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Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" 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Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni

Ehrhart Neubert

/ 15 Minuten zu lesen

Ehrhart Neubert wagt in seinem Beitrag zum Jahrestag des 17. Juni 1953 einen weiten Überblick über die Aufschwünge und Abschwünge des Erinnerns an den Volksaufstand und seine Instrumentalisierung im Namen einer westdeutschen Identitätssuche und einer west- und ostdeutschen Geschichtspolitik.

Bundespräsident Karl Carstens hält am 17. Juni 1983 eine Rede im Bundestag. Zum 30. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR nahm Helmut Kohl die in den Jahren zuvor unterbrochene Tradition der Feierstunde zum 17. Juni im Bundestag wieder auf. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00160800, Foto: Ludwig Wegmann)

Die Schockwellen dramatischer Großereignisse durchlaufen weite Zeiträume, auch wenn sie vielfach gebrochen und umgelenkt werden. Und selbst wenn sie sich mit neuen großen Wellen kreuzen, tauchen ihre Ausläufer wieder auf. So erging es dem Volksaufstand im Juni 1953 in Ostdeutschland. Dieses als "17. Juni" bezeichnete Ereignis offenbarte in seiner Wucht die Instabilität des kommunistischen Weltmachtgefüges. Doch im Laufe der Jahre verflachten diese Ausläufer und nur Gekräusel schien auf der glatten Oberfläche übrig geblieben zu sein.

Doch letztlich sollte es anders kommen. Fast vergessen und oft bewusst ignoriert, tauchte es doch immer wieder als politisch relevantes Ereignis auf. Erinnerungen und neue politische Verhältnisse verliehen ihm neue Energien. Nach 1989 feierte der "17. Juni" eine glanzvolle Rückkehr. Jetzt verschmolz er geschichtspolitisch mit der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung unseres Landes. Wer jetzt "17. Juni" sagte, hörte als Echo 1989 und umgekehrt.

Von Anfang an hatte dieser Aufstand etwas Unabweisbares für das deutsche Geschichtsbewusstsein an sich. Er sollte hinfort Gegenstand wichtiger geschichtspolitischer Kontroversen werden. Welche unterschiedlichsten Bedeutungszuweisungen und nationalen Sinnstiftungen er dabei in den verschiedenen Phasen in beiden deutschen Staaten erfuhr, hat 1999 Edgar Wolfrum nachgezeichnet. Sein Interesse am 17. Juni gilt vor allem dessen Rolle als "zentralem Indikator, an dem Veränderungen von Identitäten und historisch-politischen Selbstverständnissen" der alten Bundesrepublik "sichtbar gemacht werden können". Wolfrum hatte vermutet, was dann auch eingetreten ist: "Es scheint, als würden sich der Revolutionsmythos und der Nationalmythos, die in der Bundesrepublik bereits 1953 entstanden waren, zu einem neuen Großmythos vereinen, wonach der 17. Juni Vorbote der Wiedervereinigungs-Revolution 1989/90 gewesen sei."

Doch dieser Prozess verlief in einem höchst wechselhaften politischen Kontext. Zuweilen begünstigte dieser den eben erwähnten "Großmythos", wie er andererseits auch dafür sorgte, dass die Erzählung des 17. Juni nur noch peinlich beschwiegen wurde. In all diesen Debatten zeichnen sich auch Ansätze eines Umgangs mit dem 17. Juni ab, die bis heute und wahrscheinlich auch in Zukunft wichtige Elemente eines politisch-historischen Selbstverständnisses der Bundesrepublik sind.

Ein Aufstand für Deutschland

Schon der erste Bundespräsident Theodor Heuss hatte 1950 im Bundestag beklagt, dass am Beginn der Bundesrepublik keine deutsche Revolution stand. Die neue deutsche Demokratie konnte sich auf kein konstitutives Ereignis berufen, über das die meisten westlichen Demokratien verfügten. Es gab keine sinnlich nacherlebbare und erzählbaren Geschichten, keinen Ort, keine Zeit und keine alles zusammenführende Handlung.

Nur drei Jahre später gab es dann ein solches Ereignis, den 17. Juni – in der DDR. Äußerlich betrachtet war der Aufstand kein gesamtdeutsches Geschehen. Aber der Ort der Handlung war für manchen damals einfach nur Deutschland, sein vorübergehend abgetrennter Teil. Während Tausende neue Flüchtlinge und die Schreckensnachrichten über Verhaftungen in der DDR eintrafen, wurde die Politik aktiv.

Die beiden großen Parteien brachten Ende Juni 1953 Gesetzesvorlagen in den Bundestag ein. Die SPD wollte den 17. Juni als arbeitsfreien "Nationalfeiertag" würdigen. Die Regierungskoalition, CDU/CSU, FDP und Deutsche Partei (DP), schlug nur einen "nationalen Gedenktag" ohne Feiertagscharakter vor. Die Bedenken der CDU/CSU-Fraktion, richteten sich vornehmlich dagegen, einen Nationalfeiertag jetzt einzuführen, da dieser einer späteren, realen Wiedervereinigung vorbehalten bleiben sollte. Als Kompromiss kam 1954 der arbeitsfreie "Tag der deutschen Einheit" zustande. Die Bezeichnung ging auf einen Vorschlag von Herbert Wehner zurück. Außer den Abgeordneten der KPD stimmten alle anderen Abgeordneten zu.

Auffällig ist der überparteiliche Konsens, wenngleich die parteipolitische Orientierung in den Bedeutungszuschreibungen des Tages sichtbar blieb. Die Regierung konnte für die Einheit wenig tun, wenn auch Jakob Kaiser damals meinte, dass der Feiertag als "Ausgangspunkt neuer und intensiver Aktivitäten für die Wiedervereinigung verstanden werden [müsse]." Adenauer betrieb unbeirrt die Westbindung der Bundesrepublik und nutzte den 17. Juni nur für symbolische Akte. Willy Brandt erklärte dagegen: "Uns liegt – gerade auch nach dem heroischen und tragischen Geschehen in der Zone – die gesamtdeutsche Haut näher als irgendein kleineuropäisches Hemd." Brandt schrieb 1954 ein kleines Buch, in dem er den 17. Juni in die deutsche Arbeiterbewegung einordnete. Die Arbeiterklasse hätte im Osten ihren Freiheitswillen manifestiert. Der in der FDP starke nationalliberale Flügel feierte den 17. Juni bisweilen am Herrmann-Denkmal in Schwarz-Weiß-Rot statt in Schwarz-Rot-Gold.

Bis Mitte der 1960er Jahre avancierte der 17. Juni als Tag der deutschen Einheit geradezu zum Gründungsfest der Bundesrepublik. Es gab festliche Bundestagsreden, unzählige andere offizielle Feiern, Aufmärsche, Kundgebungen, Massenwanderungen an der Grenze, nächtliche Fackelzüge. Auch die Gewerkschaften waren dabei. Sie errichteten damals in West-Berlin ein Erinnerungsmahl für den Marsch der Henningsdorfer Stahlarbeiter durch West-Berlin zum Brandenburger Tor am 17. Juni 1953.

Wie elementar das Bedürfnis in der jungen Bundesrepublik nach einer demokratischen Gründungslegende war, erklärt sich aus den traurigen Besonderheiten der jüngsten deutschen Geschichte. Krieg und Völkermord waren damals nicht hinreichend aufgearbeitet, ja weithin verdrängt. Die Deutschen suchten nach einem positiven Anknüpfungspunkt in ihrer Geschichte. Während sich der diktatorische SED-Staat im Osten als wahrer und unschuldiger, antifaschistischer Staat ausgab, brauchte die Bundesrepublik ihr historisch belegtes demokratisches Fundament. Das war der 17. Juni.

Dieses lässt sich an einem von Klaus Harpprecht 1954 veröffentlichtem, gut recherchiertem Buch dokumentieren. Harpprecht hob den 17. Juni auf eine Stufe mit dem 20. Juli 1944. Für ihn bedeutete der Volksaufstand den legitimen Versuch, das völkerrechtliche Selbstbestimmungsrecht für Deutschland zurückzuerlangen. Er resümiert: "Die Revolution des 17. Juni meinte auch die Freiheit der Nation. Sie meinte ihr Recht, sich wieder in staatlicher Einheit zusammenzufinden. Sie wollte die Niederlage von 1945 und damit auch die Niederlage von 1933 auslöschen, sie wollte die Heimkehr zur freien deutschen Staatlichkeit. Sie wollte nicht Revanche, sie wollte nicht Nationalismus, sie wollte das Recht und sie wollte den Rechtsstaat. Sie wurde zur stellvertretenden Revolution für das ganze Deutschland, das seine Geschichte vielleicht einmal vom 17. Juni 1953 an datieren wird, wie Frankreich seine neuere Geschichte vom Sturm auf die Bastille an datiert. Der 17. Juni wollte ein Deutschland, das noch nicht ist und dennoch schon heute in der Kontinuität der Nationalgeschichte lebt."

Der tragische Ausgang des Volksaufstandes hatte politisch die Teilung Deutschlands und Europas noch einmal festgeschrieben, obwohl sich die politische Rhetorik noch 1953 im Westen und auch im Osten um die Einheit Deutschlands drehte. Doch längst waren die Weichen ganz anders gestellt. Die Bundesrepublik befand sich im Prozess der Bindung an das westliche Machtsystem, und die DDR war unauflösbar in das sowjetische Großreich integriert. Die jeweiligen Bedingungen für eine Vereinigung waren für beide Seiten unannehmbar.

So war das Einheitsverlangen in Politik und Gesellschaft in der jungen Bundesrepublik einer mentalen Spreizung ausgesetzt. Einerseits bot die reale Politik keine Chance für eine Wiedervereinigung – nach dem Aufstand schon gar nicht. Andererseits nährte die Realpolitik auch die Hoffnung auf Wiedervereinigung. Westdeutschland war wirtschaftlich erfolgreich. Erstmals bewährte sich die ungewohnte demokratische Ordnung. Die Ostdeutschen flohen zu Hunderttausenden in den Westen. Der 17. Juni war damit auch ein Abgesang auf die kommunistischen Versprechungen und Visionen. Wie sollte diese Spannung zwischen politischer Wirklichkeit und kalkulierbaren Möglichkeiten in einer nationalen Orientierung gebündelt werden?

Der 17. Juni bot dies an. Er kompensierte geschichtspolitisch, was die reale Politik nicht leisten konnte. Der 17. Juni war gleichsam die Medizin, die die deutschen Wunden heilen konnte. Das Pathos dieser nationalen Hoffnung entsprach auch dem Zeitgeist, dem Verlangen nach einer positiv bestimmten deutschen Nation. Flankiert wurde dies durch das Fußballwunder von Bern 1954.

Aber es sollte anders werden. Harpprechts Buch wurde nach wenigen Jahren vergessen. Und der 17. Juni trat in der Öffentlichkeit deutlich zurück. Dass dies geschehen konnte, lag an der veränderten Deutschlandpolitik. Aber es gab einen weiteren Grund. Der 17. Juni stand auch im Schatten einer unbewältigten Vergangenheit. Eine positive nationale Bestimmung konnte offenbar nicht tragen, wenn die negative nicht hinreichend abgearbeitet war. Mit dem Verblassen des 17. Juni setzte zeitgleich eine energische Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen ein. Daraus ergibt sich auch eine Schlussfolgerung für heutiges geschichtspolitisches Handeln. Ohne eine konsequente Aufarbeitung der diktatorischen Vergangenheiten, lässt sich keine positive demokratische und nationale Orientierung in der Gesellschaft implantieren.

Verzicht auf die Formel "Einheit in Freiheit"

Das Ausbleiben der Wiedervereinigung, die Errichtung der Berliner Mauer 1961 und die von Krisen begleitete politische Stagnation des Kalten Krieges machten die Hoffnungen einer raschen Lösung der deutschen Frage zunichte. Jetzt wurde auch der Gedenktag an den 17. Juni im Westen zum Spielball der veränderten Deutschland-politischen Konjunkturen. Mitte der 1960er Jahre ging die Hochzeit des 17. Juni zu Ende. Die Entspannungs- und Status-quo-Politik machte den "Tag der deutschen Einheit" und das Gedenken an den 17. Juni zum politischen Fremdkörper.

Schon die ersten intensiven Bemühungen um Entspannung der seit 1966 amtierenden Großen Koalition mit Kurt Georg Kiesinger und Willy Brandt waren von einer Abwertung der rituellen Symbolik des 17. Juni begleitet. Sie unternahm Anstrengungen, den Tag der deutschen Einheit als Feiertag abzuschaffen. Solche Vorschläge waren schon von der FDP ausgegangen. Sie scheiterten letztlich an den Gewerkschaften, die den arbeitsfreien Tag als sozialen Besitzstand betrachteten, wenngleich auch sie kein Interesse am politischen Gehalt des Tages mehr hatten. Erstmals seit 1954 fand im Bonner Bundestag am 17. Juni 1968, dem 15. Jahrestag des 17. Juni, kein Staatsakt mehr statt.

Die plötzliche Wendung der politischen Funktion des 17. Juni hatte nahezu alle Parteien erfasst. Typisch sind entsprechende Erklärungen dazu, hier von Bundesminister Karl Schiller (SPD): "Dieser Tag [ist] kein Sedantag der glorreichen Erinnerung, er ist kein Tag der politischen Kraftmeierei und des Säbelrasselns [...] Wir wollen ihn auch nicht missbrauchen zum bloßen Appell an die Weltöffentlichkeit mit der nur rituellen Pflicht, die Beschwörungsformel von der ‚Einheit in Freiheit’ ständig zu wiederholen. Mit dieser Gebetsmühle kämen wir in der Deutschlandfrage nicht einen Schritt weiter."

Aus der Großen Koalition heraus kam die Idee, den 17. Juni entweder durch den 8. Mai oder durch den 23. Mai als nationalen Gedenktag abzulösen. Der 8. Mai musste aber scheitern, da er auch bei einer positiven Bewertung der Befreiung, was damals durchaus nicht selbstverständlich war, Anlass zur nationalen Scham bot. Der 23. Mai scheiterte, weil er sich auf ein papiernes Ereignis im Westen bezog, der Verkündung des Grundgesetzes im Parlamentarischen Rat 1949. Noch war die sogenannte Selbstanerkennung der sich selbst genügenden Bundesrepublik nicht weit gekommen. Immerhin gab es auch keine Klarheit über einen zukünftigen deutschen Nationalstaat. 1971 hatte auch der neu gewählte Bundespräsident Gustav Heinemann in einer Aufsehen erregenden Rede aus Anlass des 100. Jahrestages der Reichsgründung unter den preußischen Königen den Abschied vom deutschen Nationalstaat in den Mustern des 19. Jahrhunderts vollzogen. Eine demokratische gesamtdeutsche Alternative bot er nicht an.

Anzumerken ist, dass die DDR diese Entwicklung im Westen förderte. Zwei ihrer Spitzenagenten, die Bundestagsabgeordneten Karl Wienand (SPD) und William Borm (FDP), versuchten mehrfach den 17. Juni als Feiertag zu Fall zu bringen. Die Umwertung des 17. Juni bestimmte nun auch die intellektuellen Diskurse, die im Trend der Entspannungspolitik ein neues Bild vom Aufstand zeichneten. Anschaulich wird das an Arnulf Barings einflussreichem Buch. Er definierte den 17. Juni als lediglich sozialen Aufstand klassenbewusster Industriearbeiter in Ost-Berlin, die keineswegs die Diktatur beseitigen wollten und die Wiedervereinigung angestrebt hätten. Der Aufstand sei von ziellosen Demonstranten radikalisiert worden, denen er Lynchmorde, Brandschatzungen und Plünderungen zur Last legte. Tatsächlich hat es nur einen solchen Lynchmord gegeben. Die Gewalt sei von diesen deklassierten Elementen und nicht von den Machthabern ausgegangen. Für die Toten auf der Seite der Aufständischen findet Baring keine Worte.

Beeindruckt von Baring war auch Rudolf Augstein. Dieser behauptete, dass der 17. Juni "kein Volksaufstand [war], der von den sowjetischen Panzern im Blut erstickt worden ist. Es war eine nicht gezielte, nicht geplante Demonstration für bessere, freiere Lebensbedingungen, die mehr verlosch, als dass sie unterdrückt worden ist. […] Nein, es war kein Aufstand. Viel eher war es ein Unglück." Von politischer Freiheit und nationaler Einheit, dem Geist des 17. Juni, war nichts mehr geblieben. Und damit verschwammen auch die Konturen des Gegensatzes zwischen Diktatur und Demokratie.

In Zukunft sollten die geschichtspolitischen Debatten in der Bundesrepublik kaum noch den 17. Juni als konstitutives Element enthalten. Nun wurde Auschwitz zur "Gründungslegende ex negativo der Bundesrepublik." Der geschichtspolitische Fokus war die Beteuerung "Nie wieder Auschwitz!" Diesem Satz konnte und kann kein Vernünftiger widersprechen. Aber dieser Satz sagt allein noch nichts über eine demokratische Alternative aus, die ein solches Verbrechen verhindern kann. An diesen Vorgängen lässt sich gut ablesen, dass sich Geschichtsschreibung und auch staatliches Erinnern sehr leicht den politischen Bedürfnissen anpasst. Auch das enthält eine bis heute wichtige Botschaft. Die in historischen Ereignissen eingeschriebenen Werte sollten stets neu erarbeitet und geprüft werden. Aber sie sollten nicht aufgegeben werden, wenn sie sich auf Recht, Freiheit und Demokratie beziehen. Das kann bis heute die Erinnerung des 17. Juni leisten.

Annemarie Renger bei der Gedenkveranstaltung des Bundestages am 17. Juni 1975 (© Bundesregierung, B 145 Bild-00048241, Foto: Engelbert Reineke)

Das der 17. Juni nicht völlig verschwand, lässt sich an berühmten Ausnahmen der bundesdeutschen Politik erkennen, für die der 17. Juni das Symbol des demokratischen Aufbegehrens gegen die Diktatur blieb. Zu ihnen gehörte die Sozialdemokratin Annemarie Renger, die als Bundestagspräsidentin den Staatsakt am 17. Juni im Bundestag erneuerte. Am 17. Juni 1975 sprach sie – unter Verweis auf den Freiheitswillen der Aufständischen – von Motiven, "die auch unser Handeln bestimmen müssen und die durch keinen Zeitablauf ihre Gültigkeit und Verpflichtungskraft verlieren" würden. Dazu gehöre "Freiheitsliebe, Selbstbestimmung, die Einheit unseres Volkes, die Zusammengehörigkeit unserer Nation und schließlich das Bemühen um ein menschenwürdiges Leben."

Hervorzuheben ist auch die Haltung des damaligen Fraktionschefs der CDU/CSU im Bundestag, Helmut Kohl, der erklärte: "Es ging und es geht noch immer, auch 27 Jahre danach, um den Anspruch von 17 Millionen Deutschen auf Selbstbestimmung, auf Menschenrechte und Freiheit. Das ist und bleibt der Kern der Deutschlandpolitik." Nach der Wende von 1982 setzte Helmut Kohl weitgehend die Politik der sozial-liberalen Koalition fort. Der Bundeskanzler griff aber wieder auf die historisch gefüllten Symbole der nationalen Frage zurück. So nahm er 1983 die in den Jahren zuvor unterbrochene Tradition der Feierstunde zum 17. Juni im Bundestag wieder auf. 1983 stellte er kategorisch fest, dass an diesem Tag, "den die Bundesrepublik Deutschland zum Tag der deutschen Einheit, zum nationalen Gedenktag des deutschen Volkes gemacht" habe, nicht gerüttelt werde. Es erscheint wie eine Ironie der Geschichte, dass Kohl, dessen Verdienste an der Wiedervereinigung außer Frage stehen, den 17. Juni als Feiertag abgeschafft hat, zugunsten des 3. Oktobers, den Tag der realen Wiedervereinigung.

Falsche Diskurse in der DDR

Über die geschichtspolitische Bewertung des 17. Juni durch die SED muss nicht viel gesagt werden. Diese kommunistische Partei war damals nur durch sowjetische Panzer zu retten. Sie blieb traumatisiert und musste sich durch immer neue Sicherheitsvorkehrungen aller Art bis 1989 vor dem eigenem Volk schützen. Vor allem aber hatte der SED-Staat ein grundsätzliches Legitimationsproblem. Er musste das Ereignis als Aktion von westlichen Agenten und faschistischen Elementen inspiriert diskreditieren. Er forderte, dass in der DDR keine andere Lesart zum Zuge kam.

Dennoch gab es in der DDR einen erbitterten Deutungskampf. Tatsächlich haben sich die DDR-Literaten, SED-treue und tatsächlich oder vermeintlich dissidentische Künstler, dieses Themas angenommen. Von 1953 bis 1989 schrieben sie über diesen Aufstand an die hundert Gedichte, Poeme, Novellen, Romane, Theaterstücke. Diese offenbaren die von den Autoren gewählte Rolle als politisch Bekennende und spiegeln das zentrale historische Problem ihres Landes. Offenbar stellte sich ihnen die Gretchenfrage: Wie hältst Du es mit dem "17. Juni"? Alles was die DDR ausmachte, ihre Legitimation und ihr Anspruch als Alternative zur deutschen Vergangenheit standen im dramatischen Geschehen des Aufstandes auf dem Prüfstand.

Die große Mehrheit der DDR-Literaten hat ihre Deutungsmuster nahe an denen der SED-Propaganda platziert. Der Aufstand war für sie offen oder verdeckt, manchmal nur beiläufig und versteckt, aber eben doch ein Werk von Faschisten und Agenten und ausgeführt von deklassierten Elementen der ehemaligen bürgerlichen Klasse. Es gab Ausnahmen, wie Christoph Hein, der mit seiner Novelle "Der fremde Freund" und 1985 mit seinem Roman "Horns Ende" die Geschichtspolitik der SED kritisiert. Sein Romanheld, der Historiker Horn, sagt kurz vor seinem Selbstmord über die offiziellen Geschichtsbilder: "Die Fälschungen und unsere Irrtümer sind der Kitt dieser Bilder, sie machen sie haltbar und griffig. Sie sind es, die unsere Weisheiten so einleuchtend machen."

Stefan Heym 1956. Einige Schriftsteller in der DDR boten der SED gut gemeinte, aber doch abweichende Deutungen des 17. Juni an. (© Bundesarchiv, Bild 183-2010-0225-503)

Einige Schriftsteller, die sich der SED-Stereotypen bedienten, mussten Verbote oder ein Verschleppen des Erscheinens ihrer Werke erdulden, etwa Stefan Heym, Werner Heiduczek, Kurt Bartsch und Erich Loest. Sie hatten der SED gut gemeinte, aber doch abweichende Deutungen des 17. Juni angeboten. Was sie aber alle gemeinsam hatten, war das Leiden an dem im Aufstand aufgetretenen Riss zwischen Partei und Klasse, am Aufstand der irdischen Arbeiterklasse gegen die in der SED inkarnierte Arbeiterklasse. In dieser Literatur geht es nicht um die Auseinandersetzung zwischen Demokratie und Diktatur, sondern um einen mythologisierten Kampf zwischen dem Bösen im Westen und dem Guten im Osten. Wie irrational sich das bei vielen Schriftstellern liest, ist selbst noch an Stefan Heym zu erkennen. In seinen beiden Romanfassungen, in denen er verschlampte Frauen oder verkommene Prostituierte auftreten lässt, erscheint die Hure Babylon leibhaftig.Er konstruiert eine amerikanische Inspiratorin des 17. Juni, die "durchaus Ausdruck zeigte, und zwar Wollust. Es war aber eine Wollust jenseits des Geschlechtlichen; oder vielleicht war es auch Geschlecht, das nicht mehr Mann oder Frau ersehnte, sondern ein Armageddon, in das sie die Heerscharen hineinpeitschte."

Die wirklichen SED-Gegner der 1980er Jahre nahmen die Geschichtsmythologie der Kommunisten nicht ernst. Aber für sie war der 17. Juni auch kein strategisches Leitbild. Sie hielten einen kollektiven Aufstand der Bevölkerung und auch den Untergang der sowjetischen Provinz nicht für möglich. Sie hofften, das Regime zu Reformen zwingen zu können. Immerhin haben Bärbel Bohley und ihre Mitstreiter im Sommer 1989 eine illegale Schrift unter dem ironischen Titel "Urkunde. 40 Jahre DDR" herausgegeben, die dem 17. Juni gewidmet war. Diese Texte sind ein Aufruf zur gesellschaftlichen Mobilisierung gegen den SED-Staat. "Und dieser Kampf darf nicht so ausgehen wie am 17. Juni 1953", spricht Bärbel Bohley 1989 ihre Hoffnung aus.

Die Diskurse um die Bedeutung des 17. Juni zeigen bis heute, dass Geschichte sehr leicht in mythische Bilder gepresst werden kann. Das trifft auch auf die Friedliche Revolution von 1989 zu. In ihren Bildern erscheinen viele falsche Heilsbringer und viele abgründige Bösewichter. Hier gibt es eine dauernde Aufgabe für die Erinnerungsarbeit, eine rationale Sicht zu ermöglichen.

Was bleibt?

Im Jahr 2013 wurde der Geschichts-Boom von 2003 nicht erreicht. Aber die geschichtspolitische Aufmerksamkeit für den 17. Juni ist geblieben. Es gibt immer wieder neue Versuche, den Tag aufzuwerten. Jüngst rief das "Bürgerbüro e. V. Verein zur Aufarbeitung der Folgeschäden der SED-Diktatur" die Politik dazu auf, "den 17. Juni zum Denktag über deutsche Geschichte nach 1945 zu ernennen."

Darüber hinaus zeigt sich auf europäischer Ebene, dass der 17. Juni 1953 in die Reihe der fortgesetzten Aufstände und Freiheitsbewegungen im ehemaligen Ostblock gehört. Die geschichtspolitischen Initiativen der Europäischen Union haben darauf zu wenig reagiert. Die wichtigste transnationale, gemeinsame Erinnerung aller ostmitteleuropäischen Länder bezieht sich auf den gemeinsamen Widerstand. Der 17. Juni hätte, neben anderen Ereignissen, gute Chancen, in einen europäischen Erinnerungskanon verankert zu werden. Er stellte eine revolutionäre Volksbewegung für den demokratischen Verfassungsstaat dar. Er zielte auf die Überwindung von Grenzen. Er belegte, dass es sich trotz der übermächtig erscheinenden Großmacht, immer und überall lohnt, die Würde und die Freiheit des Einzelnen zu behaupten und zu verteidigen.

Damit ist auch angesprochen, dass die Eroberung von Freiheit und Recht nur durch eine sensibilisierte Zivilgesellschaft erfolgen kann. Das gilt auch für die vielen Freiheitsbewegungen in der Gegenwart in aller Welt. Die Politik demokratischer Staaten sollte hier ihre Partner suchen und Hilfe zukommen lassen.

Zitierweise: Ehrhart Neubert, Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni, in: Deutschland Archiv Online, 28.06.2013, http://www.bpb.de/164144.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Edgar Wolfrum, Geschichtspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Der Weg zur bundesrepublikanischen Erinnerung 1948–1990, Darmstadt 1999, S. 6.

  2. Ebd., S. 356.

  3. Wortprotokoll zur 278. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 1.7.1954, S. 13875.

  4. Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, Drucksache Nr. 4625 des Deutschen Bundestages (o. 

  5. Der neue Gesetzentwurf wurde am 3. Juli 1953 verabschiedet.

  6. Sabine Sütterlin, Der Tag der deutschen Einheit im Wandel der Zeit. Dissertation, Universität Kiel 1992, S. 28.

  7. Wortprotokolle zur 280. und 281. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 3.7.1953, S. 14070.

  8. Bulletin der Bundesregierung Nr. 110 vom 16.6.1954, S. 981.

  9. Wortprotokoll zur 278. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 1.7.1953, S. 13883 A.

  10. Stefan Brant (Pseudonym von Klaus Harpprecht) unter Mitarbeit von Klaus Bölling, Der Aufstand. Vorgeschichte, Geschichte und Deutung des 17. Juni 1953, Stuttgart 1954. S. 322.

  11. Rede von Karl Schiller vor dem American Council on Germany in New York am 19.6.1967, in: Bulletin Nr. 64 vom 20.6.1967, S. 545.

  12. Sütterlin (Anm. 6), S. 121 ff.

  13. Wolfrum (Anm. 1), S. 258-260.

  14. Arnulf Baring, Der 17. Juni 1953. Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland, Bonn 1957 und weitere veränderte Auflagen bis 1983.

  15. Der Spiegel 25/1965, S. 78-88; Rudolf Augstein, 17. Juni. Kapitulation, Aufstand oder Was sonst?, in: Beilage zu Der Spiegel 26/1965, S. 12.

  16. Ebd.

  17. Rainer Eckert, Triumph über die Diktatur oder Verschleierung der Vergangenheit? Zwölf Jahre Auseinandersetzung mit der zweiten deutschen Diktatur: Eine vorläufige Bilanz, in: Horch und Guck, 39 (2002), S. 25.

  18. Wortprotokoll zur 179. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 17.6.1975, S. 12556.

  19. Wortprotokoll zur 222. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 17.6.1980, S. 17949.

  20. Wortprotokoll zur 16. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 23.6.1983, S. 987 ff.

  21. Johannes Haupt gibt 82 Titel der Primärliteratur an, allerdings ohne Bertolt Brecht. Vgl. Johannes Haupt, Der 17. Juni 1953 in der Prosaliteratur der DDR bis 1989. Über den Zusammenhang von Politik und Literatur und die Frage nach einem Leseland DDR, Mannheim 1991, S. 451-454. In der neusten Bibliographie von Peter Bruhn, 17. Juni 1953. Bibliographie, Berlin 2003, S. 57-59, werden in der Primärliteratur, einschließlich der Werke von Brecht, 100 Titel, darunter 4 Nachauflagen, von 49 Autoren genannt. Doch auch hier fehlen einige Autoren, etwa Klaus Kordon, und deren Titel.

  22. Christoph Hein, Der fremde Freund, Berlin und Weimar 1982; Christoph Hein, Horns Ende, Berlin und Weimar 1985.

  23. Ebd., S. 279.

  24. Stefan Heym, Der Tag X, 1958, nicht erschienen; Stefan Heym, 5 Tage im Juni, München 1974.

  25. Zit. nach: Herbert Krämer, Ein dreißigjähriger Krieg gegen ein Buch. Zur Publikations- und Rezeptionsgeschichte von Stefan Heyms Roman über den 17. Juni 1953, Tübingen 1999, S. 43.

  26. Bärbel Bohley u. a. (Hg.), Urkunde 40 Jahre DDR, Samisdat Berlin 1989.

  27. Ebd., S.10.

  28. Bürgerbüro e.V. Verein zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur, Der 17. Juni soll Denktag werden, Pressemitteilung vom 8.6.2013, Berlin.

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Dr. Ehrhart Neubert (Erfurt), Theologe, Pfarrer und DDR-Bürgerrechtler, war 1989 Mitglied des Initiativkreises zur Gründung des Demokratischen Aufbruchs. Von 1997 bis 2005 arbeitete er als Fachbereichsleiter der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Er ist Autor einer Vielzahl von Schriften zu Widerstand und Opposition.