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Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter

Peter Wensierski

/ 18 Minuten zu lesen

Titel des radix-Heftes "Aufrisse - Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung", 1980er Jahre. (© Archiv Bürgerbewegung Leipzig)

Vier Jahre vor dem Ende der DDR bauten junge Oppositionelle heimlich einen Verlag auf. In einer geheimen Kammer am Rande Ost-Berlins wurden bis zum Fall der Mauer – unentdeckt von der Stasi – mehr als 120.000 Seiten gedruckt. Umfangreiche Publikationen, in denen 136 Autorinnen und Autoren unter ihren vollen Namen systemkritische Texte veröffentlichten: die radix-blätter.

Ein klarer und frostiger Wintertag im Februar 1989: Dirk Sauermann, 23 Jahre alt und Student, war mit einem geliehenen „Trabant“ an den Ost-Berliner Stadtrand gefahren. In Kaulsdorf angekommen, stieg er aus und schaute sich prüfend um, ob ihm jemand gefolgt war. Erst dann hob er den schweren Karton voller Papier vom Rücksitz und ging durch die beginnende Dunkelheit noch ein Stück zu Fuß bis zum Haus Ferdinandstraße 4. Dort schloss er die Haustür auf, stieg in den ersten Stock und läutete an der Wohnungstür. Lotte Bickhardt, die Mutter seines Freundes Stephan, öffnete ihm. Ein kurzer Gruß, sie wusste Bescheid. Der langhaarige junge Mann ging durch den Flur direkt ins Schlafzimmer der Eltern seines Freundes. Neben dem Ehebett war eine weitere Tür. Dahinter eine kleine Kammer, in der seit 1986 streng verbotene Dinge geschahen.

Der Raum war schmal. Ein Regal, etwas Ablagefläche. Darauf standen eine Druckmaschine, ein kleiner Kopierer und eine einfache Legemaschine, mit der man aus zwölf Blatt einen Stapel herstellen konnte, mehrere Stapel ergaben am Ende eine Zeitschrift: die radix-blätter. Wer hier druckte, machte sich in der DDR strafbar, riskierte Gefängnis. Sauermann war sich dessen bewusst. Er spannte die erste Druckvorlage, eine Wachsmatrize ein, füllte schwarze Farbe über einen Trichter in die Maschine und begann, vorsichtig an der Kurbel zu drehen. Der Text auf der Matrize wurde mit einer Schreibmaschine getippt, aber er wusste nicht von wem. Ihm war auch nicht bekannt, wer die Matrizen schon vor ihm in die Kammer gebracht hat. Das erste Blatt Papier wurde eingezogen und von den Walzen gegen die Matrize gedrückt. Es fiel auf der anderen Seite des Apparates in eine Ablage. Noch ein Blatt und noch ein Blatt, bis die Druckfarbe verteilt war, die Schrift überall tiefschwarz und gut lesbar: „Öffentlich anwesend sein“, stand auf diesem Papier, ein Artikel von vielen, die Sauermann an diesem Tag und in den nächsten Tagen noch drucken sollte. „Apathie überwinden“ las er als Überschrift des Textes. Und die ersten Sätze: „In letzter Zeit wird immer häufiger die Forderung nach ‚mehr Öffentlichkeit‘ gestellt. Meistens ist damit gemeint, dass Probleme, die die ganze Gesellschaft betreffen, auf den Tisch gelegt, offen ausgesprochen und diskutiert, nicht aber unter den Teppich gekehrt werden sollen ...“.

Rund tausend lesbar bedruckte Blätter kann man je Matrize herstellen, aber das radix-Heft, das er hier zu produzieren hatte, war über hundert Seiten stark. Das zog sich über Wochen hin. Sauermann musste noch oft kommen. Die Eltern seines Freundes hatten sich bewusst dafür entschieden, dass in der Kammer hinter ihrem Schlafzimmer eine Untergrunddruckerei betrieben wurde, wegen der auch sie verhaftet werden und ins Gefängnis hätten kommen können. Über seine illegale Arbeit redete der Ost-Berliner Student deshalb nicht einmal mit seiner Freundin.

Warum das Wagnis des illegalen Druckens?

Dreißig Jahre später – inzwischen ist Sauermann Propst der Evangelischen Kirche – antwortet er auf diese Frage in seinem Gemeindebüro im mecklenburgischen Parchim: „Ich wollte eine Veränderung. Das war mir wichtiger als nur Theologie zu studieren. Wenn ich zum Drucken in die Ferdinandstraße fuhr, dann war es, als komme ich endlich aus der eigenen Angst heraus. Nur so, dachte ich, kann man auch die Verängstigung einer ganzen Gesellschaft stoppen“.

Das unscheinbare Eckhaus Ferdinandstraße 4 barg eines der bestgehüteten Geheimnisse der Ost-Berliner DDR-Opposition. Stephan Bickhardt, Mitte der achtziger Jahre ein junger Theologie- und Pädagogikstudent, war viel nach Warschau, Breslau, Budapest oder Prag gereist. Dort hatte er Oppositionelle kennengelernt und bewundert, wie sie die Zensur mit selbstgedruckten Zeitungen oder Büchern wirkungslos machten. So etwas wollte er auch in der DDR auf die Beine stellen. Er hatte sich genau überlegt, wo er den geeigneten Raum für einen Untergrund-Verlag finden könnte: Die Mietwohnung seiner Eltern, unauffällig am Stadtrand gelegen, schien ihm bestens geeignet. Sein Vater war Krankenhausseelsorger und genau wie seine Mutter, eine Theologin, trotz des Risikos sofort damit einverstanden.

Die Geschichte des radix-Verlags, der radix-Druckerei und der Vertriebswege erzählt davon, wie ein unzensiertes öffentliches Forum für Debatten unter den Bedingungen eines diktatorischen Staates entstehen konnte, der seine Medien bis ins Detail lenkte und mit seiner Geheimpolizei versuchte, jede Alternative bereits im Keim zu ersticken. Es ist eine der erstaunlichsten Geschichten von Opposition und Widerstand in der DDR überhaupt: Denn die geheime Druckwerkstatt blieb unentdeckt. Auch sämtliche Vertriebswege von 1986 bis zum Mauerfall konnten vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) nicht aufgeklärt werden. Außerdem lösten die von 136 Autorinnen und Autoren in ungeheurer Vielfalt belieferten Hefte mit Aufsätzen, Aufrufen, Analysen, Interviews, Gedichten, Grafiken, Erzählungen, Fotografien und programmatischen Debattenbeiträgen einen wichtigen Diskurs in der DDR aus. Diesen trieben sie auch voran, weil die Verlagsprodukte politische, literarische, kirchliche und künstlerische Opposition zusammenbrachten, die deutsche und die osteuropäische Situation reflektierten und miteinander verbanden. Die Demokratisierung der DDR wurde ebenso thematisiert wie die Forderung nach Menschenrechten, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, die Bildung eines Mehrparteiensystems, freie Wahlen und rechtsstaatliche Strukturen.

Opposition mobilisieren

Die radix-blätter unter der Leitung von Bickhardt und seinem Vertrauten, Ludwig Mehlhorn, formulierten im Grunde das Programm einer demokratischen Revolution. Zu ihnen stieß noch der Ost-Berliner Vikar Reinhard Lampe. In ihren Publikationen thematisierten die Herausgeber und ihre Autoren erstmals die Folgen des Mauerbaus, der inneren und äußeren Abgrenzung für die Menschen in der DDR. Sie gingen den Fragen von Konföderation und der deutschen Einheit in Europa nach und riefen bereits Pfingsten 1988 dazu auf, die Wahlen in der DDR zum politischen Debakel für die Herrschenden zu machen. Dazu sollte man versuchen, eigene Kandidaten aufzustellen, die Wahlkabine zu benutzen und die Stimmauszählung zu kontrollieren. Genau das trug – vereint mit anderen Kräften im ganzen Land – nach den erwiesenen Wahlfälschungen vom 7. Mai 1989, wesentlich zur endgültigen Delegitimierung des SED-Systems bei.
Die herrschende Praxis von Verboten, Zensur, linientreuen Medien war für die Beteiligten inakzeptabel. Mit den illegal erscheinenden radix-blättern nahmen sich Drucker, Herausgeber, Redaktionskollektive, Autoren und Leser bereits die Freiheit, die sie wollten, anstatt zu warten, dass sie eines Tages von Oben gewährt würde. So hieß es in der radix-Publikation „Aufrisse 2“ 1988: „Um die überholten Kommandostrukturen ersetzen zu können, muss die Öffentlichkeit als Raum des Politischen reorganisiert werden“.

Druckmaschinen aus dem Westen

Die geheime Kammer war eine Grundvoraussetzung, doch woher kamen die Produktionsmittel? In der DDR war es kaum möglich, an Druckmaschinen heranzukommen. Jedes Gerät in den Kirchengemeinden war registriert und wurde überwacht.
Darum bat Blickhardt 1986 befreundete, ehemalige DDR-Bürger in West-Berlin um Hilfe: „Völlig überraschend fuhr dann eines Tages Heinz Suhr, ein Politiker der Grünen, mit einem geliehenen West-Auto bei mir vor. Er wollte gleich drei Maschinen schnell bei mir abladen. Ich wies ihn auf die Stasileute und ihre Autos auf der anderen Straßenseite hin. Diese Leute waren ihm seit der Grenze gefolgt. Ich stieg dann in seinen Wagen ein, und wir kreuzten zwei Stunden lang planlos durch Ost-Berlin, bis mir eine Idee kam. Wir fuhren zu meinem Theologie-Dozenten Wolfgang Ullmann. Bei ihm in der Borsigstraße in Berlin–Mitte musste man durch eine Einfahrt, die hatte zwei Türen, die man hintereinander schließen konnte. Derart geschützt, dachten wir, konnte niemand sehen, was wir aus dem Wagen luden“. Tatsächlich blieben die Stasi-Verfolger vor dem Haus stehen und warteten.

Die drei Druckmaschinen wurden in der Ullmann-Wohnung versteckt und Tage später abgeholt – eine für die Untergrundzeitschrift Grenzfall, eine für das Infoblatt von Pfarrer Rainer Eppelmann, eine für die radix-blätter.

Zu den Maschinen gesellte sich noch ein Transportauto: Im Herbst 1986 hatte Bickhardt den alten „Trabi-Kombi“ mit dem Kennzeichen IN 51-26 von Manfred Stolpe, dem Konsistorialpräsidenten der Ostregion der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, für zwei Monate als „Dienstwagen“ ausgeliehen. Eigentlich war der Wagen für Erledigungen in einem kleinen Job, den er bei der Kirche in Vorbereitung auf den Ost-Berliner Kirchentag 1987 hatte, gedacht. Doch Bickhardt behielt den Wagen einfach, und weder Stolpe noch sonst jemand fragte nach. So diente der „Trabi“ dem Untergrundverlag radix bis 1990 als Vertriebsfahrzeug.

Ein großes Problem war immer wieder die Beschaffung von Papier. „Wenn ein Heft 120 Seiten hatte und selbst wir nur eine erste Auflage von 800 Exemplaren drucken wollten“, staunt Bickhardt noch heute, „mussten dafür gut 96.000 Blatt Papier besorgt werden! Der Papierstapel wäre immerhin über zehn Meter hoch. Wir haben Berge von Papier transportiert und ich bin meinen Eltern dankbar, dass wir es auch bei ihnen in der Wohnung stapeln konnten“.

Papier aus einer inoffiziellen katholischen Druckerei

Insofern war es eine außergewöhnliche Unterstützung der radix-blätter, dass auch auf die Papiervorräte im Keller des Katharinenstifts in der Greifswalder Straße zurückgegriffen werden konnte. Zu diesem Keller hatten über Jahrzehnte nur wenige Personen Zugang, denn es handelte sich um eine inoffizielle, vom Staat nicht genehmigte katholische Druckerei. Die hatte eine lange Vorgeschichte: Nach Gründung der DDR sahen es einige Ost-Berliner Katholiken als notwendig an, unkontrollierte Schriften für ihre Kirche zu drucken. Ein alter Kohlenkeller unter dem Katharinenstift wurde im Lauf der Zeit in eine passable Druckerei ausgebaut. 1982 übernahm sie der Priester Hans-Josef Durstewitz.

„Diese Dinge waren höchst geheim“, erinnert sich Durstewitz 2018. „Ich begann mit wenigen Eingeweihten regelmäßig ein ‚Theologisches Bulletin‘ zu drucken. Darin waren Texte zu Kunst, Medizin, Theologie, Wissenschaft, die unter die Zensur gefallen wären. Meist um die 100 Seiten stark, 3 000 Exemplare im A4-Format. Dafür brauchte ich etwa 20 Tonnen Papier pro Jahr.“ Durstewitz tat Quellen auf, von denen auch die radix-blätter profitierten. „Eine Papierfabrik in Eberswalde und eine in Heiligenstadt überließen es mir schwarz, also unter der Hand, als ‚Abfallpapier‘ und ‚Hilfe für das Hedwigkrankenhaus‘. Jeder zehnte Bogen hatte vielleicht einen kleinen Knick. Nur den Transport musste ich noch erledigen, das Abladen in Berlin ging nur in der Dunkelheit.“

Der radix-Drucker konnte sich aus den Kellervorräten regelmäßig etwas abzweigen. „Das bleibt unter uns“, raunte Durstewitz ihm damals zu, „das darf auch kein Bischof wissen.“ Die riesigen Bögen aus den Papierfabriken musste Sauermann nur noch von Hand auf DIN A4 zuschneiden, um sie in die radix-Druckerei zu bringen und weiterzuverarbeiten. „Die Messer der von Sauermann mitbenutzten Schneidemaschine“, erzählt Durstewitz schmunzelnd, „konnte ich immer in der Werkstatt der Druckerei des ‚Neuen Deutschlands‘ wieder scharf schleifen lassen.“ Dies war natürlich keine offizielle Unterstützung, sondern lief über seine persönlichen Beziehungen. Seine Unterstützung reichte aber noch über die bis zum Mauerfall schwierige Papierbeschaffung hinaus. Einige radix-blätter wurden im Keller des Katharinenstifts auch sortiert, professionell gebunden und hin und her transportiert. Der Priester verteilte darüber hinaus Hefte wie „Aufrisse“ auch in katholischen Kreisen, etwa bei Aufenthalten in Magdeburg.

Matrizen, Korrekturlack und Druckfarbe ließ Bickhardt aus West-Berlin von Roland Jahn, einem ihm bekannten ehemaligen Jenaer Oppositionellen, beschaffen und vor allem über den AP-Korrespondenten, den Österreicher Ingomar Schwelz, und vom Schweizer Journalisten der Neuen Zürcher Zeitung, Fred Müller, mitbringen. Als DDR-Korrespondenten aus dem Westen durften sie unkontrolliert über die Grenze fahren. Jahn selbst hatte Einreiseverbot.

Neben der schwer zu beschaffenden Technik gehörten allerdings noch mutige Menschen dazu, die beim verborgenen Tippen und Drucken mitmachten. Zu den ersten wichtigen „Angestellten” des radix-Verlages gehörten ab 1986 der Drucker Konrad Blank und die Setzerin Carola Hönn, eine Schulfreundin von Bickhardts Frau Kathrin aus Meiningen. Sie tippte jahrelang fast alle Druckvorlagen für die radix-blätter. Später kamen die Drucker Hans Hilker (1989) und Dirk Sauermann (1988 und 1989) dazu.

Wer von den vielen an der Produktion beteiligten Personen für die radix-blätter tippte, zusammenlegen half oder auf Anfrage die Beiträge schrieb, fragte nicht nach, wie die Herstellung ablief. Nur Stephan Bickhardt hatte den Zugang zu allen drei Abteilungen des Verlags. Er organisierte die recht offene Redaktionsarbeit mit den Autorinnen und Autoren und den verdeckten Bereich der Herstellung vom Druck bis zum Binden der Hefte. Von den Autoren und Distributoren kannte nur er alle Beteiligten und Orte. Auch Ludwig Mehlhorn und Reinhard Lampe wussten nichts über den Ort des Druckes. Bickhardt verriet ihn erst nach dem Fall der Mauer. Diese Arbeitsteilung diente natürlich dem Schutz aller Beteiligten, des ganzen Unternehmens überhaupt. Selbst im Falle von Verhören durch die DDR-Geheimpolizei hätte das MfS nicht viel in Erfahrung bringen können.

Die fertigen radix-blätter waren ein brisantes, illegales Untergrunderzeugnis und mussten schnell vertrieben werden. Die Autorinnen und Autoren bekamen sofort nach der Fertigstellung etliche Exemplare zum Verteilen in ihrem Bekanntenkreis. Einige Exemplare wurden mit der Post verschickt. Es kamen bekannte oder befreundete Leute aus Städten wie Leipzig, Dresden oder Naumburg, um die Hefte in Berlin abzuholen und in ihrer Region unter die Leute zu bringen. Vor allem aber gab es jede Menge Kirchenveranstaltungen, Gemeindefeste, kirchliche Tagungen, Seminare der Basisgruppen oder Ausstellungen am Rande der Kirche. Dort machten die Verleger – offiziell als Kirchengruppe angemeldet – einen eigenen Büchertisch oder legten die radix-blätter nebst einer Spendendose mit der Aufschrift „Zur Unterstützung unserer Arbeit“ einfach zu einem Büchertisch einer anderen Gruppe dazu. Auch in der Vitrine des Cafés in der Ost-Berliner Umweltbibliothek nahe der Zionskirche lagen Hefte zum Verkauf. Die Ausgaben kosteten in der Regel 5 bis 10 Mark. Das literarisch-künstlerisch aufwendig gestaltete „Atem“-Heft ausnahmsweise 20 Mark. Davon wurde alles bezahlt: das Benzin, die Drucker, das Papier, Porto und auch Fahrgeld.

Lesungen in den eigenen vier Wänden

Zu den Gründungsvoraussetzungen des radix-Verlags gehörten neben der Technik und Logistik auch die Begegnungsmöglichkeiten in der obersten Etage des Ost-Berliner Hauses Knaackstraße 34. Bickhardt und Mehlhorn, die beiden Gründer, Herausgeber, Verleger, Lektoren und Distributoren der radix-blätter, wohnten und wirkten hier von 1982 bis 1986 eng zusammen. Das hatte viele Vorteile in einer Gesellschaft mit beschränkten Kommunikationsmitteln. Gemeinsam begannen sie Schriftstellerlesungen, Seminare und internationale Treffen in ihrer dafür offenen Wohnetage abzuhalten.
Bickhardt – von seinem Geburtsort Dresden über das Studium an der kirchlichen Ausbildungsstätte in Naumburg nach Berlin gekommen – sah in der Knaackstraße eine große Chance. Er hatte schon zuvor zahlreiche Kontakte zu Prager und DDR-Oppositionellen gepflegt, etwa zu Wolfgang Templin, Edelbert Richter oder Gerd Poppe. Aber auch zu Kunst- und Literaturschaffenden. Das wollten sie über alle Grenzen hinweg ausweiten, besonders Mehlhorn hatte einige Kontakte zu Oppositionellen in Polen.

„Ludwig Mehlhorn und ich organisierten bald nach meinem Einzug 1982 Lesungen. Da begegneten sich Menschen, die sich noch nicht kannten, da gab es Verabredungen für neue Projekte, da kamen mit einem Tagesvisum Besucher aus West-Berlin und auch polnische Freunde auf der Durchreise dazu. Es war wie eine selbst organisierte Gesellschaft. Bei allen Gefahren und der Verfolgung durch die Staatssicherheit etablierte sie sich mehr und mehr“. Bickhardt der Theologe, Mehlhorn der Mathematiker. Auch in der Knaackstraßen-Etage fanden zwei unterschiedliche Welten zusammen: Natur- und Geisteswissenschaften. Aus beiden Bereichen zogen sie andere Menschen an, die mitdiskutierten und -publizierten.
Etwa zwei Dutzend Lesungen fanden – meist an Samstagabenden – bei geöffneten Flügeltüren in den beiden Wohnräumen von Bickhardt statt. Nach dem Umzug der Mehlhorns Jahr1986, der wegen der Baufälligkeit des Hauses notwendig wurde, ging es dann gleich um die Ecke weiter, in deren neuer Wohnung in der Wörther Straße 35. Anfangs erschienen 15 oder 30 Besucher, später drängelten sich manchmal bis zu 80 Zuhörerinnen und Zuhörer auf engstem Raum bis in den Wohnungsflur. Nicht nur bei den Lesungen wurde so der private Raum zum öffentlichen Raum. Es war auch sonst ein ständiges Kommen und Gehen: Gäste aus West-Berlin, Frankreich, den USA oder Polen und der damaligen Tschechoslowakischen sozialistischen Republik kamen vorbei, brachten Bücher, Gedanken und Ideen mit.
Wohnungen in Häusern wie der Knaackstraße 34 dienten auch im Alltag als Treffpunkte der besonderen Art, sie waren Ersatz für den fehlenden öffentlichen gesellschaftlichen Freiraum. Es waren Keimzellen des Widerstands und Zentren der Vernetzung einer milieuübergreifenden Opposition vieler unabhängiger Gruppen, die in der DDR schon seit Anfang der 1980er Jahre entstanden waren und sich nach 1985 im Aufschwung befanden.

Warum der Name „Radix“?

Die Idee für den Namen „Radix“ kam Stephan Bickhardt nach der Lektüre eines Gedichtes („radix, matrix“) von Paul Celan. „Radix“ bedeutet Wurzel – und die Texte in den radix-blättern, so sah er es, sollten den Verhältnissen in der DDR kritisch auf den Grund gehen. Man wollte an die Wurzel der Probleme. Bickhardt und Mehlhorn wollten ein eigenes Programm für einen Verlag erstellen, der Kunst, Opposition und kirchliche Basisgruppen in eine kritische und interessante Begegnung führen könnte. So entstand das erste Heft unter dem Titel „Schattenverschlüsse. Zu Paul Celan“. Mit Celan thematisierten sie im Jahr des Unfalls im Atomkraftwerk von Tschernobyl die Gefahren des Atomzeitalters, aber auch die mangelnde Verarbeitung des Faschismus in der DDR. Darauf folgten Hefte mit Titeln wie „Spuren”, „Wohnsinn”, „Oder” und „Atem“. Das „Oder”-Heft enthielt zahlreiche Texte aus Polen, eine symbolische Solidarnośćfahne war auf dem Titelblatt.

Die fünfköpfige Redaktionsgruppe des Heftes „Spuren“ schrieb in ihrem Vorwort: „Die Verfasser und Herausgeber dieser Mappe folgen den Spuren (der unabhängigen Friedensbewegung in der DDR, d. Vf.), auf denen nach ihrer Meinung weitergegangen werden sollte. Wir suchten nach den Initiativen, die Bewegung auslösten, so umstritten sie auch immer gewesen sein mögen. Dabei kam es darauf an, dass sie möglichst authentisch, also von den Beteiligten selbst beschrieben werden. Die rückblickenden Aufsätze stammen zumeist aus dem Jahr 1987 (...). Gerade die jüngsten konträren Erfahrungen (Olof-Palme-Friedensmarsch im Sommer 1987 sowie Verhaftungen und Hausdurchsuchungen im November 87 und Januar 1988) könnten uns veranlassen, intensiver als bisher nach den Wurzeln der christlichen und unabhängigen Friedensbewegung hier in der DDR zu suchen. In diesem Sinne stellen wir dieses Heft in die Reihe der radix-blätter – mit der Hoffnung, dass sich die Leser an der Spurensuche kritisch beteiligen“.

Der Autor Wolfgang Templin plädierte deshalb dafür, dass die Gruppen politischer werden sollten im Sinne einer „Politik von unten“, die ist seiner Ansicht nach in den neuen sozialen Bewegungen des Westens genauso lebendig wie in den östlichen Nachbarländern der DDR. Es ginge darum, endlich Ängste abzubauen und den Anderen zu unterstützen auf dem langen Weg des gemeinsamen Widerstandes. Man dürfe nicht länger ständig auf die Reaktionen der Regierenden in der DDR schielen oder gar um ihre Gunst buhlen. „Auch dort ist auf Einsicht vielleicht immer noch zu hoffen, aber sie braucht den mündigen, selbstbewussten Bürger als Gegenüber. Für diese tastenden Versuche eines neuen politischen Handelns, nicht nur in der Friedensbewegung, gibt es noch kein entwickeltes Konzept. Der DDR fehlen eine Tradition eigenständiger gesellschaftlicher Bewegung und eigentlich auch eine Kultur der Demokratie.“ Es ginge, schrieb Templin, letzten Endes um „die Vorstellung einer solidarischen und demokratischen Gesellschaft, die den Raubbau an den natürlichen Grundlagen menschlichen Lebens und der eigenen Menschennatur verwirft und die mitmenschliche Verantwortung nicht an der Grenze des eigenen Landes oder Kontinents halt machen lässt.“

Erstaunlich ist auch, was in dieser Ausgabe der radix-blätter nur ein paar Seiten zuvor aus einem offenen Brief einiger DDR-Bürgerrechtler steht: „Für uns in der DDR ist die Durchsetzung folgender Rechte eine wichtige Aufgabe:

  • Recht auf freie Meinungsäußerung 


  • Recht auf freie Information 


  • Recht auf Freizügigkeit 


  • Recht auf uneingeschränkte Reisefreiheit 


  • Recht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit 


  • Chancengleichheit in der Bildung, unabhängig von Religion und Weltanschauung”.


Angesichts des bevorstehenden 25. Jahrestages des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961 startete Ludwig Mehlhorn 1986 eine Initiative gegen die Systemabgrenzung der DDR. Dies sollte das Verlagsprogramm beeinflussen und weiter politisieren. Später wurden auch zu Tausenden mehrseitige Flugschriften gedruckt, insbesondere für die radix-Kampagne „Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“. 1987 entstanden die Hefte „Aufrisse 1. Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“, „Aufrisse 2. Über das Nein hinaus“, „Weil alle Abgrenzung …“. Die Schrift „Neues Handeln” wurde Pfingsten 1988 in einer Auflage von mehr als 25.000 Stück gedruckt.

Die Druckerei in der Mietwohnung von Charlotte und Peter Bickhardt produzierte 1988/89 auf Hochtouren. Drei von den Heftverkäufen bezahlte Drucker arbeiteten dort zum Teil ganztags, zu 10 Mark Stundenlohn, schwarz natürlich. Einen sozialversicherungspflichtigen, offiziellen Job hatte man zur Tarnung woanders – bei der evangelischen Kirche.

Relativ offen wurden bei Lesungen oder anderen Gelegenheiten über Themen für ein Heft debattiert, Exemplare verkauft oder mögliche Autorinnen und Autoren angesprochen. Um jeden Preis geheim musste dazu der Ort der Vervielfältigung bleiben. Bis zum Ende der DDR fand die Stasi nichts über die Herstellung der radix-blätter heraus, konnte sie nicht stoppen, und verhaftete oder verhörte auch niemanden von den Herausgebern, Leserinnen und Lesern oder Autorinnen und Autoren.

Um die Aufmerksamkeit der Sicherheitsorgane nicht unnötig zu provozieren, erhielt jedes gedruckte radix-Heft, entsprechend dem inhaltlichen Schwerpunkt, einen anderen – eher unauffälligen – Titel. Auf periodisch erscheinende Publikationen reagierten Staat, Partei und Geheimdienst wesentlich empfindlicher als auf einzelne Hefte mit wechselndem Autorenkreis. Zwar waren viele der Beteiligten der Stasi durch ihr Engagement in Basisgruppen schon aus anderen Zusammenhängen als sogenannte feindlich-negative Personen aufgefallen und erfasst worden, doch standen sie nicht unter Dauerbeobachtung und wurden nur temporär beschattet. Bickhardt glaubte, auch ein Apparat wie die Stasi könnte sich verzetteln: „Ich habe immer gesagt, man müsse versuchen, Unübersichtlichkeit in der DDR herzustellen. Möglichst viele Aktivitäten gleichzeitig und ohne erkennbare Struktur.“

Stasi blieb ahnungslos

In den Stasi-Akten von Dirk Sauermann findet sich keinerlei Hinweis, dass der Geheimdienst auch nur ahnte, was er Illegales machte. Auch bei den anderen direkt Beteiligten: nichts. Wie sehr die Stasi bei den technischen Produktionswegen der radix-Publikationen im Dunkeln tappte, zeigen einige Geheimdienst-Berichte über DDR-weit verbreitete radix-blätter. Da alle Artikel jedoch mit vollem Namen gezeichnet waren, konnte die Stasi als schlichtes Ermittlungsergebnis in ihren Akten lediglich Inhaltsverzeichnisse und die Namen der Autoren auflisten. Kein Autor wurde vorgeladen und verhört. Besonders die Berichte der Ost-Berliner Kreisdienststelle Friedrichshain zeugen von deren großer Ahnungslosigkeit.

Am 3. Dezember 1988 verfasste ein Oberst Niesler, immerhin Leiter dieser Kreisdienststelle, drei Expertisen über nichtlizenzierte Druck- und Vervielfältigungserzeugnisse. Es geht darin allein um die radix-blätter „Aufrisse 1“ und „Aufrisse 2“ sowie um „Neues Handeln“ und die Schrift „Weil alle Abgrenzung ...“. Herausgeber und Verfasser kann der Oberst natürlich einfach benennen. Doch bei entscheidenden Dingen muss er passen:


„2.2. Herstellungsort: zur Zeit nicht bekannt

2.3. zur Herstellung verwendete technische Mittel: zur Zeit nicht bekannt

 2.4. zur Vervielfältigung verwendete technische Mittel: zur Zeit nicht bekannt

3.2. Umfang des Vertriebes: zur Zeit nicht bekannt

 3.3. Wege des Vertriebes: weitere Erkenntnisse liegen zur Zeit nicht vor.

Hinweise auf Personen, die an der Vervielfältigung und Verbreitung beteiligt waren oder sind, rechtliche Einschätzungen zu den nichtlizenzierten Erzeugnissen sowie Erkenntnisse über Pläne und Absichten zur künftigen Herstellung liegen (...) nicht vor“.

Das ist – immerhin ist es Dezember 1988 und die radix-blätter erscheinen schon seit zwei Jahren – nicht gerade viel an Erkenntnissen für einen Geheimdienst mit rund 300.000 hauptamtlichen und inoffiziellen Beschäftigten. Die letzte direkte Einschätzung zu den radix-Publikationen „Aufrisse 2“ und „Weil alle Abgrenzung …“ ist vom 18. August 1989 und stammt von der Hauptabteilung XX/7. Sie enthält geradezu eine gewisse Portion Anerkennung für die Herausgeber und Autoren:
„Nicht zu übersehen ist der intellektuelle Aufwand, das heißt die Nutzung von wissenschaftlichen oder wissenschaftlich verbrämten ‚Beweisen’ für Nichthumanität gegenüber Gesellschaft und Natur in der DDR. Die Methode der Publikationsmacher ist: Bereitstellung unmittelbar argumentativen Materials für den Gruppen- und Öffentlichkeitsgebrauch“, denn das Heft laufe hinaus auf eine:
­

  • „Demokratisierung der DDR von unten


  • ­ Öffnung in geistiger, grenz- und reiseregelnder Hinsicht


  • ­ Preisgabe des ‚politischen Monopols’ der SED


  • ­ Veränderung der ökologischen Situation


  • ­ Umwandlung der SED auf der Grundlage der Liquidation des Prinzips des demokratischen Zentralismus, insbesondere bei Edelbert Richter ‚Die SED vor der Umgestaltung’. Der Beitrag muss als direkte Fremdeinmischung in Parteitätigkeit und Parteiaufbau der SED gewertet werden“.

Die Stasi-Berichte über die radix-blätter brechen damit ab. All diese Punkte werden durch die politische Entwicklung der anschließenden Wochen und Monate des Jahres 1989 zur Realität. Und mehr: Stephan Bickhardt und Ludwig Mehlhorn gründen nur einen Monat nach dieser Einschätzung die Gruppe „Demokratie jetzt“, die später, nach dem Ende der DDR, im „Bündnis 90/Die Grünen“ aufgeht.

Zitierweise: Peter Wensierski, Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter, in: Deutschland Archiv, 14.3.2019, Link: www.bpb.de/287106

Fussnoten

Fußnoten

  1. Der Beitrag beruht auf Interviews und Gesprächen mit den Personen, die hinter den radix-blättern standen. Peter Wensierski hat über die Geschichte der oppositionellen Zeitschrift und ihre Macher das Buch „Fenster zur Freiheit. Die radix-blätter. Untergrundverlag und -druckerei der DDR-Opposition“ geschrieben, das im Februar 2019 im Mitteldeutschen Verlag erschienen ist. Herausgeber ist das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Gefördert und gedruckt wurde das Buch mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und mit finanzieller Unterstützung durch den Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

  2. Interview mit Dirk Sauermann, Parchim, am 20. April 2018.

  3. Stephan Bickhardt, Ludwig Mehlhorn und Reinhard Lampe (Hg.), Aufrisse 2. Über das Nein hinaus, radix-blätter 9, Berlin, November 1988, S. 4.

  4. Interview mit Stephan Bickhardt, Leipzig, am 6. Juni 2018.

  5. Ebd.

  6. Interview mit Hans-Josef Durstewitz, Eisenach, am 7. August 2018.

  7. Ebd.

  8. Interview mit Stephan Bickhardt, Leipzig, am 6. Juni 2018.

  9. Stephan Bickhardt, Monika Haeger, Gerd Poppe und Edelbert Richter (Hg.), in: Spuren. Zur Geschichte der Friedensbewegung in der DDR, radix-blätter 6, Berlin, Februar 1988,S. 1.

  10. Wolfgang Templin, in: Spuren (Anm. 7.), S. 72.

  11. Wolfgang Grimm et. al., in: Spuren (Anm. 7), S. 70ff.

  12. MfS-HA XX/AKG Nr. 3732, Auskunftsbericht, BStU-Blatt 000010-000016 vom 3.12.1988 und MfS HA XX/AKG 1027, Auskunftsbericht, BStU-Blatt 000017-000023 und 000071-000076 vom 3. Dezember 1988.

  13. Ebd.

  14. Hauptabteilung XX/7, Operative Einschätzung „Aufrisse 2“, BStU-Blatt 000037-000041 vom 18. August.1989.

berichtete von 1978 an als West-Journalist aus der DDR, ab 1986 beim ARD-Fernsehmagazin „Kontraste“, seit 1993 im Deutschlandressort des SPIEGEL. Regisseur und Autor mehrerer Dokumentarfilme zur DDR („Schwerter zu Pflugscharen“, „Berlin-Marzahn“, „Monika Haeger“, „Sascha Anderson“). Sowie Verfasser zahlreicher Bücher, wie „VEB Nachwuchs“ oder „Ökologische Probleme und Kritik an der Industriegesellschaft in der DDR“, zuletzt: „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution – Wie eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte“ und „Berlin – Stadt der Revolte“.