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Keine Erinnerung, nirgends? | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Keine Erinnerung, nirgends? Die Shoah und die DDR

Alexander Walther

/ 14 Minuten zu lesen

Die Shoah war kein prominentes Thema in der Erinnerungskultur der DDR, aber tabuisiert wurde sie nicht. Es gab immer Versuche, die jüdische Verfolgungserfahrung zu würdigen und kritische Fragen zu stellen. Der Beitrag untersucht dieses Spannungsverhältnis im Antifaschismus der DDR.

In einer Feierstunde am 9.11.1960, dem 22. Jahrestag der von den Nationalsozialisten 1938 veranstalteten Reichspogromnacht, wurde an der Stätte des ehemaligen jüdischen Altersheimes in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte ein Gedenkstein enthüllt. Während der Feierstunde ergriffen Hans Seigewasser, Vizepräsident des Nationalrats der Nationalen Front, und Rabbiner Martin Riesenburger das Wort. Rechts: Hans Seigewasser. (© Bundesarchiv, Bildnummer 183-77723-0002)

Die Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit war beiden deutschen Staaten lange probates Mittel im Systemkonflikt. Während aber die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus in der Bundesrepublik rückblickend hervorgehoben werden, gilt dies für die Deutsche Demokratische Republik (DDR) nicht. Dort sei insbesondere die Shoah tabuisiert und vergessen worden und eine Thematisierung habe kaum stattgefunden, wie die Fachwissenschaften lange beklagten. Neuere Forschungen zeichnen hingegen ein differenzierteres Bild der Erinnerungskultur, die neue Fragen nach den Spielräumen der Akteurinnen und Akteure und der Reichweite und Resonanz der verschiedenen Impulse aufwerfen. Daran anknüpfend soll hier gezeigt werden, wie sich eine öffentliche Erinnerung an die Shoah in der DDR gestalten konnte, welchen Bedingungen und auch welchen Einschränkungen sie unterworfen war.

Die Etablierung der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) im Osten Deutschlands war für viele kommunistische Intellektuelle, Künstlerinnen und Künstler und in der Zeit des ‚Dritten Reichs‘ Geflohene, darunter viele mit jüdischem Familienhintergrund, ein entscheidendes Signal, aus dem Exil zurückzukehren. Die bewusste Entscheidung für die SBZ lag in der kommunistischen Überzeugung begründet, war aber auch Ausdruck echten Willens zu einem Neuaufbau, zu dem auch die ideologische Umerziehung der Bevölkerung gehören sollte. Die Forderung, dass sich die nationalsozialistischen Verbrechen nicht noch einmal ereignen dürfen, war vielen Grund genug, in das Land zurückzukehren, das sie nur wenige Jahre zuvor aus Furcht um ihr Leben hinter sich gelassen hatten.

Bei ersten Gedenkfeiern wurden Opfergruppen unter dem einheitlichen Begriff der „Opfer des Faschismus“ zusammengefasst mit einem gemeinsamen Symbol, dem roten Winkel als ursprüngliche Kennzeichnung politischer Gefangener in den KZs. Dies war noch kein Symptom der Dominanz kommunistischer Überlebender, sondern spiegelte die lagerinterne Hierarchie wider, denn mit den vermeintlich zurecht inhaftierten, von den Nationalsozialisten als „Berufsverbrecher“ oder „Asoziale“ stigmatisierten Personengruppen wollte man nicht in einer Reihe stehen.

Schon bald wurde der fragile Konsens unter den Überlebenden und Remigrierten aufgelöst, wie in der Frage nach Wiedergutmachungszahlungen und der Restitution „arisierten“, also zwangsenteigneten Eigentums deutlich wurde. Es waren fast nur jüdische Überlebende, die die Besonderheit der antisemitischen Verfolgung betonten und daraus Ansprüche ableiteten. Die SED-Führung sah keinen Grund zur umfassenden Entschädigung, da sie die hohen Reparationszahlungen an die Sowjetunion, die die westlichen Besatzungszonen nicht zu tragen hatten, bereits als ausreichende Wiedergutmachung verstand.

Vielmehr entschied sich die SED für Rentenzahlungen und Bevorzugungen von Verfolgten, sofern ihr Lebensweg nach 1945 politisch angemessen erschien. Der Status als „Verfolgte des Naziregimes“ wurde jedoch Einzelnen auch wieder aberkannt, kritisierten sie die DDR zu stark, darunter auch jüdische Verfolgte. Da die SED die DDR als Sieg der Arbeiterbewegung und nicht als Nachfolgestaat des Deutschen Reiches betrachtete – was der Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik unterstrich – blieben Entschädigungszahlungen an Israel aus. Enteignetes Vermögen wurde zwar den neugegründeten Jüdischen Gemeinden rückerstattet, Privatpersonen gingen jedoch in der Regel leer aus.

Auch die Solidarität unter den Verfolgten schwand zunehmend. In der Gruppe der weniger beachteten Opfer kam jüdischen Überlebenden noch vergleichsweise viel Aufmerksamkeit zu, Sinti und Roma, Homosexuelle oder die geschmähten „Asozialen“ und „Berufsverbrecher“ suchten dagegen in beiden deutschen Staaten oft vergeblich nach Anerkennung. Jüdische Verfolgte erkannten bald, dass eine Erinnerung an ihre Erfahrung nicht nur zugunsten einer kommunistischen Heldenerzählung marginalisiert wurde. Das Erinnern an die Shoah wurde auch zurückgefahren, weil gerade die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung eines der anschaulichsten Beispiele war, um die Beteiligung der deutschen Mehrheitsbevölkerung im Nationalsozialismus zu thematisieren. Dies weitgehend zu vermeiden, lag im Interesse beider Regierungen.

Widerstand als Integrationsangebot

Der Antifaschismus, den die SED zur staatslegitimierenden Selbstbeschreibung erhob, wurde nach 1990 heftig kritisiert. Doch dieser war für viele zur echten Lebensaufgabe geworden. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) verschrieb sich der Aufklärung über die Verbrechen und der Umerziehung. Der VVN-Verlag gab zahlreiche Berichte von Überlebenden zu Lagern und Tötungsorten heraus und schuf so eine erste Wissensgrundlage über die Shoah.

Doch obwohl rund die Hälfte aller VVN-Mitglieder antisemitisch verfolgt worden war, setzte sich bald eine Tradierung durch, die eher den politischen Widerstand betonte. Das vermeintlich nur erduldete Opferdasein diente nicht einer sinnstiftenden Zukunftsvision vom Aufbau eines neuen Landes. Denn in dieser Erzählung lag auch ein Integrationsangebot an die Bevölkerung: eine kleine Avantgarde, die sich moralisch und kämpferisch gegen die ‚Faschisten‘ behauptet hatte, diente als Vorbild. Gleichzeitig wurde die Bevölkerung entlastet, denn die Hauptschuldigen wurden in prominenten NS-Tätern und hochrangigen Industriellen gesehen.

Eine ähnliche Strategie der Reduzierung der Schuld auf Einzelne gab es auch in der Bundesrepublik. Beide Regierungen standen 1949 vor dem Problem, eine Bevölkerung, die weitgehend unwidersprochen geduldet, sich beteiligt oder auch profitiert hatte, in einer Erzählung des Neuanfangs einzufangen. In den frühen 1950er Jahren entstand zudem ein Narrativ über die Konzentrationslager, das den kommunistischen Widerstand über Gebühr betonte und andere Stimmen marginalisierte oder ganz unterdrückte.

Gleichwohl regte sich dagegen Widerstand. 1958 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eröffnet, in deren Mahnmal die kommunistische Heilserzählung ihren Ausdruck fand. Von einem abseitigen Gedenkstein abgesehen blieben jüdische Opfer unterrepräsentiert. Kurz nach der Einweihung erschien das Buch Im Feuer vergangen, eine Sammlung von Berichten zur Shoah in Polen, die aus dem Archiv des Jüdischen Historischen Instituts in Warschau stammten. Dem auflagenreichen Buch war ein Vorwort des deutsch-jüdischen Schriftstellers Arnold Zweig vorangestellt, der das Buchenwalder Mahnmal kritisierte und schrieb: „Unter den 21 Fahnen der Völker, welche sich auf dem Ettersberg zusammenfanden, um das unauslöschliche Gedenken der Helden und Märtyrer mit dem Kampfruf gegen die Wiederkehr der Barbarei zu verbinden, fehlte die Fahne mit dem uralten Emblem des Davidsterns, welches die jüdischen Opfer des faschistischen Terrors vertreten hätte. Hier, in diesem Buche, ist sie neben der roten gehißt.“

Zweigs Vorwort war ein deutliches Zeichen, dass der Erinnerung an jüdische Opfer ein prominenter Platz eingeräumt werden sollte, zeigt aber auch, mit welcher Sicht diese Forderung verbunden blieb: dem Antifaschismus. Eine klare Benennung jüdischer Verfolgungserfahrungen konnte viel effektiver geäußert werden, wenn sie das antifaschistische Grundnarrativ aufnahm und erweiterte. Zudem wäre es verfehlt, in den Bemühungen Zweigs und anderer eine Abkehr vom Antifaschismus oder gar Rebellion gegen die SED zu erkennen.

Gerade das antifaschistische Selbstverständnis, wonach in der DDR mit dem Erbe des ‚Faschismus‘ endgültig aufgeräumt worden sei, gehörte für viele jüdische NS-Verfolgte zu den entscheidenden Gründen, in der DDR zu leben. Auch eine Anklage personeller Kontinuitäten von NS-Täterinnen und Tätern in der Bundesrepublik lag im Interesse vieler Verfolgter. Diese gab es zwar auch in der DDR, was wahrgenommen, aber nicht öffentlich kritisiert werden konnte. Trotz teils großer Frustration war der Glaube an ein besseres Deutschland oft stärker, zumal die Alternativen rar waren. Victor Klemperer beklagte 1950 sein „Auseinanderklaffen in allem Geistigen mit der SED. Ich kann aber nicht nach Westen ausweichen – der ist mir noch zuwiderer.“

Die Einweihungsfeier des Gedenksteins auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Leipzig, 8. Mai 1951. (© SLUB/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek/Aufn.-Nr.: df_pk_0001859_008)

1953 als Zäsur

1953 gilt als Zäsur in der Auseinandersetzung mit der Shoah in der DDR. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) wurde zwangsaufgelöst, der größte Schlag traf aber die Jüdischen Gemeinden. Die Verfolgung jüdischer Parteimitglieder, die in der Sowjetunion und der Tschechoslowakei eingesetzt hatte, fand nun auch in der DDR statt. Fast alle Vorsitzenden und etwa die Hälfte der Mitglieder der Jüdischen Gemeinden flohen aus der DDR. Dies als rein antisemitische Vertreibung zu deuten, wäre aber verfehlt. Die SED-Führung dachte zwar durchaus auch in antisemitischen Kategorien, etwa die Vorstellung, die Restitutionsabsichten seien lediglich ein Vorwand gewesen, um dem vermeintlich jüdisch dominierten „Finanzkapital“ Zugang zur DDR zu ermöglichen. Doch die Verfolgung jüdischer und nicht-jüdischer Parteimitglieder, die durch vermeintliche oder tatsächliche Kontakte in den Westen pauschal verdächtig wirkten, diente eher der Befriedung eigener Ängste der SED-Führung.

Die Enthüllung eines neues Ehrenmals für die sechs Millionen jüdischer Opfer des Faschismus fand am Sonntag, dem 11. Oktober 1953 auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Es waren Vertreter der Regierung, des Magistrats von Groß-Berlin, der Kirche, der antifaschistischen Widerstandskämpfer, des Vorstandes der Jüdischen Gemeinde und Rabbiner Martin Riesenburger anwesend. Rabbiner Martin Riesenburger bei seiner Ansprache, rechts daneben der soeben enthüllte Gedenkstein. Am Gedenkstein halten vier Mitglieder der Jüdischen Gemeinde die Ehrenwache. (© Bundesarchiv)

Die in der DDR verbliebenen Jüdinnen und Juden lebten auch keineswegs in Angst vor dem Staat. Im Gegenteil, nur wenige Monate nach der Fluchtwelle begrüßten viele die Niederschlagung des Aufstandes am 17. Juni 1953 durch die SED. Die Furcht vor einer unkontrollierten nicht-jüdischen Menschenmasse, aus der mitunter auch antisemitische Parolen tönten, wog schwerer als die eigene Kritik.

Vor allem in den 1960er Jahren kam der Shoah, die zunehmend mit dem Schlagwort „Auschwitz“ beschrieben wurde, in beiden deutschen Staaten größere Aufmerksamkeit zu, etwa durch den Prozess gegen Adolf Eichmann und den Frankfurter Auschwitz-Prozess. In Propagandakampagnen gegen die Bundesrepublik betonte die SED berufliche Kontinuitäten früherer NS-Täterinnen und Täter. Die Anklage richtete sie jedoch ausschließlich gen Westen, die eigene Bevölkerung wurde kaum mit unangenehmen Fragen belästigt. Zudem stand die Ausbeutung jüdischer Deportierter durch deutsche Konzerne im Fokus, womit die Shoah in eine marxistische Faschismusinterpretation integriert werden konnte.

Erinnerungsversuche trotz alledem

Dies allein würde aber ein verfälschtes Bild wiedergeben. Denn es gab stets Versuche, der Besonderheit der Shoah Rechnung zu tragen. Die politischen Konjunkturen wurden von den Akteurinnen und Akteuren dankend aufgenommen, verstärkten oder bremsten jedoch nur deren eigene Anstrengungen. Verlage wie Volk & Welt, Aufbau oder Reclam arbeiteten beständig daran, Werke jüdischer Autorinnen und Autoren oder solche mit Bezug zur Shoah zu verlegen. Viele Titel aus osteuropäischen Ländern kamen so zu ihrer deutschen Erstveröffentlichung. Die Bemühungen einzelner Lektorinnen und Lektoren oder Übersetzern und Übersetzerinnen wie Jutta Janke, Hubert Witt oder Georgia Peet stechen hier heraus.

Die Genehmigungsanträge, die nötig waren, um ein Buch zu verlegen, zeigen: die Shoah war kein Gegenstand der Zensur, wurde also nie geleugnet. Vielmehr wurden einzelne Bücher in den Gutachten ganz gezielt als Beitrag zur antifaschistischen Erziehung präsentiert und konnten meist problemlos erscheinen. Wenn einzelne Titel verweigert wurden, wie die Bücher Tadeusz Borowskis oder Primo Levis, war es nicht „der Staat“, der eingriff, sondern oft (jüdische) Überlebende selbst, die ihren Einfluss geltend machten, weil sie nicht mit der Schilderung der Lager einverstanden waren.

Eine Mahn- und Gedenkstätte wurde am 3. September 1961 in Anwesenheit des Staatssekretärs für Kirchenfragen der DDR, Hans Seigewasser, und des Landesrabbiners Dr. Martin Riesenburger auf dem jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee eingeweiht. Dr. Martin Riesenburger während der Einweihungsfeierlichkeiten. (© Bundesarchiv)

Wer in der DDR ein Interesse an der Shoah zeigte, konnte dieses auch befriedigen. Der Schriftsteller Jürgen Rennert und der Lektor Hubert Witt lernten Jiddisch und übertrugen zahlreiche Werke ins Deutsche, der Graphiker Hermann Naumann illustrierte diese. Mehr noch muss indes der Beitrag jüdischer Verfolgter gewürdigt werden: der Schriftsteller Arnold Zweig verhalf Büchern zu größerer Aufmerksamkeit, die Malerin Lea Grundig stellte konsequent ihre Werke zur Shoah aus, der Gerichtsreporter Rudolf Hirsch berichtete von Prozessen gegen NS-Täter, der Historiker Helmut Eschwege schrieb trotz größter Widerstände Bücher über die Shoah, den jüdischen Widerstand oder die Synagogen in Deutschland, die er indes nicht alle in der DDR veröffentlichen konnte, und die Sängerin Lin Jaldati brachte durch ihre Programme, etwa zu Anne Frank, jiddische Lieder und Kultur einem größeren Publikum nahe.

Obwohl die Täterschaft oft auf namenlose ‚Faschisten‘ oder kapitalistische Hintermänner reduziert wurde, gab es auch Potenzial für kritische Fragen die eigene Familie betreffend. Christa Wolf thematisierte in ihrem Roman Kindheitsmuster die Mitwirkung ihrer Familie am Nationalsozialismus. Der Schriftsteller Franz Fühmann verarbeitete in seinen Büchern die eigene Wehrmachtserfahrung und schlussfolgerte: „Meine Generation ist über Auschwitz zum Sozialismus gekommen. Alles Nachdenken über unsre Wandlung muss vor der Gaskammer anfangen, genau da.“

1979 beschrieb der Feuilletonist Heinz Knobloch, ein energischer Fürsprecher für die Wiederbelebung jüdischer Kultur in der DDR, in einem Buch über den jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn seine Beobachtungen, wo sich Spuren jüdischer Geschichte im Ost-Berlin der 1970er Jahre finden ließen. Ebenso eindrücklich sind seine Schilderungen der Beteiligung der eigenen Familie am Nationalsozialismus, etwa den alltäglichen Antisemitismus seiner Großmutter.

Dies sind Schlaglichter, die eine gesellschaftliche Debatte, wie sie (erst) Ende der 1970er Jahre in der Bundesrepublik nach dem Ausstrahlen der Serie „Holocaust“ zustande kam, nicht ersetzen konnten. Doch auch diese Versuche wurden wahrgenommen: Der Dramaturg des Deutschen Nationaltheaters in Weimar bat 1959 nach der Lektüre von Im Feuer vergangen das Jüdische Historische Institut in Warschau, Auszüge dieser Berichte für ein Programmheft abdrucken zu dürfen. Denn mit der Inszenierung von Dramen zur Shoah verband er die Absicht, die Bevölkerung aufzuklären und eine Wiederholung dieser Verbrechen zu verhindern.

Eine Bibliothekarin schrieb der Sängerin Lin Jaldati, sie veranstalte regelmäßig Lesungen für Jugendliche aus dem Tagebuch Anne Franks und sei von Jaldatis Bühnenprogramm sehr beeindruckt, zu dem insbesondere jiddische Lieder gehörten. „Atemlose Stille“ herrsche, wenn sie von der Selektion in Auschwitz-Birkenau erzähle und obwohl die Jugend viel zu wenig wisse, sei sie dem Thema gegenüber sehr offen. Sie hoffe, Jaldati möge in ihrer Arbeit bestärkt werden, wenn sie wisse, „dass es weitergegeben wird, wofür Sie wirken.“

Eine Schülerin berichtete dem jüdisch-kommunistischen Schriftsteller Peter Edel 1982, sie sei von der Verfilmung seines autobiographischen Romans Die Bilder des Zeugen Schattmann sehr ergriffen gewesen. Sie habe schon viele Bücher zur Verfolgung der jüdischen Bevölkerung gelesen, doch Edels Roman sei besonders. Sie wisse zwar, dass das „geistige Erbe des Faschismus“ in der DDR beseitigt sei, wie sie es in der Schule gelernt habe, doch frage sie sich dennoch, „wie ein ganzes Volk so fanatisch sein konnte.“ Sie habe manchmal „Angst vor der Gleichgültigkeit“ vieler Menschen, da es auch in der DDR noch solche gebe, „die sich in einer Führerrolle gefallen“, wie ihr im schulischen Wehrunterricht oft aufgefallen sei.

Die vielfältigen Versuche zur Würdigung jüdischer Opfer wurden rezipiert und wertgeschätzt. Sie boten alternative Erzählungen und schufen Möglichkeiten für gegenläufige Interpretationen, für kritisches Nachfragen, für Gegen-Erinnerungen. Gerade weil im öffentlichen Raum, nicht zuletzt in den Schulen, ein kommunistisch dominierter Antifaschismus-Diskurs geführt wurde, suchten viele in den Nischen nach anderen Angeboten. Diese bestanden zu jeder Zeit und mussten nur gefunden werden.

Seit den 1970er Jahren waren es immer häufiger christlich-jüdische Verbände oder Kirchengruppen, die jüdische Geschichte vor Ort erforschten. Die meisten der hier Genannten widersetzten sich bewusst der Dämonisierung Israels, das in der Presse zumeist als imperialistischer Schurkenstaat beschrieben worden war. Der 1988 von der SED aufwendig ausgestaltete 50. Jahrestag der Novemberpogrome reagierte lediglich auf diese Entwicklung und war zudem mit außenpolitischen Absichten verbunden, eine Anerkennung der DDR in den USA zu erreichen.

Erst zum Ende der DDR, im April 1990, bekannte sich die neugewählte Volkskammer zur deutschen Geschichte und bat „Juden in aller Welt um Verzeihung.“ Gleichzeitig schuf sie die Grundlage für die spätere Aufnahme jüdischer „Kontingentflüchtlinge“ aus der Sowjetunion, die bis heute einen bedeutenden Teil der Jüdischen Gemeinden Deutschlands ausmachen.

Was bleibt?

Die frühe Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte fokussierte stark auf den Repressionscharakter des Staates mit noch immer spürbaren Auswirkungen. Der britische Historiker Bill Niven deutete die Kritik der kommunistischen Erinnerungspraxis in der DDR gar als „negativen Gründungsmythos“ der neuen Bundesrepublik.

Die Behauptung, die Shoah habe in der DDR keine Rolle gespielt, erfüllt daher auch eine politische Funktion: Denn zum einen kann auf diese Weise eine Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik geschrieben werden, welche sich, nach anfänglichen Schwächen, sehr erfolgreich der eigenen Vergangenheit angenommen habe. Zum anderen dient es der Erklärung politischer Phänomene. Die rassistische Gewalt in Rostock-Lichtenhagen 1992, die Ausschreitungen in Chemnitz 2018 sowie der Wahlerfolg der AfD im Osten Deutschlands werden auch als Spätfolge einer vermeintlich mangelnden Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der DDR erklärt.

Dies verkennt jedoch die komplexe historische Situation und ist Ausdruck einer gewissen Erklärungsnot. Denn zum einen verstetigt es ein Bild einer monolithischen DDR und spricht den Menschen jegliches Potential der eigenen kritischen Auseinandersetzung mit dem Antifaschismus ab. Zum anderen bietet es aber auch den Ostdeutschen selbst eine willkommen einfache Erklärung für das Verhalten der Bevölkerung. Gänzlich falsch sind die Vorwürfe auch nicht. Antisemitische und neonazistische Gewalt gab es in der DDR, aber die SED, Polizei und Staatssicherheit sorgten dafür, dass dies nicht offen thematisiert werden konnte.

Nach dem Mauerfall 1989 aber konnten sich rechte Kräfte ungehindert zusammenschließen, trafen rechtsextreme Intellektuelle aus den alten Bundesländern auf gewaltbereite Neonazis in den neuen Bundesländern und umgekehrt. Der gezielte Aufbau rechtsextremer Strukturen in Ostdeutschland war und ist ein Phänomen, das auf ein Machtvakuum, gesellschaftspolitische Verunsicherung und politische Vernachlässigung zurückgeht. Doch der Entschluss, Gewalt auszuüben, bleibt trotz Gruppendruck und einer entsprechenden Feindbild-Ideologisierung immer eine individuelle Entscheidung.

Vielleicht ist es also unbequemer einzugestehen, dass weder ein staatlich forcierter, mit Nachdruck eingeübter Antifaschismus noch eine plurale Gesellschaft, die ihre Diskurse breit und offen führt, Gewähr vor nationalistischen und völkisch-rassistischen Überzeugungen bieten können. Sich damit immer wieder neu auseinander zu setzen, bleibt im Osten wie im Westen Deutschlands kontinuierlich eine Herausforderung.

Zitierweise: "Keine Erinnerung, nirgends? Die Shoah und die DDR“, Alexander Walther, in: Deutschland Archiv, 15.7.2019, Link: www.bpb.de/293937

Fussnoten

Fußnoten

  1. Für einen Überlick hierzu siehe Helmut Peitsch, Antifaschistisches Verständnis der eigenen jüdischen Herkunft in Texten von DDR-SchriftstellerInnen, in: Elke-Vera Kotowski (Hg.), Das Kulturerbe deutschsprachiger Juden, Berlin 2015, S. 117-142, hier S. 117-118. Siehe auch Wolfgang Emmerich, Kein Holocaust? Die gekappte Darstellung des Zweiten Weltkriegs in der DDR-Literatur, in: Jürgen Egyptien (Hg.), Erinnerung in Text und Bild. Zur Darstellbarkeit von Krieg und Holocaust im literarischen und filmischen Schaffen in Deutschland und Polen, Berlin 2012, S. 17-31.

  2. Norbert Frei, Christina Morina, Frank Maubach und Maik Tändler, Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus, Berlin 2019, S. 43-65; Manuela Gerlof, Tonspuren. Erinnerungen an den Holocaust im Hörspiel der DDR (1945–1989), Berlin/Boston 2010; Bill Niven, Remembering Nazi Anti-Semitism in the GDR, in: ders. und Chloe Paver (Hg.), Memorialization in Germany since 1945, Basingstoke 2010, S. 205–213.

  3. Constantin Goschler, Schuld und Schulden. Die Politik der Wiedergutmachung für NS-Verfolgte seit 1945, Göttingen 2005.

  4. Jürgen Danyel, DDR-Antifaschismus: Rückblick auf zehn Jahre Diskussion, offene Fragen und Forschungsperspektiven, in: Annette Leo und Peter Reif-Spirek (Hrsg.), Vielstimmiges Schweigen. Neue Studien zum DDR-Antifaschismus, Berlin 2001, S. 7–19.

  5. Simone Barck, Antifa-Geschichte(n). Eine literarische Spurensuche in der DDR der 1950er und 1960er Jahre, Köln/Weimar/Wien 2003.

  6. Norbert Frei, NS-Vergangenheit unter Ulbricht und Adenauer. Gesichtspunkte einer „vergleichenden Bewältigungsforschung“, in: Jürgen Danyel, (Hrsg.), Die geteilte Vergangenheit. Zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in den beiden deutschen Staaten, Berlin 1995, S. 125–132.

  7. Im Feuer vergangen. Tagebücher aus dem Ghetto, Berlin (Ost) 1958, S. 9

  8. Victor Klemperer, So sitze ich denn zwischen allen Stühlen. Tagebücher 1945-1959, Walter Nowojski (Hrsg.), Berlin 1999, Bd. 2, S. 37.

  9. Thomas Haury, Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR, Hamburg 2002, S. 293-455, hier S. 391-398.

  10. Michael Meng, East Germany's Jewish Question. The Return and Preservation of Jewish Sites in East Berlin and Potsdam, 1945-1989, in: Central European History 38 (2005) 4, S. 606–636, hier S. 618-619.

  11. Gerd Kühling, Erinnerung an nationalsozialistische Verbrechen in Berlin. Verfolgte des Dritten Reiches und geschichtspolitisches Engagement im Kalten Krieg 1945-1979, Berlin 2016, S. 253-260.

  12. Karin Hartewig, Zurückgekehrt. Die Geschichte der jüdischen Kommunisten in der DDR, Köln/Weimar/Wien 2000, S. 431-611.

  13. Franz Fühmann, Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens, Leipzig 1980, S. 140.

  14. Heinz Knobloch, Herr Moses in Berlin. Auf den Spuren eines Menschenfreundes, Berlin (Ost) 1979.

  15. Archiwum Żydowskiego Instytutu Historycznego Warschau, 310/397.

  16. Archiv der Akademie der Künste (AdK), Lin-Jaldati-Archiv, Nr. 181.

  17. AdK, Peter-Edel-Archiv, Nr. 834.

  18. Peter Hallama/Stephan Stach (Hrsg.), Gegengeschichte. Zweiter Weltkrieg und Holocaust im ostmitteleuropäischen Dissens, Leipzig 2015.

  19. Stephan Stach, Die Herrschenden fühlten sich bedroht, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.11.2015, S. 13.

  20. Bill Niven, Das Buchenwaldkind. Wahrheit, Fiktion und Propaganda, Halle/Saale 2009, S. 256.

  21. Frei, Zur rechten Zeit (Anm. 2), S. 207-208.

  22. Demokratiedefizit und Rechtsextremismus: Warum AfD und Pegida im Osten stärker sind, Focus Online, 5.9.2018, https://www.focus.de/politik/deutschland/demokratiedefizit-und-rechtsextremismus-nach-chemnitz-vor-der-landtagswahl-in-sachsen-warum-afd-und-pegida-im-osten-staerker-sind_id_9529244.html, letzter Zugriff am 3.6.2019.

  23. Wolfgang Benz (Hrsg.), Antisemitismus in der DDR. Manifestationen und Folgen des Feindbildes Israel, Berlin 2018; Bernd Wagner, Vertuschte Gefahr: Die Stasi & Neonazis, https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/stasi/218421/neonazis, letzter Zugriff am 23.6.2019.

studierte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Geschichte und Englisch für das Lehramt an Gymnasien. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Europäischen Kolleg Jena und promoviert dort seit 2015 zur Erinnerung an die Shoah in der DDR.