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Die Generation 1989 und die deutsch-deutsche Vergangenheit | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" 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Die Generation 1989 und die deutsch-deutsche Vergangenheit

Maximilian Kutzner

/ 13 Minuten zu lesen

Im dreißigsten Jahr nach dem Mauerfall führen wir im „Deutschland Archiv“ eine Debatte über die Erinnerungskultur zur DDR-Geschichte. Die neue Reihe wird eröffnet mit einem Beitrag des Historikers Maximilian Kutzner, der – aus der Perspektive eines 1989 Geborenen – eine grundlegende Modernisierung der Erinnerungskultur fordert. Die Redaktion ist interessiert an weiteren Fach- und Debattenbeiträgen zu diesem Thema. Vorschläge können Sie an deutschlandarchiv@bpb.de senden.

Reste des Grenzzaunes an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in der Gedenkstätte Point Alpha. (© picture-alliance/dpa)

Ein Plädoyer zu Aufbrüchen in der Erinnerungskultur

Die Generation der um 1989 Geborenen hat die deutsche Teilung nicht miterlebt. Für uns sind Freiheit, Einheit und Demokratie selbstverständlich geworden. Doch sollen die Lehren der Geschichte auch für die 1989er lebendig sein, braucht es eine Veränderung der Erinnerungskultur.

Selbstverständlich ist, was Teil des Alltags ist, worüber man nicht weiter nachdenken muss und was sich von selbst erklärt. So ist es für viele aus der Generation der um das Jahr 1989 Geborenen (Generation 1989), wenn sie etwa von Hessen nach Thüringen zum Fußballverein, zum Arbeitsplatz oder zu Freunden fahren. Eine andere Seite gibt es nicht mehr. Die gleiche Sprache, die gleichen Interessen und Probleme verbinden eine Altersgruppe, für die die deutsche Teilung weit weg ist, im grauen Dunst der Geschichte irgendwo zwischen Hitler und dem 11. September. Ich selbst bin in Rasdorf, im unmittelbaren Schatten der ehemaligen Grenzanlagen geboren. Natürlich kennt meine Generation die Erzählungen der Eltern und Großeltern, von Schüssen in der Nacht, Panzern auf Dorfstraßen und Tränen, als all dies überwunden war. Wir kennen die Bilder aus dem Fernsehen, die immergleichen Sequenzen von jubelnden Menschen in bunten Jacken und mit komischen Frisuren, die auf der Berliner Mauer sitzen und mit Hämmern Blöcke aus ihr herausschlagen. Aber erlebt haben wir es nicht. Für uns ist es selbstverständlich, dass es ein vereintes Deutschland gibt und dass man uns nicht mit Waffen daran hindert, über die (ehemalige) Grenze hinweg zu fahren. Das ist auch gut so. Die Wiedervereinigung ist ein historisches Geschenk. Die Mehrheit von uns hat es angenommen, indem wir 1989er die Mauer auch in den Köpfen abgeschafft haben.

Doch darin liegt zugleich ein Problem, denn der mahnende Charakter der Geschichte ist immer weiter zurückgetreten, je weniger über die deutsche Teilung in unserer Generation bekannt ist. Wir sehen Freiheit und Einheit als gegeben an, weil wir keine andere Situation kennen. Schon vor 15 Jahren wurde deutlich, dass die schulischen Lehrpläne in dieser Hinsicht Defizite aufwiesen. Die Folge ist, dass Schülerinnen und Schüler immer weniger über das totalitäre Wesen der zweiten deutschen Diktatur wissen. Freiheitliche Werte und deren Verteidigung waren den jungen Menschen der 2000er Jahre weniger wichtig als noch einer Generation zuvor. Es gelang ihnen nicht, eine Verbindung zwischen der Lebenswirklichkeit der beiden deutschen Diktaturen und ihrer eigenen herzustellen. Doch bis heute haben sich die Lehrpläne nicht grundlegend verändert. So wurde eine historische Epoche vielfach ausgespart, und es entstand eine tiefe Wissenslücke. Allein die Schulen dafür in die Pflicht zu nehmen, würde zu kurz greifen. Schon an den Universitäten, also bei der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer, beginnt das Dilemma. Denn in der Breite ist die DDR als eigenständiges Forschungsfeld an den Lehrstühlen für Zeitgeschichte/Neueste Geschichte noch immer nicht angekommen, wenngleich einige Einrichtungen hier die Rolle von Zentren einnehmen. Nur zwei von über hundert Fachsektionen des Deutschen Historikertages 2018 in Münster haben sich im engeren Sinne mit der DDR befasst. Am Titelthema „Gespaltene Gesellschaften“ konnte dies ebenso wenig gelegen haben wie an der Aktualität, denn immerhin stand das Jubiläumsjahr 2019 unmittelbar bevor.
Das Problem der Erinnerungskultur zur Wiedervereinigung ist, dass sie in ihren Formen, Symbolen und Ritualen auf Wissen aufbaut, welches die älteren Generationen durch ihre Biografie erworben haben. Sie haben die Montagsdemonstrationen vor dem Fernseher verfolgt oder waren selbst auf der Straße. Sie lebten in der Situation der Teilung und kennen deren Charakter. Doch wir Jüngeren, nach 1989 Geborenen, kennen sie nicht mehr gut genug, wenn wir uns nicht explizit und eigenständig mit ihr beschäftigt haben. Der britische Historiker Niall Ferguson sieht den Sinn von Geschichte gerade in der „Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart“. Zum Erinnern gehört der explizite Gegenwartsbezug zur Vergangenheit; eine Handlung im Jetzt, die mit dem Gestern verbunden ist. Zwar kennen auch wir 1989er die Bilder, Texte und Symbole, die die Erinnerungskultur um die Wiedervereinigung prägen, aber zwischen uns und ihnen liegt mehr als nur eine biografische Distanz. Sie sind kein Teil unseres funktionalen Gedächtnisses, welches die Anbindung vom Gestern an das Heute herstellt, sondern (wenn überhaupt) Teil des Anderen, des Fernen, des Fremden, im Speichergedächtnis abgelegten Vergangenheitswissens, wie es Aledia Assmann nennt. Nur mühsam und durch Abstraktion lassen sich Verbindungslinien zwischen der Vergangenheit der Teilung und der Gegenwart der Einheit für uns herstellen, wie Befragungen von Studierenden, allesamt nach 1989 geboren, offenlegen. Dies führt zu dem Befund, dass die bestehende Erinnerungskultur um die Wiedervereinigung, mit all ihren unterschiedlichen Bestandteilen, für die 1989er offenbar noch nicht anschlussfähig ist und sie sich nicht darauf eingestellt hat, dass wir die erste Generation ohne aktive oder passive Diktaturerfahrung nach 1989 im eigenen Land sind.

Wenn es das Ziel der Erinnerungskultur ist, im Sinne einer lebendigen Mahnung die Lehren aus der Vergangenheit wach zu halten, dann ist es dringend geboten, mit Blick auf die Generation 1989 mit einer Aktualisierung der Erinnerungskultur zu beginnen. Denn die Folgen könnten dramatisch sein, wenn sich die Formen des Gedenkens nicht weiterentwickeln. Die DDR selbst liefert dafür ein Beispiel: Sie erhob den Antifaschismus zu ihrem Gründungsmythos und machte ihn zum Kern ihrer Erinnerungskultur, um in der Nachkriegszeit auf personelle Kontinuitäten in der Bundesrepublik verweisen zu können. Gleichzeitig lehnte sie die Verantwortung für das Erbe des Nationalsozialismus ab. Dass es auch in der DDR NS-belastete Funktionsträger und neo-nationalsozialistisch motivierte Übergriffe gab, wurde von der Staatsführung sorgfältig unter den Teppich gekehrt. Ganz nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Wohin dies führen kann, zeigte sich bei den fremdenfeindlichen Übergriffen in Rostock-Lichtenhagen 1992. Die DDR hatte ihr Gedenken nie erweitert und verändert, als jüngere Generationen nach 1945 hinzukamen, die den Nationalsozialismus nicht selbst miterlebt hatten.
Die Warnsignale, dass auch die deutsche Erinnerungskultur im Jahr 2019 ihre Bindungskraft verliert, sind überdeutlich. Bei den Tumulten in Chemnitz 2018 wurde der Hitlergruß offen gezeigt, Journalisten attackiert und ein bestimmter Teil der Bevölkerung aufgrund seiner Herkunft marginalisiert; auch von jungen Menschen, die nach der Wiedervereinigung geboren wurden. An dieser Stelle muss weiter gedacht werden. Wir als 1989er müssen uns fragen, welches Geschichtsbild wir unseren Kindern weitergeben wollen. Es braucht neue Impulse bei der Vermittlung von Inhalten, den Trägerformen und der Ausrichtung der Erinnerungskultur, wenn sie auch für die Generationen nach 1989 integrative Kraft besitzen soll.

Inhalte – Aufbrüche in den Alltag

Fragen der 1989er an die Geschichte sollten in Bezug zur Lebenswirklichkeit gesetzt werden: Welche Folgen hatten die vertraglichen Regelungen der Neuen Ostpolitik in den 1970er Jahren für die Einreise von Westbürgern in die DDR? Was bedeuteten die neuen Grenzvereinbarungen für Bewohner des DDR-Sperrgebiets? Die Alltagsgeschichte liefert den leichtesten Zugang für unsere Generation zur DDR-Vergangenheit, denn sie ermöglicht es, dass wir uns historisches Wissen durch Gegenüberstellung von täglichen Erfahrungen im Gestern und Heute erschließen. Das haben einige Akteure der Erinnerungskultur bereits erkannt. Das Grenzmuseum Point-Alpha an der hessisch-thüringischen Grenze setzt seit einigen Jahren bewusst darauf, seinen Besuchern Einblicke in das Leben im Sperrgebiet zu vermitteln. Ein wichtiges Mittel sind dabei die Zeitzeugen. Sie verkürzen durch die Schilderung subjektiver Eindrücke die Distanz zwischen dem Gestern und dem Heute. Dies ist nicht unumstritten, wie sich etwa an der anhaltenden Debatte um den Einsatz von ehemaligen Häftlingen als Gästeführer in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen zeigt. Aber eine richtig angewandte Oral-History, in der die Erinnerung der Zeitzeugen nicht die historische Wahrheit selbst, sondern nur ein Zugang zu dieser ist, findet bereits vereinzelt im Geschichtsunterricht ihre Anwendung und zeigt dort Erfolge.
In der Hinwendung zur Alltagsgeschichte liegt noch ein weiterer, tieferer Aspekt. Sie öffnet den 1989ern auch den Blick für das, was der Historiker Alf Lüdtke den „Eigen-Sinn“ nannte und sein Kollege Stefan Wolle mit der „heilen Welt der Diktatur“ umschrieb. Es war möglich, einen eigenen Raum im repressiven Staat zu beanspruchen, sich einzurichten in den Gegebenheiten. Die DDR war mehr als Bautzen und Schießbefehl. Sie war auch Ostseeurlaub und Puhdys. Zwei Seiten einer Medaille. Totalitäre Züge müssen klar benannt werden, die kleinen Freiheiten aber auch. Selbst im unmittelbaren Schatten der Grenzanlagen lebten Menschen, nicht nur in Berlin. Auch hier haben sie Dinge erlebt, die nicht nur negativ waren.
Die Alltagsgeschichte könnte dazu beitragen, dass die 1989er einen leichteren Zugang zur Historie finden und zu einer differenzierten Betrachtung der DDR-Vergangenheit gelangen, vom Holzschnittartigen zur Tiefenschärfe. Eine so vermittelte Geschichte ohne vorgefertigte Denkmuster ist zudem dringend notwendig. Denn das Bild, das die 1989er voneinander in Ost und West haben, ist weniger von Vorurteilen belastet als noch eine Generation zuvor.

Vermittlungswege – Aufbrüche ins Digitale

Medien übernehmen eine wichtige Aufgabe in der Erinnerungskultur. Sie sind eine Voraussetzung dafür, dass wir uns mit dem von ihnen vermittelten Vergangenheitswissen beschäftigen können. Im Radio läuft „Wind of Change“ von den Scorpions, eine der Hymnen der Wiedervereinigung. Zeitungen und Zeitschriften vermitteln Textformeln aus Reden von Politikern. Mehr noch haben Spielfilme wie Sonnenallee (1999) oder GoodBye Lenin (2003) das Bild von der DDR in den Köpfen der jüngeren geprägt. Doch der Einfluss der Medien auf die Erinnerungskultur wird bei der „visuellen Revolution“ nicht stehen bleiben. Das kommunikative Gedächtnis baut auf der mündlichen Überlieferung auf, auf den Erfahrungen, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Wie hätte wohl die Definition dieser Art des Erinnerns, wie sie Jan Assmann 1992 etablierte, ausgesehen, hätte er bereits damals Twitter, Facebook und YouTube gekannt?
Die Erinnerungskultur wird sich in ihren Vermittlungsformen öffnen müssen, wenn sie für die 1989er anschlussfähig werden will. Sie muss den Aufbruch ins Digitale wagen. Denn soziale Medien sind längst Teil des Alltags. 280 Zeichen bei Twitter können bei uns mehr bewirken als eine fünfteilige Fernsehdokumentation über die DDR. Erste Ansätze einer verstärkten Nutzung digitaler Medien für Erinnerungsprojekte sind bereits erkennbar. In den vergangenen Jahren hat sich angedeutet, welches Potenzial in dem Kurznachrichtendienst für die Vermittlung der deutsch-deutschen Erinnerungskultur liegen könnte. Unter #3oktober und #9november haben Zehntausende Nutzerinnen und Nutzer ihre Meinungen und Eindrücke zu zwei wichtigen Daten der Deutschen geteilt. Journalistinnen und Journalisten, Politikerinnen und Politiker sowie Historikerinnen und Historiker, allesamt zentrale Akteure für die Erinnerungskultur, haben verstärkt Twitter für Botschaften und Bilder genutzt.

Ein weiterer wichtiger, aber bisher noch weniger für die Erinnerungskultur relevanter Kanal sind Videoportale. Die Zeitzeugenplattform „Gedächtnis der Nation“ wird vom Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland betrieben. Sie erstellt und sammelt seit 1998 Zeitzeugeninterviews und veröffentlicht diese in kurzen Sequenzen seit einigen Jahren auf YouTube. Bei aller Kritik an dem Projekt, lässt sich doch gerade in der Verbindung mit der bereits erwähnten Alltagsgeschichte hier eine Anschlussmöglichkeit für junge Menschen schaffen. Ein Beispiel: Der Enkel fragt Opa, wie das früher war, als er zum Dienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) eingezogen wurde. Er zeichnet die Erinnerungen auf, verarbeitet sie zu einem Video, lädt die Sequenz hoch und teilt den Link mit seinen Freunden. So wird der Kern des kommunikativen Gedächtnisses, die Weitergabe von erlebter Vergangenheit von einer Generation zur nächsten, über digitale Kanäle einer breiten Masse zugänglich gemacht und zugleich konserviert.

Auch soziale Plattformen können einen Beitrag zur Veränderung der Erinnerungskultur leisten. Facebook-Gruppen wie „DDR Kinder“, in denen Kindheitserinnerungen an Dosenwurst und Vita Cola geteilt werden, haben bereits annähernd 300.000 Mitglieder aus der Generation derer, die den Sozialismus noch selbst erlebten. Dies zeigt, welchen Stellenwert soziale Medien für den Prozess der Erinnerung bereits haben, auch wenn Gruppen dieser Art den Zeitzeugen vorbehalten sind. Natürlich besteht hier die Gefahr, dass „Ostalgie“ die Vergangenheit verklärt. Umso mehr braucht unsere Generation ein fundiertes, fakten- und forschungsbasiertes Wissen über die DDR, um die „Ostalgie“ einordnen zu können. In sozialen Netzwerken ergeben sich Räume, in denen die Jüngeren in Kontakt mit den Erinnerungen der Älteren treten können. Dies ist durchaus in einem archaischen Sinne zu betrachten: Facebook ersetzt das Lagerfeuer, an dem in der Vorzeit die Erzählungen von den Ahnen weiter gegeben wurden. So entsteht das kommunikative Gedächtnis im digitalen Raum.

Diesen Raum in der Breite durch einen vernünftigen Diskurs über die Vergangenheit zu besetzen ist dringend notwendig. Denn der Wirkungskreis und die Offenheit von Facebook ermöglichen es, Geschichtsumdeutern ihre Botschaften in die Öffentlichkeit zu bringen, etwa wenn es um die Angst vor Zuwanderung geht. „Auch wenn die DDR ein genauso falsches System war wie das jetzige, wurde da wenigstens unsere Grenze geschützt und die innere Sicherheit war zu 100 Prozent gegeben“, schreibt einer der User. Angesichts solcher Parolen muss hinterfragt werden, ob das „Leichengift der Diktatur“ tatsächlich seine Wirkung für unsere demokratische Ordnung verloren hat. Der öffentliche Raum im Internet hat den Kreis des Sagbaren für die Instrumentalisierung der Vergangenheit erweitert. So entsteht, aus Unwissen und Reichweite, eine Gefahr für das Erinnern an das Unrecht was den Menschen zugefügt wurde. Für die 1989er wird es auch darum gehen, auf sozialen Netzwerken solchen Fehlinterpretationen entgegen zu treten.

Individualisierung – Aufbrüche in die eigene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit

Die bestehende Erinnerungskultur ist in Deutschland in hohem Maße zentralisiert. Staatlich organisierte Gedenkveranstaltungen haben dazu beigetragen, bestimmte Formen des Erinnerns zu ritualisieren. Die Wiederholung von Formeln und Handlungen wurden zur Tradition und formten das kulturelle Gedächtnis.

Doch stellt sich die Frage: Sind diese Formen verständlich und damit anschlussfähig für die 1989er? Denn es deutete sich bereits an, dass diese Akte der Erinnerungskultur nicht einmal mehr von allen verstanden werden, die die Teilung selbst miterlebten. Bei den zentralen Gedenkveranstaltungen im Erinnerungsjahr 2009 hatte sich gezeigt, dass die vergangenheitspolitische Inszenierung der friedlichen Revolution auf wenig Interesse in der Bevölkerung stieß. Die Notwendigkeit zur Individualisierung des Erinnerns wurde bereits damals betont. Der Zugang über die Alltagsgeschichte und die Vermittlung über neue Medien und soziale Netzwerke ermöglicht für die 1989er Generation eben diese notwendige Individualisierung des Erinnerns. Jeder kann sich selbst zum eigenen Historiker machen. Die Distanz zwischen der Vergangenheit und Gegenwart des Einzelnen lässt sich so überbrücken. Diese Aufgabe können Gedenkreden nur schwer leisten. Zwei Nebeneffekte dieser Neuausrichtung werden sich einstellen: Die Individualisierung der Erinnerung wird zwangsläufig dazu führen, dass sich die Erinnerungskultur immer weniger an zentralen Akteuren, Orten und Symbolen orientiert. Dies entspricht nebenbei auch dem historischen Charakter der Zweistaatlichkeit. Es war die Summe der Handlung vieler Einzelner, die zu ihrer Überwindung führte. Die Individualisierung wird dazu beitragen, dass die Geschichte der deutschen Teilung für die Träger der Erinnerungskultur facettenreicher und tiefer wird. Es wird zudem viel schwieriger für Volksverhetzer werden, die Vergangenheit zu instrumentalisieren, wenn sie kleinteiliger und individueller wird und schwarz-weiß Kategorien in der Masse vieler individueller Erlebnisse verschwimmen. Damit leistet diese Art der Vergangenheitsbeschäftigung einen Beitrag, Geschichte nicht als Antwort auf komplexe Fragen zu missbrauchen.

Natürlich liegt in der Individualisierung auch eine Gefahr. Fehlinterpretationen können entstehen, ja sie sind sogar vorprogrammiert. Daher kann diese Art der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kein Exklusiv- oder Alternativweg zur bestehenden Erinnerungskultur sein, sondern nur eine Ergänzung. Denn es braucht nach wie vor eine Vergangenheitspolitik, die auf objektivierbarem Faktenwissen über die Vergangenheit aufbaut, und diese auch vermittelt, etwa in der Erwachsenenbildung und der politischen Bildung.

Es geht nicht darum, die bestehende Erinnerungskultur radikal zu ändern. Stattdessen geht es um eine bewusste Erweiterung bestehender Formen des Erinnerns, die auf die Lebenswirklichkeit der 1989er, die selbst die Teilung nicht miterlebten und die Freiheit und Sicherheit für weithin selbstverständlich halten, angepasst ist, aber nicht exklusiv nur ihr zur Verfügung steht. Das Erinnerungsjahr 2019 kann der Beginn eines Aufbruchs sein, der die Auseinandersetzung aller Generationen mit der Vergangenheit der deutschen Teilung beeinflusst. Aus Sicht von uns 1989ern ist dieser dringend notwendig, damit nicht selbstverständlich wird, was nicht selbstverständlich ist: Freiheit, Einheit, Demokratie.

Zitierweise: Maximilian Kutzner, Die Generation 1989 und die deutsch-deutsche Vergangenheit - Ein Plädoyer zu Aufbrüchen in der Erinnerungskultur, in: Deutschland Archiv, 21.2.2019, Link: www.bpb.de/286431

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Fussnoten

Fußnoten

  1. Die Generation 1989 meint in diesem Sinne die Geburtenjahrgänge um das Jahr 1989, anders als im Generationenmodell vorangegangener Arbeiten, in denen die Wiedervereinigung als prägendes Lebensereignis einer bestimmten Alterskohorte definiert wurde. Vgl. Claus Leggewie, Die 89er. Portrait einer Generation, Hamburg 1995.

  2. Ulrich Arnswald, Zum Stellenwert der DDR-Geschichte in schulischen Lehrplänen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, 41/42 (2004), S. 28-35.

  3. Klaus Schroeder und Monika Deutsch-Schroeder (Hg.), Soziales Paradies oder Stasi-Staat? Das DDR-Bild von Schülern – Ein Ost-West-Vergleich, Stamsried 2008.

  4. Arbeitsgruppe im Verband der Geschichtslehrer Deutschlands, Modell für die integrierte Behandlung der Geschichte beider deutscher Staaten 1945-1990, in: Ulrich Arnswald, Ulrich Bongertmann und Ulrich Mählert (Hg.), DDR-Geschichte im Unterricht. Schulbuchanalyse – Schülerbefragung – Modellcurriculum, Berlin 2006, S. 179-222.

  5. Wie das Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam, der Forschungsverbund SED-Staat an der FU Berlin oder das Graduiertenkolleg „Die DDR und die europäischen Diktaturen

  6. Liste der Fachsektionen des 52. Deutschen Historikertages in Münster, 25.9—28.9.2018, https://www.historikertag.de/Muenster2018/sektionen/, letzter Zugriff am 16.12.2018.

  7. Niall Ferguson, Der Westen und der Rest der Welt. Die Geschichte vom Wettstreit der Kulturen, Berlin 2013, S. 15.

  8. Astrid Erll, Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung, Stuttgart 2017, S. 6.

  9. Aleida Assmann, Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses, München 1999, S. 137 ff.

  10. Annette Schuhmann, Was bleibt? 22 Gedanken über das, was von der DDR geblieben ist, in: Zeitgeschichte Online (8.11.2018), https://zeitgeschichte-online.de/thema/was-bleibt, letzter Zugriff am 16.12.2018.

  11. Herfried Münkler, Antifaschismus als Gründungsmythos der DDR. Abgrenzungsinstrument nach Westen und Herrschaftsmittel nach innen, in: Reinhard Brandt und Steffen Schmidt (Hg.), Mythos und Mythologie, Berlin 2004, S. 221-236.

  12. Jürgen Danyel, Der vergangenheitspolitische Diskurs in der SBZ/DDR 1945-1989, in: Christoph Cornelißen (Hg.), Krieg – Diktatur - Vertreibung. Erinnerungskulturen in Tschechien, der Slowakei und Deutschland seit 1945, Essen 2005, S. 173-196.

  13. Christoph Koch, Das Sonnenblumen-Haus, in: Neon, 26.10.2007, S. 17.

  14. Informationen zur Dauerausstellung „Freiheiten“ https://pointalpha.com/gedenkstaette/historischer-ort/haus-auf-der-grenze/freiheiten-0, letzter Zugriff am 16.12.2018.

  15. Gerhardt Henke-Bockschatz, Zeitzeugenbefragung, in: Ulrich Mayer (Hg.), Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach im Taunus 2013, S. 354-369.

  16. Alf Lüdtke, Eigen-Sinn. Fabrikalltag, Arbeitererfahrungen und Politik vom Kaiserreich bis in den Faschismus, Hamburg 1993; Stefan Wolle, Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989, Berlin 1998

  17. Maximilian Kutzner, Alltagsleben im Grenzgebiet. Ein Oral History Projekt, in: Deutschland Archiv Online, 26.08.2013, http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/kutzner-alltagsleben-im-grenzgebiet/, letzter Zugriff am 16.12.2018.

  18. Christoph Classen, Medien und Erinnerung, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.), Dossier Geschichte und Erinnerung, 26.8.2008, http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/geschichte-und-erinnerung/39857/medien-und-erinnerung?p=all, letzter Zugriff 16.12.2018.

  19. Ebd.

  20. Jan Assmann, Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992, S. 56f.

  21. https://www.zeitzeugen-portal.de/ueber-uns, letzter Zugriff 16.12.2018.

  22. Prof. Dr. Norbert Frei im Gespräch mit Britta Bürger, Deutschlandfunk Kultur, 12.10.2011, https://www.deutschlandfunkkultur.de/erinnerungen-veraendern-sich.954.de.html?dram:article_id=146672, letzter Zugriff 16.12.2018.

  23. Vgl. https://www.facebook.com/search/str/innere+sicherheit+ddr/keywords_blended_posts, letzter Zugriff 16.12.2018.

  24. Thomas Großbölting, Die DDR im vereinten Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 25/26 (2010), S. 35-41.

  25. J. Assmann, Gedächtnis (Anm. 20), S. 18ff.

  26. Großbölting, DDR (Anm. 24).

wurde im Wendemonat November 1989 geboren und ist im hessischen Rasdorf an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aufgewachsen, hat seine Dissertation zur Geschichte des Wirtschaftsressorts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 1949-1992 bei Prof. Dr. Peter Hoeres an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg geschrieben. Arbeitsschwerpunkte sind die Mediengeschichte und deutsch-deutsche Zeitgeschichte.