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„Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? | Deutschland Archiv | bpb.de

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Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? 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Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? 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FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! 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„Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Der Begriffswandel in der DDR-Tageszeitung Neue Zeit

Andreas Morgenstern

/ 12 Minuten zu lesen

Wo und was ist eigentlich „Mitteldeutschland“? Anhand der 1945 gegründeten Tageszeitung Neue Zeit skizziert dieser Beitrag den Wandel eines Begriffs – von seiner geografischen Verwendung in der direkten Nachkriegszeit bis hin zu einem Mittel der politischen Abgrenzung in der Zeit des Kalten Krieges.

Eine Ausgabe der Tageszeitung Neue Zeit aus dem Jahr 1973

(© picture-alliance / dpa – Bildarchiv, Foto: Chris Hoffmann)

Das geteilte Deutschland litt früh unter einer „Sprachzerreißung“. Aber die Sprache entwickelte sich nicht nur auseinander, sie wurde zur Waffe der ideologischen Auseinandersetzung. Ein Beispiel hierfür ist „Mitteldeutschland“. Der Ausdruck, der vor 1945 in der Verwaltungssprache den geografischen Raum im Süden der späteren Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)/DDR beschrieb, wandelte sich zu einem Schlagwort des Kalten Krieges. Ein Grund lag darin, dass „Mitteldeutschland“ in der kleinteilig geprägten Region keine Geschichts- und nur eingeschränkt eine Sprachgemeinschaft beschrieb. „Mitteldeutschland“ kennzeichnete so weniger ein kulturelles Gemeinschaftsgefühl als vielmehr allein seine geografische Lage sowie einige Grenzen überschreitende Kooperationen in der Mitte Deutschlands. Das Ausbleiben eines festen Bezugsraums ermöglichte daher eine unterschiedliche Sinnfüllung in Ost und West. Im Westen ließen die Lage zwischen den Westzonen und Polen mit seinen ehemals deutschen Ostgebieten, vor allem aber die Vermeidung des Staatstitels DDR, den Namen zum vielgenutzten Begriff werden. Entgegengesetzt erkannte die DDR 1950 Polens Westgrenze an. Auch widersprachen mitteldeutsche Kooperationen dem Zentralismus der DDR mit ihrem Zentrum in Ost-Berlin. Mit der Etablierung der SED-Herrschaft musste deshalb die Verwendung des Begriffs „Mitteldeutschland“ zunehmend infrage gestellt werden.

Für in kritischer Zeitungslektüre geübte DDR-Bürger ließ der Gebrauch oder Nichtgebrauch des Begriffs den jeweiligen deutsch-deutschen Beziehungsstatus deutlich werden. Dass sich die Neue Zeit anfangs noch als relativ unabhängige Tageszeitung bewegte, später aber fest in der Medienkontrolle der DDR eingebunden war, macht sie zu einer aussagefähigen Quelle der offiziösen „Sprachzerreißung“. Frequenz und Umfeld der Verwendung des Begriffs in der Ost-Berliner Zeitung zeichnen so die Machtdurchsetzung der SED, aber auch die Abkühlung des Verhältnisses zwischen Ost und West nach. Der folgende Beitrag analysiert daher Anlässe und Häufigkeit der Verwendung „Mitteldeutschlands“ in der Neuen Zeit zwischen 1945 und 1990.

Region des Aufbruchs

Am 22. Juli 1945 erschien die Neue Zeit erstmals in einer Auflage von 100.000 Exemplaren. Sie versprach darin, sich für die „Zusammenfassung auch politisch entgegenstehender Kräfte zur schließlichen Einheit des Volksganzen in Hilfe und Leistung und zur Abwehr ihrer früheren und gegenwärtigen Feinde“ einzusetzen, nicht aber für die Rückkehr einer „falschen Demokratie einer vergangenen Zeit, die […] das deutsche Volk in die Zerrissenheit trieb, aus der Hitler zur Macht kam“.

Die Publikation stand der neu gegründeten CDU nahe, war zugleich aber auch Forum demokratischer Meinungsbildung. Trotzdem verstand sie sich als Mitgestalterin eines „christlichen Sozialismus“, fußend auf den Grundlagen der SBZ. Dennoch litt die Zeitung seit Beginn unter der Zensur und den wiederholten personellen Eingriffen der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) in den Redaktionsstab sowie einer Reglementierung der Auflage. Ein Anreiz für eine Berichterstattung im Sinne der Besatzungsbehörde war so gegeben.

Die früheste Erwähnung des Begriffs findet sich in der neunten Ausgabe der Neuen Zeit im August 1945 in einer Beschreibung des Neubeginns unter der Überschrift „Mitteldeutschland arbeitet“. Dabei wurde „Mitteldeutschland“ durch die angeführten Beispiele Leipzig, Halle, Weißenfels, Merseburg und Gera auf den Süden der SBZ eingegrenzt. Der Landstrich erschien als Region des Aufbruchs. Dazu passt das Lob im gleichen Jahr für den Aufbau von Parteistrukturen der CDU in den „westlichen Zonen des Reiches genauso wie in Mitteldeutschland und im Osten“. Während man in diesem Artikel ansonsten zwischen den westlichen und der östlichen Besatzungszone unterschied, beschrieb „Mitteldeutschland“ allein die Provinz Sachsen/Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, die östlich der Elbe gelegenen SBZ-Länder, galten hier als „Osten“.

Teilweise wurde die geografische Zuordnung auch enger gefasst. Am 10. März 1946 und am 11. September 1948 unterschied die Neue Zeit „Mitteldeutschland“ und Thüringen. An anderer Stelle trennte sie zwischen „Mitteldeutschland“ und „Sachsen mit Leipzig oder Dresden“. Dafür schloss man in einem weiteren Artikel gar das tschechoslowakische Brüx (Most) ein. Die „Oelwerke in Mitteldeutschland“ des beschriebenen Wintershall-Konzerns hätten unter anderem die „gewaltigen Werke in Brüx“ umfasst. Doch jenseits solcher geografischer Varianten, die sich besonders in der fraglichen Zuordnung Sachsens mit seiner jahrhundertealten Grenze zur Tschechoslowakei und seiner jungen Grenze zu Polen dokumentierte, fasste man meist Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als die „drei mitteldeutschen Länder“ zusammen.

„Mitteldeutschland“ als Brückenraum?

Die Neue Zeit verbreitete mehrfach Ideen, die „Mitteldeutschland“ zum innerdeutschen Brückenraum erklärten. So hob im Februar 1948 Nordrhein-Westfalens Regierungssprecher Hermann Katzenberger die mögliche Rolle „Mitteldeutschlands“ als Drehkreuz zur Wiederherstellung der Einheit heraus. Wie die Neue Zeit knapp zusammenfasste, schlug er die Entlassung einer mitteldeutschen Stadt aus der Besatzungsverwaltung vor, um dort die Einberufung einer vorläufigen Nationalversammlung vorzubereiten. Katzenberger hatte eigentlich hierfür mit Witzenhausen einen Ort in Nordhessen – gelegen in der US-Zone und nahe der britischen und der sowjetischen Zone – vorgeschlagen, was über die übliche Eingrenzung „Mitteldeutschlands“ hinausging. Die Neue Zeit berichtete aber nur über die eigentliche Idee und verwies lediglich allgemein auf einen mitteldeutschen Ort. Die auch in Artikeln der Neuen Zeit bereits deutlich werdende Entfremdung zwischen West und Ost stand einer Realisierung der Idee aber entgegen. So verzichtete der Artikel auf eine Vorstellung Katzenbergers, obwohl der Journalist drei Jahre zuvor die Zeitung mitgegründet hatte. Weder Katzenberger noch die Neue Zeit sollten diesen Vorschlag weiter verfolgen.

Ab 1948 stand „Mitteldeutschland“ in der Neuen Zeit eher für die gesamte SBZ. Der Ausdruck trat neben die bereits eingeführten Ausdrücke „Osten“ beziehungsweise „Ostzone“. Im März 1948 verglich man die Eisen- und Stahlproduktion von „Mitteldeutschland“ mit den Westzonen, im April fasste man die „Landesverbände der Zone“ als „CDU in Mitteldeutschland“ zusammen. Andererseits beklagte die Neue Zeit im Juni 1948 eine „giftige Propagandaparole“, als eine ungenannt bleibende Hamburger Publikation von „einer östlichen Universitätsstadt (früher sagte man Mitteldeutschland)“ schrieb. Von „Mitteldeutschland“ als Brückenraum setze sich der Westen ab, so war die Botschaft.

Zugleich gehörte zum Wandlungsprozess eine flexiblere räumliche Zuordnung, auch wenn das zur Verwirrung bei den Leserinnen und Lesern führen konnte. Die Zeitung zitierte 1948 einmal den CDU-Vorsitzenden Otto Nuschke, als dieser von „hier in Mitteldeutschland und im Osten“ sprach, schrieb aber an anderer Stelle 1949, noch vor der Gründung der DDR, von einer Veranstaltung junger Menschen „aus West- und Ostdeutschland, die sich in Mitteldeutschland trafen“. Während das erste Zitat zwischen „Mitteldeutschland“ und „Osten“ unterschied, umfasste in der zweiten Aussage „Ostdeutschland“ auch „Mitteldeutschland“. Am 7. Januar 1950 gab die Neue Zeit eine Rede des neuen Parteivorsitzenden der DDR-CDU Gerald Götting wider, der den Leipziger Rundfunksender in „Mitteldeutschland, in der Deutschen Demokratischen Republik“ verortete.

Das Potenzial „Mitteldeutschlands“ zur Überwindung des Eisernen Vorhangs dokumentierte die Zeitung zuletzt im März 1949, als man auf die Basler Nachrichten verweisend – die Ursprungsquelle Deutscher Pressedienst (dpd) durfte nicht genutzt werden – angebliche westliche Pläne eines „neutralen Gebietes in Mitteldeutschland“ mit den „Scheitelpunkten Berlin, Dortmund und Coburg“ zitierte. Die Nachricht blieb jedoch ebenso unkommentiert und damit für den Leser unverständlich, wie der aus dem West-Berliner Telegraf übernommene ursprüngliche Redeausschnitt des früheren Militärgouverneurs General Lucius Clay, die USA müssten „in Mitteldeutschland Truppen halten“. Lag für den Amerikaner „Mitteldeutschland“ im Westen? In Wirklichkeit hatte Clay 1950 formuliert: „Mitteldeutschland ist jetzt unsere Grenze“. Die Neue Zeit verkürzte seine Formulierung, die die Elbe als Grenze bezeichnete. Derlei Nachrichten waren nur mithilfe anderer, westlicher Medien verständlich.

Kampfbegriff ab den 1950er Jahren

Die nur noch geringe Nutzungsfrequenz – zuletzt war „Mitteldeutschland“ 1948 mehr als 50 Mal in der Neuen Zeit eingesetzt worden – ließ den Begriff in den 1950er Jahren gegenüber „ostdeutscher Raum“ und „Ostzone“ in den Hintergrund treten. Zugleich schwanden im „Zentralorgan“ der CDU nach der Absetzung von Chefredakteur Walter Klein 1950 die Reste publizistischer Eigenständigkeit. Spätestens jetzt kam der Zeitung allein die Funktion zu, den realen Sozialismus der DDR der christlichen Leserschaft zu vermitteln. Die Gründung der DDR, die eine die Eigenstaatlichkeit herausstellende Begrifflichkeit erforderte, begründete ebenso wie der Niedergang der Neuen Zeit zu einem Verlautbarungsmedium der CDU das weitgehende Verschwinden „Mitteldeutschlands“. Der Begriff fand nur noch als Beispiel für einen vermeintlich westlichen Kampfbegriff Verwendung. Diese ideologische Aufladung offenbarte 1954 die in der Neuen Zeit abgedruckte Rede des CDU-Oberbürgermeisters von Weimar, Hans Wiedemann:

„Ein neuer Trick ist, daß unsere Deutsche Demokratische Republik Mitteldeutschland genannt wird. Mit diesem Ausdruck Mitteldeutschland ist nicht etwa Sachsen oder Thüringen gemeint, sondern das Gebiet von Wismar bis Sonneberg. Unsere gesamte Deutsche Demokratische Republik heißt Mitteldeutschland. Darin steckt: Mitteldeutschland ist diese Zone, die befreit werden muß, und dahinter liegt Ostdeutschland, das erobert werden muß.“

Die noch wenige Jahre zuvor gepflegte Gleichsetzung von Mitteldeutschland und DDR war nicht nur überholt, sondern galt jetzt als Feindpropaganda. 1956 unterschied man bei der Zitation aus den Westmedien, ob erwähnte DDR-Bürger aus dem klassisch mitteldeutschen Raum kamen, oder ob die gesamte DDR gemeint war. So durften die Nürnberger Nachrichten den Leipziger Thomaner-Chor als Gast aus „Mitteldeutschland“ bezeichnen, gleichzeitig widersprach man der Berichterstattung über eine Leichtathletikmeisterschaft, weil die dort gelobten „Könner aus Mitteldeutschland“ der DDR entstammen würden. Andererseits zitierte man unkommentiert – wohl, weil es die DDR positiv darstellte – aus dem Buch von Paul Sethe „Zwischen Bonn und Moskau“ (1957): „In Mitteldeutschland können Arbeiter und Bauern ihre Kinder auf höhere Schulen schicken“.

Ende der 1950er Jahre verschwand „Mitteldeutschland“ weitgehend aus der Neuen Zeit. Der Begriff kam nur noch zum Einsatz, wenn Diskussionen über die im Westen mehr und mehr umstrittene Verwendung auseinandergepflückt werden konnten. 1965 zitierte die Neue Zeit genüsslich aus dem Kölner Stadtanzeiger:

„Wir alle haben einen Komplex. Er heißt ‚Deutsche Demokratische Republik‘, verkürzt DDR, bei einigen ‚sogenannte DDR‘, bei anderen ‚Sowjetzone‘, bei manchen ‚Pankow‘, bei Offiziellen ‚SBZ‘ oder ‚sowjetisch besetzte Zone‘, bei vielen ‚Ostzone‘ oder auch ‚Mitteldeutschland‘. Kann man schon nicht verhindern, daß der Staat existiert, so kann man ihn doch sprachlich verniedlichen. Damit, so meinen wir, verschwände die Realität und passe sich unseren Wünschen an. Dieser Hang, Wirklichkeiten zu verniedlichen, harmlos zu machen, findet man im Bundesdeutschen häufiger: Kriegsgesetze nennen wir Notstandsgesetze. Damit schläft man besser. Krieg bezeichnen wir als Ernstfall.“

Die Ostpolitik der Regierung unter Willy Brandt und Walter Scheel beendete dieses westdeutsche Geschichtskapitel, nun fand nur noch das Adjektiv „mitteldeutsch“ (seltene) Verwendung. Bis 1976 war der Begriff – mit Ausnahme von Rezensionen des auf SED-Linie liegenden Mitteldeutschen Verlags aus Halle an der Saale – in der Tageszeitung praktisch nicht mehr zu finden. Gelegentlich tauchte die Bezeichnung in den folgenden Jahren auf, aber stets beschränkt auf kulturhistorische Themen. So galt 1978 der Quedlinburger Dom als das „älteste erhaltene christliche Bauwerk Nord- und Mitteldeutschlands“.

In den 1980er Jahren erinnerte die Neue Zeit an die „Märzkämpfe in Mitteldeutschland“ in der Weimarer Republik. 1985 zählten die Redakteure dazu aus gleichem Anlass „Sachsen, Thüringen, Mitteldeutschland“, letzteres bezeichnete offenbar den Raum Halle-Merseburg. Dank der Betonung der Geschichte der Arbeiterbewegung feierte der inzwischen nur noch als reiner Traditionsausdruck verwendete Begriff ein kleines Comeback. Er bezog sich jetzt allein auf die Vergangenheit, abgehoben von der Gegenwart der Ost-West-Auseinandersetzung und der inzwischen etablierten zentralstaatlichen Ordnung der DDR.

„Mitteldeutschland“-Renaissance 1990

Ein besonderes Kapitel schrieb die Friedliche Revolution 1989/90, in deren Folge auch in der Neuen Zeit ein veränderter Ton unübersehbar wurde. Am 8. Januar 1990 zitierte sie die Kritik des CDU-Vorsitzenden Lothar de Maizière. Er hatte eine Sitzung des Parteivorstandes unter anderem so zusammengefasst: die Verwendung von „Mitteldeutschland und Rumpfdeutschland“ schlösse „Großdeutschland“ ein. Solches Gedankengut dränge die CDU an den rechten Rand. Während „Mitteldeutschland“ hier noch negativ konnotiert war, blieb eine Anknüpfung an seine einstige, einen begrenzten Raum beschreibende Bedeutung, nicht aus. Elf Tage nach de Maizières Äußerung, am 19. Januar 1990, zitierte die Neue Zeit aus dem Sächsischen Tageblatt der Liberal-Demokratischen Partei (LDPD). Diese hatte gefragt, ob „der SED-Sozialismus Mitteldeutschland ruiniert habe“, womit die gesamte DDR gemeint war. Im Februar lobte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Alfred Dregger in gleicher Diktion die „Gründer der CDU in Mitteldeutschland“ von 1945 als „deutsche Patrioten und integre Demokraten“. Der Wahlkampf zur Volkskammerwahl hatte begonnen. „Mitteldeutschland“ bezog auch er auf die gesamte DDR. Zu diesem Zeitpunkt kam ein Begriffs-Rollback ins Laufen, über die territoriale Bezeichnung zurück zur Betonung der Einheit der Nation.

Mitte 1990 tauchte „Mitteldeutschland“ in der Neuen Zeit regelmäßig auf. Während das vielfach verwendete „Ostdeutschland“ zumeist für die gesamte DDR stand, blieb eine Definition „Mitteldeutschlands“ jedoch aus. Die Anerkennung der Westgrenze Polens stand aber außer Diskussion. Die bei Dregger anklingende Gleichbedeutung von DDR und „Mitteldeutschland“ fand kaum noch Zustimmung: So veröffentlichte die Neue Zeit am 18. Oktober 1990 eine Umfrage unter Westdeutschen, in der sich nur 26 Prozent für den Namen „Mitteldeutschland“ aussprachen, die eindeutige Mehrheit plädierte für „Ostdeutschland“ als Bezeichnung des Gebiets der Ex-DDR. Für den Osten blieb eine entsprechende Umfrage aus. Die Äußerungen lassen aber keine Namenskampagne herauslesen, vielmehr zeigen sie eine an die frühen Jahre erinnernde Vielfalt der Benennungen: 1990/91 deklarierte man sowohl Fichtelberg als auch Brocken als höchsten Berg „Mitteldeutschlands“. In letzterem Fall gehörte das sächsische Erzgebirge wie schon mehrfach in den 1940er Jahren nicht zu „Mitteldeutschland“. Mit der Wiedervereinigung verblieb „Mitteldeutschland“ in der Neuen Zeit (bis zu deren Einstellung 1994) ein Territorialausdruck für den Süden des Beitrittsgebietes, der sich gegen die Benennung der einzelnen Bundesländer und den die gesamte Ex-DDR zusammenfassenden Begriff „Ostdeutschland“ beziehungsweise „neue Länder“ nicht durchzusetzen vermochte.

Fazit

Die Neue Zeit entstand als Tageszeitung für christlich geprägte, der CDU nahestehende Bewohner der SBZ. Dessen reglementiertes Pressesystem beschnitt aber die von Anfang an begrenzten publizistischen Möglichkeiten, bis die Zeitung zwischen den 1950er Jahren und 1989/90 zum Verlautbarungsorgan der Ost-CDU mutierte. Nach einer bis etwa 1950 relativ unpolitischen Beschreibung für die Provinz Sachsen/Sachsen-Anhalt sowie oftmals Thüringen und Sachsen, fand der Begriff „Mitteldeutschland“ zunächst Einsatz für die gesamte SBZ/DDR. Je mehr sich die DDR von der Bundesrepublik abgrenzte, desto stärker vermied man aber den nun als revanchistisch verworfenen Begriff. Darüber hinaus bekämpfte man ihn als westlichen Ausdruck des Kalten Krieges, der nicht nur die Souveränität der DDR negiere, sondern Polens Westgrenze infrage stelle. Als die Bundesrepublik schließlich die DDR staatlich anerkannte, verschwand „Mitteldeutschland“ weitgehend aus dem Sprachgebrauch der Neuen Zeit. Der Ausdruck passte nicht mehr zu einem zentralistischen Staat, der den Anspruch auf eine Wiedervereinigung nicht mehr vertrat und dessen geografische Mitte nun eher in Berlin zu finden war.

Eine gewisse „Mitteldeutschland“-Renaissance setzte 1989/90 mit dem Wiederaufflammen der Deutschen Frage ein, obwohl sich jetzt bereits „Ostdeutschland“ zur Beschreibung der (Ex-)DDR allgemein etabliert hatte. Seiner Bedeutung im Kalten Krieg entkleidet, verblieb „Mitteldeutschland“ die frühere Beschreibung für die drei südlichen Länder der ehemaligen DDR, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

Zitierweise: Andreas Morgenstern, „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Der Begriffswandel in der DDR-Tageszeitung Neue Zeit, in: Deutschland Archiv, 25.5.2018, Link: www.bpb.de/269713

Fussnoten

Fußnoten

  1. Victor Klemperer, Tagebücher 1945–1959, Band 2, Berlin 1999, S. 6 (Eintrag 11.1.1950). Victor Klemperer warnte davor, dass sich Ost- und Westdeutschland sprachlich auseinanderentwickeln, was er unter dem Stichwort „Sprachzerreißung“ fasste.

  2. Vgl. Jürgen John, Gestalt und Wandel der „Mitteldeutschland“-Bilder, in: Ders., „Mitteldeutschland“. Begriff – Geschichte – Konstrukt, Rudolstadt/Jena 2001, S. 22.

  3. Eine Beschreibung „Mitteldeutschlands“ etwa für das heutige Territorium der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beförderte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Gründung verbindendender Organisationen und Verbände, wie des Mitteldeutschen Ballspiel-Verbands (VMBV) oder des Mitteldeutschen Rundfunks (MIRAG). Bereits früher hatte sich eine Verwaltungsgrenzen überschreitende mitteldeutsche Wirtschaftskernregion herausgebildet, wie sich eindrücklich in dem vier Länder (Anhalt, Sachsen, Preußen und Thüringen) berührenden Halle-Leipziger Industrierevier zeigte.

  4. Vgl. Jürgen John, Gestalt und Wandel (Anm. 2), S. 64–66.

  5. Vgl. Peter Strunk, Zensur und Zensoren. Medienkontrolle und Propagandapolitik unter sowjetischer Besatzungsherrschaft in Deutschland, Berlin 1996, S. 103 f.

  6. Zum Vergleich: Die Deutsche Volkszeitung der KPD erschien zu diesem Zeitpunkt mit 350.000 Exemplaren. Diese wurde im April 1946 nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD durch das SED-Zentralorgan Neues Deutschland ersetzt. Vgl. Holger Impekoven, „Gewinnt alle christlichen Bürger zur Mitarbeit!“ Die CDU-Presse in der SBZ und DDR, in: Ders. und Victoria Plank (Hg.), Feigenblätter. Studien zur Presselenkung in Drittem Reich und DDR, Münster 2004, S. 143 f.

  7. So war die Wiedergabe einer programmatischen Grundsatzrede des CDU-Vorsitzenden Jakob Kaiser mit „Christlicher Sozialismus und Einheit“ überschrieben. Neue Zeit (NZ), 14.2.1946.

  8. Vgl. Holger Impekoven, Gewinnt alle christlichen Bürger (Anm. 6), S. 134–162.

  9. NZ, 1.8.1945.

  10. NZ, 24.10.1945.

  11. NZ, 10.3.1946; 11.9.1948.

  12. NZ, 15.3.1946; 4.1.1947.

  13. NZ, 8.8.1947.

  14. NZ, 15.2.1948.

  15. Vgl. Der Spiegel 9 (1948) vom 28.2.1948, Externer Link: www.spiegel.de/spiegel/print/d-44415753.html, letzter Zugriff am 10.5.2018.

  16. NZ, 28.2.1948.

  17. NZ, 10.4.1948.

  18. NZ, 9.6.1948.

  19. NZ, 19.9.1948.

  20. NZ, 6.7.1949.

  21. NZ, 7.1.1950.

  22. Vgl. Peter Strunk, Zensur und Zensoren, S. 122.

  23. NZ, 27.3.1949.

  24. NZ, 11.2.1950.

  25. Hier zitiert unter der Überschrift „USA-Grenze an der Elbe“ aus Passauer Neue Presse, 11.2.1950.

  26. So Gerald Götting am 23.7.1950 in der NZ.

  27. Vgl. Holger Impekoven, Gewinnt alle christlichen Bürger (Anm. 6), S. 167 f.

  28. NZ, 24.4.1954.

  29. NZ, 27.6.1956.

  30. NZ, 27.7.1956.

  31. NZ, 15.2.1957.

  32. NZ, 29.10.1965.

  33. Der Mitteldeutsche Verlag, gegründet 1946, galt als „Leitverlag für sozialistische Gegenwartsliteratur“. Vgl. Simone Barck, Der Mitteldeutsche Verlag in den sechziger Jahren, in: Dies., Martina Langermann und Siegfried Lokatis (Hg.), „Jedes Buch ist ein Abenteuer“ – Zensursystem und literarische Öffentlichkeit in der DDR bis Ende der sechziger Jahre, Berlin 1997, S. 243.

  34. NZ, 25.11.1978.

  35. NZ, 13.3.1985.

  36. NZ, 24.2.1990.

  37. Am 6.5.1990 hieß es über die Zukunft der Landwirtschaftsschau Agra, sie werde sich „künftig als agrarisches Informationszentrum für Mittel- und Ostdeutschland präsentieren“.

  38. NZ, 18.10.1990.

  39. NZ, 12.6.1990.

  40. NZ, 28.12.1990; 25.1.1991; 30.1.1991.

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Dr.; Studium der Politikwissenschaft und Geschichte, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart, seit 2012 Leiter der städtischen Museen Schiltach.