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"Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! 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"Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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"Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" Ein Interview mit Rainer Eppelmann und Markus Meckel, geführt im Februar 2015

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Am 18. März 1990 fand die erste und einzige freie Wahl der Volkskammer der DDR statt. Rainer Eppelmann und Markus Meckel - beide DDR-Oppositionelle - gehörten ihr bis zu ihrer Auflösung am 2. Oktober 1990 an. Rainer Eppelmann diente zudem als Minister für Abrüstung und Verteidigung und Markus Meckel als Außenminister im Kabinett von Ministerpräsident Lothar de Maizière. Im vereinigten Deutschland gehörten sie beide mehreren Deutschen Bundestagen an. Das Deutschland Archiv hatte die Gelegenheit, mit beiden zu sprechen: über ihre Karrieren, ihre Rollen als Neu-Politiker aus der untergegangenen DDR sowie ihre Wirkung und Positionen im vereinten Deutschland.

Markus Meckel (links) und Rainer Eppelmann (rechts) in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am 19. Februar 2015 (© Deutschland Archiv, Foto: Katharina Barnstedt)

DA: Herr Eppelmann, Herr Meckel, es freut uns, mit zwei so profilierten Vertretern einer Politikergeneration sprechen zu können. In Ihren Biografien finden sich Parallelen: Sie haben beide Theologie studiert und beide haben Sie in der DDR den Wehrdienst verweigert. Wie kam es zu diesen Entscheidungen und welchen Einfluss haben diese auf Ihr politisches Handeln vor und nach 1990?

Rainer Eppelmann: Bei mir waren beides irgendwie erzwungene Entscheidungen. Die Wehrdienstverweigerung hatte bei mir etwas mit Auschwitz zu tun. Ich wollte nie in eine Situation kommen, in der mir ein Mensch sagen kann: Du hast per Eid versprochen, dass Du alles machst, was ich Dir sage. Zudem gab es theologische Gründe. Und der dritte Grund war, dass ich mich nicht für diejenigen einsetzen wollte, die am 13. August 1961 so brutal in mein Leben eingegriffen haben. Der 13. August hat bei uns zur Familientrennung geführt. Mein Vater hat in West-Berlin gearbeitet und ist "drüben" geblieben, wo er seine Arbeit hatte, weil die Eltern dachten, das dauert nur ein paar Monate. Daher war der 13. August für mich der entscheidende Wendepunkt, vorher war ich vermutlich relativ unpolitisch. Nun sah ich aber, was für ein fürchterliches, despotisches System das war.

Auch mein Theologiestudium ist eine Folge des 13. August 1961. Wäre es mir möglich gewesen, das Gymnasium in West-Berlin abzuschließen, hätte ich vermutlich versucht, Architektur zu studieren. Doch in Ost-Berlin konnte ich kein Abitur machen und in West-Berlin nur bis zum 13. August 1961. Da blieb mir nichts anderes übrig.

Mit Mitte 20 stellte ich mir die Frage, was ich die nächsten 40 Jahre meines Lebens machen wollte. Wenn ich schon vermutlich keine Chance hatte, glücklich zu werden, dann wenigstens zufrieden. Was war mit meiner Biografie möglich? Keine Pioniere, keine FDJ, Militärknast. Ich hatte inzwischen eine Ausbildung als Maurer gemacht, doch spätestens in der Zeit als Bausoldat war mir klar geworden, dass ich das nicht bis an mein Lebensende machen wollte.

Die einzige Alternative, die mir einfiel, war die Not der evangelischen Kirche in der DDR. Bis zum 13. August 1961 bekam sie den theologischen Nachwuchs aus den bundesdeutschen Landeskirchen. Junge Leute, die ihr Studium gerade abschlossen und nicht gleich eine Stelle im Westen fanden, wurden gefragt, ob sie nicht Lust hätten, für ein paar Jahre in die DDR zu kommen.

Rainer Eppelmann während des Gesprächs mit dem Deutschland Archiv (© Deutschland Archiv, Foto: Katharina Barnstedt)

Nach 1961 wurde dies schwieriger. Die Kirche richtete nun zwei Theologische Fachschulen ein, in Erfurt und in Berlin. Ich war auf dem Paulinum in Berlin. Aufnahmebedingung war mittlere Reife, eine abgeschlossene Berufsausbildung und wenn möglich auch noch ein paar Jahre Berufserfahrung. Das hatte ich alles und konnte Theologie studieren. Allerdings nur für das Gemeindepfarramt, nicht für eine akademische Laufbahn.

So bin ich in diese wesentliche Entscheidung meines Lebens etwas ahnungslos hineingestolpert. Letztlich war es aber genau das Richtige für mich, der Umgang mit Menschen und eine Freiheit, die Du sonst in der DDR kaum finden konntest. Auch die ökonomische Unabhängigkeit war attraktiv. Ich bekam mein Gehalt von der Kirche und konnte nicht von irgendwelchen staatlichen Funktionären erpresst werden.

Markus Meckel: Ich habe diese beiden Punkte beide freiwillig und engagiert vollzogen. Ich bin in einem evangelischen Pfarrhaus aufgewachsen, meine Mutter kam aus Berlin Britz, was dann plötzlich West-Berlin war. Mein Vater stammte aus Wuppertal, er war Offizier der Wehrmacht und in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, er kam Ende 1949 zurück, wenige Tage vor Gründung der DDR. Meine Eltern hatten in Kriegszeiten schon geheiratet, hatten sich jahrelang nicht gesehen und dann aber entschieden, im Osten zu bleiben. Der Grund war, wie eben schon erwähnt, dass die Kirche Leute suchte, die bei den Gemeinden blieben. Und auch in einem solchen System muss man Gemeinden begleiten. Meine Mutter soll, so sagt die Familientradition, gesagt haben: "Du kennst die Russen, Du weißt, wie man damit umgeht".

1950 wurde mein Vater Pfarrer in Hermersdorf, einem kleinen Dorf in der Nähe von Buckow in der Märkischen Schweiz. Im nahen Müncheberg bin ich geboren. Wir sind dann erst 1959 mit meiner Einschulung nach Berlin gekommen, haben in dem Berliner Missionshaus gewohnt, dort, wo auch das Paulinum in der obersten Dachetage untergebracht war. Mein Vater war zudem Missionsinspekteur, zuständig für Südafrika, das heißt, die Probleme mit der Apartheit hab ich als Junge zuhause am Abendbrottisch kennengelernt. Auch die Frage, was christlicher Glaube mit Gesellschaft zu tun hat, wurde dort diskutiert. Gleichzeitig war mein Vater Ökumene-Referent der Evangelischen Kirche der Union, sodass ein gewisser grenzübergreifender Bezug nicht nur durch die Biografie meines Vaters, sondern auch durch diese institutionelle Dimension ständig präsent war.

Wir hatten unsere gesamte Verwandtschaft im Westen. Mit dem Mauerbau 1961 wurde dieses Haus zu einem intensiven Kommunikationszentrum zwischen Ost und West. Jede Gemeinde in der DDR hatte ja eine Partnergemeinde im Westen. Und wo konnte man sich treffen nach Mauerbau und Passierscheinabkommen? In kirchlichen Räumen.

Das heißt, ich bin in der kirchlichen Jugendarbeit aufgewachsen, quasi als "Berufsjugendlicher" für die Begegnung von Ost und West. Wir hatten Diskussionen mit denen, die in der Schulzeit ihre Ost-Reisen hatten. So wuchs ich in einer absoluten Sondersituation auf. Durch diese Kontakte war die Mauer sozusagen ständig durchbrochen und man konnte den Horizont erweitern.

DA: Prägen solche Erlebnisse einen bestimmten Politikstil?

Markus Meckel während des Gesprächs mit dem Deutschland Archiv (© Deutschland Archiv, Foto: Katharina Barnstedt)

Markus Meckel: Natürlich prägte es ganz stark, dass man nicht in diese DDR-Provinzialität eingesperrt war und diese Begegnungen hatte. Das Gästebuch meiner Eltern verzeichnete mal an einem Tag Gäste aus zehn verschiedenen Ländern. Das war ja schon im Westen ungewöhnlich, aber für die DDR war das völlig exotisch. Es gibt da Einträge aus Japan, Südafrika, USA, natürlich aus der Bundesrepublik, aus Großbritannien und eben aus Polen, Ungarn und der Sowjetunion.

Als Ökumene-Referent kümmerte sich mein Vater auch um die Partnerschaft mit der orthodoxen Kirche, das heißt es waren oft Russen am Tisch, aber auch Vertreter der Minderheitenkirchen in Ost-Mittel-Europa. Diese Kontakte reichen für mich bis in die Gegenwart: Ich war mit dem Vater als 14-jähriger das erste Mal in Polen, 1968 in der Tschechoslowakei und in Ungarn, 1971 in Rumänien. Ich bin jedes Jahr seit Anfang der 1970er Jahre durch Ost-Mittel-Europa getrampt. Später, während meiner außenpolitischen Tätigkeit im Bundestag, traf ich zum Teil Leute, die ich aus dieser früheren Zeit kannte. Ich bin bis heute mit einem ungarischen Abgeordneten des Europaparlaments befreundet, dessen Vater ich schon in den 1970er Jahren in Siebenbürgen in Rumänien getroffen hatte.

Die Wehrdienstverweigerung war für mich ein ganz zentraler Moment meines Lebens. Ich habe damals mit 17 Jahren den Wehrdienst total verweigert, hatte aber das große Glück, nicht verhaftet zu werden und ins Gefängnis zu kommen. In der Jugendarbeit haben wir dann gezielt zu Friedensfragen gearbeitet. Wir machten Seminare mit Leuten, die ebenfalls den Wehrdienst verweigert hatten. So etwas war nur in der Kirche möglich. Auch gab es nur in den Kirchen Informationen darüber, dass es Bausoldaten gab oder auch die Möglichkeit, total zu verweigern.

Später habe ich den Text meiner Wehrdienstverweigerung wiedergefunden. Und der hatte einerseits einen stark pazifistischen Zug. Ich schrieb, dass Konflikte nicht mit Gewalt gelöst werden dürfen. Andererseits gab es auch einen sicherheitspolitischen und gleichzeitig nationalen Aspekt. Wenn es zu einem Krieg gekommen wäre, hätte ich auf meine Verwandten im Westen schießen müssen. Und das lehnte ich ab. Eine weitere wichtige Dimension war die Erinnerung an die Bekennende Kirche, also den begrenzten, aber doch vorhandenen Widerstand im Nationalsozialismus. Dieser spielte bei uns, auch in der kirchlichen Jugendarbeit, eine immense Rolle. Mein Vater kam aus der Gefangenschaft und war Pazifist geworden. Von daher sind diese Fragen für mich immer wichtig gewesen und die Entscheidungen kamen gewissermaßen automatisch.

Ich kam auf die Erweiterte Oberschule, das Graue Kloster in Berlin, und hatte die Chance, Griechisch und Latein zu lernen. Seit meinem fünften Lebensjahr wollte ich Pfarrer werden. Die Gründe dafür waren natürlich zwischen dem Fünfjährigen und dem 20-Jährigen, der studierte, durchaus unterschiedlich. Ich bin in diese Entscheidung irgendwie hineingewachsen und habe sie nie bereut.

Nach der 10. Klasse bin ich von der Schule geflogen und hatte das Glück, dass es diese kirchlichen Schulen gab, wo man auch Abitur machen konnte und diese unabhängigen kirchlichen Hochschulen, wo man Theologie studieren konnte. So kann ich nachträglich sagen, ich hab das Glück gehabt, eine hervorragende Ausbildung zu genießen, weil ich von der Schule geflogen bin. Ich hab in Hermannswerder Abitur gemacht, bin von dort aus nach Naumburg auf das Katechetische Oberseminar gegangen, ab 1974 habe ich dann auf dem sogenannten Sprachenkonvikt in Berlin in der Borsigstraße weiter studiert.

Aus dieser Situation kam ich dann dazu, was man allgemein Opposition nannte.

DA: Wenn wir das anschauen, was Sie beide über Ihre Biografien berichten, stellt sich die Frage nach den ganz realen Auswirkungen auf die heutige Politik. Die Bundesrepublik hat sich in den letzten 20 Jahren außenpolitisch auch militärisch stärker engagiert, als sie es in ihrer Nachkriegsgeschichte je getan hat, ist das etwas, was Sie nur schwer mittragen konnten, oder etwas, was Sie eigentlich nicht mittragen können?

Markus Meckel: Ich habe im letzten Jahr im Rahmen der "Wittenberger Vorlesungen" dazu eine Rede gehalten, um deutlich zu machen, wie mein Weg vom totalen Wehrdienstverweigerer zu demjenigen, der dann im Bundestag alle Bundeswehreinsätze befürwortet hat, verlaufen ist.

Es gab intensive Debatten innerhalb der evangelischen Kirche über die Situation auf dem Balkan und über den ersten Irak-Krieg Anfang der 1990er Jahre. Da habe ich mit Freunden, in der Kirche und in meiner Partei, intensive Diskussionen darüber gehabt, warum sich deutsche Soldaten nicht beteiligen sollten, wenn es darum ging, sicherheitspolitische Dinge durchzusetzen. Das Thema war die Frage von Sanktionen oder Exportverboten. Da gehörte ich zu einer ganz kleinen Minderheit in meiner Partei, die für die Bundesregierung mit Helmut Kohl stimmten, als es um diesen ersten Einsatz ging. Ich wurde von vielen Freunden als Verräter an der Friedensfrage angesehen. Meine Frage war immer: Was dient dem Frieden? Wir können nicht ausschließen, dass in dieser Welt, die eben nicht nur aus guten Menschen besteht, die Bösen möglicherweise mit Gewalt daran gehindert werden müssen, schlimmste Verbrechen zu begehen. Letztendlich betrachtete ich es als eine ethische Frage, also die Macht so einzusetzen, dass sie gewaltmindernd wirkt und nicht gewaltsteigernd.

Ich denke, dass die Bundesregierung in den letzten Jahren seit 1999 relativ zurückhaltend mit diesen Fragen in der Öffentlichkeit umgegangen ist. Ich habe das manchmal sogar feige genannt. Wir müssen den Menschen klare Orientierungen geben. Deshalb bin ich sehr froh, dass Bundespräsident Gauck dieses vor einem halben Jahr sehr klar und deutlich thematisiert hat, und gerade weil er aus einer ähnlichen Tradition kommt wie wir, bin ich dafür sehr dankbar.

DA: Herr Eppelmann, Sie wurden Minister für Abrüstung und Verteidigung, mit Ihrer Karriere im Hintergrund, wie sehen Sie das?

Rainer Eppelmann: Bei mir war das ein bisschen anders. Ich bin durch die Nachrichten, die ich jeden Abend durch das Westfernsehen in meine Ost-Berliner Wohnung gespült bekam, zum Pazifisten geworden. Hunderttausende gingen da auf die Straße und sagten, um Gottes Willen, nicht noch SS-20 und Pershing. Vorher war mein Thema Freiheit. Das ist es zwar immer noch, aber es wurde überlagert durch die Frage: Wie lange gibt es uns überhaupt noch? Wir sind ja gerade dabei, das ganze Leben auszurotten und den Planeten zu zerstören. Deswegen beteiligte ich mich auch, zusammen mit Robert Havemann, im Januar/Februar 1982 am Berliner Appell. Auch all die Friedensaktivitäten in der eigenen Gemeinde, auch konkret die Friedenswerkstatt in Ost-Berlin, hingen mit diesen Einsichten zusammen.

Zudem hat mich die Vergangenheit meines Vaters in Bezug auf den Umgang mit Waffen sehr nachdenklich werden lassen. Er hat davon nie erzählt, aber es gab immer so Andeutungen meiner Mutter, dass er Unterscharführer bei der SS war und Kraftfahrer - ich hoffe, dass er da wirklich nur Kraftfahrer war - in Buchenwald. Auch solcher Geschichten wegen habe ich mir immer gesagt, dass ich niemals in eine Situation kommen möchte, in der mir einer sagen kann, er habe einen Rechtsanspruch darauf, dass ich mache, was er befiehlt.

Und dann fragte mich Lothar de Maizière, ob ich mir vorstellen könnte, Verteidigungsminister zu werden. Er hat mich das auch vor dem Hintergrund gefragt, dass es in der Samaritergemeinde, wo ich als Pfarrer tätig war, einen der am längsten existierenden Friedenskreise der DDR gab. Nun, wenn ich das ernst meinte, was ich in den letzten Jahren als evangelischer Pfarrer mit anderen zusammen, zum Beispiel mit Markus Meckel, gemacht habe, musste ich jetzt die Chance ergreifen und mich der Verantwortung stellen. Wer denn sonst? Irgendein braver General der NVA? Auf die Idee, es könnte auch einer aus dem Westen übernehmen, bin ich gar nicht gekommen. Und im Nachhinein bin ich froh, dass ich es gemacht habe.

Die Verbündeten der Bundesrepublik Deutschland haben lange das vorhin angesprochene Argument akzeptiert. Sie haben gesagt, wir wollen von Euch Deutschen nicht verlangen, dass Ihr aufeinander schießen müsst, wenn es zu einem heißen Krieg zwischen Ost und West kommt. Und sie haben ihre eigenen Streitkräfte eingesetzt, die alte Bundesrepublik Deutschland musste mehr Geld auf den Tisch legen und hat sich praktisch damit freigekauft.

Die Situation war mit der Deutschen Einheit und dem Ende der Blockkonfrontation in Europa vorbei. Darüber haben sich die meisten Deutschen gefreut. Aber dass es möglicherweise auch bedeutet, mehr Verantwortung zu übernehmen, weil wir die ökonomisch stärkste und auch politisch einflussreichste Nation in Europa sind, und dass es möglicherweise bei den anderen das Bedürfnis hervorruft zu sagen, Ihr müsst Euch jetzt der Verantwortung stellen, dürfte uns eigentlich nicht sonderlich überraschen.

Wir müssen darüber nicht jubeln, aber wenn wir, was wir ja heute sind, ein anerkannter und wichtiger Partner für die anderen sein wollen, werden wir unserer Kraft und unserer Bedeutung entsprechend auch Verantwortung übernehmen müssen. Ich bin froh darüber, dass wir die Erfahrung unserer Geschichte soweit verinnerlicht haben, dass wir das nicht mit kaiserlicher Würde tun, sondern mit sehr viel Fragen und Skepsis. Und von daher ist es in Ordnung, dass wir immer neu darüber diskutieren, auch mal streiten und in jedem Einzelfall darüber abstimmen müssen. Damit nicht mehr passiert, was 1914 in Europa passieren konnte: Dass rund 10 Leute darüber entschieden haben, dass 37 Millionen Männer aufeinander losgehen. Das geht heute zum Glück nicht mehr.

DA: Herr Meckel, Sie sind Gründungsmitglied der Sozialdemokratischen Partei in der ehemaligen DDR. Was war Ihre Motivation für diese Entscheidung?

Die Sozialdemokratischen Partei in der DDR (SDP) gründete sich am 7. Oktober 1989. Markus Meckel (hinten rechts) und Martin Gutzeit (hinten Mitte) während der Tagung des geschäftsführenden Vorstandes im Januar 1990 (© Bundesarchiv, Bild 183-1990-0109-023, Foto: Rainer Mittelstädt)

Martin Gutzeit und ich, zwei evangelische Pastoren, waren 1988 die einzigen, die überhaupt eine Parteigründung von Anfang an gezielt betrieben haben. Wir waren der Meinung, dass zu diesem Zeitpunkt noch eine Chance vorhanden war, etwas zu ändern. Vorher, bis 1987, hatte Opposition vor allem eine moralische Dimension. Und da spielte wiederum das Vorbild des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus eine Rolle. Ich habe immer gesagt, man muss sich morgens noch im Spiegel anschauen können. Václav Havel hat es viel schöner gesagt: Er sagte "es ging darum, in der Wahrheit zu leben".

Zivilcourage zu haben, auch mal Nein zu sagen, zu sich selbst zu stehen, das war alles kirchlicher Auftrag. Die Frage eines politischen Systems war nicht mehr unmittelbar kirchlicher Auftrag. Da ging es darum, sozusagen als Bürger etwas zu tun, und daher suchten wir nun nach einer anderen Organisationsform. Erst wollten wir einen Verein gründen, aber im Januar oder Anfang Februar 1989 haben wir uns entschieden, eine sozialdemokratische Partei zu gründen. Damit wollten wir uns ganz gezielt in eine lange demokratische Tradition in Deutschland stellen. Das heißt, die älteste demokratische Partei, in der im 19. Jahrhundert Untertanen zu Bürgern, das heißt zu politischen Subjekten wurden.

Zum anderen war es das Sich-Hineinstellen in einen internationalen Kontext: Der Nord-Süd-Bericht von Willy Brandt, die Fragen nachhaltiger Entwicklung, Gro Harlem Brundtland sowie Olof Palmes Thema der "Gemeinsamen Sicherheit".

Und drittens, zogen wir damit gewissermaßen die eine Hand aus dem Parteiabzeichen der SED. Wir machten die Zwangsvereinigung rückgängig und stellten - ein bisschen verwegen - die Machtfrage. Wir bestritten das Wahrheits- und Machtmonopol der SED in der DDR. Die Parteigründung war eine grundlegende Hinterfragung dieses Systems.

Für uns war zentral, es muss ein Neuanfang mit einer klaren Perspektive auf parlamentarische Demokratie sein. Mit der Initiativgruppe am 26. August 1989 sind wir damit in die Öffentlichkeit gegangen, haben dann aber schon entschieden, am 7. Oktober zu gründen. In den vier Wochen bis zum 9. November dachten wir noch, man könnte eins nach dem anderen machen: Erst die Demokratie, und dann kümmern wir uns um die Mauer. Mit dem Mauerfall war das passé, und jetzt musste das alles schnell gehen.

DA: Herr Eppelmann, Teile der CDU in den ostdeutschen Ländern waren auch schon vor der Einheit Mitglieder der Blockpartei der CDU gewesen, spielte das für Sie eine Rolle beim Umgang mit anderen Mitgliedern und Funktionären?

Rainer Eppelmann wird im April 1990 auf dem Sonderparteitag des Demokratischen Aufbruchs als Parteivorsitzender bestätigt (© Bundesarchiv Bild 183-1990-0422-015, Foto: Ralf Pätzold)

Rainer Eppelmann: Na klar. Erstens wollte ich nie der CDU des Gerald Götting beitreten, mit der CDU des Helmuth Kohl konnte ich es mir vorstellen, dafür habe ich aber auch eine Entwicklung gebraucht. Als DDR-Bürger, der schon lange Westfernsehen schaute, war ich viel näher bei den Sozialdemokraten als bei der CDU. Sonst wäre ich auch nicht auf den Gedanken gekommen, 1988 in Berlin eine Grund-Organisation der SPD wieder zu gründen. Das habe ich auch in das oberste Leitungsgremium der westdeutschen SPD gegeben, habe aber offiziell nie eine Antwort bekommen. Mir ist hinterher erzählt worden, dass die getobt haben, nach dem Motto, wir werden doch nicht ernst nehmen, was irgend so ein verrückter Pfarrer äußert.

Und dann dachte ich: gut, dann muss etwas Eigenes sein. So wurde es der Demokratische Aufbruch. Überrascht hat mich, als der zum Vorsitzenden gewählte Wolfgang Schnur ankam und meinte, er hätte sich mit Kohl umarmt und wir machen die Allianz für Deutschland. Das war also keine Initiative von mir, aber als braver Demokrat habe ich mir gesagt, es muss ja nicht immer nur nach mir gehen.

DA: Gab es da ein Misstrauen?

Rainer Eppelmann: Ich würde sagen, ich bin anders damit umgegangen. Ich wollte nicht in die Ost-CDU eintreten, hab dann aber anhand des schlechten Wahlergebnisses, das war sicher auch unserem Vorsitzenden Wolfgang Schnur zu verdanken, gemerkt, wenn Leute von uns in einem vereinigten Deutschland parlamentarisch Verantwortung mittragen wollen, schaffen wir das nicht als Demokratischer Aufbruch, da haben wir keine Chance. Es ging also nur in einer solchen Kooperation.

Und dann mussten wir, um auf eine gemeinsame Liste für den ersten Deutschen Bundestag zu kommen, Mitglied der CDU sein. So bin ich im Spätherbst, noch vor den Bundestagswahlen, in die CDU des Lothar de Maizière eingetreten, von der ich wusste, dass 80 Prozent oder mehr aus sehr unterschiedlichen Motiven Mitglieder der CDU waren. Zum Glück sind wir nicht alle einer Meinung und haben unterschiedliche Gedanken und Überlegungen.

Was ich der CDU und allen anderen Blockparteien vorwerfe, ist, dass es nur eine einzige Abstimmung gab - und das auf Befehl der SED in der Volkskammer - bei der man nicht einstimmig abgestimmt hat. Das war der Schwangerschaftsabbruch. Ansonsten waren dies alles willfährige Instrumente. Ich werfe ihnen vor, dass sie "ja" gesagt haben zum Mauerbau, "ja" zu den politischen Gefangenen, "ja" zur Einführung des Wehrkundeunterrichtes, und so weiter. Ich war eine Zeit lang stellvertretener Landesvorsitzender in Brandenburg, ich glaube, in keinem anderen Ostdeutschen Landesverband der CDU, vielleicht noch in Sachsen, ist - zumindest in den Spitzenpositionen - so intensiv hingeguckt worden wie in Brandenburg und Sachsen.

DA: Würden Sie also dem Thüringischen CDU-Landesvorsitzenden Mike Mohring zustimmen, der eine umfassende Untersuchung der Geschichte CDU im demokratischen Block fordert?

Rainer Eppelmann: Ja, sicher. Es hat einen Bundesparteitag der CDU in Dresden gegeben, der sich mit der Frage befasst hat. Nicht sehr gründlich und differenziert, aber es war ein großes Thema, und dennoch, war das natürlich bei Weitem nicht ausreichend.

Und es gab auch Versuche, die Geschichte der Ost-CDU aufzuschreiben. Die Anfänge waren da relativ authentisch, da es eben tatsächlich Bürger waren, die gesagt haben, wir wollen jetzt etwas ganz anderes als das, was von 1933 bis 1945 war. Aber die kamen nachher entweder ins Gefängnis oder sind in den Westen geflohen, oder sie haben sich wie fast alle DDR-Bürger - Sie reden ja im Augenblick, was das politische Verhalten betrifft, nicht mit zwei typischen DDR-Bürgern - gesagt: Mit dem Po an die Wand, Schnauze halten und nur nicht auffallen. Um sich das Leben nicht noch komplizierter zu machen, als es sowieso schon ist.

Eine Formulierung von mir gehört hier hin: Wer in einer solchen Diktatur wie der SED-Diktatur in der DDR seinen Werten und seinem Glauben alltäglich treu bleiben wollte, musste im Normalfall ein Held sein. Und wer kann das, alltäglich ein Held sein?

Das Interview führte Clemens Maier-Wolthausen. Im Interner Link: zweiten Teil des Gesprächs, welches am 27.4.2015 erscheinen wird, fragt das Deutschland Archiv nach den Erfahrungen der beiden im letzten Jahr der DDR und im vereinten Deutschland.

Zitierweise: "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" Interview mit Rainer Eppelmann und Markus Meckel am 19. Februar 2015 in Berlin, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Teil 1), in: Deutschland Archiv, 20.4.2015, Link: http://www.bpb.de/204570

Fussnoten

Fußnoten

  1. Markus Meckel: Sonntagsvorlesung – Luther neu gelesen: Ob Kriegsleute auch in seligem Stand sein können. (1526) Schlosskirche Wittenberg, 23. März 2014, Externer Link: http://markus-meckel.de/wp-content/uploads/2015/03/140323_Markus_Meckel_Sonntagsvorlesung_Wittenberg.pdf, letzter Zugriff am 30.3.2015.

  2. Der Berliner Appell war ein im Dezember 1981 von Eppelmann und Havemann initiierter Aufruf an beide deutsche Regierungen mit dem Titel "Frieden schaffen ohne Waffen", um diese zu Abrüstungsverhandlungen zu bewegen. Eppelmann wurde daraufhin verhaftet und erst nach Protest der Kirchenleitung wieder freigelassen, die im Gegenzug versuchte, die Verbreitung des Appels zu verhindern. Havemann starb kurz darauf.

  3. Die Mitglieder der internationalen Nord-Süd-Kommission legten 1980 unter dem Vorsitz von Willy Brandt den Nord-Süd-Bericht ("Brandt-Report") vor. In diesem forderten die beteiligten Wissenschaftler und Politiker aus entwickelten und entwickelnden Ländern unter anderem eine neue Weltwirtschaftsordnung zur Behebung des Nord-Süd-Gefälles. Die World Commission on Environment and Development ("Brundtland-Kommission") der Vereinten Nationen unter der Leitung der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland entwickelte in dieser Zeit ein weitgefasstes politisches Konzept für nachhaltige Entwicklung - dieses wurde 1987 in dem Bericht "Our Common Future" ("Brundtland-Bericht") veröffentlicht. Der Begriff der "Gemeinsamen Sicherheit" stammt aus dem Titel des sogenannten Palme-Berichts (Bericht der Unabhängigen Kommission für Abrüstung und Sicherheit), der "Palme-Kommission", der 1980–1982 Schwedens Premierminister Olof Palme vorsaß und die der UNO-Vollversammlungen Empfehlungen gab.

  4. Das Parteisymbol der SED waren zwei ineinander verschränkte Hände, die symbolisch die Vereinigung der KPD und der SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands im April 1946 darstellten.

  5. Gerald Götting (*1923) war zwischen 1966 und 1989 Vorsitzender der CDU der DDR und für die Anpassung der Partei an das SED-Regime mitverantwortlich.

  6. Zwar gewann die Allianz für Deutschland die ersten freien Volkskammer-Wahlen im März klar mit 48 Prozent der abgegebenen Stimmen, der Demokratische Aufbruch hatte daran aber nur einen Stimmanteil von 0,9 Prozent.

  7. Kurz vor den Wahlen wurde Wolfgang Schnur als langjähriger IM des Ministeriums für Staatssicherheit enttarnt.

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