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„Eine Sternstunde des demokratischen Aufbruchs“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. 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"Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? 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Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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„Eine Sternstunde des demokratischen Aufbruchs“ Der 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution in der DDR

Andreas Förster

/ 15 Minuten zu lesen

Maßgeblich wird der 9. Oktober 1989 als Wendepunkt in der Geschichte der DDR betrachtet, als in Leipzig die erste große friedliche Demonstration gegen das SED-Regime gelang. Aber eine vergleichbare Schlüsselrolle spielte zwei Tage zuvor der 7. Oktober in Ostberlin, als die DDR-Staatsmacht noch auf Gewalt setzte. Und scheiterte. Sie verlor ihr Volk. Eine Rekonstruktion und Dokumentensammlung.

Mit einer Geste versucht eine Frau am 7. Oktober 1989 bei einer Demonstration in Ostberlin Beamte in einer Polizeikette von ihrer Friedfertigkeit zu überzeugen. Im Verlauf der Demonstration gingen Volkspolizei und zivile Beamte der Staatssicherheit zum Teil massiv gegen Demonstrierende und Medien vor. Film- und Fotomaterial wurde konfisziert. (© picture-alliance/dpa)

Während am 7. Oktober 1989 die greise Staats- und Parteiführung im Palast der Republik den 40. Jahrestag der DDR-Gründung feierte, demonstrierten in der Stadt zahllose Ostberliner und Ostberlinerinnen friedlich und forderten demokratische Reformen. Einen Tag später, am 8. Oktober, gingen erneut Tausende, überwiegend junge DDR-Bürger in Berlin auf die Straße. An beiden Tagen wurde der Protest von Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen. Insbesondere in der Gegend um die Gethsemane-Kirche an der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg knüppelten Volkspolizisten und Stasi-Mitarbeitende die friedlich Demonstrierenden zusammen. Es gab Hunderte Verletzte, mehr als 1.000 Menschen wurden „zugeführt“, wie es im Polizeijargon hieß, darunter auch viele unbeteiligte Passanten und sogar SED-Parteimitglieder.

Auf Polizeirevieren und in Haftanstalten sowie provisorisch eingerichteten Internierungslagern mussten die Festgenommenen Misshandlungen und Erniedrigungen in einem bis dahin für DDR-Verhältnisse beispiellosen Ausmaß erleiden.

Die Erlebnisberichte über das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte drehten den Wind im Land. Sie sorgten in der Bevölkerung für Wut und eine Welle der Solidarität mit den Opfern. Durch den öffentlichen Druck war die Politik gezwungen, der Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission zuzustimmen. Neben Vertretern und Vertreterinnen des Ostberliner Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung gehörten dem Gremium auch Arbeiter/innen, Ärzt/innen, Rechtsanwält/innen, Wissenschaftler/innen, Kirchenleute und Oppositionelle sowie mehrere namhafte Künstler und Künstler/innen an.

Die im Roten Rathaus tagende Kommission, die erste ihrer Art in der Geschichte der DDR hatte mehrere Aufgaben. Sie sollte die Abläufe an den beiden Oktobertagen aufklären, Verantwortliche für eine spätere Strafverfolgung identifizieren, Vorschläge für ein neues Polizeigesetz erarbeiten sowie den Opfern die Möglichkeit geben, ihre Leidensgeschichten zu schildern und Wiedergutmachung zu erhalten.

Auch wenn nicht alle diese Ziele erreicht werden konnten, gilt die weitgehend vergessene Arbeit der Untersuchungskommission als eine Sternstunde des demokratischen Aufbruchs in der DDR. „Wir haben zum ersten Mal – was zuvor niemals jemand gewagt hatte – Rechte, die es in der DDR-Verfassung gab, wahrgenommen“, erinnert sich die Publizistin Daniela Dahn, die stellvertretende Vorsitzende der Kommission war. „Allein der Umstand, dass die Spitzen von SED, Stasi und Polizei im Roten Rathaus bei uns antanzen und sich von Ärzten, Schriftstellern, Installateuren und jungen Leuten, die misshandelt wurden, befragen lassen mussten, war etwas ganz Neues. Wir hatten da etwas in Bewegung gesetzt.“

“The wind of change“

Ein Rückblick auf das Geschehen. Schon in den Tagen vor dem 40. Jahrestag der DDR-Gründung am 7. Oktober 1989 waren die DDR-Sicherheitskräfte im Alarmzustand und hatten Einsätze gegen Demonstrierende geprobt. Die regelmäßigen Proteste gegen die gefälschten Kommunalwahlen vom Mai, die seit August anhaltende Fluchtwelle Tausender DDR-Bürgerinnen und -Bürger über Ungarn und die CSSR in den Westen, die Gründung der Bürgerbewegung Neues Forum im September und nicht zuletzt die Reformpolitik Michail Gorbatschows in Moskau ließen die Stimmung im Land brodeln. Veränderung lag in der Luft, Aufruhr, der Wind of change.

Auf dem Alexanderplatz hatte sich am Nachmittag des 7. Oktobers, einem Sonnabend, Hunderte junge Leute versammelt. Vereinzelt wurden Sprechchöre gerufen wie „Wir sind das Volk“ und „Wir bleiben hier“.

Tausende von jungen Ostdeutschen demonstrieren am 7. Oktober 1989 zunächst am Berolinahaus auf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin und verlangen die Umsetzung von Reformen in der DDR. Am Rande der offiziellen Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Republikgründung bildete sich auf dem Alexanderplatz ein Protestzug mit zahlreichen meist jugendlichen Teilnehmern, der zu dem von Sicherheitskräften abgesperrten Palast der Republik marschierte. (© picture-alliance/dpa, Heikki Saukkomaa)

Zivil gekleidete Stasi-Mitarbeiter griffen sich immer wieder einzelne Protestierende heraus und führten sie zu. Die sogenannte, auf 24 Stunden begrenzte Zuführung war in der DDR die Vorstufe einer Festnahme oder Verhaftung, für die keine Begründung oder Rechtsgrundlage notwendig war.

Kurz nach 17 Uhr setzte sich die Gruppe auf dem Alex plötzlich in Bewegung und zog Richtung Palast der Republik, wo die Staats- und Parteiführung mit Gorbatschow und anderen ausländischen Gästen feierte. Unterwegs schlossen sich immer mehr Passanten spontan an, so dass rund 3.000 Personen die Spreebrücke am Palast erreichten. Dort blockierte eine Sperrkette aus Polizisten und Stasikräften, die als FDJ-Ordnungsgruppe getarnt waren, den Demonstrationszug. Aus der Menge erschollen Rufe: „Keine Gewalt“, „Wir sind das Volk“, „Gorbi, hilf“. Kleine Greifergruppen der Stasi zerrten einzelne Demonstrierende hinter die Sperrkette, prügelten auf sie ein und stießen sie auf bereitstehende Lkw.

Abgeriegelt für die offiziellen Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Republikgründung, der Palast der Republik. Im Verlauf der Demonstration für Reformen in der DDR gingen Volkspolizei und zivile Beamte der Staatssicherheit zum Teil massiv gegen Demonstrierende und Presse vor, diskutierten aber in den Folgetagen auch in ihren eigenen Reihen, ob dieser Einsatz sinnvoll war. (© picture-alliance/dpa, Heikki Saukkomaa)

Nach einer Stunde gelang es den Sicherheitskräften, die Menge vom Stadtzentrum weg in Richtung Prenzlauer Berg zu drängen und die Straßenzüge zurück Richtung Alexanderplatz abzuriegeln.

Massive Polizeigewalt

Unterwegs griffen immer wieder Angehörige der Anti-Terror-Einheiten des MfS mit großer Härte einzelne Personen wahllos aus der Menge heraus, schlugen sie zusammen, obwohl keine Gegenwehr erfolgte, und verluden sie auf Transportfahrzeuge. Gegen 20 Uhr war schließlich der Großteil der Demonstrierenden in Richtung Gethsemane-Kirche abgedrängt worden. Eine halbe Stunde später wurde der Bereich um die Kirche fast hermetisch abgeriegelt. In dem Kessel befanden sich nun rund 5.000 Personen. Um Mitternacht begannen Polizei und Stasi mit der gewaltsamen Räumung. Erneut prügelten sie mit Schlagstöcken auf Menschen ein und jagten Flüchtenden durch Nebenstraßen nach. Sogar ein Wasserwerfer kam – erstmals in der DDR – zum Einsatz und richtete seinen Strahl auch auf die Fenster von Anwohnenden, die sich entrüstet über das Vorgehen zeigten und mit den Demonstrierenden solidarisierten. Häuser und Wohnungen boten keinen Schutz – zivile Stasi-Kräfte und Volkspolizisten drangen gewaltsam in die Wohnungen ein, in die sich Demonstrierende geflüchtet hatten, und verschleppten die Anwesenden.

Nach den offiziellen Feierlichkeiten der DDR-Staatsführung versammelten sich am Abend Tausende, um für mehr Freiheit zu demonstrieren. Treffpunkt war die Gethsemane-Kirche in Prenzlauer Berg, der Zugang zu ihr wurde aber von Volkspolizei, Stasi und Nationaler Volksarmee weiträumig abgeriegelt. Das Foto zeigt Mitarbeitende der Geheimpolizei Staatssicherheit in Zivil bei der Festnahme protestierender Bürger. (© picture-alliance/dpa, Peter Kroh)

Am darauffolgenden Sonntag sollte von vornherein jeder Protest unterbunden werden. Stasi-Chef Erich Mielke stimmte dazu am Vormittag mit Politbüromitglied Egon Krenz, dem Berliner SED-Chef Günter Schabowski und Stasi-Vizeminister Wolfgang Schwanitz das Vorgehen ab. Dabei konzentrierte sich der Einsatz der Sicherheitskräfte erneut auf vermutete Zentren des Aufruhrs – insbesondere den Alexanderplatz und die Gethsemane-Kirche.

Gegen 18 Uhr spitzte sich die Lage an der Schönhauser Allee erneut zu. Wieder wurde die Gegend rund um die Gethsemane-Kirche abgeriegelt. Eine unerträgliche Spannung lag in der Luft. Auf Gehwegen und Straßen, in Fenstern und auf Balkonen brannten nun Kerzen, immer wieder erschollen Rufe „Keine Gewalt“ und „Freiheit“. Doch eine halbe Stunde vor Mitternacht schlug die Staatsmacht zu. Wieder kamen Schlagstöcke zum Einsatz, einige Sicherheitskräfte gingen zudem mit Schlagringen und Reizgas vor. Bis spät in die Nacht hinein durchkämmten Greiftrupps die Straßen des Prenzlauer Bergs zwischen Schönhauser und Prenzlauer Allee. Erst gegen 2 Uhr kam der Befehl zum Rückzug.

Eine Frau versucht, eine Demonstrantin von der Polizeikette nahe der Schönhauser Allee weg zu ziehen. (© picture-alliance/dpa)

Insgesamt wurden an beiden Tagen mehr als 1.000 Männer und Frauen zugeführt. Eine große Zahl von ihnen wurde auf Polizeirevieren misshandelt und erniedrigt. Andere wurden in ein provisorisch eingerichtetes Internierungslager am Blankenburger Pflasterweg im Berliner Stadtteil Weißensee gebracht. Was sich dort, in einem als Kaserne von der DDR-Bereitschaftspolizei genutzten Dienstobjekt, abspielte, schilderte Frank Richter, einer der Betroffenen, in einem Gespräch mit dem Autor zwei Jahre später so:

„Wir kamen am 8. Oktober 1989, abends gegen 20 Uhr, in der Kaserne an. Unser Lkw war rückwärts an die Haustreppe eines Gebäudes herangefahren, wir mussten in kleinen Gruppen von zwei bis vier Leuten von der Ladefläche springen und durch ein Spalier von Uniformierten mit Gummiknüppeln, die uns anschrien, ins Haus laufen. Ich habe Hunde bellen hören, und uns wurde gesagt, dass bei einem Fluchtversuch geschossen wird. Im Erdgeschoss nahmen sie mir den Ausweis ab und sagten, dass hier ‚abschließende Maßnahmen’ erfolgen. Dann jagten sie uns die Treppen hoch. Auf den Podesten standen Uniformierte, schlugen mit Gummiknüppeln an die Eisengeländer und brüllten: ‚Schneller, schneller!’ und ‚Aus diesem Lager kommt ihr nie wieder raus!’. Auf dem Flur mussten wir Männer uns vor den Frauen nackt ausziehen, unter Hohn und Spott der Polizisten Liegestütze und Kniebeugen machen. Stundenlang standen wir in Fliegerstellung – Beine gespreizt, Hände erhoben und Blick zur Wand – auf dem Flur. Keiner durfte sprechen oder sich bewegen. Wer zur Toilette wollte, musste den Weg in Häschen-hüpf-Sprüngen zurücklegen.“

Einzeln, so erinnerte sich Frank Richter noch, seien einige in den Keller geführt worden, wo Stasi-Offiziere sie vernahmen. Man habe Schreie von dort gehört, manche hätten geblutet, als sie wieder zurück auf den Flur gebracht wurden.

Fast alle der am 7. und 8. Oktober 1989 Festgenommenen, auch die Internierten vom Blankenburger Pflasterweg, kamen spätestens in den frühen Morgenstunden des 9. Oktober wieder auf freien Fuß. Lediglich 17 Personen wurden in Untersuchungshaft genommen. Sie wurden erst vier Tage später aus der Haft entlassen.

Couragierte Zeugen und Zeuginnen

Der damals 23-Jährige Frank Richter war nur ein Zeuge von Hunderten, die in den Tagen nach dem DDR-Jahrestag übereinstimmend Gewalt und Willkür durch Polizei und Stasi schilderten. Der Radiojournalist Christoph Singelnstein, der damals der Opposition angehörte und bis März 2021 Chefredakteur im RBB war, erinnert sich daran:

„Wir hatten in der Gethsemane-Kirche schon vor dem 7. Oktober ein Kontakttelefon eingerichtet, da wir befürchteten, dass die Staatsmacht erbarmungslos gegen Oppositionelle vorgehen wird“, erzählt er. „Was wir dann aber zu hören bekamen von den Betroffenen, die an diesen Tagen zusammengeknüppelt und zugeführt worden waren, das erschütterte uns sehr. Wir baten sie, Gedächtnisprotokolle über ihre Erlebnisse anzufertigen, die wir dann öffentlich machen wollten.“

Hunderte solcher Gedächtnisprotokolle entstanden, sie gehören heute zu den wichtigsten authentischen Zeugnissen jener Tage.

Fallsammlung von Polizeiübergriffen am 7. und 8. Oktober 1989 in Ostberlin. (© bpb/kulick)

Wachsende Empörung in der Bevölkerung

Das rücksichtslose und brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte sorgte für Empörung unter Ostberlinern und Ostberlinerinnen. Denn während die SED-gelenkten Medien nur in Kurzmeldungen über „Randalierer“ berichteten, die „im Zusammenspiel mit westlichen Medien … republikfeindliche Parolen“ gerufen hätten, worauf die „Schutz- und Sicherheitsorgane mit Besonnenheit“ reagiert hätten, verbreiteten sich die realen Erlebnisschilderungen wie ein Lauffeuer in der Stadt. Betroffene, Augenzeugen und Augenzeuginnen informierten in ihren Freundeskreisen und an ihren Arbeitsplätzen, was sich wirklich abgespielt hatte rund um die Gethsemane-Kirche. Auch unter Krankenhausmitarbeitenden und ihren Bekannten machten Berichte von den vielen Verletzten die Runde. Allein in den umliegenden Krankenhäusern rund um den Prenzlauer Berg waren am 7. und 8. Oktober 19 Frauen und 39 Männer im Alter zwischen 16 und 50 Jahren behandelt worden. Sie hatten Quetschungen und Blutergüssen am ganzen Körper, Prellungen der Nierenlager, Schädel-Hirn-Verletzungen, Kopfplatzwunden und Knochenbrüche.

Zwei schwangere Frauen waren durch Schlagstöcke und Reizgas verletzt worden. Bei einem Mann wurde ein Schädel-Hirn-Trauma zweiten Grades und Trommelfellverreißung diagnostiziert, er befand sich noch Ende 1989 in stationärer neurologischer Behandlung. Weitere 163 Verletzte begaben sich an den folgenden Tagen in ärztliche Behandlung; viele weitere Opfer der Übergriffe vermieden aber auch den Gang zum Arzt, weil sie fürchteten, den Behörden gemeldet zu werden.

Ausschnitt aus einem Erlebnisprotokoll vom 8.10.1989 in Ostberlin.

Der Schock und die Wut in der Bevölkerung saßen tief, denn eine solche Gewaltorgie gegen friedlich Demonstrierende hatte es seit der Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der Stadt nicht mehr gegeben. Und die Empörung steigerte sich noch, als Bürgerrechtler und Bürgerrechtlerinnen am 23. Oktober auf einer Pressekonferenz im Gemeindezentrum „Am Fennpfuhl“ erstmals öffentlich einige der von Betroffenen verfassten Gedächtnisprotokolle verlasen. Vor den Augen von Berliner und ausländischen Journalistinnen und Journalisten übergaben sie eine rund 150 Seiten umfassende Dokumentation mit den Protokollen an einen Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft mit der Aufforderung, strafrechtliche Schritte gegen Beteiligte und Verantwortliche der brutalen Polizeieinsätze einzuleiten.

Bloß „Rowdys und Gewalttäter“?

Nun berichteten auch die Berliner Zeitungen über das Thema, sogar auf Seite 1. Am Tag darauf veröffentlichten die SED-Medien allerdings kommentarlos eine Erklärung des neuen SED-Chefs und Honecker-Nachfolgers Egon Krenz. Dieser behauptete darin wahrheitswidrig, dass „Rowdys und Gewalttäter“ unter den Demonstrierenden auf der Schönhauser Allee mit Brandflaschen, Eisenstangen und Stahlkugeln sowie Totschlägern Einsatzkräfte angegriffen hätten. Angeblich habe es 106 verletzte Sicherheitskräfte gegeben. Eine Lüge, wie sich später herausstellte: An beiden Tagen waren nur vier Polizisten zu Schaden gekommen, alle ohne Einwirkung eines Demonstrierenden.

Die Erklärung von Krenz verpuffte. Auf Demonstrationen, von Künstlern und Künstlerinnen organisierten Veranstaltungen und in öffentlichen Diskussionsrunden mit Parteifunktionären wurde in den folgenden Tagen der Ruf nach einer Untersuchungskommission immer lauter. Schließlich gründeten sich Anfang November gleich zwei solcher Gremien – eine unabhängige, aus Oppositionellen, Kirchenvertreter/innen und Künstler/innen zusammengesetzte Kommission und ein zweiter, von der Stadtverordnetenversammlung berufener Untersuchungsausschuss, dem ebenfalls Künstler/innen und Kirchenleute, aber auch Abgeordnete, Polizeioffiziere und Stadträte angehörten. Nachdem die Bürgerrechtler und Bürgerrechtlerinnen durchgesetzt hatten, dass die Polizeivertreter abberufen werden, fusionierten beide Gremien am 9. November 1989 zu einer „Zeitweiligen Untersuchungskommission“.

Ausschnitt aus einem weiteren Zeitzeugenbericht aus Ostberlin vom 7./8. Oktober 1989. (© bpb/Kulick)

Die Kommission als „Lernort für Demokratie“

Dieser Kommission gehörten insgesamt 26 Männer und Frauen an. Darunter waren neben Vertretern des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung auch Arbeiter und Arbeiterinnen, Ärzt/innen, Rechtsanwält/innen, Wissenschaftler/innen, Kirchenleute - und, was sich allerdings zum Teil erst Jahre später herausstellte, auch einige Inoffizielle Mitarbeitende der Stasi. Außerdem gehörten dem Gremium Oppositionelle sowie mehrere namhafte Künstler und Künstlerinnen an, die in den zurückliegenden Wochen öffentlich auf eine Untersuchung gedrungen hatten. Zu ihnen gehörten etwa die Schriftsteller/innen Christa Wolf, Christoph Hein, Daniela Dahn und Jürgen Rennert, der Maler und Grafiker Manfred Butzmann, der Filmemacher Lew Hohmann und die Schauspielerin Jutta Wachowiak.

"Ich zeige an". Ausschnitt aus einer weiteren Fallschreibung vom 8.10 1989 in Ostberlin. (© bpb/Kulick)

„Diese Kommission war ein Lernort für Demokratie, denn da saßen wir plötzlich mit denen an einem Tisch, mit denen wir sonst nie freiwillig geredet haben“, sagt Martin Michael Passauer, im Herbst 1989 Pfarrer der Sophiengemeinde in Berlin-Mitte und Referent des Evangelischen Bischofs Gottfried Forck. „Das war aufregend und herausfordernd. Wir alle – Oppositionelle, Unangepasste, SED-Genossen, Kirchenvertreter – übten gemeinsam demokratische Spielregeln ein, ohne dass wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen. Uns einte doch das Ziel, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu gelangen und dem Unrecht auf die Spur zu kommen. Täter und Verantwortliche sollten auch öffentlich einen Namen bekommen. Ich halte diese Kommission für eine der Sternstunden des Umbruchs.“

Ähnlich sieht es auch der Schriftsteller Christoph Hein im Rückblick: „Das waren Anhörungen, wie es sie in dem Land nie gegeben hatten, die zuvor nicht vorstellbar waren und die jene, die für die Übergriffe verantwortlich waren, zur Weißglut trieben. Doch sie hatten unsere Fragen zu beantworten.“

Aufnahmen aus Sitzungen der Untersuchungskommission über die Polizeigewalt am 7. und 8. Oktober in Ostberlin. Im Vordergrund die Schriftstellerin Christa Wolf und Christoph Hein, außerdem abgebildet Generaleutnant Hähnel, der seinerzeitige Stasi-Chef von Berlin, der Humboldt-Professor Heinrich Fink und aus dem SED-Politbüro Egon Krenz, Günter Schabowski und Wolfgang Herger. (© picture-alliance/dpa, ZB Settnik / Gerhart Zwickert)

Christoph Singelnstein erinnert sich noch heute an die hohe Emotionalität, die das gemeinsame Arbeiten in der Kommission anfangs prägte. „Da prallten wirklich Welten aufeinander. Die Vertreter der Staatsmacht konnten mit uns Oppositionellen nichts anfangen. Und wir konnten mit denen nichts anfangen“, sagt er. „Schließlich kam hinzu, dass parallel zur Arbeit der Kommission der Aufruhr weiter lief in der DDR, es brannte – im übertragenen Sinnen – an allen Ecken und Enden des Landes.“ Im Laufe der Zeit aber sei die Stimmung in der Kommission ruhiger, sachlicher geworden, weil sich die Verhältnisse im Land ja auch änderten. „Wir hatten zunehmend ein Miteinander.“

Am 15. November 1989 begann die Kommission mit den Befragungen von Verantwortlichen und Beteiligten der Ereignisse vom 7./8. Oktober. Den Weg dafür freigemacht hatte die Volkskammer, erzählt Daniela Dahn. „Die Kommission hatte beim Rechtsausschuss der Volkskammer beantragt, dass Verantwortliche zur Zeugenaussage verpflichtet und eine Geheimhaltung von Regierungs- und Behördenentscheidungen im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 7. und 8. Oktober 1989 in Berlin aufgehoben werden. Und das hat uns der Rechtsausschuss genehmigt“, sagte sie. „Ohne diese Rechtsgrundlage hätten wir gar nicht die Kompetenz gehabt, die Zeugen und Zeuginnen vorzuladen.“

Weder Reue noch Selbstkritik

Als erstes wurden der Berliner Polizeipräsident, Friedhelm Rausch, und der Berliner Stasi-Chef, Siegfried Hähnel, befragt. Beide bestritten, dass es einen Befehl zur Gewaltanwendung gegen Demonstrierende gegeben habe. Eine unmittelbare Verantwortung für die gewaltsamen Übergriffe von Einsatzkräften lehnten sie ebenso ab wie die später befragten Ex-Innenminister Dickel und Mielke-Nachfolger Stasi-General Schwanitz. Auch der frühere Oberbürgermeister Erhard Krack, Honecker-Nachfolger Krenz, der ehemalige Berliner SED-Bezirksvorsitzende Schabowski und Wolfgang Herger, früherer Leiter der Abteilung Sicherheitsfragen im SED-Zentralkomitee, bekannten sich vor der Kommission lediglich zu einer allgemeinen politischen Verantwortung. Eine Mitwirkung in der Befehlskette wiesen sie zurück.

Martin-Michael Passauer, der die Untersuchungskommission geleitet hatte, erinnert sich, wie sehr ihn dieses Verhalten damals erzürnte. „Nicht einer von denen ließ irgendein Zeichen von Reue oder Selbstkritik erkennen. Wir hatten nichts anderes erwartet, aber wir haben die Genossen nicht einfach davonkommen lassen, auch wenn sie in ihrer arroganten Art so taten, als perlte alles von ihnen ab“, sagt er. „Es ging uns in der Kommission auch darum, denen zu zeigen, dass wir diese Politik, diese Gewalt und Willkür nicht mehr haben wollen in unserem Land.“

Obwohl die Zeugen sich störrisch und uneinsichtig zeigten und der Kommission relevante Unterlagen vorenthalten wurden, gelang es dem Gremium, die Vorgänge und Verantwortlichkeiten rund um den 7./8. Oktober weitgehend zu rekonstruieren. „Vor allem gelang es uns, den Opfern Genugtuung widerfahren zu lassen“, betont Christoph Singelnstein. „Es war wichtig, dass alle Zugeführten und Inhaftierten vollständig rehabilitiert und entschädigt wurden.“

Ein besonderes Erlebnis war für einige Mitglieder der Untersuchungskommission – und auch für den Autor, der als einziger Berichterstatter daran teilnehmen durfte – die Befragung des einstigen Stasi-Chefs Erich Mielke am 26. Januar 1990. Der damals 82-Jährige saß bereits seit einigen Wochen in Rummelsburg in Untersuchungshaft. Die Befragung fand in einer Zelle auf der Krankenstation statt. Vor dem Gespräch hatte der Anstaltsarzt gesagt, dass der Ex-Minister einen totalen psychischen und körperlichen Zusammenbruch hatte in der Untersuchungshaft. Es hätten sich massive Erscheinungen von Verkalkung und fortschreitende Senilität eingestellt, Mielke habe auch Suizidwünsche geäußert.

Auf einem Stock gestützt betritt der ehemalige Stasi-Chef der DDR, Erich Mielke, am 27. Oktober 1994 den Gerichtssaal in Berlin-Moabit. Das Verfahren gegen ihn wurde später eingestellt. Mielke starb im Mai 2000. (© picture-alliance, ZB / Peer Grimm)

Und tatsächlich machte der einst so mächtige Mann, der nun klein und zusammengesunken auf seinem Holzstuhl in der Zelle saß, einen körperlich und psychisch gebrochenen Eindruck. Stockend versuchte er, auf Fragen zu antworten, verhaspelte sich dabei oft, unterbrach sich häufig mitten im Satz und schweifte ab.

„Wir waren uns zunächst unsicher, ob der nun wirklich schon so verwirrt ist oder ein genialer Schauspieler, der eine Senilität nur vorgibt“, erinnert sich Daniela Dahn, die damals als stellvertretende Kommissionsvorsitzende dabei war in Rummelsburg. „Ich war mir dann aber schnell sicher, dass er uns nichts vorspielt. Er rang um Worte, wollte sich klarer ausdrücken und war dann über sich selbst verärgert, dass ihm das nicht gelang.“ Inhaltlich aber habe die Befragung nichts erbracht. „Wenn es konkret wurde, machte Mielke dicht. Da war der alte Geheimdienstmann stärker, keine Namen, keine Details. Immerhin hat er bestätigt, dass er auf der Brücke am Palast der Republik stand, sich die Situation vor Ort angeschaut und angewiesen hat, für Ruhe und Ordnung zu sorgen.“

Auch der Versuch von Daniela Dahn, Mielke zu weitergehenden Gedanken über seine gut drei Jahrzehnte andauernde Karriere als Geheimpolizeichef zu befragen, schlug fehl. „Ich wollte die Gelegenheit eben nicht verstreichen lassen“, erzählt sie. „Es blieb ja auch, so weit ich weiß, das einzige Interview mit ihm. Wobei Interview das falsche Wort ist – es war ja eine Befragung. Mielke musste den Rollentausch hinnehmen, er sollte uns antworten und sein Tun rechtfertigen. Deshalb dachte ich, bald wird er gar nichts mehr sagen und das wäre jetzt die Chance, dass er vielleicht noch mal reflektiert, was er falsch gemacht hat. Doch da kam nichts von ihm.

Beispielhafte gesellschaftliche Verständigung

Am 14. März 1990 beendete die Untersuchungskommission ihre Anhörungen, anderthalb Monate später, am 27. April, erlosch mit dem Ende der Ostberliner Stadtverordnetenversammlung auch ihr Untersuchungsauftrag. In Absprache mit dem sogenannten MagiSenat, der gemeinsamen Stadtregierung von Ost- und Westberlin, setzte die Kommission ihre Arbeit – allerdings mit reduzierten Möglichkeiten – noch bis 1991 fort und legte dann einen Abschlussbericht vor. Wesentliche Auszüge daraus wurden im gleichen Jahr als Buch mit dem Titel „Und diese verdammte Ohnmacht“ herausgegeben.

Der Titel des Buches klingt nach Resignation, räumt heute Martin-Michael Passauer ein. „Unter dem Strich sind ja fast alle Täter ungestraft davongekommen“, sagt er. „Zwei oder drei von den Sicherheitskräften bekamen eine Bewährungsstrafe, glaube ich, aber das war es schon. Dier Formulierung von Bärbel Bohley – „Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtstaat.“, – steht exemplarisch deshalb auch für unsere Kommission. Es ist Unrecht geschehen, das haben wir festgestellt, aber es ist niemand bestraft worden. Wie für so vieles, was in der DDR geschehen ist.“

Aber in der Kommission sei es immer auch um viel mehr gegangen als nur darum, wann welcher Befehl erteilt wurde und warum sich Polizisten so oder so verhalten haben, betont Christoph Singelnstein. „Wir sprachen miteinander, machten unsere politisch entgegengesetzten Positionen dem anderen verständlich“, sagt er. „Diese Kommission führte vor, wie eine gesellschaftliche Verständigung der Ostdeutschen untereinander stattfinden kann. Wünschenswert wäre es gewesen, das hätte in dieser Zeit an vielen anderen Stellen auch so funktioniert. Das hätte manches vielleicht anders werden lassen.“

Sprachlosigkeit. Eine junge Frau steht mit anderen Demonstrierenden vor einer Polizeikette am 7. Oktober 1989 am Marx-Engels-Forum in Ost-Berlin. Wenig später wird die Menge auseinander getrieben. (© picture-alliance/dpa, Heike Saukomaa)

Dokumente aus den Abschlussberichten der Untersuchungskommission vom 7. und 8. Oktober 1989 in Ostberlin

Andreas Förster

Zitierweise: Andreas Förster, „Eine Sternstunde des demokratischen Aufbruchs“, in: Deutschland Archiv, 13.10.2021, aktualisiert am 6.10.2022. Link: Externer Link: www.bpb.de/341969.

Ergänzend zum Thema:

Interner Link: "Vom Einläuten der Friedlichen Revolution". Videoaufnahmen aus den ersten Oktobertagen 1989 aus Ostberlin, Leipzig, Dresden, Plauen, Karl-Marx-Stadt

Interner Link: Schlüsselmoment der Geschichte. Der 9. Oktober in Leipzig. Die Geschichte eines Videos für die Tagesschau.

Interner Link: Die Aufarbeitung der Polizeigewalt aus dem Oktober '89 auf dem Weg zur Vereinigung von Ost- und Westberliner Polizei 1990.

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Fussnoten

Fußnoten

  1. Gespräch des Autors mit Daniela Dahn, September 2019.

  2. Vgl. http://horch-guck.de/hug/default-title/demos-89-und-volkspolizei und Video: http://horch-guck.de/fileadmin/Bueko_Fotos/VA_2021/Wasserwerfer_kurz_061021.mp4, letzte Zugriffe am 12.10.2021.

  3. Vgl. Bericht der Arbeitsgruppe „Rekonstruktion“ der Zeitweiligen Untersuchungskommission zu den Ereignissen am 8. Oktober 1989 in Berlin, siehe Kasten.

  4. Entsprechende Sprechchöre sind per Video dokumentierte auf: https://www.bpb.de/mediathek/227991/vom-einlaeuten-der-revolution, letzter Zugriff am 12.10.21.

  5. Vgl. http://horch-guck.de/hug/default-title/demos-89-und-volkspolizei und Video: http://horch-guck.de/fileadmin/Bueko_Fotos/VA_2021/Wasserwerfer_kurz_061021.mp4, letzte Zugriffe am 12.10.2021.

  6. Gespräch des Autors mit Christoph Singelnstein, September 2019.

  7. Gespräch des Autors mit Frank Richter, August 1991.

  8. Gespräch des Autors mit Christoph Singelnstein.

  9. Vorgelegt am 23. Oktober 1989 als 150-seitige Dokumentation in Eigendruck unter dem Titel “ICH ZEIGE AN - Berichte von Betroffenen zu den Ereignissen am 7. und 8. Oktober 1989 in Berlin“, nur gekennzeichnet mit dem Kürzel: BmG 084/47/89 2.0.

  10. Ebd.

  11. Gespräch des Autors mit Christoph Singelnstein.

  12. Gespräch des Autors mit Pfarrer Martin Michael Passauer.

  13. Schriftliches Interview mit dem Autor Christoph Hein, September 2019

  14. Gespräch des Autors mit Christoph Singelnstein.

  15. Gespräch des Autors mit Daniela Dahn, September 2019.

  16. Bericht der Zeitweiligen Untersuchungskommission über Anhörungen und Recherchen zu den Ereignissen vom 7./8. Oktober 1989 in Berlin, siehe Dokument im Kasten.

  17. Gespräch des Autors mit Martin Michael Passauer.

  18. Gespräch des Autors mit Christoph Singelnstein.

  19. Gespräch des Autors mit Daniela Dahn.

  20. Untersuchungskommission zu den Ereignissen vom 7./8. Oktober 1989 in Berlin“, Berlin, 1991.

  21. Gespräch des Autors mit Daniela Dahn.

  22. Gespräch des Autors mit Christoph Singelnstein, siehe Mitschrift im Kasten.

Weitere Inhalte

Jahrgang 1958, ist freier Journalist und Buchautor in Berlin. Er schreibt vor allem über DDR-Aufarbeitung, Terrorismus und politischen Extremismus, Geheimdienste, Zeitgeschichte und Organisierte Kriminalität, vornehmlich für die Berliner Zeitung.