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Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären

Anna Schor-Tschudnowskaja

/ 15 Minuten zu lesen

Warum folgten im Kommunismus und Sozialismus so viele Menschen gefügsam dem Kurs ihrer Diktatoren? Warum ist dies im Russland Putins nun erneut der Fall, obwohl das Land einen erschütternden Angriffskrieg führt? Eine Betrachtung der Psychologin und Soziologin Anna Schor-Tschudnowskaja aus Wien.

Brüder im Geiste? Protestplakat gegen Wladimir Putin in Krakau am 2. Mai 2022. (© picture-alliance, NurPhoto | Beata Zawrzel)

In den vergangenen 22 Jahren wurde in Russland immer wieder darüber gestritten, welche Art des politischen Regimes unter Wladimir Putin etabliert worden ist. Die anfängliche Bezeichnung „postsowjetisch“ wie auch die Hoffnung auf eine „Transformation“ oder gar „Demokratisierung“ wichen spätestens seit 2004 terminologischen Versuchen wie „gelenkte Demokratie“ und „Imitationsdemokratie“. Dann folgten Bezeichnungen wie „autoritäre Kleptokratie“ und schließlich „autoritäre Willkür“ und „das Regime der uneingeschränkten persönlichen Macht von Putin“, was nichts anderes als „Diktatur“ bedeutet.

Diese terminologischen Auseinandersetzungen erscheinen jedoch seit dem 24. Februar 2022 in einem neuen Licht: Wie konnte es passieren, dass das Gewaltpotenzial dieses Regimes, welches immer wieder aufs Neue definiert wurde, so massiv unterschätzt worden ist?

Der inzwischen 70-jährige russländische Oppositionelle Grigorij Jawlinskij wurde in einem Mitte April 2022 auf YouTube veröffentlichten Interview auf die schockierende Plötzlichkeit von Putins Krieg gegen die Ukraine angesprochen. Der Journalist Nikolaj Solodnikow schildert seine Beobachtungen: „Also, wenn ich jetzt mit Menschen rede, haben alle nur einen Gedanken im Kopf: dass jetzt etwas passieren wird, dass irgendjemand auf eine Stopp-Taste drückt, und alles wird wieder so, wie es war, als ob es alles [das heißt: den Krieg] nie gegeben hätte.“ Doch Jawlinskij entgegnet mit voller Überzeugung, „dass das Vorkriegsleben nicht mehr zurückkehren wird“.

Dieses Gespräch ist charakteristisch. Das dominierende Gefühl unter russländischen Intellektuellen, die gegen diesen Krieg sind, ist Staunen, dass er überhaupt möglich wurde. Sie leiden stark moralisch und psychisch und sehnen sich in Form einer tragischen Nostalgie nach dem Leben vor dem 24. Februar zurück. Es ruft aber bei vielen Intellektuellen eine starke Abwehrhaltung hervor, dass genau dieses Leben den Krieg erst ermöglichte, ja, ihn systematisch Schritt für Schritt vorbereitet hat.

Die renommierte Politikexpertin Ekaterina Schulman, die mittlerweile aus Russland ausgereist ist, hält jetzt rückblickend fest: „Wir haben 20 Jahre lang unter den Bedingungen eines dämlichen und doch furchteinflößenden, aber ziemlich effektiven Staates gelebt.“ Sie vergleicht Putins Krieg gegen die Ukraine mit einer „großen Betonplatte“, die nicht nur auf die Gegenwart, sondern auch auf künftige Generationen gefallen sei, sie erdrücken und ihrer Zukunft berauben würde. So ist auch für Schulman der 24. Februar eine unfassbare Zäsur und Katastrophe, die kaum jemand kommen sah, weil sie nicht für möglich gehalten wurde.

Auf einem Notfriedhof mitten in Lviv am 1. Mai 2022. (© picture-alliance/AP, Hiroto Sekiguchi)

Schockiert, ja fassungslos zeigen sich in Russland vor allem jene gebildeten Schichten, die die aktuellen Ereignisse reflektieren und auch vor dem 24. Februar nicht „blind“ gelebt haben, sondern an Diskussionen teilnahmen und aktiv in der Öffentlichkeit wahrnehmbare zeitkritische Position vertraten. Jetzt stellen sich für sie vor allem zwei dringende Fragen:

  • Ist der großflächige Angriffskrieg auf die Ukraine ein Schockereignis, das niemand erwarten und sich so vorstellen konnte (oder wollte)? Oder ist es ein Ereignis, das sich folgerichtig aus vielen Äußerungen und Schritten Putins wie auch anderer Akteure in seinem Machtapparat in den Jahren zuvor logisch ableiten lässt, also durchaus zu erwarten war und somit auch keinen Schock hervorrufen sollte?

  • Wer trägt die Verantwortung für diesen Krieg? Ist es eine kleine Vasallen-Clique um Putin, eine anachronistische, von den Interessen der Bevölkerung weitgehend abgekoppelte Gruppe, die illegitime Entscheidungen trifft und entsprechend handelt („Putin ist an allem schuld“, „Putin ist durchgedreht“)? Oder ist es eine breite Schicht in der Staatsbürokratie und unter den wirtschaftlichen Akteuren – und damit ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung Russlands –, die diesen Krieg durchaus billigt oder gar unterstützt – und die Hoffnung auf einen baldigen Kriegsabbruch so vergeblich macht?

Beide Fragekomplexe sind durchaus miteinander verzahnt: Sollte es sich bei diesem Krieg um eine gezielte Strategie oder verrückte Laune von Putin handeln, lastet auf der Gesellschaft Russlands so gut wie keine Verantwortung. Und so sind im Rückblick auf die vielen „unschuldigen“ MitläuferInnen und SystemträgerInnen im Dritten Reich auf einmal auch wieder die Analysen und Reflexionen deutscher Denker wie Thomas Mann, Karl Jaspers oder Hannah Arendt mit ihren Fragen aktuell, was denn persönliche Verantwortung in einer Diktatur bedeutet, aber auch, ob es eine persönliche Verantwortung dafür geben kann, dass eine Diktatur übersehen oder zumindest viel zu lange verharmlost worden ist. Und dann stellt sich wieder einmal die Frage: Wie ist das möglich, dass eine Gewaltordnung nicht als eine solche rechtzeitig erkannt wird?

Drei Strömungen von Totalitarismus

Das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingeführte Totalitarismuskonzept versuchte von Anfang an, vor allem drei politische Ordnungen zu beschreiben: den italienischen Faschismus, den Stalinismus und den deutschen Nationalsozialismus. Im Zentrum dieser Konzeption standen mit großer Faszinationskraft ausgestattete Ideologien, umfassende, wenn nicht totale staatliche Kontrolle und politische Massenbewegungen. Die Rolle des Terrors, der Gewalt und der Zerstörung rückte erst später ins Zentrum der Betrachtung, für Nazideutschland insbesondere nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, für die Sowjetunion sogar noch später.

Die totalitären Ordnungen wurden zunehmend mit dem Phänomen des Lagers und des Staatsterrors identifiziert. Die Rolle der Täter und das Schicksal der Opfer prägten von nun an sehr stark das Verständnis des Totalitären.

Womöglich blendete gerade dieser Fokus der Aufmerksamkeit auf Opfer und Täter eine, wie es mir scheint, sehr wichtige Eigenschaft der totalitären politischen Ordnungen aus: ihre verführerische Alltäglichkeit, ihre durchaus einladende Normalität für jene, die sich weder als Täter noch als Opfer wiederfinden und daher gar nicht vermuten, dass sie unter totalitären Bedingungen leben.

Im Falle der stalinistischen Sowjetunion wird dieses Phänomen sogar noch durch den bemerkenswerten Umstand betont, dass selbst unter Verhafteten und ins Lager gesteckten „Volksfeinden“ durchaus die Überzeugung verbreitet war, dass es sich dabei doch nur um einen Irrtum handle und dass die politische Ordnung, in der sie lebten (und ins Lager gekommen sind), eine richtige sei.

Eine besondere Faszination der kommunistischen Ideen und Ideale sorgte in den Reihen mancher Opfer für bemerkenswert ambivalente Haltungen den eigenen Schicksalen gegenüber. So blieben die bekannten sowjetischen Autoren Jewgenija Ginsburg und Warlam Schalamow – stellvertretend für viele andere Gulag-Häftlinge – sogar nach den Jahren in Gefängnissen und Lagern, in denen sie immer wieder dem Tod nur knapp entrinnen konnten, mehr oder weniger überzeugte Anhänger des kommunistischen beziehungsweise sowjetischen Gesellschaftsmodells. Dieses eigenartige Phänomen der tiefen utopischen Treue von Opfern und Überlebenden (von deren Verwandten ganz abgesehen) zu genau dem Regime, das für ihre Erniedrigung und Entmenschlichung verantwortlich war, ist dagegen im Falle der Shoah schwer vorstellbar.

Kriegszerstörung in der Ukraine. Auch vor Hannah Ahrendts "Banalität des Bösen" macht sie nicht Halt. Netzfund Ende April 2022 von Anna Schor-Tschudnowskaja. (© privat)

Am Ende ihrer großen Studie „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ hielt Hannah Arendt fest: „Die Originalität totalitärer Herrschaft, deren Taten in der uns bekannten Geschichte und deren Organisationsform unter den von der klassischen politischen Theorie definierten Staatsformen ohne Parallele dastehen, zeigte sich vorerst in dem, was man gemeinhin als die Verbrechen dieser Systeme bezeichnet.“

So sehr wir mit dem Begriff des „Totalitären“ wie auch des „Autoritären“ vor allem Schrecken des Staatsterrors oder grundsätzlich vermehrten Gewalteinsatz assoziieren, so sehr sollte man bei der „Originalität“ dieser Ordnung berücksichtigen, dass sie lange Zeit gar nicht als „originell“ grausam oder entsetzlich auffällt, dass das Leben in den totalitären Gesellschaften für viele Menschen vor allem normal war und ist. Auch solche Gesellschaften haben ihren monotonen oder auch abwechslungsreichen Arbeitsalltag, in dem glückliche Beziehungen gelebt, Karrieren gemacht, Theaterpremieren besucht und Lebensträume erfüllt werden. Auch in jeder Diktatur „scheint die Sonne“, hat Roland Jahn einmal argumentiert, "aber nicht für jeden":

Der vor Kurzem aus Russland ausgereiste Journalist und Politikexperte Sergej Medwedew erklärte gerade diese Normalität des Alltags im heutigen Moskau für unerträglich: „Ich habe vor allem deswegen Moskau verlassen, ich konnte es körperlich nicht mehr ertragen, in Russland zu sein, auf diesen Straßen laufen zu müssen, zu sehen, wie Menschen zur Arbeit fahren, ins Theater gehen, zu sehen, wie Kinos und Restaurants geöffnet sind, wie das Leben weiter geht vor dem Hintergrund jener Hölle, jenes Abgrundes, der sich in der Ukraine aufgetan hat.“ Medwedew spricht von „einer anthropologischen Katastrophe“, einer „zugefrorenen, vollkommen atomisierten, teilweise gleichgültigen, teilweise den Krieg unterstützenden Bevölkerung [Russlands], die so tut, als ob nichts passiere“.

Zum Verständnis von unfreien und gewaltsamen politischen Ordnungen tragen also bei weitem nicht nur George Orwell oder Jewgenij Zamjatin bei, sondern auch jene Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die diese Ordnungen gerade nicht als antiutopisch, sondern als ganz unauffällig beschrieben, als Terrorregime, in denen der Staatsterror nicht offensichtlich, sondern verschleiert oder gar unsichtbar ist, selbst für Diktatur-Opfer und ihre Angehörigen!

Mit anderen Worten: Den Gulag sollte man nicht nur an den Zeugnissen von Alexander Solschenizyn und Warlam Schalamow studieren, sondern ebenfalls an den Zeugnissen der Menschen, die den Gulag nicht bemerkt oder an ihn nicht geglaubt haben. In der sowjetischen Literatur wären dies unter anderem Lydija Tschukowskaja, Weniamin Kawerin, Jurij Dombrowskij, Lydija Ginsburg: In unterschiedlichen Genres widmeten sie sich dem Studium der verblüffenden Normalität des Alltags unter den Bedingungen des Staatsterrors.

Schließlich sollten auch in der Fachliteratur zu allen mehr oder weniger anerkannten Indikatoren einer totalitären oder auch nur autoritären Ordnung ebenfalls dieses breite Staunen über oder das Nicht-glauben-Wollen an die Gewalt des eigenen Staates hinzugefügt werden.

Wie auch das Gefühl, dass man mit der eigenen Panikmache nicht übertreiben sollte, dass die einzelnen Gewaltanwendungen eher ein Zufall und kein System seien, dass die Entwicklungsrichtung des Systems richtig und das Ergebnis dieser Entwicklung immer noch erfreulicherweise völlig offen sei. Denn das Verkennen des Gewaltpotenzials des aktuellen politischen Regimes hat mittlerweile eine lange Tradition und kann systematisch erforscht werden.

Das von russischem Militär belagerte Stahlwerk im zerstörten Mariupol am 3. Mai 2022. (© picture-alliance/dpa, TASS | Peter Kovalev)

Eine unfehlbare Ideologie mit Religionscharakter

In seinem Buch „Kommunismus als Religion. Die Intellektuellen und die Oktoberrevolution“ studiert der Philosoph Michail Ryklin die starke Faszination, die das sowjetische Russland und ab 1922 die Sowjetunion bis zum Zweiten Weltkrieg auf europäische Denker und Künstler ausübte. Er attestiert der kommunistischen Ideologie einen Religionscharakter und versucht damit, die politische und moralische Blindheit der in die Sowjetunion gereisten Intellektuellen zu erklären.

Lydija Tschukowskaja schuf dagegen mit ihrer in den späteren 1930er-Jahren verfassten Novelle „Sofia Petrovna“ ein Denkmal der Blindheit vieler Sowjetbürger und -bürgerinnen. Selbst die Ehefrau eines unter Stalin erschossenen Physikers, Matwej Bronstein, legte Tschukowskaja ein Zeugnis über ihre Wut und Verzweiflung ab, von der sie immer nach den Gesprächen mit anderen Verwandten der Verhafteten ergriffen wurde: Sie alle wollten nicht glauben, dass etwas mit dem Regime nicht stimmt; sie waren der Überzeugung, dass die Verhaftung des Ehemannes oder des Sohnes ein tragischer, mit anderen Worten: nicht erklärbarer Irrtum sei.

Tschukowskaja gab später zu, dass auch sie selbst geneigt war, zu zweifeln: „Der Staat wird sich doch nicht einfach so Tausende von Menschen schnappen? […] Wozu denn? Doch auf diese Frage hatten weder die Klugen noch die Dummen eine Antwort.“ Und an anderer Stelle: „Warum in der Tat soll man einen Menschen verhaften, der sicher unschuldig ist, und dann ihn so lange schlagen, bis er […] gesteht? […] Und wieso gab es plötzlich so viele Menschen, die fähig waren, Unschuldige zu schlagen? […] Und – wozu das alles?“ .

Diese Zeilen sind in den 1980er-Jahren geschrieben worden. Sie bezeugen einerseits, dass Tschukowskaja auch fünfzig Jahre nach dem stalinistischen Terror keine Antworten auf diese Fragen gefunden hat, und andererseits, wie sehr die Alltagsrealität unter Stalin keine Anhaltspunkte für die Wahrnehmung und Erklärung des Staatsterrors bot.

Der bekannte sowjetische Pädagoge Simon Solowejtschik studierte in seinen Tagebüchern, rückblickend auf die Zeit des Großen Terrors, das eigene Gefühl der berauschenden Freiheit, das er und seine Umgebung in dieser Zeit hatten: „Die Freiheit ist ein ganz seltsames Ding; der Mensch braucht ja eigentlich gar keine Freiheit (eine grenzenlose Freiheit gibt es auch nicht), sondern ein Gefühl, frei zu sein. [...] Wenn man Hunger hat, kann man ihn nicht durch eine Illusion der Sättigung stillen, aber mit der Freiheit geht ein solcher Trick durch – und daran hielt auch die kommunistische Ideologie fest: Auf eine trickreiche Art und Weise vermittelte sie dem ganzen Volk die Illusion der Freiheit. Viele Menschen fühlen sich heute weniger frei als damals. […] Eine Illusion ist mehr wert als die Realität.“

Der sowjetisch-jüdische Schriftsteller Boris Balter brachte sehr pointiert sein durchaus heiteres Lebensgefühl als Kind und junger Mensch in der stalinistischen Sowjetunion zum Ausdruck: „Die vernünftige, die einzige Welt, die des Menschen würdig ist, war verwirklicht in jenem Land, in dem ich geboren wurde und lebte. Der ganze übrige Planet wartete auf die Befreiung von menschlichem Leid. Ich glaubte, dass die Befreiungsmission auf meinen und auf den Schultern der mir Gleichaltrigen liegen wird. Ich bereitete mich darauf vor und wartete, bis meine Stunde schlägt.“

Die renommierte Literaturkritikerin Lidija Ginzburg, um ein letztes Beispiel anzuführen, wollte in ihren noch unter Stalin verfassten Notizen diese „Erfahrung der eigenen Gebanntheit“ (opyt zavorožennosti) verstehen. Auch sie war geneigt, von Magie und sakraler Deutung der Geschichte zu sprechen, weniger von konkreten Personen und ihrer Verantwortung für die „Orgie der Massenvernichtung“, so Ginsburg.

War es allerdings damals eine utopische Vision und eine mit humanistisch anmutenden Idealen ausgestattete Ideologie, die Menschen in den 1930er-Jahren faszinierte und verblendete, was ist es heute? Außer Fassaden eines „effektiven Staates“ und einer „Machtvertikale“, was kann Russland unter Putin bieten? Die Ober- und Mittelschicht der Großstädte sind vor allem auf Konsum, digitale Technologien und Lebenskomfort eingestellt, und viele Menschen haben sich mit der flächendeckenden Korruption und Käuflichkeit arrangiert, die auf allen Ebenen der Staatsbürokratie wuchert, verknüpft mit einer ebenfalls verbreiteten, ja fast totalen Verantwortungslosigkeit derselben Staatsbürokratie, die Staatsspitze eingeschlossen.

Wirkt dieses „politische Modell“ so überzeugend und attraktiv? Ist es das Recht des Stärkeren und die Unfehlbarkeit (Willkür) der Staatsgewalt, die als feste Bestandteile der politischen Kultur in Russland eine interessante politische Alternative darstellen?

Wlladimir Putin mit Mitgliedern seines Sicherheitsrats am 29. April 2022 in Moskau. (© picture-alliance/AP, Mikhail Klimentyev)

Ein „Totalitarismus reverse“?

Lev Gudkov, einer der besten russländischen Soziologen, machte bereits 2013 ein tief verwurzeltes autoritäres Prinzip der Machtverhältnisse und nicht rationalisierte, archaische Vorstellungen von der Rolle politischer Herrschaft als solcher für das Scheitern der Demokratisierung in Russland verantwortlich. Teilweise wird dieses Prinzip als Erbe der Sowjetunion angesehen, teilweise als eine Tradition, die noch weiter in die Vergangenheit Russlands zurückreicht.

Die älteren Texte von Gudkov, der wie kein anderer die Nuancen der politischen Kultur im gegenwärtigen Russland analysierte, lesen sich heute wie eine bittere, aber sehr genaue Prognose. Anfang 2022, unmittelbar vor dem Beginn des Krieges ist sein neues Buch erschienen, in dem er seine auf das gegenwärtige Russland bezogene Totalitarismuskonzeption systematisch darlegt: Er spricht von einem eigenartigen „Rückkehrtotalitarismus“ oder auch „Totalitarismus reverse“ – einer politischen Ordnung, die aus den Versuchen, die zuvor bestandene totalitäre Ordnung wiederherzustellen, ohne dass sie dabei dem historischen Vorgänger identisch werden kann, resultiert. Nach Gudkov formierte sich der „Totalitarismus reverse“ über Jahre, schleichend, aber konsequent. Er trägt durchaus auch paradoxe Züge. So ist er zutiefst anachronistisch und resultiert eher aus der Ohnmacht, eine neue politische Agenda bieten zu können, ist zutiefst konservativ und antimodernistisch, auch antihumanistisch.

In einem Punkt stimmen sie fast überein, die totalitäre Ordnung unter Stalin und der Putinismus: der Sakralisierung der Staatsmacht (die nicht ohne Hilfe von zahlreichen Strukturen der Geheimdienste und der massiven Propaganda aufrecht erhalten werden könnte), womit die Person, die an der Spitze des Staatsapparates steht, mit „Russland“ und seinem „Schicksal“, auch seiner „historischen Mission“ gleichgesetzt wird – und daher als unantastbar und unfehlbar gilt, denn Kritik an der Staatsmacht und ihren Fehlern werden als Bedrohung für die Stabilität der politischen und sozialen Ordnung an sich verstanden.

Tatsächlich ist heute kaum noch zu übersehen, dass die eigentliche Konfrontation, die das Regime von Putin mit welchem auch immer gearteten „Westen“ führt, die Konfrontation zwischen dem Gebot der absoluten Unfehlbarkeit der Staatsmacht und der Kritik daran beziehungsweise sogar dem Gebot ihrer Kritik und Selbstkritik ist. Aus dem Gebot der Unfehlbarkeit kann dagegen nur eine Fiktion resultieren.

Heute ist das Regime von Putin bereit, mit brutaler Gewalt der Waffen wie auch mit den Mitteln der Zersetzung und Manipulation – das heißt, durch die Verohnmachtung der Sprache und die Entsinnlichung der Öffentlichkeit und der Politik – für dieses Gebot der Unfehlbarkeit der Staatsmacht zu kämpfen.

Die beruhigende Normalität des Alltages „als ob nichts geschehen wäre“ ist ein Teil dieser Strategie, die beständig auf das Lügen angewiesen ist: je mehr Theaterpremieren und je voller die Shoppingcenter, während ukrainische Städte bombardiert und „befreit“ werden, desto besser. Die Entscheidungen werden innerhalb eines Relevanzsystems getroffen, das nach jahrelanger systematischer Propagandaarbeit und Verdrehung historischer Tatsachen für argumentative Auseinandersetzungen kaum noch zugänglich ist. Mit Arendt sei daran erinnert, dass, „wenn die totale Herrschaft danach trachtet, ihr Territorium zu erweitern und immer neue Gebiete sich einzuverleiben, bis schließlich die Herrschaft über die Erde erreicht ist, so […] um auf der gesamten Erde die fiktive totalitäre Welt zu errichten, deren Stimmigkeit durch keine Tatsächlichkeit mehr gestört werden kann“.

Damit lässt sich vermuten, dass die Gewaltpotenziale der autoritären und der zu totalitären Verhältnissen tendierenden Regime unter anderem (!) deswegen übersehen werden, weil diese politische Ordnungen lange und erfolgreich vorgeben, sich mit tatsächlichen Belangen zu beschäftigen und konstruktiv zu sein.

Es ist jene gefährliche Schwelle, die lügende und sich und Anderen eine fiktive Welt erschaffende Diktatoren so leicht, fast unbemerkbar passieren und die immer wieder übersehen wird. „Je größer die Zahl derjenigen ist, die der Lügner überzeugt hat“, schrieb Arendt im Jahr 1964, „desto geringer ist die Chance, daß er selbst noch zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann.“ Seine fiktive Welt wird dann mehr oder weniger plötzlich zum Verhängnis für seine überraschten Opfer. Hoffnungsvoll hielt aber Arendt als Philosophin der Freiheit auch fest, dass die Macht „sehr viel vergänglicher als Tatsachen“ ist. Der Putinismus will bereits seit 22 Jahren das Gegenteil beweisen. Derzeit hartnäckiger denn je.

Die Autorin ist Psychologin und Soziologin, geboren in Kiew (damals UdSSR), aufgewachsen in Sankt Petersburg, studierte und promovierte in Deutschland. Zurzeit ist sie Assistenzprofessorin an der psychologischen Fakultät der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen vor allem politische Kultur und gesellschaftliches Selbstbewusstsein in der Sowjetunion und im postsowjetischen Russland. Ihr jüngstes Forschungsprojekt (FWF) widmete sich den Deutungsmustern im Umgang mit der sowjetischen Vergangenheit. Gegenwärtig (mit Stand Mai 2022) ist sie Leiterin eines Robert-Bosch-geförderten Forschungsprojektes zum Geschichtsverständnis bei jungen Menschen in Russland.

Zitierweise: Anna Schor-Tschudnowskaja, "Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären", in: Deutschland Archiv, 3.5.2022, www.bpb.de/507957.

Protestplakat des litauischen Künstlers Kriss Salmanis gegen Wladimir Putin vor der russischen Botschaft in Rumänien, aufgenommen am 29. April 2022. (© picture-alliance/AP)

Zu allen weiteren Texten in der Rubrik Externer Link: "Zeitenwende? Stimmen zum Ukrainekrieg und seinen Folgen". Darunter sind:

Weitere Betrachtungen aus unterschiedlichsten Perspektiven werden folgen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Grigorij Jawlinskij, „Wojna i mir“ [„Krieg und Frieden“], Interview, #eschtscheneposner, https://www.youtube.com/watch?v=q9H57As-7vw, letzter Zugriff am 25.4.2022.

  2. Ebd.

  3. Jekaterina Schulman, Tjurma trawmy: kognitiwnyje iskaschenija w tschreswytschajnoj situazii [Ein Gefängnis des Traumas: Kognitive Verzerrungen in einer Notsituation], ein Auftritt im Moskauer Europa-Gymnasium, https://www.youtube.com/watch?v=WOUcSv7A8_0, letzter, Zugriff am 22.4.2022.

  4. Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft, München 2005, S. 945.

  5. Vgl: https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/ueber-uns/der-bundesbeauftragte/interviews/auch-in-der-diktatur-scheint-die-sonne-aber-nicht-fuer-jeden/, letzter Zugriff 3.5.2022.

  6. Wojna kak moralnaja katastrofa [Der Krieg als moralische Katastrophe], online-Diskussion, https://www.youtube.com/watch?v=v8iD3i0A6hQ, letzter Zugriff 24.4.2022.

  7. Ebd.

  8. Michail Ryklin: Kommunism kak religija [Der Kommunismus als Religion], Moskau 2009.

  9. Lidija Tschukowskaja: Protscherk [Gedankenstrich]. Moskwa 2009, S. 278.

  10. Ebd., S. 142-143.

  11. Simon Solowejtschik, Poslednjaja kniga, Moskau 1999, S. 121, 123.

  12. Zitiert nach: Leonid Geller, Wselennaja sa predelom dogmy [Universum jenseits des Dogmas]. London 1985, S. 200.

  13. Zitiert nach: Andrej Sorin, Lidija Ginsburg, Opyt „primirenija s dejstwitelnostju“. In: Nowoe literaturnoje obosrenie, Nr. 1, 2010, http://magazines.russ.ru/nlo/2010/101/zo3.html, letzter Zugriff 29.04.2022.

  14. Lew Gudkow, Tschelowek v nemoralnom prostranstve: k soziologii morali w posttotalitarnom obschtschestwe [Der Mensch in einem nichtmoralishen Raum: Zu Soziologie der Moral in einer posttotalitären Gesellschaft], in: Westnik obschtschestwennogo mnenija, Nr. 3-4 2013, S. 118-179.

  15. Lew Gudkow, Woswratnyj totalitarism [Rückkehrtotalitarismus], Moskau 2022.

  16. Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft, München 2005, S. 940.

  17. Hannah Arendt, Wahrheit und Politik, in: Die politische Verantwortung der Nichtpolitiker. Zehn Beiträge, München 1964, S. 173.

  18. Ebd.

Weitere Inhalte

Dr. Anna Schor-Tschudnowskaja, Diplom-Psychologin und Soziologin, geboren in Kyiv (damals UdSSR), aufgewachsen in Sankt Petersburg, studierte und promovierte in Deutschland. Zurzeit ist sie Assistenzprofessorin an der psychologischen Fakultät der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen vor allem politische Kultur und gesellschaftliches Selbstbewusstsein in der Sowjetunion und im postsowjetischen Russland. Ihr jüngstes Forschungsprojekt (FWF) widmete sich den Deutungsmustern im Umgang mit der sowjetischen Vergangenheit. Gegenwärtig ist sie Leiterin eines Robert-Bosch-geförderten Forschungsprojektes zum Geschichtsverständnis bei jungen Menschen in Russland. In der bpb ist 2016 bereits von ihr erschienen: Interner Link: www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/stasi/234596/kgb-wurzeln und 2022 Externer Link: https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/345507/der-friedensnobelpreis-2022-fuer-memorial/.