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„Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? 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Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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„Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“

Julian Nida-Rümelin Susanne Lenz

/ 12 Minuten zu lesen

Warum haben sich die Erwartungen, die der Westen nach dem Zerfall des Ostblocks hatte, nicht erfüllt, und warum hat sich die Welt stattdessen so spannungsreich entwickelt? Welche Irrtümer hat der Westen begangen, was wurde zu einseitig betrachtet? Ein Gespräch von Susanne Lenz mit Julian Nida-Rümelin

Doppelte Solidarität, doppelte Hoffnung auf Frieden am Fenster. Aufgenommen im November 2023 in Berlin-Mitte. (© bpb / Holger Kulick)

Herr Nida-Rümelin, die Umbrüche im Ostblock Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre, die in Deutschland im Fall der Mauer kulminierten, schienen das Ende der Geschichte zu markieren. Jetzt ist die Geschichte mit Macht zurückgekehrt, ob im Nahen Osten oder der Ukraine. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Ich war von Anfang an Kritiker dieser These vom Ende der Geschichte. Das war eine übrigens von Hegel inspirierte Erwartung, dass die Geschichte auf irgendein Endziel zusteuert und dieses Endziel in liberaler Demokratie und weltweitem Kapitalismus zu seiner Erfüllung findet. Ich habe immer die These vertreten, dass die Geschichte menschengemacht ist. Es gibt keinen Determinismus, der sie irgendwo hintreibt. Da irren Marx und Hegel und alle, die ihnen nacheifern. Aber damals gab es diese Erwartung, dass der American Way Of Life, die westliche Lebens- und Wirtschaftsform sich weltweit durchsetzen würden. Doch tatsächlich begehrte das, was verschwinden sollte, umso heftiger auf. Zum Beispiel der Fundamentalismus in den muslimischen Regionen, der Nationalismus mitten in Europa. Jetzt heißt es, wir seien zum ersten Mal mit einem Krieg am Rande Europas konfrontiert, aber es gab bereits in den 1990er-Jahren die Balkankriege. Das war noch näher am Zentrum Europas.

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Und wir haben einen sich gegenwärtig bedrohlich zuspitzenden Konflikt der zwei Supermächte der Zukunft: USA und China. Dieser Konflikt könnte alle übrigen in den Schatten stellen. Das heißt, die Geschichte war nie weg, und sie ist jetzt mit Macht zurück, in einer sehr bedrohlichen Art.

Wie äußert sich der Konflikt zwischen China und den USA?

Zum Beispiel in einer massiven Aufrüstung Chinas auch in der Marine, in einer massiven Präsenz der USA im chinesischen Meer und in bedrohlichen Gesten von beiden Seiten, was Taiwan angeht, das kein völkerrechtlich souveräner Staat ist. Das ist kein business as usual. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass beide Regierungen sehen, wie gefährlich ein solcher Kurs ist, es soll demnächst ein Treffen zwischen Biden und Xi stattfinden. Trotzdem: Henry Kissinger hat im Sommer 2022 gesagt, wir stünden am Rande eines Krieges zwischen den USA, Russland und China aufgrund von Streitfällen, an denen wir selbst unseren Anteil haben, ohne dass es irgendeine Perspektive für die weitere Entwicklung gibt, eine Idee, wie wir da wieder herauskommen.

Welche Streitfälle meinte Kissinger?

Ein Thema ist Taiwan, ein anderes ist der Konflikt, der zum Krieg in der Ukraine geführt hat, nämlich die Rolle Russlands. Ist Russland nur noch eine Regionalmacht, mit der man keinen Ausgleich suchen muss? Hat Russland in irgendeiner Weise mitzureden bei einer Sicherheitsarchitektur in Europa oder nicht? Nato-Osterweiterung bis an die Grenzen Russlands, ja oder nein? Das ist nie strategisch durchdacht worden, und nicht nur der russische Imperialismus in der Region, sondern auch die Kopflosigkeit der westlichen Außenpolitik haben dazu ihren Beitrag geleistet.

Sie sagten es ja bereits, Anfang der 90er-Jahre dachte man, dass alle Länder früher oder später zu liberalen, kapitalistischen Demokratien werden würden. Jetzt erkennt man, dass die Demokratie kein Selbstläufer ist, stattdessen ist sie sogar weltweit auf dem Rückzug. Wie kam es zu dieser Fehleinschätzung? Woran hat man damals nicht gedacht?

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Die 1990er-Jahre waren eine Phase des westlichen Triumphalismus. Die Einschätzung war, der Westen habe den Kalten Krieg gewonnen. In Wirklichkeit spielten vor allem die Bevölkerungen in den Staaten im sowjetischen Einflussbereich bei den Umbrüchen eine Rolle. Das war nicht ein Sieg des Westens über den Osten, sondern eine innere Entwicklung innerhalb des sowjetischen Herrschaftsbereichs.

Aber im Westen hieß es, dass Reagan mit seiner massiven Aufrüstung in den 1980er-Jahren den Ostblock in die Knie gezwungen habe und jetzt nur noch eine Supermacht übrig sei. Ich habe mich schon damals gefragt, was eigentlich mit den Nuklearwaffen in Russland ist. Sind die weg oder existieren sie noch, und haben wir dann nicht nach wie vor eine zweite große Nuklearmacht neben den USA. Das wurde aber nicht mehr ernst genommen. Und Russland war tatsächlich wirtschaftlich und sozial in einer ganz schwierigen Phase, sodass man glaubte, darauf keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen. Aber dieser westliche Triumphalismus war und ist ein großer Selbstbetrug, auch kulturell.

Was meinen Sie damit?

Indien zum Beispiel, das hinsichtlich seiner Bevölkerung die größte Demokratie der Welt ist, ist ein hinduistisches Land mit muslimischen und buddhistischen Minderheiten. Dort regiert Modi, eine Art Trump auf Indisch. Er propagiert sehr erfolgreich einen Hindu-Nationalismus, der die Mehrheit gegen Minderheiten mobilisiert. Das Kulturelle spielt also eine zentrale Rolle in der Politik. Aber auch da herrscht im Westen eine Naivität, die ich kaum fassen kann. Es war etwa die Vorstellung verbreitet, dass, wenn man Militärregime wie das von Mubarak in Ägypten, von Saddam Hussein im Irak oder von Assad in Syrien zum Einsturz bringt, automatisch eine westlich verfasste, liberale Demokratie entsteht. Aber warum soll das passieren? In einem Land wie Ägypten zum Beispiel, in dem die allermeisten Menschen eher fundamentalistisch eingestellte Muslime sind. Doch das war die Erwartung. Und was ist eingetreten bei den ersten freien Wahlen? Die Muslimbrüderschaft hatte die Mehrheit und Mursi war auf einmal Regierungschef. Jetzt sitzt er im Gefängnis. Und der Westen atmete auf, als mit Al Sisi derjenige an die Macht kam, der im Wesentlichen das Mubarak-Regime fortsetzte.

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Es ist naiv und unhistorisch zu erwarten, dass die Demokratie ausbricht, nur weil Diktatoren gestürzt werden. Man muss sich nur mal anschauen, wie der Irak heute politisch aufgestellt ist und intern agiert. Das ist doch keine Demokratie. Und auch Afghanistan ist nach 20 Jahren westlicher Besatzung keine geworden.

Sie nennen es Naivität, aber könnte es nicht auch eine Art Selbstüberschätzung sein, die sich da ausdrückt?

Es ist beides. Ich habe ja vom westlichen Triumphalismus gesprochen, aber Triumphalismus ist auch oft naiv: zu sagen, ich bin der große Sieger und kann die Welt nach eigenen Vorstellungen gestalten. Bush senior hat Anfang der 90er-Jahre, unmittelbar nach dem Ende der bipolaren Weltordnung, gesagt, wir brauchen eine neue Weltordnung. Da hatte er nicht ganz unrecht. Aber man hätte sie mit den anderen großen Akteuren gestalten müssen, mit China, Russland, Indien, Südafrika, mit Brasilien, mit den großen Kräften weltweit und nicht als Oktroi westlicher Politik unter einer einzigen Supermacht.

Bedauern Sie es, dass die Demokratie offenbar nicht diese Strahlkraft hat, die man ihr im Westen zuschreibt, oder sind Sie damit einverstanden, dass sich andere Länder politisch anders formieren?

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Natürlich bedauere ich die Schwächephase der Demokratie sehr, als jemand, der sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit und hinsichtlich seines politischen Engagements immer für ihre Stärkung eingesetzt hat. Aber die Schwäche ist zum großen Teil selbstverschuldet. Ohne eine Kultur des humanen, zivilen Umgangs miteinander kann es keine Demokratie geben, aber wir lassen ihre Zerstörung zu.

Prof. Julian Nida-Rümelin lehrt Philosophie an der Humanistischen Hochschule Berlin. Das Bild entstand im März 2023 auf der Bundespresskonferenz, dort vertrat er den Deutschen Ethikrat. (© picture-alliance, SZ Photo | Jürgen Heinrich)

Dabei gibt es genug äußere Herausforderungen, nämlich, dass eine Diktatur wie China wirtschaftlich so erfolgreich ist wie andere Diktaturen auch. Und die USA sind kulturell in einer Verfassung, die einem größte Sorgen bereiten muss. Da gibt es im Grunde ein Freund-Feind-Verhältnis zweier großer politischer Kräfte. Die von Trump angeführte Republikanische Partei bewegt sich zu Teilen außerhalb des demokratischen Spektrums, vertritt AfD-Positionen. Und die Demokraten haben dagegen noch kein geeignetes Mittel gefunden.

Es kann sein, dass Trump die nächste Präsidentschaftswahl gewinnt, wenn er nicht bis dahin im Gefängnis sitzt. Ähnlich ist die Situation in Frankreich und Italien. In Italien gibt es eine Regierungschefin, die in den Medien als Postfaschistin bezeichnet wird, und sie ist genau das. Ihre Partei Fratelli d’Italia hat die Flamme auf dem Grab von Mussolini als Parteiemblem. Das heißt, wir haben in Frankreich, Italien und im Grunde auch in Großbritannien nach dem Brexit eine Erosion der Demokratie. Auch die Türkei war einmal viel demokratischer, Ungarn ist auf dem Weg in die Diktatur, in Polen ist es durch die letzte Wahl gerade noch einmal gut gegangen, aber wer weiß, wie lange das hält.

In Ihrem neusten Buch „Cancel Culture – Ende der Aufklärung?“ schreiben Sie, dass die zu Ausgrenzung und Diffamierung neigende Diskurskultur die Demokratie belastet. Die Haltung, dass der andere auch recht haben könnte, ist komplett aus der Mode gekommen, oder?

Die Cancel Culture kommt in den USA eher von links. Und es gibt da einen interessanten Hintergrund, der mir bis vor kurzem nicht bewusst war. In den USA existiert der Straftatbestand der Beleidigung nicht. Man kann dort eine dunkelhäutige Person mit dem N-Wort beschimpfen, ohne dass das rechtliche Folgen hat. Nur wenn diese Beleidigung Nachteile für das Eigentum hat, kann jemand angeklagt werden. Dass dann eine Political-Correctness-Bewegung entsteht, die bestimmte Regeln kulturell durchsetzen will, ist eigentlich selbstverständlich. Doch diese Grundhaltung, die einen respektvollen Umgang will, schlägt dann um in eine Praxis des Deplatformings, die sich gegen unliebsame Stimmen oder Meinungen richtet. Auf Social Media werden Personen diffamiert, die vermeintlich etwas Falsches gesagt oder falsche Kontakte haben. Vielleicht ist das sogar gut gemeint, im Sinne politisch sinnvoller Ziele, aber es führt dazu, dass der Respekt vor anderen Meinungen erodiert. Und das, was die Linken anfangen, können die Rechten immer noch brutaler und rücksichtsloser.

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Wenn man Identitätspolitik von links betreibt und nur die, die einer Meinung mit einem sind, adressiert, dann antwortet Trump mit einer Identitätspolitik von rechts, und das wird bitter, und es hat eine schreckliche historische Vorgeschichte. Die NS-Bewegung ist dadurch erfolgreich geworden, dass sie viele Symbole und Praktiken der Kommunisten und Sozialdemokraten übernommen hat. Dieser Schuss geht regelmäßig nach hinten los, auch wenn jetzt eher linke Milieus Verlage und Redaktionen dominieren. Das geht nicht gut, denn die Mehrheitsmeinung verschiebt sich gegenwärtig nach rechts.

Auch in Deutschland?

Auch in Deutschland. Wobei ich der Letzte bin, der den öffentlich-rechtlichen Rundfunk schlechtmachen will. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass es ihn gibt und er muss auch finanziert werden. Aber das Meinungsspektrum der Bevölkerung muss sich dort auch wiederfinden. Es ist noch nicht allzu lange her, da hatten wir rechte und linke TV-Magazine. Aber jetzt haben wir in wichtigen Fragen, also Ukraine, Corona-Maßnahmen, Flüchtlings- und Migrationsthematik eine ziemlich einheitliche Tendenz in den öffentlich-rechtlichen Sendungen, und das ist nicht gut. Auch für die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht.

Kann eine Demokratie all die von Ihnen genannten Krisen einfach so wegstecken?

Von einer Krise in die nächste zu geraten, ist nicht gut für die gesellschaftliche Gesamtstimmung. Deutschland hat sich in den Nullerjahren aus seiner wirtschaftlichen und sozialen Gefährdung mühsam herausgekämpft, da spielte auch die Agenda von Gerhard Schröder eine wichtige Rolle. Dann kommt die Weltfinanzkrise, die Deutschland anders als andere Länder ziemlich gut durchgestanden hat. Dann kommt die Staatsschuldenkrise. Die AfD wurde von Wirtschaftsprofessoren gegründet, die gegen die Griechenlandhilfen waren. 2015 und 2016 dann die große Flüchtlingskrise, die die damalige Regierung mehr schlecht als recht bewältigt, mit einer problematischen Vereinbarung mit der Türkei und damit, dass die Visegrad-Staaten die Grenzen dichtmachen. Das waren die zwei Maßnahmen, die die massive Flüchtlingsbewegung damals gestoppt haben.

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Ein paar Jahre darauf kommt die Coronakrise, dann greift Russland die Ukraine an, und jetzt haben wir den Terrorakt der Hamas und Israels Einmarsch in den Gazastreifen. Das heißt, wir haben eine dichte Folge von massiven Krisen, Verunsicherungen, und das in einer Phase, in der die Supermacht USA an Einfluss und Macht verliert.

Wer tritt an ihre Stelle?

Die Brics-Staaten haben jetzt zusammen ein größeres Bruttoinlandsprodukt als die G7, also die führenden Industrieländer der Welt. Brics steht unter starkem Einfluss von Russland und China. Bei den Abstimmungen in den Vereinten Nationen zeigt sich der sinkende Einfluss der westlichen Positionen. Das verunsichert die Bevölkerung, und ich glaube, die Antwort darauf kann nicht sein, dass in den Medien möglichst homogen eine Meinung vertreten wird, sondern im Gegenteil. Die seriösen Medien müssten sich als Plattform verstehen, auf der möglichst rational die verschiedenen Argumente vorgetragen werden, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu orientieren.

"Diplomatie! Jetzt! Frieden!" Ein Appell an der Fassade des Deutschen Nationaltheaters in Weimar im Oktober 2023. Doch wie umsetzen angesichts weltweit verhärtender Feindbilder, wachsender Waffenarsenale und zunehmend eingesetzer Privatarmeen und Milizen? (© bpb / Holger Kulick)

Ich möchte noch mal auf das Thema Demokratie zu sprechen kommen, und zwar im Zusammenhang mit der Hypothese des demokratischen Friedens, die besagt, dass Demokratien untereinander kaum je Krieg führen. Sie führen allerdings Krieg gegen Diktaturen, und sie agieren dabei durchaus undemokratisch und intransparent. Um den Irakkrieg zu rechtfertigen, haben amerikanische Politiker ihre eigene Bevölkerung und die anderer Länder belogen. WikiLeaks hat das aufgedeckt, aber nun sitzt Assange im Gefängnis, die USA wollen seine Auslieferung und ihm drohen 175 Jahre Haft. In dem von mir herausgegebenen Buch „Perspektiven nach dem Ukrainekrieg“ habe ich in meinem Beitrag an Immanuel Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ erinnert.

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Kant hat wohl lange mit sich gerungen, ob er einen Weltstaat befürworten soll und ist dann zu dem Ergebnis gekommen, dass die Gefahr, dass ein solcher Weltstaat despotisch wird, zu groß ist und es deswegen bei den Einzelstaaten bleiben soll. Aber es müsse eine Friedensordnung errichtet werden, die verhindert, dass diese Einzelstaaten untereinander Krieg führen. Kant kam zu dem Ergebnis, dass es unter folgenden Bedingungen keine Kriege gibt: Alle Staaten müssen Republiken sein und dem Transparenzgebot nachkommen. Sie dürfen also keine Geheimverträge schließen. Kein Staat darf aufgrund von Verschuldung von einem anderen abhängig sein, und es darf keine stehenden Heere geben. Heute würde man von struktureller Nichtangriffsfähigkeit sprechen, die besagt, dass der Angreifer im Nachteil ist.

Das war Kants These im Jahr 1795, und das würde dann den ewigen Frieden etablieren. Davon sind wir weit entfernt. Aber das Überraschende ist, dass in der Tat, obwohl es Hunderte von Kriegen gegeben hat und sehr viele, an denen auch demokratische Staaten, vor allem die USA, nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt waren, noch nie einen Krieg zwischen zwei genuinen Demokratien gab. Was Assange angeht, legen Sie den Finger in die Wunde, denn er hat mit WikiLeaks im Grunde eingelöst, was Kant gefordert hat, nämlich Transparenz des außenpolitischen Handelns.

Können Sie erklären, wie das Transparenzgebot friedensstiftend wirkt?

Wenn Bevölkerungen in Demokratien belogen werden, können sie auch nicht mitreden. Es war die Hoffnung von Immanuel Kant, dass aufgeklärte Bevölkerungen in demokratischen Staaten nicht bereit sein würden, für irgendwelche Ziele ihr eigenes Leben und das anderer Menschen zu verwirken. Dahinter steht die Idee, dass der Mensch keinen Wert hat, sondern eine Würde, das Leben sich also nicht verrechnen lässt. Niemand kann sagen, 10.000 Tote sind schon okay. Die amerikanische Außenministerin Madeleine Albright hat schrecklicherweise einmal mit den Worten „ja, ich denke schon“ auf die Frage geantwortet, ob es die 500.000 toten Kinder, die im Irak wegen der US-Sanktionen starben, wert gewesen seien. Und dieser Zynismus greift gegenwärtig um sich.

Sie erwähnten gerade Ihr Buch „Perspektiven nach dem Ukrainekrieg“. Das Ende des Kriegs scheint fern, oder? Wie kommt man da heraus?

Man muss das öffentlich erwägen, ohne Diffamierung. Ich sage zum Beispiel, dass wir nicht mit immer mehr Waffenlieferungen Frieden in der Ukraine stiften werden, auch wenn wir die Ukraine verteidigen müssen, damit sie nicht zusammenbricht gegenüber dem russischen Aggressor und es einen Diktatfrieden Putins gibt.

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Aber Waffenlieferungen können nicht das Gebot der Stunde sein, sondern Diplomatie. Man muss ausloten, ob es eine Friedenschance gibt. Und es stimmt nicht, dass die Ukraine das nicht wünscht

Vor einem Jahr hat der ukrainische Außenminister Kuleba eine internationale Friedenskonferenz gefordert, und wenn Foreign Affairs und andere Quellen sowie der vormalige israelische Ministerpräsident Naftali Bennett nicht lügen, waren Russland und die Ukraine bereits im März 2022 bereit, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Das ist dann aus welchen Gründen auch immer nicht zustande gekommen. Manche nennen hier das Massaker in Butscha, andere Großbritannien und die USA, die das nicht gewollt haben sollen. Ernsthafte Bemühungen, den Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden, sehe ich bislang nicht, weder auf russischer noch auf westlicher, auch nicht auf ukrainischer Seite. Das führt weiterhin zum sinnlosen Tod von Tausenden Menschen.

Zitierweise: Julian-Nida-Rümelin, „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“, in: Deutschland Archiv, 13.11.2023, Link: www.bpb.de/542672. Erstveröffentlichung in der Berliner Zeitung vom 4. November 2023, Online-Link https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/interview-philosoph-julian-nida-ruemelin-dieser-westliche-triumphalismus-ist-ein-grosser-selbstbetrug-li.2155252?id=c85266cc413f47fda80584734db51fa1. Alle Beiträge im Deutschland Archiv sind Recherchen und Sichtweisen der jeweiligen Autor:innen, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar. (hk)

Hier weitere Texte zum Thema Interner Link: Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. im Deutschland Archiv.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Julian Nida-Rümelin, "Cancel Culture" - Ende der Aufklärung?, München 2023.

  2. Mitte Juni 2009 gegründete Vereinigung der Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Die Abkürzung „BRICS“ steht für die Anfangsbuchstaben dieser fünf Staaten.

  3. Julian Nida-Rümelin, Perspektiven nach dem Ukrainekrieg, Europa auf dem Weg zu einer neuen Friedensordnung? Freiburg 2022.

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lehrte bis 2020 Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er war Staatsminister für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt unter Gerhard Schröder und ist unter anderem Mitglied der Berlin-Brandenburgischen und der Europäischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied des Deutschen Ethikrats und seit 2022 Rektor der Externer Link: Humanistischen Hochschule Berlin.

Journalistin bei der Berliner Zeitung seit 1990. Von 2004 bis 2009 arbeitete sie als DAAD-Lektorin an der University of the Philippines in Manila, und war dann bis 2012 Dozentin am Department of Media and Communication der Königlichen Universität Phnom Penh in Kambodscha, eine Ausbildungsstätte für angehende Journalisten. Aus beiden Ländern schrieb sie Korrespondentenberichte. Nach ihrer Rückkehr wechselte sie ins Feuilleton. Ausgehend von ihren Recherchen in Kambodscha gab sie 2017 gemeinsam mit Jutta Werdes und Bastian Bretthauer „Kambodscha. Ein politisches Lesebuch“ heraus.