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Kann eine Gesellschaft umdenken? | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Kann eine Gesellschaft umdenken? Die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der Bonner Republik

Sebastian Lotto-Kusche

/ 12 Minuten zu lesen

Mindestens 200.000 Sinti und Roma wurden im "Dritten Reich" von den Nationalsozialisten ermordet, Schätzungen reichen auch bis zu einer halben Million. In Institutionen und der Bevölkerung hielt sich nach 1945 noch lange das „kriminalbiologische“ Denken, mit dem die Nazis ihr rassistisches Vorgehen gegen Sinti und Roma begründet hatten. Erst Ende der 1970er Jahre änderte sich diese Feindbild-Haltung allmählich.

Als Vorbemerkung ein Symbolbild für die lange Zeit herrschende Ablehnung der früher noch „Zigeuner“ oder „Landfahrer“ genannten Minderheit der Sinti und Roma durch die deutsche Mehrheitsgesellschaft: 1965 brannte die Kasseler Berufsfeuerwehr die letzten Wohnwagen des dortigen Landfahrerplatzes am Mattenberg nieder. Zuvor hatte die Stadt diese zwangsweise durch die Wohnungsbaugesellschaft ankaufen lassen. Die Bewohner hatten sich geweigert, in städtische Wohnungen umzuziehen. Der spätere Ministerpräsident Holger Börner – damals noch Bundestagsabgeordneter – setzte sich persönlich für diese repressive Lösung im Rathaus ein. Danach gab es zwei Jahrzehnte keinen Landfahrerplatz in Kassel; auch eine politische Gesprächsebene zwischen Minderheit und Mehrheitsgesellschaft suchte man in dieser Zeit noch vergebens. Aber auch sozialpolitische Reformen und ein verändertes gesellschaftliches Klima für Randgruppen und Minderheiten warfen ihre Schatten voraus. Der Wandel vollzog sich langsam und ist bis heute nicht abgeschlossen. Für Jahrzehnte funktionierte die traditionelle staatliche Abschreckungspolitik gegenüber der Minderheit noch wie in den 1960er Jahren in der nordhessischen Großstadt. (© Text: Sebastian Lotto-Kusche, Bild: Fotostudio Lehmann / Vellmar)

Sinti und Roma waren im Nationalsozialismus als „Zigeuner“, „Zigeunermischlinge“, „Asoziale“ oder „Arbeitsscheue“ stigmatisiert und verfolgt und sind schließlich Hunderttausendfach vernichtet worden. In ihrem Vorgehen hatte sich die Politik des Regimes über die Jahre immer weiter radikalisiert.

Neuere Forschungen deckten zuletzt auf, wie sehr regionale und kommunale Akteure im NS-Staat zur Radikalisierung beigetragen haben. In der geschichtswissenschaftlichen Forschung ist es inzwischen weitgehend unbestritten, dass die „NS-Zigeunerverfolgung“ in einem Völkermord kulminierte und dass die Verfolgung in weit überwiegenden Teilen von rassistischen Vorurteilen motiviert gewesen ist.

Spätestens die „Erste Verordnung zum Blutschutzgesetz“ vom 14. November 1935 hatte antisemitische Eheverbote auch auf andere „fremdrassige Gruppen“ ausgeweitet, zu denen das Reichsinnenministerium die „Zigeuner“ zählte. Sie wurden damit in den Geltungsbereich der „Nürnberger Gesetze“ einbezogen. Bereits seit dem Kaiserreich hatten gesonderte gesetzliche Bestimmungen gegen „Zigeuner“ bestanden. Vor 1945 hatte es einen breiten Konsens darüber gegeben, dass die Verfolgung dieser Minderheit „kriminalpräventiv“ oder sogar militärisch geboten sei, dass ihre Aussonderung und letztlich Deportation im Interesse der „Volksgemeinschaft“ liege. Erklärungsbedürftig ist mithin die atemberaubende Selbstverständlichkeit, mit der nach Kriegsende nationalsozialistische Wertmaßstäbe und Verfolgungspraktiken fortgeschrieben wurden – bis sich das Denken allmählich änderte.

„In Wahrheit haben sich die Nationalsozialisten doch ganz offenkundig von allem Anfang an von ‚rassischen‘ Vorstellungen leiten lassen und haben es bloß aus irgendeinem Grunde [...] für zweckmäßig gehalten, ihre Verfolgungsmaßnahmen ‚sicherheitspolizeilich‘ zu tarnen“.

Dieser Satz steht in einem langen Brief, den der Volkswirt Franz Böhm am 2. Dezember 1957 an den Sprachwissenschaftler Siegmund A. Wolf schrieb. Er demaskierte darin knapp ein Jahrzehnt nach Kriegsende die Verfolgungsstrategie der Nationalsozialisten gegenüber der Minderheit der Sinti und Roma – ein für diese Zeit seltener Gedanke. Und Franz Böhm war nicht irgendwer: 1956 bis1966 war der CDU-Politiker unter anderem stellvertretender Leiter des Wiedergutmachungsausschusses des Deutschen Bundestags. In seinem Schreiben an Wolf beklagte er das weiter andauernde kriminalbiologische Denken in der Gesellschaft gegenüber den Sinti und Roma, das sich in einer Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofs vom 7. Januar 1956 und in vielen Einzelfallentscheidungen diverser Entschädigungsbehörden und Gerichte offenbart habe. Das Grundsatzurteil verneinte eine „rassisch“ intendierte Verfolgung der Minderheit vor Himmlers Auschwitz-Erlass vom 16. Dezember 1942, was für viele zuvor deportierte Sinti und Roma den Weg für Entschädigungszahlungen auf Jahre versperrte. Viele gaben nach diesem Rückschlag auf, auch wenn sich die grundsätzliche Rechtsauffassung – erkämpft durch engagierte Juristen – in den 1960er Jahren änderte.

Was aber brachte die staatlichen Institutionen dazu, die „NS-Zigeunerverfolgung“ auch nach 1945 als „kriminalpräventiv“ – und damit in Teilen legitim – zu bewerten? Und was brachte Böhm und einige andere Akteure dazu, sich diesem öffentlich breit akzeptierten Denken in den Weg zu stellen? Warum sollte es weitere drei Jahrzehnte dauern, bis das von Böhm geforderte gesellschaftliche Umdenken langsam einsetzte? Antworten auf diese Fragen sind der Natur der Sache nach komplex. In meiner 2020 vorgelegten Dissertation habe ich die diskursiven Kämpfe um die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der alten Bundesrepublik untersucht. Dabei verstehe ich unter Anerkennung zweierlei: erstens die Einsicht von Wissenschaft und Politik, dass Sinti und Roma einem rassistisch motivierten Massenverbrechen der Nationalsozialisten und ihrer Helfer zum Opfer gefallen waren, zweitens die erreichte Akzeptanz der Verbände der Sinti und Roma als legitime Gesprächspartner der Bundesregierung seit den 1980er Jahren. Beide Dimensionen habe ich im Rahmen einer Diskursgeschichte in ihren Wechselwirkungen analysiert. Diskursgeschichte wird meist über lange Zeiträume und oft mit alltagsgeschichtlicher Perspektive geschrieben. Meine Studie fokussiert hingegen die politischen Entscheidungsträger und deren zivilgesellschaftliche Pendants, deren Akten bislang noch kaum als diskursrelevant betrachtet wurden. Dazu habe ich Aktenmaterial von obersten Bundesbehörden und gesellschaftlichen Akteuren aus zwanzig Archiven ausgewertet. Die zweite Quellengruppe ist die einschlägige westdeutsche Historiografie und die Rezeption der im Ausland erschienenen Forschungen in der Bundesrepublik.

Nichtanerkennung der Minderheit und des Massenverbrechens ab 1945

„Es wird allgemein verkannt, daß der Nationalsozialismus primär nicht ‚rassistisch‘, sondern lediglich antisemitisch war.“

Dieser Satz liest sich vor dem Hintergrund aktueller Debatten um das Verhältnis von Holocaust und Kolonialverbrechen seltsam vertraut. Bei näherem Hinsehen wird aber deutlich, dass der Autor des 1965 erschienenen Buches „Die Zigeuner“ die Singularität des Antisemitismus herausstellte, um die fortdauernde Stigmatisierung der titelgebenden Minderheit zu rechtfertigen. Hermann Arnold, ein Amtsarzt aus der süddeutschen Provinz, galt in der Bundesrepublik der 1960er Jahre als führender „Zigeunerexperte“, der zahlreiche Behörden beriet und ein ausgedehntes Netzwerk Gleichgesinnter unterhielt. Arnolds Ansichten über „Zigeuner“ entstammten einem konfusen Konglomerat von linguistischen, soziologischen und genetischen Argumenten. Das „Sippenwandern“ der „Zigeuner“, so behauptete der Arzt, sei erblich bedingt durch ein „psychische[s] Erbradikal“. Alle schlechten Eigenschaften der untersuchten „Vaganten“ entstammten daher dem „Zigeunerblut“. Arnold publizierte in behördlichen Schriftenreihen. Seine Thesen wurden von anerkannten Kriminologen und Humangenetikern aus dem ganzen Bundesgebiet rezipiert.

Es bedurfte an sich keines besonderen Scharfsinns, um zu erkennen, dass die vermeintliche Expertise Arnolds in einer kaum verbrämten NS-Ideologie wurzelte. Historiker fühlten sich jedoch lange nicht berufen, Männer wie Arnold öffentlich in die Schranken zu weisen. Mit Ausnahme von Sachverständigengutachten schwieg die damalige Zeitgeschichtsforschung. Statt eines dieser Gutachten einem breiteren Publikum zugänglich zu machen – wie das spektakulär beim Frankfurter Auschwitz-Prozess geschah – publizierte das Münchner Institut für Zeitgeschichte das Elaborat eines fachfremden Autors, des Kriminologen Hans-Joachim Döring, in den hauseigenen Vierteljahrsheften. Dörings Aufsatz über Motive der „NS-Zigeunerverfolgung“ bestätigte die höchstrichterliche Stigmatisierung der Minderheit als erblich zur Kriminalität disponierte Gruppe und verteidigte „rassenhygienische“ Forschungen an „Zigeunern“ unter Federführung des Reichsgesundheitsamts, obwohl diese die Grundlage von Deportationsbefehlen geschaffen hatten.

Anders die Kolleginnen und Kollegen im Ausland: In Polen, Großbritannien, den USA, Frankreich, Österreich und Israel lagen Mitte der 1960er Jahre bereits wesentliche – die rassistischen Motive unterstreichende – Studien zum Thema vor. Die deutsche Zeitgeschichtsforschung hinkte hinterher oder ignorierte diese Forschungen. Dafür gab es verschiedene Gründe. Einerseits war die deutsche Zeitgeschichtsforschung noch kaum als Disziplin etabliert und mehr mit sich selbst als mit der internationalen Forschungsdiskussion beschäftigt. Einzelne Akteure der jungen Subdisziplin kamen aus der ideologisch belasteten „Volksgeschichte“ und waren daher zum Rassismus disponiert. Andererseits blieben die zentralen Verfolgungsakteure, das Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) und die von Dr. Robert Ritter geleitete „Rassenhygienische Forschungsstelle“ (RHF) gleichsam unter dem Radar der ebenfalls jungen Strafverfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen. Diese Fehlwahrnehmung wurde durch die archivalische Überlieferungssituation begünstigt: Die Akten der RHF und des RKPA waren durch Kriegseinwirkung über das ganze Reich verteilt worden, viele wurden vernichtet oder gelten bis heute als verschollen. Wesentliche Teile des Materials gelangten als Beuteakten in die Vereinigten Staaten und wurden erst 1962 an das Bundesarchiv zurückgegeben. Teile der kriminalpolizeilichen Akten blieben in Benutzung: die polizeiliche Sondererfassung von Sinti und Roma – nun unter dem Label „Landfahrer“ – wurde fortgesetzt.

Postenkette von Beamten des Bundesgrenzschutzes schirmt am 17. Februar 1959 auf dem Bahnhof Büchen (Schleswig-Holstein) eine Gruppe von 331 zeitgenössisch „Zigeuner“ genannten Aussiedlern aus dem Regierungsbezirk Kattowitz in Polen ab. Die Personen waren in vier extra Waggons dem letzten offiziellen Spätaussiedlerzug angehängt worden, der 664 Deutsche aus den unter polnischer Verwaltung stehenden ehemaligen Ostgebieten Deutschlands transportierte. Es brach Panik unter den wohl zur Volksgruppe der Roma gehörenden Menschen aus, als die Waggons in Büchen abgekoppelt wurden. Die Insassen befürchteten – nicht zu Unrecht – wieder nach Polen abgeschoben zu werden. Bewacht vom Bundesgrenzschutz kampierten die Familien für Tage unter schwierigen hygienischen Bedingungen auf dem Bahnhof, bevor entschieden wurde, dass sie bleiben dürften. Doch das Bild ruft auch unheilvolle Erinnerungen an die Verstrickung der Polizei und Wehrmacht in den Vernichtungskrieg im Osten auf den Plan, der auch gegen die Minderheit nur wenige Jahre zuvor mit aller Brutalität noch geführt wurde. (© Text: Sebastian Lotto-Kusche, Bild: picture alliance / Lothar Heidtmann 1959)

Unter solchen Vorzeichen konnten die wenigen Überlebenden der Sinti und Roma – trotz vereinzelter Initiativen – in der Bundesrepublik keine wirksame Vertretung für die Wahrnehmung ihrer Interessen errichten. Im Kontext einer erfolgreicheren Interessenwahrung im Nachbarland Frankreich – nicht durch wissenschaftliche Forschung – entstand die symbolträchtige Zahl von 500.000 Sinti und Roma, die der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer gefallen seien. Sie entstammt einem Artikel, den der französische Rom Matteo Maximoff 1946 publizierte. Der jüdische Historiker Philipp Friedman griff Maximoffs Schätzung auf. Sie wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einer unumstößlichen Symbolzahl, obwohl empirische Belege nach wie vor fehlen. Gesichert ist bisher die Ermordung von bis zu 200.000 Verfolgten. Die Dunkelziffer der Verbrechen in der Sowjetunion und anderen Gebieten Osteuropas ist jedoch sehr hoch, sodass die ursprüngliche Schätzung zutreffen mag. Sie hat bislang aber vor allem die Rolle einer Beglaubigung erlittenen Leids gespielt, indem die Ziffer dazu verwendet wurde, den genozidalen Charakter der NS-Verfolgung von Sinti und Roma zu bestätigen. Die Anerkennung des Genozids wiederum war für die Überlebenden-Verbände eine Voraussetzung ihrer eigenen Anerkennung als ebenbürtige Gesprächspartner der Bundesregierung.

Gesellschaftliche Veränderungen und die Anerkennung des Genozids 1982

„Da der Herr Bundespräsident das Gespräch mit allen Bürgern wünscht, empfehle ich dem Herrn Bundespräsidenten, das Präsidium der Zigeunerrechtsmission zu empfangen. Die Zigeuner haben gerade unter der Nazi-Zeit sehr viel leiden müssen.“

Diese Empfehlung eines engen Mitarbeiters an Bundespräsident Gustav Heinemann führte 1969 zu einem offiziellen Treffen des deutschen Staatsoberhaupts mit einer kleinen Abordnung der in Hamburg gegründeten „Zigeunerrechtsmission“ um den Rom Rudolf Karway. Der kurze Meinungsaustausch brachte zwar keine signifikanten Verbesserungen für die Lebenssituation der Minderheit mit sich – ganz im Gegenteil protestierten andere Minderheitenangehörige gegen das vermeintlich offiziöse Treffen –, aber ein erster Schritt zur personalen Anerkennung der Minderheit war getan.

In den 1970er Jahren drängte in Europa eine jüngere Generation aus der Minderheit nach vorne: Das in der NS-Zeit erlittene Leid sollte nun öffentlich thematisiert werden, auch um die Entschädigungsfrage neu zu stellen. Diese Entwicklung begann zunächst auf europäischer Ebene. Das Engagement von französischen Roma-Aktivisten und einiger Abgeordneter der Beratenden Versammlung des Europarats führte zum Beschluss einer Resolution am 30. September 1969, durch die sich erstmals ein staatliches Gremium für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Minderheit aussprach. In Großbritannien veröffentlichten die beiden Aktivisten Donald Kenrick und Grattan Puxon 1972 das Buch „The Destiny of Europeʼs Gypsies“, das den internationalen Forschungsstand über die NS-Massenverbrechen an Sinti und Roma bündelte und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde; erst 1981 in schlechter Übersetzung auch auf Deutsch.

In der Bundesrepublik war das Jahr 1973 ein Einschnitt. In Folge einer Wirtshausschlägerei und eines sich daran anschließenden – aus dem Ruder gelaufenen – Polizeieinsatzes wurde der Sinto Anton Lehmann durch einen Polizisten erschossen. Das veranlasste den Sinto Romani Rose und seinen Onkel Vinzenz Rose dazu, eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern am 18. Juni 1973 auf dem Heidelberger Messeplatz und einen Schweigemarsch durch die Altstadt zu organisieren. Dies war mutmaßlich die erste öffentliche Demonstration von Sinti in der Bundesrepublik. Bereits 1971/1972 hatte sich die Gruppe um die Roses die Bezeichnung „Zentral-Komitee der Sinti Westdeutschlands“ gegeben und Flugblätter verteilt, um auf die fortbestehende Diskriminierung von Sinti in den vielfältigsten Lebensbereichen aufmerksam zu machen. Auf Willy Brandt und eine fortschrittliche Sozialpolitik setzten die Vertreter der Minderheit ihre Hoffnungen; zunächst jedoch erfolglos. Ein Treffen mit dem Bundeskanzler kam nicht zustande, weil das Kanzleramt den Vertretungsanspruch des Verbands um Romani Rose bezweifelte und die „Zigeunerexperten“ um Arnold, die im Expertenkreis für „Zigeunerfragen“ des Bundesfamilienministeriums den Ton angaben, dies zu verhindern wussten.

Erst mit dem Engagement eines weiteren zivilgesellschaftlichen Akteurs wendete sich das Blatt. Die von dem sozialdemokratischen Volkswirt Tilman Zülch im Kontext des medial breit aufbereiteten Biafra-Konflikts gegründete „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) nahm sich Ende der 1970er Jahre der Minderheit an. Weitaus größere Wirkung als die Biafra-Berichterstattung hatte die Ausstrahlung der amerikanischen Miniserie „Holocaust“ 1979/1980 im deutschen Fernsehen. Sie brachte erstmals einem Millionenpublikum nahe, dass die Ermordung der Juden im „Dritten Reich“ Menschen statt Massen getroffen hatte, dass hinter der unfassbaren Zahl von sechs Millionen Opfern Einzelschicksale gestanden hatten. Zülch nutzte geschickt diesen Resonanzraum, um Sympathien für die Sinti und Roma zu wecken. Die GfbV organisierte 1979 eine Gedenkkundgebung im ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen, an der mehrere hundert Personen teilnahmen. Zu Ostern 1980 fand ein Hungerstreik von KZ-Überlebenden und Aktivisten aus dem Kreis der Sinti im ehemaligen Konzentrationslager Dachau statt, der weltweite Beachtung fand.

Mit Hilfe der GfbV konnte der nun „Verband der Sinti“ genannte Kreis um Romani Rose seine Beziehungen zu politischen Parteien, Kirchen und anderen gesellschaftlichen Akteuren verbessern. In der regierenden SPD, ihren Fraktionen und Ministerien fanden sich zahlreiche Politiker und Beamte, die Forderungen der Sinti und Roma nach Partizipation und Anerkennung unterstützten. Entscheidende Voraussetzung war, dass es den Vertretern der Sinti gelang, die Gleichrangigkeit ihres Verfolgungsschicksals mit demjenigen der Juden glaubhaft zu machen. In dieser prinzipiellen Gleichrangigkeit lag für die Bundesregierung ein Problem. Denn die Sinti und Roma hatten bislang keine Pauschalentschädigung erhalten, und ihre individuellen Wiedergutmachungsanträge waren vielfach mit unverhohlen rassistischen Begründungen abgelehnt worden. Im Zeichen leerer Staatskassen nach dem zweiten Ölpreisschock war Bundeskanzler Helmut Schmidt deshalb daran gelegen, offensiv vorgetragene Entschädigungsforderungen der Minderheit zurückzuweisen, ohne ihnen die symbolische Anerkennung zu verweigern.

Daher kam es am 17. März 1982 zu einem Gespräch zwischen Vertretern der Verbände der Sinti und Roma, dem Bundeskanzler und weiteren Regierungsvertretern, dessen wichtigstes Ergebnis eine politische Erklärung über die Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma war. Hinzu kamen einige Verbesserungen im Sozial- und Aufenthaltsrecht und die Errichtung eines Härtefallfonds für bislang nicht entschädigte Opfer. Der Härtefallfonds wäre vermutlich nicht aufgelegt worden, wenn nicht zur gleichen Zeit eine „Abschlussgeste“ an Israel und die „Jewish Claims Conference“ auf der politischen Tagesordnung gestanden hätte. Als kaum zu überschätzender Erfolg des Treffens mit dem Bundeskanzler ist dagegen die Tatsache zu bewerten, dass Medien und Politik die Vertreter der Minderheit fortan als Sinti und/oder Roma ansprachen anstatt als „Zigeuner“ oder „Landfahrer“ – auch weil sie dies verlangten. Es wird hier deutlich, dass eine veränderte offizielle Haltung zu den NS-Massenverbrechen und die aufgebaute institutionelle Beziehungsebene auch einen Sprachwandel herbeiführte – ein Meilenstein in den Anerkennungsbemühungen.

Der Verband der Sinti forderte darüber hinaus die Anerkennung als nationale Minderheit auf dem Gebiet der Bundesrepublik, was verstärkte Mitspracherechte und steuerliche Vorteile mit sich gebracht hätte. Diese Anerkennung blieb den früheren „Zigeunern“ 1982 jedoch noch versagt, weil die entscheidende völkerrechtliche Voraussetzung fehlte, nämlich die Zugehörigkeit zur Mehrheitsbevölkerung eines Nachbarlandes, die beispielsweise den Dänen weitgehende Autonomie in Schleswig-Holstein eingebracht hatte. Der Hinweis der Bundesregierung auf solche „Fälle der Inkongruenz der Staatsgebiete mit den angestammten Siedlungsgebieten verschiedener Völker“ war indes nur vorgeschoben; intern befürchtete das Bundesinnenministerium, ein anerkannter Minderheitenstatus für Sinti und Roma würde das Tor zur „fremdartigen Ethnisierung“ Deutschlands weit öffnen:

„Wenn der Sonderstatus einer nationalen Minderheit auch später zuwandernden fremden Volksgruppen gewährt wird, so bedeutet das die Einleitung einer Entwicklung zum Vielvölkerstaat. Anderen Gruppen, insbesondere etwa den zahlenmäßig weitaus stärkeren Türken, könnte man das gleiche nicht verwehren.“

Die aktuelle Relevanz dieser Diskussion liegt auf der Hand: Wie divers kann ein Einwanderungsland wie die Bundesrepublik sein, welche Rechte kann die Mehrheitsbevölkerung für sich beanspruchen, wie kann Identität im nationalen und transnationalen Rahmen gedacht werden?

Der Eingang zum Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas nahe dem Reichstag in Berlin. Der Bau des Denkmals wurde 1992 vom Bundestag beschlossen, zwanzig Jahre später wurde es eingeweiht. Der Erinnerungsort, gestaltet von Dani Karavan, besteht in seinem Zentrum aus einem Brunnen mit einem versenkbaren Stein, auf dem täglich eine frische Blume liegt. Darüber hinaus informieren Tafeln über Ausgrenzung und Massenmord an den Sinti und Roma während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. (© picture-alliance, Zoonar / Stefan Ziese)

Ablösung eines Denkstils: ein langfristiger, unabgeschlossener Wandel

„Ich erinnere mich an die Angst der alten Leute, sie fürchteten eine staatliche Reaktion – meine Mutter war über Monate aufgewühlt.“

Nicht etwa Freude oder Stolz, sondern Furcht vor polizeilichen Übergriffen waren 1982 die erste Reaktion der Mutter des Sinti-Vertreters Matthäus Weiß und anderer Überlebender und deren Nachkommen auf die staatliche Anerkennung. Dem Staat traute man aus allzu schlechter Erfahrung vor allem Schlechtes zu. Dieses Beispiel zeigt, dass die regierungsamtliche Änderung von Sagbarkeitsregeln eine zwar notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für den Abbau von Vorurteilen und Vorbehalten auf beiden Seiten war und ist.

Bis in die 1980er Jahre hinein gab es zwischen Minderheit und Mehrheitsgesellschaft keine organisierte Beziehungsebene. Der wissenschaftliche Diskurs um die „NS-Zigeunerverfolgung“ triefte jahrzehntelang vor Rassismus. Ich spreche daher rückblickend von einem kriminalpräventiven Denkstil, dessen Protagonisten von der gemeinsamen Grundprämisse ausgingen, die verfolgte Minderheit sei und bleibe aus biologischen Gründen kriminell. Dieses Denken wurde durch die besser rezipierten internationalen Forschungen seit den 1970er Jahren zunehmend unplausibel. Etwa gleichzeitig mit der personellen Anerkennung der Sinti und Roma als Gesprächspartner der Bundesregierung setzte in der Bundesrepublik die empirische Erforschung des Mordes an den Sinti und Roma ein. Ein genozidkritischer Denkstil brach sich Bahn. Dies sorgte dafür, dass vormals anerkannte „Zigeunerexperten“ wie Hermann Arnold ihre Diskursposition verloren.

In meiner eingangs erwähnten Dissertation vertiefe ich mit kulturwissenschaftlichem Blick diese bislang kaum empirisch erforschte Facette der Zeitgeschichte. Ob es eine solche diskursive Leitfunktion der öffentlichen Hand über diesen Fall hinaus gegeben hat, ist kaum erforscht. Im Kontext der Fragen nach Rassismus, Zuwanderung und Identität wären Erkenntnisse hierüber von besonderem Interesse: Kann die Exekutive dazu beitragen, dass über Minderheiten anders gesprochen und anders gedacht wird? Sind Eingriffe des Staates in die politisch-soziale Sprache unzulässige Verengungen der Meinungsfreiheit? Im Fall der Sinti und Roma beschnitt der Staat die Betätigungsfreiheit von Rassisten. Und das war gut so.

Zitierweise: Sebastian Lotto-Kusche, "Kann eine Gesellschaft umdenken? Die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der Bonner Republik", in: Deutschland Archiv, 15.09.2021, Link: Externer Link: www.bpb.de/339945.

Ergänzend zum Thema:

Joey Rauschenberger, Externer Link: „Nur sagen kann man es nicht“ Kontinuität und restaurative Transformation des Antiziganismus im Parlamentarischen Rat, Deutschlandarchiv vom 15.10.2022

Fussnoten

Fußnoten

  1. Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Nachlass Franz Böhm, Bestand 01-200-005/4, Brief von Prof. Dr. Franz Böhm an Herrn Siegmund A. Wolf vom 2. Dezember 1957, S. 6. Hermann Arnold, Die Zigeuner. Herkunft und Leben der Stämme im deutschen Sprachgebiet, Olten/Freiburg 1965, S. 66.

  2. Die Dissertation mit dem Titel „Der NS-Völkermord an Sinti und Roma. Kämpfe um Anerkennung in der Bonner Republik“ wurde 2020 an der philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität vorgelegt und verteidigt, die Studie wird 2022/2023 erscheinen. Derzeit wird die Publikationsfassung vorbereitet.

  3. Hermann Arnold, Die Zigeuner. Herkunft und Leben der Stämme im deutschen Sprachgebiet, Olten/Freiburg 1965, S. 66.

  4. Hans-Joachim Döring, Die Motive der Zigeuner-Deportation vom Mai 1940, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 7 (1959) H. 4, S. 418–428.

  5. BArch, B 122/15538, Vermerk von Dr. Sp/Wi im Bundespräsidialamt vom 25. September 1969, Pag. 205f.

  6. Vgl. Donald Kenrick/Gratton Puxon, The Destiny of Europeʼs Gypsies, London 1972.

  7. Vgl. Donald Kenrick/Grattan Puxon, Sinti und Roma. Die Vernichtung eines Volkes im NS-Staat, Hg. v. d. Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen 1981.

  8. BArch B 136/28310, Gesprächsvorbereitungen für das Gespräch am 17. März 1982.

  9. BArch, B 106/94701, Internes Rundschreiben von Referat VI6 an diverse andere Referate vom 25. August 1981, Pag. 454ff., hier Pag. 455.

  10. Auszug aus einem Interview des Verfassers mit Matthäus Weiß, dem Vorsitzenden des Landesverbands der Sinti und Roma in Schleswig-Holstein, geführt am 15. Juni 2016.

Weitere Inhalte

Sebastian Lotto-Kusche ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History (FRZPH) in Schleswig, sie gehört zur Europa-Universität Flensburg.