eisernen zuvor durch die 2. Liga. Doch Fürth, Sandhausen und Bochum steuert der Mannschaftsbus vorerst nicht mehr an. Jetzt heißen die Gegner Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04. Hertha BSC wird 1:0 bezwungen, auch wenn Fans beider Lager beim ersten Berliner Bundesliga-Derby seit 42 Jahren kein gutes Bild abgeben. Hüben wie drüben brennt Pyrotechnik ab. Nach Abpfiff sprangen einige Union-Anhänger in den Innenraum, ehe sie von den eigenen Spielern zurückgedrängt wurden. Sportlich sind die Eisernen oben auf. Lässt man die bei Union-Fans regelrecht verhassten Leipziger von RB außen vor, hat sich der FCU zum Leuchtturm im Osten gemausert.

Suleiman Abdullahi und Trainer Urs Fischer bejubeln am 27. Mai 2019 den Aufstieg in die 1. Bundesliga. (© Matthias Koch)

Von einem Kiezverein kann man schon lange nicht mehr sprechen. Die Union-Familie wächst im Prinzip täglich. Union hat über 300 Beschäftigte und zum 27. November 2019 34.681 eingetragene Mitglieder. Seit dem Aufstieg in die Bundesliga sind es über 11.000 Neu-Eintritte. Das Stadion An der Alten Försterei müsste dringend erweitert werden. Die nächste Ausbaustufe ist aber zumindest theoretisch in Sicht. Im Juni 2017 stellt der Verein seine Pläne vor. Das Fassungsvermögen soll auf 36.978 Besucher steigen. Für das 38-Millionen-Euro-Projekt hat Union aber noch keine Baugenehmigung. Hauptproblem ist die Verkehrsproblematik rund um die Spielstätte.

Ursprünglicher Anlass für die Erweiterung war die Forderung der Deutschen Fußball-Liga (DFL), dass Erstligastadien seit 2017/18 insgesamt 8000 Sitzplätze vorweisen müssen. Union besitzt nur 3617. Zudem ist die Kartennachfrage gewaltig. Tickets sind im Prinzip seit Jahren nur noch für Vereinsmitglieder erhältlich. Der Club ist zum Losverfahren übergangen. Das gilt auch für das von Fans initiierte Weihnachtssingen, das 2003 mit 89 Teilnehmern begann und inzwischen alljährlich am 23. Dezember 28.500 Menschen anzieht.

Zitierweise: "Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm - Der Weg der Kicker des 1. FC Union Berlin seit der Wende 1989“, Matthias Koch, in: Deutschland Archiv, 28.11.2019, Link: www.bpb.de/301246

Hier können gibt es den Film Interner Link: "Und freitags in die Grüne Hölle".

Fussnoten

Fußnoten

  1. Die Neue Fußball-Woche, 7.12 1965.

  2. Ebd.

  3. Matthias Koch, Immer weiter ganz nach vorn, Die Geschichte des 1. FC Union Berlin, Verlag die Werkstatt, Göttingen 2013, S. 99.

  4. Ernst Cantzler/Burghard Drachsel, „Und freitags in die Grüne Hölle“, Dokumentarfilm über die Fanszene des 1. FC Union, 1989.

  5. Matthias Koch, Immer weiter ganz nach vorn (Anm. 3), S. 354.

  6. Jens Anker, „Wie der Wind und das Meer“, in Berliner Morgenpost, 1.11. 2019, S. 3.

  7. Matthias Koch, Immer weiter ganz nach vorn (Anm. 3), S. 124ff.

  8. Ebd, S. 140.

  9. Ebd, S. 140.

  10. Stadionordnung des 1. FC Union Berlin, Paragraf 5.2., https://www.fc-union-berlin.de/de/stadion/stadionordnung/, letzter Zugriff am 20.11. 2019.

  11. Satzung des 1. FC Union Berlin, Paragraf 2.1., https://www.fc-union-berlin.de/de/verein/satzung/, letzter Zugriff am 20.11. 2019

  12. Matthias Koch, Immer weiter ganz nach vorn, (Anm. 3), S. 242

  13. Ebd., S. 289

  14. Diese Zahlen wurden auf der Mitgliederversammlung des Vereins am 27.11. 2019 in der Berliner Verti Music Hall präsentiert.

Lizenz

Dieser Text und Fotos sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Matthias Koch für Deutschlandarchiv/bpb.de

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wird 1970 in Berlin-Köpenick geboren, arbeitet nach Berufsausbildung mit Abitur zum Offsetdrucker (1987 bis 1990) als Drucker und seit 1999 als Sport-Journalist. Von 2003 bis 2008 ist er als Volontär und im Anschluss als Sportredakteur fest angestellt bei Neues Deutschland. Seitdem berichtet er als freier Journalist und Fotograf in erster Linie über den Fußball in den neuen Bundesländern. Er veröffentlichte bisher fünf Bücher: „Da wie noch nie: Energie Cottbus – Das Wunder aus der Lausitz (2003), „Immer weiter – ganz nach vorn: Die Geschichte des 1. FC Union Berlin“ (2013), „111 Gründe, den FC Carl Zeiss Jena zu lieben“ (2014), „Torsten Mattuschka, Kultkicker mit Herz und Plauze“ (2017) und „Der eiserne Aufstieg, Unions langer Weg in die Bundesliga (2019).