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Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. 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Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien

Madlen Schäfer

/ 26 Minuten zu lesen

Heimliche Waffendeals, so wie gegenwärtig offenbar ausgehandelt zwischen Wladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong Un, waren im Ostblock bereits vor 1989 üblich. Zu den Partnern gehörte dabei laut MfS-Akten auch Nordkorea, so beispielsweise bei Waffengeschäften der DDR mit Syrien, das damals bereits eng mit der Sowjetunion verwoben war. Syriens Regierung kaufte Waffensysteme in Moskau und ließ sie von anderen Ostblockstaaten warten. Das brachte auch der DDR Deviseneinnahmen ein, auch für große Mengen Munition, die jedoch nicht offen deklariert wurden. Noch im September 1989 wollte Damaskus laut MfS auch 63 Raketen ordern, der Lieferweg: "airport budapest über österr firma cbs - cooperation an nordkorea".

Ausschnitt aus einem (damals streng geheimen) Blitztelegramm aus der syrischen Hauptstadt Damaskus an den SED-Devisenbeschaffer und Stasi-Oberst Alexander Schalck-Golodkowski vom 28.9.1989. Angefragt wurde u.a. die Bereitschaft für eine Waffenlieferung mit außergewöhnlichem Lieferweg: "airport budapest über österr firma cbs - cooperation an nordkorea". (© BArch, MfS, AG BKK 63, Bl. 96)

Auch Diktatoren haben aus dem DDR-Zerfall gelernt. Der gegenwärtig immer noch andauernde, aber im Schatten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kaum noch wahrgenommene Krieg in Syrien zeigt, dass eine Revolution, wie in der DDR, nicht zwangsläufig "friedlich" verlaufen muss.

Dort brach 1989/90 der Machtapparat nach Massenprotesten für Rechtsstaatlichkeit und gegen die SED-Alleinherrschaft wie ein Kartenhaus zusammen. Flächendeckend implodierte das System. In Damaskus steht das Regime dagegen stabiler. Schon nach ersten Demonstrationen gegen das syrische Unterdrückungssystem im Frühjahr 2011 griff die Regierung zu militärischer Gewalt. Der staatlich befehligte Einsatz von Soldaten, Panzern und der Luftwaffe gegen das Übergreifen der Arabischen Revolution wurden zum Auslöser des seitdem anhaltenden Bürgerkrieges - mittlerweile mit einer Vielzahl an Kriegsparteien. Nur in der Hauptstadt Damaskus zeigt sich die Bevölkerung weitgehend regierungstreu. Das hat auch mit einem effizienten Geheimdienstapparat zu tun. Syriens Militärdiktatur kontrolliert die eigene Bevölkerung seit mehr als vier Jahrzehnten mit einem Netz an Geheimdiensten.

1970 putschte sich der syrische Luftwaffenoffizier und Politiker der Baath-Partei, Hafez al-Assad, an die Macht und regierte bis zu seinem Tod am 10. Juni 2000 als Diktator. Zu seinem Nachfolger wurde sein Sohn Baschar al-Assad ernannt, der bis heute autoritär in Syrien herrscht. Schon unter seinem Vater wurde das Netz der syrischen Geheimdienste kontinuierlich ausgebaut. Dies geschah auch durch Unterstützung aus der ehemaligen Sowjetunion und der DDR.

„Der Ministerrat der Republik Syrien hat beschlossen, offizielle Handelsbeziehungen mit der Deutschen Demokratischen Republik aufzunehmen.“, so lautet eine Mitteilung über den Abschluss eines Handels- und Zahlungsabkommens zwischen der DDR und der Republik Syrien vom 27.11.1955. Damit wurde der Beginn einer Zusammenarbeit von DDR und Syrien besiegelt. Die beiden Staaten schlossen seitdem mehrere Wirtschafts- und Kulturabkommen und orientierten sich auch in der Außenpolitik aneinander. Einen Aufschwung dieser Kooperation bewirkte die staatliche Anerkennung der Deutschen Demokratischen Republik seitens der Syrischen Arabischen Republik (SAR) im Juli 1969, damit begannen auch "Geschäftsbeziehungen" mit syrischer Luftwaffe und Armee. 1979 wurde ein generelles Handelsabkommen mit einer Laufzeit bis 1990 abgeschlossen. Es erwähnte Lieferprodukte wie Brennstoffe und Textilien, aber auch pauschal "andere im gegenseitigen Interesse liegende Güter".

Nur schemenhaft zu erkennen: Mithilfe einer unscharfen Kamera observierte Mitglieder der syrischen Baath-Partei bei einem Treffen in Ost-Berlin "am 9. Dezember 1979 in der Zeit von 13.45 bis 14 Uhr", so lautet eine Schrifttafel inmitten des kurzen MfS-Filmstreifens, der sich im Stasi-Archiv fand. (© Standbild aus der MfS-Filmsequenz auf der bpb-DVD "Feindbilder")

Generell ist eine Zusammenarbeit des MfS und des syrischen Geheimdienstes in den 1970er und 1980er Jahren nachweisbar. Dies geht aus Quellen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hervor, speziell der Abteilung X für „Internationale Beziehungen“ und der Hauptabteilung XVIII (Volkswirtschaft). Vom 11. bis 23. März 1989, also acht Monate vor dem Mauerfall, fand ein letztes Treffen beider Seiten statt. Unter Generalmajor Saleh ad-Din Dabbagh hielt sich eine Delegation aus dem syrischen Innenministerium in der DDR auf, zum Studium "der Arbeitsweise der Politorgane" und zwecks "Generalabsprachen", wie es in einem MfS-Vermerk heißt. Es gibt allerdings nur einige wenige erhalten gebliebene Detail-Unterlagen, die näheren Aufschluss über solche Begegnungen geben. Doch warum engagierte sich die DDR in Syrien?

Hintergründe der Zusammenarbeit

Auf Grundlage der Theorien von Marx und Lenin galt es aus Sicht der Sowjetunion und der DDR, durch das Verhältnis zu Staaten der Dritten Welt den "Imperialismus" der westlichen Staaten zurückzudrängen. Die Dritte-Welt-Staaten wären entscheidend beim Sieg des Sozialismus, so die Theorien. Deshalb war die Außenpolitik der DDR auch auf die Staaten des Nahen Ostens ausgerichtet. Ein weiterer Grund lag in der Sehnsucht der DDR nach internationaler Anerkennung.

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Daher kam es zu Hilfeleistungen in verschiedenen Bereichen. Die polizeiliche und geheimdienstliche Ebene gehörte von Anbeginn dazu, auch um auf diese Weise politische und strategische Abhängigkeiten herzustellen. Vor diesem Hintergrund ist die völkerrechtliche Anerkennung der DDR seitens Syriens zu betrachten; Syrien war einer der ersten Staaten, der diesen Schritt 1969 vollzog. Der SED-Staat zeigte sich dankbar und folgte einer sowjetischen Strategie.

In seinem Buch "Die Zusammenarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) mit dem sowjetischen KGB". beschreibt der Jurist Jürgen Borchert als Ziel die „Unterstützung beim Auf- und Ausbau von Militär-, Polizei- und Geheimdiensten (als) eine stabile und weiterentwickelte Hauptkomponente der DDR-Außenpolitik". Dem MfS wurde diese Rolle seitens der Sowjetunion zugedacht, die damals bereits intensiv mit Militärhilfe für Syrien aktiv war, in MfS-Akten nachweisbar bis in den Herbst 1989.

Auch dies war ein Teil der MfS-Auslandstätigkeit: die Kooperation mit befreundeten Geheimpolizeien und deren Ausbildung. Stasi-Rapport über syrische Delegation zu Gast im DDR-Innenministerium und MfS aus dem März 1989 (© BArch MfS)

Waffengeschäfte und Wartung

So besaß Ende der 70er Jahre Syriens Luftwaffe bereits 400 sowjetische Mig-21 Kampfflugzeuge, von denen allerdings die Hälfte abgestürzt, abgeschossen oder fluguntauglich war. Dresdener Spezialisten waren zur Wartung eingesetzt, darunter mehrere IM des MfS. Sie berichten 1978 und 1979 gleich von mehreren Flugzeugcrashs. So meldet am 12.12.1978 ein IMS "Kaufmann", "dass eine Maschine Nr. 7602" verunglückt sei. Die DDR habe sie zuvor instandgesetzt, "sie ist erst ein Jahr geflogen und vor Ablauf der Garantie abgeschmiert". Am 5.1.1979 findet sich ein weiterer Bericht, diesmal von IM "Ilse", die gleich von zwei Mig-Abstürzen berichtet. "Zum Zeitpunkt des Absturzes der zweiten Maschine war die Instandsetzungsgruppe aus Dresden auf dem Flughafen" (Quelle: Stasiakte BArch, MfS, HA XVIII 7459, S.140/141).

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Die Instandhaltung von Mig-21-Flugzeugen aus der UdSSR, von Flugzeug-, Hubschrauber-, Schiffs- und Raketentriebwerken war für die Ostblockstaaten ein lukratives Geschäft, die um diese Aufträge konkurrierten. Ein Wartungsdurchgang bei einer Mig schlug für die DDR mit über 180.000 US-Dollar zu Buche.

Aber auch das Rüstungsgeschäft mit Syriens Militär florierte, heimlich organisiert vom "Ingenieur Technischen Außenhandel" (ITA) der MfS-Abteilung Kommerzielle Koordinierung (Koko) und teilweise umgesetzt vom Dresdener Kombinat Spezialtechnik (KSD). Nach einem Delegationsbesuch Anfang Mai 1980 in Syrien, so berichtete anschließend Stasi-Delegationsleiter Oberst M. Möller, orderte Syrien seinerzeit mit Geheim-Vertrag "126-1-80" vom 7.5.1980 Brigadegeneral Wess von den Landstreitkräften der syrischen Armee mit Eilbedarf Munition im Wert von 5 Mio Dollar - 50.000.000 Schuss des Typs M-43. Das zuständige Kombinat "VEB Mechanische Werkstätten" in Königswartha (MWK) konnte aber so viel nicht liefern, daher wurde stillschweigend auf die eigene Regierungsreserve zurückgegriffen. Zusätzlich wollte Syrien 100.000 Angriffshandgranaten und 100.000 Verteidigungshandgranaten sowie weitere Rüstungsgüter erwerben, darunter Helme, Ferngläser, mobile Werkstätten, Hubschrauberlandeplätze und nachrichtendienstliches Gerät. (Quelle: BArch, MfS, HA XVIII 7459 S. 127 ff).

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Die Stasi ahnte, dass dies mit einem bevorstehenden Militäreinsatz zu tun haben könnte, lehnte den Deal aber nicht ab. "Tempo, Umfang und Art der Erzeugnisse (kurzlebig) lassen auf die Vorbereitung einer militärischen Operation schließen...", notierte damals Delegationsleiter Oberst Möller und beschrieb, dass Herrscher Hafez al-Assad wenig Rückhalt im Volk finde, er habe nur eine Massenbasis in der Baath-Partei, in Damaskus und Umgebung. Fast eine Parallele zur Situation seines Sohnes Baschar-al-Assad 30 Jahre später.

In der Tat brauchte das Assad-Regime die Munition zur Niederschlagung von Aufständen. Schon seit 1976 ging Hafez al-Assad militärisch gegen Rebellen und die sogenannte Moslembruderschaft in Syrien vor. Dabei kam es im Februar 1982 zur Zerstörung der mittelsyrischen Stadt Interner Link: Hama mit 10.000 bis 40.000 Toten, drei Wochen wüteten damals syrische Regierungstruppen in der Stadt. Die Operation gilt als heute als größtes Massaker in der Geschichte des Nahen Ostens im 20. Jahrhundert. Und das wurde offensichtlich auch mit der Munition aus der DDR vollzogen.

Ausschnitt aus einem Reisebericht des MfS vom 29.5.1980 über Verhandlungen mit dem syrischen Generalmajor M. und dessen gewünschte Waffendeals mit dem MfS, darunter der Posten: "Erwartungen an die DDR: Für 5 Mio US-Dollar Munition - 50 Mio Stck M 43" (© BArch, MfS, HA XVIII 7459, S. 116)

Ostberlin gewährte Syrien damals sogar Sonderkonditionen. Zunächst, so ergibt sich aus den MfS-Unterlagen, gab es zehn Prozent Rabatt auf die Gesamtrechnung. Spätestens 60 Tage nach Bestellung waren zehn Prozent der Gesamtsumme anzuzahlen, weitere zehn Prozent wurden ab dem Moment der bestätigten Verschiffung fällig. Der Rest sollte als Kredit über 5 Jahre gestreckt werden. Als die DDR-Seite dafür 6 Prozent Zinsen verlangte, pochte die syrische Seite auf nur 3 Prozent, aber auch das stellte für die DDR-Seite kein Vertragshindernis dar. Die Hauptsache war offenbar, es winkten Valutaeinnahmen.

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Der Munitionsdeal stieß damals allerdings auch in Dresden auf Misstrauen. Durch eine Panne hatten leitende Mitarbeiter des produzierenden Kombinats in Königswartha mitbekommen, wohin der "spezielle Export" gehen sollte. Bei einem Betriebsbesuch am 12. Juni 1980 bekam einer der eingesetzten Stasiverantwortlichen mit, dass sich im Büro des Betriebsdirektors "die Genossen S../M...." darüber unterhielten, "dass wir Munition des Typs M-43 gegen US-Dollar an ein Land im Nahen Osten verkaufen. Sinngemäß: wir werden doch nicht beide Seiten beliefern, um uns ein Süppchen an diesem Feuer warm zu halten?". Der Stasimann zeigt sich nicht über diesen Umstand entsetzt, sondern über das Defizit "im System der Geheimhaltung" (BArch MfS, HA XVIII 7459, S 113).

Hier das komplette MfS-Dokument zum Nachlesen als PDF: Interner Link: "Spezielle Exporte" der DDR nach Syrien (111 Seiten)

Nicht nur die gegenseitigen Geschäftsinteressen beider Partner, sondern auch die außenpolitischen Ansichten von DDR und Syrien stimmten in vielen Punkten überein. Syrien war ein Befürworter der Koexistenz zweier deutscher Staaten, vertrat dieselbe Meinung wie die DDR in Bezug auf die Westberlin-Frage und prangerte das Wettrüsten an. Dementsprechend lehnte die DDR den Aussöhnungsprozess zwischen Israel und Palästina von „Camp David“ ab und befürwortete die Libanonpolitik Syriens. Beide wurden auf diese Weise zu starken Partnern auf internationaler Ebene. Dadurch wuchs gegenseitiges Vertrauen. Doch nicht nur nach Syrien knüpfte das MfS solche Kontakte, auch nach Ägypten, in den Jemen, nach Lybien und zur PLO.

Das syrische Geheimdienstnetzwerk

Ein Teil des syrischen Sicherheitsapparats ist Mukhabarat, dies ist ein Sammelbegriff für die Nachrichtendienste und Geheimdienste Syriens. Ihre Ziele entsprechen noch heute denen der Stasi früher in der DDR: die Diktatur vor Umsturzversuchen und Rebellion zu schützen - durch Überwachung der Gesellschaft und das Ausschalten vermeintlicher "Feinde". Das war im Prinzip jeder mit einer oppositionellen Einstellung gegenüber dem Regime. .

In der Zeit von 1970 bis 1989 gab es sechs bis acht selbstständige Geheimdienst-Einheiten, die dem Präsidenten direkt innerhalb des „Mukhabarat“ unterstellt waren. Dieses Netzwerk kontrollierte nicht nur die Gesellschaft, sondern auch Militär, Partei und Bürokratie. Auf diese Weise entstand innerhalb Syriens flächendeckend eine Atmosphäre der Angst und Kontrolle - auch innerhalb der Geheimdienste. Sie verfügen bis heute über keine direkt abgegrenzten Kompetenzen, standen und stehen teilweise sogar in Konkurrenz zueinander und kontrollieren sich gegenseitig.

Zu unterscheiden sind der Allgemeine Geheimdienst (al-mukhabarat al-`amma), das Nationale Sicherheitsbüro (maktab al-amn al qaumi), das der regionalen Führung unterstellt ist, der Geheimdienst des Militärs (al-mukhabarat al-`askariyya) und die politische Polizei (al-amn al-siyasi), die formal dem Innenminister untersteht. Ein weiterer Geheimdienst existiert in der Luftwache.

In den Diensten Syriens arbeiten seit Hafez al-Assad wie in einem Familienclan mehrere Verwandte des Präsidenten.. Sie gehörten zu seinen wichtigsten Beratern. Dadurch konnte dieser den Befehlshabern der Geheimdienste vertrauen und eine enge Bindung an seine Person und sein Regime gewährleisten.

Grundsätzlich wurden und werden Gegner und Kritiker mit grausamen Repressionsmaßnahmen bekämpft. Die ständige Angst vor Verhaftungen gehörte (und gehört) zum Alltag. Der syrische Geheimdienst baut seit seinen Anfängen darauf, Furcht einzuflößen, er ist bis heute vielschichtig organisiert und ein Grundpfeiler des Assad-Regimes.

Die Organisation seitens der DDR

Die Abteilung X des Ministeriums für Staatssicherheit koordinierte die Beziehungen und die Zusammenarbeit des MfS zu anderen Staaten und deren Sicherheitsorganen. Die Aufgaben dieser Abteilung waren hauptsächlich technisch-organisatorischer, sprachmittlerischer und protokollarischer Natur.

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Abteilung VXIII kümmerte sich um Belange der Volkswirtschaft, darunter Importe und Exporte. Aus Syrien war dies günstig angebotenes Öl, nach Syrien beispielsweise Zementwerke und Getreidemühlen, vor allem jedoch Produkte der metallverarbeitenden Industrie. Damit wurde Waffentechnik umschrieben, Waffendeals wurden in den beauftragten Kombinaten als "spezielle Exporte" bezeichnet und nur mit Kennziffern oder Tarnbezeichnungen versehen.

Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) war dagegen die zuständige Diensteinheit für die Auslandsspionage. Markus Wolf leitete die Abteilung bis 1986, Werner Großmann wurde sein Nachfolger. Obwohl die HV A eine gewisse Selbständigkeit besaß, behielt MfS-Chef Mielke die oberste Befehlsgewalt. Die HV A-Abteilung III wurde zur zuständigen Instanz, der die „Legalresidenturen“, also Konsulate, Botschaften und Handelseinrichtungen angebunden waren. Der Bereich B der Abteilung III der HV A war in vier Referate unterteilt. Das Referat 2 umfasste die Länder Irak, Iran, Ägypten und Syrien. Die Abteilung III hatte die Aufgabe, Informationen und Kenntnisse über die Situation des Landes, die Außenpolitik, militärischen Optionen und Operationen und damit zusammenhängend „Abwehrinformationen“ zu besorgen. Dazu dienten Gespräche mit Politikern, Managern und Militärs. Auch diplomatische Empfänge, Tourismusreisen, Sport- und Kulturevents boten die Chance zur Informationsbeschaffung.

Von besonderer Bedeutung waren für das MfS außerdem Ausländer, die in der DDR lebten, auch Syrer, die in der DDR studieren durften. Unter ihnen wurden gezielt IM rekrutiert und ausgebildet, die später aus ihrem Heimatland berichten sollten.Für die geheimdienstliche Zusammenarbeit mit der SAR hatte die Abteilung X des MfS die größte Bedeutung. Zusätzlich lieferte die HV A wichtige Informationen. In den Stasi-Unterlagen im Bundesarchiv über die Kooperation mit dem syrischen Geheimdienst findet sich das Gros der erhalten gebliebenen Informationen allerdings in den Abteilungen X und XVIII. Eine der Ursachen: die HV A vernichtete ihre Dokumente im Herbst 89 sehr viel gründlicher.

Erste intensivere Kontakte in den 1970er Jahren

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Aus den bislang zur Verfügung stehenden Stasi-Akten wird deutlich, dass es zu Beginn der 70er Jahre rege Bestrebungen der Syrischen Arabischen Republik (SAR) gab, mit dem MfS zu kooperieren. Allerdings bestand seitens der DDR noch Skepsis gegenüber der Vertrauenswürdigkeit Syriens. Erst Ende der 70er Jahre wurde die Zusammenarbeit enger. Damals unterstützte das Ministerium für Staatssicherheit einige befreundete Staaten mit Spendensammlungen, angeblich für humanitäre Hilfen. Häufig gehörten zu diesen Material-Lieferungen Waffen und Devisen, die nicht für öffentliche Zwecke gedacht waren. Sie gingen direkt an die Sicherheitsorgane befreundeter Entwicklungsländer.

Die Gesamtsumme des im Jahr 1978 zur Verfügung stehenden Geldes für solche finanziellen Hilfeleistungen umfasste in DDR-Währung umgerechnet 8.111.500 Mark. Dieses Budget wurde auf zehn Staaten verteilt.

Auszug aus einer Liste mit Spendengeldern "zur Unterstützung der Sicherheitsorgane" befreundeter sozialistischer Bruderstaaten 1978. (© BArch MfS)

Der Auflistung kann entnommen werden, dass zwei arabische Staaten Stasi-Gelder erhielten: Zum einen die Libysche Arabische Sozialistische Volksjamahryija und zum anderen die Syrische Arabische Republik. Konkret waren für Syrien 87.400 Mark in Valuta vorgesehen, die die syrische Regierung für „Ausrüstungen für die Organe des Ministeriums des Innern“ nutzen wollte, das für die Sicherheits- und Geheimdienste zuständig war. Demzufolge war das MfS daran interessiert, dass Syrien seine geheimdienstlichen Tätigkeiten weiter ausbauen konnte – ohne zunächst eine Gegenleistung zu erhalten.

Die Hintergründe erklären sich möglicherweise aus dem zeitgeschichtlichen Kontext: 1978 wurden die Friedens-Verträge von „Camp David“ von Ägypten und Israel unterzeichnet. Damit verlor Syrien einen Verbündeten im Kampf gegen Israel. In dieser Situation schien es der DDR ratsam zu sein, den syrischen Geheimdienst im weiteren Ausbau zu unterstützen und dadurch ein Gegengewicht herzustellen, damit Syrien weiterhin in der Lage war, seinen Kampf gegen Israel zu führen. Entsprechende Bemerkungen fallen unter anderem in einem Stasi-Dokument aus dem Mai 1981. Darin wünscht Stasi-Chef Erich Mielke dem syrischen Innenminister "viel Erfolg im Kampf gegen Israel":

Ausschnitt aus dem MfS-Protokoll einer Begegnung des syrischen Innenministers Nasir mit Stasi-Chef Mielke vom 20. Mai 1981. Der wünscht seinem Gast aus der Syrisch Arabischen Republik (SAR) am Ende "viel Erfolg im Kampf gegen Israel". (© BArch MfS)

Top-Spione "Ahmed" und "Tafel"?

Dass das MfS im syrischen Raum bereits aktiv tätig war, geht auch aus einem anderen Fall hervor. 1979 wurde die Botschaft der Bundesrepublik in Damaskus intensiv ausspioniert. Auf diese Informationen stieß das Bundeskriminalamt im Jahr 2003, als es eine Computerdatei der HV A auswertete. Zwei Syrer mit den Decknamen „Ahmed“ und „Tafel“ arbeiteten in der Botschaft als Zivilangestellte. Diese lieferten Informationen über die Tätigkeiten der Bundesrepublik und der Botschaft direkt an die HV A weiter . Sie erhielten unterstützt von syrischen Spezialisten offenbar auch nachts Zugang und konnten so für eine Verwanzung der Botschaft sorgen. Insgesamt lieferten sie 1.778 detaillierte Informationen, darunter geheime Unterlagen von Analysen der NATO, Darlegungen des Militärattachés oder generelle Aufzeichnungen über die Geheimdiplomatie im Nahen Osten. Damit zählen die beiden syrischen IM laut einem Focus-Bericht vom 5.5.2003 zu den „fleißigsten Stasi-Spionen in aller Welt“.

Ausbau in den 1980er Jahren

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In den 1980er Jahren intensivierte sich die Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten der DDR und Syriens. Unter dem Titel „Gegenwärtige Ausrichtung der Außen- und Innenpolitik des Assad-Regimes in Syrien“ wurde im Ministerium für Staatssicherheit ein detaillierter Lage-Bericht über Syrien verfasst. Er enthält ausführliche Analysen über Syriens Rolle im Nahen Osten und die politische Orientierung des Assad-Regimes. Positiv hervorgehoben wurde damals, dass sich der syrische Präsident gegen den Imperialismus einsetze und die Expansion Israels in der Region bekämpfe. Aber als stabil wurde sein System nicht betrachtet. Deshalb fiel der Entschluss, Syrien "durch sozialistische Kräfte" zu unterstützen.

Auch dies geschah in enger Zusammenarbeit mit der Sowjetunion. Ein Stasi-Dokument aus dem Februar 1982 ist mit der Zeile „Über die Möglichkeit des Abschlusses eines strategischen Vertrages zwischen Syrien und der Sowjetunion“ überschrieben. Die Informationen über diese Bestrebungen der syrischen Seite stammten direkt „aus der Führung der syrischen Baath-Partei“.

1981 Treffen mit Stasi-Chef Mielke

Im Vorfeld dieses Vertrages war es am 20. Mai 1981 zu dem bereits erwähnten Gespräch von Stasi-Chef Erich Mielke mit dem syrischen Innenminister, Generalmajor Nasir ad-Din Nasir gekommen. Bei dessen Besuch in der Ost-Berliner Stasi-Zentrale wurden Protokoll-Notizen angefertigt, wie es seinerzeit üblich war. Darin ist fortwährende Einigkeit notiert: „Die DDR und die SAR haben einen gemeinsamen Feind, den Imperialismus.“

Ausschnitt aus Wunschliste der syrischen Seite bei DDR-Besuch 1981: Hilfen bei der Funküberwachung, Lieferung von Nachrichtentechnik und Ausbildung von Geheimdienstlern. Stasi-Chef Mielke sicherte "eine ernsthafte Prüfung" zu. (© BArch MfS)

Bei jenem Besuch interessierte sich das MfS vor allem für die Organisation und Struktur des syrischen Geheimdienstes. Deshalb erläuterte Syriens Innenminister Nasir ausführlich die Arbeit der syrischen Seite. Dabei erklärte er, dass das Ministerium des Innern in Syrien die Verantwortlichkeit für die Wahrung der inneren Sicherheit und der öffentlichen Ordnung, also der polizeilichen Sicherheit, habe. Zwischen dem Ministerium des Innern und dem allgemeinem Geheimdienst, der für die Arbeit außerhalb Syriens zuständig sei, gäbe es eine sehr feste Kooperation. Präsident Assad unterstehe ein Leitungsbüro, das alle Koordination übernehme. Diesem Büro sei das Ministerium des Innern und demzufolge auch der Geheimdienst zugeordnet.

Zur Gewährleistung der inneren politischen Sicherheit würden mehrere Aufgaben erfüllt. Dazu gehöre das Aufspüren gefährlicher oppositioneller Bewegungen, die die innere Sicherheit gefährden könnten. Sie müssten operativ bearbeitet werden. Es würden auch Organisationen, die dem Regime schon länger als "feindlich" bekannt sind, überwacht. Zusätzlich werde versucht, erfolgsversprechende Faktoren und Voraussetzungen zu schaffen, damit solche Gruppierungen, die der Regierung schaden könnten, besser bekämpft werden könnten. Eine "Hauptaufgabe" sei es beispielsweise, die sunnitisch-islamistische "Moslem-Bruderschaft", die angeblich eine direkte Gefährdung des Landes bedeute, zu beobachten und zu bekämpfen. Deshalb würden sich alle bereits genannten staatlichen Institutionen mit der Moslem-Bruderschaft beschäftigen. Diese Bewegung müsse wegen ihrer religiösen Ausrichtung so stark überwacht werden, da sie die sozialistische Revolution in Syrien beeinträchtige.

Präsident al-Assad habe die volle Macht über den allgemeinen syrischen Geheimdienst, der ihm direkt unterstellt sei, wurde konstatiert. Ausgehend von diesem erhielten alle weiteren Diensteinheiten die notwendigen Informationen über gegnerische Handlungen. Dieser allgemeine Geheimdienst stelle das übergeordnete Organ aller Geheimdienste dar. All diese Vorgänge würden unter dem Dach des Ministeriums des Inneren mittels besonderer Verwaltungsmaßnahmen organisiert. Es finde außerdem ein "funkelektronischer Kampf nach außen" statt. Diese Aufgabe übernehme der militärische Geheimdienst. Zur Verbesserung der Fähigkeiten seiner Mitarbeiter habe man ein paar Spezialisten unter ihnen ausgewählt und über das Militär in die Sowjetunion geschickt, um dort eine bessere Ausbildung zu erhalten. Diese Lehrgänge fänden an der Militär-Akademie in Leningrad statt.

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Hiernach erläuterte der syrische Minister drei Wünsche für eine weitere Zusammenarbeit. Die Funküberwachung, die innerhalb des Staates erfolge, sei ein Aspekt. Ein weiterer möglicher Punkt sei die "Lieferung von Nachrichtentechnik für die Zentrale und zu Stützpunkten im Lande", so Nasir. Zusätzlich könne es spezielle Lehrgänge für die Ausbildung von Mitarbeitern in der inneren Sicherheit geben. Für diese Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit der Geheimdienste Syriens und der DDR sicherte Mielke dem syrischen Minister eine seriöse Prüfung zu.

Weitere MfS-Dokumente zum Nachlesen als PDF: Interner Link: Ministergespräche über Kooperationen mit Syrien (12 Seiten)

Der weitere Ausbau der Zusammenarbeit beider Geheimdienste sollte demnach erst noch überdacht und intern im MfS entschieden werden. Deshalb konnte Mielke weder eine Zusicherung noch eine Ablehnung der vorgetragenen Wünsche des syrischen Ministers zur engeren Zusammenarbeit der Geheimdienste erteilen. Minister Mielke wollte zudem von Nasir wissen, "mit welchen Staaten auf der Linie des MdI die SAR Verbindungen unterhalte". Darauf entgegnete Nasir, dass Syrien schon 15 Jahre mit der DDR zusammenarbeite, der Organisation "Arabischer Staaten zur Verteidigung der Gesellschaft" angehöre und in dieser tatkräftig mitwirke. Zudem sei das MdI Mitglied von "Interpol". Die SAR leiste dort Unterstützung bei Ermittlungen zu Rauschgiftdelikten und in gewissem Maße im Zusammenhang mit Terrorismus. Gerne würde der Minister die Zusammenarbeit Syriens mit anderen sozialistischen Ländern ausweiten.

Gedeckte Terror-Connections zwischen Berlin und Damaskus

Zu einem brisanten Thema wurden im Folgejahr Verbindungen des syrischen Geheimdienstes zu terroristischen Vereinigungen. Das MfS war wohlinformiert über die europaweite Fahndung nach Terroristen, auch durch Quellen im Bundeskriminalamt (BKA). So meldet die Stasi-Hauptabteilung II im Februar 1982 unter der Berichtsnummer A/1616/08/02/82 aus dem BKA in Meckenheim, dass der syrische Geheimdienst die Weisung zu einem Anschlag mit einem "Sprengkörper mit besonders großer Sprengkraft" gegen ein "Zentrum der Moslembrüder (MB)" in der Bundesrepublik erteilt habe, im Fokus stünden islamische Zentren in München, Köln oder die Bilal-Moschee in Aachen. Tatsächlich wurde wenig später ein Sprengstoffdepot in einem Hotel in Bad Homburg ausgehoben, gefunden wurde ein 2,5-kg-Sprengsatz militärischer Herkunft, Sprengkapseln mit elektronischem Zündern, Zündschnüre, Pässe und Zündverzögerer präparierte Armbanduhren.

Ausschnitt aus einer Stasi-Information über Erkenntnisse aus dem Bundeskriminalamt über ein möglicherweise geplantes Attentat gegen islamistische Zentren der Moslembruderschaft in Deutschland 1982. (© BArch, MfS, HA II, 46352, Blatt 30341/1)

Auch die Personalien der verhafteten Syrer erfuhr das MfS aus ihrer Quelle beim BKA und ließ sofort prüfen, ob sie bereits bei Ost-Berlin-Besuchen erfasst worden waren, in diesem Fall nicht.

Anders im Fall des Terroristen Johannes Weinrich kurze Zeit später. Weinrich war ein deutscher Terrorist unter syrischem Schutz, der 1982 auf dem Flughafen Schönefeld landete. Er hatte 24,38 Kilogramm Plastiksprengstoff Nitropenta, der "im Wesentlichen für militärische Zwecke als Sabotagesprengstoff" (Stasi-Vermerk) taugte, bei sich.Nach DDR-Recht hätte dieses Vergehen eine Strafe von mindestens zwei Jahren Haft bedeutet.

Allerdings musste Weinrich sich bei der Einfuhr keine Sorgen machen, denn die DDR zeigte sich dem Terroristen gewogen. Dieser war einst Mitglied der linksterroristischen westdeutschen "Revolutionären Zellen“. Deshalb empfing ihn am Flughafen ein MfS-Mitarbeiter. Der Sprengstoff wurde zunächst beschlagnahmt, weil das MfS befürchtete, dass Weinrich eine terroristische Tat gegen die Bundesrepublik Deutschland von der DDR aus durchführen könne. Dies hätte die DDR dem Risiko ausgesetzt, dass ihr vorgeworfen werden könnte, dass sie Terrorismus unterstützt. Somit wäre im internationalen Raum ein sehr negatives Bild der DDR entstanden. Das sollte unbedingt vermieden werden.

Das MfS ließ sich allerdings beruhigen, als der Terrorist zusicherte, dass beim Ausüben der Tat keine Verbindung zur DDR entstehen würde. Zusätzlich versprach er, dass der Sprengstoff nicht von ihm persönlich verwendet werde, sondern er diesen lediglich an eine Gruppe weitergeben würde. Deshalb gab das MfS im August 1983 den Sprengstoff an ihn zurück - trotz der Tatsache, dass er bereits als Ziel für sein Attentat das französische Kulturzentrum „Maison de France“ am West-Berliner Kurfürstendamm ins Auge gefasst hatte. Das ermittelte das MfS bei Hotelzimmerdurchsuchungen Weinrichs im Vorfeld des Attentats.

Mitwisserschaft beim Attentat auf Maison de France

Das MfS zeigte sich recht genau über die anschließenden Handlungen informiert. Weinrichs Auftraggeber war der Venezolaner Ilich Ramírez Sánchez alias „Carlos“, ein damals weltweit gesuchter Terrorist, der zeitweise von Ostberlin aus mit seiner zehnköpfigen "Carlos-Gruppe" operierte. Als dessen rechte Hand und Auftragskiller galt Weinrich, den die syrische Regierung zu dieser Zeit schützte. Weinrich übergab den Sprengstoff seinerzeit an den syrischen Diplomaten Chritah, damals III. Sekretär der syrischen Botschaft in Ost-Berlin - mit Wissen und Duldung des MfS. Weinrich selbst sorgte dafür, dass der Anschlag eine Woche später ausgeführt werden konnte. Am 25. August 1983 um 11.20 Uhr zerstörte eine Explosion die obersten beiden Stockwerke des „Maison de France“ am Berliner Kurfürstendamm. Dabei kam ein 26-Jähriger Student ums Leben und 23 Menschen wurden verletzt.

Die Berliner Feuerwehr sichert das nach einem Anschlag am 25.8.1983 zerstörte Gebäude des "Maison de France" in Berlin ab. Ein Mensch wurde getötet, 23 verletzt, die Räume des französischen Generalkonsulats, das sich in dem Gebäude befindet, wurden völlig zerstört. Als Hintermann galt der Venezolaner Ilich Ramirez Sanchez ("Carlos"), er war Sohn eines überzeugten Marxisten. Als junger Mann unterstützte er palästinensische und linksrevolutionäre Gruppen und ließ sich im Umgang mit Waffen ausbilden. Vom Jahr 1973 an soll er Dutzende Terroranschläge mit vielen Toten und Verletzten verübt haben, in diesem Fall mit Sprengstoff aus Syrien. Wusste die Stasi von der Anschlagsplanung? (© picture-alliance/dpa, Giehr)

Danach, so recherchierte 2010 der Spiegel, registrierte die Stasi akribisch, "dass die Rückkehr der Täter 23 Minuten dauerte. Dann ließen die Terrorhelfer im MfS alle Beteiligten außer Landes fliegen. Noch vom Fluchtort Belgrad aus erstattete Weinrich Rapport an 'Carlos': Die 'Operation Berlin' habe "eine größere Wirkung" gehabt "als von mir erwartet", wird Weinrich zitiert

Weinrich tauchte später in Damaskus unter und lebte dort unbehelligt unter dem Pseudonym Peter Schmidt. Dort kamen ihm und seinem Terror-Chef "Carlos" erst Anfang der 90er Jahre internationale Ermittlerteams auf die Spur, nachdem sich nach der Deutschen Wiedervereinigung Hinweise auf die beiden Terroristen aus rund 1.500 Seiten Stasi-Akten über Carlos ergeben hatten.

Aus den durchforsteten MfS-Akten ergab sich auch, dass Kuba Waffenbestellungen von Carlos entgegennahm, sie wurden mit Wissen des MfS nach Ost-Berlin geliefert und dort in der syrischen Botschaft deponiert.

Weitere Stasi-Dokumente zum Nachlesen als PDF: Interner Link: Kubas Carlos-Connection und die Mitwisserschaft des MfS (82 Seiten)

In den Folgejahren ließ das MfS mehr Vorsicht walten, um nicht leichtfertig in den Zusammenhang mit syrischem Terrorismus zu geraten. Es blieb aber auf dem Laufenden über die weiter bestehenden Gefährdungslagen. So meldet die Stasi-Abteilung XXII/AKG am 1.1.1986 in einem "Rapport 01/86", dass sich gegenwärtig "7 Personen (Lybien, Syrien, Jordanien) in zwei Gruppen in Europa aufhalten, um weiter Terroranschläge zu begehen". Weitere 47 Personen seien mit syrischen Pässen ausgestattet "in Europa zur Begehung von Anschlägen auf Passagierflugzeuge verschiedener Fluggesellschaften unterwegs". Der Name aller 54 Personen liege der HA III vor.

Wachsendes ideologisches Misstrauen während Gorbatschows Perestroika

Die MfS-Beziehungen nach Syrien flauten im Zuge innersyrischer Machtkämpfe Mitte der 80er Jahre etwas ab.

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Auffällig ist eine vorübergehende, abrupte Unterbrechung ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, in der Zeit, in der der Reformer Michail Gorbatschow die UdSSR regierte. Erst 1989 wurden wieder intensivere Begegnungen protokolliert. Die Unterbrechung erfolgte möglicherweise auch aus Sorge des MfS, ausgetauschte geheime Informationen würden nicht mehr sicher sein. Denn aufgrund des allmählichen Machtverlusts der Sowjetunion versuchten Syriens Geheimdienste nach MfS-Erkenntnissen

sogar Kontakte mit dem "imperialistischen Feind" herzustellen, explizit dem BND, aber auch der CIA.

Deshalb wurden auch Aufenthalte des Präsidenten-Bruders, Rifaat al-Assad, in den USA, Frankreich und Spanien argwöhnisch registriert. Rifaat al-Assad war brutaler Rivale im Kampf um die Macht in Syrien und seinerzeit Chef der syrischen "Spezialeinheiten zum Schutz der Verfassung der Republik".

Die Kooperation zwischen MfS und Syriens Geheimdiensten ließ aber auch deshalb etwas nach, weil ideologisches Misstrauen wuchs. Schon 1982 übergab der Auslandsgeheimdienst der CSSR brisante Informationen aus Syrien an den Leiter der Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), Generaloberst Markus Wolf. Sie gingen ebenfalls an die MfS-Abteilung X für Internationale Beziehungen. In einem Informationsblatt „Über die Aktivität des syrischen Geheimdienstes“ wird ein Befehl des „Mouhabarat“ vom 23.4.1982 näher erläutert und von MfS-Spezialisten der Abteilung X bewertet: Demnach wurde innerhalb des syrischen Geheimdienstes die Order erteilt, dass in staatlichen Betrieben Personen, die bestimmten Parteien oder Bruderschaften angehörten, verstärkt erfasst und beurteilt werden sollten. Dabei handelte es sich einerseits um Mitglieder der Moslembruderschaft, andererseits aber auch um die Kommunistische Partei Syriens und die Kommunistische Partei Palästinas, die als Gefahrenquelle für das Regime erachtet wurden.

Zusätzlich sei den syrischen Geheimdienst-Abteilungen eine ausführliche Liste übermittelt worden, die die Namen von zu observierenden Personen enthielt, weil sie als potenzielle Gefährder des Regimes galten. Diese Zielstellung stellte für das MfS kein Problem dar. Allerdings wurde es als fragwürdig empfunden, dass in den Kreis der verdächtigen Personen auch die kommunistische Partei einbezogen wurde. Dieser Aspekt wurde vom MfS regelrecht verurteilt. Denn die SED sah in der Kommunistischen Partei Syriens eine verbrüderte Strömung des russischen Kommunismus, weshalb mit diesem Befehl aus dem April 1982 eigentlich eine gleich gesinnte und befürwortete politische Bewegung der DDR verurteilt und bekämpft werden sollte. Das MfS zeigte sich geradezu empört, dass der syrische Geheimdienst die Moslembruderschaft und die Kommunistische Partei Syriens mit dieser Weisung gleichstellte.

Liquiditäts- und Vertrauensprobleme

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Mitte der 80er Jahre kam aber noch ein weiteres Problem dazu. Unübersehbare Schulden. Syrien konnte weder die Rechnungen für die erfolgten Waffenlieferungen, noch die dafür aufgenommenen Kredite begleichen. 1985 meldet die BV Rostock, dass Syrien "unbegründete Zollstrafen in Höhe von 116 Mio VA (Valutamark)" verlange, offenbar um eigene Rückstände bei der DDR auszugleichen. Der Minister für Außenhandel beklage inzwischen unbezahlte Rechnungen in Höhe von 126 Mio. VM, außerdem seien Kreditraten in Höhe von 34,5 Mio Euro überfällig und würden "diese Liquiditätsprobleme belegen". (Quelle: BV Rostock 6/85 in BArch, MfS, HA XVIII 7459, S.112). Erschwerend führte die syrische Finanznot auch dazu, dass die DDR militärische Wartungsverträge verlor, Bulgarien habe die DDR-Preise für die Inspektion sowjetischer Migs um ein Drittel unterboten, registrierten die Unterhändler des MfS.

Indessen wuchs auch auf syrischer Seite innerhalb der Regierung der Konflikt darüber, ob die Zusammenarbeit mit der Stasi aufgrund der ideologischen Unstimmigkeiten noch akzeptabel sei. In einem Treffen von Regierungsangehörigen am 22. Februar 1982 versuchte der Präsident diese Situation in seiner Partei zu klären. Aufgrund der schwierigen außenpolitischen Lage, in der sich Syrien wegen des Nahostkonfliktes befand, sollten nach Ansicht Assads die ideologischen Ungleichheiten zwischen den kommunistischen Ländern und der Baath-Partei vergessen werden, damit die Partei weiter an der Spitze der Macht in Syrien stehen könne. Doch nach Meinung einiger Parteimitglieder stimmte die Ideologie der sozialistischen Staaten nicht mit denen der SAR überein, da „die arabische sozialistische Wiedergeburt nicht marxistisch-leninistisch sei und es aus diesem Grund falsch sei, sich ausschließlich auf die sozialistischen Staaten zu orientieren.“

Letzten Endes setzte sich Assad gegen seine Gegner durch, denn für ihn war die Sicherung der Macht das wichtigere Ziel. Somit wurde auch die Kooperation mit dem MfS weitergeführt. Syrien war sich der Unterschiede in den Ideologien bewusst, nahm diese jedoch im Zuge der komplizierten Lage in Kauf, in der sich das Land durch die internationale Israelpolitik befand.

Lob für "Qualität, Termintreue und militärische Geheimhaltung"

Es behielt daher für Syrien höchste Priorität starke Bündnispartner zu finden. Mit der Sowjetunion und dem gesamten sozialistischen Lager existierten nunmehr seit mehreren Jahren Kooperationen. Dadurch existierte ein gewisses Maß an Grundvertrauen zueinander, das verhieß die größtmögliche Stabilität und Kontinuität.

MfS-Oberst Möller hatte dieses Grundvertrauen schon am 29. Mai 1980 in einem Reisebericht über den heimlichen Handel mit militärischen Gütern beschrieben. Sein damaliger Verhandlungspartner, der syrische Generalmajor Mokajad habe geäußert, auch "Kontakte in westliche Länder zu haben, besonders Österreich. Er schätze bei der DDR jedoch nicht nur die Qualität gut ein, sondern auch Termintreue und die militärische Geheimhaltung." (BArch, MfS, HA XVIII/AG 1 7459, S. 116)

Daran wollte Syriens Diktator wieder anknüpfen, zudem wäre es in dieser Lage äußerst schwierig geworden, andere Bündnispartner zu finden. Für Assad stellten die ideologischen Probleme zwischen der DDR und Syrien kein so großes Hindernis dar, als dass sie einer Störung oder gar einem Abbruch der Zusammenarbeit auf allen Ebenen wert gewesen wären.

Alles in allem zeigten sich SED und Stasi recht gut über die Prozesse in der Syrischen Arabischen Republik und deren Geheimdiensten informiert. Der Schwerpunkt der geheimdienstlichen Kooperation lag in der Zeitspanne von 1978 bis 1984. Sie erfolgte aus außenpolitischem Kalkül und der Aussicht auf Dollar-Einnahmen sowie preiswertes Öl. Waffen, finanzielle und praktische Unterstützung aus der DDR halfen der Armee Assads und den syrischen Geheimdiensten, sich zu stabilisieren. Ende der 80er Jahre nahmen die Kontakte nach einer Phase gegenseitigen Misstrauens wieder Fahrt auf. Dabei hatte das MfS zeitweise größere Einwände gegenüber Syrien als umgekehrt, vermutlich da die SAR von der Partnerschaft stärker profitieren konnte.

Waffendeals noch im Herbst 1989 mit Alexander Schalck-Golodkowski

Andererseits war für die Ende der 80er Jahre nahezu Interner Link: zahlungsunfähige DDR jede Aussicht auf Deviseneinnahmen wertvoll. Daher setzen sich die von der Stasi eingefädelten und gedeckten DDR-Waffendeals mit Syrien bis in den Herbst der Friedlichen Revolution fort. Beispielsweise gingen im Lagezentrum der HV A zwischen August und November 1989 mehrere "Blitz"-Informationen als vertrauliche Verschlusssachen ein, die solche Deals in Absprache mit "Genosse Alexander Interner Link: Schalck-Golodkowski" belegen, der damals Leiter des geheimen Bereichs für Kommerzielle Koordinierung (KoKo) im Ministerium für Außenhandel war, gemanagt durch dessen Stasi-Arbeitsgruppe "Bereich Kommerzielle Koordinierung (AG BKK)".

Am 21.9.1989 ist in einem "blitz 09/89" aus Damaskus von drei Geschäften die Rede, unterschriftsreif seien zwei geheim klassifizierte Vorgänge "og6" und "pg6", erbeten werde außerdem ein Angebot über 400 Tonnen kakifarbene Armeepullover und 400 Tonnen Bettbezüge plus Decken für die Armee, außerdem frage die syrische Seite nach "Liefermöglichkeiten für zwei Mig-24-Triebwerke".

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Sieben Tage später ging ein weiterer "blitz" aus Damaskus für "Gen. Schalck" ein und deutete vielsagende Umweggeschäfte an. Schalcks syrischer Handelspartner al-Ali benötigte Auskunft zum Erwerb von 63 Wega 3 Raketen zum Preis von maximal 31.000 US-Dollar pro Stück, 9 Lancer für höchstens 16.000 US-Dollar und zunächst "10 strela 3 probeauftrag - bedarf 900 stck". Der Lieferweg sei: "airport budapest über österr firma cbs - cooperation an nordkorea".

Ein Vertrag sei zwar schon zu obigen Preisen mit "kintex bulgarien abgeschlossen, kintex aber nicht lieferfähig bis 15.11.1989" und dieser Liefertermin sei Bedingung der syrischen Auftraggeber; "erbitte sofortauskunft, ob an solchen geschäften prinzipielles interesse", notierte Absender "raabe".

"Bis 1.11.89 im Prager Hotel Intercontinental erreichbar"

Alexander Schalck-Golodkowski, 1988 (© Bundesarchiv, Bild 183-1988-0317-312; Foto: Eva Brüggmann)

Am 30.10.1989 verschickte ein Absender "riemann" aus Damaskus eine weitere "blitz"-Order z.Hd. von "Gen. Schalck". Als Geschäftsparter sei "mr. hussein al-ali" jetzt im Prager Hotel Intercontinental "unter tel. 2311812, zimmer rr 628 bis 1.11.89 erreichbar". Er erbitte "kontaktaufnahme und direktkontaktverhandlungen zu fragen: werfer, raketen, granaten und spg9". (BArch, Mfs, AG BKK 63, Bl. 26 und 99).

Hier können Sie weitere MfS-Dokumente über die Vorbereitung internationaler Waffengeschäfte der DDR als PDF nachlesen: Interner Link: DDR-Waffen- und Embargodeals mit Damaskus, Teheran, Kampala u.a.m. (Teil 1, 81 Seiten) und: Interner Link: PDF Teil 2 (74 Seiten)

Ab Dezember 1989 mussten sich Schalcks syrische Handelspartner allerdings andere Lieferwege suchen. In Kavelstorf bei Rostock entdeckten aufgebrachte Bürgerinnen und Bürger ein geheimes Waffenlager der KoKo-Firma IMES. Schalck-Golodkowski wurde gewarnt und floh unter dubiosen Umständen in die Bundesrepublik.

Zitierweise: Madlen Schäfer, „Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien", mit ergänzenden MfS-Dokumenten, ausgewählt durch Holger Kulick, in: Deutschland Archiv, 14.09.2023, Link: www.bpb.de/539993. Erstveröffentlichung am 17.4.2018 im Externer Link: Stasi-Dossier der bpb unter dem Titel "Stasiwaffenhilfe für Syrien".

12 Kampfflugzeuge vom Typ MiG-21 der DDR-Volksarmee wurden 1973 heimlich aus Marxwalde, dem heutigen Neuhardenberg, nach Syrien geliefert und verblieben später dort. Als "Solidaritätsgeschenk". Zum Einsatz sollten sie im Krieg gegen Israel kommen - mit Piloten aus der DDR. Die abgebildete Maschine steht heute in Peenemünde. (© picture-alliance/dpa, Zentralbild / Stefan Sauer)

Ergänzend:

Werner Sonne: Interner Link: In geheimer Mission: NVA-Kampfflugzeuge für Syrien gegen Israel 1973. Deutschland Archiv vom 27.10.2023.

Andreas Förster, Interner Link: Der Deal mit Schneewittchen (I-IV). Die Geschichte des ranghohen Überläufers Alexander Schalck-Golodkowski 1990 aus der DDR im Spiegel von Geheimdienst-Akten des BND. Deutschland Archiv vom 30.7.2023.

Holger Kulick, Interner Link: Stasi-Dokumente über Nordkorea, bpb-Stasi-Dossier vom 20.6.2018.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Solidaritätskomitee der DDR (Hg.): Die DDR und die arabischen Staaten, Dokumente 1956-1982, ausgewählt u. eingeleitet v. Wolfgang Bator und Angelika Bator, Berlin 1984, S. 57

  2. zu diesen zählte damals Syrien

  3. auch um dem Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik Deutschland entgegenzuwirken

  4. Borchert, Jürgen: Die Zusammenarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) mit dem sowjetischen KGB in den 70er und 80er Jahren, Ein Kapitel aus der Geschichte der SED-Herrschaft, Berlin 2006, S. 188

  5. Vgl. Borchert, Jürgen: Die Zusammenarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) mit dem sowjetischen KGB in den 70er und 80er Jahren, Ein Kapitel aus der Geschichte der SED-Herrschaft, Berlin 2006, S. 187 f.

  6. Vgl. auch: Kristin Helberg, "Die Toten von Hama", Deutschlandfunk vom 2.2.2023 http://www.deutschlandfunk.de/die-toten-von-hama.724.de.html?dram:article_id=100452, letzter Zugriff 14.9.2023.

  7. Vgl. Stäheli, Martin: Die syrische Außenpolitik unter Präsident Hafez Assad: Balanceakte im globalen Umbruch, Stuttgart 2001(=Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte; Bd. 83), S. 233

  8. Vgl. Abteilung Archivbestände der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Hg.): Vorläufiges Findbuch zur Abteilung X: „Internationale Verbindungen“ des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, Münster 2005 (=Archiv zur DDR-Staatssicherheit; Bd. 8), S. 95-98

  9. Vgl. Perhes, Volker: Staat und Gesellschaft in Syrien 1970-1989, Hamburg 1990 (Schriften des Deutschen Orient-Instituts), S. 250

  10. Vgl. a. a. O., S. 254

  11. Vgl. Stäheli, Martin: Die syrische Außenpolitik unter Präsident Hafez Assad: Balanceakte im globalen Umbruch, Stuttgart 2001(=Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte; Bd. 83), S. 50

  12. Vgl. Perthes, Volker: Staat und Gesellschaft in Syrien 1970-1989, Hamburg 1990 (Schriften des Deutschen Orient-Instituts), S. 251

  13. Siehe beispielsweise: European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), Das Militärgefängnis Saydnaya – Ort jahrzehntelanger Folter, Erniedrigung und Hinrichtungen, in: https://www.ecchr.eu/fall/das-militaergefaengnis-saydnaya-ort-jahrzehntelanger-folter-erniedrigung-und-hinrichtungen/, letzter Zugriff 14.3.2023.

  14. Vgl. Perthes, Volker: The political economy of Syria under Asad, London/New York 1997, S. 148f.

  15. Vgl. Gill, David; Schröter, Ulrich: Das Ministerium für Staatssicherheit, Anatomie des Mielke-Imperiums, Hamburg 1993, S. 43

  16. Vgl. Fricke, Karl Wilhelm: Die Wahrheit verpflichtet: Texte aus fünf Jahrzehnten zur Geschichte der DDR, 2. Aufl., Berlin 2000, S. 459 ff.

  17. Vgl. Müller-Enbergs, Helmut (Hg.): Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, Teil 2: Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1998 (=Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik; Bd. 10), S. 209 ff.

  18. Vgl. BArch; MfS; Abt. X, Nr. 52; Bl. 98: Unterstützung für Sicherheitsorgane befreundeter Staaten 1978 u. a. an die Sozialistische Republik Vietnam, Republik Guinea-Bissau, Demokratische Republik Somalia

  19. Vgl. BArch; MfS; Abt. X, Nr. 52; Bl. 98, 100

  20. Vgl. BArch; MfS; Abt. X, Nr. 52; Bl. 98, 100

  21. Seit 1977 gab es Verhandlungen zwischen den beiden verfeindeten Nachbarstaaten für eine Friedenslösung im Nahen Osten. Dieses israelisch-ägyptische Abkommen hatte zur Folge, dass es innerhalb der arabischen Staaten zu einer Spaltung kam.

  22. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 421/84, Bl. 101

  23. Vgl. Schmidt-Eenboom, Erich: BND, Der deutsche Geheimdienst im Nahen Osten, Geheime Hintergründe und Fakten, München 2007, S. 214

  24. Externer Link: http://www.focus.de/politik/deutschland/verrat-verdaechtiger-pfoertner_aid_195485.html

  25. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 421/84, Bl. 58

  26. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 421/84, Bl. 105-108

  27. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 423/84, Bl. 60

  28. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 104, Bl. 84

  29. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 104, Bl. 85

  30. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/aktenfund-wie-die-stasi-top-terrorist-carlos-protegierte-a-726256.html

  31. „Einfuhr von Sprengmitteln“ §206 StGB

  32. Vgl. Wunschik, Tobias: Das Ministerium für Staatssicherheit und der Terrorismus in Deutschland; in: Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert - Der Fall DDR, hrsg. V. Heiner Timmermann, Berlin 1996 (=Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen e. V.; Bd. 79), S. 289

  33. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/aktenfund-wie-die-stasi-top-terrorist-carlos-protegierte-a-726256.html

  34. Vgl. Wunschik, Tobias: Das Ministerium für Staatssicherheit und der Terrorismus in Deutschland; in: Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert - Der Fall DDR, hrsg. V. Heiner Timmermann, Berlin 1996 (=Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen e. V.; Bd. 79), S. 289 f.

  35. ebenda

  36. ebenda

  37. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 423/84, Bl. 277

  38. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 423/84, Bl. 138

  39. Vgl. BArch, MfS, Abt. X, Nr. 423/84, Bl. 138

  40. Der Aktenordner "MfS AG BKK 63" im Stasi-Unterlagenarchiv enthält auf 157 Seiten zahlreiche Nachrichten an "Gen. Schalck", die solche heimlichen Rüstungsdeals im Zeitraum Juli und November 1989 belegen, mit Geschäftspartnern in Colombo, Kairo, Delhi, Algier, Damaskus und zu diesem Zeitpunkt besonders intensiv Kampala und Teheran.

  41. Vgl. Interner Link: https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/523104/der-deal-mit-schneewittchen-i-iv/ und linkextern url="http://www.berliner-zeitung.de/bei-seiner-flucht-in-den-westen-standen-alexander-schalck-golodkowski-die-deutschen-geheimdienste-hilfreich-zur-seite-im-bankschliessfach-lag-die-lebensversicherung-17403534">Berliner Zeitung vom 16.3.1994

Weitere Inhalte

Madlen Schäfer ist Absolventin der Axel Springer Akademie. Sie studierte Geschichte, Germanistik und Sozial- und Gesundheitsjournalismus in Magdeburg. Ihr Text über die Zusammenarbeit der Geheimdienste der DDR und Syriens in den 1970er und 1980er Jahren basiert auf ihrer Bachelorarbeit zur Erlangung des akademischen Grades am Institut für Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, vorgelegt im August 2011 unter dem Titel "Die Zusammenarbeit der Geheimdienste der DDR und Syriens in den 1970er und 1980er Jahren". Aktualisierungen aufgrund neuer Aktenfunde erfolgten durch Holger Kulick von der bpb.