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„Russland wird sich nach Putin ändern“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? 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Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? 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FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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„Russland wird sich nach Putin ändern“ Ein Interview mit dem Ministerpräsidenten der tschetschenischen Exilregierung Achmed Sakajew

Achmed Sakajew Ekkehard Maaß

/ 11 Minuten zu lesen

Putins Blaupause für den Ukrainkrieg - der vergessene Krieg Russlands im Kaukasus. Ein Interview mit dem Ministerpräsidenten der Exilregierung der Tschetschenischen Republik Itschkeria (Itschkerien), Achmed Sakajew, über Ängste und Zukunfsthoffnungen, geführt und übersetzt von Ekkehard Maaß, dem Vorsitzenden der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft in Berlin.

Das zerstörte Grozny, im Jahr 2000. (© picture-alliance/dpa)

In diesen Tagen in einem Tagungslokal am Stadtrand Berlins. Aus Sicherheitsgründen nur kurz besucht Achmed Sakajew, Ministerpräsident der tschetschenischen Exilregierung in London, die Feier zum 25-jährigen Jubliläum der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft, die seit 1997 Kulturbrücken in den Kaukasus baut und zahlreiche Exiltschetschenen in ihrem Berliner Alltag betreut. Angesichts des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine Fragen an Achmed Sakajew von Ekkehard Maaß.

Ekkehard Maaß: Herr Sakajew, Sie leben im Londoner Exil. Was hat Sie jetzt nach Berlin geführt?

Achmed Sakajew: Es gibt drei Anlässe: Erstens hatte ich einige wichtige Gespräche mit Politikern über den Krieg in der Ukraine. Zweitens wollte ich die Jahresversammlung der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft besuchen, auf der ihr 25-jähriges Jubiläum gewürdigt wurde. Meine Zusammenarbeit mit ihr reicht ins Jahr 1997 zurück, als ich Minister für Kultur und Medien der Tschetschenischen Republik Itschkeria war. Uns verbinden kulturelle und politische Projekte, unter anderem Gastspiele des Großen Dramatischen Theaters Grosny und des Kindertanzensembles Daimohk in Berlin, ein parlamentarischer Austausch mit tschetschenischen Politikern und – nach dem ersten Tschetschenienkrieg – die Ausbildung tschetschenischer Minenräumer.

Seit zwei Jahrzehnten unterstützt die Deutsch-Kaukasische Gesellschaft tschetschenische Geflüchtete in ihren Asylverfahren und bei der sozialen Integration, nicht wenigen wurde mit der Asylanerkennung das Leben gerettet. Drittens war ich auf der Hochzeit des Sohnes eines engen Freundes eingeladen, unseres Staatsministers Abdulla Ortachanow – ein unzeitgemäß schöner Anlass.

Wir sehen seit mehr als acht Wochen die Zerstörungs-Bilder aus Charkiw, Mariupol, Kiew. Erinnern Sie diese Bilder an die Zerstörung Grosnys und an die beiden russischen Tschetschenienkriege?

Unbedingt erinnert das an alles, was in unserer Republik vor sich ging. Leider hat damals die Weltöffentlichkeit nicht adäquat auf den russischen Angriffskrieg in Tschetschenien reagiert. Das begann vor 28 Jahren. Heute benutzt Russland dieselben Methoden, die in Tschetschenien ausprobiert wurden. Wenn die zivilisierte Welt damals versucht hätte, Putin zu stoppen, wenn sie begriffen hätte, dass 1999 hinter den Kriegsvorwänden, den Sprengstoffanschlägen in Moskau und Wolgadonsk, offenkundig bezahlte Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB standen, hätte sie schon damals sehen können, wer dieser Wladimir Putin ist.

QuellentextDie Tschetschenienkriege I und II. Ein Überblick.

Auszüge aus dem Buch "Fluchtzeiten" von Ekkehard Maaß, Berlin 2022:

Der Erste Tschetschenienkrieg 1994–1996

»Nehmt Euch so viel Souveränität, wie ihr vertragen könnt…« (Boris Jelzin)

Mit den Lockerungen der Perestroika unter Gorbatschow entstanden in Tschetschenien, ähnlich wie im Baltikum und im Südkaukasus, neue Parteien und Bewegungen, die alle in einem Ziel übereinstimmten: der Befreiung von der russischen Kolonialherrschaft. Die damals einflussreichste Partei war die Grüne Bewegung Tschetscheniens mit ihrem Vorsitzenden Ramsan Goitemirow. Im November 1990 und am 8. Juni 1991 wurde auf zwei tschetschenischen Nationalkongressen von mehr als tausend in allen Regionen gewählten Delegierten die Unabhängigkeit Tschetscheniens beschlossen. Der General der sowjetischen Luftstreitkräfte, Dschochar Dudajew, der sich in Estland geweigert hatte, gegen Demonstranten vorzugehen, wurde zum Vorsitzenden des Nationalkongresses gewählt. Er löste am 1. September den Obersten Sowjet Tschetscheniens auf und ließ alle Schlüsselstellen der Macht von der Nationalgarde besetzen.

Am 27. Oktober 1991 wählte das tschetschenische Volk ein neues Parlament und bestimmte mit großer Mehrheit Dschochar Dudajew zu seinem Präsidenten. Am 8. November 1991 erklärte er erneut die Souveränität und Unabhängigkeit Tschetscheniens. Da er 1992 den Föderationsvertrag mit Russland nicht unterschrieb, gehörte Tschetschenien völkerrechtlich nicht mehr zu Russland. Am 12. März 1992 trat die mit Hilfe von Juristen aus dem Baltikum erarbeitete erste tschetschenische Verfassung in Kraft, die Grundlage für einen modernen, demokratischen Staat.

Alle Versuche Moskaus, mit militärischer Unterstützung der kommunistischen Opposition und mit einer Wirtschaftsblockade sowie der Sperrung aller Verbindungswege den Präsidenten Dudajew zu stürzen, misslangen. Mit Hetzkampagnen in den russischen Medien wurde ein Krieg vorbereitet, der am 11. Dezember 1994 begann.

Eine der modernsten Armeen der Welt beschoss und bombardierte die tschetschenischen Dörfer und die Stadt Grosny. Mehr als 460.000 Menschen flohen in die angrenzenden Republiken, vor allem nach Inguschetien und Dagestan. Traurige Höhepunkte waren die Massaker von Samaschki mit der Folterung und Ermordung von 94 Zivilisten und die Eroberung von Bamut1, bei der Mehrfachraketenwerfer das gesamte Dorf zerstörten. Ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung wurden die Bergdörfer im Süden Tschetscheniens bombardiert, international geächtete Waffen wie Vakuumbomben, Splitterbomben und Entlaubungsgifte eingesetzt.

Die Luftangriffe wurden gestoppt durch zwei terroristische Akte: Die Geiselnahmen in Budjunnowsk im Juni 1995 und in Perwomaiskoe im Januar 1996. Die Waffenstillstandsverhandlungen, die es seit 1995 gab, wurden immer wieder von Jelzin torpediert, der entgegen den Vereinbarungen mit Dudajew den ehemaligen 1. Sekretär der Kommunistischen Partei, Doku Sawgajew, als Gegenpräsidenten in Tschetschenien einsetzte, Pseudowahlen durchführen ließ und ein Abkommen über den Status Tschetscheniens innerhalb der Russischen Föderation schloss.

Am 21. April 1996 wurde Präsident Dschochar Dudajew von einer gezielten Rakete getötet und der tschetschenische Dichter Selimchan Jandarbijew zu seinem Nachfolger bestimmt. Während Jandarbijew und der damalige russische Ministerpräsident Tschernomyrdin im Kreml ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichneten, flog Jelzin nach Grosny, verkündete den Sieg über die tschetschenischen Rebellen und kündigte Parlamentswahlen an.

Doch den Pseudoparlamentswahlen der Marionettenregierung folgte im August 1996 eine tschetschenische Großoffensive, vor allem auf Grosny, wo tausend russische Soldaten eingeschlossen wurden. Die Bombardierung und Beschießung Grosnys führte noch einmal zur Flucht tausender Zivilisten. Doch der vor demarsch der Tschetschenen war nicht mehr aufzuhalten. Der zum Tschetschenienbeauftragten ernannte General Lebed verhinderte die totale Niederlage der russischen Armee und unterzeichnete am 31. August 1996 in Chassaw-Jurt (Dagestan) ein Abkommen über die Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und der Tschetschenischen Republik, die einer friedlichen Lösung aller politischer Probleme besteht. Die russischen Truppen zogen ab. Trotz Sabotageakten wie der Ermordung von sechs Mitarbeitern des Internationalen Roten Kreuzes in Nowye Atagi, fanden am 27. Januar 1997 unter der Ägide der OSZE Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Unter der Aufsicht von 72 internationalen Wahlbeobachtern und 200 Journalisten wurde Aslan Maschadow mit 59,3% der Stimmen in das Präsidentenamt gewählt. Jelzin gratulierte per Telefon.

Am 12. Mai 1997 wurde in Moskau von den Präsidenten Aslan Maschadow und Boris Jelzin ein Friedensvertrag unterzeichnet und damit indirekt die Souveränität Tschetscheniens anerkannt.

Doch das Land war vollständig zerstört, die Bevölkerung entwurzelt. Durch die Kampfhandlungen starben ca. 100.000 Zivilisten. Der Krieg ließ Tausende Verwundete, Witwen und Waisen zurück. Der im Friedensvertrag vereinbarte Wiederaufbau Tschetscheniens erfolgte nicht, ebenso wurden über siebzig weitere mit Russland abgeschlossene Verträge nicht erfüllt. Der Krieg wurde mit Diversionsakten des russischen Geheimdienstes als kalter Krieg weitergeführt. Maschadow war mit der Nachkriegssituation überfordert, verlor an Ansehen und war nach kurzer Zeit mit einer politisch-religiösen Opposition konfrontiert, die trotz ihres terroristischen Potentials angeblich von Moskau unterstützt wurde. Ohne Hilfe von Russland und der Weltgemeinschaft war Präsident Maschadow zum Scheitern verurteilt, ein zweiter Tschetschenienkrieg vorprogrammiert. (Aus: Tschetschenien – Krieg und Geschichte, E. Maaß/Bettina Kubanek, Berlin 2003):

Der erste Tschetschenienkrieg war wie ein mittelalterlicher Raubkrieg. Russland lag wirtschaftlich am Boden. Die Rückführung der sowjetischen Armeeverbände aus den Ländern des sozialistischen Lagers war für sie eine soziale Katastrophe. Die gemeinen Soldaten konnte man nach Hause schicken, aber wohin mit den zehntausenden Offizieren, die Anspruch erhoben auf Wehrsold, Wohnung, Beförderungen? Die Machtministerien brauchten einen Krieg, da kam ihnen die unabhängige Tschetschenische Republik Itschkeria gelegen.

Zwar war Tschetschenien gemäß der Verfassung rechtmäßig aus der Sowjetunion ausgetreten und der Russischen Föderation nie beigetreten und war also völkerrechtlich kein Bestandteil Russlands, aber was spielt das für eine Rolle in einem Land, in dem es Recht und Gesetz nur gab, wenn man es für seine Ziele brauchen konnte. Trotz der ungeheuren russischen Kriegsverbrechen gab es keine angemessene Reaktion, weder von Europa, noch von den USA. Das ökonomische und politische Interesse an Russland war zu groß.

Der für Kriegsverbrechen und Korruption verantwortliche russische Präsident Boris Jelzin wurde mit massiver Unterstützung besonders Deutschlands und den USA 1996 in eine zweite Amtszeit gewählt. Russland in den Europarat aufgenommen. Das war das Ende der russischen Demokratieentwicklung. Ich hätte mir gewünscht, dass zu Beginn des Krieges Bundeskanzler Kohl seinen Saunafreund Boris Jelzin angerufen hätte: »Lieber Boris, ich bin der Bundeskanzler Deutschlands und kann Dich nicht weiter unterstützen, wenn Du Deine Zivilbevölkerung bombardierst und die russische Armee Kriegsverbrechen verübt. Lass uns gemeinsam eine andere Lösung finden!«

Der Autor ist Vorsitzender der Deutsch Kaukasischen Gesellschaft in Berlin und Herausgeber des Buchs "Fluchtzeiten", das ausführlich die vergessenen Kriege Russlands im Kaukasus und deren Folgen dokumentiert, erschienen Anfang 2022 im Berliner Lukas Verlag.

Der Zweite Tschetschenienkrieg 1999–2007

»Man muss sie (die Tschetschenen) wie Ungeziefer vernichten!« »Wir werden sie in allen Ecken der Welt verfolgen und sie in den Toiletten ersäufen!« (Wladimir Putin)

Nach Aussagen des damaligen russischen Ministerpräsidenten Stepaschin wurde der zweite russische Krieg in Tschetschenien seit März 1999 geplant und vorbereitet. Er hatte vier Gründe. Er war erstens eine Reaktion auf die Bombardements der NATO in Jugoslawien. Zweitens war er Revanche für die schmachvolle Niederlage der russischen Armee 1996. Drittens war nach Aussagen Putins, die von vielen russischen Generälen wiederholt wurde, dieser Krieg die Wiedergeburt der russischen Armee und der russischen Nation und der Versuch, das russische Nationalgefühl nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu stärken. Viertens und nicht zuletzt wurde der KGB/FSB-Mitarbeiter Wladimir Putin durch diesen Krieg Präsident von Russland.

Der Einmarsch des tschetschenischen Feldkommandeurs Schamil Bassajew in Dagestan, mit oder ohne Hilfe des FSB, war willkommener Anlass für den Beginn der militärischen Operationen. Für die Beteiligung des FSB an den Bombenanschlägen auf Moskau und Wolgadonsk gibt es keine Beweise aber viele Indizien, die der russische Regisseur Andrej Nekrassow in seinem Film »Disbelief« aufzeigt.

Zunächst wurde aus der Luft gebombt und ganz Tschetschenien aus sicherem Abstand unter Artilleriebeschuss genommen – ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Am 10. Oktober 1999 flogen drei Boden-Boden-Raketen auf Grosny: die eine traf den belebten Markt, es gab 167 Tote und unzählige Verletzte; die zweite traf die einzige Geburtsstation von Grosny: 27 Tote; die dritte landete in einem Vorort und traf mehrere bewohnte Häuser. Hundertausende Geflüchtete strömten, von Hubschraubern beschossen, in die Nachbarrepubliken Inguschetien, Dagestan und über das Gebirge nach Georgien. Dann wurde die tschetschenische Ebene mit Panzern überrollt. Die tschetschenische Regierung wählte einen Verteidigungsrat und zog sich im Februar 2000 mit fast allen Kämpfern in die Berge zurück. Beim Überqueren eines Minenfeldes kamen Hunderte ums Leben. Die ohnehin seit dem ersten Krieg nur aus Ruinen bestehende Stadt Grosny wurde restlos zerstört, ebenso weitere fünfzehn größere Dörfer. Der Kampf wurde vor allem aus der Luft geführt und traf Alte, Kranke und Arme, die keine Möglichkeiten zur Flucht hatten.

Im Unterschied zum ersten Krieg nahmen die Bombardements keine Rücksicht auf die Industrieanlagen. Hochgiftige Chemikalien sickerten über das Grundwasser in die Sunscha, einem Nebenfluss des Terek. Ölanlagen brannten und erzeugten einen beißenden Rauch. Ein weiterer Unterschied zum ersten Krieg war die weitgehende Abschirmung von Journalisten und Beobachtern. Die Propagandamaschine hatte dafür gesorgt, dass fast alle russischen Bürger für den Krieg gegen die Tschetschenen waren.

Nach einer Reihe von Kämpfen, wie im März 2000 in Goitschu (Komsomolskoe), wo das gesamte Dorf von ehemals 6.000 Einwohnern restlos zerstört und 1100 tschetschenische Kämpfer getötet wurden, beschloss der tschetschenische Verteidigungsrat den Partisanenkampf.

Das besetzte Tschetschenien glich einem riesigen Konzentrationslager. An Ortsausgängen und Wegkreuzungen wegelagerten Militärposten, die willkürlich Menschen schikanierten, aber vor allem verdienen wollten. An manchen Posten stand ein Schild: Wir haben es satt, euch zu töten, die Passage kostet 50 Rubel. Die russische Armee war mit mehr als 100.000 Mann im Land, kontrollierte aber wegen ihrer Bestechlichkeit nichts, wie die erfolgreichen Anschläge der tschetschenischen Armee zeigten.

Die Bevölkerung lebte in ständiger Angst vor den Säuberungen, mit denen sie systematisch dezimiert wurde. Bei jeder Säuberung wurden bis zu 100 Personen mitgenommen, grausam geschlagen und verhört. Fünfzehn bis zwanzig verschwanden in den berüchtigten Filtrationslagern und konnten, wenn das Dorf das Geld sammelte, freigekauft werden. Viele wurden in den nächsten Tagen verstümmelt und mit grausamen Folterspuren irgendwo verscharrt aufgefunden. Manche Dörfer erlebten bis zu vierzig Säuberungen. Internationale Menschenrechtsorganisationen, denen offiziell der Zutritt nach Tschetschenien verwehrt wurde, konnten dennoch grausamste Verbrechen dokumentierten. Unter Kontrolle der Menschenrechtsorganisation Memorial wurde ein Massengrab bei dem Militärstützpunkt Chankala in der Nähe des Flugplatzes exhumiert. Es wurden die Leichen von 48 ermordeten Tschetschenen gefunden, unter ihnen drei Frauen. Fast alle waren Zivilisten. Die Leichen wiesen schwerste Folterspuren auf: Brandwunden, abgeschnittene Ohren, abgezogene Haut. Ähnliche Funde gab es in den Kellern russischer Polizeiposten.

Obwohl die Kämpfe zwischen den russischen Truppen und den tschetschenischen Kämpfern unvermindert weiter gingen, sprach die Putinsche Regierung von Normalisierung und kündigte im Oktober Wahlen an. Der Westen hoffte auf ein Versickern des Konflikts, um Freundschaft und Handel mit dem Partner Russland anzukurbeln. Die Partisanen zeigten mit erfolgreichen Angriffen auf russische Militäreinrichtungen, dass es ohne Verhandlungen mit Ihnen keinen Frieden geben wird. Gegen alle tschetschenischen Traditionen entwickelten sich immer mehr islamistische Terrorgruppen, wie die Diversionsgruppe Riadus Silichin, die mit Selbstmordanschlägen auch zivile Ziele in Russland bedrohten, wie die Geiselnahme am 23. Oktober 2002 in einem Moskauer Musical-Theater zeigte.

Die gefälschten Wahlergebnisse des Zwangsreferendums 2003 über eine neue Verfassung kommentierte Wladimir Putin: »Jetzt gehört Tschetschenien wieder zu Russland!« Der in einer Pseudowahl zum Präsidenten ernannte Achmad Kadyrow kam ein halbes Jahr später bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben. Alu Alchanow trat seine Nachfolge an, überließ den Posten aber Achmad Kadyrows Sohn Ramsan, als der 2007 das von der Verfassung vorgeschrieben Alter von dreißig Jahren erreicht hatte. Indes ging der Krieg als Partisanenkrieg weiter.

Am 1. September 2004 erschütterte die Geiselnahme von Beslan die Welt. Bei der Erstürmung des Gebäudes durch russische Einsatzkräfte starben hunderte Geiseln, vor allem Kinder.

2005 wurde Präsident Aslan Maschadow ermordet und sein entblößter, geschändeter Leichnam im russischen Fernsehen gezeigt. Bis heute wird den Verwandten seine Bestattung verweigert. Nach seinem Tod organisierten wir auf dem Pariser Platz in Berlin eine Protestdemonstration, an der sich Hunderte beteiligten. Aslan Maschadows Nachfolger wurde verfassungsgemäß der sympathische junge Said-Chalim Sadulajew, der in seinem ersten Erlass Terroranschläge verbot. Tatsächlich gab es bis zu seinem Tod 2006 keine Anschläge mehr. Der für terroristische Aktionen berüchtigte Schamil Bassajew kam bei einer Explosion ums Leben.

Der letzte tschetschenische Untergrundpräsident Dokku Umarow erklärte sich in Verletzung des Artikels 69 der demokratischen tschetschenischen Verfassung zum Emir eines Kaukasischen Emirats. Das gab Russland die Möglichkeit, den Krieg in Tschetschenien als internationalen Kampf gegen den islamistischen Terror zu propagieren.

Das in Tschetschenien, Russland und Europa verstreute ehemalige tschetschenische Parlament wählte im November 2007 per Telefonwahl Achmed Sakajew zum Ministerpräsidenten einer Exilregierung der Tschetschenischen Republik Itschkeria.

Der zweite Tschetschenienkrieg hatte mich erschüttert, kannte ich doch inzwischen die Menschen, die Stadt Grosny, die Dörfer und das Land, das schlimmer als im ersten Krieg zerschossen und zerbombt wurde. Als ich von dem Beschuss des belebten Marktes von Grosny und der Geburtsklinik mit Boden-Boden-Raketen hörte, hatte ich monatelang Alpträume, in denen ich Babys durch die Luft fliegen sah, unter ihnen meinen gerade geborenen Sohn. Wenige Jahre später fragte ich auf einer Konferenz einen amerikanischen Nato-General, was Kriegsverbrechen seien. Er antwortete gelassen: »Alle Angriffe auf zivile Ziele sind Kriegsverbrechen.« – »Auch die Bombardierung Dresdens?« – »Aus heutiger Sicht – aber ja!«

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Achmed Sakajew 2022. (© dkg)

Was heute in der Ukraine geschieht, unterscheidet sich von den Kriegen in Tschetschenien nur in einem Punkt: In Tschetschenien wurden nach den Angaben der russischen Behörden 200.000 Menschen getötet, unter ihnen 40.000 Kinder. Der Unterschied zu den Frauen und Kindern, die Putin jetzt in der Ukraine tötet, besteht nur in einem: Damals nahm die Welt die Kriege in Tschetschenien als innere Angelegenheit Russlands hin und verschloss vor den Kriegsverbrechen die Augen. Jetzt ist die Welt gezwungen, auf den Krieg in der Ukraine und den Kampf der Ukrainer gegen die russischen Aggression zu reagieren.

Der Krieg in der Ukraine begann einen Tag nach dem 23. Februar, traditionell dem „Tag der russischen Armee“, der zugleich der Gedenktag an die Deportation des tschetschenischen Volkes ist, bei der 1944 unter Stalin 550.000 Inguschen und Tschetschenen aus ihrer angestammten Heimat nach Zentralasien deportiert wurden. Dabei kamen rund 260.000 von ihnen ums Leben. Haben Sie den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine für möglich gehalten?

Ich war bis zuletzt davon überzeugt, dass es zwar die ständigen Provokationen in Donezk und Luhansk gibt, aber eine offene Aggression nicht stattfinden wird. Ich hätte nicht gedacht, dass Putin einen solchen dummen Schritt unternimmt, einen Schritt, der hoffentlich das Ende seiner Amtszeit einleitet. Natürlich war er davon überzeugt, dass das ohne Folgen bleibt und dass ihn die Ukrainer mit Brot und Salz empfangen. Er hat nicht erwartet, dass die Ukrainer einen so erbitterten Widerstand leisten.

Putin spricht von den Ukrainern so abfällig wie damals von den Tschetschenen, sie seien Mücken, Wanzen, Terroristen.

Putin nannte uns Tschetschenen Ungeziefer, Insekten, Islamisten und internationale Terroristen, um uns – als minderwertige Menschen klassifiziert – gewissenloser töten lassen zu können. Dieselbe Terminologie wandte er in Bezug auf die Krim und in Donezk und Luhansk an. Im Krieg gegen die Ukraine geht er dabei noch einen Schritt weiter. Er benutzt die Terminologie des Zweiten Weltkriegs und bezeichnet die Ukrainer als Faschisten und Nazis und spricht in seinem Krieg von der Entnazifizierung, daher müsse er das ukrainische Volk von seiner Regierung und seinen Eliten befreien. Unter solchen Vorwänden ließ er damals auch die Tschetschenen von ihren gewählten Präsidenten Dschochar Dudajew und Aslan Maschadow „befreien“.

Die Weltgemeinschaft ist gezwungen, Putin zu stoppen und dafür zu sorgen, dass er sich vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten muss. Als Dialogpartner hat er sich disqualifiziert: Wenn der ukrainische Präsident Selenskij schwach werden sollte und sich mit Putin zu Verhandlungen trifft, wäre das aus meiner Sicht ein Sieg Putins, seine Rehabilitierung und eine Schande für die Ukrainer. Joe Biden, der Präsident der USA bezeichnete Putin bereits offen als Kriegsverbrecher, auch die westlichen Politiker sprechen von Putins Kriegsverbrechen.

Die Ukraine hat die Aufgabe, Putin zur Verantwortung zu ziehen, nicht nur für die Kriegsverbrechen in der Ukraine, sondern auch für die Verbrechen gegen das tschetschenische Volk und die gegen russische Bürger gerichteten Sprengstoffanschläge 1999 auf Wohnhäuser in Moskau und Wolgadonsk, die, dafür sprechen viele Indizien, offenbar der russische Geheimdienst durchführte, um einen Vorwand für die Bekämpfung Tschetscheniens zu schaffen.

Die Ukraine hat jetzt die Chance, Putin für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Daran wird letztlich auch das russische Volk ein Interesse haben, wenn es aus der jetzigen Propaganda erwacht und begreift, was Putin angerichtet hat. Wie die Serben Milošević ausgeliefert haben, wird es aus der Hypnose erwachen und Putin ausliefern.

Ein Mann geht in Grozny an einem Wahlplakat mit dem Bild Putins und der Aufschrift: "Ein starker Präsident - ein starkes Russland" vorbei. 17.01.18 (© picture-alliance/AP)

Wie stabil sehen Sie in Russland den Apparat und die große Zahl der Menschen, die hinter Putin stehen? Wie viel Hoffnung haben Sie auf einen Regimewechsel und einen damit verbundenen Ideologiewechsel?

Ein Regimewechsel, ich meine eine Palastrevolution, ist von Putins Umgebung kaum zu erwarten. Es gibt wohl keine Leute von politischem Format, die begreifen könnten, dass Putin ein Kriegsverbrecher ist, und sich gegen ihn stellen würden. Als Putin dem russischen Sicherheitsrat mitteilte, dass er den Krieg gegen die Ukraine befohlen habe, konnte die ganze Welt an den Bildschirmen sehen, von wem er umgeben ist: von schwachen, ihm ergebenen, korrupten Beamten, von verantwortungslosen Vasallen. Sie werden ihm niemals widersprechen, auch sie müssen juristisch für das zur Verantwortung gezogen werden, was in Russland geschieht.

Welche Fehler haben Deutschland und der Westen im Umgang mit Putin begangen?

Der größte Fehler bestand darin, dass westliche Politiker Putin weiterhin respektierten und hofierten, obwohl er das tschetschenische Volk tötete. Deutschland war damals zum wichtigsten westlichen Partner Russlands geworden und der Bundeskanzler Deutschlands, Gerhard Schröder, zu Putins engem Freund. Er erklärte, dass er Putin für den Krieg in Tschetschenien nicht öffentlich kritisieren werde. Es gebe gemeinsame politische und ökonomische Interessen, die Freundschaft zu Putin sei eine wichtige strategische Aufgabe, die nicht gefährdet werden dürfe.

Und heute droht er nicht nur den Ukrainern mit der Atombombe, sondern der ganzen Welt, einschließlich seiner früheren Bündnispartner. Er macht sie zu Teilnehmern seines Kriegs in der Ukraine. Zum Glück reagiert die europäische Öffentlichkeit sehr ernsthaft auf diese Herausforderungen. Die führenden Politiker der westlichen Länder wagen es nicht, vor Putins Kriegsverbrechen die Augen zu verschließen. Das ist der Unterschied zu den Kriegen in Tschetschenien. Die deutsche Öffentlichkeit verhält sich heute angemessen würdig, hilft und unterstützt und übt Druck auf die Regierung aus, strenge Maßnahmen gegen Russland zu beschließen. Sie sind noch nicht umfangreich genug, aber das wird noch kommen, davon bin ich überzeugt.

Was müsste die deutsche und europäische Politik jetzt weiter tun? Wie sehen Sie die Abhängigkeit von Öl und Gas? Befürchten Sie, dass die Energieabhängigkeit am Ende doch zu groß ist, um einschneidende Beschlüsse zu fassen?

Ich bin davon überzeugt, dass sich für alles Alternativen finden lassen, auch wenn das nicht einfach ist. Aber im Verhältnis zu menschlichem Leben ist die Bedeutung einer warmen Toilette gering. Die Europäer, voran die Deutschen und Franzosen, dürfen die Ukrainer nicht für ihr Wohlbefinden und ihre Bequemlichkeiten verkaufen, die sie durch den Handel mit Russland haben. Ich bin davon überzeugt, sie werden das überdenken.

An der Seite Putins stehen in diesem Krieg zwei weitere Diktatoren: Lukaschenko in Belarus und Kadyrow in Tschetschenien, Putins "Bluthund", wie ihn Kommentatoren beschreiben. Insbesondere im Raum Mariupol sollen dessen Spezialtruppen besonders aktiv gewesen sein. Ist das gezielte Angstmache der russischen Propaganda oder eine reale Gefahr?

Im Sog eines Krieges lassen sich viele Menschen entmenschlichen. Und leider nehmen viele hin, dass das geschieht.

Wladimir Putin 2007 mit seinem Duzfreund und Statthalter in Tschetschenien, Präsident Ramzam Kadyrow, bei einer Filmvorführung. (© picture-alliance/dpa, epa Tass Astakhov)

Im Krieg gegen Tschetschenen hatte Russland, trotz mancher Kritik, Unterstützung auf anderen Ebenen. Der Europarat nahm Russland auf, während es einen Krieg gegen die tschetschenische Zivilbevölkerung führte und Frauen und Kinder tötete. Europa unterstützte in dieser Zeit Russland mit 20 Milliarden Dollar Wirtschaftshilfe. Wladimir Putin fühlte sich während des zweiten Tschetschenienkrieges von der ganzen Weltgemeinschaft unterstützt. Heute hat er im Krieg gegen die Ukraine nur noch zwei Bündnispartner: Aus Belarus Lukaschenko, der keine politische Zukunft hat, und aus Tschetschenien Ramsan Kadyrow als erwiesenem Kriegsverbrecher und Verräter am tschetschenischen Volk. Andere Unterstützer hat Putin nicht.

Die Welt ist verpflichtet, ihn und seine Helfershelfer zur Rechenschaft zu ziehen. Ich bin davon überzeugt, dass das geschehen wird. Wenn die USA und die Staaten der Europäischen Gemeinschaft das ernsthaft wollten – und das ist meine persönliche Meinung –, wären sie in der Lage, Putin sofort zu zwingen, den Krieg zu beenden. Ich erkläre, wie: Bisher haben sie nur wirtschaftliche Sanktionen beschlossen, sie bewaffnen die Ukraine sowohl mit leichten als auch mit schweren Waffen, unterstützen sie materiell, aber nicht, um den Krieg zu beenden, sondern um Putin zu schwächen.

Soll etwa die Nato in den Krieg eingreifen und einen dritten Weltkrieg oder gar Atomkrieg riskieren?

Als Putin seine Streitkräfte in Syrien einsetzte, antwortete er dem Sicherheitsrat, die syrische Regierung hätte ihn um Hilfe und Unterstützung gebeten, das heißt, er würde nach den Normen des internationalen Rechts die legitime Macht in Syrien unterstützen, ungeachtet dessen, dass sich die Amerikaner bereits dort befanden. Wenn heute die USA und einige europäische Länder erklärten, sie würden auf Bitte der ukrainischen Regierung – die sich bereits mit dieser Bitte an alle Staaten wendet – ihre Kontingente an Friedenstruppen in die Ukraine schicken, wäre Putin gezwungen, seinen Befehl zum Krieg zurückzunehmen. Putin will prinzipiell in der Ukraine siegen, aber er ist nicht in der Lage, einen Krieg gegen die ganze Welt zu führen. Wenn die Welt ihn stoppen wollte, könnte sie das tun.

Auf einem Notfriedhof mitten in Lviv am 1. Mai 2022. (© picture-alliance/AP, Hiroto Sekiguchi)

Kämpfen auch Tschetschenen auf der Seite der Ukraine?

Es sind meines Wissens ungefähr 1.000 tschetschenische Freiwillige, die auf der Seite der Ukraine kämpfen, einschließlich zweier Bataillone, die bereits seit 2014 dort stationiert sind. Ich bin mit ihnen in ständigem Kontakt. In der Ukraine leben seit langem viele Tschetschenen, die ein Dauerwohnrecht oder die ukrainische Staatsbürgerschaft besitzen. Sie haben sich zusammen mit den Ukrainern bewaffnet und verteidigen die Ukraine, weil Russland auch ihr Feind ist. Eine militärische Unterstützung durch Tschetschenen gibt es auf jeden Fall.

Es wenden sich aber auch viele junge Tschetschenen aus europäischen Ländern an uns, die als Freiwillige in die Ukraine gehen möchten. Das ist aber erst möglich, wenn die Staaten, in denen sie leben, die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen. Wenn sie als Söldner angesehen werden, ist das in einigen Ländern eine Straftat. Darüber verhandeln wir gerade mit den jeweiligen ukrainischen Botschaften und den entsprechenden Regierungsvertretern dieser Länder.

Was geschieht mit den Familien in Tschetschenien, deren Söhne an der Seite der Ukraine kämpfen?

Sie werden vom Regime Kadyrows verfolgt und grausam bestraft, deshalb fordern wir sie dazu nicht auf. Die, die trotzdem in die Ukraine gehen, gefährden in hohem Maße die Sicherheit ihrer Verwandten.

Wie ist die Situation der tschetschenischen Community in Deutschland und in Europa? Müssen die aus Tschetschenien Geflüchteten nach dem Tiergartenmord 2019 in der Angst leben, dass Ramsan Kadyrow sie auch hier verfolgt?

Sie werden nicht von Kadyrow verfolgt, sondern von Putin und seinem Geheimdienst. Wir wissen genau, wer Selimchan Changoschwili im August 2019 im Tiergarten ermordet hat. Das war nicht Kadyrow, wenngleich auch er gelegentlich instrumentalisiert wird. Hinter all diesen Verbrechen steht der russische Geheimdienst, das heißt Putin.

Solange er an der Macht ist, riskieren nicht nur Tschetschenen ihr Leben, die Putin kritisieren, sondern ebenso Deutsche, Franzosen, Engländer. Alexander Litwinenko, der 2006 in London ermordet wurde, war ein Staatsbürger Großbritanniens, das hat Putin nicht abgehalten, ihn vergiften und ermorden zu lassen. Es gibt unzählige Beispiele für politische Morde und Mordversuche durch den russischen Geheimdienst in westlichen Ländern, besonders viele in der Türkei. Das ist staatlicher Terrorismus, bei dem, wie im Fall Litwinenkos, sogar radioaktive Mittel angewendet wurden oder wie im Fall Skripal 2018 das Nervengift Nowitschok.

Wie gefährdet sind Sie selbst? Können Sie überhaupt einen normalen Alltag führen? Wie gesichert sind Sie bei Ihren Reisen, zum Beispiel bei Ihrer jetzigen Reise nach Deutschland?

Natürlich bin auch ich gefährdet und in ständigem Kontakt mit der Londoner Polizei und der Polizei Großbritanniens, die sich bemühen, mich vor einem Anschlag zu schützen. Ich kann mich nirgendwo im Ausland länger aufhalten, die Bedrohungslage besteht nach wie vor und hat sich gerade jetzt verstärkt, davon bin ich überzeugt. Es gibt für Putin keinen Weg mehr zurück. Und ich störe ihn in besonderer Weise, nicht persönlich, sondern als Träger der Idee einer unabhängigen Tschetschenischen Republik Itschkeria.

Achmed Sakajew (m) und der ehemalige Außenminister der DDR, Markus Meckel (SPD, r.), bei einem Treffen in der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft in Berlin. Links Interviewer Ekkehard Maaß. (© dkg)

Putin weiß, dass der Faktor Tschetschenien jederzeit gegen ihn benutzt werden kann, zum Beispiel als politisches Instrument von der Ukraine. Die Kriegsverbrechen der beiden Tschetschenienkriege und des Regimes Kadyrows, deren Opfer wir als Exilregierung vertreten, können verstärkt auf den internationalen Tribunalen Gegenstand der Untersuchungen werden. Solange es mich gibt und die Vertreter eines unabhängigen tschetschenischen Staates, ist das für Putin eine Bedrohung, und er wird versuchen, uns auszuschalten.

Haben Sie die Hoffnung, irgendwann in Ihr Heimatland, in ein freies Tschetschenien zurückzukehren?

Ja, ich habe diese Hoffnung. Ich bin sogar davon überzeugt, dass wir, dass viele Tschetschenen und ich, nach Tschetschenien zurückkehren werden und das Land von der russischen Okkupation befreit wird. Besonders angesichts des Krieges in der Ukraine habe ich keinen Zweifel daran, dass es ein freies und unabhängiges Tschetschenien geben wird und auch eine freie, demokratische Ukraine, die beide zu dem neuen Russland, das es nach Putin geben wird, normale Beziehungen unterhalten werden.

Ich bin davon überzeugt, Russland wird sich nach Putin ändern, es wird zu einem völlig anderen Land mit einer völlig anderen Machtstruktur werden. Das Putinsche Russland wird mit Putin verschwinden und an seiner Stelle ein neues, freies Russland entstehen, das daran interessiert ist, mit allen anderen Ländern in Freundschaft und Frieden zu leben. Das heutige Russland, das wir kennen, lebt selbst nicht und lässt andere nicht leben. Nach Putin wird ein neues Russland geboren werden, wir alle sollten helfen, dass das bald geschieht und keine Menschen mehr durch Putin sterben.

Zitierweise: Achmed Sakajew im Gespräch mit Ekkehard Maaß, „Russland wird sich nach Putin ändern“, in: Deutschland Archiv, 9.5.2022, Link: www.bpb.de/508066.

Achmed Sakajew im hellen Mantel 1998 in Berlin mit weiteren tschetschenischen Politikern und dem Vorsitzenden der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft, Ekkehard Maaß (mit Mütze) nahe der Russischen Botschaft Unter den Linden. Sakajew war ab 1991 Vorsitzender der tschetschenischen Union der Theaterschauspieler, er wurde 1994 zum Kulturminister und 1997 zum Außenminister Tschetscheniens ernannt, 2004 erhielt er politisches Asyl in London und wurde 2007 Ministerpräsident der Exilregierung der tschetschenischen Republik Itschkerien, die sich am 2. November 1991, kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion am 25. Dezember 1991, gegründet hatte. (© Holger Kulick)

Zu allen weiteren Texten in der Rubrik Externer Link: "Zeitenwende? Stimmen zum Ukrainekrieg und seinen Folgen".

QuellentextDie Tschetschenienkriege I und II. Ein Überblick.

Auszüge aus dem Buch "Fluchtzeiten" von Ekkehard Maaß, Berlin 2022:

Der Erste Tschetschenienkrieg 1994–1996

»Nehmt Euch so viel Souveränität, wie ihr vertragen könnt…« (Boris Jelzin)

Mit den Lockerungen der Perestroika unter Gorbatschow entstanden in Tschetschenien, ähnlich wie im Baltikum und im Südkaukasus, neue Parteien und Bewegungen, die alle in einem Ziel übereinstimmten: der Befreiung von der russischen Kolonialherrschaft. Die damals einflussreichste Partei war die Grüne Bewegung Tschetscheniens mit ihrem Vorsitzenden Ramsan Goitemirow. Im November 1990 und am 8. Juni 1991 wurde auf zwei tschetschenischen Nationalkongressen von mehr als tausend in allen Regionen gewählten Delegierten die Unabhängigkeit Tschetscheniens beschlossen. Der General der sowjetischen Luftstreitkräfte, Dschochar Dudajew, der sich in Estland geweigert hatte, gegen Demonstranten vorzugehen, wurde zum Vorsitzenden des Nationalkongresses gewählt. Er löste am 1. September den Obersten Sowjet Tschetscheniens auf und ließ alle Schlüsselstellen der Macht von der Nationalgarde besetzen.

Am 27. Oktober 1991 wählte das tschetschenische Volk ein neues Parlament und bestimmte mit großer Mehrheit Dschochar Dudajew zu seinem Präsidenten. Am 8. November 1991 erklärte er erneut die Souveränität und Unabhängigkeit Tschetscheniens. Da er 1992 den Föderationsvertrag mit Russland nicht unterschrieb, gehörte Tschetschenien völkerrechtlich nicht mehr zu Russland. Am 12. März 1992 trat die mit Hilfe von Juristen aus dem Baltikum erarbeitete erste tschetschenische Verfassung in Kraft, die Grundlage für einen modernen, demokratischen Staat.

Alle Versuche Moskaus, mit militärischer Unterstützung der kommunistischen Opposition und mit einer Wirtschaftsblockade sowie der Sperrung aller Verbindungswege den Präsidenten Dudajew zu stürzen, misslangen. Mit Hetzkampagnen in den russischen Medien wurde ein Krieg vorbereitet, der am 11. Dezember 1994 begann.

Eine der modernsten Armeen der Welt beschoss und bombardierte die tschetschenischen Dörfer und die Stadt Grosny. Mehr als 460.000 Menschen flohen in die angrenzenden Republiken, vor allem nach Inguschetien und Dagestan. Traurige Höhepunkte waren die Massaker von Samaschki mit der Folterung und Ermordung von 94 Zivilisten und die Eroberung von Bamut1, bei der Mehrfachraketenwerfer das gesamte Dorf zerstörten. Ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung wurden die Bergdörfer im Süden Tschetscheniens bombardiert, international geächtete Waffen wie Vakuumbomben, Splitterbomben und Entlaubungsgifte eingesetzt.

Die Luftangriffe wurden gestoppt durch zwei terroristische Akte: Die Geiselnahmen in Budjunnowsk im Juni 1995 und in Perwomaiskoe im Januar 1996. Die Waffenstillstandsverhandlungen, die es seit 1995 gab, wurden immer wieder von Jelzin torpediert, der entgegen den Vereinbarungen mit Dudajew den ehemaligen 1. Sekretär der Kommunistischen Partei, Doku Sawgajew, als Gegenpräsidenten in Tschetschenien einsetzte, Pseudowahlen durchführen ließ und ein Abkommen über den Status Tschetscheniens innerhalb der Russischen Föderation schloss.

Am 21. April 1996 wurde Präsident Dschochar Dudajew von einer gezielten Rakete getötet und der tschetschenische Dichter Selimchan Jandarbijew zu seinem Nachfolger bestimmt. Während Jandarbijew und der damalige russische Ministerpräsident Tschernomyrdin im Kreml ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichneten, flog Jelzin nach Grosny, verkündete den Sieg über die tschetschenischen Rebellen und kündigte Parlamentswahlen an.

Doch den Pseudoparlamentswahlen der Marionettenregierung folgte im August 1996 eine tschetschenische Großoffensive, vor allem auf Grosny, wo tausend russische Soldaten eingeschlossen wurden. Die Bombardierung und Beschießung Grosnys führte noch einmal zur Flucht tausender Zivilisten. Doch der vor demarsch der Tschetschenen war nicht mehr aufzuhalten. Der zum Tschetschenienbeauftragten ernannte General Lebed verhinderte die totale Niederlage der russischen Armee und unterzeichnete am 31. August 1996 in Chassaw-Jurt (Dagestan) ein Abkommen über die Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und der Tschetschenischen Republik, die einer friedlichen Lösung aller politischer Probleme besteht. Die russischen Truppen zogen ab. Trotz Sabotageakten wie der Ermordung von sechs Mitarbeitern des Internationalen Roten Kreuzes in Nowye Atagi, fanden am 27. Januar 1997 unter der Ägide der OSZE Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Unter der Aufsicht von 72 internationalen Wahlbeobachtern und 200 Journalisten wurde Aslan Maschadow mit 59,3% der Stimmen in das Präsidentenamt gewählt. Jelzin gratulierte per Telefon.

Am 12. Mai 1997 wurde in Moskau von den Präsidenten Aslan Maschadow und Boris Jelzin ein Friedensvertrag unterzeichnet und damit indirekt die Souveränität Tschetscheniens anerkannt.

Doch das Land war vollständig zerstört, die Bevölkerung entwurzelt. Durch die Kampfhandlungen starben ca. 100.000 Zivilisten. Der Krieg ließ Tausende Verwundete, Witwen und Waisen zurück. Der im Friedensvertrag vereinbarte Wiederaufbau Tschetscheniens erfolgte nicht, ebenso wurden über siebzig weitere mit Russland abgeschlossene Verträge nicht erfüllt. Der Krieg wurde mit Diversionsakten des russischen Geheimdienstes als kalter Krieg weitergeführt. Maschadow war mit der Nachkriegssituation überfordert, verlor an Ansehen und war nach kurzer Zeit mit einer politisch-religiösen Opposition konfrontiert, die trotz ihres terroristischen Potentials angeblich von Moskau unterstützt wurde. Ohne Hilfe von Russland und der Weltgemeinschaft war Präsident Maschadow zum Scheitern verurteilt, ein zweiter Tschetschenienkrieg vorprogrammiert. (Aus: Tschetschenien – Krieg und Geschichte, E. Maaß/Bettina Kubanek, Berlin 2003):

Der erste Tschetschenienkrieg war wie ein mittelalterlicher Raubkrieg. Russland lag wirtschaftlich am Boden. Die Rückführung der sowjetischen Armeeverbände aus den Ländern des sozialistischen Lagers war für sie eine soziale Katastrophe. Die gemeinen Soldaten konnte man nach Hause schicken, aber wohin mit den zehntausenden Offizieren, die Anspruch erhoben auf Wehrsold, Wohnung, Beförderungen? Die Machtministerien brauchten einen Krieg, da kam ihnen die unabhängige Tschetschenische Republik Itschkeria gelegen.

Zwar war Tschetschenien gemäß der Verfassung rechtmäßig aus der Sowjetunion ausgetreten und der Russischen Föderation nie beigetreten und war also völkerrechtlich kein Bestandteil Russlands, aber was spielt das für eine Rolle in einem Land, in dem es Recht und Gesetz nur gab, wenn man es für seine Ziele brauchen konnte. Trotz der ungeheuren russischen Kriegsverbrechen gab es keine angemessene Reaktion, weder von Europa, noch von den USA. Das ökonomische und politische Interesse an Russland war zu groß.

Der für Kriegsverbrechen und Korruption verantwortliche russische Präsident Boris Jelzin wurde mit massiver Unterstützung besonders Deutschlands und den USA 1996 in eine zweite Amtszeit gewählt. Russland in den Europarat aufgenommen. Das war das Ende der russischen Demokratieentwicklung. Ich hätte mir gewünscht, dass zu Beginn des Krieges Bundeskanzler Kohl seinen Saunafreund Boris Jelzin angerufen hätte: »Lieber Boris, ich bin der Bundeskanzler Deutschlands und kann Dich nicht weiter unterstützen, wenn Du Deine Zivilbevölkerung bombardierst und die russische Armee Kriegsverbrechen verübt. Lass uns gemeinsam eine andere Lösung finden!«

Der Autor ist Vorsitzender der Deutsch Kaukasischen Gesellschaft in Berlin und Herausgeber des Buchs "Fluchtzeiten", das ausführlich die vergessenen Kriege Russlands im Kaukasus und deren Folgen dokumentiert, erschienen Anfang 2022 im Berliner Lukas Verlag.

Der Zweite Tschetschenienkrieg 1999–2007

»Man muss sie (die Tschetschenen) wie Ungeziefer vernichten!« »Wir werden sie in allen Ecken der Welt verfolgen und sie in den Toiletten ersäufen!« (Wladimir Putin)

Nach Aussagen des damaligen russischen Ministerpräsidenten Stepaschin wurde der zweite russische Krieg in Tschetschenien seit März 1999 geplant und vorbereitet. Er hatte vier Gründe. Er war erstens eine Reaktion auf die Bombardements der NATO in Jugoslawien. Zweitens war er Revanche für die schmachvolle Niederlage der russischen Armee 1996. Drittens war nach Aussagen Putins, die von vielen russischen Generälen wiederholt wurde, dieser Krieg die Wiedergeburt der russischen Armee und der russischen Nation und der Versuch, das russische Nationalgefühl nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu stärken. Viertens und nicht zuletzt wurde der KGB/FSB-Mitarbeiter Wladimir Putin durch diesen Krieg Präsident von Russland.

Der Einmarsch des tschetschenischen Feldkommandeurs Schamil Bassajew in Dagestan, mit oder ohne Hilfe des FSB, war willkommener Anlass für den Beginn der militärischen Operationen. Für die Beteiligung des FSB an den Bombenanschlägen auf Moskau und Wolgadonsk gibt es keine Beweise aber viele Indizien, die der russische Regisseur Andrej Nekrassow in seinem Film »Disbelief« aufzeigt.

Zunächst wurde aus der Luft gebombt und ganz Tschetschenien aus sicherem Abstand unter Artilleriebeschuss genommen – ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Am 10. Oktober 1999 flogen drei Boden-Boden-Raketen auf Grosny: die eine traf den belebten Markt, es gab 167 Tote und unzählige Verletzte; die zweite traf die einzige Geburtsstation von Grosny: 27 Tote; die dritte landete in einem Vorort und traf mehrere bewohnte Häuser. Hundertausende Geflüchtete strömten, von Hubschraubern beschossen, in die Nachbarrepubliken Inguschetien, Dagestan und über das Gebirge nach Georgien. Dann wurde die tschetschenische Ebene mit Panzern überrollt. Die tschetschenische Regierung wählte einen Verteidigungsrat und zog sich im Februar 2000 mit fast allen Kämpfern in die Berge zurück. Beim Überqueren eines Minenfeldes kamen Hunderte ums Leben. Die ohnehin seit dem ersten Krieg nur aus Ruinen bestehende Stadt Grosny wurde restlos zerstört, ebenso weitere fünfzehn größere Dörfer. Der Kampf wurde vor allem aus der Luft geführt und traf Alte, Kranke und Arme, die keine Möglichkeiten zur Flucht hatten.

Im Unterschied zum ersten Krieg nahmen die Bombardements keine Rücksicht auf die Industrieanlagen. Hochgiftige Chemikalien sickerten über das Grundwasser in die Sunscha, einem Nebenfluss des Terek. Ölanlagen brannten und erzeugten einen beißenden Rauch. Ein weiterer Unterschied zum ersten Krieg war die weitgehende Abschirmung von Journalisten und Beobachtern. Die Propagandamaschine hatte dafür gesorgt, dass fast alle russischen Bürger für den Krieg gegen die Tschetschenen waren.

Nach einer Reihe von Kämpfen, wie im März 2000 in Goitschu (Komsomolskoe), wo das gesamte Dorf von ehemals 6.000 Einwohnern restlos zerstört und 1100 tschetschenische Kämpfer getötet wurden, beschloss der tschetschenische Verteidigungsrat den Partisanenkampf.

Das besetzte Tschetschenien glich einem riesigen Konzentrationslager. An Ortsausgängen und Wegkreuzungen wegelagerten Militärposten, die willkürlich Menschen schikanierten, aber vor allem verdienen wollten. An manchen Posten stand ein Schild: Wir haben es satt, euch zu töten, die Passage kostet 50 Rubel. Die russische Armee war mit mehr als 100.000 Mann im Land, kontrollierte aber wegen ihrer Bestechlichkeit nichts, wie die erfolgreichen Anschläge der tschetschenischen Armee zeigten.

Die Bevölkerung lebte in ständiger Angst vor den Säuberungen, mit denen sie systematisch dezimiert wurde. Bei jeder Säuberung wurden bis zu 100 Personen mitgenommen, grausam geschlagen und verhört. Fünfzehn bis zwanzig verschwanden in den berüchtigten Filtrationslagern und konnten, wenn das Dorf das Geld sammelte, freigekauft werden. Viele wurden in den nächsten Tagen verstümmelt und mit grausamen Folterspuren irgendwo verscharrt aufgefunden. Manche Dörfer erlebten bis zu vierzig Säuberungen. Internationale Menschenrechtsorganisationen, denen offiziell der Zutritt nach Tschetschenien verwehrt wurde, konnten dennoch grausamste Verbrechen dokumentierten. Unter Kontrolle der Menschenrechtsorganisation Memorial wurde ein Massengrab bei dem Militärstützpunkt Chankala in der Nähe des Flugplatzes exhumiert. Es wurden die Leichen von 48 ermordeten Tschetschenen gefunden, unter ihnen drei Frauen. Fast alle waren Zivilisten. Die Leichen wiesen schwerste Folterspuren auf: Brandwunden, abgeschnittene Ohren, abgezogene Haut. Ähnliche Funde gab es in den Kellern russischer Polizeiposten.

Obwohl die Kämpfe zwischen den russischen Truppen und den tschetschenischen Kämpfern unvermindert weiter gingen, sprach die Putinsche Regierung von Normalisierung und kündigte im Oktober Wahlen an. Der Westen hoffte auf ein Versickern des Konflikts, um Freundschaft und Handel mit dem Partner Russland anzukurbeln. Die Partisanen zeigten mit erfolgreichen Angriffen auf russische Militäreinrichtungen, dass es ohne Verhandlungen mit Ihnen keinen Frieden geben wird. Gegen alle tschetschenischen Traditionen entwickelten sich immer mehr islamistische Terrorgruppen, wie die Diversionsgruppe Riadus Silichin, die mit Selbstmordanschlägen auch zivile Ziele in Russland bedrohten, wie die Geiselnahme am 23. Oktober 2002 in einem Moskauer Musical-Theater zeigte.

Die gefälschten Wahlergebnisse des Zwangsreferendums 2003 über eine neue Verfassung kommentierte Wladimir Putin: »Jetzt gehört Tschetschenien wieder zu Russland!« Der in einer Pseudowahl zum Präsidenten ernannte Achmad Kadyrow kam ein halbes Jahr später bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben. Alu Alchanow trat seine Nachfolge an, überließ den Posten aber Achmad Kadyrows Sohn Ramsan, als der 2007 das von der Verfassung vorgeschrieben Alter von dreißig Jahren erreicht hatte. Indes ging der Krieg als Partisanenkrieg weiter.

Am 1. September 2004 erschütterte die Geiselnahme von Beslan die Welt. Bei der Erstürmung des Gebäudes durch russische Einsatzkräfte starben hunderte Geiseln, vor allem Kinder.

2005 wurde Präsident Aslan Maschadow ermordet und sein entblößter, geschändeter Leichnam im russischen Fernsehen gezeigt. Bis heute wird den Verwandten seine Bestattung verweigert. Nach seinem Tod organisierten wir auf dem Pariser Platz in Berlin eine Protestdemonstration, an der sich Hunderte beteiligten. Aslan Maschadows Nachfolger wurde verfassungsgemäß der sympathische junge Said-Chalim Sadulajew, der in seinem ersten Erlass Terroranschläge verbot. Tatsächlich gab es bis zu seinem Tod 2006 keine Anschläge mehr. Der für terroristische Aktionen berüchtigte Schamil Bassajew kam bei einer Explosion ums Leben.

Der letzte tschetschenische Untergrundpräsident Dokku Umarow erklärte sich in Verletzung des Artikels 69 der demokratischen tschetschenischen Verfassung zum Emir eines Kaukasischen Emirats. Das gab Russland die Möglichkeit, den Krieg in Tschetschenien als internationalen Kampf gegen den islamistischen Terror zu propagieren.

Das in Tschetschenien, Russland und Europa verstreute ehemalige tschetschenische Parlament wählte im November 2007 per Telefonwahl Achmed Sakajew zum Ministerpräsidenten einer Exilregierung der Tschetschenischen Republik Itschkeria.

Der zweite Tschetschenienkrieg hatte mich erschüttert, kannte ich doch inzwischen die Menschen, die Stadt Grosny, die Dörfer und das Land, das schlimmer als im ersten Krieg zerschossen und zerbombt wurde. Als ich von dem Beschuss des belebten Marktes von Grosny und der Geburtsklinik mit Boden-Boden-Raketen hörte, hatte ich monatelang Alpträume, in denen ich Babys durch die Luft fliegen sah, unter ihnen meinen gerade geborenen Sohn. Wenige Jahre später fragte ich auf einer Konferenz einen amerikanischen Nato-General, was Kriegsverbrechen seien. Er antwortete gelassen: »Alle Angriffe auf zivile Ziele sind Kriegsverbrechen.« – »Auch die Bombardierung Dresdens?« – »Aus heutiger Sicht – aber ja!«

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Fussnoten

Fußnoten

  1. Mehr über die Arbeit der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft unter https://www.d-k-g.de/ und im Buch Ekkehard Maaß „Fluchtzeiten – Deutsch-Kaukasische Gesellschaft: Geschichte – Kultur – Religion – Politik – Flüchtlinge“, Berlin 2022.

  2. Vgl. https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/297700/vor-20-jahren-zweiter-tschetschenienkrieg/, letzter Zugriff 4.5.2022.

  3. Vgl. https://www.gfbv.de/de/news/deportation-des-tschetschenischen-volkes-unter-stalin-23-2-9936/, letzter Zugriff 4.5.2022.

  4. Vgl. Rheinische Post Online vom 23.4.2022, https://rp-online.de/politik/ausland/ukraine-krieg-wladimir-putin-nutzt-abscheuliche-insekten-rhetorik-kommentar_aid-68352777

  5. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/biden-putin-kriegsverbrecher-101.html, auch Putins Amtsvorgänger Boris Jelzin wurde nach dem ersten Tschetschenienkrieg bereits so bezeichnet, z.B. vom russischen Schriftsteller Lev Kopelew: Externer Link: https://taz.de/!1461395/. Letzte Zugriffe am 8.5.2022.

  6. Vgl. auch https://www.bpb.de/themen/europa/russland-analysen/197476/notizen-aus-moskau-20-jahre-beginn-des-tschetschenienkriegs/ und https://www.bpb.de/themen/europa/russland-analysen/48279/analyse-terrorismus-in-russland-von-der-existenziellen-bedrohung-zum-sicherheitsrisiko-und-einer-konzeptionellen-sackgasse/, letzte Zugriffe am 4.5.2022.

  7. https://www.tagesspiegel.de/politik/tschetschenische-kaempfer-welche-rolle-spielt-putins-bluthund-in-butscha/28229646.html, letzter Zugriff am 4.5.2022.

Weitere Inhalte

Sakajew war ab 1991 Vorsitzender der tschetschenischen Union der Theaterschauspieler, er wurde 1994 zum Kulturminister und 1997 zum Außenminister Tschetscheniens ernannt, 2004 erhielt er politisches Asyl in London und wurde 2007 Ministerpräsident der Exilregierung der tschetschenischen Republik Itschkerien, die sich am 2. November 1991, kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion am 25. Dezember 1991, gegründet hatte.

Der Autor ist Liedermacher, Publizist und Übersetzter in Berlin und leitet seit 1996 die von ihm gegründete Deutsch-Kaukasische Gesellschaft e.V. (Externer Link: www.d-k-g.de). Schon in den 1970er und 1980er-Jahren fanden in seiner Wohnung zahlreiche literarische Salons und Diskussionen mit Autorinnen und Autoren aus der Sowjetunion und der DDR statt. Der KGB nahm die Wohnung daher gemeinsam mit der DDR-Geheimpolizei Stasi in Fünfjahrespläne kooperierender Abteilungen auf, mit dem Ziel, die aufsässige Kulturszene dort zu zersetzen und Maaß durch IMs kontrollieren und "positiv beeinflussen" zu lassen - was jedoch misslang (vgl. beigefügtes MfS-Dokument von 1986 im bpb-Text Interner Link: https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/stasi/218423/kgb-verzahnung).