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"Österreich hat weder gegen die deutsche Wiedervereinigung agitiert, noch haben wir sie besonders begrüßt" | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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"Österreich hat weder gegen die deutsche Wiedervereinigung agitiert, noch haben wir sie besonders begrüßt" Österreichische Reaktionen auf die Bemühungen um die deutsche Einheit

Andrea Brait

/ 29 Minuten zu lesen

Als die deutsche Einheit im Sommer 1990 längst abzusehen war, unterhielt die österreichische Bundesregierung noch immer eine rege Besuchsdiplomatie mit der DDR. Noch kurz vor "Torschluß" wurden weitere Kulturkontakte vereinbart. Dabei gab es auch innerhalb der Bundesregierung Konflikte: Während Außenminister Alois Mock eine Wiedervereinigung befürwortete, hielt sich Kanzler Franz Vranitzky lange Zeit zurück.

Der österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky trifft am 24. November 1989 den neuen Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Hans Modrow, in Ost-Berlin (© picture-alliance)

Debatten um eine Wiedervereinigung vor dem November 1989

Es ist nichts Neues, wenn an dieser Stelle festgestellt wird, dass das sich nach den Umwälzungen des Herbstes 1989 rasch anbahnende Ende der Teilung Deutschlands das Gros der Diplomatinnen und Diplomaten sowie Politikerinnen und Politiker – nicht nur in Österreich – überraschte. Allerdings wurde die Einheit Deutschlands nicht erst nach dem Mauerfall diskutiert. Der österreichische Diplomat Thomas Nowotny analysierte bereits im September 1989 ausführlich Debatten über das "Gespenst der Widervereinigung" und die damit verbundenen Erwartungen, wie sie bei der Botschafterkonferenz, der jährlichen Zusammenkunft der Leiterinnen und Leiter der österreichischen Vertretungen im Ausland, Anfang September 1989 diskutiert worden waren. Man kam dabei zum Schluss, dass "die USA erwartet, dass ein wiedervereinigtes Deutschland gegen Osten drängen, und die UdSSR schwächen würde. Die UdSSR erwartet sich von einem wiedervereinigten Deutschland dessen Ausscheren aus der NATO und damit eine fatale Schwächung der NATO." Allerdings berichtet Nowotny, dass sich Friedrich Bauer, Österreichs Botschafter in Bonn, und Franz Wunderbaldinger, Botschafter in Ost-Berlin, davon überzeugt zeigten, dass "das Gerede nicht ernst zu nehmen" sei. Bauer meinte, dass "das Nebeneinander der beiden deutschen Staaten […] von praktisch allen akzeptiert" werde. Wunderbaldinger schätzte die Lage völlig falsch ein, als er behauptete, dass "es auch in der DDR keinen grossen Druck zu radikalen Veränderungen gäbe. Mit plötzlichen Aufwallungen und Kursänderungen sei nicht zu rechnen. Weil er im großen und ganzen [sic] funktioniert, würde der Staat von der Bevölkerung auch akzeptiert."

Nowotny schien die sich anbahnenden Veränderungen hingegen eher zu erwarten und zweifelte diese Einschätzungen an. Er betonte, dass es in beiden deutschen Staaten "Anzeichen für eine grundsätzliche Änderung des politischen Klimas" gebe und dass die Wiedervereinigung "in Zukunft sehr wohl auf der politischen Tagesordnung der beiden Staaten" stehe. Erstaunlich ist insbesondere Nowotnys Weitsicht: Neben einer sachlichen Kosten-Nutzen-Analyse bemühte er sich, die Ängste vor einem neuen großen Deutschland zu entkräften. So meinte er, dass "die jetzige DDR nicht sofort auf das wirtschaftliche Niveau der BRD gebracht werden" könne und "auch noch im Jahr 2025 die Produktivität auf dem Gebiet, das heute die DDR ist, etwas – vielleicht 15% – unter der Produktivität der jetzigen BRD liegen" werde.

Reaktionen nach dem 9. November 1989

Der Mauerfall wurde in der österreichischen Presse ausführlich behandelt und insgesamt positiv aufgenommen, wenngleich in Der Standard bereits Sorgen über die Konsequenzen formuliert wurden, insbesondere um die Aufrechterhaltung der Oder-Neiße-Grenze. Außenminister Alois Mock von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) würdigte das Ereignis als "gewaltigen Triumph des Strebens nach Freiheit und Demokratie über die Unterdrückung" und meinte schon am 10. November, dass er eine Chance sehe, "daß die leid- und schmerzvolle Teilung Europas und die darin verborgene Gefahr für den Frieden wegfällt". Seiner klaren Position sollte schnell vom Parteivorsitzenden der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), Franz Muri, widersprochen werden, der meinte, dass es sich dabei um eine "grobe Einmischung in die innere Angelegenheit eines anderen Staates" handle. Wenige Tage später fand sich die Haltung Mocks auch in der Schlusserklärung der eintägigen Sitzung des Ausschusses "Europäische Strukturen – Europäische Politik" der Europäischen Demokratischen Union (EDU), eines Zusammenschlusses mehrerer europäischer christdemokratischer und konservativer Parteien, deren Präsident Mock war. Dieser war zu entnehmen, dass Forderungen nach einer Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten von der EDU unterstützt würden.

Deutlich zurückhaltender agierte der österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ). Dieser bezeichnete den Mauerfall als "eines der denkwürdigsten Ereignisse in der politischen Geschichte Europas", betonte aber in der DDR-Zeitung Neues Deutschland (ND), dass Österreich die "traditionell guten, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit der DDR […] auch in Zukunft fortsetzen" wolle. Im Gegensatz zu seinem Vizekanzler Mock wollte er zur Frage einer möglichen Wiedervereinigung Mitte November nicht Stellung nehmen, eine solche "käme einer Einmischung gleich. Die DDR solle ihre Probleme zunächst allein lösen", zitierte ihn das ND.

Vranitzky setzte damit zu Beginn der nun unter neuen Vorzeichen geführten Debatten um die Deutschlandfrage auf eine Politik der Äquidistanz und des Abwartens. Bezeichnend für diese Grundeinstellung war sein Besuch in der DDR am 24. November 1989, also nur wenige Tage nach dem Mauerfall. Der Kanzler erklärte im Vorfeld, dass er mit diesem ein "nützliches Signal" geben wolle. Wie Neues Deutschland mit Bezug auf ein Pressegespräch berichtete, sei es ihm darum gegangen, "Aufmerksamkeit für die Umgestaltungsprozesse in der DDR in Taten umzusetzen." Um Instabilität "durch die Veränderungen in den sozialistischen Staaten" zu verhindern, müssten westliche Staaten "durch Kooperation zur Verbesserung der Lebensbedingungen in diesen Ländern beitragen."

Die Diplomaten des Außenministeriums hatten sich in der Zwischenzeit bereits Gedanken um die Wiedervereinigung gemacht, konnten sich aber zu keiner klaren Prognose zu den künftigen Entwicklungen durchringen. Die Österreichische Botschaft in Bonn verwies am 15. November 1989 auf die dort spürbare "Erwartung baldiger Wiedervereinigung", meinte aber, dass die Bundesregierung "zunächst abwarten [müsse], welche politischen Rahmenbedingungen die DDR abstecke." Aus Ost-Berlin berichtete Botschafter Wunderbaldinger am 17. November 1989 über die am gleichen Tag erfolgte Präsentation der Regierung Hans Modrow vor der Volkskammer, betonte, dass in der Erklärung von Modrow "[g]efährliche Spekulationen über eine Wiedervereinigung als Tagesaufgabe […] zurückgewiesen" worden seien.

Ähnliches bekam Vranitzky auch von Modrow persönlich zu hören: Die DDR sei "weiterhin im Warschauer Pakt verankert", und das "Naheverhältnis zur Sowjetunion" bleibe "auch in Zukunft der erste Orientierungspunkt der DDR"; eine Wiedervereinigung könne sich "geschichtlich in der Ferne darstellen […] und sich in einem größeren europäischen Haus vollziehen". Diese klare Positionierung, die Unterzeichnung eines Wirtschaftsübereinkommens sowie diverse Aussagen über positive Aussichten der bilateralen Beziehungen der DDR zu Österreich haben Vranitzky ein widerspruchsfreies Bild von der künftiges Entwicklung der DDR als eigenständiger Staat geliefert. Eine weitere Bestätigung dieses Bildes erhielt der österreichische Kanzler am gleichen Tag in West-Berlin, wo er den Regierenden Bürgermeister Walter Momper traf, der "ihm ausdrücklich versichert hat, dass die Wiedervereini¬gung nicht auf dem Programm steht". Die österreichische Diplomatin Gabriele Matzner berichtete in einem Schreiben vom 27. November, also drei Tage nach dem Besuch von Vranitzky, ausführlich über Mompers Einstellung, der ihr zufolge den politischen Absichten Bonns misstraute und außerdem der Ansicht war, dass keine politische Kraft in der DDR (weder die SED noch die Blockparteien, noch die im Aufbau befindlichen oppositionellen Kräfte) eine Wiedervereinigung wünsche. Momper meinte, so Matzner, aufgrund seiner Kontakte zu Entscheidungsträgern und Oppositionellen in der DDR einen Informationsvorsprung zu haben. Auch Matzner betonte, dass Momper seine Haltung im Gespräch mit Vranitzky deutlich gemacht habe, und behauptete darüber hinaus, dass auch für die Alliierten eine Wiedervereinigung kein Thema sei.

Dem Programm des Besuches von Vranitzky ist zu entnehmen, dass dem Gespräch mit Momper rund 75 Minuten eingeräumt wurden, im Ostteil der Stadt verbrachte die österreichische Delegation hingegen fast fünf Stunden, wobei ein Gespräch mit Modrow, die Unterzeichnung einer wirtschaftlichen Vereinbarung, ein gemeinsames Pressegespräch und ein offizielles Mittagessen stattfanden. Den Verlauf des Besuches bezeichnete die österreichische Delegation in West-Berlin als "[s]ymptomatisch für die neue Entspannung": "Eine Limousine des DDR-Protokolls mit Ost-Berliner Nummer, beflaggt mit der österreichischen Fahne, eskortiert von der West-Berliner Polizei […] brachte den Herrn Bundeskanzler zu seinem Termin bei Momper und von dort bis zum Grenzübergang beim Flughafen Schönefeld."

Der Besuch von Vranitzky in der DDR wurde im Rückblick sehr unterschiedlich bewertet: Botschafter Franz Wunderbaldinger meinte später, dass sich die Bundesrepublik erhofft hatte, über den Umweg der bundesdeutschen-österreichischen Diplomatie, Informationen über den Reformwillen der DDR zu erhalten. Lageeinschätzungen erhoffte sich wohl auch der französische Präsident François Mitterand, mit dem der Besuch abgesprochen worden sei, wie der österreichische Botschafter in Bonn Friedrich Bauer betont. Bundeskanzler Helmut Kohl hingegen schien wenig begeistert. Gernot Rumpold, Bundesratsmitglied der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), warf Vranitzky in einer Pressemitteilung vor, "immer wieder versucht [zu haben], den falschen Machthabern den Rücken zu stärken." Vranitzky, der im Gespräch mit Modrow meinte, dass er "seinen Besuch hier zu diesem Zeitpunkt als Signalwirkung" verstehe, blendete diesen später aus, in seinen "Politischen Erinnerungen" wird er nicht erwähnt. Ganz im Gegensatz zu Modrow, der in "Aufbruch und Ende" festhielt, dass durch den Besuch unterstrichen wurde, "daß Österreich den demokratischen Umbruch in der DDR unterstützte und der DDR im Rahmen der europäischen Entwicklung entsprechende Bedeutung beimaß." Die ostdeutsche Berliner Zeitung kam kurz nach dem Besuch zu einem ähnlichen Schluss: "Beiderseitige Interessen sind im Spiel, und 'Bevormundung', so der Kanzler wörtlich, sei nicht seine Sache. Damit hat er seinem BRD-Kollegen nicht nur den Anreisetermin als erster Spitzengast der neuen DDR-Regierung voraus, sondern auch eine wichtige Erkenntnis für den Umgang der Mieter im künftigen Haus Europa."

Der Besuch von Vranitzky zeigt, dass die DDR auch weiter an guten Beziehungen zu Österreich interessiert war, was dem österreichischen Diplomaten Ernst Sucharipa bereits im September 1989 vom Botschaftsrat der DDR-Botschaft in Wien mitgeteilt worden war. Dieser hatte betont, dass die Haltung Österreichs hinsichtlich der DDR-Flüchtlinge "keinerlei Erstaunen hervorgerufen" hätte. Es sei keinerlei Kritik geäußert worden, sondern im Gegenteil Verständnis für das Agieren Österreichs, das die Fluchten der Bürgerinnen und Bürger der DDR über die österreichisch-ungarische Grenze nicht behinderte und den Flüchtlingen bei der Weiterreise in die Bundesrepublik behilflich war. Die weiterhin sehr freundliche Haltung der DDR gegenüber Österreich, obwohl – wie neueste Studien eindeutig zeigen – insbesondere die Bilder vom Durchschneiden des Eisernen Vorhanges durch Mock und seinen ungarischen Amtskollegen Gyula Horn am 27. Juni und vom Paneuropäischen Picknick am 19. August 1989 die Fluchtbewegung der DDR-Bürger und damit den Zusammenbruch der DDR förderten, lässt sich wohl nur mit der zunehmenden internationalen Isolierung der DDR erklären.

Fortführung der Besuchsdiplomatie

Jahrzehntelang hatte Österreich die Position der Bundesrepublik unterstützt, die von einer Einigung Deutschlands ausgegangen war. Nach dem Grundlagenvertrag 1972 zwischen der Bundesrepublik und der DDR schien Österreich jedoch fest entschlossen, sehr rasch Kontakte zur DDR auf den verschiedensten politischen Ebenen aufzubauen. Bis 1989 wurde nicht nur eine rege Besuchsdiplomatie gepflegt (ausgehend vom Besuch des Bundeskanzlers Bruno Kreisky, der als erster westlicher Regierungschef in die DDR gekommen war), sondern es wurden auch zahlreiche bilaterale Verträge abgeschlossen, wovon beide Staaten finanziell profitierten. Dies mag ein wichtiger Faktor für die Bemühungen Österreichs um eine Fortführung der bilateralen Kontakte zur DDR gewesen sein, bis diese weder wirtschaftlich noch personell zur Aufrechterhaltung der internationalen Diplomatie in der Lage war.

Kurz nach dem Vranitzky-Besuch bei Modrow kam der stellvertretende Außenminister der DDR, Kurt Nier, am 30. November und 1. Dezember 1989 nach Österreich. Dabei kam es zu Gesprächen mit Mock und diversen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Außenamts. Der österreichische Diplomat Ernst Sucharipa hielt in seinem Amtsvermerk zu diesen Gesprächen fest, dass Nier gemeint habe, dass es in der DDR einen Konsens zu drei Punkten gebe:

  • "Ziel der Reformen ist die Erneuerung der sozialistischen Gesellschaft (Erhaltung des erreichten sozialistischen Standards sehr wichtig)

  • [die] DDR ist und bleibt ein souveräner Staat

  • [die DDR] entscheidet selbständig über Art und Umfang der Reformen"

Den Beamtinnen und Beamten des Außenministeriums wurde bei der Gelegenheit die Position der damaligen DDR-Führung deutlich gemacht, die sich gegen das Ziel des Zehn-Punkte-Plans von Kohl richtete, der am 28. November 1989 im Bundestag einen Weg zur deutschen Einheit vorgestellt hatte. Eine "('Wieder')Vereinigung stehe im Widerspruch zum Grundlagenvertrag und zu den Schlussdokumenten von Helsinki". Sucharipa hielt außerdem fest: "Es bestand Übereinstimmung, daß Veränderungen in der DDR eine Intensivierung der Beziehungen ermöglichen; [der] Besuch des HBK [Herrn Bundeskanzlers, Anm. AB] am 24.11.1989 habe diesbezüglich Signalwirkung gehabt."

Nier verwies bei den Gesprächen auch auf eine bestehende Einladung an Mock, die man im 1. Halbjahr 1990 realisieren wollte. Im Gegensatz zu Vranitzky ließ sich Mock jedoch nicht so leicht in die DDR locken. Der österreichische Außenminister, der sich bereits vor 1989 um eine Überwindung der Grenzen des Kalten Krieges bemüht hatte und sich schließlich im Juni 1989 im Zuge der medienwirksamen Durchschneidung des Grenzzaunes gemeinsam mit seinem ungarischen Amtskollegen Horn auch aktiv eingebracht hatte, war ganz auf der Linie von Kohl. Bei einer Pressekonferenz der EDU am 7. Dezember 1989 erklärte Mock, dass das "Zehn-Punkte-Programm des Bonner Bundeskanzlers Helmut Kohl zur Deutschlandfrage […] eine wichtige politische Positionsbestimmung" sei, "die er voll unterstütze". Aus einem Statement bei einer Pressekonferenz drei Tage später wird deutlich, dass die Vereinigung der beiden deutschen Staaten für ihn schon zu diesem Zeitpunkt nur mehr eine Frage der Zeit war, wenn er meinte "[j]e konsequenter die Reformen in der DDR durchgeführt werden, desto länger wird die DDR bestehen". Vranitzky betonte hingegen wenige Tage später, dass es "der einheitliche Standpunkt der Bundesregierung [sei], daß diese Angelegenheit von den Bewohnern der beiden deutschen Staaten zu beantworten" sei. Auch der damalige Klubobmann (Fraktionsvorsitzende) der SPÖ, Heinz Fischer, meinte, dass österreichische Politiker "mit Stellungnahmen zur sogenannten 'Wiedervereinigung' sehr zurückhaltend sein" sollten.

Dieser Haltung der SPÖ und der nach wie vor unterschiedlichen Auffassung der Regierungsspitze hinsichtlich der Deutschen Frage entsprach die Verwirklichung eines Gegenbesuches von Modrow bei Vranitzky am 26. Januar 1990. Wie der ehemalige österreichische Botschafter in Ost-Berlin Wunderbaldinger betont, hatte sich insbesondere Modrow um einen möglichst frühen Termin für den Gegenbesuch bemüht. Der Vertreter Österreichs in Bonn, Friedrich Bauer, betonte später, dass er den Besuch für "unnötig" gehalten habe, aber nicht explizit gefragt worden sei.

Im Vorfeld des Besuches sprach Modrow mit dem neuen (und letzten) österreichischen Botschafter in der DDR, Erich Binder. Der Regierungschef der DDR erklärte diesem, dass er Unterstützung zur Aufrechterhaltung der Stabilität brauche, und bat um Wirtschaftshilfen, wie Österreich sie schon Polen und Ungarn gewährt habe. DDR-Staatssekretär Herbert Krolikowski sprach ebenfalls mit Binder und bat ihn "fast beschwörend" darum, dass Österreich "der BRD auf wirtschaftlichem Gebiet nicht alleine das Feld überlassen möge". Die Berichte von Binder über die beiden Gespräche zeigen, wie hilflos die Regierenden in der DDR zu diesem Zeitpunkt bereits wirkten und wie sehr sie versuchten, Österreich als Verbündeten für ihre Bemühungen um ein Weiterbestehen der DDR zu gewinnen.

Modrow wurde bei seinem Österreich-Besuch von Außenminister Oskar Fischer, Außenwirtschaftsminister Gerhard Beil und Tourismusminister Bruno Benthien begleitet. Beschlossen wurde insbesondere eine vorübergehende Suspendierung der Visumpflicht, die am 1. Februar 1990 in Kraft trat. Hinsichtlich der Frage der Vereinigung der beiden deutschen Staaten bekräftigte Modrow, "unter Hinweis auf die diesbezüglich verstärkte Stimmung in der DDR, daß eine Vertragsgemeinschaft mit konföderativen Zügen angestrebt werde; mit Augenmaß ('wie von Kohl in Dresden formuliert') und eingebettet in einen europäischen Einigungsprozeß." Damit wurde die ablehnende Haltung der DDR gegenüber einer deutschen Einheit abermals deutlich gemacht, es zeigte sich jedoch schon eine gewisse Abschwächung dieser Position. Der Botschafter der DDR in Wien, Klaus Wolf, hatte bei seiner Vorsprache beim Leiter der Sektion II im Außenministerium am 4. Januar 1990 noch gemeint: "Eine Wiederherstellung Deutschlands in den Grenzen von 1937 stehe […] keinesfalls zur Debatte." Vranitzky äußerste sich anlässlich des Modrow-Besuches zur Deutschlandfrage abermals wortkarg und meinte vorsichtig, dass ihm eine Wiedervereinigung "keine Sorge" bereite. Weitsichtiger als Modrow zeigte sich im Rahmen des Staatsbesuches vom 26. Januar DDR-Außenminister Fischer gegenüber Mock, der deutlich machte, "daß es zur Vereinigung kommen werde; sie müsse in die Überwindung der europäischen Spaltung eingebunden sein." Somit waren der österreichischen Regierungsspitze zwei unterschiedliche Auffassungen zur deutschen Frage präsentiert worden.

Im Rückblick kann man freilich erkennen, dass sich schon eine gewisse Entwicklung abzeichnete, auch wenn Modrow nach dem Gespräch mit Vranitzky mit dem Präsidenten der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, Rudolf Sallinger, über wirtschaftliche Kooperationen sprach und Außenwirtschaftsminister Beil mit dem damaligen österreichischen Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel ein neues Kooperationsabkommen unterzeichnete. Dass die DDR-Presse sich auf den wirtschaftlichen Austausch konzentrierte, verwundert nicht. Für die Berliner Zeitung war Österreich ein "Freund in schwerer Zeit": "Neue Zusammenarbeit, willkommene Hilfe. Und zwar zur rechten Zeit. Das ist kein Zufall. Österreich und die DDR unterhalten ein sehr konstruktives Verhältnis nicht erst seit heute. Es bewährt sich nun auch in schweren Zeiten." Auch in der Zeitung Neue Zeit war man sichtlich erleichtert über die Bereitschaft Österreichs in die DDR-Wirtschaft zu investieren: "Österreich möchte seinen zweiten Platz als westlicher Handelspartner der DDR behalten und ist gewillt, daß seine [sic!] dafür zu tun; wie z. B. breite Unterstützung der mittelständischen Betriebe in der DDR, Kapitalfluß in neue private Unternehmen und jede Menge Erfahrungen für diesen Teil der Wirtschaft."

Vranitzky betonte später insbesondere seine Kontakte zu Kohl im Vorfeld dieses Besuches, und dass die Idee zu diesem Staatsbesuch von der DDR ausgegangen war. Kohl soll "hocherfreut" gewesen sein und gesagt haben, dass der Besuch "der Entspannungspolitik nur guttun" könne. Vranitzky meinte, dass er "keine Lust" gehabt habe, in "deutsch-deutsche Annäherungskonkretisierungen verwickelt zu werden." Den Besuch selbst bewertete Vranitzky als "konstruktiv", die "österreichischen Unternehmen mit starker Marktpräsenz in der DDR waren […] zufrieden." Auch Modrow erwähnte den Besuch in seinen Memoiren, bewertete diesen grundsätzlich positiv, äußerte sich aber nicht zur Haltung Vranitzkys zur Deutschlandfrage. Deutlich kritischer zeigte sich die Medienlandschaft: In der österreichischen Tageszeitung Die Presse machte sich der damalige Ressortleiter Außenpolitik, Andreas Unterberger, Gedanken über die Rolle Wiens als neue Drehscheibe Europas. Er meinte, dass vor allem die Staaten des früheren Ostblocks "Hoffnungen auf Wien setzen". Hinsichtlich des Besuchs von Modrow betonte Unterberger jedoch, dass man "hätte davon ausgehen müssen, daß ein Modrow oder gar noch ein unter Honecker aktiv gewesener Außenminister Fischer bald vom Fenster weg sein werden" und dass "allzugroße Innigkeit mit ihnen kein gutes Entree bei den Nachfolgern bringt."

Andauernde Uneinigkeit der österreichischen Regierungsspitze

Nach dem Besuch von Modrow zeichnete sich immer konkreter ab, dass es zu einer Einheit kommen und dass diese nicht lange auf sich warten lassen würde. Dabei wurde auch von Österreich über die Auswirkungen auf die weltpolitischen Konstellationen nachgedacht. Bei einem Gespräch mit dem sowjetischen Botschafter in Wien, nur wenige Tage nach der Publikation des "Drei-Stufen-Plans" durch Modrow, der auf eine Neutralisierung eines vereinigten Deutschlands hinauslief, meinte Mock, dass "keine Verschiebung des Gewichts der militärischen Allianzen erfolgen sollte. Andererseits wäre auch eine Entlassung Deutschlands aus seinen Bindungen durch Neutralisierung gefährlich." Einer Umwandlung Deutschlands in einen neutralen Staat mit einem ähnlichen Status wie Österreich oder die Schweiz ihn haben stand er also deutlich ablehnend gegenüber. Dies hatte möglicherweise damit zu tun, dass sich seine eigene Partei, die ÖVP, bereits 1983 dafür ausgesprochen hatte, die "selbstverständliche Zugehörigkeit [Österreichs] zu den freien westlichen Demokratien deutlicher (zu machen)" und sich die Partei bald darauf offiziell für eine NATO-Mitgliedschaft aussprach. Wie also hätte Mock für einen Austritt der Bundesrepublik aus diesem Militärbündnis argumentieren sollen? Gegenüber den österreichischen Medien wurde er noch deutlicher: Er bezeichnete diese Idee als "irreal". Abermals ergab sich hier eine Gegenposition zur SPÖ, die auch eine NATO-Mitgliedschaft Österreichs ablehnte. Deren Klubobmann Heinz Fischer meinte:

"es könne aus österreichischer Sicht keinen zwingenden Grund geben, eine sorgfältige Prüfung des Modrow-Planes einschließlich seiner Überlegungen betreffend eines neutralen Status für ein vereinigtes Deutschland zu verweigern, obwohl die Neutralität eines so großen und potenten Staates wie Deutschland erhebliche Probleme aufwirft und eine Reihe flankierender Maßnahmen erfordern würde."

Der Politologe Peter Pelinka warf Mock in der österreichischen Arbeiter-Zeitung vor, Probleme mit der eigenen Neutralität zu haben und deshalb eine Neutralisierung Deutschlands abzulehnen. Klar für eine solche sprach sich der KPÖ-Vorsitzende Walter Silbermayr aus: "Ein friedliches Europa braucht heute mehr statt weniger Neutralität."

In der ersten Februarhälfte deutete sich eine Änderung der Haltung von Vranitzky an. In der Plenarsitzung des Weltwirtschaftsforums in Davos am 4. Februar 1990 meinte er, dass niemand das Recht habe, "die Deutschen an der Vereinigung zu behindern oder Vorbehalte dagegen zu entwickeln". Er meinte jedoch auch, dass die Ängste bei den europäischen Nachbarn ernst zu nehmen seien und deshalb der KSZE-Prozess fortzusetzen und auszubauen sei. Wenige Tage später machte er in einem Interview deutlich, dass "Österreich die Bestrebungen um eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten mit Sympathie und Gelassenheit verfolgt und auch nicht die Befürchtung hegt, daß davon eine Gefährdung der Nachbarstaaten oder eine Destabilisierung der Lage in Europa ausgehen könnte." Die Linie von Vranitzky schien damit neu definiert und den offenkundig nicht aufzuhaltenden Entwicklungen angepasst worden zu sein, auch wenn er eine gewisse Skepsis wohl nicht so bald verlor. So berichtete ND im Mai 1990, dass der österreichische Kanzler Bedenken zu einer "allzu raschen Währungs- und Wirtschaftsunion" geäußert habe.

Mitte April 1990 erwartete das österreichische Außenministerium bereits eine baldige Wiedervereinigung. Das Ergebnis der Volkskammerwahlen vom 18. März 1990 und die Bildung der Regierung de Maizière wurden als Voraussetzung hierfür angesehen, und man war sich bewusst, dass ein "[ü]berwiegender Teil der Bevölkerung für [eine] möglichst rasche Vereinigung" war. Mock meinte zum Ausgang der Wahlen, dass mit diesem Votum "die gefährliche Sprengkraft einer geteilten Nation" aus der politischen Landschaft Europas verschwinde, wie die Neue Zeit am 20. März 1990 berichtete. Neben Mock wurden auch Japans Premierminister Toshiki Kaifu, der den "Wahlsieg der 'Allianz für Deutschland' in der DDR als 'ein außerordentlich bemerkenswertes Resultat'" bewertete, "da dieses Bündnis eine positive Haltung zur schnellen Vereinigung Deutschlands eingenommen habe" und EG-Kommissionspräsident Jacques Delors zitiert, der ebenfalls betonte, dass das Wahlergebnis "die Hoffnung auf eine schnelle Wiedervereinigung zum Ausdruck [bringe], wie sie Bundeskanzler Helmut Kohl versprochen habe." Margaret Thatcher wurde hingegen mit dem Statement zitiert: "Wir sehen der Errichtung einer demokratischen Regierung in Ostdeutschland hoffnungsvoll entgegen, und wir wünschen mit ihr zusammenzuarbeiten", und der Sprecher des polnischen Außenministers Wladyslaw Klaczynski habe betont, so die Neue Zeit, dass das Wahlergebnis die Haltung Polens nicht verändern werde.

Ebenfalls im April 1990 sprach der damalige Generalsekretär des österreichischen Außenministeriums Thomas Klestil mit diversen Vertretern der bundesdeutschen Regierung in Bonn. Von Staatssekretär Jürgen Sudhoff erfuhr er, dass man in der Bundesrepublik "die positive österreichische Haltung zur Deutschen Vereinigung mit großer Freude zur Kenntnis genommen" habe. Wichtige Informationen erhielt er ebenso von Kohls Berater Horst Teltschik. Dieser betonte "Nicht KOHL sei die 'Dampfwalze', sondern die Bevölkerung in der DDR sei ungeduldig! … Die SU [Sowjetunion] werde sich wundern, wie schnell das alles gehen werde. Die BRD habe keine Zeit zu verlieren!"

Letzte Besuchskontakte

Die Besuchsdiplomatie mit der DDR sollte dennoch weiter fortgeführt werden: Auf Einladung der damaligen österreichischen Ministerin für Unterricht, Kunst und Sport, Hilde Hawlicek, kam Mitte Juli 1990 – wenige Tage nach dem entscheidenden Treffen von Helmut Kohl und Michail Gorbatschow im Kaukasus – DDR-Kulturminister Herbert Schirmer nach Wien. Die Gespräche führten zur Vereinbarung einiger Kulturaustauschprojekte, die noch bis Ende des Jahres 1990 verwirklicht werden sollten. Zu den Vereinbarungen, die "ungewöhnlich schnell ‚vor Torschluss’ getroffen wurden", wie Schirmer zu Journalisten meinte, zählten eine Filmwoche in Wien ab 29. September, österreichische Filmwochen in Berlin und Dresden im November und ein Treffen von Literaturverlegern am 21. September. Im Résumé-Protokoll zum Arbeitsgespräch der beiden Minister wurde schließlich festgehalten: "Sowohl Kulturminister Schirmer als auch Frau BM Dr. Hawlicek äußerten ihr Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit, unabhängig davon, ‚wie das heutige Gebiet der DDR heißen wird.’" Vereinbart wurde schließlich auch die Aufnahme von Arbeiten für eine Gemeinschaftsausstellung von Künstlern beider Länder, wie bereits im Kulturübereinkommen festgehalten. Es wurde angedacht, diese im Frühjahr 1991 zu eröffnen und eventuell in die Wiener Festwochen einzubinden.

Österreich, in dem Falle das Ministerium für Unterricht, Kunst und Sport, scheint also nach wie vor um eine Fortführung der Beziehungen bemüht gewesen zu sein. Auch zu einem Zeitpunkt, als nur mehr darüber diskutiert wurde, wann und nicht mehr ob es zu einer Einheit der beiden deutschen Staaten kommen werde, wurden mit Vertretern der DDR konkrete Vereinbarungen getroffen. Mit welchem Ziel? Vielleicht befürchtete man, dass derartige Projekte mit der vereinigten Bundesrepublik nicht möglich sein würden, zumal mit der Bundesrepublik kein Kulturabkommen existierte.

Auch auf höchster Ebene gab es im Sommer 1990 noch einen Besuch: Der neu gewählte DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière kam am 25. Juli 1990 nach Wien. Diese Begegnung stand jedoch schon ganz im Zeichen der bevorstehenden deutschen Einheit und diente der österreichischen Seite wohl auch als Quelle für Einschätzungen der weiteren Entwicklung. Im Außenamt wurde im Vorfeld des Besuches von de Maizière bilanziert, dass die Vereinigung noch vor Jahresende zu erwarten sei. Die Einigung über die Eckpunkte der Einheit wurde als Wegbereiter "für die angestrebte Errichtung einer neuen politischen Architektur in Europa" gesehen. Die Einigung von Kohl und Gorbatschow im Kaukasus war auch in den Medien positiv kommentiert worden. Burkhard Bischof hatte etwa in der Zeitung Die Presse gemeint:

"Kohl und Gorbatschow haben mit ihren jüngsten Vereinbarungen vor allem den gesamteuropäischen Prozeß einen wichtigen Anstoß gegeben, ja diesen beschleunigt. Sie sollten sich nicht irritieren lassen, wenn es in ihren eigenen Ländern wie außerhalb jetzt gewiß wieder zahlreiche Kritiker geben wird, denen die gewählte Gangart viel zu schnell ist."

Ähnlich fiel auch die Bewertung von Vranitzky – nun scheinbar auf der Linie seines deutschen Amtskollegen und der seines Vizekanzlers – aus: Er bezeichnete in seiner Tischrede die Einigung Deutschlands als Ereignis "größter politischer Tragweite. Sie verkörpert wie kein anderes Ereignis die Überwindung der Teilung unseres Kontinents." Allerdings betonte er auch bei dieser Begegnung – ganz im Sinne seiner bisherigen DDR-Politik –, dass die österreichische Wirtschaft "sehr daran interessiert [sei], sich in der DDR zu engagieren". Wie die beiden Staatsmänner betonten, galt es, die bislang staatlich geregelten Wirtschaftsbeziehungen auf die betriebliche Ebene zu verlagern. Hinter der Fortsetzung der Besuchsdiplomatie standen also offenkundig auf beiden Seiten wirtschaftliche Überlegungen. Botschafter Binder hatte bereits im Vorfeld des Besuches von de Maizière darauf hingewiesen, dass auch die Firmen in der DDR "allerhöchstes Interesse" daran hätten, "ihre Beziehungen zu österreichischen Unternehmungen aufrechtzuerhalten, ja auszubauen." Allerdings seien Fälle bekannt, dass "DDR-Firmen erklärt haben, von ihren westdeutschen Partnern abgehalten worden zu sein, mit österr. Firmen zu kooperieren".

Reaktionen zum 3. Oktober 1990

Die österreichischen Reaktionen auf den "Tag der Deutschen Einheit" folgten größtenteils der allgemeinen Jubelstimmung. Vranitzky sprach von einem "Tag der Genugtuung, der Freude und der Hoffnung", mit dem nicht nur eine jahrzehntelange schmerzliche und unnatürliche Trennung unseres Nachbarlandes, sondern darüber hinaus auch eine Nachkriegsordnung zu Ende [gehe], die durch Gegensatz und Mißtrauen gekennzeichnet war." Allgemeines Befremden löste die Aktion des Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk aus, der am Rathausturm die Fahne der Bundesrepublik hisste: Die Aktion wurde parteiübergreifend und auch von Historikern kritisiert.

Die österreichischen Medien waren voll mit Berichten über die Feiern in Berlin. Der Standard versuchte mit einer Blitzumfrage verschiedene Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zur deutschen Einheit zu befragen, musste aber in seiner Ausgabe vom 3. Oktober 1990 berichten, dass viele dazu keine Stellungnahme abgeben wollten – vielleicht ein Ergebnis der im Verlauf des Jahres 1990 nicht nur in Österreich immer wieder geäußerten Befürchtungen, dass ein "Viertes Reich" entstehen könne, obwohl von der bundesdeutschen Regierung immer wieder der Wille zur weiteren Eingliederung in Europa betont worden war. Der Journalist, Verleger und Diplomat George Weidenfeld hatte die Leser des Standard bereits Anfang Februar unter anderem mit dem Hinweis auf sinkende Geburtenraten in beiden deutschen Staaten zu beruhigen versucht, weshalb nicht zu befürchten sei, dass es ein neues Bedürfnis nach Ausweitung des Lebensraumes oder den Wunsch, verlorene Gebiete zurückzugewinnen, entstehen werde.

Die im Standard am Tag der Deutschen Einheit abgedruckten Statements von Prominenten zeigen, dass die Österreicher dennoch teilweise skeptisch blieben, und nicht alle die insbesondere über die Bilder aus Berlin verbreitete Jubelstimmung teilten. Der Parteivorsitzende der FPÖ, Jörg Haider meinte etwa, dass die Einheit Deutschlands eine "Chance für Österreich" sei, denn Deutschland sei "zwar reich und groß, aber kulturlos. Die Kultur kommt aus Österreich." Der Architekt und Karikaturist Gustav Peichl meinte kritisch: "Eigentlich war die Einheit notwendig. Zum anderen aber gibt es viele Dinge, die notwendig sind, aber nicht nur nützlich. Ob die Einheit zum Nutzen Deutschlands und Europas sein wird, wird sich erst zeigen." Richtiggehende Ängste schürte der Grünen-Politiker Peter Pilz mit der Aussage "Ich fürchte mich jetzt vor dem deutschen Anschluß." Ähnlich äußerte sich Susanne Sohn von der KPÖ: "Ich habe das Gefühl einer Bedrohung, wir müssen jetzt unsere Unabhängigkeit und Selbständigkeit behaupten." Der Architekt Hans Hollein wiederum kommentierte das Ereignis mit "Deutschland, Deutschland über alles", der ersten Zeile der ersten Strophe des Deutschlandliedes, welche auch von den Nationalsozialisten verwendet wurde. Ob ihm diese Tatsache bekannt war und ob er damit auf vergangene Großmachtansprüche Deutschlands anspielte oder nur Jubelstimmung ausdrücken wollte, muss offen bleiben. In eine ganz andere Richtung dachte der damalige Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel (ÖVP), der die Einheit Deutschlands als einen "positiven Impuls für die österreichische Exportwirtschaft" ansah und meinte, dass diesem Ereignis für die wirtschaftliche Entwicklung Europas "und ganz besonders Österreichs" große Bedeutung zukomme.

Schlussbemerkung

Ein Blick auf die Jubiläumsfeierlichkeiten in den Jahren 1999 und 2009 zeigt, dass die Befürchtungen des Jahres 1990 bald vergessen waren und in Österreich überaus positive Narrative zum Jahr 1989 (und auch zur deutschen Einheit) entstanden. Auch die österreichische Bevölkerung beurteilte die deutsche Einheit überwiegend positiv, wie eine Umfrage Anfang der 1990er-Jahre zeigte. Die Sympathiewerte für das wiedervereinigte Deutschland sind über 20 Jahre nach der Verwirklichung der deutschen Einheit höher als für die alte Bundesrepublik und viel höher als für die DDR. Im Vergleich zu anderen zentralen Ereignissen seit 1989 schreibt die österreichische Bevölkerung dem deutschen Einigungsvertrag von 1990 aber relativ geringe Bedeutung für Österreich zu.

Betrachtet man die verschiedenen Reaktionen der österreichischen Akteure auf die sich ab dem November 1989 ankündigende deutsche Einheit, dann trifft die Einschätzung von Botschafter Bauer zu: "Österreich hat weder gegen die deutsche Wiedervereinigung agitiert, noch haben wir sie besonders begrüßt". Die Analyse hat gezeigt, dass sich insbesondere die ÖVP und ihr damaliger Parteivorsitzender Mock schnell für die Linie aussprach, die von Kohl Ende November 1989 mit seinem Zehn-Punkte-Programm vorgegeben worden war, und die Einheit Deutschlands als Chance zur Überwindung der Blockkonfrontation in Europa betrachtete. Auch (der infolge der Debatte um seine NS-Vergangenheit umstrittene) Bundespräsident Kurt Waldheim (ÖVP) vertrat diese Meinung und bezeichnete die "Vereinigung der beiden deutschen Staaten als eine Markierung der Überwindung der Teilung Europas und der Ost-West-Konfrontation". Die Haltung der ÖVP ist als logische Fortsetzung der Bemühungen der Partei zur Überwindung der Systemgegensätze in Europa zu sehen. Neben Mock hatte sich insbesondere Erhard Busek in den 1980er-Jahren in den osteuropäischen Nachbarstaaten engagiert und Kontakte zu Dissidenten gepflegt. Bundeskanzler Vranitzky entschied sich hingegen (zunächst) dafür, die DDR – insbesondere symbolisch in Form von Besuchskontakten – weiter zu unterstützen, was, wie der damalige bundesrepublikanische Botschafter in Wien, Dietrich Graf von Brühl, in einem Interview betonte, viele in der Bundesrepublik und insbesondere Kohl sehr geärgert hatte.

Bis zum Sommer 1990 pflegte die österreichische Außenpolitik die Kontakte zur DDR in möglichst normalen und freundlichen Bahnen, was unter anderem der Besuch von DDR-Kulturminister Schirmer Mitte Juli zeigt, als die Weichen bereits ganz klar in Richtung deutsche Einheit gestellt waren. Die Bewertungen der Staatsspitze am 3. Oktober waren allesamt positiv. Verschiedene Oppositionelle und Personen des öffentlichen Lebens äußerten jedoch Befürchtungen hinsichtlich neuer Großmachansprüche der neuen Bundesrepublik, was darauf hindeutet, dass "Anschlussbefürchtungen" in Österreich nie ganz überwunden wurden, und den Eindruck bestätigt, dass die Bundesrepublik Österreichs "verfreundeter Nachbar" ist.

Der Text basiert auf Forschungen im Rahmen des vom Zukunftsfonds der Republik Österreich finanzierten und bei der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek angesiedelten Forschungsprojekts mit dem Titel "Offene Grenzen, neue Barrieren und gewandelte Identitäten. Österreich, seine Nachbarn und die Transformationsprozesse in Politik, Wirtschaft und Kultur seit 1989". Für die Ermöglichung neuer Aktenzugänge sei an dieser Stelle sehr herzlich Ministerialrat Dr. Gottfried Loibl sowie Mag. Eva Wotawa-Hahlheimer gedankt.

Zitierweise: Andrea Brait, "Österreich hat weder gegen die deutsche Wiedervereinigung agitiert, noch haben wir sie besonders begrüßt". Österreichische Reaktionen auf die Bemühungen um die deutsche Einheit, in: Deutschland Archiv, 23.9.2014, Link: www.bpb.de/191601

Fussnoten

Fußnoten

  1. Dies betont auch Franz Wunderbaldinger, der von September 1985 bis Januar 1990 österreichischer Botschafter in Berlin-Ost war. Vgl.: Schreiben der Österreichischen Botschaft (ÖB) Berlin-Ost an das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (BMaA), 9.1.1990, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BmeiA), Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.03.00/5-II.3/90. Grundlegend und teilweise ausführlicher vgl. zum Thema: Michael Gehler, Eine Außenpolitik der Anpassung an veränderte Verhältnisse: Österreich und die Vereinigung der Bundesrepublik Deutschland–DDR 1989/90, in: Michael Gehler und Ingrid Böhler (Hg.), Verschiedene europäische Wege im Vergleich. Österreich und die Bundesrepublik Deutschland 1945/49 bis zur Gegenwart. Festschrift für Rolf Steininger zum 65. Geburtstag, Innsbruck, Wien und Bozen 2007, S. 493–530; Michael Gehler, Österreich, die DDR und die Einheit Deutschlands 1989/90, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 57 (2009) 5, S. 427-452; Maximilian Graf, Österreich und die DDR 1949–1989/90. Beziehungen – Kontakte – Wahrnehmungen, Wien 2012 (ungedruckte Dissertation), S. 815–840.

  2. Information betreffend "Das Gespenst der deutschen Wiedervereinigung", 19.9.1989, BMeiA, Kt. ÖB-Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 22.17.01/4-II.6/89. Eine ausführliche Analyse bei Gehler, Österreich (Anm.1), S. 425–430.

  3. Ebd.

  4. Vgl. Gehler, Eine Außenpolitik der Anpassung an veränderte Verhältnisse (Anm. 1), S. 497.

  5. Die DDR öffnet den Eisernen Vorhang – Reaktionen 3 Wien, Austria Presse Agentur (APA), Meldung Nr. APA0009 5 AI, 10.11.1989.

  6. Vgl. Parteivorsitzender Franz Muri zu Außenminister Mock, APA-Original Text Service (OTS), Meldung Nr. OTS0045 5 PA NKP001, 11.11.1989. Ob sein Einwand Gehör fand, muss jedoch bezweifelt werden, zumal die Mitgliederzahl der KPÖ Ende der 1980er Jahre auf unter 10.000 Personen fiel und die Partei bei den Nationalratswahlen 1986 weniger als 1 Prozent der Wählerinnen und Wähler erreichen konnte. Vgl.: Josef Ehmer, Die Kommunistische Partei Österreichs, in: Herbert Dachs, Peter Gerlich, Herbert Gottweis u.a. (Hg.), Handbuch des Politischen Systems Österreichs. Die Zweite Republik, 3. erweiterte völlig neu bearbeitete Auflage, Wien 1997, S. 323–332, hier S. 328.

  7. EDU unterstützt Forderung nach deutscher Wiedervereinigung, APA-Meldung Nr. APA0117 5 AI, 14.11.1989.

  8. Internationales Lob für Öffnung der DDR-Grenzen – Frühmeldung, APA-Meldung Nr. APA0029 5 AA, 10.11.1989.

  9. Gute Beziehungen werden fortgesetzt, in: Neues Deutschland, 11.11.1989, S. 15.

  10. Keine Einmischung in DDR-Probleme, in: Neues Deutschland, 13.11.1989, S. 1.

  11. Vranitzky will mit DDR-Besuch "nützliches Signal" geben, in: Neues Deutschland, 24.11.1989, S. 7.

  12. Telefax von ÖB Bonn an das BMaA, 15.11.1989, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 281-Res/89.

  13. Telefax der ÖB Berlin (Ost) an das BMaA, 17.11.1989, BMeiA, Kt. ÖB-Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 288-Res/89.

  14. Telefax der ÖB Berlin (Ost) an das BMaA, 24.11.1989, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 291-Res/89.

  15. Vgl. ebd.

  16. Friedrich Bauer, Berlin-Ost – Bonn. Erfahrungen eines österreichischen Botschafters in der DDR 1973–1977 und der Bundesrepublik 1986–1990, in: Michael Gehler und Hinnerk Meyer (Hg.), Deutschland, der Westen und der europäische Parlamentarismus. Hildesheimer Europagespräche I, Hildesheim, Zürich und New York 2012, S. 52–88, hier S. 63.

  17. Vgl. Schreiben der Österreichischen Delegation Berlin an das BMaA, 27.11.1989, BMeiA, Kt. ÖB-Berlin (Ost), Res 1989 (11-20) / 25, GZ 162-Res/89.

  18. Schreiben der Österreichischen Delegation Berlin an das BMaA, 27.11.1989, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost), Res 1989 (11-20) / 25, GZ 162-Res/89.

  19. Vgl. Gehler, Österreich (Anm. 1), S. 431, mit Bezug auf Interviews mit Friedrich Bauer und Franz Wunderbaldinger (werden abgedruckt in: Michael Gehler und Andrea Brait, Österreich und die Umbrüche in Mittel- und Osteuropa 1985–1991. Erinnerungen von Akteuren aus Politik und Diplomatie, erscheint 2015).

  20. Friedrich Bauer, Österreichische Erfahrungen mit der Bundesrepublik und der DDR, in: Michael Gehler und Ingrid Böhler (Hg.), Verschiedene europäische Wege im Vergleich (Anm. 1), S. 585–587, hier S. 586.

  21. Rumpold: Vranitzky's Auslandsreisen für Österreich peinlich, APA-OTS-Meldung Nr. OTS0092 5 II NFC001, 3.5.1990.

  22. Telefax der ÖB Berlin (Ost) an das BMaA, 24.11.1989, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 291-Res/89.

  23. Franz Vranitzky, Politische Erinnerungen, Wien 2004. Gehler berichtet außerdem, dass Vranitzky sich bei einem Interview mit ihm zunächst gar nicht daran erinnerte, vgl. Gehler, Außenpolitik (Anm. 1), S. 527/FN 64.

  24. Hans Modrow, Aufbruch und Ende, Hamburg 1991, S. 107. In seinem späteren Buch "Ich wollte ein neues Deutschland" wird Vranitzky nicht erwähnt, vgl.: Hans Modrow, Ich wollte ein neues Deutschland, Berlin 1998.

  25. Wien deutlich vor Bonn, in: Berliner Zeitung, 27.11.1989, S. 1.

  26. Aktenvermerk betreffend "Österreich-DDR; Reaktion auf Durchreise der DDR-Flüchtlinge aus Ungarn", 11.9.1989, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 43.02.40/13-II.3/89. Am Tag des Schreibens öffnete Ungarn seine Grenzen.

  27. Vgl. hierzu u.a.: Maximilian Graf, Die Welt blickt auf das Burgenland. 1989 – Die Grenze wird zum Abbild der Veränderung, in: Maximilian Graf, Alexander Lass und Karlo Ruzicic-Kessler (Hg.), Das Burgenland als internationale Grenzregion im 20. und 21. Jahrhundert, Wien 2012, S. 135–179; Juliane Holzheimer, Grenzen der Grenzüberschreitung. Eine Analyse lebensgeschichtlicher Interviews mit DDR-Flüchtlingen des Jahres 1989, in: Andrea Brait und Michael Gehler (Hg.), Grenzöffnung 1989: Innen- und Außenperspektiven und die Folgen für Österreich (Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek 49), Wien, Köln und Weimar 2014, S. 245–261 sowie die dort zitierte Literatur.

  28. Vgl. dazu näher: Graf, Die Welt blickt auf das Burgenland (Anm. 27), S. 485–791.

  29. Vgl. dazu insbesondere: Friedrich Bauer und Enrico Seewald, Bruno Kreisky in Ost-Berlin 1978. Ein Besuch der besonderen Art, Innsbruck 2011.

  30. Österreich nahm diesbezüglich keine Sonderrolle ein, auch mit anderen Staaten wurde bis in den Spätsommer 1990 die Besuchsdiplomatie weiter gepflegt.

  31. Amtsvermerk betreffend "Besuch des stv. AM der DDR, Kurt NIER, 30.11./1.12.1989; Zusammenfassung der Arbeitsgespräche", 7.12.1989, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 502.16.24/22-II.3/89.

  32. Vgl. 177. Sitzung der 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages vom 28.11.1989 (Bundestags-Plenarprotokoll 11/177), S. 13510–13513.

  33. Amtsvermerk betreffend "Besuch des stv. AM der DDR, Kurt NIER, 30.11./1.12.1989; Zusammenfassung der Arbeitsgespräche", 7.12.1989, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost), Res 1989 (1-10) / 24, GZ 502.16.24/22-II.3/89.

  34. Vgl. ebd.

  35. So die These von Helmut Wohnout, in: Ders., Vom Durchschneiden des Eisernen Vorhangs bis zur Anerkennung Sloweniens und Kroatiens, Österreichs Außenminister Alois Mock und die europäischen Umbrüche 1989–1992, in: Brait und Gehler (Hg.), Grenzöffnung 1989 (Anm. 27), S. 185–219. Kohl zeigte sich für Österreichs Engagement sehr dankbar, wie er etwa am 8.11.1989 vor dem Deutschen Bundestag meinte, vgl.: 173. Sitzung der 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages vom 8.11.1989 (Bundestags-Plenarprotokoll 11/173), S. 13013f.

  36. Mock: Volle Unterstützung für Zehn-Punkte-Programm Kohls, APA-Meldung Nr. APA0193 5 AI, 7.12.1989.

  37. Existenz der DDR hängt von Reformen ab, in: Neue Zeit, 12.12.1989, S. 1.

  38. Weder Ratgeber noch Bestandteil deutscher Lösung, in: Neue Zeit, 16.12.1989, S. 1.

  39. Kontroverse Fischer-Mock über die "Wiedervereinigung", in: Arbeiter-Zeitung, 9.12.1989, S. 5.

  40. Vgl.: Schreiben der ÖB Berlin-Ost an das BMaA, 9.1.1990, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.03.00/5-II.3/90.

  41. Bauer, Berlin-Ost – Bonn (Anm. 16), S. 78.

  42. Vgl. Telefax von Austroamb Berlin an Außenamt Wien, 24.1.1990, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.18.01/8-II.3/90.

  43. Telefax von Austroamb Berlin an Außenamt Wien, 23.1.1990, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.18.01/2-II.3/90.

  44. Amtsvermerk betreffend "DDR; Besuch von MP Modrow in Österreich; Delegationsgespräch, 26.1.1990", BMeiA, Kt. ÖB Bonn, Res 1990 (2OST–5) / 64, GZ 43.18.01/13-II.3/90.

  45. Aktenvermerk betreffend "Besuche von Bundeskanzler Kohl und Präsident Mitterand in der DDR; Vorsprache von Botschafter Wolf beim Herrn Sektionsleiter II", BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.02.01/1-II.SL/90.

  46. DDR-Regierungschef Modrow in Wien. Visapflicht aufgehoben, in: Die Presse, 27./28.1.1990, S. 2.

  47. Aktenvermerk betreffend "DDR; Besuch von MP Modrow in Österreich; Arbeitsgespräch HBM – AM Fischer, 26.1.1990", BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.18.01/11-II.3/90.

  48. Vgl. DDR-Regierungschef Modrow in Wien. Visapflicht aufgehoben, in: Die Presse, 27./28.1.1990, S. 2.

  49. Klaus Wilczynski, Ein Freund in schwerer Zeit, in: Berliner Zeitung, 27.1.1990, S. 1.

  50. Michael Albrecht, Frohe Kunde aus der Donau-Metropole, in: Neue Zeit, 29.1.1990, S. 2.

  51. Vgl. Franz Vranitzky, Politische Erinnerungen, Wien 2004, S. 208 f.

  52. Franz Vranitzky, Vorwort, in: Dieter Stiefel, Schumpeter Gesellschaft (Hg.), Der "Ostfaktor". Österreichs Wirtschaft und die Ostöffnung 1989–2009, Wien, Köln und Weimar 2010, S. 9–14, hier S. 12 f.

  53. Vgl. Modrow, Aufbruch und Ende (Anm. 24), S. 107.

  54. Andreas Unterberger, Europas Drehscheibe, in: Die Presse, 27./28.1.1990, S. 1.

  55. Vgl. u.a. Modrow überrascht mit Konzept zu deutscher Einheit – Abendmeldung, APA-Meldung Nr. APA0445 5 AA, 1.2.1990.

  56. Aktenvermerk betreffend "Vorsprache des sowjetischen Botschafters beim HBM am 5. Feber 1990", BMeiA, Kt. ÖB Bonn, Res 1990 (2OST–5) / 64, GZ 22.17.01/17-II.SL/90.

  57. Wahlprogramm "Mein Programm für Österreich. Jetzt mit Mock", Wien 1983, S. 14.

  58. Vgl.: Markus J. Prutsch, "Neutralität" – Positionen und Positionswandel der ÖVP im Spiegel von Grundsatz- und Wahlprogrammen sowie Regierungserklärungen der Zweiten Republik: eine Bilanz, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 25 (2006) 4, S. 425–439, hier S. 430f.

  59. Echo reicht von Zustimmung über Vorbehalte bis zu strikter Ablehnung, in: Berliner Zeitung, 3.2.1990, S. 1.

  60. Österreichische Reaktionen zum Modrow-Plan, APA-Meldung Nr. APA0235 5 AI, 2.2.1990.

  61. Peter Pelinka, Modrow-Plan erregt auch Wien, in: Arbeiter-Zeitung, 3.2.1990, S. 3. Die österreichische Neutralität wurde aufgrund der Bemühungen um einen Beitritt zu den Europäischen Gemeinschaften (EG) zu dieser Zeit heftig diskutiert.

  62. Österreichische Reaktionen zum Modrow-Plan, APA-Meldung Nr. APA0235 5 AI, 2.2.1990.

  63. Vranitzky: Deutsche Vereinigung nicht behindern, APA-Meldung Nr. APA0176 5 AI, 4.2.1990.

  64. Vranitzky beurteilt deutsche Einigungsbewegung positiv, APA-Meldung Nr. APA0334 5 AI, 14.2.1990.

  65. Hans Schwanitz, Deutsche Einheit und Europas Neutrale, in: Neues Deutschland, 8.5.1990, S. 8.

  66. Information betreffend "Deutsche Einheit, Stand April 1990", BMeiA, Kt. ÖB Bonn, Res 1990 (1–2) / 63, GZ 22.17.01/97-II.1/90.

  67. Heute muß praktische Politik beginnen, in: Neue Zeit, 20.3.1990, S. 2.

  68. Résuméprotokoll betreffend "Politischer Meinungsaustausch des HGS in Bonn (24.4.1990)", BMeiA, Kt. ÖB Bonn, Res 1990 (1–2) / 63, GZ 22.17.1/119-II.1/90.

  69. Ebd.

  70. Schirmer spielte auch darauf an, dass nach der Einheit Deutschlands die Kulturhoheit auf die Länder übergehen würde, vgl.: "Vor Torschluß": Kulturkontakte Österreich-DDR, APA-Meldung Nr. APA0307 5 KI, 18.7.1990.

  71. Schreiben des BMU an das BMaA, 24.7.1990, BMeiA, Kt. 43.11.03-43.22.02 / 1990 / 26, GZ 43.11.05-V/90, Zl. 43.11.05/6-V.1/90.

  72. Résumé-Protokoll Arbeitsgespräch Frau Bundesminister Dr. Hawlicek mit dem Minister für Kultur der DDR, 30.6.1990, BMEIA, Kt. 43.11.03-43.22.02 / 1990 / 26, GZ 43.14.06-V/90, Zl. 43.14.06/7-V.1/90.

  73. Information betreffend "Deutsche Einheit; Stand Mitte Juli 1990", BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 22.17.01/173-II.1/90.

  74. Burkhart Bischof, Im Schnellgang zum gemeinsamen Haus, in: Die Presse, 17.7.1990, S. 1.

  75. Besuch von MP de Maizìère, Tischrede des Herrn Bundeskanzlers, Entwurf, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.18.09/6-II.3/90.

  76. Vgl. ebd. Die Formulierung "in der DDR" bezeugt Vranitzkys andauernde Skepsis gegenüber einer Auflösung dieses Staates.

  77. Vgl.: DDR und Wien suchen Kontinuität, in: Die Presse, 26.7.1990, S. 1f., hier S. 1. In Neues Deutschland war nachzulesen, dass der bilaterale Handelt im ersten Halbjahr 1990 drastisch zurückgegangen war. Vgl. Ingo Preissler, Abgesang und Neubeginn, in: Neues Deutschland, 27.7.1990, S. 2.

  78. Telefax von Austroamb Berlin an Außenamt Wien, 16.7.1990, BMeiA, Kt. ÖB Berlin (Ost) 1990, GZ 43.18.09/8-II.3/90.

  79. Erklärung von Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky anläßlich der deutschen Einigung am 3. Oktober 1990, APA-OTS-Meldung Nr. OTS0111 5 II NBK001, 3.10.1990.

  80. Vgl. Gehler, Außenpolitik (Anm. 1), S. 520.

  81. So meinte Kohl etwa im März 1990 in Brüssel: "Wir wollen nicht das Vierte Reich und wir wollen niemanden überrollen […] Wir sind keine Elefanten im Porzellanladen, sondern wollen deutsche Europäer und europäische Deutsche sein." Vgl.: Kohl legt Bekenntnis zur europäischen Union ab, APA-Meldung Nr. APA0291 5 AI, 23.3.1990.

  82. Vgl. [George] Lord Weidenfeld, Keine Angst vor der deutschen Einheit!, in: Der Standard, 3./4.2.1990, S. 23.

  83. Prominente Österreicher zum Tag, in: Der Standard, 3.10.1990, S. 6.

  84. Ewald König, Die Teilung Europas ist nach 45 Jahren zu Ende. Gratulationen aus aller Welt zur deutschen Einheit, in: Die Presse, 3.10.1990, S. 1f., hier S. 2.

  85. Vgl. Andrea Brait, Zur Konstruktion eines europäischen Gedächtnisortes. Blicke auf 1989 in den Jahren 1999 und 2009, in: Brait und Gehler (Hg.), Grenzöffnung 1989 (Anm. 27), S. 483–507.

  86. Fragebogenauswertung, in: Hanspeter Neuhold und Paul Luif, Das außenpolitische Bewusstsein der Österreicher. Aktuelle internationale Probleme im Spiegel der Meinungsforschung (Laxenburger Internationale Studien 4), Wien 1992, S. 193–411, hier S. 195.

  87. Vgl. dazu Auswertung der Meinungsumfrage, die im Rahmen des Projekts "Offene Grenzen, neue Barrieren und gewandelte Identitäten" durchgeführt wurde, in: Andrea Brait und Michael Gehler, Grenzöffnung 1989 – Offene Grenzen? Zum Buch und Auswertung einer Umfrage, in: Dies. (Hg.), Grenzöffnung 1989 (Anm. 27), S. 9–44 sowie die CD-Beilage zum Band.

  88. Bauer, Berlin-Ost – Bonn (Anm. 16), S. 86.

  89. Prominente Österreicher zum Tag, in: Der Standard, 3.10.1990, S. 6.

  90. Interview von Michael Gehler mit Dietrich Graf von Brühl, wird abgedruckt in: Michael Gehler und Andrea Brait, Österreich und die Umbrüche in Mittel- und Osteuropa 1985–1991. Erinnerungen von Akteuren aus Politik und Diplomatie, erscheint 2015.

  91. Gabriele Matzner-Holzer, Verfreundete Nachbarn. Österreich – Deutschland. Ein Verhältnis, 2. überarb. Aufl., Wien 2005.

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Dr.; Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Wien; derzeit Lektorin am Institut für Geschichte der Universität Wien, am Institut für Geschichte der Stiftung Universität Hildesheim und an der PH Wien; seit Januar 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Organisatorische Leiterin des Projektes „Offene Grenzen, neue Barrieren und gewandelte Identitäten. Österreich, seine Nachbarn und die Transformationsprozesse in Politik, Wirtschaft und Kultur seit 1989“ (Externer Link: www.univie.ac.at/offenegrenzen); zahlreiche Vorträge, Lehrveranstaltungen und Publikationen zu den Themen Gedächtnispolitik und Musealisierung im deutschsprachigen Raum sowie zur österreichischen und deutschen Zeitgeschichte Externer Link: http://homepage.univie.ac.at/andrea.brait