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„Wir sind offen für alle“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? 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Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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„Wir sind offen für alle“ Ein Gespräch mit Sara Nachama, der Gründungsdirektorin, Rektorin und Vizepräsidentin des Touro College Berlin

Sara Nachama Sharon Adler

/ 13 Minuten zu lesen

Die Leiterin von Deutschlands erster jüdisch-amerikanischer Privatuniversität, Sara Nachama, über deren Pläne zum 20jährigen Jubiläum, über ihre Arbeit als Kulturdezernentin im Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und ihre persönlichen Erinnerungen an die Öffnung der innerdeutschen Grenzen als Westberliner Jüdin.

Sara Nachama, Gründungsdirektorin, Rektorin und Vizepräsidentin des Touro College Berlin: „Wir Frauen fragen uns oft, ob wir etwas schaffen oder gut machen. Und was Herr X oder Herr Y dazu sagen wird. Wir sollten uns mehr auf unsere Stärken konzentrieren, als über die Schwächen nachzudenken. Und wir sollten auch mehr zusammenarbeiten.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Berlin

Sharon Adler: Sie sind 1978 aus Jerusalem nach Westberlin gezogen – was waren die Gründe dafür und wie haben Sie die damals geteilte Stadt erlebt?

Sara Nachama: Ich denke, die Liebe hat eine große Rolle dabei gespielt, warum ich nach Berlin gekommen bin. Es war etwas Besonderes, Estrongo Nachama als Schwiegervater zu haben. Durch ihn haben wir regelmäßig die Jüdische Gemeinde in Ostberlin besucht, wo er zum Beispiel die große Chanukka-Feier geleitet hat. Auch der Friedhof in Weißensee spielte für uns eine große Rolle. Bei solchen Anlässen habe ich damals viele Menschen kennengelernt, auch Externer Link: Peter Fischer, der ab 1989 Sekretär des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR war. Die Jüdische Gemeinde in Westberlin stand unter der Leitung von Heinz Galinski, und wie er waren auch die meisten Gemeindemitglieder Holocaust-Überlebende. Das war damals eine ganz andere Jüdische Gemeinde als nach dem Mauerfall.

Sharon Adler: Welche Erinnerungen haben Sie an die ersten Jahre in Westberlin, an die Jüdische Gemeinde zu Berlin, an die jüdische Gemeinschaft?

Sara Nachama: Die Menschen, die ich kennengelernt habe, waren fast alle Holocaust-Überlebende oder deren Kinder. Sie erzählten mir von ihren Erinnerungen oder Erlebnissen und ihren Hoffnungen darauf, dass so eine Zeit nie wiederkommt. Die Überlebenden spielten eine größere Rolle als das kulturelle Leben in der Jüdischen Gemeinde. Damals gab es ja in der Jüdischen Gemeinde noch nicht so viel Programm wie heute, wie zum Beispiel die Jüdischen Kulturtage oder andere Veranstaltungen.

Sharon Adler: Wie haben Sie als Westberliner Jüdin die Öffnung der innerdeutschen Grenze erlebt? Und wie die Begegnung und den Zusammenschluss der Westberliner und Ostberliner Jüdischen Gemeinde?

Sara Nachama: Als die Bilder vom Mauerfall im Fernsehen liefen, bekamen wir Angst. Wir machten uns Sorgen darüber, wie mächtig Deutschland sein wird, wenn West und Ost wieder zusammenkommen. Würde es dann wieder so sein wie vor dem Krieg? Ich erinnere mich, wie uns eine Bekannte anrief sie selbst war nicht jüdisch und uns mitteilte: „Macht euch keine Sorgen, ich habe schon einen Platz für euch gefunden. Wenn wieder etwas passiert, dann seid ihr versorgt.“

Damals, als die innerdeutsche Grenze geöffnet wurde, habe ich noch nicht gearbeitet, die Kinder waren klein und ich selbst hatte keine Familie in Berlin. Ich erinnere mich an die Worte von Heinz Galinski: dass wir jetzt mit der Ostberliner Gemeinde zusammenwachsen könnten. Mit ihm als Vorsitzenden von beiden Gemeinden.

Sara Nachama bei einem Pressegespräch anlässlich der Eröffnung der Jüdischen Kulturtage im Jahr 2017. Mit dem Schauspieler, Autor und Regisseur Ilja Richter (l.), dem Musik-Produzenten Gerhard Kämpfe und dem Schauspieler Boris Aljinovic (r.). Sie selbst studierte Geschichte und Geografie an der Hebräischen Universität in Jerusalem und zog 1978 nach Berlin: „Die Menschen, die ich kennengelernt habe, waren fast alle Holocaust-Überlebende oder deren Kinder.“ (© picture-alliance, Eventpress | Eventpress Golejewski)

Jüdische Kulturtage

Sharon Adler: Von 1992 bis 1999 waren Sie ehrenamtliche Mitorganisatorin der jährlich stattfindenden Jüdischen Kulturtage in Berlin. Welche Erinnerungen haben Sie an die ersten Jahre?

Sara Nachama: Externer Link: Die Kulturtage gab es zuerst nur in Ostberlin. Im Januar 1987 fanden die ersten „Tage der Jiddischen Kultur“ im Prenzlauer Berg statt. Als Heinz Galinski davon erfuhr, wollte er das auch bei uns machen und hat jemanden gesucht, der ihn dabei unterstützen würde. Ich habe daraufhin ehrenamtlich dabei geholfen, die Jüdischen Kulturtage aufzubauen und zu organisieren. Nach der Wende fanden die Kulturtage zunächst im Osten und im Westen statt, bis wir sie 1993/1994 zusammengeführt haben. Die Überschrift lautete ab dann nur noch „Jüdische Kulturtage“, nicht mehr Ost oder West. Große Herausforderungen gab es nicht. Alle waren gern dabei und wollten, dass sie stattfinden.

Die Kulturtage haben sich inhaltlich mit Jüdischem aus verschiedenen Städten beschäftigt, unter anderem Moskau, Jerusalem, Wien, Odessa, New York, Paris und Berlin. Alles, was zur jüdischen Kultur und dem jüdischen Leben dieser Städte gehörte, haben wir gezeigt. Das kam sehr gut an.

Sharon Adler: Welche Reaktionen auf die Kulturtage gab es innerhalb der Gemeinde und außerhalb von nicht-jüdischen Menschen?

Sara Nachama: Die Reaktionen waren sehr gut. Wir haben in der Fasanenstraße, wo die Veranstaltungen überwiegend stattgefunden haben, zum Beispiel einen Ball Room organisiert und dort jeden Tag andere Künstlerinnen und Künstlervorgestellt. Es kamen jüdische Gemeindemitglieder und nicht-jüdische Besucher und Besucherinnen. Die Kulturtage sollten ein Fenster für die nicht-jüdischen Menschen in dieser Stadt und diesem Land sein, um zu zeigen, wie die jüdischen Menschen leben, was für eine Kultur sie haben und welche Musik sie spielen. Deshalb wurden die Jüdischen Kulturtage überhaupt ins Leben gerufen als eine Brücke von der Jüdischen Gemeinde zu den nicht-jüdischen Menschen. In diesem Sinne lautete unser Motto „Shalom Berlin“.

Sharon Adler: Was bedeuten Ihnen persönlich die Jüdischen Kulturtage?

Sara Nachama: Ich habe immer von Kultur geschwärmt. Als Studentin habe ich an der Universität an vielen Kulturveranstaltungen teilgenommen, in dem Sinne war das nicht neu für mich. Aber diese großen Künstler kennenzulernen, war schon etwas Besonderes und hat mir Spaß gemacht. Dadurch bin ich im Grunde groß geworden. Auch in diesem Jahr, 2022, veranstalten wir die Kulturtage, jedoch im September. Es gab erst die Überlegung, sie wie sonst im November stattfinden zu lassen, denn wir wollten zeigen, wie fröhlich jüdische Kultur und jüdische Menschen sind, aber dass es mit dem Datum 9. November trotzdem eine Wunde gibt, die wir in unseren Herzen tragen.

Das Signet der Jüdischen Kulturtage in Berlin 2022. Sara Nachama ist Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Als Kulturdezernentin ist sie auch für das Programm der Jüdischen Kulturtage und der Volkshochschule Berlin (JVHS) zuständig: „Das Programm der Jüdischen Volkshochschule richtet sich an die jüdische wie nichtjüdische Bevölkerung. Sie steht allen Menschen in unserer Stadt offen, gleich welcher Religion und Herkunft.“ (© www.juedische-kulturtage.org)

Sharon Adler: Sie sind als Mitglied im Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin als Kulturdezernentin auch für das Programm der Jüdischen Volkshochschule Berlin (JVHS) zuständig. Was findet in der JVHS statt, an wen richtet sich das Programm?

Sara Nachama: In der Jüdischen Volkshochschule gibt es ein vielfältiges und umfangreiches Kursprogramm. Es werden Sprachkurse, Jiddisch, Hebräisch, Russisch sowie Deutsch als Fremdsprache (DAF) auf verschiedenen Niveaus für russische Zuwanderer sowie Kurse zur jüdischen Kultur – Religion, Musik, Tanz – angeboten. Daneben finden circa sechs bis acht kulturelle Veranstaltungen pro Semester statt. Das sind Lesungen, Konzerte, Podiumsdiskussionen oder Filmvorführungen. Das Programm der Jüdischen Volkshochschule richtet sich an die jüdische wie nichtjüdische Bevölkerung. Sie steht allen Menschen in unserer Stadt offen, gleich welcher Religion und Herkunft. Unser Konzept ist nun schon seit über 50 Jahren sehr erfolgreich und wird sehr gut angenommen.

Touro College Berlin – „Campus am Rupenhorn”

Sharon Adler: Sie sind Gründungsdirektorin, Rektorin und Vizepräsidentin des Touro College Berlin, einer privaten jüdisch-amerikanischen Universität – die erste ihrer Art in Deutschland. Wie kam es dazu und wer sind die Studierenden?

Sara Nachama: Ich habe 2001 von Rabbiner Dr. Bernhard Lander, dem Gründer des weltweiten Touro Netzwerks, den Auftrag bekommen, herauszufinden, ob eine jüdisch-amerikanische Uni hier in Deutschland, besonders in Berlin, willkommen sein würde. Die Entscheidung, Berlin als Campus für das Touro College zu wählen, basierte auf der jüdischen Geschichte des Colleges und der Vereinigung der Jüdischen Gemeinden in Berlin. Der damalige Außenminister, Joschka Fischer, der regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, und der Wissenschaftssenator Christoph Stölzel zeigten großes Interesse. Im Wintersemester 2003 wurde Touro Berlin mit einer Klasse von 18 Studenten eröffnet, die den Bachelor-Studiengang „International Business“ absolvierten, aus dem später der Bachelor-Studiengang „Business Management“ wurde.

Wir sind offen für alle, nicht nur für jüdische Studierende; wir haben auch muslimische Studenten und Studentinnen, zum Beispiel aus Saudi-Arabien, Marokko oder Pakistan. Sie alle begegnen sich hier: Studierende aus muslimischen Ländern und Studierende aus Israel. Sie tragen ein Kopftuch oder eine Kippa. Es ist schön zu sehen, wie sie nebeneinander vor dem Laptop sitzen und über irgendeine Statistik sprechen. Es spielt überhaupt keine Rolle, woher sie kommen.

Die Gründungsdirektorin, Rektorin und Vizepräsidentin des Touro College Berlin Sara Nachama: „Wir sind offen für alle, nicht nur für jüdische Studierende; wir haben auch muslimische Studenten und Studentinnen. Sie alle begegnen sich hier: Studierende aus muslimischen Ländern und Studierende aus Israel“. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Es ist interessant, die Reaktionen der Studenten und Studentinnen zu sehen, die nicht in Deutschland groß geworden sind, die aus dem Ausland und aus arabischen und muslimischen Ländern zu uns kommen. Die uns erzählen, dass sie nicht gewusst hätten, was hier im Holocaust passiert ist. Die erkennen, wie wichtig die jüdische Geschichte für die drei abrahamitischen Religionen ist und dass das Judentum die älteste Religion ist. Die Credos der Schule lauten: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist für mich?“ und „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Sharon Adler: Das Besondere am Touro College Berlin ist die Kombination aus Management, Psychologie und Holocaust-Studien: Die jüdischen wie nicht-jüdischen Studierenden können nicht nur einen Bachelor in Management oder einen Master of Business Administration (MBA) erwerben, sondern auch den Master of Arts in Holocaust Communication and Tolerance. Wie kommt das an?

Sara Nachama: Das Besondere bei uns sind zwei Pflichtkurse: Jüdische Geschichte und Holocaust. Das sind Kurse, die alle machen müssen. Holocaust Communication ist ein einzigartiges Programm in Deutschland. Das gibt es nicht zweimal. Wir führen das gemeinsam mit der Freien Universität durch. Die Studierenden, die ein Bachelor-Diplom haben, können bei uns im Anschluss einen Master machen. Und alle finden danach eine gute Arbeit. Es gibt viele Holocaust-Memorials in Europa und in der Welt. Wir bekommen sogar Anfragen von den Institutionen, ob wir Studenten hätten, die ihr Studium bereits abgeschlossen haben und sich bei ihnen betätigen können. Einige machen dann ihren Doktor, ihren Ph.D., und studieren weiter.

Sharon Adler: Spielt für die jüdisch-israelischen Studierenden die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte auch eine Rolle für die Migration nach Deutschland und das Studium am Touro College Berlin?

Sara Nachama: Für die vierte Generation, die jetzt heranwächst, ist das alles so weit weg. Viele Israelis lieben Berlin, das brauche ich ja nicht zu sagen. Aber sie sehen das nicht so wie wir. Als ich damals nach Deutschland kam, war es ein großes Thema. Wie würde es hier sein? Deshalb habe ich auch den Kontakt zur Jüdischen Gemeinde in Berlin gesucht. Der Holocaust ist auch ein Teil meiner Familiengeschichte.

Das Touro College Berlin befindet sich im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Die Villa wurde 1928/29 von dem Bauhaus-Architekten Bruno Paul für die Kaufmannsfamilie Paul und Minnie Lindemann sowie deren Kinder Eva und Klaus erbaut und 1930 fertiggestellt. Die Familie musste bei ihrer Emigration ihr Haus weit unter Wert verkaufen. Es wurde zur offiziellen Residenz von Reichskirchenminister Hanns Kerrl. 1945 wurde es an die Alliierten übergeben. Ab 1953 diente es als Bildungsstätte der Senatsverwaltung für Jugend. Seit 2003 ist das Anwesen Sitz des Touro College Berlin.0 (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Aber für diese neue Generation spielt es keine große Rolle. Zumal viele Studierende aus Israel keinen familienbiographischen Bezug zu Deutschland haben, sondern zum Beispiel aus orientalischen oder afrikanischen Ländern kommen und keine Nachkommen der Überlebenden des Holocaust sind.

Sharon Adler: Was nehmen die nicht-jüdischen Studierenden von jüdischer Kultur und jüdischer Philosophie mit nach Hause?

Sara Nachama: Viele Eltern bedanken sich bei mir dafür, dass wir ihren Kindern eine Seite von jüdischem Leben gezeigt haben, die sie nicht kannten. Die Studierenden sprechen in ihren Familien schon darüber, was sie über das Judentum gelernt haben. Ich denke, das ist ein kleiner Stein im großen See, aber auch solch ein kleiner Stein zeigt seine Wirkung.

Sharon Adler: Das Touro College Berlin begeht im Jahr 2023 sein 20jähriges Jubiläum. Was ist geplant? Was möchten Sie in der Zukunft umsetzen?

Sara Nachama: Beten wir, dass Corona nicht zurückkommt. Wenn wir dann feiern können, werden wir das Jubiläum im Juni 2023 mit unserer Absolventenfeier zusammenlegen. Auch eine Konferenz möchte ich veranstalten. Außerdem den Status einer Universität wie in Amerika beantragen. Wir wollen zur Touro University Berlin werden.

Weiteres Engagement

Sharon Adler: Das Touro College ist Mitglied des Netzwerks Berlin-Partner, das 2021 die Initiative „Berlin gegen Antisemitismus“ ins Leben gerufen hat. Es „werden sowohl nachhaltige unternehmensinterne Maßnahmen als auch öffentlichkeitswirksame Aktionen umgesetzt, die das Thema Antisemitismus mehr in das Bewusstsein der Belegschaften, Organisationen und der Gesellschaft rücken“. Welche Maßnahmen und Aktionen sind das?

Sara Nachama: Wir haben bereits einen Wettbewerb veranstaltet, zu dem ein Video gedreht wurde, in dem uns Schüler und Schülerinnen ihre Sicht auf Antisemitismus gezeigt haben. Vier oder fünf Schulen haben daran teilgenommen. Und als vermehrt jüdische Kinder an Schulen gemobbt wurden, schlug ich den Verantwortlichen der Partner-Unternehmen, die wir in vielen Berliner Bezirken haben, vor, dass die Männer einmal mit Kippa unterwegs sein sollten und die Frauen mit einem Kopftuch. Um zu erfahren und zu zeigen, wie das ist. Das hat leider nicht geklappt, weil die Firmen das nicht wollten. Aber aktuell gibt es wieder Überlegungen, welche Aktionen und Projekte umgesetzt werden können.

Sharon Adler: Während der Corona-Pandemie wurden Opfer der Shoah von sogenannten „Querdenkern“ durch das Tragen eines „Judensterns“ instrumentalisiert. Mehrere Bundesländer ordnen das seit Anfang 2022 als „volksverhetzend“ und damit als strafbare Handlung ein. Hätten Sie sich diesen Schritt von Seiten der Politik und Justiz schon früher gewünscht?

Sara Nachama: Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich kann dazu nicht viel sagen, denn ich bin keine Politikerin. Das sind kranke Menschen, die auf so eine Idee kommen und den „Judenstern“ für ihre Zwecke instrumentalisieren.

Sharon Adler: Sie sind Gründungsmitglied der Obermayer-Awards und engagieren sich ehrenamtlich als Jury-Präsidentin. Bitte erzählen Sie etwas über die Arbeit und Philosophie der Obermayer-Stiftung.

Preisträgerinnen und Preisträger des Obermayer Awards 2020 im Plenum des Berliner Abgeordnetenhauses. Sara Nachama: "Wir haben überlegt, wie wir die Arbeit von nicht-jüdischen Menschen, die ehrenamtlich etwas für jüdisches Leben oder jüdische Kultur in Deutschland tun, sichtbarer machen können". Mehr Informationen unter https://widenthecircle.org/de/obermayer-awards. (© www.widenthecircle.org)

Sara Nachama: Das Projekt entstand im Jahr 1999, als wir in New York in der Küche meiner Freundin Karen Franklin zusammensaßen und überlegt haben, wie wir die Arbeit von nicht-jüdischen Menschen, die ehrenamtlich etwas für jüdisches Leben oder jüdische Kultur in Deutschland tun, sichtbarer machen können. Die zum Beispiel auf jüdischen Friedhöfen, die fast zerstört sind, und wo es nur noch wenige intakte Grabsteine gibt, die Namen von den Grabsteinen aufschreiben, bevor sie verwittert sind. Die erste Obermayer-Preisverleihung fand 2000 in der Jüdischen Gemeinde Berlin statt. Damals habe ich überlegt, wie man das noch weiter ausbauen könnte und sprach Herwig Erhard Haase darauf an, den ich gut kannte. Er war damals Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin. Seitdem findet nun die Preisverleihung im Abgeordnetenhaus statt, im Umfeld des Internationalen Holocaust-Gedenktags. Der 27. Januar der Auschwitz-Befreiung spielt ja eine große Rolle, auch hier in Deutschland.

Die Familie Obermayer hat ihre Wurzeln in Deutschland. Einige Jahre nach der Gründung hat ihr Sohn Joel Obermayer das Projekt „Widen the Circle“ ins Leben gerufen, um auch diejenigen zu zeigen, die etwas gegen Antisemitismus und für Toleranz tun. Als Karen Franklin, die lange Vorsitzende der Jury war, beschloss, dass sie ihr Amt nicht fortführen wollte, bin ich nachgerückt. Es ist viel Arbeit.

Sharon Adler: Sie üben zahlreiche ehrenamtliche Ämter aus. Warum ist Ihnen ehrenamtliche Arbeit so wichtig?

Sara Nachama: Weil es leider nicht genügend Menschen gibt, die so etwas machen wollen. Das irritiert mich schon ein bisschen. Wir als jüdische Menschen, die in Deutschland leben, sollten zeigen, dass wir auch Teil dieser Gesellschaft sind und für die Gesellschaft etwas tun.

Sharon Adler: Anlässlich des Internationalen Frauentags 2021 haben Sie im Touro College Berlin eine Podiumsdiskussion zum Thema „Women Lead“ veranstaltet. Welchen Herausforderungen begegnen Ihrer Meinung nach Frauen in Führungspositionen?

Sara Nachama: Ich denke, zurzeit haben wir ein Plus. Überall, wo du hinsiehst, sind Frauen in Führungspositionen. Das finde ich gut. Sei es die Wannsee-Villa, sei es das Jüdische Museum oder das Touro College, auch wenn ich das schon seit zwanzig Jahren leite. Ich denke, das Wichtigste ist, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen. Das sehe ich bei Männern ziemlich oft, vielleicht auf einer ganz anderen Ebene. Aber die Frauen reagieren manchmal ganz anders und manchmal schaden sie einander. Wäre das nicht so, wären wir die Macht des 21. Jahrhunderts.

Sara Nachama im Sommer 2022 vor dem Touro College als Campus am Rupenhorn, der im Jahr 2023 sein 20jähriges Jubiläum feiern wird. Sara Nachama: „Beten wir, dass Corona nicht zurückkommt. Wenn wir dann feiern können, werden wir das Jubiläum im Juni 2023 mit unserer Absolventenfeier zusammenlegen. Auch eine Konferenz möchte ich veranstalten. Außerdem den Status einer Universität wie in Amerika beantragen. Wir wollen zur Touro University Berlin werden.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Sharon Adler: Was sind für Sie persönlich weibliche Kompetenzen?

Sara Nachama: Wir können besser zuhören als viele Männer. Wir sind nicht laut, wir sind normalerweise eher leise. Aber das hat auch seine Vorteile. Wir Frauen fragen uns oft, ob wir etwas schaffen oder gut machen. Und was Herr X oder Herr Y dazu sagen wird. Wir sollten uns mehr auf unsere Stärken konzentrieren, als über die Schwächen nachzudenken. Und wir sollten auch mehr.

Sharon Adler: Wer sind Ihre weiblichen jüdischen Vorbilder?

Sara Nachama: Ich finde Regina Jonas gut, sie war die erste Rabbinerin weltweit und eine besondere Persönlichkeit, so wie auch Golda Meir in Israel oder Indira Ghandi in Indien. Das sind Frauen, die in meinen Augen Vorbilder sind. Sie sind ihren Weg immer weitergegangen. So etwas wünsche ich mir für unsere heutige Gesellschaft.

Interner Link: Zur Vita von Sara Nachama >>

Zitierweise: “Wir sind offen für alle“, ein Interview von Sharon Adler mit Sara Nachama, in: Deutschland Archiv, 1.9.2022, Link: www.bpb.de/512589

Sara Nachama: "Viele Eltern bedanken sich bei mir dafür, dass wir ihren Kindern eine Seite von jüdischem Leben gezeigt haben, die sie nicht kannten. Die Studierenden sprechen in ihren Familien schon darüber, was sie über das Judentum gelernt haben. Ich denke, das ist ein kleiner Stein im großen See, aber auch solch ein kleiner Stein zeigt seine Wirkung." (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2022)

Ergänzend:

Zu weiteren Portraits im Rahmen der Serie Externer Link: "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"

Fussnoten

Fußnoten

  1. Estrongo Nachama sel. A., geboren am 4. Mai 1918 in Thessaloniki, gestorben am 13. Januar 2000 in Berlin, war von 1947 bis 2000 Kantor bzw. Oberkantor der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. https://nachama.de/oberkantor-estrongo-nachama, zuletzt aufgerufen am 11.7.2022.

  2. Vgl. https://centrumjudaicum.de/portfolio-items/erbe-und-auftrag/, zuletzt aufgerufen am 24.7.2022.

  3. Vgl. https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/abschied-von-lilli-nachama/, zuletzt aufgerufen am 11.8.2022.

  4. Vgl. https://www.deutschlandfunkkultur.de/25-jahrestag-der-mauerfall-aus-juedischer-sicht-100.html, zuletzt aufgerufen am 24.7.2022.

  5. Vgl. https://www.juedische-kulturtage.org/, zuletzt aufgerufen am 30.8.2022.

  6. Vgl. http://www.jg-berlin.org/institutionen/kultur/juedische-kulturtage.html und http://www.jg-berlin.org/ueber-uns/geschichte.html, zuletzt aufgerufen am 30.8.2022.

  7. Vgl. den Programmlink https://www.juedische-kulturtage.org/, letzter Zugriff am 1.9.2022.

  8. Die Jüdische Volkshochschule Berlin (JVHS) wurde in der Tradition der 1919 ins Leben gerufenen „Freien Jüdischen Volkshochschule“ am 12. März 1962 vom damaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinz Galinski sel. A., wieder begründet. Vgl. http://www.jvhs.de, zuletzt aufgerufen am 12.7.2022.

  9. Das Touro College Berlin ist eine private jüdisch-amerikanische Universität – die erste ihrer Art in Deutschland. Sie bietet Studentinnen und Studenten mit englischen Sprachkenntnissen einen amerikanischen Studiengang in Betriebswirtschaftslehre. Der BA-Abschluss „Business, Management and Administration“ nach dreijähriger Ausbildung wird weltweit anerkannt. Das Touro College Berlin hat im Oktober 2003 seinen Studienbetrieb aufgenommen. Als Lernort dient das Haus am Rupenhorn in Berlin-Charlottenburg, das 1928 für die jüdische Familie Lindemann erbaut wurde. https://www.touroberlin.de/, zuletzt aufgerufen am 12.8.2022.

  10. Das Touro College wurde 1970 in New York City von Dr. Bernard Lander als Liberal Arts College gegründet. Seit den 1970er Jahren hat sich das College auf Kalifornien, Nevada, Israel, Russland und Deutschland ausgeweitet. Siehe: https://www.touro.edu/about/our-history/bernard-lander/, zuletzt aufgerufen am 30.8.2022.

  11. Sprüche der Väter (hebräisch Pirkej Awot 1,14) ist ein Traktat der Mischna in der Ordnung Nesiqin. Vgl. https://www.sefaria.org/Pirkei_Avot.1.14?lang=bi, zuletzt aufgerufen am 30.8.2022.

  12. Das Berlin-Partner-Netzwerk hat Anfang 2021 die Initiative „Berlin gegen Antisemitismus“ ins Leben gerufen. https://www.berlin-partner.de/netzwerk/berlin-gegen-antisemitismus, zuletzt aufgerufen am 21.2.2022.

  13. In immer mehr Bundesländern werden volksverhetzende Symbole wie „Judensterne“ auf Corona-Demos geahndet. Vgl. https://www.juedische-allgemeine.de/politik/straftatbestand-erfuellt/, https://www.juedische-allgemeine.de/politik/reul-haelt-tragen-von-judensternen-auf-corona-demos-fuer-strafbar/ und https://www.juedische-allgemeine.de/politik/polizei-verbietet-judensterne-auf-corona-demos/, zuletzt aufgerufen am 21.2.2022.

  14. Die Obermayer-Awards würdigen Einzelpersonen und Organisationen in Deutschland, die mit kreativem und uneigennützigem Engagement dazu beigetragen haben, die jüdische Geschichte und Kultur in ihren Gemeinden zu bewahren und Hass, Vorurteilen und Antisemitismus entgegenzuwirken. https://widenthecircle.org/obermayer-awards/films-2022, zuletzt aufgerufen am 18.2.2022.

  15. Vgl. https://www.parlament-berlin.de/Abgeordnete/herwig-haase, zuletzt aufgerufen am 11.7.2022.

  16. Vgl. https://www.parlament-berlin.de/das-haus/veranstaltungen/obermayer-awards, zuletzt aufgerufen am 30.8.2022.

  17. Vgl. https://www.touroberlin.de/women-in-business, zuletzt aufgerufen am 18.2.2022.

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Weitere Inhalte

Sara Nachama studierte Geschichte und Geografie an der Hebräischen Universität in Jerusalem und zog 1978 nach Berlin. Sie ist Vorstandsmitglied und Kulturdezernentin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und in diesem Rahmen auch für das Programm der Jüdischen Volkshochschule Berlin (JVHS) sowie der Jüdischen Kulturtage zuständig. Sie ist Jury-Präsidentin zur Verleihung des Deutsch-Jüdischen Geschichtspreises der Obermayer Stiftung (USA) sowie Mitglied im Advisory Board bei Berlin-Partner, wo sie sich mit dem Touro College in der Initiative „Berlin gegen Antisemitismus“ engagiert. Im Jahr 2001 wurde sie mit der Gründung einer jüdisch-amerikanischen Privatuniversität in Berlin beauftragt. 2003 wurde die Hochschule, das Touro College Berlin, unter ihrer Leitung eröffnet. Seit 2005 ist Sara Nachama Rektorin des Colleges und Vizepräsidentin von Touro College Deutschland.

geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"