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Kaliningrader Identitäten oder die Schizophrenie der Geschichtslosigkeit | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. 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Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Kaliningrader Identitäten oder die Schizophrenie der Geschichtslosigkeit

Gerhard Barkleit

/ 9 Minuten zu lesen

"Wer sind wir, deutsch geprägte Russen oder russisch geprägte Deutsche?" Für den Schriftsteller Aleksander Popadin ist der Kaliningrader geradezu ein "Vorbild für Unbestimmtheit". Am Beispiel eines Oral-History-Projekts der Kaliningrader Universität aus den 1990er-Jahren wird gezeigt, wie historische Forschung durch einen Wechsel der Perspektive zur Versachlichung der bisweilen bizarre Züge annehmenden Debatte um die Bedeutung der deutschen Vorgeschichte dieser Region beitragen könnte.

Einleitung

Im Sommer 2005 feierte die russische Stadt Kaliningrad den 750. Jahrestag der Gründung der deutschen Stadt Königsberg. Dem deutschen Besucher, zumal wenn er in der DDR sozialisiert worden war, bot sich ein vertrautes Bild – Losungen, herausragendes Element der Agit-Prop-Kultur kommunistischer Couleur dominierten Straßen und Plätze.

"750 Jahre Kaliningrad" – Losung aus Anlass der 750-Jahrfeier Kaliningrads, des ehemaligen Königsbergs, im Sommer 2005. (© Gerhard Barkleit)

"750 Jahre Kaliningrad. Wir lieben unsere Stadt! Wir sind stolz auf unsere Geschichte!", so bohrte es sich in den Farben rot und blau in die Augen der Vorübergehenden. Stehen diese Sätze tatsächlich für die Vereinnahmung von beinahe sieben Jahrhunderten deutscher Vorgeschichte durch die heute hier Lebenden? Der durchaus eine Provokation darstellende Hinweis, dass dazu dann aber auch die zwar kurze, aber außerordentlich folgenreiche Periode nationalsozialistischer Herrschaft gehörte, löste bei den meisten der daraufhin Angesprochenen zunächst Nachdenklichkeit aus. Man dürfe solche Losungen, zumal im Zusammenhang mit der festlichen Erinnerung an ein bedeutsames historisches Ereignis wohl nicht so ernst nehmen, lautete die häufigste Antwort.

Um die Schizophrenie der Kaliningrader im Umgang mit der (deutschen) Vergangenheit ihrer Stadt "mit den Händen zu greifen", bedarf es allerdings keiner derartigen Provokation. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus versank die Region zunächst in der Bedeutungslosigkeit, und ihre Bewohner begannen, nach einer neuen Identität zu suchen. Seit einigen Jahren sind erhebliche Bemühungen festzustellen, die von den Sowjets verordnete Geschichtslosigkeit der Region zu überwinden. Die nicht selten aufgeregten und heftigen Debatten zeichnen sich durch die Dominanz emotionaler Argumentationen aus.

Der Schriftsteller Aleksandr Popadin setzt sich mit der Wirkung der Überreste deutscher Kultur auf die Herausbildung einer regionalen Identität der Bewohner von Kaliningrad auseinander. "Die Stadt" so argumentiert er, "setzt mit bestimmten Teilen ihrer Substanz

Deutsche und sowjetische Vergangenheit auf einen Blick: Dom und Hafen in Kaliningrad/Königsberg. (© Gerhard Barkleit)

(Architektur, kulturhistorische Reminiszenzen, Kunstwerke, Struktur von Industrie und Institutionen)", wie auch auf andere Weise, die "Wechselwirkungen eines neuen Volkes mit der Region fest". Für Popadin ist "die Stadt" ein im politischen Sinne neutraler Vermittler zwischen zwei Völkern. Sie erweise sich "als anschauliche historische Form, vermittels derer die Geschichte des vorhergehenden Volkes auf das heutige Volk einwirkt". Als Antwort auf die Frage: "Wer sind wir? Deutsch geprägte Russen oder russisch geprägte Deutsche?", deutet er "den" Kaliningrader geradezu als "Vorbild für Unbestimmtheit".

Der Historiker Jurij Kostjašov befasste sich schon vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion intensiv mit den Problemen der Region. Er spricht von einer "Ablehnung des deutschen historisch-kulturellen Erbes" nicht nur durch die "neuen Machthaber", sondern auch "durch die breite Masse der sowjetischen Neusiedler". Diese seien vorwiegend aus dem "tiefsten Russland" gekommen und empfanden "die materielle Welt Ostpreußens, die menschengemachte Landschaft und die neuen Wohnformen ungewohnt und fremd". Allerdings gehört er zu denjenigen, die Ostpreußens Geschichte für nicht teilbar halten und deshalb endlich auch die mit einem Tabu belegte "heikle und noch immer schmerzhafte Frage des Schicksals der ostpreußischen Bevölkerung", die Vertreibung, ins öffentliche Bewusstsein rücken wollen.

In ambitionierten Debatten um eine Rückbenennung der Stadt in "Königsberg" greifen die Akteure ebenfalls gern auf emotionale Argumente zurück. So behauptet Evgenij Ju. Vinokurov, dass "alles, worauf wir stolz sind, das ist Königsberg" und nennt beispielhaft "die Parks und das Grün, die Festungsanlagen und das Bernsteinmuseum, den Dom und die Kirchen, [Immanuel] Kant und die Albertina, den Bahnhof und den Kulturpalast der Seeleute" sowie einige Straßen, "den Zoo, den Hafen und den Schifffahrtskanal". Die Sorgen vieler, die Rückbenennung könnte zu einer Regermanisierung der Region und ihrer Abspaltung von Russland führen, teilt er nicht. Er ist überzeugt davon, dass "ein Mensch, der sein ganzes Leben oder einen beträchtlichen Teil seines Lebens in Kaliningrad verbrachte, auch die andere Architektur in sich aufsaugte: den roten Ziegel, das spitze Dach, das tafelförmige Pflaster, den Dachziegel, den Sockel aus Granit." Gleiches gelte nicht nur der Architektur, sondern auch für "kulturelle und sprachliche Symbole".

In den Thesen zu ihrer Dissertation über "Regionale Identität als Kategorie politischer Praxis" beschrieb Anna M. Karpenko im Jahre 2008 am Beispiel des Kaliningrader Gebietes den Jahrzehnte andauernden, aber nur wenig erfolgreichen Versuch der "Konstruktion eines kollektiven Gedächtnisses der neuen Bewohner der Region, der Umsiedler". Als "zentrales Element des offiziellen Diskurses" habe die Bezugnahme auf das Ende des Zweiten Weltkrieges als Beginn der Geschichte der Region gedient, schreibt sie. Die deutsche Vorgeschichte sei "vergessen oder zielgerichtet zerstört" worden. Allerdings sei diesem "Projekt" bestenfalls ein Teilerfolg beschieden gewesen. Die Lebenswirklichkeit "im Kontext einer 'fremden Kultur', in erster Linie die materiellen Lebensbedingungen", habe "die Suggestivkraft des offiziellen Diskurses begrenzt". In der postsowjetischen Periode sei dann die Debatte über die Herausbildung der "Kaliningrader als Gruppe" zusammen mit der Negierung oder Bestätigung einer "Kaliningrader Eigenheit" durch "innere Experten" zu einem wichtigen Teil des regionalen politisch-kommunikativen Prozesses geworden.

Der von Karpenko analysierte Diskurs, das sollte nicht vergessen werden, fand zu Sowjetzeiten in einem politischen System statt, das Meinungsfreiheit nicht kannte. Totalitäre Herrschaft praktizierte stattdessen in ausgesprochen sensiblen Bereichen die sattsam bekannten "gelenkten" bzw. "verordneten" öffentlichen Debatten. In der postsowjetischen Ära wird dieser Diskurs in einer Gesellschaft geführt, die den Umgang mit der Meinungsfreiheit erst mühsam erlernen muss.

Das erfuhren auch Studenten der Europa-Universität Viadrina, die in einem Oral-History-Seminar im Sommersemester 2005 Erfahrungen zur transnationalen Geschichte Kaliningrads sammelten. Das "offizielle Geschichtsbild der Sowjetunion" sei unübersehbar "von entscheidender Bedeutung für die Erinnerung von Zeitzeugen", so das Fazit der vier Autoren. Auf Beispiele für Zensur und Selbstzensur stießen sie in den Redaktionen von Tageszeitungen. "Es gibt Sachverhalte über welche ich nie in meiner Zeitung schreiben werden darf", erklärte ihnen ein Journalist. Christian Timm, studentischer Analyst der 750-Jahrfeier, attestiert der gegenwärtigen Geschichtspolitik und lokalen Identität der Stadt, dass sich hier noch "das sowjetische Kaliningrad und das preußisch-deutsche Königsberg in ihrer Symbolkraft gegenüber" stehen. Die Russisch-Orthodoxe Kirche intensiviert gegenwärtig ihre Bemühungen, das zu ändern. Mit rechtstaatlich bedenklichen Methoden ist sie drauf und dran, die deutsche Vorgeschichte im Bereich der Sakralbauten weitestgehend auszulöschen.

Singularitäten und Invarianten

Bei der Suche nach einem Weg, die ideologisch aufgeladene Debatte um die deutsche Vergangenheit der Region zu entkrampfen und zu versachlichen, könnte ein Perspektivwechsel hilfreich sein. Es gibt gute Gründe dafür, die Entstehung der heute als Exklave Russlands existierenden "Kaliningradskaja Oblast'" mit dem früheren Königsberg als wirtschaftlichem und politischem Zentrum als eine Singularität in der Geschichtlichkeit zu begreifen. Vertreibungen im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen haben in der Menschheitsgeschichte schon oft stattgefunden. Das Einmalige und Beispiellose der Vertreibung der Deutschen besteht zum einen in der enormen Anzahl von Betroffenen, zum anderen aber auch in der Rigorosität ihrer Umsetzung – mit dem Ergebnis des kompletten Austauschs der Bevölkerung in der betrachteten Region. Die bedingungslose Kapitulation Deutschlands führte darüber hinaus zur Ablösung der totalitären nationalsozialistischen Herrschaft durch die nicht minder totalitäre Sowjetdiktatur. Die Vertreibung der Deutschen ging deshalb mit einem ebenso kompletten Austausch von Herrschern und Beherrschten einher. Auf dieses Moment wies auch schon Ruth Kibelka besonders hin. Die drei genannten Eigenschaften – Anzahl der Betroffenen, kompletter Austausch der Bevölkerung, Wechsel der Totalitarismen – und die hohe Geschwindigkeit der Umwandlung einer ganzen Region lassen es gerechtfertigt erscheinen, von einer Singularität in der Geschichtlichkeit zu sprechen. Aus den Naturwissenschaften, insbesondere der Physik, ist bekannt, dass in der unmittelbaren Umgebung von Singularitäten die gültigen Theorien versagen. Warum sollte es nicht auch bei einer Singularität in der Geschichtlichkeit durch einen Wechsel der Perspektive neue Antworten auf alte Fragen geben?

Dieser Perspektivwechsel besteht in der Abkehr von der Konzentration auf die Details eines hoch komplexen und sehr dynamischen Prozesses zugunsten einer Analyse, die gerade das in den Blick nimmt, was sich nicht verändert. Dieses Unveränderliche in einem Umbruchprozess soll im Weiteren als "Invariante" bezeichnet werden. Einige Beispiele für solche Invarianten des betrachteten historischen Ereignisses sind die Landschaft, die Infrastruktur, Industrie und Landwirtschaft sowie Architektur und Denkmale. Die Landschaft wird für die weiteren Überlegungen keine Rolle spielen. Die im Weiteren zu betrachtenden Invarianten stellen ausschließlich materialisierte Ergebnisse menschlichen Handelns dar, die sich auf zweierlei Weise systematisieren lassen – zum einen durch die Art der Aneignung, nämlich durch Gebrauch oder Wahrnehmung, und zum anderen durch die Reichweite, nämlich auf das Individuum oder in die Gesellschaft wirkend.

Wirkten die hier als Invarianten bezeichneten Reste deutscher Kultur auf nachweisbare Art und Weise auf die sowjetischen Neusiedler? Lässt sich diese Frage mit einem eindeutigen Ja beantworten, so folgen daraus unmittelbar zumindest zwei weitere Fragen. Zum einen gilt es zu klären, auf welche Weise welche Invarianten den einzelnen Bürger und die Gesellschaft prägten. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die Wirkungsmächtigkeit dieser Invarianten ausreichte, um die Entwicklung der Region nachhaltig zu beeinflussen. Das schließt die Frage ein, ob sich die Etablierung der totalitären stalinistischen Diktatur im "Neuland" tatsächlich im Selbstlauf vollzog, schließlich waren die Neusiedler bereits in einem totalitären System sozialisiert worden. Oder standen der Ausformung der Strukturen und Institutionen kommunistischer Herrschaft im ehemaligen Ostpreußen möglicherweise besondere Schwierigkeiten entgegen, die zu signifikanten Unterschieden im Vergleich zur Russischen Föderation führten? Letzteres mag auf den ersten Blick durchaus als eine allenfalls theoretische und für das zentrale Thema zweitrangige Fragestellung erscheinen. Sie zumindest im Hinterkopf zu haben, erscheint jedoch keineswegs als überflüssig. Nicht zuletzt ließe es sich auf empirischem Wege klären, ob die eingangs zitierte These von Jurij Kostjašov zutrifft, dass nicht nur die Herrschenden, sondern auch die Beherrschten das "deutsche historisch-kulturelle Erbe ablehnten".

Um Missverständnissen vorzubeugen, sei angemerkt, dass eine Konzentration der Fragestellung auf die Wirkung von Invarianten die etwa 130.000 Deutschen unberücksichtigt lässt, die nach Kriegsende im Kaliningrader Gebiet verblieben waren und die allein durch ihre Existenz sowie durch ihre Haltung in Alltag und Beruf bis zu ihrer Abschiebung im Jahre 1948 die Neusiedler ebenfalls beeinflussten.

Das Oral-History-Projekt

Grundsätzlich bietet sich für die empirische Forschung zur Wirkung von Invarianten das Instrumentarium der Oral-History an. Das eingangs erwähnte und von Kostjašov geleitete Oral-History-Projekt ist erkennbar nicht nur von dem professionellen Interesse an einer Umbruchsituation von großer Tragweite geleitet, sondern stellt auch den Versuch einer Heroisierung der ersten Generation von Neusiedlern dar. Im Rahmen dieses Anfang der 1990er-Jahre durchführten Projekts wurden 320 Neusiedler befragt, die zwischen 1945 und 1950 in das Kaliningrader Gebiet gekommen waren. Die Interviews wurden verschriftet und archiviert, der Umfang der Transkripte beträgt ca. 2.500 Seiten. 1999 wurden erstmals Ergebnisse dieser Befragungen durch Eckhard Matthes veröffentlicht.

Wenngleich die Fragestellungen dieses Projekts nicht auf die Wirkung der Reste deutscher Kultur auf die Entwicklung der Gesellschaft der Neusiedler gerichtet waren, erwies sich eine Durchsicht dieses Materials im Staatlichen Archiv des Kaliningrader Gebiets im Sommer 2010 als durchaus lohnend. Im narrativen Teil dieser Interviews wurden auch Fragen nach dem Verhältnis der Neusiedler zu den bis 1948 noch geduldeten Deutschen gestellt. Allerdings ist für die hier zu verhandelnde Problemstellung lediglich eine quantitative Auswertung im Sinne einer Ja-Nein-Entscheidung möglich, keine tiefer lotende Analyse. Für einen systematischen oder gar theoriegeleiteten Zugriff erweisen sich diese Interviews aufgrund einer ganzen Reihe von methodischen Gründen als wenig geeignet.

Zum einen wurden sie von mehreren Wissenschaftlern als rein narrative Interviews geführt, wobei allerdings ein abgestimmtes Vorgehen mit im Wesentlichen gleichen Fragen durchaus zu erkennen ist. Ein einheitlicher Fragespiegel mit exakt den gleichen Fragen an alle Probanden indes existierte nicht. Zum anderen, und das erwies sich für die Fragestellung dieses Beitrages als besonders nachteilig, gelang es in vielen Fällen nicht, die Befragten im sozialen Netzwerk der Gesellschaft zu verorten. Angaben zur Herkunft, zu Berufs- und Bildungswegen, ausgeübter Tätigkeit und Karriereverlauf sowie zu den Wohn- und Lebensverhältnissen fehlten in vielen Fällen vollkommen bzw. erwiesen sich als unzureichend. Aufschlussreich sind jedoch die ersten Eindrücke der Neusiedler, in denen oft genau das eine zentrale Rolle spielte, was hier "Invariante" genannt wird.

Eigene Ergebnisse

Es wurden etwa 240 Interviews gesichtet. In 46 dieser Interviews gab es themenrelevante Passagen. Invarianten im Sinne dieses Projekts wurden in 28 Interviews expressis verbis angesprochen und in die nachfolgende Matrix eingeordnet. Auf eine tiefer lotende Analyse der relevanten Interviews wurde wegen der bereits genannten Probleme verzichtet.

Matrix der Invarianten
(in Klammern die Anzahl der Nennungen)
AneignungGebrauchWahrnehmung
Reichweite
IndiviuumWohnungen und Mobiliar (3)
Haushaltsgeräte (2)
Haushaltsgeschirr (1)
Brunnen (1)
Werkzeug (1)
Stallungen, Koppeln (1)
Krankenhäuser (3)
Friedhöfe (2)
Kirchen (1)
Höfe (1)
Vorgärten (2)
ÖffentlichkeitStraßen und Wege (7)
Straßenbahn (1)
Kanalisation (1)
Architektur (12)
Denkmale (7)
Schloss (2)
Dom (2)
Hafen (1)
Melioration (1)
Wald (1)

Sieben Beispiele sollen zeigen, wie sich die Befragten in den Interviews an ihre erste Begegnung mit der neuen Heimat und mit den Resten einer fremden Kultur erinnerten.

1. Die Finanzökonomin Anna A. Kopilova kam 1950 in das Kaliningrader Gebiet und zeigte sich bei ihrer Ankunft von der Architektur der Bauwerke besonders beeindruckt: "All das war interessant, unbekannt und beeindruckend". Geradezu euphorisch schilderte sie ihre erste Begegnung mit dem

Rückbesinnung heute: Ostseeband Cranz im ehemaligen Ostpreußen, Region Kaliningrad. (© Gerhard Barkleit)

Ostseebad Cranz: "Welche Schönheit! Was für eine Luft!" Die Häuser beschrieb sie als außergewöhnlich, vor allem wegen der Fußwege, die zu ihnen führten, und der Vorgärten, die sie umgaben. "Wir verliebten uns in jedes Haus", fasste sie ihre Eindrücke zusammen.

2. Auf die Frage, ob es eine Kirche gab, antwortete der 1947 gekommene Landwirt und spätere Hauptagronom Afanasij S. Ladynin mit seiner Erinnerung an die ihm unbekannte Ostertradition des Glockenläutens. Als es mittags "um 12 Uhr läutete, dachten wir, es brennt". In der Kirche habe es viele Ikonen und einen Altar gegeben. Sie wurde dann "außer Betrieb genommen und die Religion verboten".

3. Nach seinem Verhältnis zu den "Denkmalen der Vergangenheit, der Kultur und Architektur" befragt, antwortete der 1947 in das ehemalige Haselberg gekommene Militär und Parteifunktionär Jurij M. Fedenevoj, dass ihm die deutsche Architektur gleichgültig gewesen sei. Am Wiederaufbau der zerstörten Häuser sei niemand interessiert gewesen, zumal es auch keinerlei Ressourcen dafür gegeben habe. Außerdem fielen ihm zu dieser Frage die noch von den Deutschen errichteten Denkmale russischer Soldaten zur Erinnerung an die Kriege von 1813 und 1914 sowie die Friedhöfe ein. Die Wohnungen der Umsiedler "seien komplett mit deutschem Inventar ausgestattet gewesen – Möbel, Geschirr und teilweise auch die Kleidung", kann er sich erinnern.

4. Der 1945 nach Kaliningrad gekommene Lehrer Petr J. Nebicovyi ging in seinem 30-seitigen Interview auf eine Reihe der hier Invarianten genannten Gegenstände aus den Bereichen Infrastruktur und Denkmale ein. Auf die Frage, in welchem Zustand sich die Straßen befanden, antwortete er, dass dort, wo es keine Kämpfe gegeben habe,

Das Wohn- und Geschäftshaus "Hirsch" in Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg: ein eindrucksvolles Beispiel für eine Invariante. (© Gerhard Barkleit)

"die Straßen in einem ausgezeichneten Zustand" gewesen seien. Besonders beeindruckten ihn damals offensichtlich die in Deutschland überall anzutreffenden Privatwege. Es habe "sehr viele private Wege" gegeben, die "nicht sehr groß" gewesen seien und "zu einzelnen Gebäuden oder einzelnen Siedlungen sowie abgelegenen Gehöften" führten.

Er klagte darüber, dass die Wälder heute nicht mehr in dem vorbildlichen Zustand seien, wie es bei den Deutschen die Regel war. Darüber hinaus, so stellte er bedauernd fest, sage man wohl zu Unrecht, dass Kaliningrad eine Stadt der Gärten sei. Während die Deutschen Grünanlagen anlegten, "legten wir unlängst sogar die Axt an die Gärten" und holzten ab. Zu den Denkmalen der deutschen Architektur zählte Nebicovyi auch die Friedhöfe, denen die Deutschen große Aufmerksamkeit schenkten und die in einem ausgezeichneten Zustand gewesen seien. Weiterhin nannte er ein Bismarck-Denkmal und eines für Kaiser Wilhelm als Beispiele dafür, dass deutsche "Helden" durch sowjetische ersetzt worden seien, sowie das Friedländer und das Brandenburger Tor.

6. Nikolaj I. Čudinov, seit 1945 im Kaliningrader Gebiet und nach seiner Militärzeit in der Landwirtschaft tätig, erwähnte vor allem landwirtschaftliches Gerät der Deutschen, wie Pflüge und Eggen, die jedoch vor allem von Litauern sofort in Besitz genommen worden seien. In den deutschen Wohnungen seien ihm besonders die Gardinen an den Fenstern aufgefallen, so genannte Stores, die beiseite geschoben werden konnten. Obwohl "alles für uns ungewohnt war", scheinen ihm die Betten am meisten imponiert zu haben: "Das Bett war so, dass man sowohl längs, als auch quer darin liegen konnte", erinnerte er sich. Andererseits sei es sehr niedrig gewesen: "Bei uns braucht man ja fast eine Leiter, um sich schlafen zu legen."

6. Alevtina V. Zeloval'nikova, eine seit 1947 in Kaliningrad lebende Lehrerin und Komsomolfunktionärin, ging in ihrem Interview ganz systematisch auf das ein, was hier als Invarianten bezeichnet wird. Als Erstes betonte sie, dass "die Stadt sehr sauber" war und sie von den gepflasterten Gehwegen besonders beeindruckt gewesen sei, auf denen sich keine Pfützen bildeten. Ihre Unzufriedenheit mit dem Zustand von Sauberkeit und Ordnung in Kaliningrad brachte sie mit einem Witz auf den Punkt, der "nicht von ungefähr" eines Tages in Umlauf gebracht worden sei und sich in freier Übersetzung etwa so erzählen lässt: Die Deutschen drohten mit der Rücknahme von Königsberg. Die Russen reagierten recht gelassen und konterten, dass sie ohne Weiteres in der Lage seien, nach Königsberg auch aus Berlin eine Stadt zu machen, die man nicht mehr wieder erkennt. Das Zweite, woran sie sich erinnere, seien die Blumen: "Die ganze Stadt versank in Blumen. Jedes Haus besaß einen Vorgarten mit Blumen und Ziersträuchern. […] Man kann sagen, dass jeder dieser Vorgärten ein kleines Kunstwerk war." Als Drittes habe sie der Umstand beeindruckt, dass sie im ganzen Kaliningrader Gebiet nicht ein einziges Holzhaus gesehen habe.

Die pädagogische Direktorin der Schule, an der sie als Lehrerin arbeitete, habe sich "zusammen mit ihrem Mann in einer zweistöckigen deutschen Villa niedergelassen, deren Ausstattung noch komplett vorhanden war". Das dort vorgefundene Kristall und andere hochwertige Gebrauchsgegenstände haben sie in den ersten Nachkriegsjahren verkaufen und mit dem Erlös Lebensmittel erwerben können.

7. Vladimir D. Fomin, 1946 in das Kaliningrader Gebiet gekommen und als Abteilungsleiter in der Bernsteinfabrik "Jantar" tätig, betonte die Schönheit der Stadt Königsberg und erinnerte sich insbesondere an die zahlreichen Denkmale – Skulpturen aus Bronze – sowie großflächige Reliefs. Es sei "nicht nötig" gewesen, "die deutschen Denkmale abzutragen", betonte er.

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Die Durchsicht der Unterlagen des Oral-History-Projekts der Kaliningrader Staatlichen Universität in den 1990er-Jahren lieferte mehr als nur Indizien für die mittelbare und unmittelbare Wirkung der Reste deutscher Kultur (Invarianten) sowohl auf den Einzelnen, als auch auf die Gesellschaft der Neusiedler im ehemaligen Ostpreußen. Darüber hinaus zeigte es sich, dass die von Jruij Kostjašov behauptete "Ablehnung" des deutschen historisch-kulturellen Erbes sich durch die Aussagen der Neusiedler nicht belegen lässt. Nicht selten brachten die Interviewten ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, damals so viel "Deutsches" einfach zerstört worden sei.

So lassen die 240 ausgewerteten Interviews bestenfalls den Schluss zu, dass die Ankommenden nicht in der Lage waren, dieses Erbe "anzunehmen". Welchen Anteil daran die massive Indoktrination der Herrschenden in einem totalitären System und welchen die Scheu der Beherrschten vor einer fremden Kultur hatte, sollte von Vorurteilen freie Forschung heute klären können. Zumindest in Deutschland gibt es ja inzwischen "eine neue Generation der Enkel, die mit frischem, unverkrampftem Blick nach Osten schaut", wie die Herausgeber des bereits erwähnten Sammelbandes "Die Deutschen im Osten Europas" feststellen.

Es erscheint daher sinnvoll, im Kaliningrader Gebiet eine professionelle Befragung von Neusiedlern und deren Nachkommen durchzuführen, auch wenn die Nachwirkungen totalitärer Indoktrination noch immer die Erinnerungen von Zeitzeugen prägen. Darüber hinaus sollten anhand von ausgewählten Invarianten mit hoher Symbolkraft, wie zum Beispiel dem Schloss, Methoden und Argumentationsweisen von Partei und Administration bei der Zerstörung und Verdrängung der Reste deutscher Kultur auf der Grundlage überlieferter schriftlicher Quellen analysiert und deren Langzeitwirkung untersucht werden.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Aleksandr Popadin, Kaliningradec: problema identičnosti [Kaliningrader: Identitätsprobleme], in: Zapad Rossii 2 (1994), S. 106–116.

  2. Jurij Kostjašov, Am Schnittpunkt dreier Welten, Ostpreußen: Zankapfel der Völker, in: Adrian von Arburg u. a., Als die Deutschen weg waren. Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland, Berlin 2005, S. 303. Das Folgende ebd., S. 309.

  3. Vgl. Evgenij Ju. Vinokurov, Kaliningradu dolžno byt’ vozvraŝeno ego preŝnee nazvanie – Kënigsberg [Kaliningrad muss seinen früheren Namen zurückerhalten – Königsberg], in: Baltijskie issledovanija [Baltische Forschungen]. National’nye u religioznye men’šinstva v Baltijskom regione, Bd. 2, Kaliningrad 2004, S. 89–93.

  4. Anna M. Karpenko, Avtoreferat dissertacii na soiskanie učenoj stepeni kandidata političeskih nauk [Thesen zur Dissertation rer. pol.], Moskau 2008. – D. Vf. dankt Anna Karpenko für die Überlassung der Thesen ihrer Dissertation.

  5. Raphael Jung u. a., »Das ist eine heikle Frage …«. Die Nachkriegszeit Kaliningrads im Gedächtnis von Zeitzeugen und Öffentlichkeit, Beitrag auf dem trilateralen Oral-History-Seminar zur transnationalen Geschichte Kaliningrads, EUV Frankfurt (O.) 2005.

  6. Vgl. Christian Neef, »Wir leben unseren Traum«, in: Annette Großbongardt u. a. (Hg.), Die Deutschen im Osten Europas. Eroberer, Siedler, Vertriebene, München 2011, S. 94–105.

  7. Vgl. Ruth Kibelka, Ostpreußens Schicksalsjahre 1944–1948, Berlin 2001, S. 22.

  8. Eckhard Matthes (Hg.), Als Russe in Ostpreußen. Sowjetische Umsiedler über ihren Neubeginn in Königsberg/Kaliningrad nach 1945, Ostfildern 1999.

  9. Gosudarstvennyj arhiv Kaliningradskoj oblasti [Staatsarchiv der Region Kaliningrad], fond 1191, tom 1/10, str. 102.

  10. Ebd., t. 1/12, str. 54.

  11. Ebd., t. 1/12, str. 54.

  12. Ebd., t. 1/2, str. 47f u. 41.

  13. Ebd., t. 1/11,str. 24f.

  14. Ebd., t. 1/11, str. 27.

  15. Ebd., t. 1/11, str. 28.

  16. Ebd., t. 1/8, str. 23.

  17. Ebd., t. 1/2 str. 64 f.

  18. Ebd., t. 1/16, str. 31 f.

  19. Großbongardt u. a. (Anm. 6), S. 12.

Dr. rer. nat., Physiker, vorm. Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden.