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Welche Fragen sollen die Schüler/-innen anhand der Belege beantworten?
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Sozialdaten der Sprecher/-innen des Wendekorpus
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Hintergrundlektüre für die Arbeit mit der Materialsammlung
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Arbeiten zum Berliner Wendekorpus
Kontakt
Bei Problemen der Bearbeitung der Daten können Sie sich direkt wenden an Norbert Dittmar E-Mail Link: nordit@zedat.fu-berlin.de oder Christine Paul E-Mail Link: cpaul@zedat.fu-berlin.de.
Verschriftlichung des Gesprochenen
Verba volant, scriptum manet. Wörtlich: die Worte fliegen, das Geschriebene bleibt.
Die Verschriftlichung der Interviewgespräche folgt dem Kriterium der Leichtlesbarkeit. Laien (=Nicht-Linguisten) sollen möglichst schnell ohne fremde Hilfe die Texte lesen und interpretieren können. Unter anderem ist die Stimmführung wichtig für Interpretationen: die Pause (warum hält jemand inne?), die Hebung der Stimme am Ende des Wortes / Satzes (Antwort oder Bestätigung erwünscht?), Verzögerungssignale (Arbeit an der verbalen Planung?), Leise- oder Lautsprechen (Peinliches ausdrücken (leise) oder den unangenehmen Sprechmodus eines Anderen zitieren (laut), et cetera. Die Wiedergabe des Gesprochenen erfolgt in einem möglichst adäquaten analogen Schriftmodus. Weitere nützliche Hinweise finden sich in Dittmar / Bredel (1999), S. 35-37.
Transkriptionskonventionen
Die Liste mit Erklärungen der Transkriptionskürzel können Sie hier als Interner Link: PDF-Dokument (99 KB) herunterladen.
Welche Fragen sollen die Schülerinnen und Schüler anhand der Belege beantworten?
Jeder Beleg wird – als Hilfen für den Unterricht – in drei Punkten kommentiert:
gesellschaftspolitischer Hintergrund
a) situativer Kontext
Rollen der Beteiligten, Ort: Ost versus West et cetera
b) sprachlicher Kontext
z.B. Textsorten Erzählung oder Dialog; Bewertungen, Stereotypisierungensprachliche Besonderheiten
Varietäten(wechsel), politischer, gender- oder generationsspezifischer Sprachgebrauch, Unterschiede mündliche versus schriftliche Kodierung, emotionaler Sprachgebrauch et cetera
Jeder Beleg kann, in Form entsprechender Arbeitsanleitungen durch die Lehrenden, mithilfe der folgenden sechs Fragen sinnvoll von Lernenden bearbeitet werden:
Verständnisfrage
Was wird gesagt, "was verstehst du"?Kontext
WER redet in WELCHER Situation mit WEM über WAS und mit WELCHEN Konsequenzen?Bewertungs-, Urteilsebene:
Wie siehst / beurteilst / bewertest du das Gehörte / die Textpassage?
Was fällt dir auf: positiv, negativ, störend, sympathisch?
Welche Bezüge siehst du zu deiner eigenen Erlebniswelt?
Vergleiche das Erleben zum Beispiel der Familie A / der Personen X, Y, Z mit "Boatpeople" auf dem Mittelmeer, Migranten infolge kriegerischer Auseinandersetzungen heutzutage et cetera
Welche Gestalt hat der vorliegende diskursive Ausschnitt? Wie ist dieser Ausschnitt sprachlich gestaltet (Struktur des Kotextes
): Erzählend (Erzählhaltung), berichtend (Beobachtungen aus der Distanz), dialogisch (zum Beispiel. zwei Personen in Interaktion), monologisch (nur eine Person redet), bewertend (wie wird eine Werturteil modalisiert?) Was fällt dir an der sprachlichen Form auf (Varietät, zum Beispiel Berlinisch, Wortwahl, grammatische Wahl(en), Unterschiede zwischen mündlicher und Schriftsprache et cetera)? Gib Beispiele für solche Auffälligkeiten anhand der Belege aus der Materialsammlung.
Sozialdaten der SprecherInnen des Wendekorpus
Eine Liste der Sozialdaten der SprecherInnen des Wendekorpus können Sie hier als Interner Link: PDF-Dokument (205 KB) herunterladen.
Hintergrundlektüre für die Arbeit mit der Materialsammlung
Norbert Dittmar / Christine Paul (Hgg.): Sprechen im Umbruch. Zeitzeugen erzählen und argumentieren rund um den Fall der Mauer im Wendekorpus. Mannheim: Leibnitz-Institut für Deutsche Sprache
Das Buch kann auch im Internet heruntergeladen werden (siehe Externer Link: Internetpublikationen des IdS Mannheim).
Nachschlagewerk Berlinisch heute von DDR-Linguist Dr. Helmut Schönfeld (ehemals HU) (Externer Link: zur Amazon-Seite, verifiziert am 09.11.2019)
Schnibben, Cordt (2009): Die Nacht der Wildschweine. In: Der Spiegel 45, S. 55‐71.
Weiter führende wissenschaftliche Arbeiten zum Berliner Wendekorpus
Bredel, Ursula (1999): Erzählen im Umbruch. Studien zur narrativen Verarbeitung der "Wende" 1989. Stauffenburg Linguistik: Tübingen
Bredel, Ursula/Dittmar, Jeannette (1996): Strukturelle Planbrüche als Hinweise auf Registerkonflikte im Sprachgebrauch von Ostberlinern nach der Wende. In: DS 24 (1996), S. 39-53
Dittmar, Norbert (1997b): "Sprachliche und kommunikative Perspektiven auf ein gesamtdeutsches Ereignis in Erzählungen von Ost- und Westberlinern", in: Barz, Irmhild & Ulla Fix, Hrsg., Deutsch-deutsche Kommunkationserfahrungen im arbeitsweltlichen Alltag. Bern, Frankfurt a.M., Lang: 1-32
Dittmar, Norbert (2000): Sozialer Umbruch und Sprachwandel am Beispiel der Modalpartikeln halt und eben in der Berliner Kommunikationsgemeinschaft nach der 'Wende'. In: Auer, P./Hausendorff, H. (eds.): Kommunikation in gesellschaftlichen Umbruchsituationen. Mikroanalytische Arbeiten zum sprachlichen und gesellschaftlichen Wandel in den neuen Bundesländern. Tübingen: Niemeyer. 199-234.
Dittmar, Norbert (2001): Deutsch-deutsche Sprach- und Kommunikationserfahrungen nach der Wende aus westdeutscher Perspektive. In: Antos, G./Fix, U./Kühne, I. (eds.): Deutsche Sprach- und Kommunikationserfahrungen zehn Jahre nach der "Wende", Frankfurt am Main/Berlin: Peter Lang. 101-140.
Dittmar, Norbert (2002): Zur Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen. Umbruchstile: terra incognita. In: Keim, I./Schütte, W. (eds.): Soziale Welten und kommunikative Stile. Festschrift für W. Kallmeyer zum 60. Geburtstag. Tübingen: Narr. 281-314.
Dittmar, Norbert (2007) Da rannten ganz viele über den Platz, aber Lola ist am schnellsten gerannt. Präteritum und Perfekt im Narrathonlauf. Die ersten 42 Stunden nach dem Fall der Mauer in Erzählungen von Ost- und Westberlinern. In: Lenk, H. E./Walter, M. (eds.): Wahlverwandtschaften: Valenzen - Verben - Varietäten. Festschrift für Klaus Welke zum 70. Geburtstag. Germanistische Linguistik 188-189. Hildesheim, Zürich, New York: Georg Olms. 298-303.
Dittmar, Jeannette und Bredel, Ursula (1998) "naja dit sind allet so + verschiedene dinge die einem da so durch-n kopp gehn ... zuviel neues mi eenem schlach." Verfahren sprachlicher Bearbeitung sozialer Umbruchsituationen. In: Reiher, R. (ed.): Sprache als Mittel zur Identifizierung und Distanzierung. Bern/Frankfurt am Main: Peter Lang. 83-105.
Dittmar, Norbert und Melanie Glier (2000) Abbruch, Aufbruch, Umbruch? Im Schatten der alten und im Flutlicht der neuen Sprache. In: Reiher, R./Baumann, A. (eds.): Mit gespaltener Zunge? Die deutsche Sprache nach dem Fall der Mauer. Berlin: Aufbau. 241-272.
Dittmar, Norbert und Jana Bressem (2005) Syntax, Semantik und Pragmatik des kausalen Konnektors weil im Berliner 'Wendekorpus' der neunziger Jahre, in: Schwitalla, J./Wegstein, W. (eds.): Korpuslinguistik deutsch: synchron, diachron, kontrastiv, Tübingen: Niemeyer. 99-125. (= Würzburger Kolloquium).
Dittmar, Norbert und Daniel Steckbauer (2013), "Emerging and conflicting forces of polyphony in the Berlin speech community after the fall of the wall: On the ocial identity of adolescents, in: David Singleton, Joshua A. Fishman, Larissa Aronin '& Muiris Ó Laoire, eds. Current Multinlingualism. A New Linguistic Dispensation. De Gruyter / Mouton: Boston & Berlin, 187-230.
Dittmar, Norbert (2018) Parenthesen als redekommentierende Routinen in Erzählungen zum Fall der Berliner Mauer im Wendekorpus. In: Friederike Spitzl-Dupic, Hrsg. Parenthetische Einschübe. Reihe Eurogermanistik, Tübingen: Stauffenburg Verlag, 89 – 123.
Dittmar, Norbert und Christine Paul, Hgg.(2019) Sprechen im Umbruch. Zeitzeugen erzählen und argumentieren rund um den Fall der Mauer im Wendekorpus. Leibniz Institut für deutsche Sprache: Mannheim.
Geiselhart, Alexandra (2007) Die Rederwidergabeproblematik. Formale und funktionale Phänomenologie des Wendekorpsu. Magisterarbeit, FU-Berlin (unveröffentlicht).
Glier, Melanie (2001) Syntaktische, semantische und pragmatische Eigenschaften von "weil” im gesprochenen Deutsch der Gegenwart. Wiss. Hausarbeit zur Ersten Wisssenschaftlichen Staatsprüfung für das Amt des Studienrates, unveröffnetlichtes Ms., Berlin.
Hartung, W:/Shethar, A. (199?): Was ist "Ostjammer" wirklich? Diskurs-Ideologie und die Konstruktion deutsch-deutscher Interkulturalität. In: Reiher, R. (Hg.): Sprache als Mittel von Identifikation und Distanzierung.
Krahn, Anja (2009) Emotionalität in Gesprächen über den Mauerfall. Wiss. Hausarbeit zur Ersten Wisssenschaftlichen Staatsprüfung für das Amt des Studienrates, unveröffnetlichtes Ms., Berlin.
Pszolla, Gudula (1999): Dialektalitätsgrade im Berlinischen. Empirische Untersuchungen zu phonetischen Ausprägungen, Wiss. Hausarbeit zur Ersten Wisssenschaftlichen Staatsprüfung für das Amt des Studienrates, unveröffnetlichtes Ms., Berlin.
Raschke, Ganna (2010) Parenthesen im Deutschen. Pragmatische Funktionen von Parenthesen im gesprochene Deutsch auf der Grundlage des 'Berliner Wendekorpus'. Magisterarbeit, FU-Berlin (unveröffentlicht).
Roth, Marita (2005) Stereotype in gesprochener Sprache. Narrataive Interviews mit Ost- und Westberliner Sprechern 1993-1996, Stauffenburg Linguistik: Tübingen.
Schwitalla, Johannes (2014 a): "Wir ham dit ja kaum fassen können, wir ham dit eigentlich nich geglaubt". Wie Ost- und Westberliner/-innen ihren Unglauben, ihr Unverständnis und ihre Überraschung nach der Nachricht von der Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 narrativ rekonstruieren. In: Studia Germanistica XXX.
Schwitalla, Johannes (2014 b) Seufzen, weinendes und lächelndes Sprechen: Gefühls-Kongruenzen und Gefühls-Inkongruenzen beim Sprechen über emotionale Momente nach der Öffnung der Berliner Mauer. In: Vankovà Lenka (Hrsg.) Emotionalität im Text. Im Druck.
Wich-Reif, Claudia (2010) "Da hat der Christian sone großen Augen gemacht" - Pluralvarianten des Pronomens solche im deutschen Sprachraum. In: N. Dittmar und N. Bahlo, Hrsg. Beschreibungen für gesprochenes Deutsch auf dem Prüfstand. Peter Lang: Frankfurt a. M.:195-217.