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Sterben für Narwa? | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" 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Sterben für Narwa?

Wolfgang Templin

/ 15 Minuten zu lesen

Vor nunmehr über zwei Jahren, in der Nacht zum 24. Februar 2022, eröffnete das russische Terrorregime unter Wladimir Putin den totalen Angriffskrieg auf den Nachbarn Ukraine. Mit der Besetzung der Krim im Frühjahr 2014 und dem Versuch, die Ostukraine zu erobern, ist der russische Krieg gegen die Ukraine damit in sein elftes Jahr gegangen. Ein Bewusstsein dafür, was in diesem Krieg nicht nur für die Ukraine, sondern auch für ihre Nachbarn, für Deutschland und den Westen auf dem Spiel steht, ist bei uns in Deutschland noch immer nur zum Teil vorhanden. Ein Kommentar des Philosophen und ehemaligen DDR-Bürgerrechtlers Wolfgang Templin.

Solidarische Geste Berlins am Abend des 24.2.2024 am Brandenburger Tor. Aber was müsste noch geschehen, um schneller Frieden für die Ukraine zu schaffen? (© bpb / Holger Kulick)

Nur am Rande wurde kürzlich in Deutschland noch ein anderer ukrainischer Jahrestag wahrgenommen: Am 22. Januar 2024 beging die um ihr Überleben kämpfende Ukraine den Tag der Erinnerung an ihre im Jahre 1919 begründete staatliche Einheit. Ein Datum, welches zumindest der polnische Politiker und neue Premierminister Donald Tusk im Blick hatte. Er wusste um dessen alles andere als nur symbolische Bedeutung und wählte den Termin für seinen Antrittsbesuch in Kyjiv. Ursprünglich selbst Historiker, führt er seit November 2023 die Koalition der demokratischen Kräfte in Polen an. Eine breite Erneuerungskoalition, die sich nicht nur den Wiederaufbau der acht Jahre bedrohten und schwer beschädigten Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im eigenen Land zum Ziel gesetzt hat.

Die Aufgabe ist viel größer. Zu dem gefährlichsten internationalen Aggressionsakt, der nicht nur die Ukraine, Polen und das Baltikum, sondern die gesamte freie Welt bedroht, fand Tusk in Kyjiv deutliche Worte. Hier müsse man sich entscheiden, auf welcher Seite man, ohne Wenn und Aber, stehe. Ohne den Namen Viktor Orbáns zu nennen, des Putin-Freundes und favorisierten Verbündeten Jarosław Kaczyńskis (Vorsitzender der polnischen PiS), sprach der polnische Ministerpräsident zugespitzt davon, dass „der finsterste Platz in der Hölle“ für diejenigen reserviert sei, die angesichts des Krieges in der Ukraine Neutralität wahren wollten.

Vertrauliche Gespräche mit Frankreich und Deutschland, die mit Tusks Antrittsbesuchen bei Emmanuel Macron in Paris und Olaf Scholz in Berlin am 12. Februar 2022 begonnen haben, um einen „gerechten Frieden“ für die Ukraine zu erreichen, sollten Tusk helfen, das ungarische Veto in dieser Frage noch vor dem nächsten EU-Gipfel auszuhebeln. Notfalls auch auf dem harten diplomatischen Weg, Erpressung mit Erpressung zu beantworten und dem ungarischen Staatschef die Folgen seiner völligen Marginalisierung vor Augen zu führen. Der gute Ausgang des EU-Sondergipfels vom 1. Januar 2024 mit einem ersten Zurückrudern Viktor Orbáns zeigte die Wirkung dieser Strategie.

Die neue Hoffnung auf das "Weimarer Dreieck"

Zu den Prioritäten der neuen polnischen Außenpolitik zählt Tusk die nach den Jahren der PiS-Regierung gewachsenen Probleme und Differenzen in den polnisch-ukrainischen Beziehungen zu überwinden, ob es um das Stocken der Waffenlieferungen, die Blockaden der Landwirte und Transportunternehmer an den Grenzen oder die heiklen Fragen der Geschichtspolitik geht. Nach seinen Worten will Polen erneut zum glaubwürdigsten und stabilsten Partner der Ukraine in ihrem tödlichen Kampf mit dem Bösen werden. Eine starke Achse Warschau-Kyjiv würde die Nordflanke des westlichen Verteidigungsbündnisses stärken und den von der PiS so verteufelten deutschen Partner zur Beteiligung einladen. Käme es dazu, wäre es das beste Signal zum Neustart des 1991 begründeten „Weimarer Dreiecks“ mit Polen, Frankreich und Deutschland. Paris wäre mit seinem ganzen Gewicht dabei, aber nicht mehr in einer alleinigen Alliance mit Berlin.

Zitat

Die von polnischer Seite seit längerem angemahnte deutsche Führungsverantwortung könnte Wirklichkeit werden. Ob sich die maßgeblichen deutschen Politiker*innen und Eliten dem stellen, ob sich starke gesellschaftliche Kräfte finden, die zu dieser Verantwortung stehen, ist derzeit offen.

Der Regensburger Politologe Jerzy Maćków spitzt im Deutschland Archiv in seinem aktuellen geopolitischen Essay „Interner Link: Der Krieg in Europa und der Frieden in Europa“ zu, wenn er Polen als unverzichtbaren Verbündeten der Ukraine und Deutschland als Getriebenen sieht. Verfolgt man die vergangenen Jahrzehnte deutschen Agierens in diesem Teil der Welt, hat er im Grunde genommen jedoch recht. Wer Polen diese Entschiedenheit nicht zutraut und hinter den starken Worten von Donald Tusk nur Absichtserklärungen und Deklarationen vermutet, verkennt, dass unser wichtigster östlicher Nachbar bereits jetzt vier Prozent seines Bruttosozialproduktes für Vereidigungsausgaben einsetzt und die polnische Armee zu den stärksten europäischen Armeen zählt.

Eine gute Nachricht, deren Bedeutung in den letzten Januartagen nach hinten rückte, war der Beginn des über mehrere Monate andauernden Nato-Großmanövers „State Defender“ (standhafter Verteidiger), auch aus der begründeten Befürchtung heraus, Putin könnte seine „Militäraktion“ rund um den 24. Februar 2024 noch auf andere Nachbarstaaten ausdehnen. Mit insgesamt 90.000 Militärangehörigen aus verschiedenen Staaten, darunter auch einige deutsche Divisionen, spielen die beteiligten Nato-Kräfte den Verteidigungsfall an der neuen Nordostflanke des Bündnisses durch.

Mit der Stationierung zahlreicher russischer Einheiten in Belarus, dem Ausbau Kaliningrads als waffenstarrendem Brückenkopf und den zahlreichen hybriden Angriffen auf die baltischen Nato-Partner sind solche Planspiele gegenüber einem zu allem bereiten russischen Gegenüber durchaus realistisch. Die in Kaliningrad stationierten und mit Atomsprengköpfen bestückten Iskander-Raketen, die eine Reichweite von fünfhundert Kilometern haben, können Berlin oder Warschau in kürzester Zeit erreichen. Lange Zeit war die Bedrohung durch diese Raketen in Deutschland kein Thema. Unterhalb der Atomschwelle stehen Bedrohungen und Provokationen anderer Art.

Die Vision des Romanciers Tom Clancy

Es war 2013, als ausgerechnet der international bekannte Thriller-Autor Tom Clancy in seinem letzten Buch „Command Authority. Der Kampf um die Krim“ ein bevorstehendes Zukunftsszenario entwarf, in dem Russland die Nato zunächst durch einen Blitzangriff auf estnisches Territorium herausfordert.

Natürlich lässt die russische Seite dem einen Hilferuf unterdrückter russischer Landsleute in Estland vorangehen. Die zu einem hohen Anteil von russischer Bevölkerung bewohnte estnische Grenzstadt Narva spielt eine entscheidende Rolle im Anfangsgeschehen. Im Roman ist es das konsequente, aber opferreiche Eingreifen von Nato-Truppen unter amerikanischer Führung, welches den Erfolg des Angriffs vereitelt. Nach diesem ersten Austesten der Nato-Eisatzbereitschaft wählt die russische Führung unter einem fiktiven Präsidenten Walerij Worodin, der alle Züge Wladimir Putins trägt, mit der Krim ein weitaus größeres Ziel.

Dabei spielt Clancy die beklemmende reale Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte nach beziehungsweise sieht sie voraus. Woronin sammelt noch vor seiner Inthronisation als Präsident seine alten Geheimdienstkumpane um sich, die mit weiteren Sicherheitsleuten und Militärs zu seiner Hausmacht, den „Silowiki“, werden. Er legt bereits als Präsident die mächtigsten Oligarchen an die Leine oder treibt sie ins Exil und sammelt jede Menge weiterer Erfüllungshilfen um sich. Auf den Trümmern der gescheiterten Sowjetunion entsteht ein postsowjetisches Imperium. Hinter den Kulissen tauchen kaum weniger sinistre russische Geheimdienstler und Strategen auf, die an der Ablösung Woronins durch einen geeigneteren Führer arbeiten, darunter ein Pragmatiker, der vielleicht gegenüber dem zu Verhandlungen bereiten Westen noch ein paar neue Karten ausspielen kann. Eine Hoffnung? Eine Vision? Der Autor starb überraschend im Oktober 2013, kurz nach Fertigstellung seines Manuskripts.

Wie handlungsfähig bleibt Deutschland?

Für die Bedeutung des zweiten Jahrestages dieses totalen Krieges ist noch etwas wichtig. Jeder Blick, der sich auf die Grenze des vor uns liegenden Kalenderjahres fixiert, greift zu kurz. Die Kette politisch entscheidender Ereignisse zieht sich bis zum Ende des Jahres 2025 hin. Bereits der Ausgang der Europawahlen und der Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern werden Einfluss auf die internationale Handlungsfähigkeit Deutschlands nehmen.

Die entscheidende amerikanische Präsidentschaftswahl, vor deren negativem Ausgang die halbe Welt zittert, steht am 5. November 2024 an. Im Frühjahr 2025 wird der Ausgang des Ringens um die Staatspräsidentschaft in Polen zeigen, ob die demokratischen Kräfte die rechtskonservative PiS und ihre extremen Ränder weiter zurückdrängen können. Ob Polen zum vollgültigen, starken Partner auf der europäischen Bühne wird. Im Herbst 2025 wird sich in Deutschland bei den Bundestagswahlen zeigen, wie stark sich die demokratischen Kräfte gegenüber den rechten und linken Gegnern eines demokratischen, mit den Vereinigten Staaten verbündeten Europas zeigen. Entscheidende Weichen für all das werden aber bereits in Laufe dieses Jahres gestellt. Absehbar ist obendrein, dass Putin und seine zusätzliche Propaganda-Trollarmee alles daran setzen werden, diese Entwicklungen in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Ein wenig zielstrebiger Westen?

Mitte Januar 2024 fand ein hochrangig besetztes verteidigungspolitisches Symposium der Bundeswehr statt. Einer der wichtigsten Gäste und Redner war der ehemalige Oberkommandierende der US-amerikanischen Streitkräfte in Europa, Generalleutnant a.D. Ben Hodges. Er blieb nach seiner Demissionierung in Deutschland und leitet heute die Menschenrechtsorganisation Human Rights First. Seinen Aussagen kann man genug Erfahrung und Realismus unterstellen, selbst wenn er über „immaterielle Faktoren“ spricht.

Hodges sieht im fehlenden Siegeswillen des Westens ein entscheidendes Defizit gegenüber der zu allem entschlossenen Gegenseite. Hat Berlin, hat Washington, haben die anderen Beteiligten auf der westlichen Seite einen Siegeswillen, der dem des Moskauer Terrorregimes überlegen ist?

Wenn bei Hodges, anderen Militärs und Zivilisten die Forderungen nach Härte und Kampfwillen auftauchen, erhalten sie in vielen deutschen Debatten das Etikett von Kalten Kriegern und Kriegstreibern. Unbestreitbare Wahrheiten der Jahrzehnte, in denen der Ostblock und der Eiserne Vorhang noch existierten, zeigten, dass es damals wirklich um die Verteidigung der freien Welt gegen Unfreiheit und Unterdrückung ging, doch welche reale Gefahr vom sowjetischen stalinistischen und poststalinistischen Imperium ausging, wurde ignoriert.

Bei Härte und Entschlossenheit geht es ja nicht um Eigenschaften, die kein Demokrat je haben oder anstreben sollte. Brutalität, die keine Grenzen kennt, und absoluter Vernichtungswille zeichnen Personen wie Putin, einen großen Teil seines Personals und die Führungen anderer Terrorregime aus. Es geht um die notwendige Entschiedenheit, die sich aber der Grenze erlaubter Mittel bewusst ist und sie tunlichst nicht überschreitet.

Auf der gleichen Tagung sprach Hodges ein ganz anderes, aber untrennbar damit verbundenes Problem an. Krieg, ja bereits die drohende Kriegssituation, sei ein Test für die Logistik und die industriellen Fähigkeiten zur Kriegführung. Auch in diesem Punkt wird das Jahr 2024 ein Prüfstein. Bereits 2018 hatte Hodges den Ausbau der deutschen Infrastruktur für die Bedürfnisse der Verteidigung gefordert. Vier Jahre nach dem Beginn des offenen und verdeckten Krieges gegen die Ukraine fielen seine Warnungen und Mahnungen in eine Zeit, in der das Beharren auf Nordstream 2 noch Mehrheitsmeinung war, sich die Freundschafts- und Ergebenheitsadressen an die Adresse Putins häuften, die Steinmeier-Formel hoch im Kurs stand. Ihre Durchsetzung hätte die Ukraine in die kalte Kapitulation getrieben.

Die Folgen zu idealistischen Denkens

Im Nachhinein ist das weithin anerkannt, wird aber häufig mit der Bemerkung verbunden, dass man hinterher immer klüger sei. Vorher hätten sich doch alle getäuscht. Das ist dann wieder nur die halbe Wahrheit, denn es gab eine ganze Anzahl von Expert*innen, Analyst*innen, Diplomat*innen und Militärs, die sich nicht täuschen ließen und rechtzeitig warnten. Zu ihnen gehört Winfried Schneider-Deters, ein langjähriger Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Ukraine. Mit akribischer Sorgfalt und Aufwand verfolgte er die Vorgeschichte und den Verlauf der Ereignisse in und um die Ukraine in den Jahren 2013 und 2019. Die Ergebnisse seiner Recherchen und Analysen sind in zwei voluminösen Bänden festgehalten. In der Fortsetzung seiner Arbeiten erschien aktuell ein dritter Band.

Carlo Masala, der an der Universität der Bundeswehr in München lehrt und militärtechnisches Detailwissen mit strategischem Denken verbindet, kommt bei der Aufzählung aktueller deutscher Defizite zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie der amerikanische General. Er ist nicht der einzige deutsche Experte dabei. Mit Bruno Kahl schließlich meldete sich auch der sonst in der Öffentlichkeit eher verhalten präsente Präsident des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND zu Wort und formuliert deutlich. Wenn die Ukraine zum Aufgeben gezwungen wäre, würde das den russischen Machthunger nicht stillen. Putin würde die Nato angreifen, wenn sich ihm eine günstige Gelegenheit böte. Ein Bluff? Eine dunkle Ahnung oder dezidiertes Hintergrundwissen?

Eine grundsätzlich verfehlte Osteuropapolitik

Das bittere Erwachen im Februar 2022 hatte schnelle Reaktionen zur Folge, zeigte aber auch, wie groß dabei die Grenzen und Einschränkungen waren. Über Beteuerungen und Ankündigungen hinaus kam es nicht zu einer wirklich konsequenten Analyse der über lange Zeit grundsätzlich verfehlten Osteuropa- und Russland-Politik, wie sie vom ehemaligen Botschafter Rolf Nikel, anderen Diplomat*innenen und Expert*innen angemahnt wurden.

Deren Warnungen und internen Interventionen prallten lange Zeit an den Mauern des Bundeskanzleramtes und des Bundespräsidialamtes ab. Hier standen sich in der Ära Merkel warnende und beschwichtigende Stimmen gegenüber, die den Kurs der Bundesregierung mehr als schwankend erscheinen ließen.

In seiner Rede in der Sondersitzung des Bundestages vom 27. Februar 2022 beschwor der Bundeskanzler Olaf Scholz die „Zeitenwende“ und forderte dazu auf, sich der neuen Realität zu stellen. Zugleich wollten er und andere Politiker aber das Gefühl vermitteln, dass es den Menschen auf keinen Fall schlechter gehen dürfe, sich die Einschränkungen in Grenzen halten würden und die gewohnte Sicherheit bliebe.

„Im bequemen Schlafwagen durch die Krise fahren“ nannte das sarkastisch der Militärhistoriker an der Universität Potsdam Sönke Neitzel bei einem Fernsehauftritt. Dazu passt der mantraartig wiederholte Spruch, dass Deutschland und die Nato zwar die Ukraine unterstützten, aber keine Kriegspartei seien.

Knapp zwei Jahre danach wähnt eine relevante Anzahl deutscher Politiker*innen, Expert*innen und Historiker*innen immer noch ein verhandlungsbereites und stabiles Russland vor sich, dessen Bevölkerung die gegenwärtige Regierung nicht infrage stelle. Die Ukraine müsse sich zu weitreichenden Kompromissen bereitfinden. Nur so könne man zu einer Friedenslösung kommen. Dass ein solcher Kapitulationsfrieden von einer übergroßen Zahl der Ukrainerinnen und Urainern abgelehnt wird, übergeht man dabei.

Gedenken an Alexej Nawalny in Berlin vor der russischen Botschaft. (© bpb / Kulick)

An der Frage, wie stabil das gegenwärtige russische Terrorsystem ist, ob es keine inneren Widerstände zu fürchten braucht und den Sanktionen des Westens trotzen kann, scheiden sich die Geister, noch intensiver nach dem Tod des inhaftierten russischen Oppositionellen Alexei Nawalny am 16. Februar 2024.

Erfahrene Osteuropaexpert*innen wie Anne Applebaum haben gute Gründe, an der langfristigen Stabilität des russischen Systems und der sicheren Stellung Putins darin zu zweifeln. Der gescheiterte Aufstand des Söldnerführers Prigoschin und die Verhaftung des nationalorthodoxen Oppositionellen Igor Girkin im Sommer 2023 sind für sie Belege der Instabilität innerhalb der Elitenkreise. Applebaum führt das positive Beispiel russischer Oppositioneller an, die aller Verfolgung und allen unmenschlichen Haftbedingungen trotzen, und fordert zu ihrer Unterstützung auf. Nur ein „postimperiales Russland“ könne zum dauerhaften Partner werden. Ein solches Russland müsse und werde sich dann auch seiner unheilvollen Vergangenheit stellen.

86 Jahre alte Parallelen?

So schwer man sich auch immer mit Parallelen zwischen Vergangenheit und Zukunft tut, lohnt an dieser Stelle ein Ausflug in die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs. Wir schreiben den Herbst des Jahres 1938, mit der Unterzeichnung des Münchner Abkommens. Der damit verkündete Friede wurde mit Erleichterung und Zuversicht gefeiert, da sich Hitler doch als besonnener, kompromissbereiter Politiker erwiesen hatte. „Peace for our Time“, Frieden für unsere Zeit, verkündete der damalige britische Premier Neville Chamberlain und nahm als Friedensretter den Jubel der Menschen entgegen.

Winston Churchill, Führer der konservativen Opposition, sah die Gefahren der kommenden Zeit voraus und hielt im britischen Unterhaus eine seiner größten, beklemmendsten Reden. Er sprach davon, dass der tschechoslowakische Staat dafür bestraft worden sei, dass er auf die westlichen Demokratien und ihre Versprechen vertraute. Er sah voraus, dass der tschechische Staat nicht mehr unabhängig bleiben könne.

Churchill musste für diese Vorhersage kein Prophet sein, nur ein nüchterner Realist, bereit, seinen Gegenüber als den zu sehen und zu benennen, der er war. Vor allem war Churchill bereit, die eigenen britischen Versäumnisse anzuerkennen. Die Menschen sollten die Wahrheit erfahren darüber, dass ihre Verteidigungsfähigkeit sträflich vernachlässigt worden sei. Dass sie getäuscht wurden:

„Sie sollten wissen, dass wir eine der schrecklichsten Grenzlinien unserer Geschichte überschritten haben, weil das Gleichgewicht Europas aus den Fugen geraten ist, und dass das Schicksalswort aus der Bibel jetzt für die westlichen Demokratien gilt: Man hat dich gewogen und zu leicht befunden. Und niemand glaube, dass dies das Ende ist. Es ist nur der Anfang der Abrechnung. Es ist nur der Anfang, der bittere Vorgeschmack eines Kelches, der uns nun Jahr für Jahr verabreicht werden wird – wenn wir nicht mit einer entschiedenen Wiederherstellung unserer Moral und unserer militärischen Stärke uns erheben und für die Freiheit kämpfen, wie in den alten Zeiten.“

In den letzten Worten seiner Rede nahm Churchill bereits den Ton seiner großen Kriegsreden vorweg, die halfen, den britischen Widerstandswillen, aber auch den Kampfgeist seiner Verbündeten zu stärken. Allen klangen noch die fragenden Worte des französischen Außenministers Georges Bonnet im Ohr, der kurz von Ausbruch des Krieges, in einer scheinbar nebensächlichen Frage, vor einem zu großen Risiko warnte: „Sterben für Danzig?“

Eine Stadt wie Narwa könnte nunmehr zum Danzig unseres Jahrhunderts werden. Dazu bedarf es noch keines massiven Angriffs der russischen Militär- und Atommacht. Das Eingehen auf die Schutzbedürfnisse der russischen Bevölkerung der Grenzstadt und der Druck auf einen anderen Status der Stadt würden als Test reichen. Dann hätte der Westen erneut die entscheidende Frage vor sich.

Verhandler und Führungspersonen sollten ehrlich mit ihren Gesellschaften umgehen. Seit 2014 haben sich Politiker, Diplomaten, Intellektuelle, Vertreter der Kirchen aus vielen Ländern im Krieg gegen die Ukraine um Vermittlung bemüht, Verhandlungstische gebaut und Foren dafür gesucht. Vergeblich. Nach 2022 rissen diese Versuche nicht ab, obwohl sie bislang keinen Erfolg zeitigten. Spätestens jetzt müssen der Westen und seine Vertreter, ohne ihre Verhandlungsbereitschaft aufzugeben, zu einer Haltung finden, die beim Fortdauern der russischen Aggression und für den Fall weiterer Provokationen ein Nein mit allen Konsequenzen einschließt.

Man muss sich nur an die berühmte Antwort des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der ersten Kriegswoche erinnern, als westliche Vertreter die Aussichtslosigkeit der Lage zu sehen meinten und ihm zur Flucht verhelfen wollten. Doch er verließ den Präsidentenpalast nur wenige Meter, umringt von seinen engsten Beratern und richtete eine Botschaft an die ukrainische Nation und die Welt:

„Ich bin hier. Niemand wird die Waffen niederlegen. Wir werden unser Land verteidigen.“

Und seitdem mahnt er bei seinen Auftritten weltweit an – wie zuletzt am 16. Februar 2024 in Berlin und München – Putin gegenüber keinerlei Schwächen zu zeigen, aber konzertiert dessen Schwächen aufzuzeigen. So hat der ehemalige Entertainer und Komödiant vor den Augen der Welt längst die Statur eines historischen Staatsmannes errungen, der im Namen seiner Nation deutlich macht, dass die Entspannungsphase nach dem Kalten Krieg nur eine Illusion oder ein Wunschtraum war.

Geschichte liebt Überraschungen, böse wie gute, lässt Raum für Utopien und Dystopien. Wer den Frieden wirklich will, nicht nur seine Ruhe und Bequemlichkeit, muss aktuell auf den Krieg vorbereitet sein. Bloße Ankündigungen und Wünsche reichen hier nicht. Sie ermutigen nur den Aggressor.

Trauern über den Krieg. Berlin Unter den Linden im September 2022, in Sichtweite zur russischen Botschaft. (© bpb / Holger Kulick)

Frieden schaffen, doch mit Waffen?

Aber wie kann nun eine Strategie der Nato und des Westens aussehen, die eine Verhandlungslösung für stabilen Frieden anstrebt, dennoch aber auf den schlimmsten Fall vorbereitet ist? Im Januar 2024 fand am Rande des Wirtschaftstreffens in Davos eine spezielle Ukrainekonferenz statt, auf der hochrangige Sicherheitsberater aus zahlreichen Ländern die Möglichkeiten für Friedensverhandlungen debattierten, die den Aggressionskrieg gegen die Ukraine beenden könnten. Den Beratungen lag der Zehn-Punkte-Plan von Wolodymyr Selensky und der ukrainischen Seite vor. Besonders entscheidend sind folgende Punkte, welche für die Ukraine unverzichtbar sind. Sie beinhalten:

  • die Wiederherstellung der völligen territorialen Integrität des Landes, das heißt den Abzug der russischen Truppen aus allen okkupierten Gebieten.

  • keines der begangenen, mittlerweile untersuchten und dokumentierten Kriegsverbrechen darf ungesühnt bleiben. Russland muss für alle entstandenen Schäden aufkommen.

  • für die Sicherheit der Ukraine nach Abschluss der Kampfhandlungen muss es international zu vereinbarende Garantien geben, die den Einschluss der Ukraine in die transatlantischen Sicherheitsstrukturen der Nato bedeuten.

  • am Abschluss der Verhandlungen steht ein Friedensvertrag, der von internationalen Vermittlern beglaubigt wird.

Die wesentlichen Bedingungen dieses Friedensvertrages sind für die ukrainische Seite nicht zu verhandeln. Spielraum für Zeitfenster und Modifikationen ist jedoch gegeben. Doch sollte die russische Seite bei ihren von Wladimir Putin mehrfach verkündeten Maximalforderungen bleiben, wird sich trotz aller laufenden Hintergrundgespräche das Verhandlungsfenster kaum öffnen.

Für diese gefährliche Pattsituation müssen die Nato und die westliche Verteidigungsgemeinschaft, Deutschland eingeschlossen, alles daransetzen, ihre eigene Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit schnellstmöglich zu steigern, was das Erreichen und Überschreiten der Zwei-Prozent-Grenze in den nationalen Verteidigungsbudgets und den Aufbau gemeinsamer europäischer Streitkräfte beinhaltet.

Zeitgleich muss die Ukraine mit allen Waffen und Waffensystemen versehen werden, die ihre Verteidigungsfähigkeit verstärkt und die Abwehr russischer Terrorangriffe auf deren eigenem Territorium ermöglicht.

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Auch mir als ehemaligem Bürgerrechtler in der DDR und Mitbegründer einer Initiative, die sich vehement für Frieden und Menschenrechte eingesetzt hat, tut es innerlich weh, nun für militärische Wachsamkeit und Unterstützung zu plädieren. Aber Geschichte lehrt uns ständig, auch eigene Standpunkte zu überprüfen, wenn sich die Grundgegebenheiten so dramatisch verändern. Und wer in den deutlichen Verweisen auf das Gewicht der polnischen Seite, die deutschen Versäumnisse, die Instabilität des gegenwärtigen russischen Systems und die reale kommende Kriegsgefahr bei Ausbleiben wirksamer Abschreckung keinen Mehrwert an Erkenntnissen sieht, dem kann ich nicht helfen.

Neben der diplomatischen und der militärischen Komponente hat eine gemeinsame westliche Strategie aber auch eine politische und wirtschaftspolitische Seite. Nur eine immer wirksamere Durchsetzung der immer noch lückenhaften Sanktionen und die internationale Ächtung des Aggressors können die russische Seite mit oder ohne Putin an den Verhandlungstisch bringen.

Sollte die Ukraine durch unzureichende Unterstützung oder innere Erschöpfung an den Verhandlungstisch getrieben werden und gezwungenermaßen einem Annexionsfrieden zustimmen, der die russischen Gebietsgewinne festschreibt, würde sich der Aggressor den nächsten Nachbarn zuwenden. Das muss einem bewusst sein.

Renommierte internationale Experten sprechen dabei von einem Zeitfenster von zwei bis drei Jahren vor einem Zugriff von Russland auf Nato-Territorium. Nimmt die Nato ihre Verpflichtungen ernst, müsste sie dann den Bündnisfall erklären und militärisch eigreifen. Sterben für Narwa? Diese scheinbar rhetorische Frage könnte dann schon bald eine reale werden. Leider.

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EINLADUNG ZUR DISKUSSION mit dem Autor und weiteren Experten und Expertinnen am 28.2.2024 um 19.30 Uhr in der bpb Berlin: "Interner Link: Europa was nun?"

Zitierweise: Wolfgang Templin, "Sterben für Narwa?", in: Deutschland Archiv, 26.02.2024, www.bpb.de/545855. Alle Beiträge sind Recherchen und Sichtweisen der jeweiligen AutorInnen, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar (hk).

Weitere verwendete Literatur:

Winfried Schneider-Deters. Ukrainische Schicksalsjahre 2013-2019 Bd.1.: Der Volksaufstand auf dem Majdan im Winter 2013/2014 Bd.2.: Die Annexion der Krim und der Krieg im Donbass Berlin, 2021

Carlo Masala. Bedingt Abwehrbereit. Deutschlands Schwäche in der Zeitenwende München, 2023

Ergänzend:

Interner Link: Über Krieg & Frieden Ein Themenschwerpunkt im Deutschland Archiv mit zahlreichen weiteren Reflexionen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Zur Geschichte des Weimarer Dreiecks siehe https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/europa/zusammenarbeit-staaten/weimarer-dreieck-node, letzter Zugriff am 15.2.2024.

  2. Vgl. Tom Clancy/Mark Greaney.,Kampf um die Krim, München 2014,

  3. Christian Graf von Krockow, Churchill, Köln, 2000, S. 110.

Weitere Inhalte

Wolfgang Templin ist Philosoph und Publizist. Von 2010 bis 2013 leitete er das Büro der Heinrich Böll Stiftung in Warschau. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Fragen des deutsch-deutschen Vereinigungsprozesses und der Entwicklungen im östlichen Teil Europas, insbesondere in Polen und der Ukraine.