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Die Freiheit der Distanzierten – die alternative Modeszene der DDR | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Freiheit der Distanzierten – die alternative Modeszene der DDR Interview mit Andrea Prause

Andrea Prause

/ 12 Minuten zu lesen

In den 1980er Jahren formierte sich in den Städten der DDR eine alternative Modeszene. Es wurde nicht nur Mode privat in kleinen Werkstätten produziert und auf Märkten verkauft, vor allem die Modeshows bildeten ein Ventil für die Macher/innen und ihr Publikum, um den Anpassungsdruck des Staates aushalten zu können. Andrea Prause hat im Rahmen ihrer Dissertation zu diesem Phänomen geforscht, das seit dem 6. Oktober 2022 in einem Kinofilm von Aelrun Goette im Mittelpunkt steht: "In einem Land, das es nicht mehr gibt".

(© Zeitort/Jürgen Hohmuth)

Deutschland Archiv (DA):Sie beschreiben in Ihrem Buch „Catwalk wider den Sozialismus“ die alternative Modeszene, die sich in den 1980er Jahren in der DDR entwickelte. Wieso hat Sie das Thema gereizt?

Andrea Prause: Ich bin selbst 1979 in der DDR geboren. Zehn Jahre später fiel die Mauer. Mit zunehmenden Alter habe ich mich gefragt, wie ich mich selbst verhalten hätte in diesem Land. Der Staat hat ja viel Anpassungsdruck ausgeübt. Ich weiß, dass ich selbst rebelliert hätte, aber gleichzeitig hätte ich eben auch studieren wollen. Zum 20-jährigen Mauerfalljubiläum 2009 gab es eine Open-Air-Ausstellung in Berlin am Alexanderplatz. Dort bin ich auf ein Foto von einer Modenschau gestoßen: Da stolzierte der heutige Türsteher vom Berghain, Sven Marquardt, als Punk über den Laufsteg. Darüber wollte ich mehr wissen. Die Anpassung oder Nichtanpassung junger Menschen in der Diktatur – das hat mich gereizt.

DA: Wie entstand die alternative Modeszene in der DDR?

Andrea Prause:In der DDR gab es ein offizielles Modeschaffen vom Design, über die Herstellung bis zum Vertrieb. Privatstrukturen waren nicht vorgesehen. Aber der Bedarf und die geschmacklichen Präferenzen der DDR-Bürger/innen wurden nicht zufriedengestellt. Spätestens in den 1980er Jahren entwickelten sich Parallelstrukturen jenseits der üblichen Kompensationsmethoden wie Westpakete, für sich selbst zu nähen, in Ungarn oder in der Tschechoslowakei einkaufen oder systematisches Anstehen in Schlangen vor Geschäften, weil es dort vielleicht West-Jeans gab. Zu Beginn der 1980er Jahre gab es einen Parallelmarkt. Dafür wurden zum Beispiel Trödelmärkte genutzt. Dort wurde privat hergestellte Mode, die sich am Westen orientierte, verkauft. Dabei wurden die Materialien verarbeitet, die es im Osten gab: Bettlaken, OP-Laken, Windelstoffe, Fallschirmseide, Spaltleder (ein Abfallprodukt aus der Lederproduktion) oder auch T-Shirts aus dem Handel, die verändert wurden. Der Unterschied waren die Schnitte und die Drucke. Es wurden Micky-Mäuse oder Tigerköpfe im Siebdruckverfahren aufgedruckt. Das wurde in kleinen Werkstätten in privaten Haushalten in Miniserien hergestellt. In den 1980er Jahren führten die Märkte und die anderen Kompensationsstrategien dazu, dass nur ein Drittel der getragenen Mode eins zu eins aus dem Handel kam. Die ökonomische Unabhängigkeit junger Kreativer, die dort erfolgreich waren, führte ab Mitte der 1980er Jahre dazu, dass ein Teil von ihnen Modenschauen, Modeshows und Modetheater inszenierten. Dort wurde dann abwegige Mode, die auch von westlichen Subkulturen inspiriert war, gezeigt – zum Teil auch mit politischem und gesellschaftlichem Protest. Die Schauen wurden nicht für den Verkauf durchgeführt, lediglich Bühnen erwarben ab und an Kostüme.

DA: Was war anders an der Generation in der DDR, die in der letzten Dekade des Staates diese Subkultur prägte?

Andrea Prause: In den 1980er Jahren erodierte die DDR ökonomisch, politisch, gesellschaftlich und kulturell. Zudem fand ein Wertewandel statt. Der Soziologe Bernd Lindner bezeichnet die Generation der um 1960 in der DDR Geborenen, die auch die alternative Modeszene prägte, als die „Distanzierten“. Die „Aufbaugeneration“ und die folgende „integrierte Generation“, die stark von der Sozialpolitik Erich Honecker geprägt war, fühlten sich dem Staat und dem Sozialismus noch verbunden. Sie standen am Ende der DDR auch für Reformen und nicht für das Abschaffen der DDR. Die Distanzierten sind gar nicht erst in die Ideologie des Sozialismus eingestiegen. Für sie war die Orientierung an kollektiven Werten, an Sicherheit und an einer Utopie, die in einer fernen Zukunft lag, absurd. Sie konnten auch mit dem antifaschistischen Gründungsmythos der DDR und den vorgefertigten Lebensentwürfen nichts mehr anfangen. Die wollten Spaß, Freiheit, Authentizität. Es waren Individualist/innen, die ihr Leben so gestalten wollten, wie sie es für richtig hielten. In diesem Kontext sind ja auch verschiedene alternative Jugendkulturen in der DDR entstanden: etwas früher die Punks, dann die Hip-Hopper, die Skater und die Modeszene. Mode war in den 1980er Jahren auch in der DDR das Medium, um sich als Individuum auszudrücken. Und es war ein ungefährliches Medium, um seine Verweigerungs- und Protesthaltung darzustellen.

DA: Die Protagonist/innen der alternativen Modeszene hatten nach ihrer Selbstdefinition keinen Platz in der DDR-Gesellschaft. Haben sie deshalb rein optisch und mit ihrem selbstbewussten Auftreten den Staat herausgefordert?

Andrea Prause: Viele der Leute aus der Modeszene haben in ihrer Kindheit und Jugend erstmal nach einem Platz in der DDR-Gesellschaft, auch in der Berufsstruktur, gesucht. Sie wollten eine kreative Ausbildung und wollten studieren. Sie suchten nicht den offenen Konflikt. Aber sie passten sich nicht an und wurden eher von außen zum Rebellen stilisiert, weil der Staat nichtangepasste Menschen nicht tolerierte. Aber anders als die Mehrheit der Distanzierten haben sie sich nicht angepasst, sondern gesagt: „Jetzt erst recht. Ich mache mein eigenes Ding, auch wenn ich Nachteile in Kauf nehmen muss“. Diese Trotzhaltung war charakteristisch für die Modeszene. Mit ihrer Haltung wollten sie die Elterngeneration und die Mehrheitsgesellschaft provozieren. Die fanden sie trist, langweilig und nicht identifikationswürdig. Die Herausforderung des Staates war eher sekundär. Das passierte erst am Ende der 1980er Jahre, als es einfacher wurde, offen Kritik zu äußern. Im ersten Moment ging es darum, sich zu zeigen und zu zeigen, dass man anders ist und dieses Anderssein auch zu inszenieren. Da spielte auch ein großes Maß an Darstellungslust, Narzissmus und Egomanie eine Rolle. Aber immer auf eine sympathische, ansteckende, bunte und schillernde Art und Weise.

Modeshow von Chic, Charmant und Dauerhaft (CCD) mit Frank Schäfer. (© Zeitort/Jürgen Hohmuth)

DA: Einige der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bekamen Probleme mit Volkspolizei und Stasi nur wegen ihres auffälligen Äußeren. Was hat sie bewogen trotzdem weiterzumachen und sich nicht anzupassen?

Andrea Prause: Genau das hat mich herausgefordert, die spannende Entwicklung zur Annahme der Außenseiterrolle zu untersuchen. Anpassung war für diese Jugendlichen keine Option, denn das hätte bedeutet, was man ablehnte: Konformität. Die haben sich mit ihrem Außenseitersein identifiziert und es galt als „cool“ auf dem Alexanderplatz mal verhaftet zu werden. Wer für den DDR-Staat zu absurd aussah und zum Beispiel als Mann Glitzer in den Haaren hatte, wie der Friseur Frank Schäfer, der bei der Gruppe „Chic, Charmant und Dauerhaft“ (CCD) auf dem Laufsteg mitgelaufen ist, der wurde verhaftet. Für Frank Schäfer, der ständig die Geschlechterrollen ad absurdum führte, wäre es eher merkwürdig gewesen, nicht verhaftet zu werden. Die Diskrepanz zwischen der sozialistischen Ideologie und der Realität ließ diesen Staat und die angepassten Bürger/innen für diese Jugendlichen als völlig absurd erscheinen. Gabi Frauendorfer aus Leipzig erzählte mir, dass ihr die Mehrheit der DDR-Bürger/innen vorkam wie aufgezogene Maikäfer, die immer bis zur Tischkante fahren und wieder umkehren – ferngesteuerte Individuen. Deshalb war die Nonkonformität der zentrale Bezugspunkt. Der Ausstieg schien die einzige Option zu sein: Entweder durch „innere Emigration“ in die Parallelstrukturen. Das funktionierte in den 1980er Jahren ziemlich gut. Oder man wollte das Land verlassen. Ab 1983 erleichterte ein Gesetz, die Familienzusammenführung, wenn man mit jemanden aus dem westlichen Ausland verheiratet war. Diese Option nutzen viele.

DA: Wie konnte es eigentlich geschehen, dass die Schattenökonomie auf den Märkten von der DDR nicht kontrolliert wurde, wo dem Staat doch Einnahmen fehlten? Teilweise setzten die Leute 8.000 Mark an einem Wochenende um.

Andrea Prause: Das habe ich mich auch gefragt, aber dazu habe ich in den Akten nichts gefunden. Klar ist, der Staat registrierte durchaus, dass damit große Summen umgesetzt wurden. Es wurde aber nicht weiter verfolgt, es sei denn, man wollte jemanden damit politisch erpressen. Ich glaube, die Schattenökonomie wurde geduldet, weil es in der DDR so viele Krisenherde gab und die Stasi und andere staatliche Institutionen andere Dinge zu bekämpfen hatten. Außerdem kompensierten die Designer/innen und Schneider/innen einen Mangel und boten den DDR-Bürge/rinnen damit eine Ventilfunktion. Und das wurde geduldet.

DA: Woher kam die Lust Modeshows zu inszenieren? War es Protest?

Andrea Prause: Die Lust war nicht plötzlich da. Die gab es schon parallel zu der Schattenökonomie. Aber dafür musste man persönlich reifen, eine Idee entwickeln und sich auch trauen auf den Laufsteg zu gehen. Mitte der 1980er Jahre waren die Protagonist/innen Anfang 20 und haben sich getraut für junge Menschen eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Es waren mehrheitlich Künstler/innen und sehr kreative Menschen, die versuchten ihrem alternativen Lebensstil mittels der provokanten Modeshows Ausdruck zu verleihen und andere anzustecken. Ich bin am Anfang meiner Arbeit davon ausgegangen, dass es um politischen Protest und Veränderungen ging. Aber nein, es ging um Hedonismus, zu zeigen, wer man ist, sich zu verkleiden, sich selbst zu suchen und zu finden. Als sie merkten, dass sie Aufmerksamkeit erregten, kam die Idee dazu, die Stasi zu ärgern. Denn die Stasi stand ja in ihren grauen Dederon-Jacken im Publikum. So kam die Lust an der Provokation des Staates und der Mehrheitsgesellschaft.

DA: Interessant ist auch, aus welchen Materialien die Show-Outfits bestanden. Erfinderisch aus Mangel?

Mode aus Erdbeerfolie und Duschvorhängen der Modegruppe Chic, Charmant und Dauerhaft (CCD). (© Zeitort/Jürgen Hohmuth)

Andrea Prause: Eine der Hauptdesignerinnen von CCD in Berlin, Sabine von Oettingen, hatte den Anspruch, dass alles, was sie herstellte, aus der DDR kommen musste. Sie wollte zeigen, dass man aus dem, was es hier gab, etwas machen konnte. So wurde aus Erdbeerfolie und Duschvorhängen geschneidert. Eine Angelreuse wurde zur Tasche umfunktioniert. Und es wurden Sachen aus Theaterbeständen verarbeitet.

DA: Gab es einen Austausch zwischen den alternativen Modeszenen im Osten und im Westen?

Andrea Prause: Im Westen gab es die Off-Line Modemesse und die Ave, die über Inszenierungen zum Beispiel mit Mode aus Müll und Plastik den Massenkonsum und die Massenproduktion der Mode ad absurdum führten. Deren Akteur/innen und die aus der DDR besuchten sich und davon profitierten sie. Aber einen intensiven Austausch gab es nicht. Westliche Modemacher berichteten mir, dass sie von der Handwerkskunst im Osten fasziniert waren. Im Osten gab es die Luxussituation, mit den Modeshows kein Geld verdienen zu müssen. Das Geld wurde über die Märkte generiert. Und mit dem Geld, so sagte eine Designerin, konnten sie „dem Affen Zucker geben“. Die Anfertigung der Kostüme, die am Ende der 1980er Jahre gezeigt wurden, dauerte mehrere Wochen bis zu einem Monat. Da wurden beispielsweise Mäntel aus zig verschiedenen Lederstücken zusammengeklebt. Die Modemacher/innen im Osten sahen hingegen neidisch auf den Westen, weil die mit ihren Modenschauen ohne Auftrittsgenehmigungen durch das ganze Land reisen durften.

Erst am Ende der 1980er Jahre als die Kulturpolitik in der DDR durchlässiger wurde, kam es zu einer kreativen Befruchtung zwischen den alternativen Modeszenen im Osten und im Westen. Die Off-Line tourte einmal durch die DDR-Provinz. Die Shows waren immer ausverkauft. Die DDR-Gruppe „Allerleirauh“ durfte auch einmal bei der Off-Line im Westen ausstellen und auftreten. Die alternative Modeszene hatte aber im Osten eine ganz andere gesellschaftspolitische Relevanz: Kunst und Kultur standen im Dienst des Staates und alles, was nicht für den Staat war, sondern provozierte und abweichend war, hatte eine politische Bedeutung.

DA: Wie war es möglich, dass die sich die Modeshows in der DDR zu einem eigenen Kulturgenre entwickeln konnten?

Mode von CCD auf dem Laufsteg. Rechts die Designerin Sabine von Oettingen. (© Zeitort/Jürgen Hohmuth)

Andrea Prause: Die Modeshows im Osten füllten die Säle. Das damalige Publikum erinnert sich noch heute daran, dass es eine Art Oase oder Insel war, die Modeinszenierungen zu sehen. Sie vermittelten ein Gefühl von freier Welt. Und genau das wollten die Gruppen auch zeigen, dass es auch in der DDR – zumindest am Ende der 1980er Jahre – möglich war, man selbst zu sein. Wenn der Staat sich anmaßt, über guten und schlechten Geschmack in der Mode zu entscheiden, dann ist Mode, die sich dem nicht beugt, eine Form von Verweigerung bis hin zum Protest. Die Berliner Gruppen waren weniger politisch, aber in Karl-Marx-Stadt – dem heutigen Chemnitz – gab es die Gruppe „Avantgarde“. Die führten eine Mode-Oper auf, die von einem Zahnarzt war, der die Doppelgesichtigkeit in der DDR und die Fernsteuerung der Bürger/innen nicht mehr ertragen konnte. Die Hauptfigur darin war eine Art Harlekin, der als Diktator mit einer Harlekinmaske herumlief und fröhlich seine Untertanen um sich scharte, denen er mit Haarspray die Köpfe vernebelte und sie wie Marionetten tanzen ließ. Dann gab es eine Revolution des Gefolges, sie rissen ihm die Maske herunter und tanzten danach ganz losgelöst. Damit haben sie die SED-Diktatur auf die Schippe genommen.

DA: Haben sie dafür noch ein weiteres Beispiel?

Andrea Prause: Die Gruppe „Artich“ aus Lübben zeigte einzelne Szenen, die Aspekte der DDR-Gesellschaft und der SED-Diktatur kritisierten. In einer Szene lief die Gruppe mit Gummistiefeln über die Bühne, um zu zeigen, in welchem Morast die DDR-Gesellschaft sich befand und nicht mehr vorwärts kam. Oder sie trugen Stroh auf den Köpfen, um auszudrücken, wieviel Stroh in den Köpfen der SED-Funktionäre steckte. Frieda von Wild brachte es mir gegenüber auf den Punkt: „Die Modenschauen waren ein gutes Ventil, um ein ganzes Stück Frust und Wut auf der Bühne weg zu tanzen“.

Schließlich machte die DDR auch Zugeständnisse an die Gruppen und ließ sie auftreten. Wie kam das?

Andrea Prause: Bei den staatlichen Reaktionen auf die Modegruppen, die provokant auftraten, gab es einen Dreiklang aus Überwachung, Kontrolle und Repression sowie Versuche, sie in das DDR-Kulturschaffen zu integrieren. Das war ein letztes Aufbäumen des Staates, die wollten kontrollieren, was auf den DDR-Bühnen gezeigt wurde. Denn alles, was auf die Bühnen und auch auf den Laufsteg kam, musste zensiert werden. Auf der anderen Seite wollte die DDR auch zeigen, dass sie Angebote an die Jugendlichen machte und sich weltoffen geben. So nach dem Motto, wir brauchen keine Reformen von unten, die DDR ist auch cool.

Von den 300 bis 400 Modegruppen, die registriert waren, war der Großteil sehr konventionell. Nur die wenigsten waren provokant oder politisch. Viele waren als Volkskunstkollektive unterwegs und oft an staatliche Betriebe angeschlossen. Aber durch die Erosionserscheinungen am Ende des Jahrzehnts gab es auch eine neue Generation von Jugendclubleiter/innen. Und die ließen auch Gruppen ohne „Pappe“ – wie die Auftrittsgenehmigung genannt wurde – auftreten. Womit sie sich natürlich aus dem Fenster lehnten. Einige von ihnen mussten dann auch gehen, aber das war es ihnen scheinbar wert.

DA: Der Stasi ist es aber offenbar nie gelungen in die Gruppen einzudringen. Warum war das nicht möglich?

Andrea Prause: In den engen Kern derer, die die provokanten Shows inszenierten, ist es der Stasi nicht gelungen, Spitzel einzuschleusen. Ich habe insgesamt 40 Akteur/innen der Szene interviewt, fast allen gegenüber hat es Anwerbeversuche gegeben, als inoffizieller Mitarbeiter/in (IM) über die anderen zu berichten. Aber dieser harte Kern hat sich sehr stark mit seiner Außenseiterrolle und der Parallelwelt identifiziert. Dazu kam, dass es enge Freundeskreise waren und die Protagonist/innen niemals ihre Freund/innen verraten hätten. Überwacht wurden sie natürlich. Es gibt Berichte von Wohnungsdurchsuchungen, die das Unverständnis der Stasi gegenüber Jugendkulturen wiedergeben. Außerdem wurden deren Nachbar/innen befragt. Und es gab Beobachtungen, die der Szene auffallen sollten, damit ihnen klar war, dass der Staat sie im Blick hatte. An der Peripherie der Modegruppen, die konventioneller waren, da wurden IM eingeschleust, die über die Stimmung in der Gruppe, über Ausreisepläne und das gesellschaftspolitische Klima berichteten.

DA: Wie konnte in der DDR eine solche Parallelwelt entstehen?

Andrea Prause: Diese Subkultur war ein absolutes Kind der DDR. Weil die DDR eine Mangelgesellschaft war, sicherten die Einnahmen aus den Marktverkäufen die komplette Existenz ab. Die Einnahmen lagen oft weit über dem, was die DDR-Bürger/innen im Durchschnitt verdienten. Außerdem war es durch die starke Subventionspolitik Honeckers, mit der er sich Zustimmung erkaufen wollte und die die DDR in die Pleite trieb, günstig in der DDR zu wohnen und zu leben. Alle Interviews ergaben auch, dass es den Mitgliedern der Modegruppen nicht um Geld gegangen ist. Sie bemängeln eher, dass heute Geld alles bestimmt.

DA: Was wurde aus dem Phänomen Modeshows nach dem Mauerfall?

Andrea Prause: Als die sozialistische Ideologie löcherig wurde, gab es ab 1988 eine Art Explosion. Die Szene wurde größer, differenzierte sich aus und wurde politischer. Nach dem Mauerfall gab es ein plötzliches Interesse aus dem Westen. Die DDR-Opposition wurde eingeladen zu Veranstaltungen und da waren auch die Modegruppen dabei. Aber dieser Exotenstatus verlor sich sehr schnell, und es kam Mitte 1990 zu einer Implosion. Dieses Treibhausgebilde konnte nur unter der Bedingung einer Diktatur und in der Mangelgesellschaft existieren, es zerfiel nun in seine Einzelteile. Es gab keine Reibungsfläche mehr, weder die Anpassungsgesellschaft noch den Staat. Dazu kam, dass sich alle Akteur/innen Einkommensquellen suchen mussten, denn der Verkauf auf Märkten funktionierte nicht mehr. Auch die mentale Anpassung hat sehr viel Energie kostet. Viele sind, weil sie zuvor in der DDR eingesperrt waren, auch erstmal gereist, und sie haben ihr Studium oder ihre Ausbildung nachgeholt. Aber auch ihr Publikum gab es nicht mehr. Das wollte jetzt zu den großen Konzerten, wo man jahrzehntelang nicht hinkam. Alle Säulen des Phänomens sind wegefallen.

DA: Was machen die Protagonist/innen der Szene heute?

Andrea Prause: Die verstreuten sich erstmal in alle Himmelsrichtungen, teilweise auch auf andere Kontinente. Aber die meisten sind wieder in Deutschland gelandet – auch in Berlin. Sie haben auch wieder Kontakt zueinander. Ein Großteil arbeitet in kreativen und künstlerischen Bereichen. Aber niemand konnte sich als Designer oder Designerin etablieren. Manche verkaufen wieder auf Märkten. Aber diesen Status wie eine Art Popstar, den sie in der DDR hatten, hat keine/r wieder erreicht. Die machen zwar coole Sachen, aber niemand ist damit bekannt geworden.

Das Interview führte Anja Linnekugel

Zitierweise: Die Freiheit der Distanzierten – die alternative Modeszene der DDR, Interview mit Andrea Prause, in: Deutschland Archiv, 10.7.2019, aktualisiert am 5.10.2022. Link: www.bpb.de/293740

Szenenfoto aus dem Kinofilm "In einem Land, das es nicht mehr gibt", der am 6. Oktober 2022 startet. (© Ziegler Film / TOBIS / Peter Hartwig)

Ergänzend zum Thema:

Über den Film Externer Link: "In einem Land, das es nicht mehr gibt" von Aelrun Goette über die alternative Modeszene in der DDR. Ein Info-Paket der Redaktion Externer Link: www.kinofenster.de der bpb, Ausgabe Oktober 2022.

Fussnoten

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Dr. phil., studierte Neuere und Neueste Geschichte sowie Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihr Dissertationsprojekt über die alternative Modeszene der DDR in den 1980er Jahren wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert. In Ausstellungs- und Buchprojekten widmete sie sich verschiedenen Facetten staatsnaher und staatsferner Kunst und Kultur in der DDR. Ihr Buch "Catwalk wider den Sozialismus - Die alternative Modeszene der DDR in den 1980er Jahren" erschien im Jahr 2018 im bebra-Verlag.