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Jüdische Überlebende, NS-Täter und Antisemitismus in der DDR | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Jüdische Überlebende, NS-Täter und Antisemitismus in der DDR Teil II

Wolfgang Herzberg Charlotte Misselwitz

/ 14 Minuten zu lesen

Im zweiten Teil seines Debattenbeitrag widmet sich Wolfgang Herzberg den Stereotypen in Bezug auf die DDR und ihren Umgang mit jüdischen Überlebenden, zu den dortigen Auswirkungen der stalinistischen Kampagne, die sich im Zuge der Field-Affäre auch gegen Jüdinnen und Juden richtete, und zur Israelkritik der SED-Führung, die nach seiner Auffassung mehrheitlich von westdeutschen Historiker_innen geprägt werden.

Für die in der "Pogromnacht" vom 9. November 1938 von der Nationalsozialisten in Brand gesteckte und nach einem Luftangriff im Februar 1943 völlig ausgebrannte Neue Synagoge in der Oranienburger Straße im Zentrum Ost-Berlins wurde am 10.11.1988 im Beisein des Generalsekretärs der DDR, Erich Honecker, und weiterer Persönlichkeiten des In- und Auslandes symbolisch der Grundstein für den Wiederaufbau des jüdischen Gotteshauses gelegt. (© picture-alliance/dpa)

Es war zwar verständlich, die SED-Propaganda nach 1989 verstärkt zu dekonstruieren, etwa was die angeblich behauptete „Ausrottung der Naziherrschaft mit Stumpf und Stiel“ in der DDR betraf. Allerdings muss man diesen Zusammenhang, vor dem Hintergrund einer weitaus größeren Mitwirkung vieler Jüdinnen und Juden im gesellschaftspolitischen Bereich als bisher angenommen, neu betrachten. Die osteuropäischen Schauprozesse Anfang der 1950er Jahre oder der Antizionismus der SED-Führung wurden von ostdeutschen Jüdinnen und Juden meist anders wahrgenommen. Auch die als „NS-Terminologie“ geschimpfte Bezeichnung „jüdische Herkunft“ in der DDR wurde von vielen ostdeutschen Jüdinnen und Juden nicht großartig problematisiert. Diese und andere Unterstellungen über die Situation ostdeutscher Jüdinnen und Juden sind Ableitungen eines größeren ideologischen Gebäudes der Einebnung der NS-Diktatur mit der SED-Herrschaft. Sie führen zu einer Verdrängung, Entwürdigung und auch Diskriminierung der linken Jüdinnen und Juden der DDR.

Antisemitische Vorfälle, die Schauprozesse und Antizionismus als Hauptargumente für einen Antisemitismus in der DDR

Micha Brumlik zitiert beispielsweise aus Forschungen von Harry Waibel über antisemitische und rassistische Vorfälle in der DDR, angeblich etwas über 900, die dieser anhand von Stasiunterlagen nachgewiesen haben will, ohne diesbezügliche statistische Vergleiche mit der Bundesrepublik und kommt unbekümmert zu der These: „Die DDR hat noch stärker verdrängt als die Bundesrepublik.“ Allerdings gab es allein in der Zeit von 1981-1983 in der BRD: 296, in Frankreich: 309 und in Großbritannien, das bekanntlich gegen die Nazis kämpfte: 847 antisemitische Straftaten. Das heißt in nur drei Jahren wurde in der BRD etwa ein Drittel der Straftaten verübt und in Großbritannien fast genauso viele, wie Waibel für die gesamte DDR-Geschichte in den Stasi-Akten gefunden haben will. Erhellend sind auch Zahlen über den Anstieg antisemitischer und rassistischer Straftaten nach der Wiedervereinigung: So erklärte Stephan Mayer, Bundestagsabgeordneter der CDU/CSU-Fraktion, am 21.06.2017, dass allein im Jahr 2016 1.468 antisemitische Straftaten im vereinigten Deutschland gezählt wurden. Also in einem Jahr über anderthalb Mal so viele, wie in den vier Jahrzehnten der DDR, laut Waibel. In diesem Sinne verwies auch Charlotte Misselwitz auf die niedrigen Antisemitismuswerte in der ostdeutschen Bevölkerung bis zu 15 Jahre nach der Wende, gemessen durch westliche Meinungsforschungsinstitute.

Osteuropäische Schauprozesse

Die Verzerrungen über angeblich antisemitische Zustände in der DDR finden meist ihren Höhepunkt in den antikosmopolitischen Schauprozessen im Ostblock, die sich auch gegen Jüdinnen und Juden richteten, die mitunter auch als „Field-Affäre“ bekannt sind. „Anfang der 1950er Jahre wurde jedoch der staatlich betriebene Antisemitismus zur großen Bedrohung für die Juden in der DDR ... die Kommunistischen Parteien in Stalins Machtbereich [sind] von mehreren Wellen von “Parteisäuberungen“ durchkämmt worden ... Zehntausende verschwanden in Gefängnissen und Arbeitslagern, Hunderte wurden liquidiert. In inszenierten öffentlichen Schauprozessen wurden hochrangige Parteifunktionäre aufgrund völlig erfundener „Verbrechen“ verurteilt (…) nahezu alle jüdischer Herkunft wegen (…). 400 Gemeindemitglieder flohen, fünf der acht Gemeindevorsitzenden ... [es] stand ein Schauprozess mit antisemitischer Ausrichtung bevor, verhindert wurde er allein durch Stalins Tod im März 1953 ... Paul Merker wurde im März 1955 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt“, heißt es bei Thomas Haury.

So skandalös und verdammenswert diese Ereignisse, kurz vor Stalins Tod 1953 auch waren, von einer „Bedrohung für die Juden“ in der DDR zu sprechen, ist ein maßlos übertriebenes Zerrbild. Von den damaligen jüdischen Überlebenden, ob säkular oder Gemeindemitglieder, sind von den Repressionen etwa 20 Personen mit jüdischem Hintergrund und 30 Personen mit nichtjüdischem Hintergrund härter betroffen gewesen. Die meisten erhielten überwiegend „Funktionsverbote“, das heißt sie mussten einige Jahre in der DDR-Provinz arbeiten, wurden aber spätestens bis 1956 meist stillschweigend, rehabilitiert. Alexander Abusch hatte diese sogenannte Funktionssperre im Jahr 1950 bis 1951 und war dann ab 1954 bis 1956 sogar der stellvertretende Minister für Kultur. Horst Brie erhielt ebenfalls eine einjährige Funktionssperre, ab 1951 war er in der Provinz als Direktor der Maschinen-Traktoren-Station in Leezen, aber dann ab 1958 Diplomat in mehreren DDR-Botschaften. Diese Menschen erfuhren also nicht nur eine Rehabilitierung, sondern waren danach mitunter in weitaus höheren Funktionen.

Meine Eltern waren dagegen gar nicht betroffen – abgesehen davon, dass mein Vater nicht wie vorgesehen Parteisekretär werden konnte, dies aber später doch wurde. Es gab aber auch ein paar härtere oder tragischere Schicksale, wie das von Leo Bauer. Der Journalist und Chefredakteur des Deutschlandsenders wurde 1950 aus der SED ausgeschlossen und 1953 in der UdSSR zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er wurde 1955 in die BRD entlassen, wo er dann für die Quick und den Stern arbeitete und in den 1960er Jahren zum Beraterkreis von Willy Brandt gehörte. Oder Willy Kreikemeyer: Er ist eines angeblichen oder tatsächlichen Freitods im Gefängnis 1950 kurz nach seiner Verhaftung gestorben, 1957 wurde er posthum rehabilitiert.

Der einzige Gerichtsprozess jedoch, der in der DDR in diesen Zusammenhängen wirklich stattfand, richtete sich bezeichnender Weise gegen den nichtjüdischen Angeklagten Paul Merker. Ihm wurde u. a. vorgeworfen, sich bereits in der mexikanischen Emigration für die Restitution der Enteignungen, der von den Nazis betroffenen jüdischen Familien eingesetzt zu haben. Merker wurde bereits 1952 verhaftet und erst 1955 zu sieben Jahren Haft verurteilt, aber bereits nach einem Jahr 1956 vom Gericht wieder freigesprochen. Er erhielt danach stillschweigend seine Parteimitgliedschaft zurück, arbeitete danach als Lektor im Verlag „Volk und Welt“ und wurde später vielfach mit Orden ausgezeichnet. Vor diesem Hintergrund von „Schauprozessen“ in der DDR zu sprechen, ist daher ein völlig ungeeigneter Begriff, da nur ein einziger im Singular stattfand – und auch dieser für den Angeklagten letztlich glimpflich verlief.

Dabei ist zu beachten, diese Repressionswelle, die von Stalin befohlen wurde, hing mit dem beginnenden „Kalten Krieg“ zusammen. Zum einen hatte sich Israel, nachdem es zuvor durch kriegsentscheidende Militärhilfe und diplomatische Anerkennung in seiner Gründungsphase durch Stalin gegen die arabische Seite unterstützt wurde, sich danach alsbald nach Westen orientiert. Damit war die Hoffnung auf ein sozialistisches Israel (s. Kibbuz - Bewegung) zunichte gemacht. Zum anderen hatte Golda Meir, die israelische Botschafterin in der UdSSR und spätere Ministerpräsidentin Israels, zur Ausreise aller Jüdinnen und Juden aus dem sowjetischen Machtbereich nach der Gründung Israels aufgefordert.

Perfide an den Stalinschen Repressionen war, dass Westemigrant_innen, die zum US-Diplomaten Noel Field im Krieg und danach Kontakt hatten, plötzlich verhaftet und unrechtmäßig verdächtigt wurden. Field, der mit dem sowjetischen Geheimdienst zusammenarbeitete und ihnen bei der Flucht vor den Nazis in Südfrankreich geholfen hatte, wurde als Doppelagent beschuldigt, auch für die CIA tätig gewesen zu sein. Das heißt alle Westemigrant_innen, die mit ihm Kontakt hatten, wurden gleichermaßen verdächtigt, amerikanische „Agenten“ zu sein.

Warum aber liefen die Repressionen in der DDR sehr viel moderater ab? Walter Ulbricht und Wilhelm Pieck verfolgten offenbar die Stalinsche Politik weniger strikt. Der Hintergrund dafür waren u. a. die offenen Grenzen, der Viermächtestatus, sowie die antijüdische NS-Vernichtungspolitik und der sehr hohe Stellenwert jüdischer Remigrant_innen für den Aufbau der DDR. In dem Interviewbuch mit Hermann Axen, Mitglied des Politbüros der SED und u.a. zuständig für die Außenpolitik, findet sich dazu folgender aufschlussreiche Satz: „Wir waren in einer gewissen Zwickmühle. Einerseits haben wir dies alles geduldet und mitgemacht, anderseits aber nicht zugelassen, dass das bei uns zu große Ausmaße annimmt.“ Katrin Axen erzählte in ihrem biografischen Interview mit mir, dass ihr Vater sich bei Ulbricht selbst anzeigen wollte, weil er mal einen ungeöffneten Brief von Field an Paul Merker übergeben hatte. Daraufhin soll Ulbricht die Selbstanzeige zerrissen und gesagt haben: „Ich lasse mir doch hier nicht alles kaputtmachen!“

Und auch die Flucht von etwa 400 Juden aus den jüdischen Gemeinden in der DDR und fünf der Gemeindevorsitzenden nach Westberlin, beruhten nicht auf unmittelbar bevorstehenden Verhaftungen und einem „antisemitischen Schauprozess“. Für meine Begriffe beruhte die Geschichte um den SED-Volkskammerabgeordneten Julius Meyer, der sich 1953 im Visier der sowjetischen Verdachtskampagne sah, unter anderem auf einer Angstkampagne. Mit ihm ging zwar die besagte Anzahl an Jüdinnen und Juden nach Westdeutschland. Aber die Flucht dieses Personenkreises hing auch mit den Warnungen des Rabbiners Peter Levinson in Westberlin über den RIAS zusammen, sicherlich gutgemeint und vorsorglich geschürt. Jüdinnen und Juden in der DDR sollten vor angeblich bevorstehenden Repressionen gewarnt werden, nachdem jüdische Gemeindebüros in der DDR durchsucht worden waren. Diese Fluchtbewegung war schon deshalb unnötig, weil die Gemeindemitglieder und ihre Vorsitzenden gar keinen Kontakt mit Field in der Kriegszeit hatten.

Die Repressionen betrafen also einen relativ kleinen Teil jüdischer Überlebender und einen größeren Teil nichtjüdischer Bürger. Viele Jüdinnen und Juden erinnern und erzählen zudem von den Entschuldigungen direkt nach diesen Ereignissen, wie auch aus den Erinnerungen der Schauspielers Gerry Wolff hervorgeht: „Mir wurde vorgeworfen, dass ich in England bei der „Home Guard“ war… Und es wurde gefragt, wie ich zur FdJ oder wie ich zu den Kommunisten kam? Und da sagte ich: „Ja, Gott, da war wohl vieles auch Zufall.“ Und da sagte die Leiterin der Kommission: „‚Zufall? Für einen Marxisten gibt es keinen Zufall.‘ … Dafür habe ich dann extra ein Marx-Zitat erfunden und gesagt: ‚... aber Marx sagte: ‚Der Zufall ist ein privater Fall von Notwendigkeit.‘ Dem konnte sie nicht widersprechen ... Ich konnte als Schauspieler weiterarbeiten, wurde aber zurückgesetzt in den Kandidatenstand der Partei. Aber ein paar Wochen später kam einer ... und sagte: Entschuldige bitte vielmals, das war natürlich Quatsch, wir nehmen alles zurück.“

Israelkritik der SED-Führung

Es wird zudem behauptet, dass der Antizionismus der SED-Führung, der durch die Field-Affäre zutage trat, antisemitisch motiviert war. Die Israel-Politik der SED-Führung war in ihrer einseitigen Parteinahme für die arabisch-palästinensische Seite, etwa durch Waffenlieferungen und propagandistische Verurteilungen israelischer Regierungspolitik, sowie durch völlig überzogene Faschismus-Vergleiche, vor dem Hintergrund der NS-Zeit, sicherlich problematisch. Jeffrey Herf warf allerdings deshalb in einem Buch ernsthaft die Frage auf: „... ob das ostdeutsche Regime womöglich eine zweite antisemitische Diktatur in Deutschland des 20. Jahrhunderts war, … weil der Hass auf Israel in Deutschland eine vertraute Tonart anschlug.“

Eine solche Darstellung übergeht die Tatsache, dass viele der linken jüdischen Rückkehrer_innen selbst kritisch gegenüber Israel waren. DDR-Jüdinnen und -Juden wie meine Eltern waren gegen die militante israelische Regierungspolitik gegenüber den Palästinensern, schon weil sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen in der Nazi-Zeit sich auch in die palästinensische Seite hineinversetzen konnten. Aber man kann keinesfalls unterstellen, dass die SED-Führung rassistisch, d. h. antisemitisch gegen „die jüdische Bevölkerung“ in Israel gerichtet war, sondern gegen die nationalistische Politik der israelischen Regierung. Die DDR hat als UN-Mitgliedstaat alle diesbezüglichen UN-Resolutionen unterstützt, welche zwar die israelische Annexions- und Kolonialpolitik gegenüber den Palästinensern verurteilten, aber in denen die Existenzberechtigung des Staates Israel niemals infrage gestellt wurde. Stellungnahmen aus dem Außenministerium der DDR warnten sogar vor militanten Strömungen in der PLO und Hamas, die die Existenz Israels infrage stellten. „Liquidierungen des Staates Israel [werden]… nicht unterstützt“ und, dass es sich in der PLO auch um „linke Extremisten“ handelte, wie die ostdeutsche Historikerin Angelika Timm recherchierte. Dagegen ist die Politik der westdeutschen Seite gegenüber Israel ebenfalls problematisch, weil die Waffenlieferungen der BRD an Israel gleichfalls Öl ins Feuer gossen, was definitiv kein konstruktiver Beitrag zur friedlichen Koexistenz von Juden und Arabern im Nahen Osten war.

Die Einschätzung von Peter Kirchner, dem ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Ostberlin, ist ein gutes Beispiel für die ambivalente Position unter den Jüdinnen und Juden der DDR – der aber auch dazu im Austausch mit der DDR-Regierung gestanden hatte.

Unsere Position zu Israel ist nicht unkritisch ... In dem Moment, wo derjenige im Sattel sitzt, der um die Macht rang, wird mit gleicher Methodik wieder unterdrückt, das erlebt man weltweit. Menschen mit hohen Idealen stehen leider bis heute überwiegend nur auf dem Papier. Auch im sozialistischen Gesellschaftsgefüge ist es nicht möglich gewesen, den Ideen in der Realität zu entsprechen ... Die offizielle Politik der DDR, die arabischen Staaten vorzuziehen, war für viele Gemeindemitglieder eine schwere Belastung, auch in ihrer Auseinandersetzung mit unserem Staat. Ist antiisraelisch, antizionistisch nicht auch in sich antijüdisch, und birgt dies nicht die Gefahr in sich, dass sich antijüdisches Denken dahinter entwickeln kann, wenn man schon nicht davon ausgeht, dass es sich dahinter verbirgt? Diese Situation hat sehr lange angehalten. Wir haben das immer wieder mal angemahnt und in Einzelfällen, wenn wir in der Presse Karikaturen o. ä. sahen, auch protestiert. Es bedurfte dieses Gespräches mit Erich Honecker im Juni 1988, dass wir glauben, so kann die politische Darstellung des Problems des Nahen Ostens nicht weitergehen. Heute ist die einseitige Polemik fast aus der Presse herausgefiltert. Das ist nicht nur unser Verdienst, das ist eingebunden in ein sich Öffnen der DDR nach außen."

Vor dem Hintergrund der Kritik der DDR und des Ostblocks an der Politik des Staates Israel stellt sich zudem die Frage: Während heute sachliche Kritik an völkerrechtswidrigen Maßnahmen israelischer Regierungen etwa von Benz und Brumlik zurecht verteidigt wird, sollte dies der Mehrheit der jüdischen Überlebenden in der DDR nicht zugebilligt werden?

Die vorherrschende antikommunistische Ideologie verdrängt das Erbe der linken Jüdinnen und Juden sowie Ostdeutschen generell

Immer wieder wird die DDR als Stasi- oder Unrechtstaat beschrieben. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte auf dem 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009: „Ein Prozent haben für die Staatssicherheit gespitzelt. Die übrigen 99 Prozent hätten versucht gute Werte zu leben.“ Später gab sie selbst am 25. Jahrestag des Mauerfalls 2014 folgendes Pauschalurteil über die DDR ab: „Natürlich war die DDR ein Unrechtsstaat. ... Ein Stasi- und Spitzel-Staat hat die Freiheit der Menschen immer wieder mit den Füßen getreten.“

Die Dämonisierung der DDR mit Hilfe der Stasi-Vorwürfe bis hin zur „zweiten deutschen Diktatur“ ist bis heute das schärfste ideologische Schwert, um alle sozialen und kulturellen Errungenschaften in der DDR zu delegitimieren und die gesamte politische Klasse und auch linke Intelligenzschicht mental zu enthaupten. Und dies, obwohl sich kaum ein ehemaliger DDR-Bürger die alte DDR zurückwünscht. Hier wird zynisch mit zweierlei Maß in der Ära des „Kalten Krieges“ gemessen: hat es nicht auch Hunderttausende von Gesinnungsüberprüfungen durch den Verfassungsschutz und die Verfolgung von Kommunist_innen und Linken in der BRD gegeben? Hat es nicht vielfache Skandalurteile gegen Antifaschist_innen gegeben, die den größten Blutzoll gegen die Nazis hergaben und später über 3000 „Berufsverbote“ von Linken in der BRD gegeben? Diese Verfassungsschutz-Akten wurden nach 1989 nicht gleichfalls öffentlich zugänglich gemacht, und es gab auch keine offizielle Rehabilitierung für die Opfer dieses Unrechts. Was war also das „Unrecht“ der DDR? War es Unrecht, dass die gesamten Funktions- und Wirtschaftseliten, die das NS-Regime unterstützten, in der DDR enteignet und auch weitgehend bestraft wurden? War es Unrecht, dass Widerstandskämpfer_innen und vielfach auch jüdische Überlebende wichtige Aufgaben in fast allen Gesellschaftsbereichen der SBZ/DDR übernahmen und eine antifaschistische und humanistische künstlerische Kultur hervorbrachten, die die Defizite der DDR vielfach benannte?

Es gab offenbar in der DDR eine Blüte säkularisierter jüdischer Künstler_innen und Geistesschaffender der Ersten und Zweiten Generation. Sollte das wirklich Historiker_innen entgangen sein? Ich frage mich, ob es Unrecht war, bürgerliche Bildungsprivilegien erheblich zurückzudrängen, damit Arbeiter- und Bauernkinder kostenlos studieren und in entsprechende Berufe kamen? Ob es Unrecht war, Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit, sowie soziales Elend weitgehend zu überwinden? Ob es Unrecht war, für alle ein bezahlbares Gesundheitswesen einzurichten? Ob es Unrecht war, ein modernes Arbeits- und Familiengesetzbuch zu beschließen, dass Entlassungen weitgehend ausschloss und Gleichberechtigung von Frauen und Männern juristisch einklagbar machte? Das alles waren zunächst wesentlich Motive, warum sich linke jüdische Überlebende in der SBZ/DDR und nicht in der Bundesrepublik nach 1945 wieder ansiedelten.

Jüdinnen und Juden waren also viel breiter in verschiedenen kulturellen und politischen Bereichen der DDR vertreten, als es in der Bundesrepublik jemals der Fall war. Und doch wird seit der Wende von „Unrechtsstaat“, Antisemitismus und der Repression der Jüdinnen und Juden in der DDR gesprochen. Wie konnte es zu diesen hier von mir aufgeführten Zerrbildern kommen? Nach meiner Einschätzung gab es in der BRD einen seit der NS-Zeit weiter überlebenden Antikommunismus. Der Historiker und Politiker Ludwig Elm sagte über diese geschichtspolitische Staatsräson: „[…] rabiater Antikommunismus war […] die geschichtsideologische Konstruktion… [sie] erfüllte in ihren vorherrschenden Spielarten vorrangig die Funktion der unkritischen Selbstdarstellung und bedingungslosen Legitimation der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.“ Auch der Historiker Detlef Siegfried urteilte, dass der Antikommunismus der Bundesrepublik ein wichtiges Element war, das an die NS-Propaganda anknüpfte und einen „nationalspezifischen Kontinuitätsfaktor“ und ein „Platzhalter des inzwischen kompromittierten Antisemitismus“ darstellte. Wolfgang Wippermann schrieb darüber entlarvend, die „Dämonisierung der DDR und die Relativierung des Dritten Reichs sind zwei Seiten des gleichen geschichtspolitischen Revisionismus“. Und ich will noch konkreter den sukzessive seit der Wende rechtsradikal gewordenen Osten mit Klaus-Dietmar Henke erklären, der meint: „…, dass die Befassung mit einer Links-Diktatur bei manchen weniger ein demokratisches als ein rechtslastiges Bewusstsein zu fördern scheint.“

Wer über DDR – Geschichte, Antisemitismus und die dort wirksamen jüdischen Überlebenden pauschalisierende Zerrbilder verbreitet und versucht damit westdeutsche Nachkriegsgeschichte apologetisch aufzuwerten, entwürdigt fortlaufend emanzipatorische Gesellschafts- und Lebensleistungen der Ostdeutschen, trotz aller Defizite, die es dort gegeben hat. Er blockiert damit, diese Leistungen in die politische Kultur des vereinigten Deutschlands zu transformieren. Das wird zurecht als Kolonialideologie empfunden, die ostdeutsches Selbstbewusstsein zerstört und reaktionäre, rechte Gesinnung fördert. Dies hat auch mit der sich vertiefenden sozialen Spaltung heutzutage zu tun, die in der DDR zurückgedrängt wurde.

Zitierweise: Wolfgang Herzberg, "Jüdische Überlebende, NS-Täter und Antisemitismus in der DDR Teil II", in: Deutschland Archiv, 17.12.2020, Link: www.bpb.de/324702

Interner Link: Hier geht es zum ersten Teil von Wolfgang Herzbergs Debatten-Beitrag >>

Fussnoten

Fußnoten

  1. Micha Brumlik, Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR?, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 1/2020, S. 114-120.

  2. Werner Bergmann/Reiner Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland. Ergebnisse der empirischen Forschung von 1949-1990, Opladen 1991, S. 172; Europäisches Parlament 1985-86, Dokumente A2-160/85, Anlage S. 120.

  3. Charlotte Misselwitz, Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden in der DDR, in: Deutschlandarchiv, 29.4.2020, www.bpb.de/308502, letzter Zugriff 4.11.2020.

  4. Thomas Haury, Antisemitismus in der DDR, in: Bundeszentrale für politische Bildung, Dossier Antisemitismus, 28.11.2006, www.bpb.de/37957, letzter Zugriff 07.12.2020.

  5. Diese Zahlen habe ich eigenhändig zusammengestellt, bzw. zusammengezählt aus den zwei folgenden Büchern: Helmut Müller-Enbergs u.a. (Hg.), Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biografien, 2 Bände, Berlin 2010. Sowie aus: Bernd Rainer Barth/Werner Schweizer, Der Fall Noel Field. Schauprozesse in Osteuropa, 1/2 Bd., Berlin 2007.

  6. Hermann Axen, Ich war ein Diener der Partei. Autobiografische Gespräche mit Harald Neumann, Berlin 1989, S. 113.

  7. Interview mit Katrin Axen vom 1.07.2014 für das Archiv des Leo Baeck Instituts in New York.

  8. Vgl. auch den Artikel über Julius Meyer im Spiegel: Wolfgang Brenner, Flucht aus dem besseren Deutschland, Spiegel, 15.02.2013, https://www.spiegel.de/geschichte/julius-meyer-organisierte-1953-die-flucht-der-juden-aus-der-ddr-a-951041.html.

  9. Wolfgang Herzberg, Gerry Wolff. Die Rose war rot, Berlin 2006, S. 48.

  10. Jeffrey Herf, Unerklärte Kriege gegen Israel. Die DDR und die westdeutsche Linke 1967-1989, Göttingen 2019, Einleitung.

  11. Angelika Timm, Hammer, Zirkel, Davidstern. Das gestörte Verhältnis der DDR zu Zionismus und Staat Israel, Bonn 1997, S. 277. Hier zitiert sie aus dem "Maßnahmenplan für die Entwicklung der Beziehungen der DDR zur palästinensischen Widerstandsbewegung", beschlossen am 28. April 1970 vom Politbüro der SED (Quelle: SAPMO-BArch, DY 30/J IV 2/2 1281).

  12. Wolfgang Herzberg, Überleben heißt Erinnern. Lebensgeschichten deutscher Juden, Berlin 1990, S. 417-418.

  13. Ludwig Elm, Ludwig: „Zwei Diktaturen“ - „Zwei totalitäre Regimes“. Die Enquete-Kommissionen des Bundestages und der konservative Geschichtsrevisionismus der neunziger Jahre, in: Johannes Klotz (Hg.), Die selbstbewusste Nation und ihr Geschichtsbild. Geschichtslegenden der neuen Rechten –Faschismus, Holocaust, Wehrmacht, Köln 1997, S. 205–220.

  14. Detlef Siegfried, Time ist on my side: Konsum und Politik in der westdeutschen Jugend der 1960er Jahre, Göttingen 2006, S. 187.

  15. Wolfgang Wippermann, Die Dämonisierung durch Vergleich: DDR und Drittes Reich, Berlin 2009, S. 17.

  16. Klaus-Dietmar Henke, Gedächtnisverschiebung? Für eine kategoriale Asymmetrie bei der Auseinandersetzung mit der NS- und der SED-Zeit, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Heft 1, 2017, S. 54/55.

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wurde 1944 in Leicester (GB) als Sohn jüdisch-deutscher Emigranten geboren. Seit 1947 lebt er in Berlin. Dort studierte er Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, ab 1974 bis 1979 war er freiberuflicher Rechercheur, Redaktions- und Regieassistent beim Dokumentarfilm und Fernsehen der DDR. Seit 1980 arbeitet er als freiberuflicher Autor.

Die Autorin ist in Ost-Berlin geboren und arbeitet publizistisch in Radio und Print mit dem Schwerpunkt auf deutsch-israelische Themen. Sie hat im Januar 2020 ihre Doktorarbeit zur „Narrativen Rückspiegelung von Stereotypisierungen des Muslimischen in deutschen und israelischen Medien“ an den Universitäten in Essen und Tel Aviv eingereicht.