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"Ich hatte Scheißangst" | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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"Ich hatte Scheißangst" Ein IM-Bekenntnis. Von Andreas Schmidt-Schaller

/ 17 Minuten zu lesen

Ein bpb-Interview mit dem ehemaligen Fernsehkommissar "Hajo Trautzschke" aus der ZDF-Krimiserie "SOKO Leipzig". Darin berichtet der Schauspieler Andreas Schmidt-Schaller über seine Zeit als Stasi-Informant, über Feigheit, Abenteurertum und zweierlei Angst.

Der Schauspieler Andreas Schmidt-Schaller als Interviewpartner in der ZDF-Sendung "History" vom 15.1.2023: https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/krimis-heimat-und-klimbim-das-beste-aus-der-glotze-100.html

Am 15. Januar 2023 strahlte die ZDF-Serie History eine Schwerpunktsendung über deutsch-deutsche Fernsehgeschichte ausExterner Link: ("Krimis, Heimat und Klimbim"). Im Einstieg ging es dabei auch um Krimis in Deutschland-West und Deutschland-Ost vor und nach dem Fall der Mauer 1989. Ein Interviewpartner war der Schauspieler und renommierte TV-Kommissar Andreas Schmidt-Schaller, er ist seit 2018 Pensionär. Schmidt-Schaller machte in dem Gespräch erstmals fernsehöffentlich, in der DDR zeitweise als junger Schauspieler auch ein Spitzel ("IM") der DDR-Geheimpolizei Stasi gewesen zu sein. Allerdings hatte er dies 2016 schon ausführlich gegenüber der Bundeszentrale für politische Bildung berichtet, damals veröffentlicht im Externer Link: Stasi-Dossier der bpb. Auch eigene Aktenkopien stellte er zur Verfügung. Nachfolgend publiziert das Deutschlandarchiv der bpb noch einmal das nachlesenswerte Gespräch.

Andreas Schmidt-Schaller wurde 1945 in Arnstadt geboren, nach seiner Schauspielerausbildung in Leipzig begann er seine Bühnenkarriere in Karl-Marx-Stadt. 1967 warb ihn das Ministerium für Staatssicherheit in Gera als „IM Jochen“ an. 1971 beendete er die Zusammenarbeit, als ein neuer Führungsoffizier von ihm verlangte, Persönliches über Kollegen zu verraten. In der DDR populär wurde Schmidt-Schaller als Ermittler "Thomas Grawe" in der gesellschaftspolitischen Krimireihe "Polizeiruf 110". Von 2001 bis Ende 2017 trat er als leitender Kommissar "Hajo Trautzschke" in der ZDF-Sendereihe "SOKO Leipzig" auf. Bis 2013 thematisierte er das Thema Stasi weder öffentlich, noch in seiner Familie oder seinem Freundeskreis. Aus einer "doppelten Angst", wie er Anfang 2016 im ausführlichen bpb-Interview beschrieb. Seine Gesprächspartner in der Bundeszentrale für politische Bildung waren Holger Kulick und zwei Schüler eines Gymnasiums in Berlin, die das Thema Stasi für ihren Unterricht aufarbeiteten, Fabian Krüger und Morris Tellock. Alle schauten sich zunächst auch die drei SOKO-Leipzig-Folgen über Stasi-Verrat vom 20. November, 27. November und 4. Dezember 2015 an, die das ZDF lange Zeit in seiner Mediathek online zur Verfügung stellte. Jetzt leider nicht mehr.

Die Schüler Fabian Krüger und Morris Tellock halfen beim Interview mit Andreas Schmidt-Schaller im Januar 2016 in der bpb. (© Holger Kulick)

Andreas Schmidt-Schaller wirkte locker und angespannt zugleich, als wir ihn trafen. Ohne Vorbedingungen hatte er sich zu dem Gespräch bereit erklärt, ein etwaiges Honorar, so schrieb er auf seinen Vertrag, sollte einer Aufarbeitungsinitiative gespendet werden. Was uns Befragern auffiel: oft sprach er noch von "man", wenn er "ich" sagen könnte, er vollzog offenbar auch erst allmählich eine Annäherung an sich selbst. Wie zur Entkrampfung packte er anfangs ein Buch aus, als er in der bpb-Zentrale am Berliner Checkpoint Charlie Platz nahm: "DDR-Witze aus den Geheimakten des BND". Dann begann ein rund zweistündiges Gespräch:

Herr Schmidt-Schaller, können Sie denn auch beim Thema Stasi wieder lachen?

Inzwischen ja, aber eine Zeitlang ging das nicht, weil das ganze Kapitel ja nicht gerade witzig war. Es lastet ja nicht nur der Fakt auf mir, eine Zeitlang IM gewesen zu sein. Ich sehe mich auch der berechtigten Frage ausgesetzt: Warum habe ich nicht früher darüber geredet?

Gute Frage. Die wollten wir auch stellen.

Ich habe damals eine Scheißangst gehabt. Ich habe gedacht - da hätte ich mich gleich erhängen können. Das ist wirklich so. Oder ich wär unter der Brücke gelandet. Denn so ein Makel war Anfang der 90er existenzvernichtend.

Aber gut 25 Jahre nach dem Untergang der DDR immer noch? Immerhin haben Sie bis 2013 geschwiegen. Erst dann klingelte ein Reporter der BILD-Zeitung bei Ihnen, der auf Ihre Stasiakte gestoßen war. Seiner Enthüllung hätten sie bequem zuvorkommen können.

Das sagt sich aber leichter, als es ist. Immerhin war er fair. Er hat mich im Februar 2013 angerufen, wir haben uns in Pankow getroffen, er hat mir Aktenkopien vorgelegt und ich konnte dazu Stellung beziehen. Ab dann gab es schlaflose Nächte. Wie geh ich damit um? Meine einzige Bitte an den Reporter war, mir Bescheid zu geben, wann seine Enthüllung erscheint. Denn ich musste mit meiner Familie und besonders meinen Kindern sprechen, bevor alle darüber reden. Das wäre sonst furchtbar gewesen. Und ich musste auch meine Agentur und Produktion informieren und das ZDF, das SOKO Leipzig ausstrahlt. Der Journalist hat mich dann tatsächlich an einem Sonnabend informiert, dass der Text am Folgemontag in BILD erscheinen soll. Ab dann ging es mir richtig schlecht. Ich habe am Abend meine Familie zusammengetrommelt, ich hatte ja nie jemandem darüber etwas erzählt.

Aber warum erst dann? Hat Sie Ihre Familie das nicht auch gefragt?

Ja, aber ich glaube, sie konnten mich nach dem Gespräch auch verstehen, mein großer Sohn hat die DDR ja noch miterlebt, mit allen ihren Zwängen. Ich hätte sie mitbelastet, das war meine Sorge. Ich wollte vermeiden, dass sich alle diesem ständigen Druck ausgesetzt gesehen hätten: "Oje, das kommt irgendwann mal raus". Aber klar, meine Frau, sie kommt aus Köln, war natürlich sauer. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie vor einer solchen Belastung schützen wollte, beispielsweise unter Freunden zu sitzen, dort über das Thema Stasi zu reden und sich zu zermartern, sag ich jetzt was ich selbst erlebt habe, oder lass ich das lieber bleiben?

Zeitweise im Abseits: Andreas Schmidt-Schaller als langjähriger Chefermittler Hajo Trautzschke in der Serie SOKO Leipzig nach seiner Enttarnung als frühererer Stasi-IM. Die Folge lief Ende 2015. Seit 2018 ist "Trautzschke" Pensionär. Schmidt-Schaller wurde 1945 in Arnstadt geboren, nach seiner Schauspielerausbildung in Leipzig begann er seine Bühnenkarriere in Karl-Marx-Stadt. 1967 warb ihn das Ministerium für Staatssicherheit als „IM Jochen“ an. 1971 beendete er die Zusammenarbeit, als ein neuer Führungsoffizier von ihm verlangte, Persönliches über Kollegen zu verraten. In der DDR populär wurde Schmidt-Schaller als Kommissar der gesellschaftspolitischen Krimireihe "Polizeiruf 110". Von 2001 bis Ende 2017 trat er als leitender Ermittler in der ZDF-Sendereihe "SOKO Leipzig" auf. Bis 2013 thematisierte er das Thema Stasi weder öffentlich, noch in seiner Familie oder seinem Freundeskreis. Aus einer "doppelten Angst", wie er im bpb-Interview beschreibt. (© Kulick)

Und wie offen waren Sie gegenüber Ihren Kollegen?

An jenem Montag bin ich früh nach Leipzig zum Dreh gefahren und habe vorher angerufen, sie möchten bitte alle in unseren großen Produktionsraum kommen, weil ich etwas mitteilen möchte. Ich stand dann Montagfrüh auf dem Bahnhof und dachte, hoffentlich sieht mich hier keiner, der die Zeitung schon gelesen hat.

Und war diese Angst begründet?

Nein. Aber man denkt ja in so einem Moment, alle Welt guckt auf einen.

Ähnliche Angst hatte ich, als ich in Leipzig im Studio eintraf. Ich hab dann alle hereingebeten – so ein Stab, das umfasst ja rund 50 Personen – und aus meiner Vergangenheit erzählt. Das war hart, da zu stehen. Aber ich fand es wichtig, das zu tun, um sich der Sache zu stellen. Auch, wenn es jetzt erst geschah.

Wie hat Ihr Kollegenkreis reagiert?

Das hat schon hörbar geknirscht im Gebälk. Es war schwierig, die familiäre Atmosphäre, die man für so eine Produktion braucht, wieder herzustellen. Das war nicht einfach.

Aber sie wurden weder ausgebuht, noch gefeuert. Letztendlich hat sich Ihre Angst als unbegründet erwiesen.

(Zögernd): Jein. Es bleibt ja trotz allem immer eine Restangst, gegen den man nichts machen kann. Das hängt damit zusammen, dass die ersten Jahre sehr undifferenziert mit dem Thema umgegangen wurde. Alle wurden in den gleichen Zuber gesteckt und nicht einzeln betrachtet.

Aber es kam in Ihrem Fall zu einer ungewöhnlichen Wendung das Thema anzugehen. SOKO Leipzig griff das Thema ihrer Stasi-Verstrickung auf. In Ihrer Rolle als Kommissar "Hajo Trautzschke" wurden Sie als ehemaliger IM enttarnt und ihre Kollegen reagierten darauf.

Meine Stasibeichte hatte nicht wenige bedrückt, verunsichert und aufgewühlt. Mich selber auch. Ich schlug damals vor, das Beste wäre doch ein Film, der zeigt, wie man mit dem Thema umgehen kann und sollte. Wir setzten uns mit unserem Drehbuch-Autor zusammen, der sich sehr in das Thema Stasi vertieft hat - in all seiner Vielschichtigkeit. Die entwickelte Story war dann natürlich Phantasie, aber die Reaktionen auf die Stasi-Enthüllung authentisch. Auch im Film gespielte Rückblicke in die Stasizeit erwiesen sich als wichtig, weil sie deutlich machten, wie gerade junge Menschen ihren Führungsoffizieren auf den Leim gingen und sich auf deren Feindbilder einließen. Mechanismen, die auch heute noch funktionieren.

Szene im TV-Krimi SOKO Leipzig: "So einen wie Sie brauchen wir!". Trautzschke wird im Alter von 19 Jahren vom MfS für eine IM-Tätigkeit gewonnen, ähnlich wie Andreas Schmidt-Schaller dies erlebt hat. (© ZDF)

Ich weiß beispielsweise von einem Schüler, den die Stasi mit 16 bereitwillig angeworben hat. Als er Student war, gab‘s die DDR jedoch nicht mehr, doch dafür stand der Verfassungsschutz mit einem Werber vor seiner Tür: „Du hast doch damals für das MfS gearbeitet… Du könntest doch auch jetzt uns helfen“. Ich kann daher nur jedem empfehlen, die Augen aufzusperren und sich auf so etwas, wie ich, gar nicht erst einzulassen. Lasst sowas sein! Selbst wenn es Karriere und Abenteuer verspricht, es belastet später immer. Das Thema ist immer neben mir geblieben. Man kann das nicht mehr wegstecken.

Wie sind Sie denn dazu "verführt" worden?

Man darf eins nicht vergessen. Der Krieg war gerade vorbei. Und die DDR meinte, sie habe den Antifaschismus erfunden. Diejenigen, die in KZs inhaftiert waren, oder aus der Emigration zurückkehrten, waren der festen Überzeugung, sie bauen jetzt eine neue Gesellschaft auf. Das leuchtete jungen Leuten wie mir sehr idealistisch ein. Auf dieser Schiene war ich zu packen. Die Augen und Ohren offen zu halten, wo diese Gesellschaft infrage gestellt wird, wo dieser junge Staat verraten und in Gefahr geraten könnte, wieder Nazis in die Hände zu fallen. Das durfte doch nicht sein! Auf diese Weise freiwillige Mitakteure zu finden, hatte die Stasi leichtes Spiel. Auch bei mir.

Ausschnitt von Andreas Schmidt-Schallers IM-Verpflichtung vom 28.11.1063 als 18-jähriger. Aber die Zusammenarbeit währte nicht lange.

Interner Link: PDF: Erstverpflichtung 1963 als 18jähriger um MfS-Kontakte seiner Eltern zu decken. Copyright: Bundesarchiv..

Dennoch sind sie nach ein paar Jahren wieder ausgestiegen, den Akten nach 1968 in Karl-Marx-Stadt. Warum?

Dort sollte ich vor allem über Kollegen Einschätzungen abgeben, also ganz konkret über sie reden. Da hab ich klar gesagt, diese Richtung mach ich nicht mit, da hab ich keinen Bock zu. Das Privatleben Einzelner hat nichts mit der Analyse von gesellschaftlichen Problemen zu tun.

Wie haben die reagiert?

Die haben natürlich versucht, mich zu überzeugen, dass die Arbeit der "Geheimen Informatoren" doch notwendig sei. Tut mir leid, das mach ich nicht, da kann ich meinen Beruf nicht ausüben hab ich geantwortet. Sonst müsste ich auf der Bühne aufhören. Wieso, haben die gefragt. Na, ich muss mit den Leuten zusammen spielen! Und wenn ich dabei im Hinterkopf Stasi-Fragestellungen habe, wie mit welcher Frau der gerade schläft oder ob der Schulden hat, das wäre doch völlig absurd. Das haben sie akzeptiert.

1971 wird dies auf einer Karteikarte des MfS vermerkt: "Lehnt Zusammenarbeit ab".

Was auch Folgen hatte: wahrscheinlich aus Rache erhielt ich Reiseverbote zu Theater-Gastspielen in der Bundesrepublik. Aber für mich war auch die Erkenntnis wichtig: Man konnte sich verweigern. Deshalb war ich später manchmal erstaunt, wenn Leute behaupteten, ja ich konnte doch nichts tun, ich musste das machen. Nein, man konnte auch der Stasi gegenüber Nein sagen - ich hätte es klugerweise von Anfang an tun sollen. Als sie mich als 17jährigen das erste Mal fragten, hab ich das auch. "Ich bin da zu jung, das mach ich nicht". Aber dann haben sie mich doch gekriegt. Auch aus Feigheit. Ich habe in dem Moment nur gedacht. Um Gottes Willen, was passiert mir jetzt? Wenn ich da nicht mitmache, ist dann mein Studienplatz im Arsch? Oder verliert meine Mutter wieder ihren Beruf als Journalistin und wird vor die Tür gesetzt, was ihr in den 50er Jahren schon einmal geschah? Das war schlicht und ergreifend die pure Angst.

Interner Link: PDF: Stasi-Kerblochkarteikarte Schmidt-Schallers mit handschriftlichem Vermerk "lehnt Zusammenarbeit ab (seit 71 keine Verbindung)". Copyright: Bundesarchiv..

War das die schärfste Waffe der Stasi? Das Erzeugen von Angst?

In meinem Werbungsgespräch haben sie damit nicht operiert. Eher haben sie später beiläufig Formulierungen fallen lassen, wie: na wir könnten ja auch...und dann lassen sie durchschimmern, dass sie Einfluss auf deine Existenz haben, ob Du beispielsweise einen Studienplätz erhältst oder nicht oder ob du ihn behältst.

Man denkt also ans eigene Fortkommen?

Natürlich. Selbstverständlich. Da geht's ums Eingemachte. Um sich selbst, das ist ganz klar. Und um deine Familie. Ich hab intensiv an meine Mutter denken müssen, an das, was sie durchgemacht hat, als die Partei sie einmal abstrafte. Kann sie wieder Schaden nehmen, ging mir durch den Kopf. Und man denkt an sich selbst. Ich hatte ja keinerlei finanzielle Unterstützung von Zuhause, das ging auch gar nicht, es war ja kein Vater da. Das war sicherlich auch ein Trick bei der Sache. Man liest ja viel darüber, dass das MfS viele geworben hat, die keinen Vater hatten oder elternlos in Kinderheimen aufgewachsen waren. Denen hat die Stasi einen einen Halt gegeben: "Wir sind immer für Dich da, wir sind Dein Anker, dein Halt" wurde suggeriert. "Du kannst Dich immer an uns wenden, wenn Du mal Probleme hast". Das beeindruckt schon. Das war sehr geschickt.

Sie sagten, mit 17 wurden Sie das erste Mal angesprochen.

Ja, sehr direkt. Da hab ich noch abweisend reagiert, kann ich nicht, will ich nicht, dazu bin ich zu jung und hab glasklar Nein gesagt. Da war ich noch Revolutionär. Zwei, drei Jahre später hatten sie es dann einfacher. Da haben Sie mich über meine Einstellung gekriegt: "Du kommst doch aus einem antifaschistischen Zuhause und die Situation ist doch brenzlig. Es geht um Krieg oder Frieden". Das klappte also ganz simpel mit ideologischer Schwarzweißmalerei.

Sie haben das geglaubt?

In dem Alter schon. Ich hab ja ernsthaft gemeint, der Weg ist schon richtig, nur die Umstände Scheiße. Ich habe beispielsweise nie verstehen können, warum sich das System so streng gab. Bei meinen Freunden wurden zwangsweise die langen Haare abgeschnitten. Da hab ich prophezeit, das kommt als Bumerang auf Euch zurück. Wie bekloppt kann man denn sein, Aussehen und Selbstverwirklichung zu verbieten. Und es kam zurück. Denn es war am Ende die Generation, die mit 15, 16 die langen Haare tragen wollte, und sich gesagt hat: jetzt reicht‘s aber auch. Es gab auch so alberne Maßnahmen, wie Fernsehantennen vom Dach zu entfernen, mit denen Westfernsehen empfangen werden konnte. Das war doch grotesk! Ich hatte eine selbst gebastelt. Da sind wirklich FDJ-Gruppen aufs Dach gestiegen und haben die entfernt. Aber das läuft dann wie mit Verboten bei kleinen Kindern. Mit solchen Maßnahmen bewirkst du nur das Gegenteil.

Welche Informationen sollten Sie denn zunächst der Stasi geben? Über Mitmenschen? Freunde, Kollegen?

Jaein. Eher indirekt. Es ging nicht von vornherein über Leute, sondern um Auskünfte über Situationen. Wie beurteilst du das, wie wird das diskutiert? Sowie sie direkt etwas über Freunde wissen wollten, hab ich gesagt, nee komm, mach ich nicht, lass sein. Ich fand das auch lächerlich, solche Fragen, wie: was trinkt der? Wovon lebt der? Solche Fragestellungen hab ich verweigert, mit denen ein Persönlichkeitsbild oder Bewegungsbild erstellt werden sollte. Heute ist das technisch ja viel einfacher mit Smartphones zu erfassen. Doch damals brauchte man als Informationssammler Menschen, auch deshalb gab es so viele IM.

Wie oft trafen Sie sich?

In unterschiedlichen Abständen, manchmal war ein Vierteljahr dazwischen. In der Regel monatlich einmal. Ich bin heimlich zu denen gekommen, zu Treffpunkten in Leipzig, manchmal auch die zu mir und dann haben wir uns unterhalten. Notizen davon stehen heute in meinen Stasi-Akten, kein Ruhmesblatt.

Wer hat Ihnen Ihren Decknamen "Jochen" gegeben?

Das weiß ich beispielsweise gar nicht mehr.

Aber hat so ein Deckname ein besonderes Gefühl verliehen, oder war Ihnen bei der Stasizuarbeit eher mulmig zumute?

Beides. Das ist bekloppt und schizophren. Man findet es eigentlich auch spannend, IM sein, das war eben auch ein Abenteuerleben. Ich hab auch immer erwartet, wann kommt endlich eine richtige Aufgabe, sowas mit toten Briefkästen um Nachrichten für richtige Agenten zu deponieren. Auch völlig bekloppt! Aber ich muss das bejahen, es war tatsächlich auch Abenteuerlust, denn all dies war aufregender, als die Normalität der Realität. Dass die Aufträge dann vor allem ins Persönliche zielten, das hab ich nicht erwartet. Das fand ich dann grenzwertig.

Denkt man auch, man könnte mit denen Schach spielen?

Ja klar. Man wird zum Spieler. Mit denen. Und mit Anderen.

Ohne Furcht, nur eine Schachfigur der Stasi zu sein?

Nee, man denkt eher, ich bin besser. Wenn Du jünger bist, denkst Du ohnehin, Du kannst die Welt einreißen und nimmst das alles auf die leichte Schulter. Und Du denkst immer - da kommst Du jederzeit irgendwie auch wieder raus. Mein Anstoß zum Aufhören kam dann auch, aber er kam ganz anders als erwartet. Der hatte mit persönlichen Dingen zu tun. Denn das alles war auch eine Chemiefrage. Wenn sie Dir den falschen Führungsoffizier schicken, dann machst Du zu. Und so lief das bei mir, als ich in Karl-Marx-Stadt einen neuen Führungsoffizier zugeteilt bekam. Mit so einem, nee. Der war richtig widerlich und eklig, mit dem ging das gar nicht. Er war zwar jung, aber so ein Funktionärstyp, kein Kumpeltyp mehr. Man musste exakt funktionieren, genau wie er wollte. Da war er bei mir an der falschen Adresse. Da war Schluss. Und ich war irgendwie erleichtert.

Ist denn spätestens im Moment dieses Bruchs die Idee gekommen, gegenüber Kollegen oder besten Freunden einmal zu sagen, auf was Sie sich eingelassen hatten?

Nein. Dazu war ich nicht mutig genug. Dabei waren wir in Schauspielerkreisen sehr wach, was das Stasithema anging, man redete darüber und machte sich Gedanken, wer dazu gehören könnte. Manfred Krug zum Beispiel kam mal durch Zufall in unsere Kantine und zählte zum Spaß ab im Kollegenkreis: "1, 2, 3, 4, 5 – Du auch! Ja Du gehörst auch dazu". Und alle lachten.

Lachten Sie auch? Was ging Ihnen durch Kopf?

Ohgott. Man fühlt sich dann schon Scheiße.

Drängt das dann nicht doch, wenigstens dem besten Kumpel oder der Freundin zu beichten, ich hab mich da auf was ganz Dummes eingelassen...

Das ist aus meiner Sicht eine Mentalitätsfrage. Ich bin so erzogen worden: wenn Du einmal Vertraulichkeit zugesagt hast, dann sagst Du auch nichts und trägst das mit Dir mit, wie eingekapselt. Wie eine innere Haltung. Da hat mich meine Großmutter sehr geprägt.

Aber wie war das im Herbst 1989 und Winter 1990 während der Friedlichen Revolution. Die Stasidienststellen wurden gestürmt und entmachtet. War das eine Erleichterung für Sie, wäre jetzt nicht eine Möglichkeit gewesen über ihre einstige Verstrickung zu reden??

Sie werden‘s nicht glauben, ich hab immer gedacht, das hat die Stasi alleine gemacht, als Strategie. Das war meine Überzeugung. Um einen Propfen aus dem Unmutskessel rauszunehmen. Und um Macht künftig anders auszuüben. Ich glaubte also, dass diese "Revolution" alles Teil eines inneren Machtkampfs war.

Um die SED zu schützen?

Das weniger. Ich glaube innerhalb der Stasi fanden seinerzeit die heftigeren Machtkämpfe statt. Ich war beispielsweise mit im Deutschen Theater als dort von Schauspielern die große Kundgebung beschlossen wurde, die am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz stattfand. Sie war eigentlich viel früher im Oktober geplant, als die Stimmung noch mehr brodelte. Doch diese Demonstration wurde dann in eine Phase geschoben, in der mehr Luft raus und das Fahrwasser schon ruhiger war und sogar der ehemalige Spionagechef Markus Wolf mit als Redner auftreten konnte. Ich glaube, dass das kein Zufall war.

Weil die Stasi eventuell selber an die Macht wollte, mit Markus Wolf an der Spitze?

Ja, klar, mit dem Vorsatz, wir übernehmen das hier und machen das vertrauenserweckender ein bisschen anders. Natürlich ist das auch Verschwörungstheorie. Aber ich halte das Szenario für sehr plausibel.

Es waren dann vor allem Bürgerrechtler, die der Stasi die Macht nahmen und deren Dienststellen besetzten. Aufarbeitung war fortan kein Tabu mehr. Wäre es nicht spätestens jetzt ein Anlass gewesen, Ihre einstige IM-Tätigkeit Freunden oder Verwandten zu beichten?

Aber für mich persönlich war das abgehakt, beendet und inzwischen auf ganz andere Weise präsent. Wenn‘s am Telefon geknackt hat, hab ich selber gescherzt, "Tag Kollegen, ich weiß, dass Ihr da seid" und das ganze Thema lockerer genommen. Doch als 1990 die ersten Akten über Spitzel auftauchten und Leute ihren Job verloren, da hab ich plötzlich gedacht: "Scheiße, wenn da jetzt irgendwo noch irgendwas liegt". Ich hatte vermutet, dass das meiste vernichtet ist. Aber siehe da, es war nicht so (lacht). Man will das ja eigentlich auch gar nicht mehr an sich heranlassen. Als mir der BILD-Redakteur 2013 Kopien meiner Akten zeigte, hab ich gesagt, "Wissen Sie, was ich spannend finde: Sie graben jetzt nach über 40 Jahren solche Stasiakten aus. Was ist denn mit den viel aktuelleren NSU-Akten, die sind geschreddert und zum Teil unauffindbar. Warum graben sie nicht danach?".

Interner Link: PDF: Stasi-Berichte Andreas Schmidt-Schallers als "IM Jochen" zwischen 1968 und 1971, die er sich heute selber übel nimmt. 1971 brach er seine Informanten-Tätigkeit ab. Copyright: Bundesarchiv.

In Ihrer Autobiografie "Klare Ansage" aus dem Jahr 2015 beschreiben Sie, wie die brutalen Polizeieinsätze rund um den 40. Jahrestag der DDR im Oktober 1989 gegen Demonstranten ihr Engagement beflügelten. Im Polizeiruf-Drehstab warben Sie für eine Resolution, die sinngemäß ausdrückte, Sie könnten es mit Ihrem "Gewissen nicht vereinbaren, als Leutnant Thomas Grawe den Angehörigen einer Institution zu spielen, die sich – allem Anschein nach – nicht korrekt verhalten hat". Erst wenn alles auf den Tisch käme, könnten Sie auch wieder glaubhaft einen Polizisten spielen. Aber spätestens als Sie nach der Wiedervereinigung für neue Kommissarrollen ins Gespräch kamen, zum Beispiel 2001 für SOKO Leipzig, hätten Sie doch ihr Plädoyer für Aufrichtigkeit selber ernst nehmen können und klar Tisch machen mit der Stasi, damit Ihnen ein gänzlich unbelasteter Neustart möglich wird?

Ja klar. Aber das sagt sich so leicht. Aber [hält lange inne] nein, das wäre damals so nicht möglich gewesen. Es gab auch zehn Jahre nach dem Untergang der DDR und Stasi nur Jagd auf Stasi-Spitzel, nur Hatz. Vor allem, weil es vielen Medien eher um Auflage ging, nicht um Aufklärung. Und bis heute selten um Differenzierung.

Sind denn nach der Enthüllung ehemalige Kollegen zu Ihnen gekommen und haben gefragt. Hast Du was über mich gesagt? Kannst Du mir das alles mal erklären? Und haben welche mit Ihnen gebrochen?

Eigentlich nein. Ich hatte ja zum Glück die Chance, mich auch in BILD dazu zu erklären. Was kam, waren Anrufe und SMS von Kollegen, die mir Mut machten, sinngemäß "Wir wünschen Dir Kraft, dass Du das durchstehst. Es ist doch auch bekloppt, so etwas hochzuziehen nach so vielen Jahren".

Wäre aber jener Journalist nicht auf Ihre Akte gestoßen, hätten Sie das Stasi-Kapitel in Ihrem Leben je thematisiert, vielleicht einmal in Ihren Memoiren?

Das sind so Fälle von "Wenn" und "Hätte". Ehrlich, weiß ich nicht. Andererseits hatte ich schon lange vorher für mich etwas dazu geschrieben, was mir in der Situation sehr geholfen hat. Aber man packt das weg, lässt das liegen, hakt es ab. Sicher im Nachhinein war mein Verschweigen ein Fehler und für Unbeteiligte sicher nicht leicht zu verstehen. Es war und ist eine doppelte Angst. Anfangs macht man mit, aus Angst vor Nachteilen. Am Ende bringt man es nicht fertig, darüber zu reden. Aus der Angst heraus, pauschal verurteilt zu werden.

Was hätte Sie eher öffnen können?

Dass in der Gesellschaft über Einzelfälle geredet wird und hinterfragt wird: wie kam es dazu, was steckt dahinter? Aber ich kann auch jeden Vorwurf verstehen, der sagt, dass ich den richtigen Zeitpunkt verpasst hab und mein Eingeständnis zu spät kommt.

Haben Sie eigentlich am 4. November 1989 in Ostberlin mit demonstriert?

Ja, trotz eines Verbots durch unseren Arbeitgeber, das DDR-Fernsehen, sind ich und meine Frau mitgelaufen. Aber aus Furcht vor einem Eingreifen von Polizei und Stasi hatten wir unsere Tochter nicht mitgenommen. Denn es war ja vollkommen offen, wie dieser Tag verläuft. Auf den Dächern standen schussbereite Einsatzkräfte, aber unten wurden der Volkspolizei Blumen geschenkt. Und es kamen nicht nur Zehntausend, sondern eine halbe Millionen. Ein unglaublicher Tag.

Konnten Sie über solche Spruchbänder schmunzeln, wie "Stasi in die Produktion!"?

Oja. Da konnte ich lachen und hatte gleich einige von denen vor Augen in ihren so typischen Stasiblousons. Richtige Arbeit könnten die mal gut gebrauchen, hab ich gedacht, um wirklich zu begreifen, wie es dem Volk so geht und wie es denkt.

Prägt Sie eigentlich die Erfahrung mit dem MfS auch heute noch?

Ich fürchte ja. Man reagiert oft nicht so spontan, wie man sein könnte. Und brütet: was sage ich wem wann?

Was empfehlen Sie denn Leuten, die ähnliches mit sich rumschleppen. Sollen die sich trauen, das von sich aus zu erzählen?

Ich kann keine Empfehlung geben, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber ich denke, das Thema Stasi wird auch zu hoch gehängt. Man hätte viel stärker die eigentlichen Machtzirkel der DDR beleuchten müssen. Da haben sich Leute das Leben genommen, andere sind tödlich verunglückt, die Reformer hätten werden können. Wurde das eigentliche Machtsystem wirklich aufgeklärt: Die SED mit ihren inneren Machtkämpfen, Anpassungs- und Unterdrückungsmechanismen? Und wie war das bei uns allen mit unserem Schweigen und blindem Gehorsam, der SED zu applaudieren, obwohl sie uns immer wieder wegen "ideologischer Unzuverlässigkeit" abstrafte? Diese Frage muss ich mir auch stellen lassen, warum war ich da eigentlich Mitglied? Warum habe ich mich von den denen maßregeln und blenden lassen? Und vor allem – warum so lange Zeit?

Herr Schmidt-Schaller, haben sie ganz herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Ergänzend:

Auch Kinder und Jugendliche wurden von der Stasi angeworben und Lebenswege für sie vorgeplant. Angela Marquardt schildert, wie es ihr mit dieser Erkenntnis erging. Die Stasi hatte sie als 15jährige angeworben. Interner Link: Externer Link: www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/219467/jugendliche-im

Zitierweise: Andreas Schmidt-Schaller, "Ich hatte Scheißangst" - Ein IM-Bekenntnis, in: Deutschland Archiv, 17.1.2023, Link: www.bpb.de/517277.

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