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Verwüstetes Land | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Verwüstetes Land Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg

Jörg Baberowski

/ 13 Minuten zu lesen

In seinem Essay beschreibt der Berliner Professor für Geschichte Osteuropas anschaulich die Situation im Osten des europäischen Kriegsschauplatzes nach dem alliierten Sieg über das nationalsozialistische Deutschland und seine Verbündeten. Die menschlichen und materiellen Kosten des Sieges waren hoch. Mehr als in Westeuropa jemals anerkannt, bestimmten sie in den folgenden Jahrzenten das Leben in der Sowjetunion. Professor Baberowski erinnert mit seinem Essay an ein in Deutschland vernachlässigtes Kapitel der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte Europas - das verspätete Kriegsende in Osteuropa.

Die Folgen des Krieges in der Sowjetunion: zerstörte und leere Städte, hier ein Straßenzug in Kiew in der Ukraine im Jahr 1941 (© Bundesarchiv, Bild 146-2011-0055, Foto: Hübner)

"In der Ukraine gibt es keine Juden mehr", schrieb der Schriftsteller Wasili Grossman im Herbst 1943 in der Zeitschrift "Einigkeit", die vom Jüdischen Antifaschistischen Komitee herausgegeben wurde. "In Poltawa, Charkow, Krementschuk, Borispol oder Jagotin – in keiner dieser Großstädte, in Hunderten kleiner Ortschaften und Tausenden von Dörfern wird man jemals wieder die tränengefüllten schwarzen Augen eines kleinen Mädchens sehen, die schrille Stimme einer alten Frau hören oder in das dunkle Gesichtchen eines hungrigen Babys blicken können. Überall Schweigen. Totenstille. Ein ganzes Volk ist brutal ermordet worden." Als er wenig später mit der Roten Armee in ein ukrainisches Städtchen kam, schrieb er in sein Tagebuch: "Und niemand ist mehr da in Kasary, um zu klagen, zu erzählen, oder zu weinen. Stille und Schweigen liegen über den Toten, die unter den eingestürzten, von Gras überwucherten Heimstätten begraben sind. Die Stille ist schlimmer als Tränen und Flüche." Von diesen Erfahrungen exzessiver Gewalt sollte sich die Sowjetunion nicht wieder erholen.

Die Kosten des Sieges

Die Sowjetunion gehörte zu den Siegern des Zweiten Weltkrieges. Aber um welchen Preis war dieser Sieg erkämpft worden? 20 Millionen Menschen waren gefallen, verhungert oder waren ermordet worden. Es gab keine Juden mehr in den Städten der Sowjetunion, nachdem die Einsatzgruppen der SS sie heimgesucht hatten. Als die Wehrmacht im Juni 1941 Minsk verließ, blieb eine tote Stadt zurück. Ihre Bewohner lebten in Erdlöchern oder in den Trümmern, die die Besatzer hinterlassen hatten. Für die Soldaten der Roten Armee war der Krieg nicht nur ein Erlebnis des Sieges, er war auch eine deprimierende Verstörung. Denn auf ihrem Weg nach Westen marschierten sie durch verwüstetes Land. Sie sahen Zerstörung, Hunger und Elend, und sie wussten, wer für diese Katastrophe verantwortlich war. Als sie 1945 die Grenzen des Deutschen Reiches überschritten, brachten auch sie Tod und Zerstörung über ihre Gegner.

Nach dem zweiten Weltkrieg war in der Sowjetunion nichts mehr wie zuvor. Millionen waren gestorben, Millionen hatten als Soldaten fremde Länder gesehen, waren mit fremden Menschen in Berührung gekommen und hatten erfahren, wie die Welt jenseits der Dörfer aussah, aus denen sie gekommen waren. Millionen waren als Kriegsgefangene und Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt worden, hatten Ausbeutung und Erniedrigung erfahren und mit eigenen Augen gesehen, dass die Verlierer besser lebten als die Sieger. Vor allem aber hatte der Krieg die Wahrnehmung der Eigenen und der Fremden für immer verändert. Aus einer Union der Werktätigen war eine Union der Völker geworden, aus Volksfeinden wurden Feindvölker und Kollaborateure. Für die politische Macht ergaben sich aus dieser Sicht auf die Welt auf Dauer mehr Vor- als Nachteile. Denn die Stigmatisierung von klar erkennbaren Feinden integrierte die Mehrheit der Bevölkerung über alle sozialen Grenzen hinweg und mobilisierte Feindbilder, die nach dem Ende des Krieges für viele Menschen einen Sinn ergaben. 1937 hatte kaum jemand der Versicherung geglaubt, die Verhafteten und Getöteten seien englische oder polnische Spione gewesen. 1946 aber, nach den Erfahrungen der Kollaboration und der ethnischen Säuberung, konnte niemand mehr behaupten, die Feindkategorien der Regierung seien aus der Luft gegriffen. Millionen hatten sich den deutschen Besatzern als Kollaborateure zur Verfügung gestellt, hatten ihnen geholfen, Juden und Kommunisten zu töten und die ethnische Pyramide der Sowjetunion auf den Kopf zu stellen. Kaum jemand beweinte die Wlassow-Soldaten, die nach dem Krieg erschossen oder in Lager verschleppt wurden, wenige empfanden Mitleid mit Deutschen, Tschetschenen und Krimtataren, die aus ihrer Heimat vertrieben und nach Kasachstan in die Verbannung geschickt wurden. Wahrscheinlich hatte es zu keiner Zeit mehr Zustimmung für die Gewalttaten des Regimes gegeben als in den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Keine Stunde Null

Und dennoch waren Gewalt, Hunger und Zerstörung eine schwere Prüfung für die Menschen in der Sowjetunion. Es gab auch dort keine Stunde Null, so wenig, wie es sie in Deutschland gegeben hatte. Auch nach dem Sieg blieb die Gewalt ein Medium der Informationsübermittlung und Machtdurchsetzung, wenngleich sie sich auf andere Weise zur Wirkung brachte als vor dem Krieg. Die Opfer wurden nicht mehr zufällig ausgewählt, sondern erkennbaren und definierbaren Gruppen zugeordnet.

Der Krieg hinterließ in der Sowjetunion zwei Millionen Invaliden, Krüppel und Obdachlose, mehrere Millionen Menschen mussten in den Osten des Landes evakuiert werden. Bauern, die vor den Gefechten geflohen waren, fanden nach ihrer Rückkehr nichts als Trümmer vor. Die Sowjetunion war ein Land auf der Flucht. Millionen demobilisierter Soldaten, obdachlose und entwurzelte Menschen zogen von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, auf der Suche nach Essbarem, nach Arbeit und Wohnraum. Wie fahrende Bienenstöcke sahen die Güterzüge aus, die in der Nachkriegszeit durch die Sowjetunion fuhren. Verzweifelte Menschen saßen auf ihren Dächern und auf den Puffern zwischen den Waggons. Noch im Jahr 1948 lebten in Brjansk, westlich von Moskau, mehr als 9.000 Familien unter freiem Himmel, in Erdlöchern und Hütten. Im südrussischen Krasnodar lebten zu jener Zeit 200.000 Flüchtlinge aus allen Regionen der Sowjetunion. Sie litten an Unterernährung, Epidemien und Hunger. Niemand konnte diesen Menschen helfen, weil die Behörden keine Ressourcen zu ihrer Verfügung hatten, um die Not zu lindern. Die Flüchtlinge mussten sich selbst helfen. Sie bettelten, stahlen, überfielen Eisenbahnzüge und raubten Menschen auf offener Straße aus. Das Regime begegnete der Krise mit Gewalt. Im April 1947 wurden demobilisierte Soldaten und obdachlose Waisenkinder aus Krasnodar vertrieben und NKWD-Kommandos an den Ausfallstraßen und auf Bahnhöfen postiert, die jeden Menschen verhafteten, der ohne gültige Ausweispapiere nach Krasnodar einreisen wollte. Selbst in Moskau, der Hauptstadt des Imperiums, lebten die Menschen zwischen Ratten und Müll, in Verschlägen und Kellern, wie sich der Physiker Juri Orlow an die Leidensjahre nach dem Krieg erinnerte.

Vergessen zum Machterhalt

Als der Krieg zu Ende war, hatten wenigstens die Soldaten geglaubt, dass nun alles besser werden würde. Sie hatten ihrem Staat loyal gedient, alle Entbehrungen auf sich genommen, die man ihnen abverlangt hatte. Erstmals in ihrem Leben durften Bauernsoldaten für eine kurze Zeit Sieger sein. Und auch mancher Offizier hoffte nun, dass sich das Regime großherzig zeigen und die Gewalt der Vergangenheit hinter sich lassen werde. Sie hatten die Wirklichkeit jenseits der sowjetischen Grenzen gesehen, sie hatten erfahren müssen, dass die Verlierer besser lebten als die Sieger. Man konnte das Elend nicht mit „einer Seite der Prawda“ zudecken, schrieb der Dichter Brodsky in seinen Erinnerungen.

Stalin und seine Helfer verstanden sofort, das ihre Macht auf dem Spiel stand, wenn sie den Untertanen erlaubten, über das Erlebte so zu sprechen, wie sie es in Erinnerung hatten. Für die totale Diktatur wären freie Menschen verloren gewesen. Niemals würde Stalin ihnen erlauben, dass der Sieg als Leistung von Soldaten öffentlich erinnert wurde. Er durfte nichts anderes als ein Triumph des Führers gewesen sein. Schon im Jahr 1947 war der 9. Mai kein Feiertag mehr, weil der Diktator an den Sieg des Volkes nicht erinnert werden wollte. Die verordnete Wirklichkeit aber ließ sich nur erzwingen: durch Einschüchterung, Zwang und Gewalt.

Krieg im Frieden

Bauern sollten Sklaven bleiben, auch nach dem Sieg. Deshalb erteilte Stalin 1946 die Anweisung, dass die Kolchosordnung der Vorkriegsjahre in das Leben der Bauern zurückkehren sollte. Obwohl Hunger und Elend in den Dörfern herrschte, sollten Bauern Tribute entrichten und Zwangsdienst leisten. Auf Stalins Weisung wurde die Zahl der Arbeitstage in den Kolchosen erhöht und die Strafen für Arbeitsverweigerung und "Diebstahl" von Kolchoseigentum verschärft. In den Dörfern herrschte blanke Not. Noch zu Beginn der 1950er Jahre flohen mehr als neun Millionen Bauern in die Städte, weil es auf dem Land keine Lebensperspektiven mehr gab. Der großen Hungersnot der Jahre 1946 und 1947 fielen eineinhalb Millionen Menschen zum Opfer, 12.000 Kolchosvorsitzende wurden vor Gericht gestellt, zehntausende Bauern in Konzentrationslager verschleppt, weil sie Getreideähren für den eigenen Gebrauch gesammelt hatten. Der Minister für Staatssicherheit in Moldawien meldete im Dezember 1946 nach Moskau, dass in den Krankenhäusern der Republik Kinder verhungerten und Leichen die Straßen der Hauptstadt säumten. Stalin wollte von alldem nichts hören. In der Ukraine wurden Bauern, die ihre Arbeitspflichten nicht zur Zufriedenheit des Regimes erfüllt oder sich den kommunistischen Behörden widersetzt hatten, verhaftet. Nikita Chruschtschow, der Parteichef der Ukraine, empfahl dem Diktator, "unverbesserliche Verbrecher und Parasitenelemente" nach Sibirien deportieren zu lassen. Stalin stimmte sofort zu, und im Frühjahr 1948 setzten sich die ersten Züge nach Osten in Bewegung.

Rache

Nicht einmal in der Stunde des Sieges konnte sich das Regime großmütig zeigen. Es nahm Rache an Kollaborateuren, Ostarbeitern und Kriegsgefangenen, die die Erwartungen nicht erfüllt hatten. Überall wurden Schauprozesse organisiert, deutsche Offiziere und ihre russischen Helfer öffentlich hingerichtet. Wer während des Krieges unter deutscher Besatzung gelebt hatte, musste sich einer Überprüfung durch den NKWD unterziehen. Tausende kamen in Arbeitslager, aber selbst die Freien mussten mit dem Stigma des Verdachts leben, weil in ihre Pässe ein Vermerk über ihren Aufenthaltsort während des Krieges eingetragen wurde. Mit Kollaborateuren machte das Regime kurzen Prozess. General Wlassow und seine Offiziere wurden in Moskau vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt, zehntausende Soldaten seiner Armee in sibirische Straflager verschickt. So erging es auch den ukrainischen Hilfswilligen, die im Tross der Wehrmacht gedient hatten, und den Kosaken, die im Juni 1945 von der britischen Armee an die Sowjetunion ausgeliefert wurden. Im österreichischen Kärnten, wo die Übergabe stattfand, schnitten sich die Gefangenen die Pulsadern auf, warfen sich von Brücken, um der Rache ihrer Landsleute zu entgehen. Im Hafen von Odessa wurden Rückkehrer, die noch deutsche Uniformen trugen, von NKWD-Kommandos mit Maschinengewehren erschossen.

Erbarmungslosigkeit überall. Mit Misstrauen begegnete das Regime auch jenen vier Millionen Menschen, die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten oder als Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt worden waren. Bis Juli 1945 wurden mehr als 800.000 sowjetische Soldaten, die sich den Deutschen ergeben hatten, in Filtrationslager eingeliefert, 600.000 ehemalige sowjetische Kriegsgefangene mussten Zwangsarbeit in der "Arbeitsarmee" des NKWD leisten. Für Offiziere, die in Gefangenschaft gegangen waren, gab es keine Gnade. 120.000 Offiziere wurden vom NKWD überprüft und die meisten von ihnen für die Dauer von sechs Jahren in Straflager geschickt. Auch für jene zwei Millionen Zwangsarbeiter, die sich im Mai 1945 noch in Deutschland befanden, war das Ende des Krieges nicht das Ende ihrer Leidenszeit. In ihrer Heimat erwartete sie nichts als Trostlosigkeit, Schimpf und Schande, denn sie hatten in die Ferne geschaut und gesehen, was sie nicht sehen sollten. In langen Kolonnen marschierten die befreiten Zwangsarbeiter in die Unfreiheit zurück. In den Lagern für Displaced Persons konnten die Internierten nur durch Zwang dazu veranlasst werden, in ihre Heimat zurückzukehren. Die sowjetischen Repatriierungsoffiziere drohten ihnen mit der Verhaftung ihrer Verwandten, sollten sie sich weigern, in die Sowjetunion zurückzukehren. Nicht einmal Esten, Letten und Litauer konnten sich berufen, vor dem Überfall der Sowjetunion auf die baltischen Staaten Bürger souveräner Staaten gewesen zu sein. In Stalins Reich gab es keine Bürger, nur Untertanen, die von den Behörden als Eigentum des Staates behandelt wurden. Über Jahrzehnte blieben Kriegsgefangene und Ostarbeiter im Verdacht, Verräter gewesen zu sein. Sie konnten und durften über ihr Leiden nicht sprechen. In der Heldengeschichte vom Großen Vaterländischen Krieg gab es für sie keinen Platz.

Trotz Frieden – Terror und Vertreibung

Das Ende des Krieges war nicht das Ende ethnischer Säuberungen und rassistischer Exzesse. In manchen Regionen war er der Anfang des Schreckens. Im Frühjahr 1944 wurden eine halbe Millionen Tschetschenen aus ihrer Heimat vertrieben und nach Kasachstan deportiert, und auch die Wolgadeutschen, Krimtataren und Kalmücken traf dieses Schicksal. Niemandem half jetzt noch die Versicherung, Kommunist oder Soldat der Roten Armee gewesen zu sein. Jeder, der einer Feindnation angehörte, sollte für immer ein Ausgeschlossener bleiben. Selbst in der Armee wurden tschetschenische und deutsche Soldaten verhaftet und nach Zentralasien geschickt, obgleich sie doch auf Seiten der Roten Armee gegen die Invasoren kämpften. Die Opfer verstanden nicht, was mit ihnen geschah, für die politische Führung aber gab es keinen Zweifel, dass Kollektive bestraft werden müssten, so wie auch die deutschen Besatzer mit ihren Untertanen verfahren waren. Als die sowjetischen Truppen im Herbst 1943 in die Ukraine vorrückten, bestraften die Tschekisten nicht nur Kollaborateure und Helfer der Nationalsozialisten. Sie begaben sich auch auf die Suche nach Deutschen und Rumänen, die sie aus ihren Dörfern vertrieben, deportierten oder erschossen. In der westlichen Ukraine, die vor dem Hitler-Stalin-Pakt ein Teil Polens gewesen war, kam es zu grausamen Exzessen: Ukrainer vertrieben Polen und Polen Ukrainer aus ihren Dörfern. Niemand erlebte das Jahr 1944 als ein Jahr des Friedens. In der Ukraine und im Osten Polens kämpften Partisanen der polnischen Heimatarmee gegen Partisanen der ukrainischen Nationalisten. In diesem Krieg, der auf beiden Seiten mit beispielloser Grausamkeit geführt wurde, zeigte sich das Erbe der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, die Freunde und Feinde ethnisch und rassisch definiert hatte. Niemand konnte sich in dieser Region noch eine friedliche Koexistenz von Polen und Ukrainern vorstellen. Am Ende traf Stalin die Entscheidung, alle Polen, die im westlichen Teil der Ukraine lebten, aus der Region zu deportieren und nach Polen abzuschieben und alle Ukrainer, die sich auf polnischem Territorium befanden, in die Ukraine umzusiedeln. Nicht nur für Deutsche, sondern auch für Millionen Ukrainer und Polen war das Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Verlust ihrer Heimat verbunden.

Die Umsiedlung aber beendete nicht den Krieg, denn in der Ukraine und in Litauen lieferten sich die Partisanen auch mit den Truppen der Roten Armee blutige Gefechte. In den Partisanenverbänden der ukrainischen Aufstandsbewegung dienten Soldaten, die aus der sowjetischen Armee desertiert waren, ehemalige Kollaborateure der Deutschen, Angehörige der nationalistischen Bandera-Einheiten und Bauern, die vor dem Terror der Kommunisten aus ihren Dörfern geflohen waren. Die Rote Armee setzte Panzer und Flugzeuge gegen die Aufständischen ein, verwüstete Dörfer und zerstörte die Lebensgrundlagen der Rebellen. Bald griff das Regime auch auf die Praktiken des Bürgerkrieges zurück. Sein Geheimdienst nahm Geiseln und drohte mit ihrer Erschießung, damit die Dorfbewohner den Aufenthaltsort von Aufständischen verrieten. Wie schon in den Jahren des Bürgerkrieges brachte das Regime Bauern gegeneinander auf, denn es wurden mehr als 60.000 Bauern für den Dienst in sogenannten "Vernichtungsbataillonen" rekrutiert, die keinem anderen Zweck dienten, als Furcht und Schrecken in den Dörfern anderer Bauern zu verbreiten. Nun beruhte die Feindschaft der Bauern nicht nur auf Einbildung, denn manche hatten auf der Seite der Roten Armee gekämpft, während andere den Besatzern geholfen oder in den Einheiten der ukrainischen Nationalisten gedient hatten. Wer noch eine Rechnung offen hatte, konnte sie jetzt begleichen.

Die Ukraine versinkt erneut im Chaos

Nirgendwo starben mehr Menschen als in der Ukraine. Mehr als 150.000 ukrainische Partisanen wurden zwischen 1944 und 1953 getötet, entweder im Gefecht oder in Gefangenschaft, 130.000 Menschen als Volksfeinde und "Spione" verhaftet, 200.000 nach Zentralasien deportiert. Aber auch in den baltischen Republiken kannte der Terror keine Grenzen. Als die Rote Armee im Herbst 1944 in Riga einmarschierte, kam es zu Plünderungen und Vergewaltigungen, im November holte die Staatssicherheit Menschen aus ihren Häusern, die sie für Feinde des sowjetischen Regimes hielten. In Litauen wurden alle Menschen verhaftet, die im Verdacht standen, den deutschen Besatzern geholfen zu haben: Intellektuelle, katholische Geistliche, Staatsbeamte. Niemals wieder sollte es den Unterworfenen gelingen, sich gegen das sowjetische System zu erheben. Zu diesem Zweck musste die Elite des alten Staates vernichtet werden. Diese Gewalt aber blieb nicht ohne Antwort. In Litauen kam es zu einem erbitterten Krieg zwischen Truppen des NKWD und nationalen Partisanen, den "Waldbrüdern". Bis 1953 fielen 13.000 Kommunisten und Kollaborateure des sowjetischen Regimes Anschlägen und Überfällen der Partisanen zum Opfer. Mehr als 28.000 Soldaten des NKWD waren im Einsatz, um die Erhebung niederzuschlagen. Der Widerstand brach erst am Ende der 1940er Jahre zusammen, als die Tschekisten begannen, Angehörige der alten Eliten aus der Region zu deportieren. Im Mai 1948 wurden in Litauen 40.000 Menschen verhaftet, im Jahr 1949 weiteten sich die Vertreibungen auf alle baltischen Republiken aus. 95.000 Menschen fielen diesem Terror zum Opfer. Allein in Litauen wurden zwischen 1944 und 1953 20.000 Menschen getötet, 240.000 in Gefängnisse oder in sibirische Straflager gesperrt, ein Zehntel der Bevölkerung. Der sowjetische Krieg vollbrachte ein Werk der totalen Zerstörung. Er vernichtete, was sich dem Regime Stalins in den Weg stellte. Niemals wieder sollten sich Esten, Letten, Litauer und Ukrainer gegen die Sowjetmacht erheben. Stalins Kalkül ging auf, die Unterwerfung eröffnete keinen Ausweg. Im kollektiven Gedächtnis der Unterworfenen aber wird das Ende des Zweiten Weltkrieges als Katastrophe erinnert, als Beginn einer Unfreiheit, die erst im Jahr 1991 zu Ende ging.

Das verspätete Ende des Krieges

Und die Juden? Was geschah mit ihnen? Nur wenige hatten den Holocaust überlebt, und dennoch verweigerte Stalins Regime ihnen die Anerkennung, Opfer der deutschen Vernichtungsmaschinerie gewesen zu sein. Wenngleich das Jüdische Antifaschistische Komitee sowie die Schriftsteller Wasili Grossman und Ilja Ehrenburg dokumentierten, was mit den jüdischen Bürgern der Sowjetunion geschehen war, durfte nicht sein, was der Diktator nicht als Wirklichkeit ausgegeben hatte. Das "Schwarzbuch" über den Genozid an den sowjetischen Juden wurde beschlagnahmt, die Mitglieder des Jüdischen Antifaschistischen Komitees verhaftet, ihr Vorsitzender Solomon Michoels getötet. Als im September 1945 in Kiew Judenpogrome ausbrachen, gab es niemanden, der solche Ereignisse für bemerkenswert hielt. Für Stalin und seine Helfer gab es keinen Zweifel: die Leiden der vergangenen Jahre sollten Leiden des Sowjetvolkes, nicht der Juden gewesen sein. Deshalb verschwand der Holocaust in der Heldengeschichte des Großen Vaterländischen Krieges. 1948, nach der Gründung des Staates Israel, verwandelten sich Juden wieder in Feinde, weil Stalin sie im Verdacht hatte, eine fünfte Kolonne ausländischer Mächte zu sein. Die Erinnerung an den Holocaust hätte den zweiten Gründungsmythos der Sowjetunion zerstört, der die Prüfungen des Zweiten Weltkrieges als siegreichen Abschluss der Revolution präsentierte.

In den Ländern im Westen Europas war der Krieg 1946 zu Ende, für Amerikaner, Briten und Deutsche sogar früher. In der Sowjetunion aber ging er erst zu Ende, als Stalin starb und das Imperium seine innere Macht wiederhergestellt hatte. So gesehen war für Millionen Bürger der Sowjetunion nicht das Jahr 1945, sondern das Jahr 1953 das Ende ihrer Leiden.

Zitierweise: Jörg Baberowski, Verwüstetes Land: Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg, in: Deutschland Archiv, 22.5.2015, Link: http://www.bpb.de/207010

Fussnoten

Fußnoten

  1. Antony Beevor, Ein Schriftsteller im Krieg. Wasili Grossman und die Rote Armee 1941-1945, München 2007, S. 312-313.

  2. NKWD ist die russische Abkürzung für Volkskommissariat (Ministerium) für Innere Angelegenheiten.

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Seit 2002 Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Studium der Geschichte und Philosophie in Göttingen, 1994 Promotion an der Historischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main, 2001 Habilitation an der Geschichtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. 2001-2002 Vertretung des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte an der Universität Leipzig. 2004-2006 Direktor des Instituts für Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter "Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt" und "Der Rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus". 2012 Auszeichnung mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch.