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Zwischen Etablierung und Neuorientierung | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" 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Zwischen Etablierung und Neuorientierung Am Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West

Klaudia Wick

/ 14 Minuten zu lesen

Fernsehen wird erschwinglicher: Beratung in einem Berliner Fachgeschäft 1966 (© Bundesarchiv, Bild 183-E0108-0009-001, Foto: Joachim Spremberg)

Vor einem halben Jahrhundert befand sie sich das kulturelle Leben auf beiden Seiten der Mauer an einem Scheideweg. Klaudia Wick blickt in diesem Beitrag zurück - auf das Fernsehjahr 1966 in Ost und West.

Für die Westdeutschen ist 1966 das Jahr vor der Tötung des Studenten Benno Ohnesorg, in deren Folge die Studentenrevolte viele überkommene Gewissheiten durch neue Freiheiten ersetzen wird. Für die Ostdeutschen ist es das Jahr nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED, das als "Kahlschlag-Plenum" in die Geschichte eingeht und die wenigen, nach dem Mauerbau in Aussicht gestellten Freiräume wieder zubetoniert. Viele Babyboomer aus beiden deutschen Staaten werden 1966 freilich als das Jahr in Erinnerung behalten, in dem ein Fernseh-Delfin ihre Herzen eroberte. Das ZDF zeigt die US-Serie "Flipper" (NBC 1964-67) ab dem Neujahrstag im Nachmittagsprogramm. Weil aber 1966 auch das Jahr vor der Einführung des Farbfernsehens ist, sehen die Deutschen die prächtigen Unterwasseraufnahmen noch in Schwarz-Weiß.

Das Fernsehjahr 1966 markiert das Ende einer Aufbauphase. Seitdem die Geräteindustrie das "in die Röhre" Schauen erschwinglicher gemacht hat, kommen die Zuschauer aus allen Gesellschaftsschichten. Das Fernsehen sendet hüben wie drüben regelmäßig und abendfüllend, es hat eine eigene, vielfältige Formensprache entwickelt und mit seinen verlässlich wiederkehrenden Reihen und Serien das Freizeitverhalten der Deutschen maßgeblich verändert. Der Feierabend findet nun zuhause statt!

Fernsehen ist Zugang auf Knopfdruck: Gerade in ländlichen Gebieten ebnen die Theaterverfilmungen und Ausstellungsberichte den Standortnachteil der Provinz gegenüber den Städten ein und synchronisieren die Lebenswelten. Aber bei aller Euphorie für die neue Wirkmacht müssen die Programmmacher doch auch erkennen: Weder die Hochkultur noch die politische Debatte und erst Recht nicht die belehrenden Dokumentarspiele begründen den Erfolg beim Publikum, sondern hüben wie drüben die vielen Formen der leichten Unterhaltung. Und der Spagat zwischen Bildungs- beziehungsweise Agitationsauftrag und Zuschauerwunsch ist noch größer geworden, seit in der Bundesrepublik das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) auf Sendung ist. Denn Karl Holzamer, Philosoph, Pädagoge und erster ZDF-Intendant, will die Herzen der Zuschauer mit Unterhaltsamkeit erobern. Dem Publikum ermöglicht die Konkurrenz mit dem ersten Deutschen Fernsehen der ARD ein Umschaltverhalten, das Ernstes und Erbauliches weitgehend vermeidet. Dieser sogenannte "Unterhaltungsslalom" wird in der DDR genau verfolgt und analysiert. Denn Mitte der 1960er Jahre schalten bis zu 85 Prozent der DDR-Fernsehteilnehmer das Westfernsehen ein. Sogar ein hoher Anteil von SED-Parteimitgliedern ist darunter, wie eine 200 Seiten starke Untersuchung "Zum Einfluß des Westfernsehens" 1966 feststellt. In Betrieben werden die Programmankündigungen des West-TV in Kopie verteilt. In einigen Fällen, so der Bericht, müssen sogar Gemeinde- oder Parteiversammlungen abgesagt werden, weil drüben attraktive Fernsehprogramme laufen – bevorzugt Shows, Kriminalfälle und Serien.

Grenzenlos fernsehen

"Der Klassenfeind sitzt auf dem Dach!", weiß der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht. Auf beiden Seiten der deutsch-deutschen Grenze stehen Sendeanlagen, die so positioniert kaum geeignet sind, das eigene Territorium mit Fernsehempfang zu versorgen. Das jeweils andere Deutschland erreichen die Sendemasten dafür umso besser, und natürlich überwindet der Overspill mühelos den neuen antifaschistischen Schutzwall. Aber während die West-Berliner sich im Kalten Krieg mit dem Fernsehen der DDR nicht identifizieren können und wollen, schauen die Menschen in der DDR mehr oder weniger heimlich "west". Alle Versuche der DDR-Führung, mit Störsendern den Empfang des Westfernsehens zu unterbinden, sind zum Scheitern verurteilt. Zu nah liegen die eigenen Sendefrequenzen an denen des Klassenfeindes. Deshalb wird im Politbüro inzwischen mehr Wert darauf gelegt, die eigenen Fernsehzuschauer mit dem besseren Programm zu überzeugen. Die ZK-Abteilung für Agitation, zuständig für das Fernsehen, beschreibt 1966 die veränderte Aufgabenstellung: Statt Antennen von Dächern herunterzureißen, geht es darum, die Antennen des Klassenfeindes in den Köpfen zu entfernen. Aber ganz offensichtlich steht diesem Ziel der ideologische Programmauftrag des Deutschen Fernsehfunks (DFF) im Weg, wie die DFF-Programmleitung einräumen muss: "Es ist in keiner Weise gelungen, dem Zuschauer das Gefühl zu nehmen, daß er von uns andauernd belehrt wird. Ohne Übertreibung muß festgestellt werden, daß Spannung, Lachen, Schmunzeln und Entspannung ohne politisches Engagement im wesentlichen nicht aus unseren eigenen Sendungen dem Zuschauer ermöglicht wird [sic], sondern meist aus Programmen aus dem Ausland, und besonders mit Hilfe des bürgerlichen Films".

Bereits wenige Wochen nach dem Mauerbau 1961 hat der Sender Freies Berlin (SFB) ein Vormittagsprogramm gestartet, das sich an die Bürger jenseits der Mauer wendet und deshalb nur von den grenznahen Sendern NDR, HR und BR übernommen wird. Zum Jahresanfang 1966 erweitern ARD und ZDF das sogenannte "Wiederholungsprogramm für Mitteldeutschland", nach Unterhaltungssendungen und Nachrichten vom Vortag schließt das Vormittagsprogramm mit einer aktuellen Presseschau ab. Viele Informationen, die den DDR-Bürgern von der eigenen Presse vorenthalten werden, finden so tagtäglich den Weg über die Grenze. "Drüben" nennt das ZDF eine neue Fernsehreihe, die ab 1966 regelmäßig aus "Mitteldeutschland" berichtet. Beim Bericht über die zentrale DFF-Nachrichtensendung Aktuelle Kamera" fällt der Blick sogleich auf das Parteizeichen des Nachrichtensprechers: Nicht Objektivität, sondern Parteilichkeit, schlussfolgert der ZDF-Moderator, sei drüben also das Prinzip der Berichterstattung.

Das gegenseitige Zitieren ist in beiden Fernsehsystemen gängige Praxis. Thilo Koch, Leiter des Westberliner NDR-Studios, hat schon 1958 in der Fernsehreihe "Die rote Optik" damit angefangen und dafür eigens einen Abfilmapparat entwickeln lassen. DFF-Chefkommentator Karl-Eduard von Schnitzler beschäftigt sich seit 1960 auf die gleiche Weise (und unter Zuhilfenahme ähnlicher Technik) in "Der schwarze Kanal" mit dem Westfernsehen. Im "innerdeutschen Fernsehkrieg" (Koch) wird ab 1969 Gerhard Löwenthal mit dem "ZDF-Magazin" für mehrere Jahrzehnte zu von Schnitzlers direktem Gegenspieler.

Vorbilddramaturgien

Die Mauer ist ein beliebter Gegenstand für das westdeutsche Fernsehen, der westdeutsche Kapitalismus ein beliebter Gegenstand für das Ostfernsehen: Weil auch der sozialistische Fernsehfilm von der Überlegenheit des eigenen Systems ausgehen soll, fehlen den Autoren oft Figuren mit glaubwürdigen inneren Widersprüchen für ihre Vorbilddramaturgien. Etliche Fernsehspiele des DFF erzählen deshalb von Menschen, die in der kapitalistischen Gesellschaft der Bundesrepublik nicht glücklich geworden sind. In "Besuch aus der Ferne" (DFF 18.9.1966) thematisiert der Regisseur Lothar Bellag die Systemunterschiede anhand zweier Freunde, die einst Studienkollegen waren: Der eine praktiziert als Landarzt mit Nachtbereitschaft, der andere ist nach dem Medizinstudium in den Westen geflohen. In Hamburg stellt der Regisseur Egon Monk in seinem Fernsehspiel "Preis der Freiheit" (ARD/NDR 15.2.1966) seinerseits die Systemfrage: Die an der innerdeutschen Grenze Dienst tuenden jungen NVA-Soldaten schwanken zwischen Kameradschaft und gegenseitigem Misstrauen. Monk stellt dem Freiheitswillen einzelner Soldaten das System der (Grenz-)Überwachung gegenüber. Am Ende wird einer von ihnen fliehen und dabei seinen Wachkameraden schwer verletzen. Der Preis der Freiheit ist aber nicht nur der Schädelbruch des Kameraden, sondern auch der gestiegene Argwohn der Grenzsoldaten.

Der Brecht-Schüler Egon Monk hat 1960 die Fernsehspielabteilung des NDR übernommen. Statt Bühnenstücke zu adaptieren, will der experimentierfreudige Hauptabteilungsleiter zeitgenössische Autoren gewinnen, die genuine Fernsehspiele entwickeln. Eberhard Fechner, Dieter Meichsner, Helga Feddersen, Klaus Wildenhahn oder Peter Beauvais gehören zu Monks Weggefährten. Demonstrativ zieht die Fernsehspielredaktion um auf das Gelände von Studio Hamburg, um näher am Produktionsprozess zu sein als bisher. Binnen weniger Jahre entsteht so eine neue Fernsehspielpraxis, die sich einerseits filmischer Mittel bedient, dabei aber andererseits in ihrer dramaturgischen Form der analytischen Distanz und den Vermittlungsformen des epischen Theaters verpflichtet ist. "Private Leidenschaften interessieren mich nicht", bekennt Egon Monk in Bezug auf sein Fernsehspiel "Ein Tag" (ARD/NDR 6.5.1965), das nüchtern und vermeintlich emotionslos den Alltag im Konzentrationslager von 1939 beschreibt. Auch "Preis der Freiheit" folgt diesem Vermittlungsmuster, das die minutiöse Zustandsbeschreibung an der bewachten Grenze nutzt, um den Zuschauer nicht zum Mitfühlen mit einzelnen Spielfiguren, sondern zum Nachdenken über die Verhältnisse an der Mauer zu bringen.

Zeichen der Zeit

So wie sich in Hamburg die Fernsehspieldramaturgen finden, haben sich in Stuttgart beim SDR die Dokumentarfilmer gesammelt. Sie sind vom Hörfunk zum Fernsehen gekommen oder wurden beim Spiegel abgeworben. Ihre Redaktion trägt das Wort "Film" nicht einmal im Namen, sondern heißt "Dokumentarabteilung". Vieles – auch der bekannte Reihentitel "Zeichen der Zeit" – ist eine Übernahme aus dem Hörfunk. Die 16-mm-Kameras sind nur dann leichthändig und damit beweglich, wenn sie auf den Originalton verzichten. Bei Tonaufnahmen müssen sie schalldämmend verkleidet (geblimpt) werden, und das Pilottonkabel kettet Kameramann und Toningenieur wie siamesische Zwillinge aneinander. Immerhin kann Roman Brodmann, der 1965 vom ZDF nach Stuttgart gewechselt ist, seine Beobachtung einer Schönheitskonkurrenz für "Die Misswahl" (ARD/SDR 30.6.1966) schon mit einer selbst geblimpten Schulterkamera drehen, die zudem über ein Zoomobjektiv verfügt. So kommt das Kamerabild mitten aus dem Geschehen, und der Ton kann den Gesprächen der Konkurrentinnen lauschen. Stilprägend und sinnstiftend für die Dokumentarfilme der "Stuttgarter Schule" bleiben aber die Einlassungen aus dem Off, die das Gezeigte nicht selten von oben herab kommentieren.

Denken und Handeln

Szenenbilder von "Der lachende Mann", unten links "Kongo Müller" mit Hund (© Bundesarchiv, Bild 183-E0910-0005-001 / Fotograf: o. Ang.)

Das dokumentarische Arbeiten ist im Fernsehen der DDR nicht einfacher geworden, seit ein Millionenpublikum erreicht wird. Weil das Programm "Denken und Handeln maßgeblich beeinflussen" kann (DFF-Intendant Heinz Adameck), steht es schon seit geraumer Zeit unter Dauerbeobachtung durch die DDR-Führungsspitze. Die Filme sollen die Programmatik der SED in Fernsehen umsetzen: Kritik muss solidarisch sein – oder einen Gegenstand aus dem kapitalistischen Ausland treffen. Dies gelingt den Dokumentaristen Walter Heynowski und Gerhard Scheumann, als sie den Söldner Siegfried Müller, genannt "Kongo-Müller", interviewen. In der Annahme, er spreche mit Westjournalisten, äußert sich der Major – bald zunehmend benebelt vom reichlich bereit gestellten Alkohol – offen über die Gräueltaten seiner Einheiten. Der Interviewfilm "Der lachende Mann" (DFF 9.2.1966) wird als Kinofilm in 37 Ländern aufgeführt, ist in der Bundesrepublik aber verboten.

Nach einer Verbotswelle zum 10. Jahrestag des DFF wird seit Kurzem die langfristige Programmplanung in Abstimmung zwischen Intendanz und Partei festgelegt. Besonders in der Hauptabendschiene soll so ein ideologisch konformes Programm entstehen. Die Reihe „Bilder und Beobachtungen zur technischen Revolution“ inszeniert die DDR als modernen Industriestaat. Weil es in der sozialistischen Gesellschaft keine unlösbaren Widersprüche zwischen den volkswirtschaftlichen Belangen und den Interessen des einzelnen Menschen geben darf, beschäftigt sich die Dokumentarspielreihe "Der Mensch neben Dir" damit, wie letzte Hindernisse in der Arbeitswelt auszuräumen sind. Beliebt sind auch exemplarische historische Lebensläufe. Vom Nationalsozialismus bis in die Gegenwart erzählt, sollen sie den Gründungsmythos von der DDR als antifaschistischem Deutschland wachhalten. So erinnert das Dokumentarspiel "Kein Platz für Gereke" (DFF 15.2.1966) an den bundesdeutschen Landwirtschaftsminister Günther Gereke, der 1952 in die DDR wechselte. Die Spielfilmserie "Ohne Kampf kein Sieg" (DFF 28.8.-6.9.1966) idealisiert den Rennfahrer Manfred von Brauchitsch, der ebenfalls in die DDR übersiedelte. Selbst die populären Fernsehromane sind nicht frei von ideologischen Vorgaben: In "Columbus 64" (DFF 1.-6.10.1966) von Ulrich Thein muss sich ein angehender Schriftsteller, dargestellt von Armin Mueller-Stahl, als Fahrer im Uranbergbau der Wismut bewähren. Die harten Arbeitsbedingungen im Bergbau formen letztlich aus dem richtungslosen jungen Bürger einen verantwortungsvollen Genossen. Die bereits 1965 fertig gestellte Miniserie erhielt nach dem 11. Plenum im Dezember des Jahres keine Freigabe und lief nur einmal nach massiven Eingriffen: Man störte sich an der ungeschönten Darstellung der DDR-Arbeitswelt ebenso wie am Titelsong und Mitwirken von Wolf Biermann, der seit dem Plenum generelles Auftritts- und Veröffentlichungsverbot hatte. Selbst der Dialekt des Arbeitsdirektors der Wismut Sepp Wenig, der sich ebenfalls selbst darstellte, wurde beanstandet: Weil ein hochrangiger Parteifunktionär im DFF nicht Dialekt sprechen sollte, wurde die Stimme Wenigs mit einem Schauspieler nachsynchronisiert. Dem Fernsehpublikum bleiben solche nachträglichen Eingriffe, die dem künstlerischen Anspruch einer authentischen Darstellung entgegenstanden, natürlich nicht verborgen.

Synchronisierte Lebenswelten

Im westdeutschen Fernsehen gibt es zwar auch einen edukativen Programmauftrag, aber weil sich das Fernsehen als Feierabendvergnügen etabliert, spart es gerade die Arbeitswelt weitgehend aus. Im Widerstreit zwischen Entspannungsmedium und Bildungsauftrag setzt sich die Programmidee der „Lebenshilfe“ durch. Das Fernsehen versteht sich als medialer Begleiter gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse und gefällt sich darin, möglichst praktische Hilfestellung zu leisten. So unterrichtet das Fernsehen seine Zuschauer 1966 vor allem in etwas, das man später als Lifestyle bezeichnen wird: Man kann Quickstepp oder Englisch lernen, in der neuen Reihe "Der 7. Sinn" bereitet der WDR in unterhaltsamer Form Wissenswertes für Autofahrer auf. Das ZDF startet im Januar 1966 das Kulturmagazin "Aspekte", das die geografisch zerstreuten Ereignisse der internationalen Hochkultur in jedes Wohnzimmer mit Fernsehapparat vermitteln kann. Nur fünf Monate, nachdem das Theaterstück "Die Ermittlung" von Peter Weiss Premiere hatte, zeigt die ARD eine Fernsehfassung (ARD/NDR 29.3.1966). Der DFF folgt ein gutes halbes Jahr später mit einer eigenen TV-Adaption. Beim SDR experimentiert der irische Dramatiker Samuel Beckett mit der elektronischen Kamera und dem so oft geschmähten, engen Bildausschnitt des Fernsehens (Beckett nannte es "keyhole-art"). Sein erstes Fernsehspiel "He Joe" (ARD/SDR 13.4.1966) inszeniert Beckett in neun Kamerafahrten, ohne Schwenk und ohne Schnitt. Es ist ein Stück, das die technischen Bedingungen des Fernsehens virtuos nutzt und zugleich die etablierte Formensprache rüde verweigert.

In seinem alltäglichen Sendungsbewusstsein ist das Fernsehen Mitte der 1960er Jahre aber längst kein technisches oder kulturelles Experiment mehr, sondern ein omnipotenter Alltagsbegleiter. Die Interviewsendungen von Günter Gaus ermöglichen Begegnungen mit Politikern und Prominenten, ohne dass man sich aus dem Sessel erheben muss. Magazine wie Trollers "Pariser Journal" bringen etwas Savoir-vivre ins eigene Wohnzimmer. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der neuen, die seit 1962 nicht mehr auf die dritten Programme beschränkt sind und insgesamt bis zu 20 Minuten je Tag und Sender betragen dürfen. Die dort gezeigten Produktwerbefilme tragen maßgeblich zur Modellierung eines kollektiven Konsumverhaltens beitragen – übrigens dank des Overspills in West wie in Ost. Das Fernsehen, im Westen das Fenster zur Welt, ist im Osten auf diese Weise ein Schaufenster in den Westen.

Das neue Leitmedium lockt mit ausgesprochen zeitintensiven Formen und einer persönlichen Ansprache, die bei den Leuten ankommt. Das Fernsehen habe sich zum "Niedersitz der Massen" entwickelt, grantelt der Fernsehpublizist Egon Netenjakob in einer Kritik des Durbridge-Krimis "Melissa" (ARD/WDR 10.-14.1.1966). Spannende Mehrteiler haben das Potenzial zum "Straßenfeger". Das weiß auch Egon Monk in Hamburg und lässt aus dem englischen Postraub von 1963 den Dreiteiler "Die Gentlemen bitten zur Kasse" (ARD/NDR 8.-13.2.1966) entwickeln und das Familiendrama "Die Unverbesserlichen" mit Inge Meysel in Serie gehen. Spektakuläre Musik- und Unterhaltungsshows beschwören die Magie des Dabeiseins. Die ZDF-Show "Der goldene Schuß" betont ihren Live-Charakter, indem der Gastgeber Lou van Burg seine Kandidaten per Telefon anruft und fragt: "Welches Äpfelchen wählen Sie?" In einer Sonderausgabe aus Monte Carlo kann er im Sommer 1966 die Hollywoodschauspielerin Grace Kelly, die jetzt Fürstin Gracia Patricia heißt, sogar dafür gewinnen, das Kommando "Kimme, Korn, ran" auf Deutsch in die Kamera zu sprechen.

Max Fechner (Mitte), Walter Ulbricht (links) und der Leiter der Sendereihe "Mit dem Herzen dabei" Hans-Georg Ponesky (rechts) im April 1966 auf der Bühne des Friedrichstadtpalast in Berlin (© Bundesarchiv, Bild 183-S93649, Foto: Illus Rudolph)

Beim Deutschen Fernsehfunk setzt man alles daran, mit den Attraktionen des Westfernsehens mitzuhalten, ohne den eigenen sozialistischen Programmauftrag zu verraten. Einmal jährlich zum Jahrestag der Republik mobilisiert der Fernsehfunk die ganze Nation zur Beteiligung an der ganztägigen (!) Fernsehshow "Spiel mit!". In der Livesendung "Mit dem Herzen Dabei" werden verdiente Werktätige vor laufender Kamera mit telegenen Überraschungen geehrt. Beispielsweise wird eine Magdeburger Verkehrspolizistin an einer Kreuzung von tausend Autos buchstäblich umzingelt. Die Wünsche der Ausgezeichneten sind zum Teil mit geheimdienstlichen Methoden recherchiert: So sollen in der Wohnung eines Lokführers versteckte Mikrofone angebracht worden sein, um seinen Lebensrhythmus auszuspähen. Mit spektakulären Auftritten will Walter Ulbricht die sozialistische Unterhaltungskunst von der des kapitalistischen Nachbarn absetzen. So versöhnt sich der Staatsratsvorsitzende in "Mit dem Herzen dabei" (DFF 16.4.1966) mit dem ehemaligen Justizminister. Max Fechner war nach dem 17. Juni 1953 in Ungnade gefallen und hatte mehrere Jahre als "Feind des Staates und der Partei" im Gefängnis gesessen.

Aufbruch

"Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von übermorgen: Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum." Mit diesem Intro startet im September 1966 eine Science-Fiction-Serie. Die Studiokulissen der "Raumpatrouille" (ARD 17.9.-10.12.1966) sind gespickt mit Geräten aus dem täglichen Bedarf wie Bügeleisen, Badezimmerarmaturen oder Bleistiftanspitzern. Das Fernsehen der kapitalistischen Gesellschaft hat nämlich nicht genug Produktionsmittel, um "Die Phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion" technisch formvollendet auszustatten. Macht nichts! Die modernen Designs der Haushaltsgeräteindustrie müssen in der Not aushelfen. Noch fehlen dem Fernsehpublikum des Jahres 1966 die internationalen Vergleiche, das ZDF wird "Star Treck" (NBC 1966-69) erst sechs Jahre später als "Raumschiff Enterprise" ins Programm nehmen.

Erst einmal fiebern alle dem neuen Farbfernsehen entgegen, das im Rahmen der Deutschen Funkausstellung in Berlin im Sommer 1967 eingeführt werden soll. Den preiswertesten Farbfernseher bietet der Versandhandel an: Der Neckermann "Weitblick" kostet ‚nur‘ 1840 D-Mark. Mit der neuen PAL-Technik steht die Fernsehentwicklung wieder an einem Neuanfang. Der Theaterregisseur Peter Zadek wird eine Weile lang mit Farbe und Filtern experimentieren, in der Stuttgarter Dokumentarabteilung ist man in Sorge, dass das dokumentarische Drehen nun wieder beschwerlich werden könnte. Zum Staatsbesuch des Schahs von Persien wird Roman Brodmann am 2. Juni 1967 mit einer Schwarz-weiß-Kamera nach Westberlin fahren. Seine Bilder vom "Polizeistaatsbesuch" (ARD/SDR 26.7.1967) dokumentieren den Beginn der Studentenbewegung. Deren gesellschaftlicher Erneuerungswille wird im bundesdeutschen Fernsehen der 1970er Jahre Einzug halten und die Formensprache des Fernsehens von Grund auf verändern.

Auch der Fernsehfunk steht zu Beginn des neuen Jahrzehnts vor einem Paradigmenwechsel. Um "eine bestimmte Langeweile" (Erich Honecker 1971) im Fernsehen der DDR endlich zu überwinden, wird das Programm im Rahmen einer umfassenden Reform entideologisiert: Viele unterhaltende Fernsehformen wie "Ein Kessel Buntes" (DFF ab 29.01.1972 bis 19.12.1992) und "Außenseiter Spitzenreiter" (DFF ab 18.06.1972) oder "Polizeiruf 110" (DFF ab 27.6.1971) entfalten beim Publikum Bindungskräfte, die selbst die DDR überdauern werden. Das Fernsehen der DDR wird also in jeder Weise bunter. Die SECAM-Fernsehgeräte zeigen aber nur die DDR-Sendungen in Farbe, das Schaufenster in den Westen bleibt grau in grau.

Zitierweise: Klaudia Wick: Am Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West zwischen Etablierung und Neuorientierung, in: Deutschland Archiv, 11.3.2016, Link: www.bpb.de/222312

Fussnoten

Fußnoten

  1. Der Text basiert auf einer Veröffentlichung im Kontext der diesjährigen Retrospektive der Berlinale zum Thema "Deutschland 1966 – filmische Perspektiven in Ost und West", erschienen in: Connie Betz, Julia Pattis und Rainer Rother, Deutschland 1966. Filmische Perspektiven in Ost und West, Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen (Hg.), Berlin 2016, Externer Link: http://www.bertz-fischer.de/deutschland1966.html.

  2. Fischer (Sektor Rundfunk/Fernsehen), 21.07.1966: "Zum Einfluß des Westfernsehens". Zit. n. Claudia Dittmar, Feindliches Fernsehen. Das DDR-Fernsehen und seine Strategien im Umgang mit dem westdeutschen Fernsehen, Bielefeld 2010, S. 220.

  3. O. V.: "Störsender – Vielköpfige Hydra". In: Der Spiegel, Nr. 45 (1980), S. 42-44.

  4. Abteilung Agitation, 19.10.1966: "Wie die westlichen Propaganda-Zentralen geschlagen werden". Zit. n. Dittmar, Feindliches Fernsehen (Anm. 2), S. 221.

  5. Ebd., S. 234.

  6. ARD wird hier als Kürzel für "Deutsches Fernsehen" verwendet; so lautete der offizielle Name des bundesweit gesendeten Gemeinschaftsprogramms der ARD-Rundfunkanstalten bis in die 1980er Jahre. In Klammern werden die ausstrahlende und die produzierende Sendeanstalt genannt.

  7. Knut Hickethier: "Leidenschaften interessierten Egon Monk nicht". In: Die Welt, 28.2.2007, Externer Link: http://www.welt.de/vermischtes/article740145/Leidenschaften-interessierten-Egon-Monk-nicht.html, Letzter Zugriff am 1.3.2016.

  8. Heinz Adameck: "Die Rolle des Fernsehens bei der Bewußtseinsbildung seiner Zuschauer". In: Einheit. Zeitschrift für Theorie und Praxis des wissenschaftlichen Sozialismus. Nr. 11 (1962), S. 79. Zit. n. Dittmar, Feindliches Fernsehen (Anm. 2), S. 226.

  9. Vgl. zu den Filmen von Heynowski und Scheumann Andreas Kötzing, Blinde Flecken. Das Jahr 1966 und die deutsch-deutschen Filmbeziehungen, in: Connie Betz, Julia Pattis und Rainer Rother, Deutschland 1966 (Anm. 1), S. 82-95.

  10. Paul Werner Wagner, Der Fernsehfilm Columbus 64. Booklet zur DVD-Ausgabe "Große Geschichten 70". Hamburg 2012.

  11. O. V.: "Lebenshilfe und zweckfreie Sinnenfreude". In: Der Spiegel, Nr. 8 (1963), S. 60.

  12. Dietmar Kammerer, "Samuel Becketts Fernseharbeiten". In: Samuel Beckett: Filme für den SDR. Booklet zur DVD-Ausgabe, Berlin 2008.

  13. Joan-Kristin Bleicher: Chronik zur Programmgeschichte des deutschen Fernsehens. Berlin 1993, S. 112.

  14. Egon Netenjakob, "Sehfunk. Niedersitz der Massen. Bemerkungen anläßlich des diesjährigen Durbridge." In: Funkkorrespondenz, Nr. 4 (1966), S. 9.

  15. Vgl. Rüdiger Steinmetz und Reinhold Viehoff (Hg.): Deutsches Fernsehen Ost. Eine Programmgeschichte des DDR-Fernsehens. Berlin 2008, S. 194.

  16. Zu Fechner ausführlich: Susanne Fischer, Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? In: Deutschland Archiv, 10.12.2015, Interner Link: www.bpb.de/217123.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Klaudia Wick für bpb.de

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Seit 2015 Leiterin der Abteilung ‘Audiovisuelles Erbe - Fernsehen‘ im Museum Film- und Fernsehen der Deutschen Kinemathek Berlin. Vorher freiberufliche Autorin sowie Journalistin unter anderem für die "Berliner Zeitung" und Tätigkeit als Fernsehkritikerin, von 1996 bis 1999 Chefredakteurin der "tageszeitung" (taz)