Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Redaktion Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte

Sonia Combe

/ 12 Minuten zu lesen

In Gedenken an den Buchenwald-Überlebenden Borys Romantschenko (1926-2022), der am 18. März in Charkiw durch Putins Bomben ums Leben kam.

KZ-Buchenwald nach der Befreiung durch US-Truppen am 11. April 1945: Überlebende Häftlinge verlassen das Lager. (© picture-alliance/akg)

Die Geschichte wird ständig umgeschrieben: Grund dafür ist das Auftauchen neuer Quellen, neuer Ansätze oder neuer Umstände. Die Instrumentalisierung der Vergangenheit durch politische Mächte ist weit verbreitet. Der russische Präsident Wladimir Putin hat dies gerade erst wieder bewiesen, als er das Schreckgespenst von „Faschismus“ und „Völkermord“ beschwor, um den Überfall auf die Ukraine zu rechtfertigen. Dabei ist die Geschichte zwar offen für pluralistische Interpretationen, aber diese müssen mit den Umständen in Beziehung gesetzt werden, unter denen sie geschrieben wurde – freilich ohne sie so umzuschreiben, dass sie zur Fälschung wird, wie im erwähnten Fall. Ein paradigmatisches Beispiel hierfür ist der Wandel des Narrativs über das Konzentrationslager

Buchenwald nach dem Ende der DDR.

Das im Juli 1937 eingerichtete, acht Kilometer von Weimar entfernt gelegene Lager Buchenwald war eines der größten auf deutschem Boden. Die ersten Häftlinge waren die von der nationalsozialistischen Propaganda so genannten „Asozialen“. Nach ihnen kamen Vertreter der Opposition gegen den NS. Diesen mehrheitlich kommunistischen politischen Gefangenen wurden nach Auseinandersetzungen mit den gewöhnlichen „Kriminellen“, den sogenannten „Berufsverbrechern“, ab 1942 Funktionsaufgaben in der Lagerverwaltung übertragen, und dies aus mehreren Gründen: Auf der einen Seite war Buchenwald durch den Zustrom der Kriegsgefangenen völlig überfüllt, während der SS Kräfte fehlten; auf der anderen Seite begriff die Lagerleitung, dass die politischen Gefangenen für die Organisation der kriegswichtigen Zwangsarbeit, der die Gefangenen zugewiesen wurden, effizienter waren als die „Berufsverbrecher“. Die Hauptaufgabe der Funktionshäftlinge bestand darin, die von der SS angeforderten Arbeitskommandos zusammenzustellen. Sie besetzten Schlüsselposten wie den der „Arbeitsstatistik“, die Arbeitskräfte zuteilte, und den des Krankenreviers – Orte, an denen es um Leben und Tod gehen konnte.

In diesem KZ, in dem antifaschistische Widerstandskämpfer aller Länder und sowjetische Kriegsgefangene interniert waren, organisierte sich der Widerstand im Internationalen Lagerkomitee (ILK), an dessen Spitze die deutschen Kommunisten standen. Sie bereiteten einen Aufstand vor, der schließlich nicht mehr ausgeführt werden musste. Das ILK begrüßte am 11. April 1945 die US-amerikanische Armee, als diese vor Ort auftauchte. Zuvor hatten sie die letzten fliehenden SS-Mitglieder entwaffnet oder gefangen genommen, mit Waffen, die sie sich während der Bombardierung des Lagers am 24. August 1944 besorgt hatten – was es später erlaubte, von einer Selbstbefreiung des Lagers zu sprechen.

Buchenwald – ein antifaschistischer Wallfahrtsort in der DDR

Als die Alliierten das Gebiet des Deutschen Reichs unter sich aufgeteilt hatten, lag Buchenwald in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Die befreiten politischen Gefangenen nahmen an der Seite künftiger kommunistischer Führungskader, der aus dem sowjetischen Exil zurückgekehrten „Gruppe Ulbricht“, am Aufbau der DDR teil. Von überlebenden Opfern des NS regiert, präsentierte sich die SBZ und spätere DDR als Erbin des Widerstands gegen Hitler. Die ostdeutsche Führung verband ihr sozialistisches Staatsprojekt mit einer Erinnerungspolitik, die auf dem antifaschistischen Kampf und der Verehrung seiner Helden gründete. 1958 wurde die Gedenkstätte Buchenwald eröffnet und war damit der erste Ort des Gedenkens an die KZ auf deutschem Gebiet überhaupt. Die Gedenkstätte Dachau in der Bundesrepublik wurde erst zehn Jahre später eingerichtet. Jedes Jahr im April finden sich die „Ehemaligen“ von Buchenwald aus allen Ländern zusammen, um den „Buchenwaldschwur“ zu erneuern, der im September 1945 geleistet wurde. Damals verpflichteten sie sich, den Kampf bis zur „Vernichtung des Nazismus mit seine[n] Wurzeln“ weiterzuführen und eine „neue Welt des Friedens und der Freiheit“ aufzubauen.

Überlebende des Konzentrationslagers gedenken am Sonntag (17.04.2011) mit einer Kranzniederlegung auf dem ehemaligen Appellplatz der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar der Befreiung vor 66 Jahren und der 56 000 Menschen, die im dem KZ in den Jahren 1937 bis 1945 verhungerten oder ermordet wurden. Die US-Armee hatte das KZ in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges am 11. April 1945 erreicht. Bis dahin waren hier von Juli 1937 an mehr als 250 000 Menschen inhaftiert. 21 000 Menschen erlebten ihre Befreiung. (© picture-alliance/dpa)

Ebenfalls 1958 wurde in der DDR ein Roman veröffentlicht, der auf einer wahren Begebenheit beruht: der Rettung eines polnisch-jüdischen Kindes durch deutsche Funktionshäftlinge im Lager. Der Autor von „Nackt unter Wölfen“, Bruno Apitz, war ein „Ehemaliger“ des Lagers Buchenwald. Sein Buch war ein großer Erfolg und wurde in 32 Sprachen übersetzt. Das Lagergelände von Buchenwald wurde in der DDR zu einer Art antifaschistischem Wallfahrtsort, dessen Museum die Rettung des Kindes als Symbol für die humanistische Gesinnung der Kommunisten hervorhob. Ein gleichnamiger Film des Filmemachers Frank Beyer, der auf dem Buch basierte, wurde seinerseits ein internationaler Erfolg. Mit Statisten und Schauspielern, die zum Teil ehemalige Häftlinge waren, machte Beyer einen Film unter gewissermaßen optimalen Bedingungen: Er konnte am Ort des Geschehens drehen, im Lager, dessen gemauerte Gebäude erhalten geblieben waren – wie die sogenannte Effektenkammer, in der das Kind von Funktionshäftlingen versteckt worden war. Beyers Film gewann 1963 einen Preis beim Internationalen Filmfestival in Moskau, wo er mit Fellinis „Achteinhalb“ konkurrierte.

Wie so oft – zumal niemand die Einzelheiten der Rettung des jüdischen Kindes kannte – wurde die von Apitz verfasste und von Beyer übernommene Romanversion zum Vorbild für die Szenografie der Gedenkstätte Buchenwald. Das „Buchenwaldkind“ (wie es in der ostdeutschen Erzählung hieß, obwohl es nicht das einzige Kind in Buchenwald war) wurde vom sogenannten Maskottchen der Funktionshäftlinge zu einer Art Museumsikone. Stefan J. Zweig, das „Buchenwaldkind“, ermöglichte, wie Anne Frank, eine Identifikation mit der Opferfigur schlechthin, dem Kind. Seine Geschichte wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Dauerausstellung der DDR-Gedenkstätte.

Ein Moskauer Prozess in Ostberlin

Nach dem Fall der Mauer zugänglich gewordene Archive erlaubten es, das Wissen über den Alltag in Buchenwald zu erweitern. Dokumente im SED-Parteiarchiv enthüllten, was bis dahin kaum jemand wusste: Kurz nach Kriegsende waren ehemalige Buchenwald-Gefangene, die wichtige Positionen in der Lagerführung innegehabt hatten, zu ihrer Rolle als „Kapos“, um den KZ-Ausdruck zu verwenden, befragt worden. Während die meisten Zeugenaussagen, insbesondere die entscheidende des Soziologen Eugen Kogon, eines deutschen sozialdemokratischen Oppositionellen, der sechs Jahre lang in Buchenwald interniert gewesen war, belegten, dass die kommunistischen „Kapos“ unter den gegebenen Bedingungen ihr Bestes getan hätten („[d]as Verdienst der Kommunisten um die K[onzentrations]L[ager]-Gefangenen [...] [kann, S.C.] kaum hoch genug eingeschätzt werden“ ), erhob der Bericht eines Historikers der US-Armee im Gegensatz dazu schwere Vorwürfe. Der Bericht mit dem Titel „Communist Atrocities at Buchenwald“ stammt von dem US-Militärhistoriker Donald Robinson. Er erschien kurz nach Winston Churchills berühmter Rede vom 5. März 1946, mit der dieser den Kalten Krieg einleitete, als er erklärte: „Von Stettin an der Ostsee bis Triest an der Adria hat sich ein Eiserner Vorhang über den Kontinent gelegt.“ Die Verbindung zwischen dem wie zufällig im richtigen Moment veröffentlichten Bericht und Churchills Rede ist offensichtlich, dennoch wurden in der Bundesrepublik Prozesse gegen ehemalige Buchenwald-Gefangene vorbereitet. Diejenigen unter ihnen, die in der DDR lebten, reisten nicht dorthin, wurden aber vor eine Parteikommission geladen und mussten sich zu den im Bericht erhobenen Vorwürfen äußern: Hatten sie durch die Übernahme von Führungsaufgaben mit der SS kollaboriert? Hatten sie ihre Position ausgenutzt, um ihr eigenes Überleben auf Kosten der anderen Gefangenen zu organisieren? Zwar gelang es den Befragten, die Untersuchungskommission der Partei von der Komplexität der Entscheidungen unter extremen Bedingungen zu überzeugen, dennoch wurden sie in ihren Ämtern degradiert, zumal sie auch von den Sowjets beschuldigt wurden, ihre Landsleute misshandelt zu haben. 1951 fand in Ostberlin vor einem sowjetischen Militärgericht ein Prozess gegen mehrere ehemalige Buchenwald-Gefangene statt. Einige von ihnen wurden verurteilt und in den Gulag geschickt. Einer von ihnen, der Revierverantwortliche Ernst Busse, sollte nicht zurückkehren. In Frankreich hingegen, wo sich der kommunistische Industrieminister der Regierung General de Gaulles von 1945, der ehemalige Buchenwald-Gefangene Marcel Paul, mit ähnlichen Anschuldigungen konfrontiert sah, war die Diskussion schnell beendet: Paul gab die Anweisung, französische Häftlinge auf Kosten der Angehörigen anderer Nationalitäten zu retten, als patriotischen Akt aus. Es scheint, als hätten die in Ostberlin gegen ehemalige Buchenwald-Gefangene geführten „Moskauer Prozesse“ darauf abgezielt, diese von der Sphäre der Macht fernzuhalten. Diese Männer, die das Lager durchgemacht hatten, drohten nicht so gefügig zu sein wie ihre aus Moskau zurückgekehrten Genossen. Alle wurden später diskret rehabilitiert, manche auch posthum wie Ernst Busse.

Eine Leerstelle der Geschichtsschreibung

Durch eine erstaunliche Wendung der Geschichte führte das im Archiv der SED ausgegrabene tragische Schicksal von Busse und den Opfern der stalinistischen Repression dazu, dass ihre Rolle im denunziatorischen Klima nach der Wiedervereinigung erneut in Frage gestellt wurde. So begann im Februar 1994 die Bild-Zeitung in Thüringen eine Artikelserie mit dem Titel „Wie Kommunisten den Nazis beim Töten halfen“. Historiker:innen, von denen die meisten mit der Erinnerungsliteratur der Lager kaum vertraut waren, prägten in diesem Zusammenhang den Begriff des „Opfertauschs“. Sie behaupteten, die Kommunisten hätten dank eines „Opfertauschs“ überlebt, eine als „Gruppenegoismus“ bezeichnete Praxis, die in der DDR geheim gehalten worden sei, um das Heldenimage zu bewahren.

Diese Interpretation ist mit Vorsicht zu betrachten. Zunächst einmal, weil sie sich auf eine unkritische Lektüre von Archivmaterial stützt: Ernst Busse hätte angeblich „gestanden“, nicht nur Todesspritzen verabreicht, sondern auch drei Mal Listen mit 150 „Todeskandidaten“ erstellt zu haben. Hier zeigt sich die Maßlosigkeit der in stalinistischen Prozessen erpressten Geständnisse. Die Interpretation offenbart außerdem Unkenntnis der „Grauzone“ (Primo Levi), deren „Labor“ Buchenwald war – eine Zone, in der Situationen zum Alltag gehörten, die jenen der für das Lager Auschwitz analysierten „choiceless choice“ (Lawrence Langer ) nahekamen. Diese Interpretation weist schließlich auf eine Leerstelle der Geschichtsschreibung hin: Die Modalitäten des Überlebens, zu denen auch die Praxis des Tauschens gehörte, müssen erst noch genauer untersucht werden. Das Tauschen bestand darin, sich von der Liste eines als besonders hart geltenden Arbeitskommandos streichen zu lassen oder, wie im Außenlager Dora, wo man kaum eine Überlebenschance hatte, de facto jemand anderen an seiner Stelle zu schicken oder den Namen eines Toten oder Sterbenden anzunehmen, um einen Transport zu vermeiden – alles Überlebensstrategien, die manchmal sehr explizit durch die Erinnerungsliteratur geistern.

Jorge Semprún etwa machte dies zum Thema seines Romans „Der Tote mit meinem Namen“ (2002), in dem sich zwar Fiktion und Realität mischen, der aber gleichwohl als Zeitzeugenbericht über Buchenwald gilt. In Frankreich hatte der Widerstandskämpfer Stéphane Hessel bereits im März 1946 in der Zeitschrift Les Temps modernes berichtet, wie er von deportierten Ärzten gerettet worden war und sich immerzu fragte, ob sie dem Mann, dessen Identität er annehmen sollte, nicht „zum Sterben verholfen“ hatten. So war sein eigener Name von der Liste der von der SS zum Tode Verurteilten verschwunden.

Vor allem aber ist da das Buch des Widerstandskämpfers David Rousset, „Les jours de notre mort“, das 1947 veröffentlicht und bis heute nie ins Deutsche übersetzt wurde, das aber in der Geschichtsschreibung über Buchenwald schmerzlich vermisst wird. In diesem Buch, in dem Rousset alle Zeitzeugenberichte von KZ-Überlebenden zusammengefasst hat, die er unmittelbar nach seiner Befreiung sammeln konnte, werden Situationen der „Wahl unter Zwang“ auf allen Ebenen angesprochen, von der Arbeitsstatistik bis zum Revier. Im Gegensatz zu dem wenig schmeichelhaften Porträt, das der Historiker Lutz Niethammer von dem Leiter des Reviers, Ernst Busse, gezeichnet hat, findet er bei Rousset wie in den meisten Zeitzeugenberichten positive Erwähnung. Das von Niethammer herausgegebene Buch mit dem Titel „Der ‚gesäuberte‘ Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald“, der an sich schon wie ein Vorwurf an die Adresse der gefallenen Helden des ostdeutschen Staates klingt, passte gut in das Klima einer öffentlichen Debatte, in der Antifaschismus nicht ohne Schadenfreude zu einem „Mythos“ herabgestuft wurde. Als ob es ihn als realen Kampf nie gegeben hätte.

Das mit dem Bade ausgeschüttete Kind

Das von Niethammer herausgegebene Buch wurde zum Standardwerk und inspirierte die Neugestaltung der Ausstellung in der Gedenkstätte. Stefan J. Zweig, das von den Funktionshäftlingen/„roten Kapos“ gerettete „Buchenwaldkind“ wurde zum Kollateralopfer der zweifellos notwendigen, aber überhasteten und einseitigen Revision der Lagergeschichte. Wie das sprichwörtliche Kind wurde er gleichsam mit dem Bade ausgeschüttet, er verschwand aus den Ausstellungen der Nachwendezeit. Sein Foto wurde durch das eines anderen, gleichaltrigen Kindes ersetzt. In dem der Dekonstruktion des DDR-Narrativs gewidmeten Teil des Museums tauchte sein Name jedoch auf der Liste jener 200 für Auschwitz bestimmten Kinder auf, von der er gestrichen und durch den jungen Sinto Willy Blum ersetzt worden war. Erst vor kurzem belegten neue Dokumente, dass Zweig gerettet wurde, weil der Bruder des jungen Sinto diesen auf dem Transport begleiten wollte. Für die SS war nur wichtig, dass die Anzahl von 200 Kindern stimmte.

Da das Buchenwaldkind nur mit Hilfe eines »Opfertauschs« überlebt hatte, entschied man, dass sein Name nicht ohne diese Umstände seiner Rettung genannt werden sollte. Wie der damalige Direktor der Gedenkstätte, Volkhard Knigge, 2012 in dem von Zweig vor dem Berliner Landgericht angestrengten Prozess erklärte, war dies seine Entscheidung gewesen. Zweig sagte, er empfinde es als Fehler, dass von ihm nur noch als Nutznießer eines „Opfertauschs“ die Rede sei. Dies müsse aufhören, forderte er, und das Gericht gab ihm schließlich Recht. Imre Kertész, der Autor des „Romans eines Schicksallosen“(1996), hatte seinerseits entdeckt, dass er auf ähnliche Weise einem Transport nach Auschwitz entgangen war. Wie er später sagte, hatte wahrscheinlich jemand von der „roten Führung“ beschlossen, den kleinen Juden zu retten. Er habe es vorgezogen, so Kertész, den Namen desjenigen, der an seiner Stelle ging, nicht zu erfahren.

Diese Wahl hatte Zweig nicht. Außerdem kursierte die Liste, auf die er gesetzt und von der er dann gestrichen worden war, in zahlreichen Veröffentlichungen, die auf die „Enthüllung“ der Umstände seiner Rettung folgten. Es sei darauf hingewiesen, dass der in Yad Vashem (Jerusalem) hinterlegte Zeitzeugenbericht seines Vaters, Zacharias Zweig, der nach dessen Tod 1987 in Deutschland veröffentlicht wurde, kein Geheimnis daraus machte, unter welchen Bedingungen sein Sohn gerettet worden war. Ende der 1980er-Jahre fand dies keine Beachtung. Der Antifaschismus der DDR war noch nicht auf den Prüfstand gestellt worden. Dafür musste erst die Mauer fallen.

Apitz‘ Buch „Nackt unter Wölfen“ wurde heftig kritisiert und genauestens unter die Lupe genommen, um Wahrheit und Fiktion säuberlich voneinander zu trennen, eine Übung, deren Zweck schwer zu verstehen ist – im Gegensatz zu ihrem Ziel. Dem Autor wurde vorgeworfen, die Umstände der Rettung verschwiegen zu haben, obwohl sie ihm nicht bekannt waren und er die gleiche Vorsichtsmaßnahme ergriffen hatte wie Rousset, nämlich seinem Buch den Untertitel „Roman“ zu geben. Beide stützten sich auf ihre Erinnerungen und Zeitzeugenberichte, die sie nicht mit Archivmaterial abgleichen konnten. Aber hat man das erwähnte Buch Semprúns ähnlich behandelt? Sein Bericht über den Tod des Mannes, dessen Identität er annahm, der in der Latrine des Lagers noch die Kraft gefunden haben soll, Verse von Rimbaud zu rezitieren, macht zumindest skeptisch. Apitz hatte zugegebenermaßen nicht das schriftstellerische Format Semprúns.

Die Dekonstruktion des DDR-Narrativs über Buchenwald ist im Zusammenhang mit der Diskreditierung der Antifaschismus-Erinnerung zugunsten der Totalitarismus-These zu betrachten – die letztlich die Gleichwertigkeit von Nazi- und Sowjetregime suggeriert. In Deutschland kam die Erinnerung an den Antifaschismus in den 1990er-Jahren in Verruf, als das „Schwarzbuch des Kommunismus“ (dessen Titel an Ilja Ehrenburgs und Wassili Grossmans Schwarzbuch über die Vernichtung der Juden auf dem Gebiet der UdSSR anknüpfte ) in verschiedenen Sprachen erschien und so erfolgreich war, dass es zum vorherrschenden Deutungsraster für die kommunistische Erfahrung wurde. Mit Recht könnte man sich allerdings fragen, ob die Vereinfachungen und Legenden der in der DDR verbreiteten Geschichte des Antifaschismus nicht weniger wahrheitswidrig gewesen sind als die zeitgenössischen westdeutschen Gründungsmythen, denen zufolge die Wehrmacht nicht an der Vernichtung der Juden im Osten beteiligt war oder das Diplomatenkorps des Dritten Reiches nichts vom Völkermord gewusst habe...

Buchenwald war nicht nur ein deutsches KZ. Es war ein Ort, an dem sich Antifaschisten, Kommunisten und Nichtkommunisten aus allen Ländern begegneten, ein Ort, der dazu anregen sollte, eine entideologisierte Forschung über den Antifaschismus zu betreiben und sie zum Element einer großen, von den nationalen Geschichten losgelösten „Ursprungserzählung“ zu machen, die sich Europa –wenn es weiterexistieren will – zulegen muss.

Zitierweise: Sonia Combe, „Buchenwald und seine Nachgeschichte“, in: Deutschland Archiv, 6.4.2022, Link: www.bpb.de/507038.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Eugen Kogon, Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager, Frankfurt/M. 1946, S. 311.

  2. Vgl. The American Mercury 10 (1946), S. 397-404.

  3. Wie Kommunisten den Nazis beim Töten halfen, in: Bild Thüringen, 23.2.1994 und 25.2.1994.

  4. Vgl. Lutz Niethammer (Hg.), Der „gesäuberte“ Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald, Berlin 1994.

  5. Vgl. Lawrence L. Langer, The Dilemma of Choice in the Deathcamps, in: Centerpoint 4 (1980) 1, S. 53-59.

  6. Vgl. Stéphane Hessel, Entre leurs mains, in: Les Temps Modernes 1 (1945/1946) 6, S. 1069-1083.

  7. Nur sein erstes Werk „L‘univers concentrationnaire“ (1946) wurde im Jahr 2020 unter dem Titel „Das KZ-Universum“ veröffentlicht. Zur Erinnerung: 1944 stellten die Franzosen 40 Prozent der Lagerbevölkerung.

  8. Vgl. Lutz Niethammer, Ein Sessel im KZ. Über Abbild, Inbild und Legende, in: Ulrich Herbert/Dirk van Laak (Hg.), Deutschland danach. Post-faschistische Gesellschaft und nationales Gedächtnis, Bonn 1999, S. 465-483.

  9. Ein britischer Historiker hat ein Buch geschrieben, das die doppelte Instrumentalisierung der Geschichte des Buchenwaldkindes, erst durch die DDR und dann durch die Bundesrepublik, sehr gut analysiert: William J. Niven, Das Buchenwaldkind. Wahrheit. Fiktion und Propaganda, Bonn 2009.

  10. Vgl. Annette Leo, Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Geschichte, Berlin 2018, S. 20.

  11. Vgl. Constanze von Bullion, KZ-Überlebender wehrt sich gegen Begriff des „Opfertauschs“, in: Süddeutsche Zeitung, 26.2.2012.

  12. Vgl. Imre Kertész, Dossier K. Eine Ermittlung, Reinbek 2006, S. 83.

  13. Vgl. Zacharias Zweig, Mein Vater, was machst Du hier?, Frankfurt/M. 1987

  14. Als ein Beispiel: Susanne zur Nieden, „Stärker als der Tod“. Bruno Apitz‘ Roman Nackt unter Wölfen … und die Holocaust-Rezeption in der DDR, in: Manuel Koppen und Klaus Scherpe (Hg.), Bilder des Holocaust: Literatur – Film – Bildende Kunst, Wien 1997.

  15. Vgl. Stéphane Courtois et al. (Hg.), Das Schwarzbuch des Kommunismus, München 1998.

  16. Vgl. Wassili Grossman/Ilja Ehrenburg, Das Schwarzbuch: Der Genozid an den sowjetischen Juden, Vilnius 1993. Das Buch wurde 1947 in der UdSSR verboten und erschien erst 1993 auf Russisch.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Sonia Combe für bpb.de

Sie dürfen den Text unter Nennung der Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE und des/der Autors/-in teilen.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern / Grafiken / Videos finden sich direkt bei den Abbildungen.
Sie wollen einen Inhalt von bpb.de nutzen?

Weitere Inhalte

Dr. habil., ist eine französische Historikerin. Sie ist assoziierte Forscherin am Centre Marc Bloch Berlin und arbeitet zur Geschichte kommunistischer und postkommunistischer Gesellschaften Europas. Veröffentlichungen u.a.: Ein Leben gegen ein anderes. Der „Opfertausch“ im KZ Buchenwald und seine Nachgeschichte, aus dem Französischen übersetzt von Dr. Marcel Streng, Berlin 2017.