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Das Land der begrenzten Möglichkeiten | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Das Land der begrenzten Möglichkeiten Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft

Thomas Lindenberger

/ 17 Minuten zu lesen

Der SED-Staat strebte danach, seinen umfassenden Herrschaftsanspruch durch vielfach gesicherte Grenzen zu festigen. Das schränkte die Handlungsräume, in denen DDR-Bürger die Chance hatten, ihr Leben selbst zu bestimmen, enorm ein – dennoch konnte in den Grenzen dieser Diktatur für einige Jahrzehnte ein stillschweigender Minimalkonsens zwischen Regime und Bevölkerung praktiziert werden.

Am deutsch-deutschen Grenzübergang Herleshausen Hessen/Thüringen im August 1973 (© Bundesregierung, B 145 Bild-00019452, Foto: Lothar Schaack)

"Sie waren jedes Wochenende unterwegs, um sich die Ländereien anzuschauen, die sie aufkaufen wollten. Manchmal glaubten sie, daß sie es nie schaffen würden. Das Land kam ihnen so groß vor. Das lag aber daran, daß ihr Moped so langsam war." Es gehört nicht viel dazu, die DDR als ein "Land der begrenzten Möglichkeiten" zu apostrophieren. Im sozialistischen Alltag herrschte Mangel an vielem, aber nicht an Grenzen. Es gab "die" Grenze um das Staatsgebiet und die zahlreichen sichtbaren und unsichtbaren Grenzen in dessen Innern. Als politisches Gemeinwesen funktionierte die DDR nach dem "Was nicht erlaubt ist, ist verboten"-Prinzip. Daher war das Überschreiten von Grenzen ohne ausdrückliche Genehmigung, und wenn es sich um die äußere, die Staatsgrenze handelte, bereits dessen Versuch, verboten und mit hohen Risiken verbunden. Das schränkte die Bewegungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger erheblich ein – wobei der Notwendigkeit, die das Gemeinwesen im Innern durchziehenden Grenzen zu respektieren im Wesentlichen auf der potenziell tödlichen Staatsgewalt an der äußeren Grenze beruhte. Das besondere an der DDR etwa gegenüber dem Vorbild Sowjetunion bestand dabei darin, dass sich dies auf einem sehr kleinen Staatsgebiet abspielte, das zudem direkt an den "imperialistischen Klassengegner" grenzte und eine von diesem kontrollierte Enklave – West-Berlin – aushalten musste. Galt für die Sowjetunion trotz Kommunismus immer noch die Lebensweisheit „Der Zar ist weit, Russland ist groß“, so war hier der Staat klein und seine Autoritäten, aber auch deren ärgste "Feinde", waren immer in Reichweite.

Macht und Herrschaft auf engstem Raum

Um das Verhältnis von Herrschaftsordnung, Raum und Machtchancen der Vielen in den beengten Verhältnissen der DDR zu diskutieren, soll zunächst von der klassischen Unterscheidung Max Webers ausgegangen werden. Demnach bedeutet "‘Macht‘ […] jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht". "‘Herrschaft‘ soll heißen die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden."

Eine "soziale Beziehung" zwischen Individuen beinhaltet immer ein Nähe-Distanz-Verhältnis, das durch die Eigenschaften des Raumes, indem es situiert ist, wesentlich bestimmt ist: Die Kleinfamilie ist durch die private Wohnung, die Nachbarschaft durch den Häuserblock oder die Plattenbausiedlung, das Arbeitskollektiv durch Werkstatt, Fabrikhalle und Bürogebäude, die Zwangsgemeinschaft der Gefangenen durch das Gefängnis, und so weiter räumlich organisiert. Wir können uns diese Räume also als Machträume vorstellen. Damit folgen wir zugleich der von Foucault inspirierten Vorstellung, wonach soziales Handeln immer in Machtbeziehungen stattfindet und mit einem räumlichen Dispositiv verbunden ist, und dass dabei jeder Akteur mit Macht ausgestattet ist, wenn auch in unterschiedlichem Umfang und in unterschiedlicher Weise, vor allem auch mit unterschiedlichen Mitteln ("gleichviel worauf die Chance beruht") und in Verbindung mit unterschiedlichen Praxen (unter denen die Praxis des Diskurses eine besondere Stellung einnimmt).

Das ist eine sehr allgemeine Bestimmung, die wenig über den Inhalt, die Funktionsweise und schon gar nichts über die äußeren Umstände dieser Beziehungen aussagt. "Herrschaft" ist im Gegensatz dazu in einer Hinsicht eindeutig: Sie beinhaltet ein Oben und ein Unten. Offen bleibt in dieser Definition, wie die Errichtung und die Reproduktion von Herrschaft bewerkstelligt wird, zum Beispiel ob dieser Vorgang auf Willkür und Gewalt beruht oder in regelgebundenen und ergebnisoffenen Verfahren immer wieder erneuert wird, wie das für die Demokratie als "Herrschaft auf Zeit" charakteristisch ist. Wie sich im Einzelnen dieses Befehl-Gehorsam-Verhältnis in der Praxis gestaltet, variiert je nach historischen und gesellschaftlichen Umständen. Herrschaftsbeziehungen beruhen nicht nur auf formalen Befehlen und Anweisungen, sondern auch auf äußerlichem Einvernehmen und stummem Zwang. Entscheidend ist, dass die in einer Herrschaftsbeziehung angelegte "Chance" der einen Seite, bei der anderen "Gehorsam zu finden", auf Dauer gestellt und institutionalisiert, mithin Macht zwischen verschiedenen Akteuren ungleich verteilt ist.

Herrschaft in der DDR

Nach diesen Vorüberlegungen soll es im Folgenden darum gehen, wie sich Machträume und Herrschaftsverhältnisse in der DDR-Gesellschaft zueinander verhielten. Herrschaft in der DDR sollte in erster Linie politische Herrschaft sein. Das Gesellschaftssystem war darauf ausgerichtet, dass die von der Monopolpartei definierte Politik alle gesellschaftlichen Subsysteme (Ökonomie, Staat, Gesellschaft, Kultur, …) erreichte und affizierte. Diese angestrebte Entdifferenzierung der Subsysteme sollte die Wirksamkeit autonomer Steuerungsmedien, die aus bürgerlichen Herrschaftsverhältnissen der Form nach übernommen worden waren, insbesondere Geld und Recht, begrenzen und dem Prinzip nach aufheben.

Herrschaftsstrukturen in der DDR stellen sich daher, anders als in liberalen Gesellschaften, nicht als ein Neben- und Miteinander relativ autonomer Herrschaftsstrukturen dar, sondern als ein monolithisches, in sich mehrfach abgestuftes System von Bereichen, die untereinander in komplexen und angesichts des großen Anteils arkaner, das heißt geheimer, Herrschaftspraktiken nur teilweise einsehbaren Hierarchiebeziehungen standen. Das gesamte Land war in eine zentralistische Hierarchie von Zentrale – Mittelinstanz (Bezirk) – untere Ebene (Kreis) eingeteilt; der Instanzenzug jeder sachlichen Zuständigkeit fügte sich in dieses Schema ein. Auf jeder dieser Ebenen war die "führende Rolle der Partei" und die unsichtbare Hand ihrer Exekutionsorgane, insbesondere des Ministeriums für Staatssicherheit, gegenüber den anderen Instanzen statuarisch gesetzt. Sie legitimierte sich aus der historischen Mission der marxistisch-leninistischen Partei mit der den Bestand der DDR garantierenden Sowjetunion an der Spitze.

Wie im Einzelnen konkrete Machträume mit den Herrschaftsinstitutionen des SED-Staats verknüpft waren, gilt es zu rekonstruieren. Es handelt sich um eine genuin historische Frage. Es genügt nicht, etwa unter Berufung auf einen der totalitarismustheoretischen Ansätze zu unterstellen, dass die Parteiherrschaft alle Bereiche des sozialen Lebens von oben bis unten in gleicher Dichte und Totalität durchdrungen habe, daher jeder Machtraum in der sozialistischen Diktatur, mithin jede soziale Beziehung nur ein Rädchen im Getriebe des großen Ganzen gewesen sei, deren Funktionieren sich aus dem Herrschaftsapparat, dem sie unterstand, ohne weitere Anschauung ableiten ließe. Als heuristische Maxime muss vielmehr gelten: Die historische Frage nach dem Ob und Wie der Verknüpfung von Machträumen mit Herrschaftsbeziehungen lässt sich nicht durch den bloßen Rekurs auf die Herrschaftstheorie der Kommunisten vom "Demokratischen Zentralismus" beantworten. Letzteres zu tun hieße, das "Intelligent Design" der marxistisch-leninistischen Kybernetiker, Planer, Philosophen und Staatswissenschaftler für bare Münze zu nehmen anstatt für das, was es vor allem war: Ausfluss der Hybris einer Herrschaftselite von "Auserwählten", die sich weder unzensierter Kritik noch der Erneuerung ihres Herrschaftsauftrags durch ergebnisoffene Verfahren stellen musste.

Für detaillierte Untersuchungen konkreter Machträume müssen zunächst Handlungsfelder sozialer Beziehungen und ihrer Ver-Räumlichungen identifiziert und beschrieben werden. Es ist ihre Position im Verhältnis zu anderen Machträumen, und die Frage nach ihrer Verbindung zu Herrschaftspraxen zu bestimmen. Dabei stellt sich dann die Gretchenfrage nach der Reichweite der Parteiherrschaft und umgekehrt nach der Reichweite der Macht der von Herrschaftspositionen ausgeschlossenen Akteure.

Handlungsräume

Als eines der Handlungsfelder, das während der ersten zwanzig Jahre der Erforschung der DDR-Geschichte nach 1990 in dieser Perspektive vergleichsweise gut ausgeleuchtet wurde, ist der Betrieb anzusehen. Damit folgte die Forschung zunächst den Selbstauskünften der SED-Herrschaft, die ja von sich behauptete, dass hier, in der materiellen Produktion, die Herrschaft der Arbeiterklasse verankert sei. Besonders die unterste Ebene der Betriebshierarchie, die als "Brigade der sozialistischen Arbeit" verfasste Gemeinschaft von tagtäglich in derselben Werkstatt, an derselben Fertigungsanlage oder in derselben Schicht arbeitenden Kollegen, erwies sich als ein besonders lohnenswertes Untersuchungsgebiet. DDR-Betriebe waren nicht nur Orte, an denen Güter und Dienstleistungen erzeugt wurden. Im Rahmen von komplexen Austauschbeziehungen bildeten sie zugleich den Raum für zahlreiche weitere gesellschaftliche Zwecke, die nicht unmittelbar mit der Produktion in Zusammenhang standen: Hier hatten DDR-Bürger Zugang zu umfangreichen medizinischen Leistungen, zu Bildungsangeboten, sie konnten vom Betrieb aus ihren Familienurlaub organisieren und am kulturellen Leben teilhaben, aber auch die Lösung von Versorgungsproblemen "organisieren". Der SED-Staat nutzte die berechenbare Anwesenheit der großen Mehrheit der – zur Arbeit gesetzlich verpflichteten! – DDR-Bürger in den Betrieben, um sie dort mithilfe außergerichtlicher Verfahren, etwa den Konfliktkommissionen, im Sinne der sozialistischen Moral zu erziehen, aber auch um sie politisch zu überwachen.

Demgegenüber wurden andere Handlungsräume, also diejenigen außerhalb von Betrieb und Produktion, zunächst nicht so umfassend erforscht. Ihre Bedeutung für die Reproduktion der SED-Herrschaft ist auch nicht so leicht zu bestimmen. Wenn wir uns auf das Wohngebiet oder den Stadtraum konzentrieren, werden wir rasch feststellen, dass es an der Basis der Hierarchie keine Schlüsselinstitution gab, die ähnlich den "Brigaden der sozialistischen Arbeit" im Betrieb als generalisierte und durchaus alltagstaugliche Schnittstelle zwischen Herrschaftssystem und den Individuen fungierte. "Hausgemeinschaften" und "Wohngebietsausschüsse der Nationalen Front", die "Wohngebietsorganisationen" der SED, in denen überwiegend Rentner aktiv waren, örtliche Hobby-Sparten des Kulturbundes, die Aktivisten der "Gesellschaft für Natur und Umweltschutz", aber auch die lokalen Ableger der staatlichen Verwaltung und der Sicherheitsorgane wie die bei den Fachausschüssen der örtlichen Volksvertretungen angesiedelten "Bürger-Aktivs", die von den Abschnittsbevollmächtigten der Volkspolizei geführten "Gruppen der freiwilligen Helfer der Volkspolizei", die Freiwillige Feuerwehr, sowie die Gesellschaft für Technik (GST) – diese und weitere Institutionen sollten bei der Gestaltung des sozialen Nahraums "vor Ort" zusammenwirken – zumindest laut den zahlreichen Organigrammen, die die Bürokratien der DDR hinterlassen haben. Ein Blick in die Archive zeigt, dass viele dieser "Kollektive" eine Papierexistenz fristeten oder nur sporadisch aktiv waren. Dennoch erzeugten sie eine alle Bereiche des offiziellen öffentlichen Lebens repräsentierende Kulissenlandschaft. Ihre weithin sichtbaren Fassaden und Losungen sorgten auch außerhalb des primären Sozialisationsraums "Betrieb" dafür, dass kein DDR-Bürger und keine DDR-Bürgerin der obrigkeitlichen Aufforderung zur Mitwirkung am großen Ganzen aus dem Weg gehen konnten. "Arbeite mit! Plane mit! Regiere mit!" lautete der seit Ende der 1950er Jahre propagierte Slogan, der Angebot und Drohung zugleich enthielt, da diese Vision von Gesellschaft für das Nicht-Mitarbeiten keinen legitimen Raum vorsah.

Räume des Mitmachens in der SED-Diktatur

Eine der hartnäckigen Forschungslücken in der Erforschung der DDR-Gesellschaft sind die vielfältigen Formen des "gesellschaftlichen Engagements", die in diesen Basiseinheiten der Institutionenlandschaft angesiedelt waren. "Ehrenamtliche Tätigkeit" und "freiwilliges Engagement" erstreckten sich vor allem auf den Nahraum der alltäglichen Beziehungen, ob im Betrieb oder am Wohnort. Was davon der Berichtspflicht entsprechend lediglich "abgerechnet" wurde, also nur auf dem Papier existierte, oder im Sinne heutigen soziologischen Jargons kollektive "Eigenarbeit" darstellte, ist mitunter schwer auszumachen. In der Forschung wurde bislang unterstellt, dass es sich dabei in erster Linie um obrigkeitlich erwünschte Aktivitäten handelte, zu denen sich viele lediglich im Austausch für bestimmte Berechtigungen und Gratifikationen – berufliches Fortkommen, eine neue Wohnung, ein Studienplatz fürs Kind, oder auch nur das Unbehelligt-Bleiben bis zur nächsten Mitmach-Aufforderung – quasi unfreiwillig verpflichteten, eine Vorannahme, für die es stichhaltige Anhaltspunkte gibt. Allerdings wurde damit ein wesentlicher Machtraum, in dem auch Herrschaftslegitimation erzeugt wurde, unterschätzt. Über diese zahlreichen gesellschaftlichen Aktivitäten konnte der Partei-Staat, vertreten durch lokale Amtsträgerinnen und Amtsträger, auch mit jenen Bürgerinnen und Bürgern in Austausch treten, die er nicht zur Minderheit der vom Sozialismus sowjetischer Prägung Überzeugten rechnen konnte. Hier begegnete er Parteilosen oder auch "einfachen Parteimitgliedern", denen die große Politik relativ fern und die Alltagsprobleme ihres Wohngebiets nah lagen, und die bereit waren, sich zu deren Lösung auf diese Interaktion einzulassen. Die herrschaftssichernde Funktion dieser räumlich begrenzten Interaktionen lag gerade in der relativen Banalität ihrer Gegenstände, in ihrem Abstand zu den "großen" Parolen von Klassenkampf, Sozialismus und Völkerfreundschaft, aber auch von Planerfüllung und sozialistischem Wettbewerb.

Stillschweigender Minimalkonsens und Eigen-Sinn

Die Bedeutung dieser vordergründig banalen Gegenstände örtlich begrenzten Engagements zu unterschätzen, ist eine der typischen Fallstricke einer zu ausschließlich auf die "große Politik" und die repressive Willkür des SED-Staats ausgerichteten Erforschung der DDR-Vergangenheit. Die über lange Zeit ungefährdet erscheinende und offenkundig nicht ausschließlich auf physischer Gewaltandrohung gestützte Stabilität der SED-Herrschaft beruhte, so meine bereits an anderer Stelle ausgeführte These, auch auf einem stillschweigenden Minimalkonsens zwischen Regime und Bevölkerung. Dieser schloss die Unumstößlichkeit bestimmter Wertorientierungen und Zielvorgaben ein: Frieden, und zwar um jeden Preis; soziale Sicherheit und Wohlstandsentwicklung, die an der westlichen, nicht an der sowjetischen Wirklichkeit zu messen war; die Kleinfamilie als Kernbereich des individuellen Alltags; Erfüllung und Entfaltung der Persönlichkeit im Arbeitsleben, und zwar für alle, auch für Frauen; schließlich die Wertschätzung von Ordnung, Sauberkeit, Ruhe und Anstand, gerade auch im Nahbereich von Familie und Nachbarschaft.

Dieser Minimalkonsens musste "stillschweigend" bleiben. Es konnte nicht öffentlich zur Sprache gebracht werden, dass das SED-Regime im Höchstfall auf bis zu 20 Prozent der Bevölkerung als innerlich überzeugte Unterstützer rechnen konnte, also nie die Mehrheit der Bevölkerung auf seiner Seite hatte. Ebenso wenig war es möglich, mit der verbleibenden Mehrheit in aller Form die Minimalanforderungen des Projekts "DDR" abzüglich seiner kommunistischen Utopiekomponente auszuhandeln. Das musste indirekt geschehen, in den Niederungen der politischen Kommunikation, in örtlich begrenzten Machträumen. Voraussetzung dafür war natürlich, dass dabei seitens der "Bürger und Bürgerinnen" die ideologischen Vorgaben für das "große Ganze" nicht in Frage gestellt wurden.

Um diese Interaktionen zu verstehen, und zwar aus der Perspektive der von den "Höhen" der politischen Herrschaft Ausgeschlossenen, stellt das Konzept des Eigen-Sinns einen vielversprechenden Zugang dar. Dabei ist ausdrücklich hervorzuheben, dass Eigen-Sinn von DDR-Bürgern in den Interaktionen mit den Funktionären des SED-Regimes keineswegs als Indikator für Widerstand zu deuten ist. Wie ich an anderer Stelle ausgeführt habe, stabilisierte er eher im Gegenteil die Interaktion und damit auch das Herrschaftsarrangement, in das sie eingebettet war, als dass er sie untergrub. Eigen-Sinn fungierte als der Kompass, den Individuen benötigten um ihre überaus begrenzte, aber vorhandene Macht in solchen Begegnungen und im Zusammenwirken mit Vertretern der SED-Herrschaft zu ihrem eigenen Nutzen, ob er nun materieller, ideeller oder emotionaler Art war, einsetzen zu können. Das ist ganz nah an der Person angesiedelt zu denken, an den eigenen Sinnen für sich selbst und für andere, nah am eigenen Leben. Das betrifft die Familie, die Lebenserfahrungen und Lebensentwürfe, das was Personen als ihr unmittelbar Eigenes und daher auch Unveräußerbares ansehen: Kompetenzen und Fähigkeiten, verinnerlichte Werte, vor allem auch im Hinblick auf soziale Bindungen und soziales Verhalten, und die Zugehörigkeit zu konkreten Anderen in Partnerschaft, Familie und Verwandtschaft, Freundes- und Kollegenkreis, und anderen Gemeinschaften, wie etwa der Kirchengemeinde, dem Sportverein, der Heimat. Damit ist auch gesagt, dass "Eigen-Sinn" das Gegenteil von Reflex und Verhaltensschema ist, die von oben her mit Vorbedacht "konditioniert" und gesteuert würden, im Gegenteil: Wir bezeichnen damit auch die Aneignung von gesellschaftlicher Wirklichkeit durch Individuen, deren sichtbares Ergebnis nicht glatt mit den Steuerungsambitionen Herrschender aufgeht.

Die "Diktatur der Grenzen" als Herrschaftsprinzip

Wie ist nun das Verhältnis von Eigen-Sinn und dem, was man die politische "Raum-Ordnung" des SED-Staats nennen könnte, zu denken? Konstitutiv für die Anordnung der verschiedenen Machträume innerhalb der DDR-Gesellschaft war das Prinzip der "Diktatur der Grenzen": Die erwähnten bürgerschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten waren nicht nur begrenzt – das sind sie in demokratischen Gemeinwesen auch – ; diese Grenzen waren erstens unverhandelbar, zweitens äußerst unflexibel und undurchlässig, und drittens sehr weit unten angesiedelt, wenn man das Ganze zugleich als eine Machtpyramide betrachtet.

"Unverhandelbar" bedeutete: Der politische Führungsanspruch der SED durfte nicht, weder rhetorisch noch de facto, in Frage gestellt werden. "Unflexibel“ bedeutete: die Machträume des SED-Staats, also jene, zu denen nur Amtsträger der Partei und des Staatsapparat Zutritt hatten, und in denen die Genossen unter sich waren und bleiben sollten, bildeten eine Arkansphäre, die von der Sphäre der gesellschaftlichen Öffentlichkeit sorgsam geschieden wurde. Die Grenze zwischen beiden wurde bewacht und illegaler Grenzübertritt bekämpft beziehungsweise verhindert. Die Funktionäre, die an dieser Grenze Dienst versahen, waren sehr zahlreich und bildeten gewissermaßen das große Korps der Frontoffiziere zur Verteidigung der SED-Herrschaft gegen die ihr aus der Gesellschaft drohenden Gefährdungen und oder auch nur Begehrlichkeiten. Der Historiker Christoph Classen hat sie angesichts ihrer Sisyphusaufgabe einmal scherzhaft als die "armen Schweine an der Schnittstelle" bezeichnet.

Wie eine gläserne Decke hing diese Grenze, in der Vertikalen betrachtet, sehr tief im Gesamtgebäude des DDR-Gemeinwesens. Als – zu überprüfende – Arbeitshypothese schlage ich vor, die untere Außengrenze dieses Arkanums der DDR-Herrschaftsapparate ungefähr dort zu lokalisieren, wo die Zuständigkeitsbereiche hauptamtlicher Funktionsträger begannen. Von unten her gesehen hatte der gewöhnliche DDR-Bürger damit spätestens auf Kreisebene kaum mehr Möglichkeiten, durch Einsatz seiner Machtressourcen etwas Nennenswertes zu bewirken – es sei denn er verlegte sich auf das Schreiben von Eingaben. Diese konnten auch an höhere, ja an höchste Stellen gerichtet werden, dies jedoch unter strikter Beachtung des Prinzips ihrer Nicht-Öffentlichkeit, und dazu gehörte auch, dass sich der DDR-Bürger auf diese Weise nur als Einzelperson an die "Organe" des Parteistaats wenden durfte. Vereinzelt und außerhalb ihrer sozialen Beziehungen waren Eingabenschreiber jedoch weitgehend machtlos. Ob und wie die massenhaften Eingaben im Machtarkanum der Bürokratien des SED-Staats Entscheidungen im Sinne ihrer Autoren und Autorinnen bewirkten oder auch nicht, blieb der Willkür überlassen.

Das lange Scheitern des Minimalkonsenses

Soweit ein Erklärungsmodell, das wesentliche Komponenten und Wirkungsweisen im Verhältnis von Herrschaftspraxis, Machträumen (auch und vor allem der "einfachen" DDR-Bürgerinnen und -Bürger) und Eigen-Sinn umreißen soll. Historisches Forschen und Erkennen ist aber bekanntlich weniger an Zustandsbeschreibungen als an Veränderungen über die Zeit interessiert. Was hier als die Stabilität dieses Herrschaftsarrangements begünstigender "stillschweigender Minimalkonsens" skizziert wurde, war in der DDR keineswegs von Anfang an vorhanden, im Gegenteil: Die 1950er Jahre waren vom offenkundigen und – man denke an den 17. Juni 1953 – auch gewaltsam ausgetragenen Dissens zwischen Regime und Bevölkerung geprägt. Der stillschweigende Minimalkonsens hingegen hat sich erst in den Jahren nach dem Mauerbau bis zur frühen Honecker-Zeit entwickelt. In diese Zeit fällt auch die Konsolidierung und Routinisierung jenes DDR-Alltags, zu dem die beschriebenen, eng begrenzten Räume des bürgerschaftlichen Mitmachens und der von der Obrigkeit erwarteten "gesellschaftlichen Aktivitäten" ganz selbstverständlich dazu gehörten.

Bekanntlich scheiterte die SED aber je länger sie herrschte umso gründlicher mit ihrem durchaus ernst gemeinten Versuch, unter Maßgabe der systematischen diktatorischen Begrenzungen von Selbstbestimmung und Partizipation – beim Mauerbau angefangen bis zum unbedingt abgeschirmten Herrschaftsarkanum – gesellschaftliche Entwicklung so zu befördern, dass die Bürger nicht nur ihr Land, sondern eines Tages auch ihre Obrigkeit lieben würden. Das zeitigte spätestens ab den 1980er Jahren widersprüchliche Resultate: einerseits finden sich Anzeichen dafür, dass die Menschen im lokalen Nahbereich die vorhandenen Machträume eigenständiger zu nutzen begannen und sich dort verstärkt als "Bürger" zur Geltung zu bringen verstanden. Um seine internationale Reputation besorgte, begann der SED-Staat vermehrt kleine Konzessionen zu machen. So kann lassen sich einige der von Jan Palmowski in seinem großartigen Buch "Inventing the Socialist Nation" beschriebenen Konfliktverläufe zwischen lokalen Heimataktivisten und dem SED-Staat lesen.

Gleichzeitig gingen immer mehr DDR-Bürger dazu über, dieses der DDR innewohnende Prinzip der "Diktatur der Grenzen" samt und sonders in Frage zu stellen, und dies unmissverständlich und in den meisten Fällen unverhandelbar. Die Rede ist von den Antragstellern auf Ausreise aus der DDR. Der dramatische Anstieg ihrer Zahlen vor allem in den 1980er Jahren zeigt, dass die Mühen, sich in diesem Land sinnvolle Lebensperspektiven zu erarbeiten, immer häufiger frustriert wurden, weil immer weniger funktionierte. Um das im Eingangsmotto evozierte Bild aufzugreifen: Es stellte sich bei immer mehr Menschen die Gewissheit ein, dass die "Schwalbe" (so der Name des heute Kultstatus genießenden DDR-eigenen Mopeds) einfach zu langsam war, um selbst in diesem kleinen Land ordentlich voranzukommen. Auch die zweite Hälfte des Lebens unter diesen eingeengten Bedingungen in diesem kleinen Land zu verbringen, wurde immer mehr DDR-Bewohnern und -Bewohnerinnen ein unerträglicher Gedanke, und zwar nicht nur Intellektuellen, Künstlern und anderen Großstadtmenschen, sondern gerade auch Krankenschwestern und LKW-Fahrern, Ingenieuren und Konsumverkäuferinnen in der Provinz. Das hat Renate Hürtgen eindringlich und kenntnisreich in ihrem Buch "Ausreise per Antrag: Der lange Weg nach drüben" herausgearbeitet.

Die staatliche Reaktion auf die Antragstellung bekräftigte ein weiteres Mal die hier skizzierte Matrix von SED-Herrschaftsanspruch und den Bürgern zugänglichen Machträumen: Wer einen Antrag auf Ausreise stellte, wurde umgehend aus diesen entfernt beziehungsweise in ihnen isoliert und ausgegrenzt, gewissermaßen bereits im Innern des Landes ausgebürgert, lange bevor er oder sie die Landesgrenze überquert hatte. Die Härte, mit der diese systematische Isolierung im lebensweltlichen Nahbereich die Antragsteller häufig unvorbereitet und zu ihrer eigenen Überraschung traf, und die in ihren Erinnerungen an die Zeit des Wartens auf die Ausreisegenehmigung als traumatische Erfahrung eine zentrale Rolle spielt, bezeugt zweierlei: Der SED-Staat suchte mit äußerster Konsequenz bis in die feinsten Verästelungen des Alltags hinein die Sichtbarkeit einer prinzipiellen Infragestellung des Status quo zu unterbinden. Zugleich unterstreicht die einschneidende Erfahrung des Ausschlusses aus diesen Machträumen ihre fundamentale Bedeutung für das Leben der "einfachen" Bürgerinnen und Bürger in der DDR.

Zitierweise: Thomas Lindenberger, Das Land der begrenzten Möglichkeiten. Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft, in: Deutschland Archiv, 10.8.2016, Link: www.bpb.de/232099

Fussnoten

Fußnoten

  1. Leander Haußmann und Thomas Brussig, Das Drehbuch, in: Leander Haußmann (Hg.), Sonnenallee. Das Buch zum Film, Berlin 1999, S. 72–65, hier S. 136.

  2. Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie, Tübingen 1922, S. 28.

  3. Vgl. Michel Foucault, Analytik der Macht, Frankfurt am Main 2005.

  4. Siehe Alf Lüdtke, Die DDR als Geschichte. Zur Geschichtsschreibung über die DDR, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 48 (1998) 36, S. 3–16.

  5. Sigrid Meuschel, Legitimation und Parteiherrschaft. Zum Paradox von Stabilität und Revolution in der DDR 1945–1989, Frankfurt am Main 1993.

  6. Peter Hübner, Klaus Tenfelde (Hg.), Arbeiter in der SBZ-DDR, Essen 1999; Christoph Kleßmann (Hg.), Deutsche Demokratische Republik 1961–1971: politische Stabilisierung und wirtschaftliche Mobilisierung, Baden-Baden 2006; Peter Hübner, Arbeit, Arbeiter und Technik in der DDR 1971 bis 1989. Zwischen Fordismus und digitaler Revolution. Mit einem Essay von Ilko-Sascha Kowalczuk über die Arbeiter in der Revolution 1989/90, Bonn 2014.

  7. Thomas Reichel, "Sozialistisch arbeiten, lernen und leben". Die Brigadebewegung in der DDR (1959–1989), Köln [u.a.] 2011.

  8. Renate Hürtgen, "…wir wussten schon, daß sie im Betrieb waren, nur nicht, wer nun wirklich dabei war…". Operative Personenkontrollen des MfS im DDR-Betrieb, in: Deutschland Archiv 36 (2003) 1, S. 34–43.

  9. Siehe einen ersten Überblick dazu in Thomas Lindenberger, "The Fragmented Society. ‚Societal Activism’ and Authority in GDR State Socialism", in: zeitgeschichte 37 (2010) 1, S. 3–20.

  10. R. G. Heinze und C. Offe (Hg.), Formen der Eigenarbeit: Theorie, Empirie, Vorschläge, Wiesbaden 2013.

  11. Thomas, Lindenberger, Tacit minimal consensus. The always precarious East German dictatorship, in: Paul Corner (Hg.), Popular opinion in totalitarian regimes, Oxford 2009, S. 208–222.

  12. Es handelt sich um eine sehr grobe Schätzung, die sich auf die Zahlen zur Mitgliedschaft in der SED, die Ergebnisse der Wahlen 1946 und 1990 sowie auf im Westen erhobene Umfragen unter Bundesbürgern, die die DDR besucht hatten (siehe Jens Gieseke, Auf der Suche nach der schweigenden Mehrheit Ost. Die geheimen Infratest-Stellvertreterbefragungen und die DDR-Gesellschaft 1968–1989. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 12 (2105), S. 66–97,Externer Link: www.zeithistorische-forschungen.de/1-2015/id=5182, letzter Zugriff am 1.8.2016), stützt, die durch die Wahlergebnisse der SED-Nachfolgepartei PDS in den neuen Bundesländern bestätigt wird. In jedem Fall handelte es sich trotz der eindeutigen Mehrheitsverhältnisse um eine zahlenmäßig bedeutsame Minderheit in der Bevölkerung.

  13. Alf Lüdtke, Eigen-Sinn. Fabrikalltag, Arbeitererfahrungen und Politik vom Kaiserreich bis in den Faschismus, Münster 2015.

  14. Thomas Lindenberger, Eigen-Sinn, Herrschaft und kein Widerstand. Version: 1.0 vom 2.9.2014, in: Docupedia-Zeitgeschichte, Externer Link: http://docupedia.de/zg/Eigensinn?oldid=108792, letzter Zugriff am 1.8.2016.

  15. Siehe hierzu bereits Thomas Lindenberger, SED-Herrschaft als soziale Praxis, Herrschaft und Eigen-Sinn. Problemstellung und Begriffe, in: Jens Gieseke (Hg.), Staatssicherheit und Gesellschaft: Studien zum Herrschaftsalltag in der DDR, Göttingen 2007, S. 23–47, hier S. 35–41.

  16. Christoph Claasen, Konsens, System und Lebenswelt. Überlegungen zu Martin Sabrows Konzept der Konsensdiktatur, Potsdam 19.10.2001 (Kommentar auf dem Workshop "Konsensdiktatur"). Der Autor dankt Christoph Classen für die Zurverfügungstellung seines unveröffentlichten Manuskripts.

  17. Jan Palmowski, Inventing a Socialist Nation: Heimat and the Politics of Everyday Life in the GDR, 1945–90, Cambridge 2009; siehe auch die deutsche Übersetzung: ders., Die Erfindung der sozialistischen Nation. Heimat und Politik im DDR-Alltag (Aus dem Englischen von Marcel Streng), Berlin 2016.

  18. Renate Hürtgen, Ausreise per Antrag: der lange Weg nach drüben. Eine Studie über Herrschaft und Alltag in der DDR-Provinz, Göttingen 2014.

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Prof. Dr., geb. 1955; Mitgründer und Organisator von Geschichtswerkstätten, Promotion an der TU Berlin, Habilitation an der Universität Potsdam, 2009-2012 Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institut für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit, Wien; Abteilungsleiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam.